Münzschatz in Felsspalte

Münzschatz in Felsspalte

Beitragvon pentium » 9. Mai 2016, 15:09

Münzschatz in Felsspalte der Sächsischen Schweiz entdeckt

Einen sensationellen Zufallsfund hat ein Bergsteiger in der Sächsischen Schweiz gemacht. Er ist auf einen versteckten Schatz gestoßen - von hohem historischen Wert.

Dresden. Ein Bergsteiger hat in der vergangenen Woche in der Sächsischen Schweiz ein Versteck mit 800 bis 1000 historischen Silbermünzen gefunden. Nach Angaben des Landesamtes für Archäologie in Dresden vom Montag handelt es sich überwiegend um Zahlungsmittel aus dem 17. sowie 18. und frühen 19. Jahrhundert. Das Konvolut reicht vom sächsischen Doppelgroschen von 1693 bis zum preußischen Taler von 1817 und war in einer Felsspalte versteckt.

Nach Erkenntnissen von Experten wurde es wohl seit Prägung der jüngsten Münze dort abgelegt. Über den Grund der Deponierung kann derzeit nur spekuliert werden. Laut der Behörde handelt es sich aber «um einen der größten Münzschätze Sachsens aus dieser Epoche».

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Re: Münzschatz in Felsspalte

Beitragvon pentium » 9. Mai 2016, 15:32

Mopo24 zum Schatzfund:

„Der Anruf kam am 29. April um 12.35 Uhr, einem Freitag“, erinnert sich Ingo Kraft vom Landesamt für Archäologie. In der Leitung ist die Polizei.
Die Beamten berichten dem Wissenschaftler von einem Kletterer, der mit seinem Seilkameraden etwas sehr Wichtiges entdeckt habe – irgendwo im hohen Fels zwischen Bad Schandau und Sebnitz. Kraft macht sich umgehend auf den Weg.
„Drei Stunden später erreichte ich die von der Polizei gut bewachte Stelle“, so Kraft weiter. Dort warteten auch zwei Kletterer. Einer habe ihm ein Säckchen mit etwa 50 Münzen überreicht und ihn zum eigentlichen Fundort geführt. Dafür musste Kraft kraxeln.
Bis zum Einbruch der Dunkelheit bargen er und die Helfer 209 Münzen. Der restliche Schatz wurde erst am folgenden Montag geholt, und – man höre und staune – bis dahin übers Wochenende abgedeckt.

Erstes Ergebnis: „Der Hort, so nennen wir den Münzschatz, wurde zwischen 1817 und 1820 angelegt. Die älteste Münze stammt nach bisherigen Erkenntnissen aus dem 1693, die jüngste von 1817.“
Taler, Pfennige, Kreuzer. Manche hauchdünn und winzig. Geprägt wurden sie in nahezu allen Ecken des damaligen Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, also Österreich (Habsburg), Preußen, dem Herzogtum-Braunschweig Wolfenbüttel, dem Herzogtum Pommern. Ebenso vom alten Erzbistum Salzburg und der Freien Reichsstadt Nürnberg. Und natürlich im Kurfürstentum bzw. Königreich Sachsen.

Die beiden Kletterer hätten sich übrigens vorbildlich verhalten, sagt Smolnik. Das Duo möchte aber anonym bleiben. Wie ernst beide das meinen, zeigte sich im Landesamt für Archäologie in Dresden-Klotzsche: Obwohl sie am Montag zur öffentlichen Präsentation eingeladen waren, blieben sie dem Termin fern.

https://mopo24.de/nachrichten/kletterer ... weiz-68156

Bleibt die Frage, wer hat und warum den Schatz um 1817/20 mitten in der Felsenwelt angelegt? Damals gab es noch keine Wanderpfade....

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Re: Münzschatz in Felsspalte

Beitragvon pentium » 9. Mai 2016, 16:18

SPON zum Schatzfund:

Warum der Schatz in der Felsspalte versteckt wurde, sei unklar, erklärt das LFA. "Man kann nur mutmaßen, dass die damals Beteiligten ein unvorhergesehenes Schicksal ereilte, das eine Bergung nicht mehr möglich machte", orakeln die Forscher.

