Schiessausbildung

Schiessausbildung

Beitragvon Buscho » 1. September 2011, 05:56

Wie war das bei der Grenztruppe mit der Schiessausbildung in der Grundausbildung und später in der Gr.Kp. ?
Und wo habt ihr in der Zeit am Kanten die Schiessausbildung durchgeführt ?

Bei mir in der Hundertschaft sah es so aus , wir hatten 1 Jahr Grundausbildung , in diesem Jahr hatten wir wöchentlich einen Tag Schiessausbildung , G1 , MP5 , Pistole , MG und 2 mal in dem Jahr Gefechtsschiessen auf dem Truppenübungsplatz , da wurde dann zu meiner Zeit auch noch mit dem Panzerabwehrgerät scharf geschossen .
Auf der Standortschiessanlage wurden verschiedene Übungen auf die Ringscheibe oder auf die Personenscheibe aus unterschiedlichen Entfernungen geschossen , mit dem MG auf eine Landschaftsscheibe mit kleinen Störerfeldern aus 25 m .
Später im normalen Dienstbetrieb wurde monatlich geschossen , einmal im Jahr konnte man für die Schützenschnur schiessen . Wenn du das vergeigt hast , musstes du wieder bis zum nächsten Jahr warten . Eine Wiederholung gab es nicht .

Gut Schuss Buscho
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Re: Schiessausbildung

Beitragvon Zicke » 1. September 2011, 12:47

soweit ich mich erinnere waren wir in der GAB 6 mal schießen auf dem Böller. Dabei war auch das Panzerbüchsen schießen.
Im Busch (so nannten wir den GD) oder Kanten, haben wir noch zweimal Gefechts und Einzelschießübungen gehabt. Also das war für die gesammten 1 1/2 Jahre alles.
Da das aber 1971/72 war kann es auch sein das ich das eine oder andere vergessen habe [peinlich]
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
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Re: Schiessausbildung

Beitragvon Rainman2 » 1. September 2011, 16:40

Hallo Buscho!

Wie Zicke es schon darstellte, war die Norm für die Soldaten, einmal im Halbjahr zu schießen. Dabei wurde in der Regel die erste Grundübung geschossen (5 Schuss Einzelfeuer auf Ringscheibe 100 m). Wahlweise gab es auch die erste Vorbereitungsübung, an die ich mich nicht mehr genau erinnere. Gewertet wurde dann die "1. Schulübung". Das waren 15 Schuss in Kurzen Feuerstößen auf eine Scheibe "sMG" (ca. 1m x 1m auf ca. 300 m) und zwei Scheiben "liegender Gegner" (ca. 50cm x 50cm auf ca. 200 m). Das war es dann auch schon. Pistolenschützen schossen 5 Schuss auf Ringscheibe 25m. Und auch das war es dann schon.

An der Offiziershochschule haben wir mehr geschossen. Da gab es neben der normalen Schießausbildung, auch mit Nachtschießen und Schießen auf beweglich Ziele, noch Ausbildung an der Turmbewaffnung des SPW PSH, Schießen mit dem rückstoßfreien Geschütz SPG9, sowie Gefechtsschießen in Gruppe und Zug. Der unbestreitbare Höhepunkt war das Zuggefechtsschießen Angriff. Das war ein Angriff über ca. 500m in Schützenkette mit scharfer Munition, inklusive Panzerbüchse und Handgranatenwurf (Angriffshandgranate). Als Offiziere waren wir somit ganz brauchbar ausgebildet.

Schützenschnur - da gab es normalerweise auch Normen. Aber in der Grenzkompanie gab es das Ding schon, wenn einer in der Schulübung die Note 1 geschossen und noch mit dem ersten Schuss getroffen hatte. An der OHS war die Norm: Ringscheibe auf 200m mit 3 Schuss, Schützenschnur = 23 Ringe, erste Eichel = 25 Ringe, zweite Eichel = 27 Ringe. Zum Schießen der Schützenschnur wurde man zugelassen, wenn man alle Schulübungen im Jahr mit einem Durchschnitt von 1,5 absolviert hatte und keine Einzelnote schlechter als 2 war. Im zweiten Studienjahr hatte ich ein Nachtschießen mit 3 sozusagen vergeigt. Daher wurde ich da nicht zugelassen.

