Der erste Ausgang in die Dorfkneipe von Frankenheim

Der erste Ausgang in die Dorfkneipe von Frankenheim

Beitragvon dieterbieniek » 20. Januar 2021, 10:14

Heute mal wieder eine Geschichte, die ich bereits im "Forum Grenze DDR" unter birx20 dort veröffentlicht habe.

Nach dem Abschluss der Grundausbildung in Eisenach erfolgte meine Versetzung an die Grenzkompanie.
Dort angekommen, in Frankenheim/Rhön, der höchsten Grenzkompanie der Ex-DDR, wurden wir in den ersten 14 Tagen durch unsere Gefreiten, Unteroffiziere und Offiziere eingewiesen in die Abläufe in der Kompanie und an der Grenze.
Für uns Frischlinge war alles neu und wir mussten uns vollkommen neu zurechtfinden. Dies betraf auch die neuen Kameraden im Zimmer und im Zug. Der Stress am Anfang in der 10. GK in Frankenheim war für uns sehr groß. Die alten Gefreiten haben uns glücklicherweise das Einleben im Zug und in der Gruppe nicht allzu schwer gemacht, da sie aus eigener Erfahrung wussten, dass auch sie mit uns Neuen täglich im Grenzdienst vernünftig auskommen mussten.
Nach ungefähr 14 Tagen hieß es, dass unser Zug Ausgang in den Ort Frankenheim bekommt. Einziges Ziel dieses Ausgangs waren die damals zwei örtlichen Kneipen in Frankenheim.
Unsere Gefreiten machten vor dem ersten Ausgang in die Dorfkneipe merkwürdige Bemerkungen, was uns Neue dort eventuell erwarten würde, machten aber keine konkreten Hinweise oder Andeutungen.
Erläuternd muss man dazu sagen, dass Frankenheim der Ort in der DDR mit dem angeblich höchsten statistisch erfassten durchschnittlichen Prokopfverbrauch an Spirituosen gewesen sein soll. Das wurde an dem Spirituosenverkauf der beiden örtlichen Verkaufsstellen (Konsum und HO) und der Kneipen im Ort statistisch ausgewertet.
Fuhr man mit dem Auto in Reichenhausen in das Grenzgebiet (Sperrgebiet) in die Hohe Rhön in die beiden vom Westen (Bayern und Hessen) umzingelten Dörfer Frankenheim und Birx, säumten links und rechts im Straßengraben hunderte leere Schnapsflaschen den Weg in die beiden einsamen Gebirgsdörfer auf ca. 800 m NN.

