Erste Hilfe bei Verletzungen, Unfällen im Grenzabschnitt

Erste Hilfe bei Verletzungen, Unfällen im Grenzabschnitt

Beitragvon Edelknabe » 22. Februar 2012, 07:51

Die Frage von Bergmensch über die Versorgung/Ersthilfe für Minenopfer der 501-Anlage gestern hier im Minenfred brachte mich auf das Thema.
Wenn ich ehrlich bin erinnert mich zu diesem Thema überhaupts nichts an die Zeit am Kanten.Wie war das damals, gab es speziell ausgebildete Ersthelfer auf den Kompanien, Stäben, also Wehrpflichtige oder Unteroffiziere, die im Ernstfall auch in der Lage waren, Erste Hilfe zu leisten, ob bei Grenzverletzern/Sperrbrechern oder der eigenen Truppe?

Das die damals eingesetzten Fahrzeuge so LO, P3, Ural, Kras oder W50 LA/A und sogar die Motorräder einen Verbandskasten an Bord hatten setze ich einmal vorraus aber wer konnte denn auch damit umgehen?
Erinnern tue ich mich an einen Regimentsarzt, aber dieser Offizier wird ja nun nicht der Erst-Ansprechpartner bei Vorfällen gewesen sein, so denke ich einmal heute, eher für die damalige Gesundheit der Truppe.

Rainer-Maria dem in dieser Richtung wirklich die Erinnerung vollkommen verlustig gegangen ist...aber das schrieb ich schon
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Re: Erste Hilfe bei Verletzungen, Unfällen im Grenzabschnitt

Beitragvon SkinnyTrucky » 22. Februar 2012, 13:23

Edelknabe hat geschrieben:Sperrbrechern


Hmmm RMR, mit wievielen Sperrbrechern musste man denn so an der Grenze rechnen....und waren die wirklich so verletzlich....immerhin waren se so gebaut, das sie Minenexplosionen aushalten konnten.... [shocked]

groetjes uit Cinisello Balsamo

Mara
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Re: Erste Hilfe bei Verletzungen, Unfällen im Grenzabschnitt

Beitragvon Edelknabe » 22. Februar 2012, 18:45

Etwas falsch getippt Mara. Wenn ich richtig informiert bin, dann steht in Peters/turtels Stasiakte der Begriff Sperrbrecher für Grenzverletzer. Ein Pionier der Grenztruppen errichtete sinngemäß Sperren...Zäune so Signalzaun, Zaun I, Kfz-Sperrgräben, Minensperren und ein Sperrbrecher, somit ein Grenzverletzer überwand sie,versuchte sie zu überwinden, so einfach definiert war das wohl im "Stasideutsch".

Rainer-Maria
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Re: Erste Hilfe bei Verletzungen, Unfällen im Grenzabschnitt

Beitragvon SkinnyTrucky » 22. Februar 2012, 22:57

Na Rainer Maria....so wie ich den Peter kenn, hat er sicher keine Sperren gebrochen....er hat sie doch nur überwunden....der hätte sich bestimmt nich getraut auch nur ein Draht daran zu verbiegen.... [flash]

Nachher hätte er sich und möglich auch noch die Grenze verletzt.... [shocked]

groetjes uit Binzen....hab heut abend auch die Grenze verletzt....5 nach 10 bin ich noch durch die Abfertigung gekommen, normal ist nach schweizer Präzision um punkt 22:00 Schicht....das klappte aber auch nur weil eine schweizer Zöllnerin dort sass, mit der ich mal ein etwas längeres und sehr nettes Gespräch hatte....sie hat extra für mich noch mal den Computer hochgefahren....kuhl he....

Mara
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Re: Erste Hilfe bei Verletzungen, Unfällen im Grenzabschnitt

Beitragvon Edelknabe » 23. Februar 2012, 04:18

Sag mal Mara, war die Schweizer Zöllnerin lesbisch? Ich kenne auch eine Lesbe vom sehen und sage dann immer zu meiner Frau:" Jetzt kommt die Panzerlesbe". Du die wirklich sieht aus wie ein T54, dagegen ihr weiblicher Gegenpart, das Weib ist bildhübsch...begreife ich irgendwie nicht.Die haben sogar ein Kind zusammen...also wie die das gemacht haben...ist mir vollkommen schleierhaft?
Begreife Einer euch Frauen...ich versuchs lieber erst garnicht. Aber wir sind schon wieder vollkommen OT.

