Der Reservistendienst in den Grenztruppen der DDR

Der Reservistendienst in den Grenztruppen der DDR

Beitragvon Edelknabe » 20. Dezember 2012, 07:12

In einem anderen Fred hier wurde es bereits angesprochen und so dachte ich, eröffne mal das Thema.Die Erfahrungen werden wohl sehr vielfältig sein, was der Eine oder Andere als Resi erlebt hatte...oder eben überhaupt nicht, nie wieder. Natürlich sind auch andere Waffengattungen gefragt, nicht nur alleine die Ex-AGT.

Rainer-Maria
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16731
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Der Reservistendienst in den Grenztruppen der DDR

Beitragvon Huf » 20. Dezember 2012, 15:48

Bei mir lief das alles "nach Plan":

Im 6. Studienjahr, d.h. nach Absolvierung der sog. Pflichtassistenz im Krankenhaus, erhielten die männlichen Absolventen einen E-Befehl zur Reserve.
Also musste ich zu einem NVA-Artillerie-Regiment nach Dabel (M-V).
Anreise mit Zug und Bus.
An der Wache, ich in Zivil, ich soll mich hier melden, meinen E-Befehl vorzeigend.
Der Posten, einen Moment, bitte, dann wurde ich mit 2 Posten zum dortigen Med.-Punkt gebracht.
Nach kurzem Warten kündigten mir ZA-Damen (Krankenschwestern) die "Aufwartung" beim Regimentsarzt an.
Als wir uns beide erblickten, lachten wir laut und herzlich, es war ein Kommilitone aus dem vorangehenden Jahr, der als Ungedienter hier als OaZ seinen Dienst versah.
Wenn es gewünscht wird, werde ich über weitere Ereignisse hier als Resi berichten.

Huf [hallo]
Huf
 

Re: Der Reservistendienst in den Grenztruppen der DDR

Beitragvon Huf » 20. Dezember 2012, 15:52

Also angekommen und eingekleidet im Med.-Punkt in Dabel erhielt ich ein Einzelzimmer.
Der Regimentsarzt zeigte mir einen modern eingerichteten Med.-Punkt und stellte mir die zivilangestellten Schwestern und die Militärs vor, vom Fw bis zum Soldaten.
Völlig unerwartet zeigte er mir eine Top-Sauna-Anlage mit Tauchbecken und allem, was dazu gehört. Und das Schärfste: Ein Soldat war ausschließlich für die Sauna abgestellt. Ein Bademeister!
Es gab zweimal wöchentlich Saunatage für alle Berufssoldaten nach Anmeldung und je nach Sonderwunsch zu jeder Zeit, ich glaube nur für Stabsoffiziere.
Um es vorweg zu nehmen, ich war in der Zeit oft in der Sauna und hatte mich bereit erklärt, für die Saunapausen Berliner Pilsner aus der MHO zu kaufen, das erhielt ich dort anstandslos.

Einmal mußte ich mit nach Lübtheen zum Artillerie-Schießen im LO-Sankra. Der Fahrer, ein GWD-Soldat war ein cooler Typ und stellte den LO ein paar Meter hinter der Feuerlinie ab. Er lächelte stets süffisant.

Vor uns haben die Truppen die Kanonen aufgestellt und gefummelt und sich mit Fähnchen Zeichen gemacht und irgendwelche Zylinder in die Kanonen geschoben.
Plötzlich sah ich nur noch, dass sich alle die Ohren zuhaltend abduckten und einer an einer langen Wäscheleine zog. Dann gabs einen riesen Knall, der LO wankte und mein Herz war in die Hose gerutscht. Dann war ich ´ne Viertelstunde taub und mein Fahrer bot mir lächelnd Oropax an, das war auch so ein Huf!
Jedenfalls ballerte es den ganzen Tag. Ich war froh, dass das nur einen Tag so ging.

Hut ab vor unseren Kameraden der Artillerie!

Huf [laugh]
Huf
 


Zurück zu Grenztruppen der DDR

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste

cron