Von der Gründung der DDR bis zum Tag der Einheit

Alles was in den Zeitraum nach der Wende gehört. Das Zusammenwachsen von zwei grundverschiedenen Systemen, Probleme, Erwartungen, Empfindungen usw.

Von der Gründung der DDR bis zum Tag der Einheit

Beitragvon zoll » 9. Oktober 2016, 13:56

Nach langer Zeit habe ich mal wieder in´s Forum geschaut und bin auf diesen Beitrag gestoßen.

Es ist immer noch das gleiche Gejammere ob die Einheit richtig oder falsch ist. Die, die es für falsch halten melden sich zu Wort und die die es für richtig halten auch. Mir ist aufgefallen, die Einheit gibt es immer noch nicht. Es braucht wohl noch Zeit, Zeit bis die Wunden die diese Veränderung gerissen hat, geheilt sind. Das kann aber dauern!
Viel Spass weiterhin
zoll

[hallo] [knuddel] [rose]
zoll
 

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Beitragvon Interessierter » 9. Oktober 2016, 14:27

Zitat zoll:
Es ist immer noch das gleiche Gejammere ob die Einheit richtig oder falsch ist.


Das ist einfach nicht richtig, denn es gibt hier kaum jemand, der die Einheit als falsch betrachtet. Es herrschen lediglich manchmal unterschiedliche Meinungen über Details oder Feinheiten [wink]

[rose]
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Beitragvon Wosch » 9. Oktober 2016, 14:36

zoll hat geschrieben:Nach langer Zeit habe ich mal wieder in´s Forum geschaut und bin auf diesen Beitrag gestoßen.

Es ist immer noch das gleiche Gejammere ob die Einheit richtig oder falsch ist. Die, die es für falsch halten melden sich zu Wort und die die es für richtig halten auch. Mir ist aufgefallen, die Einheit gibt es immer noch nicht. Es braucht wohl noch Zeit, Zeit bis die Wunden die diese Veränderung gerissen hat, geheilt sind. Das kann aber dauern!
Viel Spass weiterhin
zoll

[hallo] [ [rose]




Ich kann mich Deiner Meinung dass es die Einheit "immer noch nicht gibt" nicht anschließen, denn sie ist durchaus eine Realität, zumindesten wie man im vereinten Deutschland darüber denkt. Dass Du Deine von Dir als "Gejammere" bezeichneten Streitgespräche als Beweis dafür ansehen tust dass es mit der Einheit noch nicht weit her wäre, entspricht doch überhaupt nicht den Tatsachen, schon alleine deswegen nicht weil wir uns heutzutage auch gegenseitige Ansichten an den Kopf werfen dürfen, weil wir leben können wo und wie wir wollen und auch kein Anstoß deswegen zu erwarten ist und weil wir hier davon Gebrauch machen dürfen.
Von den überwiegend Betroffenen der Deutschen Einheit sind doch Alle froh dass es so gekommen war, der Hinweis auf uns paar "Hansel'n" hier im Forum sagt doch über eine negative Einheitsbekundung nichts aus, denn zurück will doch mit klarem Verstand Keiner mehr.

Wosch. [hallo]
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Beitragvon Volker Zottmann » 9. Oktober 2016, 15:03

Die Einheit ist lange vollzogen.
Die Unterschiede der Lebensumstände und unterschiedliche Bezahlungen nehmen nur die wirklich wahr, die auch die Wende persönlich erlebten. Solange diese Menschen aber noch auf dem Erdball rumkrauchen, wird es immer Befindlichkeiten geben. Auf jeder Seite!
Das sogenannte Jammern und Vergleichen wird wohl erst in der nächsten Generation abgelegt werden.

Ich halte jedenfalls die Grenzöffnung für das schönste Erleben. Nie werde ich mir nehmen lassen, bei jedem Übertreten oder Überfahren der Demarkationslinie die "bessere" Luft zu benennen. Und bei jeder Rückkehr schimpfe ich schon automatisch auf die Kommunisten, die uns so lange einsperrten.
Ihr dürft gerne sagen, dass ich eine Meise habe, aber ich freue mich immer noch über unseren wiedervereinigenden Zusammenschluss und das fast täglich.