Rainer-Maria und allen einen guten Tag ins Forum
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Re: Erste Hilfe bei Verletzungen, Unfällen im Grenzabschnitt

Beitragvon S51 » 23. Februar 2012, 18:56

SkinnyTrucky hat geschrieben:Na Rainer Maria....so wie ich den Peter kenn, hat er sicher keine Sperren gebrochen....er hat sie doch nur überwunden...


Doch, RM hat recht. Im militärischen Sprachgebrauch hat der, der Sperren überwunden hat, diese "gebrochen". So, wie es auch Verbrecher gibt ohne dass die zum Beispiel als Betrüger irgendwas wirklich brechen. Oder Grenzdurchbrüche eben eher selten etwas damit zu tun hatten, dass die Grenze dort wirklich zerbrochen wurde.
Für die 1. Hilfe hatte ich immer mindestens ein Verbandpäckchen mit bei. Sowie ein Dreiecktuch und einen Riegel Schmerztabletten. Um schnippeln und kürzen zu können, das Taschenmesser. Im Winter auch noch ein Verbandpäckchen mehr plus einige Pflaster. Zwar gab es bei uns im Harz das DRK und Bergretter aber naturgemäß wenig Möglichkeiten, diese zu alarmieren. So ist es vor allem im Winter öfter passiert, dass wir GAK für verunglückte Skifahrer die erste Hilfe geleistet haben. Keine Ahnung mehr, wie oft. Das passierte jede zweite Woche und manchmal auch öfter. Gerade, wenn Eisregen war. Im Dienstbuch 1983, 84 und Frühjahr 1985 der DRK-Hütte am Schierker Bahnhof steht die "GT-20" (die 20 war oft mein Rufzeichen im Netz und Namen wurden nicht angegeben) viele Male als Ersthelfer drinnen.
Es hatte auch seine Vorteile. Die Kartoffelsuppe in der DRK-Hütte war einfach prima. Es ist mir aber nur einmal passiert, das einer unserer eigenen Leute so verunglückt ist, das er Hilfe brauchte. Er hatte sich an einem Stock beim Sturz aufgespießt. Jedoch nicht zu schlimm, man konnte ihn transportieren.
Man hat verbunden, notfalls geschient und ihn oder sie dann möglichst auf seinen eigenen Brettern bis zur nächsten GMN-Säule gezogen oder an eine Stelle, wo Funkempfang war. Dann mit dem P3 bis in die Kompanie oder eben zur DRK-Hütte gebracht. Das war in jedem Fall schneller als der offizielle Weg. Schonender aber nicht unbedingt, das stimmt schon. Es waren doch eigentlich immer nur leichtere Sachen. Gebrochene Hände, Arme und Beine, Prellungen, Kratzer und Abschürfungen. Glücklicherweise nie etwas wirklich Ernstes. Da hätten wir auch sehr schnell alt ausgesehen.
S51
 

Re: Erste Hilfe bei Verletzungen, Unfällen im Grenzabschnitt

Beitragvon SkinnyTrucky » 23. Februar 2012, 21:23

Edelknabe hat geschrieben:Sag mal Mara, war die Schweizer Zöllnerin lesbisch?


Nee Rainer Maria, isse nich....hahaha, wär auch nich mein Typ....aber wir labern so dann und wann über Gott und die Welt und halten oft den Verkehr auf vor der Grenze....also den Strassenverkehr.... [flash]

Sie arbeitet in Rheinfelden an der Grenze und da brauch man ja nich mehr aussteigen....da gibt es so Hochkabinen für den Transitverkehr....sehr praktisch....

Grüsse aus Settimo Torinese, wo ich grad für ein Zweigängemenü mit guten italienischen Rotwein und lekkeren Kaffee danach nur 10,-Eure bezahlt habe....und ein ganz nettes Gespräch mit einem italienischen Fahrer hatte....