Soviel schnell aus der Erinnerung. Buscho, jetzt noch eine Rückfrage: was ist eine Landschaftsscheibe mit kleinen Störerfeldern?

Ciao Rainman2
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Re: Schiessausbildung

Beitragvon Thunderhorse » 1. September 2011, 16:51

Rainman2 hat geschrieben:
Soviel schnell aus der Erinnerung. Buscho, jetzt noch eine Rückfrage: was ist eine Landschaftsscheibe mit kleinen Störerfeldern?

Ciao Rainman2



Buscho meint sicherlich diese Art von Scheibe.

http://www.egun.de/market/item.php?id=3 ... D=138c#img
Distanz 25m liegend bzw. SW auf Lafette.

TH
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Re: Schiessausbildung

Beitragvon LEGO » 1. September 2011, 17:42

Ja, Thunderhorse, so ähnlich sahen die Scheiben beim MG-Schießen aus.

Zu der von Rainman 2 erwähnten Handgranate kann ich sagen, daß ich nur ein einziges mal - während meiner Unterführerausbildung - mit einer scharfen Handgranate geworfen habe.

Die Worte der Aufsicht vor dem Wurf "Es gibt Leute, die werfen den Ring 40 Meter weit....." waren dabei weder förderlich noch beruhigend. [mad]



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Re: Schiessausbildung

Beitragvon Rainman2 » 1. September 2011, 17:59

@Thunderhorse
Danke für das Bildchen. Nette Scheibe ... erinnert mich irgendwie an die "Goldene Fahrkarte". [flash]

@LEGO
Das mit dem Handgranatenwurf aus der Schützenkette heraus war auch durchaus nicht selbstverständlich und wurde erst im 3. Studienjahr gemacht. Bei jedem Werfen scharfer Handgranaten sprang auch uns immer gleich jemand auf den Rücken. Und nun wurden die Dinger aus dem vollen Lauf heraus geworfen und es wurde weiter in die Richtung gelaufen. Um der Wahrheit die Ehre zu geben. Es gab vorher einen Stopp, in dem die Schützenkette nochmal auf einer Höhe ausgerichtet wurde. Und im Vorfeld wurde jeder nach seinem aktuellen Ergebnis im Handgranatenweitzielwurf gefragt. Alles unter 50 Metern wurde als "Selbstvernichter" bezeichnet und kam für diesen Wurf nicht in Frage. Zum Vergleich: Ich mit meinen damals mickrigen 42 Metern war in dieser Diszipin unter der Schlechtesten meines Zuges.

ciao Rainman2
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Re: Schiessausbildung

Beitragvon ex-maja64 » 1. September 2011, 20:38

Im halben Jahr im Grenzausbildungsregiment waren wir mehrmals auf dem Schießplatz (genaue Anzahl ist mir nicht mehr in Erinnerung).
Neben dem Tag und Nachtschießen (mit Leuchtspurmunition) mit AK 47, schoss ich als Panzerbüchsenschütze 1 natürlich auch mit der RPG 7 und der Pistole Makarow die jeder Panzerbüchsenschütze hatte.

An der Grenze, wie schon beschrieben, ging es einmal im Diensthalbjahr für zwei bis drei Tage auf dem Schiessplatz. Neben dem obligatorischen Schiessen mit der Kalaschnikow gab es dort aber noch spezielle Sachen.
So war ich in einem Diensthalbjahr in dem Zug, der den Minenbergetrupp stellte, dass hies für uns nach einer kurzen theoretischen Ausbildung zur Minenbergung, war ein sog. "Gewöhnungssprengen" mit 140g TNT angesagt.
Ein anderer Zug schoss mit SPG-9 (73 mm Schwere Panzerbüchse), oder wieder ein anderer mit AGS-17. http://de.wikipedia.org/wiki/AGS-17_Plamyja


Mario
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Re: Schiessausbildung

Beitragvon Theo 85/2 » 1. September 2011, 20:54

ex-maja64 hat geschrieben:Im halben Jahr im Grenzausbildungsregiment waren wir mehrmals auf dem Schießplatz (genaue Anzahl ist mir nicht mehr in Erinnerung).
Neben dem Tag und Nachtschießen (mit Leuchtspurmunition) mit AK 47, schoss ich als Panzerbüchsenschütze 1 natürlich auch mit der RPG 7 und der Pistole Makarow die jeder Panzerbüchsenschütze hatte.