Hätte ich immer im Westen gelebt, wäre mein Finanzpolster sicher etwas üppiger. Doch jammere ich nicht, denn ich stelle mir als positiv Denkender lieber mal vor was ich hätte, wenns diese sogenannte Deutsche Demokratische Republik noch gäbe. [grins]

Gruß Volker
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Beitragvon augenzeuge » 9. Oktober 2016, 15:10

zoll hat geschrieben:Nach langer Zeit habe ich mal wieder in´s Forum geschaut und bin auf diesen Beitrag gestoßen.

Es ist immer noch das gleiche Gejammere ob die Einheit richtig oder falsch ist.


Ich glaub, du musst nochmals lesen. Und vielleicht auch etwas mehr. Dann wirds was...mit dem Urteil. [super]
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Beitragvon Beethoven » 9. Oktober 2016, 15:56

Die Einheit zwischen den beiden "Deutschlands" ist vollzogen und ich denke, dass keiner hier, das rückgängig machen wird oder gar möchte. Selbst Typen wie Karnak oder ich, leben in diesem deutschen Staat nicht schlecht. Rein persönlich sogar besser als zu Zeiten der DDR.

Worum es in unseren Streitgesprächen geht und das haben wir wohl schon mehrfach betont ist, dass wir paar Hanseln die "pro DDR" schreiben, eben nicht alles und jede Handlung in der damaligen DDR als schlecht, menschenverachtend oder was auch immer, sehen. Für uns war die DDR eben auch lebenswert, liebenswert und würdig als souveräner Staat im Zentrum Europas geachtet zu werden.

Gruß
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Beitragvon Dr. 213 » 9. Oktober 2016, 16:23

Beethoven hat geschrieben:Die Einheit zwischen den beiden "Deutschlands" ist vollzogen und ich denke, dass keiner hier, das rückgängig machen wird oder gar möchte. Selbst Typen wie Karnak oder ich, leben in diesem deutschen Staat nicht schlecht. Rein persönlich sogar besser als zu Zeiten der DDR.

Worum es in unseren Streitgesprächen geht und das haben wir wohl schon mehrfach betont ist, dass wir paar Hanseln die "pro DDR" schreiben, eben nicht alles und jede Handlung in der damaligen DDR als schlecht, menschenverachtend oder was auch immer, sehen. Für uns war die DDR eben auch lebenswert, liebenswert und würdig als souveräner Staat im Zentrum Europas geachtet zu werden.

Gruß


Wie schön, dass genau das eben viele Menschen in Ost- und West etwas anders gesehen haben und
den krankhaften Zustand dieses künstlich zerrissenen Landes beendet haben. Übrigens auch für Karnak und Dich.

Gruß
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Beitragvon Kumpel » 10. Oktober 2016, 06:52

So ist es Doktor,

die deutsche Teilung war unnatürlich und beruhte auf Unrecht und Unrecht hat eben auf Dauer keinen Bestand.
Da können die Freunde dieses angeblich so liebenswerten Gebildes noch so lobhudeln.
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Beitragvon Beethoven » 10. Oktober 2016, 08:06

Aha, die Teilung beruht auf Unrecht, lieber Kumpel?

Ich hatte gerade am vergangenen Wochenende ein Absolvententreffen. Unter anderem waren wir auch in Cecilienhof, wo einst die Teilung Deutschlands durch die Alliierten beschlossen wurde. Das auf Grundlage des verlorenen Aggressionskrieg,
den das damalige Deutschland angezettelt hat und der fast die ganze Welt ergriffen hat mit vielen, vielen Millionen Toten.
Sicher beziehst Du Deinen "Unrechtsgedanken" in erster Linie auf die Geschehnisse von 39 und 41.

Wer nämlich, so sehe ich das jedenfalls, ein Unrecht begeht, ob nun Mord, Raub und Vergewaltigung, und das sogar im globalen Maßstab, der kann, nein der muss sehr wohl, bestraft werden. Das ist im Kleinen wie im großen so. So ist die Teilung von Deutschland im Jahre 45 kein Unrecht, sondern das Recht der Sieger.

Ohne den Überfall Deutschlands auf ganz Europa, wäre Deutschland heute noch in den Grenzen von einst und wäre damit einer der größten Staaten Europas.