Mara
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Re: Erste Hilfe bei Verletzungen, Unfällen im Grenzabschnitt

Beitragvon SkinnyTrucky » 23. Februar 2012, 21:45

Hey Mopped....bei uns bei der DDR-Lufwaffe war es so, das wir in der Kaserne in Hinrichshagen einen MED-Punkt hatten und wenn was war, dann fuhren die Gebrechlichen mit dem ersten LKW von der Technischen Zone bei Rövershagen in die Kaserne und liessen sich verarzten und dann fuhren sie halt wieder raus um die Mittagszeit....

....ich hab selber mal ein kleinen Unfall gehabt in einem Kurzurlaub und hab mir die Haut vom Knie auf 10 x 10 cm abgeschrammt....typische Strassenflechte....jeden Morgen zwei Wochen lang bin ich so jeden Vormittag zum MED-Punkt reingefahren....kam eine Salbe drauf das sich keine Schorfschicht bildet und wurde neu verbunden....am Knie ist eine Schorfschicht ja nich sogut, da dort die Haut dauernt in Bewegung ist....für mich war jedes Mal der halbe Tag schnell rum....ausserdem war es ganz gut so Bier reinzuschmuggeln, denn der LKW kam immer an einer Kneipe vorbei, in der abends aber zuweilen Offiziere sassen....Vormittags und Mittags halt nich....ja, war ganz praktisch, das ich immer den LKW haben musste....so sparte man sich den Weg über die Felder abends nach Rövershagen.... [grins]

groetjes

Mara
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Re: Erste Hilfe bei Verletzungen, Unfällen im Grenzabschnitt

Beitragvon S51 » 24. Februar 2012, 00:52

Einen Med-Punkt hatten wir im Battaillion auch. In den Kompanien gab es ein Behandlungszimmer, das war nicht ständig besetzt. Eigentlich nur dann, wenn irgendeine Untersuchung stattfand. Sonst nicht. Das Problem war aber immer der Fahrer. Zivile Ärzte wurden in der Sperrzone nur in den Orten tätig. Außerhalb nur, wenn sie durch VP gerufen wurden. Weil die Anfahrt nahezu immer über die Brockenstraße jenseits des Schlagbaumes erfolgen musste. Den Sankra im Battaillion fuhr ein Fahrer, der obendrein als Soldat auch noch Dienst in der Sicherstellung schob. Also erst mal herausgelöst werden musste. Er durfte auch nicht allein fahren und wenn kein Arzt da war, brauchte er noch einen Posten oder Postenführer.
All das dauerte schon mal seine Zeit. Minimum um die 45 Minuten, gerne auch länger.
Der GAK im Hinterland war vor Ort. Die unfallträchtigen Bereiche (Brockenstraße, Bobbahn, Bahnparrallelweg, Gelber Weg) stellten täglich auch unsere Postenbereiche dar weil sie eben auch jene Bereiche waren, wo die meisten "Kunden" kamen. Wenn, hat es also quasi vor unserer Nase gescheppert. Da war man immer der Erste am Ort.
Problem war hier, dass es meist gerade dort passierte wo man weder eine GMN-Säule noch Funkverbindung hatte. Beides war im Oberharz nicht gerade reichlich. Erste Hilfe war also unser Part und kam man erst mal bis da, gab es Verbindung eh nur zur Füst. Die erreichte zuerst die Kompanie und der am schnellsten erreichbare Fahrer war immer der vom KC. Kaum 5 Minuten ab Alarmierung bis zum Start und bestätigt war er meist obendrein. Musste er doch am Tage auch die Post fahren. Wenn also nur ein Leichtverletzter zu fahren war, war das immer die erste Wahl. Im P3 gab es hinten zwei Sitzbänke und notfalls tat es auch die Fläche dazwischen. Gut, bequem ist was anderes. Ab Kompanie hat dann entweder die SMH oder unser Sankra übernommen. Je nachdem, ob es einen Zivilisten oder jemanden von GT gebrettert hatte.
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Re: Erste Hilfe bei Verletzungen, Unfällen im Grenzabschnitt

