Abteilung 2000

Re: Abteilung 2000

Beitragvon OaZ » 7. Juli 2020, 09:00

Das Thema liegt zwar schon ne ganze Weile zurück, aber ich hole es nochmal hoch (hab mich erst vor kurzem hier anngemeldet).

Die sog. Abt. 2000 sorgte mit der Einstufung bzw. Bestätigung im Grenzdienst (manche sprechen ugs. von "Blutgruppe", wobei ich diesen Begriff tatsächlich erst vor wenigen Jahren gehört bzw. gelesen habe) ja auch dafür, wer nicht zusammen in den GD ziehen durfte.
Und da gab es schon mal ziemlich kuriose Auswüchse.
2 Beispiele:

Der ehem. Küchenleiter (BU, letzter bekannter Dienstgrad Ufw) der GK Andenhausen trug zwar die Uniform der GT, durfte aber noch nicht einmal ohne Waffe (!) an die Grenze. In einer extrem kalten Nacht, in der den Soldaten heißer Tee und ein warmer Imbiss gebracht werden sollte, gab es Probleme, wer das erledigen sollte bzw. konnte. Schlussendlich musste der Spieß selbst mit raus, weil eben der Furier offenbar als potenzieller Fluchtkandidat bzw. als Gefahr galt.

Zweites Bsp: Zwei Offiziere (beide AO13 bestätigt) durften nicht gemeinsam in den Grenzdienst. Grund: Sie kannten sich aus ihrer Schulzeit, haben die gleiche EOS besucht (ebenfalls passiert in Andenhausen). Kurioserweise kam noch ein Leutnant, der ebenfalls auf der gleichen EOS (und in der Parallelklasse des einen Leutnants war), ins gleiche Bataillon (GK Spahl). Man traf sich dienstlich regelmäßig zur "Gesellschaftswissenschaftlichen Weiterbildung" (zweitägiger Politunterricht für Berufssoldaten).
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Re: Abteilung 2000

Beitragvon Beethoven » 7. Juli 2020, 15:40

Wenn man schon den Offizieren nicht traut, wem denn dann?

Sollte das wirklich ein Grund gewesen sein, den Du uns erläutert hast, dann ist das aber auch von der Verwaltung "Kader" des Kdo der GT der DDR, schlampige Arbeit.
Man hätte die Männer ja auch in andere Grenzbataillone versetzen können.

In jedem Truppenteil der NVA und der GT der DDR (also auch in selbständigen Bataillonen) gab es mindestens einen, im Regiment auch zwei oder drei Angehörige der Verwaltung 2000.

Man kann sagen und stehen zu ihnen wie man will. Ich persönlich habe da nur gute Erfahrung gemacht mit den Männern.
Die nahmen einen auch mal bei Seite und gaben einem Tipps wenn es mal kriselte oder wenn es anderen Bedarf, z.B. mit Sicherheit und Disziplin gab. Sie hängten nichts an die große "NVA Glocke".
Was diese Männer allerdings ihren Vorgesetzten berichteten, weiß ich nicht.

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Re: Abteilung 2000

Beitragvon Volker Zottmann » 7. Juli 2020, 17:29

Beethoven, Du willst uns ernsthaft verklickern, dass sie "Seelsorger" waren, die Männer der Verwaltung 2000. [flash]
Glaube versetzt Berge!

Gruß Volker
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Re: Abteilung 2000

Beitragvon steffen52 » 7. Juli 2020, 18:09

Volker Zottmann hat geschrieben:Beethoven, Du willst uns ernsthaft verklickern, dass sie "Seelsorger" waren, die Männer der Verwaltung 2000. [flash]
Glaube versetzt Berge!

Gruß Volker

So wie ich einen dieser 2000 Männer kennen gelernt habe, da haben sie schon versucht einen auf Seelsorger zu machen, natürlich nur mit dem Hintergrund mich über alles Mögliche auszufragen.
Okay, er hat mir sogar einmal geholfen, er konnte ja auch nicht anders! Hatte ich schon mal geschrieben. Hatte ja zu der Zeit meines Grundwehrdienstes im GR-3 eine Freundin im Ort und da ich am Sonntag mit
in die Kirche gehen sollte( Grund ist mir entfallen, ist aber ihr damals wichtig gewesen) und das in Uniform verboten war, habe ich es dem 2000 Stasimann gesagt und er hat es meinen KC verklickert. Der musste mir
dann Zähne knirschend Zivil erlauben. Daran ist es wohl auch zu erkennen gewesen was sie für eine Macht hatten! [denken]
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Re: Abteilung 2000