Gruß
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Beitragvon Kumpel » 10. Oktober 2016, 08:14

Beethoven,

über die Verbrechen Nazi-Deutschlands müssen wir nicht reden.
Du deklarierst allerdings die DDR als Strafe der Sieger über die Besiegten. Da kann ich dir nicht einmal wiedersprechen, denn genau so empfand ich und viele andere Menschen diese DDR
und den Umstand dort leben zu müssen.
Allerdings sind deine ieologischen Vortänzer eben nur durch Betrug , Repression und sowjetische Panzer an die Macht gelangt und waren in der Bevölkerung
nie mehrheitsfähig und auch die darauf folgenden Jahrzente bis zu seinem Abgang benötigte dieses Regime stets Repression und die Deckung aus Moskau um seine Macht zu sichern.
So etwas nennt man landläufig Unrecht und darauf basierte die Existenz dieser DDR.Auch wenn du dies für dein revolutionäres Ego stets gerne ausblendest.
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Beitragvon karnak » 10. Oktober 2016, 10:18

Erstmal hat der Beethoven völlig recht, was die Gründe für die Nichtmehrexistenz dieses Deutschland nach 45 angeht, die dann in die Gründung der Bundesrepublik und danach in die Gründung der DDR mündete, 90 dann in einem Beitritt des Staates DDR zum Staat Bundesrepublik Deutschland endete, eine Wiedervereinigung fand sowieso nicht statt.
Was hätte aber nun, bei aller Unbeliebtheit und Nichtragen durch die Bevölkerung im Osten des alten Deutschland eigentlich passieren sollen und ab welchem Zeitpunkt und mit Akzeptanz der Alleierten? Diese Frage nicht zu beantworten, dass ist doch Eierei um Realitäten der Geschichte mit dem Ziel dem einen Teil der kalten Krieger einen zusätzlichen schwarzen Peter zu zuschieben.
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Beitragvon Wosch » 10. Oktober 2016, 10:39

Der Beginn des zweiten Weltkrieges ( wird immer wieder gerne vergessen) erfolgte doch mit der Absprache durch die späteren besten Kommunisten mit den deutschen Faschisten. Die späteren sowjetischen "Befreier" teilten sich daraufhin mit Gewalt am 17. september 1939 durch das im geheimen Spezialvertrag mit den Deutschen versprochene Polen und hinterher noch ihr gesamtes Interessengebiet. Ein Teil ihrer polnischen Kriegsgefangene lieferten sie danach "befreiungsmässig" an ihren deutschen Gesinnungsgenossen aus, ermordeten die gesamte polnische Offiziers- und Intelligenzelite ( so sie die in Hand bekamen) bei Katyn und anderswo, durch Genickschuss und belogen die Welt in dem sie behaupteten dass diese Verbrechen von den Deutschen begangen wurden und nannten dieses den Polen gegenüber, ebenfalls als Befreiung. Diese hatten das allerdings auch nicht als Befreiung empfunden,aber so war's.
Ein schlechtes Beispiel???
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Beitragvon karnak » 10. Oktober 2016, 10:54

[flash] Nun wissen wir endlich wer an diesem Weltenbrand und den daraus sich ergebenden Resultaten Schuld hatte. Verschone die Welt bloß mit diesen großdeutschen Rechtfertigungsmist und Relativierung der eigenen Untaten mit den Untaten anderer.
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Beitragvon Wosch » 10. Oktober 2016, 11:12

karnak hat geschrieben:[flash] Nun wissen wir endlich wer an diesem Weltenbrand und den daraus sich ergebenden Resultaten Schuld hatte. Verschone die Welt bloß mit diesen großdeutschen Rechtfertigungsmist und Relativierung der eigenen Untaten mit den Untaten anderer.




Im Gegensatz zu Deinen kommunistischen Freunden wurden die Untaten der deutschen Faschisten von mir und Anderen hier nie bestritten.
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Beitragvon Volker Zottmann » 10. Oktober 2016, 11:33

Da hat der @Wosch aber die genauere Wahrnehmung.
Es gab beide Seiten und beide haben zu Anfang des Krieges Verbrechen begangen. Von mir fielen Frühere Verwandte im Krieg für Deutschland. Und der polnische Opa meiner Frau wurde in Katyn erschossen, wie wir seit etwa 5 Jahren dokumentiert wissen. Und das Erschießungskommando waren nunmal keine Deutschen.
Objektiv zu sein, heißt alles zu beleuchten.