Beitragvon OaZ » 10. August 2020, 22:01

Ich habe jetzt zugegebenermaßen nicht alles hier gelesen, möchte aber die eingangs gestellte Frage beantworten:

Eine Ersthelferausbildung hatten alle Dienstvorgesetzten ab Gruppenführer. Außerdem alle MKF (Militärkraftfahrer). Nach meinem Kenntnisstand bzw. Erinnerung auch die, die in der Küche arbeiteten und der Nachrichten- und der Waffen-Uffz. sowieso.

Als Zugführer aufwärts und für bestätigte Gruppenführer gab es die Ausbildung zum Bergehelfer (wenn jemand durch Minenexplosion zu Schaden kam). Diese Ausbildung dauerte nur wenige Stunden und war vor allem theoretisch. Ich muss einräumen, dass ich schon damals nur sehr wenig verstanden habe und im Ernstfall möglicherweise mehr Schaden als Hilfe angerichtet hätte. Glücklicherweise ging dieser Kelch an mir vorüber ...

Im Endeffekt ging es darum, den Verletzten möglichst schnell rauszuziehen (ich rede gerade von der MS-66, Minensperre mit "Tretminen"). Es wäre in der Praxis nur sehr wenig Rücksicht auf den Verletzten genommen worden. Schnell raus aus dem Minenfeld und möglichst ohne Beobachtung und Dokumentation von westlicher Seite. Das war wichtiger als das Wohlergehen des Verletzten.
Auch bei der Bergung stand weniger das Menschliche als viel mehr die Verhinderung von politischem Schaden für die DDR im Mittelpunkt.
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Re: Erste Hilfe bei Verletzungen, Unfällen im Grenzabschnitt

Beitragvon augenzeuge » 11. August 2020, 06:25

Danke für diese Bestätigung.

AZ
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Re: Erste Hilfe bei Verletzungen, Unfällen im Grenzabschnitt

Beitragvon ratata » 11. August 2020, 10:01

OaZ hat geschrieben:Ich habe jetzt zugegebenermaßen nicht alles hier gelesen, möchte aber die eingangs gestellte Frage beantworten:

Eine Ersthelferausbildung hatten alle Dienstvorgesetzten ab Gruppenführer. Außerdem alle MKF (Militärkraftfahrer). Nach meinem Kenntnisstand bzw. Erinnerung auch die, die in der Küche arbeiteten und der Nachrichten- und der Waffen-Uffz. sowieso.

Als Zugführer aufwärts und für bestätigte Gruppenführer gab es die Ausbildung zum Bergehelfer (wenn jemand durch Minenexplosion zu Schaden kam). Diese Ausbildung dauerte nur wenige Stunden und war vor allem theoretisch. Ich muss einräumen, dass ich schon damals nur sehr wenig verstanden habe und im Ernstfall möglicherweise mehr Schaden als Hilfe angerichtet hätte. Glücklicherweise ging dieser Kelch an mir vorüber ...

Im Endeffekt ging es darum, den Verletzten möglichst schnell rauszuziehen (ich rede gerade von der MS-66, Minensperre mit "Tretminen"). Es wäre in der Praxis nur sehr wenig Rücksicht auf den Verletzten genommen worden. Schnell raus aus dem Minenfeld und möglichst ohne Beobachtung und Dokumentation von westlicher Seite. Das war wichtiger als das Wohlergehen des Verletzten.
Auch bei der Bergung stand weniger das Menschliche als viel mehr die Verhinderung von politischem Schaden für die DDR im Mittelpunkt.



@0az , mal eine Frage , ab wann ist denn bei den Grenztruppen ein neues Zeitalter eingetreten .

deine Ausführungen sehe ich als ehemaliger Wehrpflichtiger von 1969 -1970 ,als Verherrlichung des Grenzregimes , Schikanen wie im Grenzausbildungsregiment 23 Glöwen ,hast du nie erlebt ? Die wahren Gesichter der Ausbilder kennengelernt ?