Beitragvon Edelknabe » 7. Juli 2020, 18:17

Echt jetzt Steffen, du mit Freundin damals in die Kirche? Ich erinnere mich der Jesusdinger an jeder Weggabelung, zumindest im Ferienlager irgendwo in der Ecke, die waren wohl sehr katholisch dort? War das Mädel eigentlich hübsch, und nahm Sie zu der Zeit die Pille? Oder warst du zu der Zeit noch Jungfrau(mann)?

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Re: Abteilung 2000

Beitragvon Volker Zottmann » 7. Juli 2020, 18:34

Aufdringlich penetrant sind Deine persönlichen Fragen. Man glaubt einen Spanner vor sich zu haben. Fang nur nicht noch mit pädophilen Dreck an Edelknabe...

Gruß Volker
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Re: Abteilung 2000

Beitragvon pentium » 7. Juli 2020, 18:35

Edelknabe hat geschrieben:Echt jetzt Steffen, du mit Freundin damals in die Kirche? Ich erinnere mich der Jesusdinger an jeder Weggabelung, zumindest im Ferienlager irgendwo in der Ecke, die waren wohl sehr katholisch dort? War das Mädel eigentlich hübsch, und nahm Sie zu der Zeit die Pille? Oder warst du zu der Zeit noch Jungfrau(mann)?

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Jetzt überlege ich gerade, was sind Jesusdinger, wo war der Edelknabe im Ferienlager und was hat der Beitrag mit dem Thema zu tun?
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Re: Abteilung 2000

Beitragvon steffen52 » 7. Juli 2020, 18:36

Edelknabe hat geschrieben:Echt jetzt Steffen, du mit Freundin damals in die Kirche? Ich erinnere mich der Jesusdinger an jeder Weggabelung, zumindest im Ferienlager irgendwo in der Ecke, die waren wohl sehr katholisch dort? War das Mädel eigentlich hübsch, und nahm Sie zu der Zeit die Pille? Oder warst du zu der Zeit noch Jungfrau(mann)?

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Bist wieder mal sehr neugierig, Rainer-Maria! Fakt ist gewesen das ich zu dieser Zeit(1970) ein junger Mann war. Katholisch ja. Hübsch für mich ja, ansonsten ist das relativ und jeder Mann hat dazu andere Ansichten, was hübsch
ist! [wink] So das reicht wohl um Deine Neugier etwas zu befriedigen. [hallo]
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Re: Abteilung 2000

Beitragvon Edelknabe » 7. Juli 2020, 18:47

Ja Danke Steffen und uns Volker wieder, ich denke da immer der Ex-Genosse ist damals unter Garantie mit der Bibel ins Bett gegangen...köstlich nee.Und dann Licht aus.....wenns an die Sache ging.

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Re: Abteilung 2000

Beitragvon Beethoven » 8. Juli 2020, 06:43

Volker Zottmann hat geschrieben:Beethoven, Du willst uns ernsthaft verklickern, dass sie "Seelsorger" waren, die Männer der Verwaltung 2000. [flash]
Glaube versetzt Berge!

Gruß Volker


Tja Volker, ich schrieb zwar nichts von "Seelsorge" aber Du liest dies eben so heraus.

Die Männer von der Vw 2000 saßen mit uns im Speisesaal, wir machten Sport miteinander und auch in der Freizeit traf man sich, z.B. beim Grillen oder bei Familienausflügen.
Nicht eine Minute hatte ich das Gefühl, dass man mich, meine Familie und Freunde bespitzelt, wohl wissend, dass diese Männer Angehörige des MfS war.
Sie waren voll im Leben des Truppenteils integriert wie jeder andere Offizier des Stabes. Halt Freunde und Kameraden, mit genau den gleichen Sorgen und Nöten aber auch Freuden im Leben wie wir.

Das magst Du glauben oder nicht. Ist völlig Dir überlassen.

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Re: Abteilung 2000

Beitragvon OaZ » 8. Juli 2020, 06:48

Beethoven hat geschrieben:Wenn man schon den Offizieren nicht traut, wem denn dann?

Sollte das wirklich ein Grund gewesen sein, den Du uns erläutert hast ...