Gruß Volker
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Beitragvon karnak » 10. Oktober 2016, 11:50

Man kann gerne alles beleuchten, allerdings hat es nur sehr wenig mit der maßgeblichen Verantwortung des damaligen Deutschland und nicht vergessen der ökonomischen Elite dieses Landes, die auch nach 45 gleich schnell wieder fest im Sattel saß, für das vom Zaun brechen eines Krieges der bis dahin seines Gleichen suchte. Und was nun die Russen und ihren Stalin und die Geheim Verträge zwischen den beiden Diktaturen angeht, Fakt ist, die Deutschen haben alle Verträge gebrochen , die Deutschen haben überfallen und nicht die Russen.Ich hoffe in dem Zusammenhang gleich man verschont mich mit dem Käse, hätten die Deutschen nicht"vorbeugend" zugeschlagen hätte es der Stalin getan , dass ist nämlich der Gipfel der geschmacklosen Unterstellungen und Unverschämtheiten.
Und aus dieser ganzen Kiste, von den Deutschen maßgeblich gezimmert ist diese"unnatürliche "Teilung und die Bildung zweier deutscher Staaten entstanden. Es bleibt die Frage offen was man wann aus dem Willen der Alleierten hätte machen sollen, also 53 oder 61 oder irgendwann vor 1990.
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Beitragvon Interessierter » 10. Oktober 2016, 12:57

Zitat karnak:
90 dann in einem Beitritt des Staates DDR zum Staat Bundesrepublik Deutschland endete, eine Wiedervereinigung fand sowieso nicht statt.


Wenn eine Familie wegen Auswanderung eines Teils viele Jahre getrennt ist und dann nach vielen Jahren dieser eine Teil wieder zu seiner Familie zurückkehrt; sind sie dann wieder vereint, oder nicht?
Ob der Grund nun einfach Heimweh oder Sehnsucht war, oder es aus wirtschaftlichen Gründen oder gar einer Notlage geschah, ist dabei doch völlig unerheblich.

Warum die Deutschen heute nicht wieder vereint sind, wirst Du mir sicherlich erklären? [denken]
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Beitragvon karnak » 10. Oktober 2016, 13:24

Als Erklärung, es geht bei der Geschichte und der Auseinandersetzung damit, der Bestimmung der Sachlage nicht um irgendwelchen Familienkram oder Zusammenführung, sondern um völkerrechtliche Fragen.
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon pentium » 10. Oktober 2016, 13:28

karnak hat geschrieben:Als Erklärung, es geht bei der Geschichte und der Auseinandersetzung damit, der Bestimmung der Sachlage nicht um irgendwelchen Familienkram oder Zusammenführung, sondern um völkerrechtliche Fragen.


Ist doch schön, wenn man Experten für völkerrechtliche Fragen im Forum hat!

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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon karnak » 10. Oktober 2016, 13:38

[flash] In jedem Fall versuche ich die Kiste BRD und DDR und deren verrübergehende Exsistenz nicht auf die glückliche Wiedervereinigung von Onkel Otto und Tante Frieda runter zu deklinieren.
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Nostalgiker » 10. Oktober 2016, 15:52

Doch karnak es geht um die "widernatürliche" und "menschenverachtende" Trennung von Onkel Otto (West) und Tante Frieda (Ost) einzig und allein durch die diktatorische SED Bonzen Cli­que als Erfüllungsgehilfen der Kremldiktatoren.
Denn wenn nicht allein sie die Teilung Deutschlands forciert und durchgezogen hätten dann wären sich, wie in den meisten Verwandtschaften, Onkel Otto und Tante Frieda seit Sommer 1945 an die Gurgel gegangen weil Einer dem Anderen nichts gegönnt hätte.
So kam das verwandtschaftliche Gezänk erst nach der kurzen Euphorie des Mauerfalls.
Bereits im Winter maulte die reichere Westverwandtschaft über die armen Schlucker aus dem Osten welche als Flüchtlinge getarnt die Turnhallen der Gemeinden bevölkerten ......., und das Gezänk hält immer noch an. Von wegen ein Volk ......


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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon augenzeuge » 10. Oktober 2016, 15:55

Nostalgiker hat geschrieben:Doch karnak es geht um die "widernatürliche" und "menschenverachtende" Trennung von Onkel Otto (West) und Tante Frieda (Ost)
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Wie würdest du diese erzwungene Trennung denn sonst nennen?