Zum Waffenuffz . ausgebildet , Den Medpunkt in Glöwen 2 Wochen erlebt . Von der ärztlichen Untersuchung bis zum Stuben und Revierreinigen im Medpunkt alles erlebt . Dann draußen am Kanten die Waffenkammer ein Jahr lang übernommen und mit Note 1 bei jeder halbjährlichen Überprüfung abgeschlossen . Hauptfeld war mein Vorgesetzter , sein Sprichwort : Ich ziehe sie ein über .!
Zig Grenzdurchbrüche und Fahnenfluchten erlebt . Hatte hier bei ,immer die A.Karte , weil ich ein paarmal dazu noch UvD hatte . das halbe Grenzregiment Gardelegen ernte man dadurch kennen . Waren dann auch immer zur Stelle . Aber von der Stasi , da weis ich heute noch nicht ,wer dabei war .
Zum medizinischen Betreuung war das GR23 Gardelegen zuständig . Auch hier durfte ich auch mal 2 Wochen liegen .
Was du hier von medi. Ausbildung schreibst ,als ich dabei war ,bekamen wir unser Verbandspäckchen und eine Erläuterung, wie damit zu verfahren ist . alles geschah so während der Grundausbildung . So , wie man das Endaktivierungspäckchen erklärte . Einen Ersthelfer in der Kompanie war mir nicht bekannt , bekannt war mir nur der Rot Kreuz Beutel ,der im Spießzimmer hing , der musste immer bei jeder Kompanieübung mitgenommen werden , den der gab Punkte .
Ich lese deine Berichte hier auch mit . Was hattet ihr Ausführenden der Befehle von Pankow für ein schönes leben in der DDR . Schon gleich nach der Wende kamen die Berichte im Ostdeutschen Fernsehen , elf 99 , Berichte wie ihr euch vom Leben der DDR Bürger abgewendet habt . Heute sollen wir ehemaligen Wehrdienstleisteten euch verstehen . [flash] MfG ratata
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Re: Erste Hilfe bei Verletzungen, Unfällen im Grenzabschnitt

Beitragvon OaZ » 11. August 2020, 10:10

@Ratata

Solltest du eine konkrete Frage an mich haben, so beantworte ich die gern.
Mit Verallgemeinerungen à la:

Was hattet ihr Ausführenden der Befehle von Pankow für ein schönes leben in der DDR . Schon gleich nach der Wende kamen die Berichte im Ostdeutschen Fernsehen , elf 99 , Berichte wie ihr euch vom Leben der DDR Bürger abgewendet habt . Heute sollen wir ehemaligen Wehrdienstleisteten euch verstehen . [flash] MfG ratata (Zitatende)

kann ich nichts anfangen und werde mich dazu auch nicht äußern. Vielleicht solltest du das, was ich schreibe, nüchtern und aufmerksam lesen. Ich verherrliche nichts. Gar nichts!
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Re: Erste Hilfe bei Verletzungen, Unfällen im Grenzabschnitt

Beitragvon Olaf Sch. » 11. August 2020, 10:30

da kommt wohl viel wieder hoch, was ich noch nicht richtig verstanden habe, ratata, zum Waffenuffz ausgebildet, aber GWDler?
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Re: Erste Hilfe bei Verletzungen, Unfällen im Grenzabschnitt

Beitragvon zoll » 11. August 2020, 10:47

Im Endeffekt ging es darum, den Verletzten möglichst schnell rauszuziehen (ich rede gerade von der MS-66, Minensperre mit "Tretminen"). Es wäre in der Praxis nur sehr wenig Rücksicht auf den Verletzten genommen worden. Schnell raus aus dem Minenfeld und möglichst ohne Beobachtung und Dokumentation von westlicher Seite. Das war wichtiger als das Wohlergehen des Verletzten.
Auch bei der Bergung stand weniger das Menschliche als viel mehr die Verhinderung von politischem Schaden für die DDR im Mittelpunkt.