An der Grenze, wie schon beschrieben, ging es einmal im Diensthalbjahr für zwei bis drei Tage auf dem Schiessplatz. Neben dem obligatorischen Schiessen mit der Kalaschnikow gab es dort aber noch spezielle Sachen.
So war ich in einem Diensthalbjahr in dem Zug, der den Minenbergetrupp stellte, dass hies für uns nach einer kurzen theoretischen Ausbildung zur Minenbergung, war ein sog. "Gewöhnungssprengen" mit 140g TNT angesagt.
Ein anderer Zug schoss mit SPG-9 (73 mm Schwere Panzerbüchse), oder wieder ein anderer mit AGS-17. http://de.wikipedia.org/wiki/AGS-17_Plamyja


Mario


Hallo Mario

Gewöhnungssprengen: waren das 2 Bohrpatronen??

Gruß
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Re: Schiessausbildung

Beitragvon ex-maja64 » 1. September 2011, 21:08

Ja Theo das waren zwei 70g Patronen, bei diesen Sprengungen waren wir, glaube ich, zu viert. Die Zündschnüre waren jeweils 10 cm länger wie beim vorhergehenden, so das es innerhalb von 40 Sekunden zu vier Detonationen kam. Das gefährliche war ja das Verbinden des Zündkabels mit der Sprengkapsel mittels Spezialzange, am Ende wurde diese in eine TNT Patrone eingeführt.


Mario [hallo]
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Re: Schiessausbildung

Beitragvon vs1400 » 1. September 2011, 23:02

hallo Buscho,

schießen lernte ich bei der GST und wollte andere übertrumpfen ... hätte man mich damals nicht auch für Mehrkampf entdeckt. [mad]

es war nicht so richtig meins, doch machte ich eben mit und gab nur immer die hälfte des machbarem.

so fing es an, mit dem schießen.

an der knolle hatten wir öfters ausbildung an der waffe, sowohl theorie ... als auch praxis. frag mich bitte nicht wie oft, dass ist zu lang her.
doch als uffz. schüler hatten wir ne halbes jahr ausbildung, ne masse politunterricht, viel marschieren doch auch spuren lesen, nahkampf [laugh], gegnerkunde und all das geraffel.

schießen an der knolle war damals, für uns bubis, echt stress.
jeder ausbilder wollte auch bester werden, doch die ergebnisse liesen sich wohl nicht verfälschen.

in schierke hatten wir nur 1mal/jahr ne ausbildung in tanne.

gruß vs
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Re: Schiessausbildung

Beitragvon Theo 85/2 » 2. September 2011, 04:30

ex-maja64 hat geschrieben:Ja Theo das waren zwei 70g Patronen, bei diesen Sprengungen waren wir, glaube ich, zu viert. Die Zündschnüre waren jeweils 10 cm länger wie beim vorhergehenden, so das es innerhalb von 40 Sekunden zu vier Detonationen kam. Das gefährliche war ja das Verbinden des Zündkabels mit der Sprengkapsel mittels Spezialzange, am Ende wurde diese in eine TNT Patrone eingeführt.


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Verbunden mit dem Ruf:" Achtung ich würge!"Die Zange hieß "Würgezange".


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Re: Schiessausbildung

Beitragvon karl143 » 2. September 2011, 05:55

Während der Grundausbildung waren wir mehrmals Schießen. G1 und Pistole, später kam dann MG dazu. Danach waren wir nur noch unregelmäßig auf dem Schießstand der BW in Hötzum bei Braunschweig. Wir Unterführer schossen dann auch, wenn wir z. B. mit Dienstanfängern während ihrer Grundausbildung dort auf dem Schießstand waren. Mit dem G1 wurde auch 300 m geschossen, MP meine ich waren es 25 m. Zweimal waren wir bei Karlsruhe während der Buback Einsätze auch auf Schießständen der Polizei in B-W.
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Re: Schiessausbildung