Ja. Es war DER Grund. Und bevor jemand weiterbohrt: Der eine war ich selbst.
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Re: Abteilung 2000

Beitragvon augenzeuge » 8. Juli 2020, 08:07

Beethoven hat geschrieben:Die Männer von der Vw 2000 saßen mit uns im Speisesaal, wir machten Sport miteinander und auch in der Freizeit traf man sich, z.B. beim Grillen oder bei Familienausflügen.
Halt Freunde und Kameraden...

Freundlichst


Sehr schön! Genau so sollte es auch sein. Aus deren Sicht! [grins] Vermutlich warst du das perfekte Opfer mit rosaroter Sicht.

Aber mir ging es einmal ähnlich. Nur im privaten Bereich. Erst Freunde und Spitzel. Allerdings kam ich dahinter, bevor ich ausreiste. Oh, wie sie sich schämten. [denken]

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Re: Abteilung 2000

Beitragvon Beethoven » 8. Juli 2020, 10:08

Tja AZ, wir hatten und haben da eben andere Ansichten.

Bevor ich mein Studium an der Militärakademie beginnen konnte, musste mein Kommandeur einen Vorschlag schreiben und vor seinem Vorgesetzten diesen Vorschlag verteidigen.
Da war ich anwesend und hörte somit auch die Einschätzung der Vw. 2000 zu meiner Person. Da war nichts Negatives dabei.

Erst dann kam das Zulassungsverfahren und anschließend (Wochen danach) die Aufnahmeprüfung (Prüfungen in Sport, Russisch, Mathematik und allgemeine Taktik bis Ebene Bataillon) zum Studium an der Militärakademie.

Hätten die Männer der Vw. 2000 mich in irgend einem Punkt nicht positiv beurteilt, hätte ich die Akademie nie von innen gesehen.

Insofern störte es mich nicht die Bohne, wenn die Männer der Vw. 2000 irgend etwas erfahren hätten. Ich hatte damals und habe heute nichts zu verheimlichen.

So saß doch, allerdings schon vor etlichen Jahren, ein Herr vom MAD bei mir im Büro und hat sich über mir bekannte Personen erkundigt, die in die BW übernommen werden sollten.

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Re: Abteilung 2000

Beitragvon HPA » 8. Juli 2020, 10:15

augenzeuge hat geschrieben:
Beethoven hat geschrieben:Die Männer von der Vw 2000 saßen mit uns im Speisesaal, wir machten Sport miteinander und auch in der Freizeit traf man sich, z.B. beim Grillen oder bei Familienausflügen.
Halt Freunde und Kameraden...

Freundlichst


Sehr schön! Genau so sollte es auch sein. Aus deren Sicht! [grins] Vermutlich warst du das perfekte Opfer mit rosaroter Sicht.

Aber mir ging es einmal ähnlich. Nur im privaten Bereich. Erst Freunde und Spitzel. Allerdings kam ich dahinter, bevor ich ausreiste. Oh, wie sie sich schämten. [denken]

AZ


Kenn ich. Erst einen auf Kumpel machen und dann die Maske fallen lassen wenn man nicht mehr bereit ist, zu deren Konditionen zu "spielen".

Verlogener geht es eigentlich kaum noch.
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Re: Abteilung 2000

Beitragvon Beethoven » 8. Juli 2020, 10:18

HPA hat geschrieben:
Kenn ich. Erst einen auf Kumpel machen und dann die Maske fallen lassen wenn man nicht mehr bereit ist, zu deren Konditionen zu "spielen".

Verlogener geht es eigentlich kaum noch.


Na ja, Dich hat es ja wohl eher nicht betroffen, als zukünftiger Offiziersschüler der LSK/LV, gelle? [wink]

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Re: Abteilung 2000

Beitragvon HPA » 8. Juli 2020, 10:22

Du hast mal wieder wie so oft keinen blassen Schimmer
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Re: Abteilung 2000

Beitragvon augenzeuge » 8. Juli 2020, 10:45

Beethoven hat geschrieben:Tja AZ, wir hatten und haben da eben andere Ansichten.

Freundlichst


Andere Ansichten? Du findest es gut, wenn dich deine Freunde bespitzeln weil du nichts zu verbergen hast?

Du findest es gut, wenn man dich als Jugendlicher bespitzelt, weil die Freunde von dir nicht im Ostblock leben?