An der o. g. Handlungsweise lässt sich ganz klar erkennen, dass dem Regime das Wohlergehen von Menschen "peripher am A... vorbei ging".
Die Aussage, die Verhinderung von politischem Schaden für die DDR im Mittelpunkt spricht auch ganz deutlich für sich. Ein Kommentar dazu ist überflüssig.
zoll
 

Re: Erste Hilfe bei Verletzungen, Unfällen im Grenzabschnitt

Beitragvon zoll » 11. August 2020, 10:49

Im Endeffekt ging es darum, den Verletzten möglichst schnell rauszuziehen (ich rede gerade von der MS-66, Minensperre mit "Tretminen"). Es wäre in der Praxis nur sehr wenig Rücksicht auf den Verletzten genommen worden. Schnell raus aus dem Minenfeld und möglichst ohne Beobachtung und Dokumentation von westlicher Seite. Das war wichtiger als das Wohlergehen des Verletzten.
Auch bei der Bergung stand weniger das Menschliche als viel mehr die Verhinderung von politischem Schaden für die DDR im Mittelpunkt.

An der o. g. Handlungsweise lässt sich ganz klar erkennen, dass dem Regime das Wohlergehen von Menschen "peripher am A... vorbei ging".
Die Aussage die Verhinderung von politischem Schaden für die DDR im Mittelpunkt.[/u][/i] spricht auch ganz deutlich für sich. Ein Kommentar dazu ist überflüssig.
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Re: Erste Hilfe bei Verletzungen, Unfällen im Grenzabschnitt

Beitragvon ratata » 11. August 2020, 12:43

AkkuGK1 hat geschrieben:da kommt wohl viel wieder hoch, was ich noch nicht richtig verstanden habe, ratata, zum Waffenuffz ausgebildet, aber GWDler?

Während das gesamte Regiment im Sommerlager war , durften die Innendienstkranken in den Kompanien bleiben , Als ich UvD spielen musste , kam ein Offizier und fragte uns nach Beruf usw. Der Grund war , es gab zu wenig Waffenuffz. in den GK. So habe ich zugesagt und bin am anderen Tag zu den Waffenuffz. umgesetzt wurden . Hier wurden wir wir tag ,täglich an der Bewaffnung einer Krenzkompanie aus gebildet . Nach erfolgter Abschlussprüfung , wurden wir Soldaten zum Gefreiten und die Uffzschüler zum Unteroffz. befördert . Im September 69 wurde ich zur GK 9 Lockstedt versetzt und übernahm dann ende Oktober die Bewaffnung der Grenzkompanie .
Hatte die Dienststellung Waffenunteroffizier . Bin als Gefreiter mit Schirmmütze in der Kompanie rumgelaufen . Obwohl ich keine Erfahrung und keine Ausbildung über die Grenzsicherung hatte , wurde ich als Postenführer eingesetzt , denn nach 18 H durfte ich die Signalgeräte mit einen Soldaten im Grenzgebiet aufbauen (SP2 ) Auch nachts mit 2 oder 3 Soldaten raus in den Grenzdienst .
Da ich hier nur einmal dabei bin .
Frage an OaZ , ich war nicht bei der Stasi , aber mir hat man eine Solche Aufgabe damals mit 19 Jahren übertragen . Wurde zum K6 Laufen eingeteilt , Manchmal 2 mal am Tag , als Postenführer , und auch mit Offizieren ,ob Kompanie oder Stab ,zur Postenkontrolle eingeteilt . Wir nannten es ZbV .So wie ihr, hinterhältig Posten kontrollierten , so etwas kenne ich nicht . Es war zu gefährlich , wir sind offen zu den Posten gegangen , zu mal sie nie an dem Platz waren . Die Postenplätze waren, mit den aufgestellten Signalgeräten über die Schnüre verbunden . Damals lagen wir draußen im Dreck , die Plätze waren meistens gnz in der Nähe am GM-Netz mfg ratata
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Re: Erste Hilfe bei Verletzungen, Unfällen im Grenzabschnitt

Beitragvon augenzeuge » 11. August 2020, 14:51

Ratata, wo ist denn jetzt die Frage an OAZ? [denken]

AZ
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„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
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Re: Erste Hilfe bei Verletzungen, Unfällen im Grenzabschnitt