Beitragvon Edelknabe » 2. September 2011, 07:08

Was ihr euch alles merken könnt mit dem ganzen Schießkram, ihr müsst doch wirklich so gerne Soldaten gewesen sein. Aber mal was Lustiges zum Schießen.
Ich lag einmal die ganze Nacht über auf meiner Feldflasche auf gerade dem Schießplatz und früh sah das dann aus, als hätte ich in die Hosen gepisst weil das Scheißding undicht war.
Das war vielleicht unangenehm, ich wurde dann zum Gespött der ganzen Truppe und das Schießen...na gut, ich habe heute noch die Schützenschnur im Schrank weil wir Leipziger Jung schonmal immer auf der Kleinmesse üben durften mit den weißen Röllchen und so...Rainman kennt sich da aus und Zicke wohl auch.

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Re: Schiessausbildung

Beitragvon Rainman2 » 2. September 2011, 08:04

Edelknabe hat geschrieben: ... ich habe heute noch die Schützenschnur im Schrank weil wir Leipziger Jung schonmal immer auf der Kleinmesse üben durften mit den weißen Röllchen und so...Rainman kennt sich da aus und Zicke wohl auch. ...

Hallo edler Knabe!

Da kann ich nur sagen: Wahr geschrieben, alter Freund! Meine Bierkrugsammlung und meinen "Anderthalbliterstiefel" habe ich mir auf der Kleinmesse im ehrlichen Schützenduell mit den bisweilen merkwürdig splitternden Röllchen "zusammengeschossen". Nach meinem historischen Gefühl war das wohl die nahezu einzige "legale" Möglichkeit damals, an Bierkrüge und -stiefel zu kommen. Wenn ich mich recht entsinne, habe ich bis zu 40 Mark für ein solches Trinkgefäß investieren müssen (5 Schuss = 1 Mark, also bis zu 200 Schuss). Ich weiß nicht mehr wieviele Röllchen man schießen musste, aber ich erinnere mich, dass selbst ein guter Schütze bisweilen 4 Schuss auf ein Röllchen brauchte. Wenn man da im unteren Drittel mittig traf und das Röllchen zeigte nichts, als den Abruck der Kugel ... naja, man macht sich da halt so seine Gedanken an der Schießbude ...

ciao Rainman2
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Re: Schiessausbildung

Beitragvon augenzeuge » 2. September 2011, 09:02

Rainman2 hat geschrieben:Wenn man da im unteren Drittel mittig traf und das Röllchen zeigte nichts, als den Abruck der Kugel ... naja, man macht sich da halt so seine Gedanken an der Schießbude ...
ciao Rainman2


Ja, das kenne ich auch noch...... [flash] Mit dem Werfen der Ringe war ich erfolgreicher.....ich wußte gar nicht immer wohin mit den Gläsern....ok, das war nix militärisches [blush]
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Re: Schiessausbildung

Beitragvon Zicke » 2. September 2011, 11:46

Edelknabe hat geschrieben: ich habe heute noch die Schützenschnur im Schrank weil wir Leipziger Jung schonmal immer auf der Kleinmesse üben durften mit den weißen Röllchen und so...Rainman kennt sich da aus und Zicke wohl auch.


Schützenschnur habe und wollte ich nicht und auf der Kleinmesse am Cottaweg habe ich mir verkniffen auf die in Wasser getränkten Keramikröhrchen zu schiesen, bin lieber mit Mädels durch die Geisterbahn [grins]
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Re: Schiessausbildung

Beitragvon peterB » 2. September 2011, 15:11

wir vom gse gingen einmal im monat schiessen.
pistole und mp.
im winter war kein schiessen.zu kalt für uns [grins]
die besten resultate erreichten wir,wenn einer ein bild unseres oberrats an der scheibe anbrachte [laugh]
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Re: Schiessausbildung

Beitragvon LEGO » 2. September 2011, 18:10

ach da fällt mir ein....

während der Scharfschützenausbildung mit dem G3 haben wir manchmal aus Spaß Tischtennisbälle oben auf die Scheibenrahmen geklebt und darauf gezielt.