Kannst du nachvollziehen, dass hier nicht wenige drunter gelitten haben?
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Kumpel » 10. Oktober 2016, 17:04

Derlei Banalitäten tangiert die ehemaligen Genossen selten und daher diese realitätsfremden und arroganten Bewertungen.
Es ist ja nun nicht allein die Trennung der Menschen sondern das vorenthalten von Chancen und Möglichkeiten das eigene Leben nach eigenen Vorstellungen gestalten zu können.
Aber wie soll man das einem erklären der sich eine Uniform anzieht und mit hilft das eigene Volk genau daran zu hindern diese Chancen zu nutzen oder ergreifen.
Wenn ich mir nur meine Tocher ansehe. Die spielt in einem Orchester und war damit nun schon fast in ganz Europa und hat Kontakt zu Leuten in der halben Welt.
Nächstes Jahr fahren sie nach Israel und spielen dort vor den letzten Überlebenden der Schoah.So etwas hätte ich mal in der DDR erleben wollen in ihrer antisemitischen Verlogenheit.
Gerade ist sie für ein halbes Jahr in England in eine Internat.Wenn ich da an die DDR mit ihrer miefigen Provinzialität denke kommt er mir heute noch hoch!
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Nostalgiker » 10. Oktober 2016, 17:19

Augenzeuge, willst Du mir jetzt weis machen das nach dem Mauerfall Onkel Otto und Tante Frieda ständig aufeinander hockten um ihre verwandschaftlichen Gefühle ausleben zu können?

Wie oft hattest Du zu DDR Zeiten Kontakt, per Brief, Besuch, zur Verwandschaft in der DDR wenn sie nicht gerade in der gleichen Strasse im gleichen Ort wie Du wohnten?
Hast Du darunter sehr gelitten das Du von ihnen manchmal tagelang nichts gehört hast?

Erzähl mit jetzt bitte nicht das sei ja was ganz anderes.


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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon pentium » 10. Oktober 2016, 17:29

Es war doch nur eine Frage der Zeit. Irgendwann musste die Wiedervereinigung kommen.
Die Nachkriegsordnung, war von den Siegern über Deutschland gebracht, da selbstverschuldet siehe II.WK und unvermeidbar, aber eben auch unnatürlich im Sinne der Nation.
Blicken wir kurz zurück. Am Ende des WK II. war Deutschland auf seine, nennen wir es Kerngebiete "beschränkt" oder "begrenzt", eben jene Kerngebiete, in denen nicht nur Beziehungen verwandtschaftlicher Art bestanden, ebenso wirtschaftliche Beziehungen, aber vor allem eine Kultur, die als gemeinsames Erbe aufgrund der geschichtlichen Entwicklung Deutschlands zur Nation empfunden wurde.
Dazu kamen dann die aus bzw. umgesiedelten "Volks"-Deutschen, welche ebenfalls in dieses Kerngebiet wie auch immer kamen. Sie hielten eine enge verwandtschaftliche Beziehungen aufrecht (als einziges Band, das sie mit der verlorenen Heimat verband). Das führte (zumindestens in meiner Familie) dazu, dass über die Zonengrenzen hinweg der der familiäre Zusammenhalt weitergeführt wurde.
Gut, dieses Gefühl der Zusammengehörigkeit war in meiner Generation schon schwächer, aber noch vorhanden, jedenfalls wurde die Trennung in zwei deutsche Staaten immer als unnatürlich empfunden.
Dagegen weder die "Abgrenzungspolitik" der DDR-Führung ankämpfen, ebenso wenig die BRD-Politiker, welche sich eigentlich wenig um die Wiedervereinigung kümmerten, mal abgesehen vom Freikauf politischer Gefangener und von der Zahlung von Krediten. (Gut über den Punkt kann man unterschiedlicher Meinung sein.)
Ich schweife ab. Zu mindestens halte ich die Bilder der Wiedervereinigung, im Moment der Grenzöffnung für echt, jene Bilder der Freude.
Doch zurück zum Thema.
Verschiedene Umstände haben zur erneuten Einheit Deutschlands geführt. Kurz gesagt, der Hauptgrund war, so mindestens für mich, das der DDR-Führung der Schutz durch die UdSSR verloren ging. Das wegbrechen der Schutzmacht war das endgültige Ende der DDR.
Gut, kann man bedauern oder auch nicht, man kann auch die sozialen Wohltaten gegen die Repressalien in der DDR abwägen? Das möge jeder ehemalige Bürger der DDR mit sich selber ausmachen. Ich persönlich bedauere diese Entwicklung nicht, die DDR ist für mich nur noch eine Episode in der deutschen Geschichte.