Jetzt aber wieder zurück zum Thema "erster Ausgang".
Am späten Nachmittag nach ordentlich Sackgang in der Kompanie (Polituntericht, Waffenreinigen, Revierreinigen etc.) hieß es, rein in die Ausgangsuniform, kurze Belehrung über das Verhalten als Grenzsoldat im Ausgang (also in der Kneipe) und rauf auf den LO.
Direkt vor der ersten und beliebtesten Kneipe hielt der LO und wir stiegen gut gelaunt herunter.
Die Gefreiten betraten zuerst die Gaststätte und der Wirt begrüßte freudig seine ihm schon bekannten Stammgäste. Wir Neue betraten nach unseren Gefreiten die Kneipe und staunten erstmal ordentlich.
Die Gaststätte war zu mehr als der Hälfte mit jungen Mädchen und Frauen im Alter von ca.16 bis Anfang/Mitte 20 Jahren besetzt.
Von zu Hause aus Nordthüringen, in der Erfurter Gegend, kannte ich eine solche weiblich dominierte Gaststättenbesetzung nicht. Dort waren die Frauen meist in Begleitung ihrer Ehemänner und Freunde in der Gaststätte, aber fast niemals allein oder nur mit Freundinnen. So etwas schickte sich bei mir zu Hause für junge Frauen nicht.
Hier in Frankenheim war alles ganz anders.
Die Mädchen und jungen Frauen hatten in Erwartung der neuen Grenzer den Wirt dazu veranlasst, einen ganz langen Tisch in der Kneipe aufzumachen, an dem ca. 20 bis 30 Personen Platz nehmen konnten.
Unsere Gefreiten steuerten schnurstracks auf den Tisch mit den jungen Mädchen und Frauen zu und wurden von diesen freudig begrüßt. Einzelne Gefreite hatten bereits eine feste Freundin im Ort.
Wir, die neuen Grenzer, nahmen auch an dem langen Tisch Platz und schnell ergaben sich erste Gespräche oder besser Kontaktaufnahmeversuche mit den Frauen und Mädchen aus Frankenheim.
Ein ebenfalls neuer junger Grenzer wurde von einem neben ihm sitzenden jungen Mädchen (Alter ca . 16 oder 17 Jahre) gefragt, was er denn trinken möchte. In Unkenntnis der Trinkgewohnheiten der jungen Rhönfrauen sagte er zu seiner Platznachbarin, "ich trinke das Gleiche wie Du".
Die junge Frau grinste verschmitzt, die in der Nähe sitzenden Gefreiten, die das mitbekomme hatten genauso, nur wir Frischlinge wussten nicht, was an dieser Bestellung so lustig war.
Die junge Frau rief den Wirt zu sich und bestellte für sich ein Bierglas mit Rhöni (0,25 l Rhöntropfen Magenbitter 40 %). Der Wirt brachte ohne jegliche Bedenken der jungen Frau den Rhöni und sie trank diesen relativ zügig (nicht auf Ex) aus. Mein Kumpel war dadurch unter Zugzwang geraten, weil er ihr nicht nachstehen wollte und bestellte ebenfalls ein Bierglas voll mit Rhöni.
Die junge Frau vertrug zu meinem großen Erstaunen den Rhöntropfen sehr gut. Sie war heiter und lustig, aber scheinbar nicht stockbetrunken.
Mein Kumpel leerte gleichfalls das Bierglas Rhöni relativ zügig und wurde im Anschluss immer ruhiger und müder. Nach ca. einer halben Stunde krachte es plötzlich am Tisch und er fiel stockbetrunken vom Stuhl in der Kneipe unter den Tisch.
Für ihn war der erste Ausgang nach ca. einer Stunde beendet. Wir schleppten ihn danach zum LO und er wurde zur Kompanie gefahren. Am anderen Tag wurde er vom KC wegen seines Suffs ordentlich zusammengeschissen und musste den Spott seiner Kameraden ertragen, dass er sich von einer jungen Frau unter den Tisch hatte saufen lassen.
Mich hat dieses "Trinkerlebnis" mit jungen Rhönfrauen vorsichtig gemacht und ich blieb an diesem ersten Ausgang beim Bier und nur vorsichtigem Rhönigenuß.
Niemals im Ausgang habe ich mich danach zu einem "Rhönitrinken" in größeren Mengen von jungen Frauen aus Frankenheim herausfordern lassen.
Dieser erste Ausgang nach Frankenheim in die Dorfkneipe war für mich ein prägendes Erlebnis.

Dieter
dieterbieniek
 

Re: Der erste Ausgang in die Dorfkneipe von Frankenheim

Beitragvon Edelknabe » 20. Januar 2021, 18:08

dieterbieniek mit dem hier:

"Für ihn war der erste Ausgang nach ca. einer Stunde beendet. Wir schleppten ihn danach zum LO und er wurde zur Kompanie gefahren."Textauszug ende

Will ja nicht meckern ob der schönen Geschichte aber nur der Junge alleine? Oder euer Rest an Fliegen/Frischlingen gleich mit? Ich kenne es zumindest so von einem Ausgang her.

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Re: Der erste Ausgang in die Dorfkneipe von Frankenheim

Beitragvon Volker Zottmann » 20. Januar 2021, 18:10

Edelknabe hat geschrieben:dieterbieniek mit dem hier:

"Für ihn war der erste Ausgang nach ca. einer Stunde beendet. Wir schleppten ihn danach zum LO und er wurde zur Kompanie gefahren."Textauszug ende

Will ja nicht meckern ob der schönen Geschichte aber nur der Junge alleine? Oder euer Rest an Fliegen/Frischlingen gleich mit? Ich kenne es zumindest so von einem Ausgang her.

Rainer Maria

Zumindest nicht ganz so, wenn sie den Sturzbetrunkenen noch in die Kaserne bugsieren konnten.