Die Zeit der Münzen aus der Sächsischen Schweiz falle in die Ära des Wiener Kongresses, in der Europa neu geordnet wurde. "Wir können zurzeit nur darüber spekulieren, ob das Münzversteck mit der damals für Sachsen noch immer unsicheren Situation in Zusammenhang steht, oder ob es sich lediglich um ein Beuteversteck handelte", schreibt das LFA in einer Mitteilung.

Der heutige Wert der Münzen sei aufgrund der zum Teil stark abgegriffenen Oberflächen und der Korrosionen als eher gering einzuschätzen.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 91392.html

mfg
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Re: Münzschatz in Felsspalte

Beitragvon Icke46 » 9. Mai 2016, 17:01

pentium hat geschrieben:(...)

Nach Erkenntnissen von Experten wurde es wohl seit Prägung der jüngsten Münze dort abgelegt.

(...)
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Es ist immer wieder erstaunlich, was es alles für Experten gibt [grins] . Wirklich sensationell wäre ja die Erkenntnis gewesen, dass die Münzen mehrere Jahre vor der Prägung der jüngsten Münze dort abgelegt wurden. Man hätte dann gleichzeitig den schlagenden Beweis, dass die Sachsen in dieser Zeit übersinnlich begabt waren [laugh] .

Gruss

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Re: Münzschatz in Felsspalte

Beitragvon Spartacus » 9. Mai 2016, 17:12

Der heutige Wert der Münzen sei aufgrund der zum Teil stark abgegriffenen Oberflächen und der Korrosionen als eher gering einzuschätzen.


Der Finder hätte eh nicht viel bekommen. Ist hier in Bayern sehr viel besser geregelt, denn Bayern hat kein Schatzregal.

LG

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Re: Münzschatz in Felsspalte

Beitragvon pentium » 9. Mai 2016, 17:42

Die Lausitzer Rundschau schreibt dazu:

Der Finder hat sich nach Angaben der Behörden «musterhaft» verhalten und bekommt eine Belohnung. Die beiden fränkischen Kletterer wollen anonym bleiben. «Sie fühlten sich durch den Fund eher gestört und wollten nur weiterklettern», berichtete LfA-Abteilungsleiter Ingo Kraft. Um einen Run privater Schatzsucher auf den Nationalpark zu vermeiden, bleibt der genaue Fundort geheim: eine selten begangene Stelle rechtselbisch zwischen Bad Schandau und Sebnitz. «Das Versteck ist beräumt und mit Metalldetektoren abgesucht», sagte Kraft.

Selbst die Experten mussten klettern, um den drei bis vier Kilogramm schweren und mit Erdreich versehenen Fund zu bergen. Dessen heutiger Wert ist wegen sehr abgegriffener Oberflächen und anhaftender Korrosionen eher gering. Laut Hollstein ergeben die rund 300 schon gesichteten Münzen etwa 40 Taler - «das wären heute 100 Tagelöhne eines Zimmermanns». Auch museal stellen die Stücke keine Raritäten dar, das Münzkabinett hat bereits Belegexemplare....

Wenn die Experten klettern mussten, dann musst auch der oder die Person/en klettern, also damals als der Schatz versteckt wurde! Und damals war die Gegend dünn besiedelt und das Gebirge kaum erschlossen!

Weiter in der LR:
Für die Archäologen aber ist es ein eher seltener Zufallsfund und wissenschaftlich von großem Interesse. «Gibt er doch Auskunft über eine Zeit, die offenbar nur schienbar befriedet war», sagte Smolnik. Wessen Schatz aber nun nach knapp 200 Jahren wieder ans Licht kam und warum, «darüber kann nur spekuliert werden».

Wer hat also den Schatz versteckt, eine Diebesbande, Schmuggler...?

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Re: Münzschatz in Felsspalte

Beitragvon Spartacus » 10. Mai 2016, 18:12

Wer hat also den Schatz versteckt, eine Diebesbande, Schmuggler...?


Im Zweifelsfalle war es halt immer der Karl. [flash]

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