Ist dir eigentlich klar, dass es sowas wie Vertrauen zu Freunden gibt? Darf man das als Soldat nicht haben?

AZ
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Re: Abteilung 2000

Beitragvon HPA » 8. Juli 2020, 11:19

augenzeuge hat geschrieben:
Beethoven hat geschrieben:Tja AZ, wir hatten und haben da eben andere Ansichten.

Freundlichst


Andere Ansichten? Du findest es gut, wenn dich deine Freunde bespitzeln weil du nichts zu verbergen hast?

Du findest es gut, wenn man dich als Jugendlicher bespitzelt, weil die Freunde von dir nicht im Ostblock leben?

Ist dir eigentlich klar, dass es sowas wie Vertrauen zu Freunden gibt? Darf man das als Soldat nicht haben?

AZ


Und so macher von denen hat sich ja mitsamt dieser "Qualitäten" in die neue Zeit hinüber gerettet.

Das letzte "Gespräch" mit einem ehemaligen 2000er hatte ich 2008. Da war derjenige aber sowas von hacketütendicht und wollte mir ein Gespräch ans Knie nageln. Als ich darauf nicht einging plusterte sich seine ihn "stützende" Holde auf was ich mir denn erlaube und wenig später trollten sich beide vom Ort des Geschehens.

War in der Öffentlichkeit ,daher kann ich das hier auch so schreiben.
HPA
 

Re: Abteilung 2000

Beitragvon Beethoven » 8. Juli 2020, 11:38

Na? Genug ausgekotzt?

Ihr könnt Euch auf den Kopf stellen und mit den Beinen wackeln. Für mich waren es Freunde und ich hatte nie Probleme mit Ihnen. Ob Sie mich bespitzelt haben, schrieb ich schon, kratzte mich nicht. Ich hatte nichts zu verbergen. Sie haben Ihren Job gemacht, so wie jeder Angehörige eines solchen Dienstes hüben wie drüben. Und ganz im Gegenteil, sie gaben einem schon mal einen Tipp, wenn irgendwo die Säge klemmte oder sich was anbahnte, von dem man selber noch gar keine Kennung hatte.

Und HPA, was weist Du schon von der damaligen Zeit in der NVA? Du wolltest doch erst Offiziersschüler werden, hast also so gar keinen wirklichen Einblick in die NVA.

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Re: Abteilung 2000

Beitragvon HPA » 8. Juli 2020, 11:43

Dein Totschlagargument kannst Du Dir klemmen. Ich habe und hatte mehr als genug Einblicke um bestimmte Dinge einzuordnen und zu bewerten.

Im Übrigen wäre es mir neu, dass ein Mitarbeiter des MAD in den Einheiten der Bundeswehr bspw in der S-2 abt eines Bataillons auf einer festen Planstelle herum gesessen hätte.
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Re: Abteilung 2000

Beitragvon Merkur » 8. Juli 2020, 11:56

HPA hat geschrieben:Im Übrigen wäre es mir neu, dass ein Mitarbeiter des MAD in den Einheiten der Bundeswehr bspw in der S-2 abt eines Bataillons auf einer festen Planstelle herum gesessen hätte.


Mitarbeiter der HA I des MfS saßen auch auf keiner „festen Planstelle“ eines NVA/GT-TT.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Abteilung 2000

Beitragvon HPA » 8. Juli 2020, 12:06

Ja genau, deswegen liefen die ja auch nur "legendiert" in NVA /GT Uniformen herum. [flash] Es ist völlig irrelvant ob es da Planstellen gab oder nicht. Sie waren ständig da. Mit eigenem Dienstzimmer und entsprechenden Befugnissen bezüglich des laufenden Dienstbetriebs!

Im krassen Unterschied zum MAD!

2) Polizeiliche Befugnisse oder Weisungsbefugnisse stehen dem Militärischen Abschirmdienst nicht zu; er darf die Polizei auch nicht im Wege der Amtshilfe um Maßnahmen ersuchen, zu denen er selbst nicht befugt ist.
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Re: Abteilung 2000

Beitragvon HPA » 8. Juli 2020, 12:28

OaZ hat geschrieben:
Beethoven hat geschrieben:Wenn man schon den Offizieren nicht traut, wem denn dann?

Sollte das wirklich ein Grund gewesen sein, den Du uns erläutert hast ...