Gruß Volker
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Re: Der erste Ausgang in die Dorfkneipe von Frankenheim

Beitragvon karnak » 20. Januar 2021, 18:38

Also um ein Bierglas 40% igen Sprit in relativ kurzer Zeit hinter die Binde zu gießen ohne vom Hocker zu fallen dürfte schon der vorherige Schritt zum Alkoholismus von Nöten sein. [flash]
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Re: Der erste Ausgang in die Dorfkneipe von Frankenheim

Beitragvon pentium » 20. Januar 2021, 18:45

karnak hat geschrieben:Also um ein Bierglas 40% igen Sprit in relativ kurzer Zeit hinter die Binde zu gießen ohne vom Hocker zu fallen dürfte schon der vorherige Schritt zum Alkoholismus von Nöten sein. [flash]


Sprit würde ja mal vielleicht noch gehen. Aber Rhöntropfen? Da kann man vielleicht zwei kleine Gläschen trinken, aber ein ganzes Bierglas....?
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Re: Der erste Ausgang in die Dorfkneipe von Frankenheim

Beitragvon Edelknabe » 20. Januar 2021, 18:49

Wenn ich die Geschichte richtig lese wird der Junge doch nicht ne volle Stunde ohne "weiterzusaufen"dort gesessen haben. Also so bescheiden blöd wäre ja noch nicht mal ich gewesen. Ganz normal, wenn das dann für ihn zuviel wurde.

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Re: Der erste Ausgang in die Dorfkneipe von Frankenheim

Beitragvon Ari@D187 » 20. Januar 2021, 19:01

Bei dem Mädel war nur Hustensaft im Glas. [laugh]

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Re: Der erste Ausgang in die Dorfkneipe von Frankenheim

Beitragvon augenzeuge » 20. Januar 2021, 19:18

Die Gaststätte war zu mehr als der Hälfte mit jungen Mädchen und Frauen im Alter von ca.16 bis Anfang/Mitte 20 Jahren besetzt.


Donnerwetter. Jetzt staunt sicher nicht nur Ari. [grins]

Wieso war das so, wo waren die Jungs/Männer?

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Re: Der erste Ausgang in die Dorfkneipe von Frankenheim

Beitragvon pentium » 20. Januar 2021, 19:22

augenzeuge hat geschrieben:
Wieso war das so, wo waren die Jungs/Männer?

AZ


Auf der Flucht?
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Re: Der erste Ausgang in die Dorfkneipe von Frankenheim

Beitragvon augenzeuge » 20. Januar 2021, 19:29

pentium hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Wieso war das so, wo waren die Jungs/Männer?

AZ


Auf der Flucht?

Ja, man könnte doch fast auf die Idee kommen, das war inszeniert. Von S.Tasi. Wer ein Mädel hat, bleibt vermutlich da, wer 2 hat, ganz sicher. [grins]
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Re: Der erste Ausgang in die Dorfkneipe von Frankenheim

Beitragvon Edelknabe » 20. Januar 2021, 19:30

Mann Jörg, das hieß Wehrdienst damals. Und nicht wie im Heute als junges Kerlchen blöde herrumzusitzen und sich nen drittes Ei wachsen lassen.

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Re: Der erste Ausgang in die Dorfkneipe von Frankenheim

Beitragvon augenzeuge » 20. Januar 2021, 19:31

Edelknabe hat geschrieben:Mann Jörg, das hieß Wehrdienst damals. Und nicht wie im Heute als junges Kerlchen blöde herrumzusitzen und sich nen drittes Ei wachsen lassen.

Rainer Maria


Das verstehe ich jetzt nicht. [angst]

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Re: Der erste Ausgang in die Dorfkneipe von Frankenheim

Beitragvon Edelknabe » 20. Januar 2021, 19:33

Da fällt mir ein Jörg, warst du nicht damals noch Jungfrau? Deswegen wohl der Ausreiseantrag. Aber wir werden OT.

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Re: Der erste Ausgang in die Dorfkneipe von Frankenheim

Beitragvon augenzeuge » 20. Januar 2021, 19:38

Edelknabe hat geschrieben:Da fällt mir ein Jörg, warst du nicht damals noch Jungfrau? Deswegen wohl der Ausreiseantrag. Aber wir werden OT.