Entfernung weiß ich gar nicht genau. Wohl 200 - 300 m


LEGO
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Re: Schiessausbildung

Beitragvon Rainman2 » 2. September 2011, 18:37

Ach LEGO,

immer diese halben Geschichten! Habt Ihr die Dinger wenigstens getroffen? Kann ich mir zwar kaum vorstellen, insofern ist meine Frage sogar ein klein wenig gehässig, aber wenn einer mit so einer fabula interruptus loslegt ...

ciao Rainman2
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Re: Schiessausbildung

Beitragvon LEGO » 2. September 2011, 19:08

na ja, rainman,

ich habe ja nicht behauptet, daß wir aus der Hüfte geschossen haben und auch nicht, daß wir immer getroffen haben.... [laugh]

Aber die Gewehre hatten ein sehr starkes und gutes Zielfernrohr. Sie wurden in einem speziellen, ausgepolsterten Holzkoffer transportiert (analog zur GSG 9) und waren super gepflegt.

Und auf dem Zweibein aufgelegt sind dann schon sehr gute Schießergebnisse möglich und gewünscht.

Ich weiß noch, daß wir immer kurz vor Feierabend eine Extra-Runde ausgeschossen haben mit der Maßgabe, daß der Schlechteste am Abend die erste Runde Bier schmeißen müsse.

Und wenn Du da auf 200 - 300 m `ne 8 geschossen hast, hattest Du schon relativ schlechte Karten...... [mad]


Gruß LEGO
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Re: Schiessausbildung

Beitragvon Edelknabe » 2. September 2011, 19:45

Die schöne Geschichte mit dem Schützenclub schrieb ich schonmal, aber egal, hier nochmal, weil es passt auch zum Fred.

Ein Kumpel kam, ein damaliger Auftraggeber für meine kleine Firma (wir wurden Freunde über wieder einen gemeinsamen insolventen Kunden) und der meinte: "Los Rainer, da ist ein Verein und hast du nicht mal Lust wieder zu schießen und ganz im Vertrauen, da kannst du auch Auftraggeber finden, denn da geben sich allerhand Geschäftsfuzis die Klinke in die Hand."
Ich hatte Lust und reizen tats mich auch, ob ich die Scheibe da vorne noch treffe und los gings mit kurzem förmliches Vorstellen dort Abends in dem Verein, dann Waffe raus aus dem Vereinsschrank, Patronen rein und losgeballert.
Ich brauchte wohl irgendwie Nachhilfe, denn die Scheibe war doch zu weit weg und die Nacht mit der Feldflasche aus meinem Vortext hier im Fred lag auch schon über 20 Jahre zurück. Die fast makelose Scheibe jedenfalls grinste mich an und ich dachte..."erstmal ein Bier und gesoffen wurde in dem Verein, es war eine Freude so zu ballern, wieder ein Bier, ballern, Bier, ballern und ja, irgendwann an dem Abend traf ich dann die Scheibe, ich war einfach nur glücklich."

Anderentags bzw. die kommenden Wochen kamen Leute, die erinnerten mich immer an die amerikanischen Filme, die stellten sich so locker neben dich, redeten kein Wort so eingenommen von sich selber war diese Spezies,den ausgepolsterten Holz- Koffer auf den Lego gerade beschrieben hatte, die Brille auf und langsam und genüsslich die wunderschöne eigene gepflegte Waffe raus, geladen und geballert, dann die Scheibe rangeholt und schon an dessen Gesicht sah man, das ihm da gerade einer voll in die Hose gepfiffen sein muss, so gut war das Trefferbild.
"Ob der seine Frau auch so zielsicher vögelt (entschuldigt) wie die Scheibe da vorne"...dachte ich da immer so bei mir mit offenem Mund?
Das waren also die Ehrgeizigen, ich war halt nur Mit, ich wollte ja nur schießen.
Es kam der Tag der Prüfung zur Waffenbesitzkarte oder wie das Ding heißt und Prüfungen erinnern mich immer an Schule und leichtes Magendrücken setzte ein und nein, sowas brauche ich nicht, ich war dort wirklich nicht angetreten, um eine Karte zu erwerben und mir dann wie mein Kumpel vielleicht noch Zuhause den Waffenschrank mit nem halben Dutzend Kurz-und Langwaffen ins Schlafzimmer zu stellen.
Ich schüttelte also mit dem Kopf, ich wollte ja nur schießen.Die Freunde im Verein wurden auf einmal auffallend weniger, ich muss wohl eine andere Spezies gewesen sein und lange hielt meine Mitgliedschaft auch nicht mehr an, der Kumpel nahm es nicht krumm und mich sah man dort nie wieder.