Beitragvon Edelknabe » 11. August 2020, 17:51

ratata mit dem hier:

"Den Medpunkt in Glöwen 2 Wochen erlebt . Von der ärztlichen Untersuchung bis zum Stuben und Revierreinigen im Medpunkt alles erlebt .Textauszug ende

Da gibts noch Einen der hier beitragen könnte, und zwar uns Klaus B.alias Huf. Keine Ahnung wann das junge Kerlchen da vor Ort war, weiß es nur durch einen seinen Zimmergenossen aus Perleberg."Nu los Klaus, ihr habt doch ordentlich gesoffen,damals in Glöwen, auch mit den Vorgesetzten, kannst du dich daneben noch an nüchterne Zeiten erinnern, in Glöwen(Humor aus)?

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Re: Erste Hilfe bei Verletzungen, Unfällen im Grenzabschnitt

Beitragvon OaZ » 11. August 2020, 17:57

Edelknabe hat geschrieben:"Nu los Klaus, ihr habt doch ordentlich gesoffen,damals in Glöwen, auch mit den Vorgesetzten, kannst du dich daneben noch an nüchterne Zeiten erinnern, in Glöwen(Humor aus)?

Rainer Maria


Was hat das mit dem Thema "1. Hilfe bei Unfällen im Grenzabschnitt" zu tun?
Mach doch einen Sauf-Thread auf, wenn es dich so interessiert!
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Re: Erste Hilfe bei Verletzungen, Unfällen im Grenzabschnitt

Beitragvon Edelknabe » 11. August 2020, 18:08

Hatte ich irgendwie von dir geschrieben Zeitsoldat OaZ oder eher den ratata angesprochen? "Mach besser Hamm Exoberlolli und schreibe, und zwar immer dann, wenn du meinst was wichtiges über alte selbst erlebte Zeiten schreiben zu können(Humor aus)"

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Re: Erste Hilfe bei Verletzungen, Unfällen im Grenzabschnitt

Beitragvon Olaf Sch. » 11. August 2020, 18:09

Unser Waffenuffz war nie im Grenzdienst, Signalgeräte warten war das einzige was er draußen gemacht hat. Der hatte mit der Waffenkammer genug am Hals.
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Re: Erste Hilfe bei Verletzungen, Unfällen im Grenzabschnitt

Beitragvon Olaf Sch. » 11. August 2020, 18:12

Statt deinen Humor ein und auszuschalten, schalte mal dein Hirn an... Sofern vorhanden, rein metaphorisch betrachtet...
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Re: Erste Hilfe bei Verletzungen, Unfällen im Grenzabschnitt

Beitragvon Edelknabe » 11. August 2020, 18:16

Halt dich einfach raus Humorloser Akku, dann klappt das schon mit dem Fred.

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Re: Erste Hilfe bei Verletzungen, Unfällen im Grenzabschnitt

Beitragvon OaZ » 11. August 2020, 18:18

AkkuGK1 hat geschrieben:Unser Waffenuffz war nie im Grenzdienst, Signalgeräte warten war das einzige was er draußen gemacht hat. Der hatte mit der Waffenkammer genug am Hals.


War bei uns ähnlich. Manchmal wurde er zur Kontrolle des K-2 eingesetzt (nebenbei sollte er auf diesem Gang in den Abschnitt auch noch die S-Geräte warten).
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Re: Erste Hilfe bei Verletzungen, Unfällen im Grenzabschnitt

Beitragvon Olaf Sch. » 11. August 2020, 18:32

Edelknabe hat geschrieben:Halt dich einfach raus Humorloser Akku, dann klappt das schon mit dem Fred.