Ja. Es war DER Grund. Und bevor jemand weiterbohrt: Der eine war ich selbst.


zeitraum: ein halbes Jahr, 1986

Das die "fluktuationsquote" so hoch war, hätte ich nicht gedacht.

Die Arbeit insgesamt lässt tief blicken

https://www.stasi-mediathek.de/medien/d ... s/blatt/9/
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Re: Abteilung 2000

Beitragvon OaZ » 8. Juli 2020, 16:49

1 Jahr nach meiner Zeit zog die Abt. 2000 in Andenhausen einen Ofw. (stv. Zugführer) aus dem Verkehr.
Unmittelbar vor dem Dienstaufzug hat man ihn ausgewechselt, er stand sogar noch im Planungsbuch und wurde gestrichen. Zu meiner Zeit war er noch Ufw und Fw und stets war er mit "2" eingestuft. Heißt, er benötigte immer einen "Aufpasser" im Grenzdienst.
Kurios: Obwohl er nur mit "2" eingestuft war, saß er manchmal als K-SiA auf der Füst (allerdings nie in 501-gesperrten Abschnitten).
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Re: Abteilung 2000

Beitragvon zoll » 8. Juli 2020, 19:08

Als nicht betroffener Wessi, der mit dieser Abteilung keine Erfahrung gemacht hat, kann ich dazu nur sagen: Der größte Feind im ganzen Land ist und bleibt der Denunziant.
Auch im GAD gab es "Feinde". Das war der Kommissar und sein "Spieß", der Beamte zur besonderen Verwendung (BzbV). Diese Beiden waren für die Aufrechterhaltung und ordentliche Abwicklung des Grenzdienstes, sprich Kontrolle der GAD-Beamten, verantwortlich.
Wenn ich mich richtig erinnere waren Beide nicht sehr beliebt und waren mit Vorsicht zu genießen. Es wurde zwar bei Kontrollen small talk gemacht, aber vermieden über allzu persönliche Familienangelegenheiten zu reden. Und zwar aus dem Grund, es wurde alles im Zollkommissariat (ZKom) weiter getratscht (sog. Flurfunk).
So war das, wenn man keine wichtige Aufgabe hat. Damit meine ich, der Osten hat die Grenze bewacht damit ihnen kein Schäfchen abhanden kam. Der GAD hat die Leuchtkugeln und die explodierenden Minen gezählt.
Noch etwas zu den 2000er. Diese Leute waren nun mal nicht dazu eingesetzt um den GT-Angehörigen das Händchen beim Kirchgang zu halten oder als Sozialarbeiter zu fungieren. Nein, sie sollten alle Informationen sammeln und weiter leiten. Ganz klare Aufgabenstellung!!!
zoll
 

Re: Abteilung 2000

Beitragvon Volker Zottmann » 8. Juli 2020, 21:18

Korrekt beschrieben Zoll.
Ich habe ab 1985 als Selbsständiger gearbeitet und ging dadurch bedingt viel in der katholischen Kirche Harzgerode wegen etlicher Bauarbeiten ein und aus. Der Pfarrvikar (übrigens ein Leipziger) und ich hatten über Jahre ein ausgesprochen freundschaftliches Verhältnis.
Gegenüber wohnte der "Mann 2000" vom VEB Pyrotechnik Harzgerode. Er hatte scheinbar ein ebenso aufgeschlossenens Verhältnis zum Pfarrer. Beide verbrachten einige Freizeit miteinander. Und der Verbindungsoffizier war sicher nie zum Beichten dort.
Mir gegenüber war Herr W. auch immer freundlich....

Doch mein Wissen um seine Position im volkseigenen Rüstungsbetrieb und im Ort, ließen mich freundlich Abstand halten.
Will sagen, egal wie nett diese Menschen auch erschienen, waren sie mir doch stets sehr suspekt. Durch Umstände in meinem Leben, ich schrieb schon genug davon, habe ich dafür ein Gespür entwickelt, Abstand zu halten.

Mit dieser Lebensart bin ich recht gut gefahren und kann deshalb auch reinen Gewissens zurückblicken.
Wie viele Mitbürger aber durch diese Personengruppe angeschissen wurden und in ihrem Weiterkommen behindert wurden, kann man nur erahnen, wenn man sich all die hohen Stasizahlen vergegenwärtigt.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Abteilung 2000

Beitragvon karnak » 9. Juli 2020, 06:22

zoll hat geschrieben: Nein, sie sollten alle Informationen sammeln und weiter leiten. Ganz klare Aufgabenstellung!!!