Rainer Maria


Was soll ich in dem Alter gewesen sein? Wir können da ruhig drüber reden. [grin] Aber ich glaub, andere wollen das nicht hören. [flash]
Jetzt weiß ich, warum du zur NVA wolltest.....
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Re: Der erste Ausgang in die Dorfkneipe von Frankenheim

Beitragvon Edelknabe » 20. Januar 2021, 19:46

Eigentlich wollte ich mit der Wehrpflicht(falsch getextet Wehrdienst) nur andeuten, das zum damaligen Zeitpunkt junge Kerlchen ab 18 sinngemäß eingezogen wurden. Und der Mädelsüberschuss eigentlich dadurch ganz normal wurde.Auch in den Dörfern, Kleinstädten etc.

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Re: Der erste Ausgang in die Dorfkneipe von Frankenheim

Beitragvon steffen52 » 20. Januar 2021, 19:50

Edelknabe hat geschrieben:Da fällt mir ein Jörg, warst du nicht damals noch Jungfrau? Deswegen wohl der Ausreiseantrag. Aber wir werden OT.

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Re: Der erste Ausgang in die Dorfkneipe von Frankenheim

Beitragvon augenzeuge » 20. Januar 2021, 19:53

steffen52 hat geschrieben:
Edelknabe hat geschrieben:Da fällt mir ein Jörg, warst du nicht damals noch Jungfrau? Deswegen wohl der Ausreiseantrag. Aber wir werden OT.

Rainer Maria

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Re: Der erste Ausgang in die Dorfkneipe von Frankenheim

Beitragvon Edelknabe » 20. Januar 2021, 19:55

Na steffen, gesprungen auf den rostgen Nagel ist unser Jörg hundertpro erst Drüben. Und Humor aus.

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Re: Der erste Ausgang in die Dorfkneipe von Frankenheim

Beitragvon steffen52 » 20. Januar 2021, 19:56

Ach übrigens sah mein erster Ausgang auch nicht viel besser aus ( ohne Röni), nur ich konnte noch in das Regiment laufen auch wenn ich die ganze Straßenbreite brauchte. [laugh]
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Re: Der erste Ausgang in die Dorfkneipe von Frankenheim

Beitragvon augenzeuge » 20. Januar 2021, 19:58

Edelknabe hat geschrieben:Na steffen, gesprungen auf den rostgen Nagel ist unser Jörg hundertpro erst Drüben. Und Humor aus.

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Mensch, erzähl doch nicht solchen Unsinn.
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Re: Der erste Ausgang in die Dorfkneipe von Frankenheim

Beitragvon pentium » 20. Januar 2021, 19:58

Edelknabe hat geschrieben:Eigentlich wollte ich mit der Wehrpflicht(falsch getextet Wehrdienst) nur andeuten, das zum damaligen Zeitpunkt junge Kerlchen ab 18 sinngemäß eingezogen wurden. Und der Mädelsüberschuss eigentlich dadurch ganz normal wurde.Auch in den Dörfern, Kleinstädten etc.

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Im Grenzgebiet gab es zu viele Mädels?
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Re: Der erste Ausgang in die Dorfkneipe von Frankenheim

Beitragvon steffen52 » 20. Januar 2021, 19:59

augenzeuge hat geschrieben:
steffen52 hat geschrieben:
Edelknabe hat geschrieben:Da fällt mir ein Jörg, warst du nicht damals noch Jungfrau? Deswegen wohl der Ausreiseantrag. Aber wir werden OT.

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Was Du alles so weißt, ich staune! [wink]
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Meinst Du mich oder den Edelknabe? [ich auch]
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Re: Der erste Ausgang in die Dorfkneipe von Frankenheim

Beitragvon steffen52 » 20. Januar 2021, 20:03

pentium hat geschrieben:
Edelknabe hat geschrieben:Eigentlich wollte ich mit der Wehrpflicht(falsch getextet Wehrdienst) nur andeuten, das zum damaligen Zeitpunkt junge Kerlchen ab 18 sinngemäß eingezogen wurden. Und der Mädelsüberschuss eigentlich dadurch ganz normal wurde.Auch in den Dörfern, Kleinstädten etc.

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Im Grenzgebiet gab es zu viele Mädels?