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Du hast hier kein Stimmrecht...
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Re: Erste Hilfe bei Verletzungen, Unfällen im Grenzabschnitt

Beitragvon ratata » 11. August 2020, 20:53

Edelknabe hat geschrieben:ratata mit dem hier:

"Den Medpunkt in Glöwen 2 Wochen erlebt . Von der ärztlichen Untersuchung bis zum Stuben und Revierreinigen im Medpunkt alles erlebt .Textauszug ende

Da gibts noch Einen der hier beitragen könnte, und zwar uns Klaus B.alias Huf. Keine Ahnung wann das junge Kerlchen da vor Ort war, weiß es nur durch einen seinen Zimmergenossen aus Perleberg."Nu los Klaus, ihr habt doch ordentlich gesoffen,damals in Glöwen, auch mit den Vorgesetzten, kannst du dich daneben noch an nüchterne Zeiten erinnern, in Glöwen(Humor aus)?

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@ Edelknabe , am 2 Tag in Glöwen mußten wir unsere Klamotten nach Hause schicken . Solchen Persilkarton versuchte ich in dieser Verkaufsstelle in Objekt zu bekommen . An dem Tag erfolgte der letzte Verkauf von alkoholischen Getränken in NVA Objekten . Das war ein Treffer , Lametta Träger und ein paar Rotärsche ,wie ich , begnügten sich mit dem Rest des Fasses . von 2 O,33 war man schon Satt . Das war Mai 69.
Die 2 Wochen Medpunkt in Glöwen war keine Erholung , Da ich mir beim Vollyballspielen das rechte Sprunggelenk versaute , lag ich ein paar Tage flach , aber dann wurden wir halb gehfähige zum Küchendienst verdonnert , Den Medpunkt reinigen gehörte auch dazu Die Gehfähigen durften dann zum Speisesaal gehen und die Verpflegung für das Personal holen . mfg ratata
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Re: Erste Hilfe bei Verletzungen, Unfällen im Grenzabschnitt

Beitragvon Edelknabe » 14. August 2020, 10:26

Unser Küchenbulle im Stab N. war in Glöwen ratata, der erzählte von täglichen Eilmärschen(ca.7Km) ins Gelände, was die Truppe ganz schön geschlaucht haben muss. Ein Glück das ich damals weiter kommandiert wurde, ich glaube ich wäre durch die Hektik in Glöwen verhungert bzw. mich Leichtgewicht hätte bestimmt die Schwindsucht umgehauen.

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Re: Erste Hilfe bei Verletzungen, Unfällen im Grenzabschnitt

Beitragvon ratata » 14. August 2020, 11:52

Edelknabe hat geschrieben:Unser Küchenbulle im Stab N. war in Glöwen ratata, der erzählte von täglichen Eilmärschen(ca.7Km) ins Gelände, was die Truppe ganz schön geschlaucht haben muss. Ein Glück das ich damals weiter kommandiert wurde, ich glaube ich wäre durch die Hektik in Glöwen verhungert bzw. mich Leichtgewicht hätte bestimmt die Schwindsucht umgehauen.

Rainer Maria


Kohldampf hatten wir alle , wer da in Glöwen satt geworden ist ,????? In den ersten 6 Wochen war ich in der 1.Kompanie . 6.30 h war unser Frühstück , je Kopf ein großes Brötchen , dieser streifen Butter , Marmelade , mal ein Stück Mettwurst , Rotwurst , Milch oder Muckefuck . Wenn es zu Laut war an der Kaffeetafel , durften wir auch mal wieder raustreten , ging alles von der Zeit ab . Diese Henkersmalzeit musste bis 13. 15 h reichen , dann gab es Mittag , Ein Schweinefutter war manchmal besser , Vorsicht war geboten , wenn es Nudel , Reissuppe gab , da waren manchmal unerwünschte Fleischeinlagen drin .
Mit den Märschen ca . 6 KM zum ISP der an der Straße nach Bad Wilsnack liegt , war üblich . Damals hatte Glöwen noch einen T34 und dessen Spur durch den Wald durften wir folgen .. Wie gebildet die Vorgesetzen waren , Erste Hilfe , nach dem Marsch auf den ISP angekommen , Kompanie antreten , Feldflaschen leeren war angesagt , bei Strafe war es verboten zu trinken , wir mussten das Wasser AUSKIPPEN . Als dann die ersten Soldaten umkippten , war erste Hilfe angesagt , aber zu trinken gab es nichts . ratata
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ratata
 
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