Von der Sache her sollten sie das Sicherheitsbedürfnis des Systems und der militärischen Gruppierung sicherstellen. Das dieses etwas übertrieben und ungerechtfertigt war, um es freundlich auszudrücken, steht auf einem anderen Blatt. Und von der Taktik her haben die das so getan wie auch der MAD um hinter irgendwelche Neonazi zu kommen. Mit verdeckten Mitteln, V Leuten und Informanten , wie soll denn das sonst anders gehen? Also etwas was bei der Stasiaufarbeitung unter Denunziantentum und Spitzelei eingeordnet wird. Das ausufernde Ausmaß des Ganzen wäre dann schon wieder ein anderes Thema.
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Re: Abteilung 2000

Beitragvon karnak » 9. Juli 2020, 06:43

Volker Zottmann hat geschrieben:
Mit dieser Lebensart bin ich recht gut gefahren und kann deshalb auch reinen Gewissens zurückblicken.


Gruß Volker

[grin] Na sicher doch, gepaart mit der allzu menschlichen Charaktereigenschaft sich in den eigenen Vorurteilen gegen alles von dem man EIGENTLICH überhaupt nichts weiß und was nicht dem eigenen Weltbild entspricht zu suhlen, Sch... hausparolen dazu gierig aufzunehmen und über den sprichwörtlichen Gartenzaun emsig mitzuverbreiten. Wenn es Dir ein Trost ist, damit liegt man durchaus im Trend. Und wenn Du mit Deinem" reinen Gewissen" nicht aufpasst wirst Du vom Vatikan noch irgendwann heilig gesprochen. [flash]
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Re: Abteilung 2000

Beitragvon Interessierter » 9. Juli 2020, 06:44

karnak » 9. Jul 2020, 07:22

zoll hat geschrieben:
Nein, sie sollten alle Informationen sammeln und weiter leiten. Ganz klare Aufgabenstellung!!!


Von der Sache her sollten sie das Sicherheitsbedürfnis des Systems und der militärischen Gruppierung sicherstellen. Das dieses etwas übertrieben und ungerechtfertigt war, um es freundlich auszudrücken, steht auf einem anderen Blatt. Und von der Taktik her haben die das so getan wie auch der MAD um hinter irgendwelche Neonazi zu kommen. Mit verdeckten Mitteln, V Leuten und Informanten , wie soll denn das sonst anders gehen. Also etwas was bei der Stasiaufarbeitung unter Denunziantentum und Spitzelei eingeordnet wird. Das ausufernde Ausmaß des Ganzen wäre dann schon wieder ein anderes Thema.


Die widerwärtigen Dinge stehen bei dir auf einem anderen Blatt oder sind ein anderes Thema, um dann einen Vergleich mit dem MAD anzustellen?
Nach Angehörigen der NVA mir rechtem Gedankengut hat diese Truppe nie gesucht? Oder durfte es die im Sozialismus einfach nicht geben?

Du schlägst schon riesige Haken, um diese Stasitruppe in der NVA schönzureden. Einmal " Mielke - Jünger " immer " Mielke - Jünger "?
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Re: Abteilung 2000

Beitragvon karnak » 9. Juli 2020, 06:59

Ich rede überhaupt nichts schön, ich stelle nur fest wie die Dinge organisiert wurden und mit Sicherheit werden. Ein ultrarechter Bundeswehrangehöriger wird aus seiner Sicht seine Überführung als solcher über Informatonsbeschaffung über Informanten, heimliches Briefelesen und Abhören von Telefongesprächen auch als Spitzelei bewerten. Das nun das, nur als Beispiel, Verweigern das Land zu verlassen ungerechtfertigt und Menschenrechtsverletzend war darüber brauchen wir überhaupt nicht zu streiten. Es geht lediglich um die Aufgabe die den Leuten von der politischen Agenda gestellt war und besonders mit welchen Methoden sie diese nur realisieren konnten. Nun hatten sie aber nicht so ein " reines Gewissen" wie ein Volker Zottmann, dass war sicher ihr Manko [flash] . Sicher so ähnlich wie die Geheimdienstmänner der Bundesrepublik die einer ganzen Heerschaar von Neonazis ihren Lebensunterhalt über" Spitzelgehälter " ,von denen der Stasispitzel nicht mal zu träumen gewagt hätte, finanzieren. [flash]
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