Mal schnell noch zur Leipziger Kleinmesse Rainman und Zicke, also mein Revier war der Kotzkessel, der mit den breiten Wagen, die Mädels in der Mitte und wir rechts und links Fuß raus und gedreht und komischerweise war man so drin, man hätte sich anschließend zur Pilotenausbildung melden können...aber ne, da gabs auch Prüfungen, also lieber nicht.

Rainer-Maria und das waren noch Zeiten ne...so schön.
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Re: Schiessausbildung

Beitragvon ex-maja64 » 2. September 2011, 20:45

Nun gut, dieser Thread ist sowieso versaut (also Off-Topic) und nun noch mein Senf dazu.
Die Muse wollte auf sämtliche "Kotzmühlen" [shocked] oof der Gleeenmesse( [denken] ), der Wurzelknurz hatte aber schon zutun diese am vorzeitigen Verlassen dieser zu hintern. [angst]
@Rainman und @Zicke, diese Röhrchen platzen heute genauso schwer noch wie damals. [mad]
Meine Holde wollte nur was geschossen haben, bei mir langte es zumindest noch zum Glücksschwein. [blush]


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Re: Schiessausbildung

Beitragvon Rainman2 » 2. September 2011, 20:56

@Zicke und Edelknabe!

Man, ihr habt ja Sachen mit den Mädels gemacht - Geisterbahn, Kotzkessel. Klingt spannend.

Ich bin nie mit Mädels auf die Kleinmesse gegangen, nur ins Bett. Ja, ist langweilig. Aber ich bin halt so ein schlichtes Gemüt.

@LEGO:

Danke für die Antwort! Hm, besonderer Kolben, besonderes Futteral, besonderes Zielfernrohr und dann noch Zweibein. Respekt! Da fehlen am Schießstand nur noch der Kamin, das Eisbärfall und ein guter Cognac.
[laugh] [wink]

ciao Rainman2
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Re: Schiessausbildung

Beitragvon Buscho » 3. September 2011, 00:01

Ja , das G3 SG1 war tauglich , mit einem variablen Zeiss Zielfernrohr , gab es auch als Jagdwaffe als Halbautomat .
Jede Hu hatte 3 St. , Die Scharfschützen wurden aber nicht nach Schiessleistung , sondern einfach nach Funktion bestimmt .
Ich glaube es waren Waffenwart , Funkgerätewart und Wart für Unterkunft und Verpflegung .

Gehasst haben wir bei der normalen Schiessausbildung immer die Übung " angestrichen/angelehnt " , dazu mussten immer für jede Schiessbahn irre schwere Holzkonstruktionen ca 500 Meter aus dem Scheibenhaus zur 100m Marke geschleppt werden .
Und das Schiessen mit ABC Schutzmaske ( Gasmaske )

Obwohl wir grundsätzlich bei jedem Wetter zur Standortschiessanlage "Hundebusch " mit Gesang marschiert sind , haben wir uns gefreut , denn der Schiessplatzwart betrieb dort eine kleine private Kantine und hatte richtig gute Frikadellen , Fleischpflanzerl , Buletten ......

Und noch ne Frage , was war die Aufgabe von Minenbergern ? Minenbeseitigen oder Personen bergen ?

Buscho
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Re: Schiessausbildung

Beitragvon Rainman2 » 3. September 2011, 01:28

Buscho hat geschrieben: ... Und noch ne Frage , was war die Aufgabe von Minenbergern ? Minenbeseitigen oder Personen bergen ? ...

Hallo Buscho,

zunächst die kurze Antwort auf die kurze Frage: Die Aufgabe des "Minenbergetrupps" war die Bergung von Personen aus der Minensperre.