Nö, da gab es Mädels die mit Hilfe der Grenzer raus wollten aus ihren Kaff und gehofft haben das sie zum Ende deren Dienstzeit mit genommen werden. Kenne ich aus eigener Erfahrung!!! [wink]
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Re: Der erste Ausgang in die Dorfkneipe von Frankenheim

Beitragvon dieterbieniek » 20. Januar 2021, 20:38

Ich kann steffen52 zustimmen. Die Mädchen aus Frankenheim wollten raus aus dem von der Außenwelt durch die geographische Lage abgeschnittenen Dorf und die Grenzer waren ihre fast einzige Chance zum rauskommen. Fremde junge Männer kamen nicht rein nach Frankenheim.
Der Alkoholkonsum auch unter den jungen Frauen war wirklich hoch. Frankenheim soll ermittelt nach der Verkaufsstatistik der beiden Läden im Dorf, der Ort in der DDR mit dem höchsten Pro Kopf Verbrauch an Spirituosen gewesen sein.
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Re: Der erste Ausgang in die Dorfkneipe von Frankenheim

Beitragvon ratata » 21. Januar 2021, 07:51

Edelknabe hat geschrieben:Na steffen, gesprungen auf den rostgen Nagel ist unser Jörg hundertpro erst Drüben. Und Humor aus.

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Eigentlich war es doch üblich , das männliche Bürger der DDR ab 18 Jahren zur Wehrpflicht herangezogen wurden . Das spürte ich 1968 und mein Sohn später 1988 . Der wollte studieren erst zur NVA , ich gleich nach der Lehre , ab zur Fahne .

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Re: Der erste Ausgang in die Dorfkneipe von Frankenheim

Beitragvon augenzeuge » 21. Januar 2021, 09:00

ratata hat geschrieben:Wer zählte eigentlich zu den Ausnahmen , die das nicht brauchten . mfG ratata


Das kann dir am besten Nostalgiker beantworten. Bei mir ist die Frage falsch gestellt, du müsstest "brauchten" mit "durften" ersetzen. Aber das hatte ich bereits erklärt.
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Re: Der erste Ausgang in die Dorfkneipe von Frankenheim

Beitragvon Beethoven » 21. Januar 2021, 10:14

Eigentlich, so kenne ich das, war am Tage der Vereidigung, unmittelbar nach jener Veranstaltung, für alle jungen Soldaten Ausgang angesagt. Ob dieser nun mit Vati und Mutti, der Freundin oder in der Gruppe gemacht wurde, sei mal dahin gestellt.

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Re: Der erste Ausgang in die Dorfkneipe von Frankenheim

Beitragvon Nostalgiker » 21. Januar 2021, 10:33

augenzeuge hat geschrieben:
ratata hat geschrieben:Wer zählte eigentlich zu den Ausnahmen , die das nicht brauchten . mfG ratata


Das kann dir am besten Nostalgiker beantworten. Bei mir ist die Frage falsch gestellt, du müsstest "brauchten" mit "durften" ersetzen. Aber das hatte ich bereits erklärt.
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Die Gehässigkeit deiner Antwort spricht Bände.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Der erste Ausgang in die Dorfkneipe von Frankenheim

Beitragvon Kumpel » 21. Januar 2021, 10:46

War da nicht auch noch mindestens ein Quäntchen Niedertracht dabei Nosti?
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Re: Der erste Ausgang in die Dorfkneipe von Frankenheim

Beitragvon Volker Zottmann » 21. Januar 2021, 10:59

Beethoven hat geschrieben:Eigentlich, so kenne ich das, war am Tage der Vereidigung, unmittelbar nach jener Veranstaltung, für alle jungen Soldaten Ausgang angesagt. Ob dieser nun mit Vati und Mutti, der Freundin oder in der Gruppe gemacht wurde, sei mal dahin gestellt.

Freundlichst


1970 zu meiner Vereidigung, waren weder Verwandte noch sonstwer, außer Torgauern dabei.
Ausgang gab es überhaupt keinen. Wir wurden alle 450 Soldaten in ein Klubhaus nach Belgern gefahren und da gab es ein mittelschweres Besäufnis. Dazu waren auch uns völlig fremde "Jungfrauen" auf die Tanzfläche gestellt. Die waren irgendwie, vermutlich von der FDJ "dienstverpflichtet".
Mir ist da erst aufgegangen, warum auf unserer Ladefläche alte Matratzen lagen. Unser Vizefahrer aus dem V-Zug hatte umsorgend vorausgedacht.
Es war doch nicht alles schlecht, Beethoven.... Aber so wie es dort ablief, war es ekelhaft, abstoßend und würdelos.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

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