Etwas Erläuterung dazu:
1. Bergung bei erdverlegten Minen
Es war ein Posten aus 4 Mann zu bilden. Diese mussten mit einem LKW (i.d.R. LO) zum Ort der Minendetonation fahren. Auf der Ladefläche hatten sie ein sogenannte "Bergebrücke" (ich hab leider kein Bild dazu gefunden, also werde ich versuchen, es zu beschreiben). Diese Brücke bestand aus zwei Hauptteilen. Der Brückenfläche (ca. 7 - 8 m ? lang, ca. 1 m ? breit) aus Leichtmetall mit seitlichen niedrigen Metallbrüstungen, die die Brücke stabilisierten und den darauf Kriechenden Halt geben sollten. Am Ende dieser Brücke waren 2 Metallstelzen ausklappbar angebracht (ca 70 cm hoch). Das zweite Teil der Brücke war ein stabiler Bock mit Führungsrollen, auf dem die Brücke ebenfalls in Höhe von ca 70cm liegen konnte. Der Ablauf der Bergung: Der 2-Meter-Streckmetallzaun der Minensperre musste aufgehackt werden (schnellste Art, ihn zu öffnen), so dass Trupp und Brücke in den Raum zwischen die Zäune gelangen konnten. Es gab 3 Minenlinien, die im Abstand von einem Meter verlegt waren. Das Verlegeschema war bekannt, so dass der Trupp wusste, wo der Bock der Bergebrücke aufzustellen war. Die Brücke wurde dann, die ausgeklappten Stützen voran, über den Bock geschoben, bis sie die Minenlinien überbrückte. Dabei musste sie neben der verletzten Person stehen. Dann stieg ein Angehöriger des Bergetrupps rückwärts auf die Brücke und kroch auf den Knien rückwärts bis zu dem Verletzten. Ein zweiter kroch auf den Knien vorwärts. Der Verletzte musste von beiden sicher gefasst werden, so dass sie ihn mit einem Ruck zwischen sich auf die Bergebrücke heben konnten. Lag er dort, wurde er über die Brücke aus dem Bereich der Minen gezogen. Von der Brücke war er auf eine Trage (Bestandteil der Ausrüstung des Bergetrupps) zu legen, es war eine Erstversorgung durchzuführen und er war dann aus der Minenanlage heraus zum Kolonnenweg zu tragen. Weiter ging es dann nach Lage. War kein anderes Fahrzeug bis dahin eingetroffen, war er auf dem Fahrzeug des Bergetrupps zum nächsten Med.-Punkt oder Krankenhaus zu bringen. Diese Art der Bergung war kompliziert und für alle Beteiligten lebensgefährlich. Ich weiß, das klingt für einen Außenstehenden vielleicht perfide. Wir haben die Minen gelegt und beklagen, dass die Bergung der Opfer eine Gefahr für uns war. Aber die, die auf der Brücke krochen, hatten die Minen nicht gelegt und waren vielleicht auch nicht freiwillig an der Grenze. Aber sie mussten ihren Kopf hinhalten für dieses System. Die Bergung war also regelmäßiger Bestandteil der Ausbildung. Ich selbst wurde an der Offiziershochschule nur dazu ausgebildet. In Praxis habe ich die erdverlegten Minen nicht erlebt.

2. Bergung bei SM70:
Der Minenbergetrupp war in seiner Zusammensetzung (1 Offizier, 1 Kraftfahrer, 2 Posten) im Grenzdienstbefehl für den entsprechenden Tag oder die entsprechenden Schichten festgelegt. Die Einsatzzeit aus der Einheit heraus betrug x+5 Minuten. Hier reichte auch ein normaler Geländewagen (UAZ oder P3). Die Ausrüstung bestand, soweit ich mich erinnern kann, aus einer zusammenklappbaren Leiter, einer Krankentrage und einem Erste-Hilfe-Koffer. Bei einer Auslösung der Minenanlage wusste man auf er Führungsstelle, in welchem Feld die Auslösung erfolgt war (1 Feld ca. 230 Meter, eine Flanke = 10 Felder, eine Anlage 501/701 = 2 Flanken). Der Ablauf bei Minendetonation war: Einsatz der Alarmgruppe (2 Grenzposten a 2 Mann mit Fahrzeug) zur Abriegelung auf Höhe des Kolonnenweges. Durch die A-Gruppe erfolgte die Meldung, ob die Auslöseursache aufzuklären war. Waren Personen verletzt oder war die Auslöseursache nicht zu klären (es war nur Beobachtung vom Kolonnenweg aus gestattet), dann musste der Minenbergetrupp alarmiert werden. Die Minenanlage wurde von der Führungsstelle aus abgeschaltet, dann durfte der Minenbergetrupp an den Zaun, um den Verletzten zu bergen, oder, wenn es etwas anderes war, die Auslöseursache aufzuklären. Die Abschaltung einer Anlage musste durch das Bataillon und Regiment bestätigt werden. Bei den Anlagen 501 (= Standard) war die Abschaltung fast sofort wirksam. Man wartete kurz, bis die Induktionsströme aus dem Netz raus waren und konnte nach vorn gehen. Das musste übrigens auch gemacht werden, wenn Spuren auf dem 6-Meter-Kontrollstreifen waren. Diese durften nur untersucht und beseitigt werden, wenn die Anlage abgeschaltet war. Bei scharfen Minen ging es nicht weiter als bis zum Kolonnenweg. Eine Besonderheit stellten die Anlagen 701 dar. Davon hatten die Grenztruppen ganze 2 Stück, eine im Grenzkommando Nord und eine im Grenzkommando Süd. Äußerlich sahen die genauso aus, wie die Anlage 501, sie hatten auch die SM70 Minen. Die Stromversorgung erfolgte aber nicht über einen Arbeitsstrom, sondern über eine Impulsspannung. Die starke Induktion bei diesem Verfahren sorgte dafür, dass der Bereich der Anlage erst eine Stunde nach Abschaltung betreten werden durfte. Wir hatten die Anlage des Grenzkommandos Süd in unserem Abschnitt, neben 2 Anlagen 501, also war der gesamte Kompanieabschnitt (14,5 Kilometer) vermint, oder meinetwegen mit Selbstschussanlagen bestückt. Ich wusste weder damals, noch weiß ich heute, wie wir einen Verletzten hätten aus dieser Anlage bergen sollen, ohne eine Stunde zu warten. Die endgültige Entscheidung, was vor Ort zu tun ist, hatte der Offizier des Bergetrupps zu fällen. Als Stellvertreter des Kompaniechefs wurde ich nicht für den Minenbergetrupp geplant. Es wurden i.d.R. die Zugführer dafür eingesetzt.

Soviel erstmal dazu, Buscho.

ciao Rainman2
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Re: Schiessausbildung

Beitragvon Buscho » 3. September 2011, 03:53

Und das Gewöhnungssprengen diente nur dem Zweck zu sehen ob die Kameraden schussfest sind ? oder wozu diente das ?

Bei uns und bei der BW gab es für solche Ausbildungslagen die DM 21 , eine Styroporstielhandgranate , die hat gerummst wie eine Bombe und wurde auch gerne privat am 31.12. genutzt .

Grüsse Buscho
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Re: Schiessausbildung

Beitragvon manudave » 3. September 2011, 06:53

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Re: Schiessausbildung

Beitragvon LEGO » 3. September 2011, 14:37

Buscho hat geschrieben:Gehasst haben wir bei der normalen Schiessausbildung immer die Übung " angestrichen/angelehnt " , dazu mussten immer für jede Schiessbahn irre schwere Holzkonstruktionen ca 500 Meter aus dem Scheibenhaus zur 100m Marke geschleppt werden .

Buscho



Du meinst doch nicht etwa diese handlichen Dinger?


Gruß LEGO
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LEGO
 

Re: Schiessausbildung

Beitragvon LEGO » 3. September 2011, 17:43

Ach herrje,

was für ein riesengroßes Foto.

Und dabei hab ich es doch nur mit der Galerie verlinkt.


ADMIN, bitte helfen!
LEGO
 

Re: Schiessausbildung

Beitragvon augenzeuge » 3. September 2011, 19:03

LEGO hat geschrieben:Ach herrje,

was für ein riesengroßes Foto.

Und dabei hab ich es doch nur mit der Galerie verlinkt.


ADMIN, bitte helfen!


Jaja, und das bei der Hitze. [angst]
Erledigt.
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