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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon augenzeuge » 10. Oktober 2016, 17:55

Nostalgiker hat geschrieben:Hast Du darunter sehr gelitten das Du von ihnen manchmal tagelang nichts gehört hast?
Nostalgiker


Ja, es haben viele Menschen darunter gelitten, die ihre Eltern/Kinder nicht sehen konnten, welche sie nicht mal zu Grabe tragen konnten, welche oft Ausreise bzw. Einreiseverbot hatten. Obwohl sie nichts verbrochen hatten. In meiner Familie habe ich das alles erleben müssen.
Die nicht mal telefonieren konnten, weil die einen kein Telefon hatten. Ohne Frage waren das teilweise richtige Probleme. Bitte rede die nicht klein, weil sie dich ausnahmsweise nicht tangiert haben. Tränen des Wiedersehens am 9./10.11.89 kenne ich genug.
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Kumpel » 10. Oktober 2016, 18:03

Ja das Telefonieren in den Westen war auch so ein Ding.
Wir hattennatürlich kein Telefon und als mein Bruder freigekauft wurde und im Westen war , war die Freude bei uns natürlich auch sehr groß und wir kamen auf die aberwitzige Idee eine Bekannte zu fragen
ob wir von ihrem Apparat mit meinem Bruder telefonieren könnten.
So weit so schlecht , nach Anmeldung und Warterei sind wir zu den Leuten hin und saßen bei denen im Wohnzimmer.
Endlich kam der erwartete Anruf und meine Mutter verlor vor Freude die Fassung aber die Telefonbesitzer machten keine Anstalten die Diskretion zu wahren und den Raum zu verlassen.
Man musste ja dankbar sein und durfte die Gnädigen nicht verprellen.Einmal und nie wieder. Das war für mich DDR. Schikane und Erniedrigung von oben bis unten.
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Wosch » 10. Oktober 2016, 19:38

[="karnak"][flash] Nun wissen wir endlich wer an diesem Weltenbrand und den daraus sich ergebenden Resultaten Schuld hatte. Verschone die Welt bloß mit diesen großdeutschen Rechtfertigungsmist und Relativierung der eigenen Untaten mit den Untaten anderer.[/quote]


Wieso möchtest Du Das nicht hören, tut denn die Wahrheit etwa so weh. Dass Dein großer Generalissimo aber ca. 30 Millionen eigene Landsleute durch Ermorden,Verhungern und Totschuften hat lassen, mag Dich nicht daran hindern ihm das von mir Geschilderte zuzutrauen. Ich Versuch es noch einmal der Reihe nach:
Als es in der Polenkrise so aussah als ob sich zwischen Deutschland und Polen etwas entwickeln könnte wollten die englischen und französischen Vertreter bei Stalin und Molotow vorstellig werden um die Sowjetunion zu einem Bündnis In der eigenen Polen-Poltik zu bewegen, sie selbst hatten den Polen ja kurz zuvor den Polen jeglichen militärischen Beistand versprochen.
Stalin aber hatte ganz andere Absichten, er empfing die Enländer und Franzosen überhaupt nicht. StAtt dessen empfing er den deutschen Aussenminister (versehen mit sämtlichen Vollmachten) und es wurde ein Friedens-Freundschaftsspiel- und Wirtschaftsvertrag geschlossen. Als geheime Beigabe wurde noch ein Zusatsvertrag draufgelegt, der die Eroberung, die Zerschlagung und die Aufteilung Polens zwischen Nazi-Deutschland und der Sowjetunion vor sah. Die genauen Grenzen wurden festgelegt und die Engländer und Franzosen schauten dumm aus die Wäsche.
Außerdem enthielt das Geheime Zusatzprotokoll noch mehrere andere politischen Schweinereien, die sich mit der Aufteilung anderer Staatsgebiete befassten und versprach sich dabei nicht gegenseitig in die Quere zu kommen.
So gewappnet begann das deutsche Heer den Einmarsch in Polen und der Russe machte seine Truppen marschbereit um am 17. September (ebenfalls ohne Kriegserklärung) sich die mit den Deutschen ausgehandelte Beute zu holen. Er marschierte in Westpolen ein, machte ca. 250000 polnische Soldaten und Offiziere zu Kriegsgefangen, übergab von Diesen ca. 50000 den deutschen Tatgenossen und richtete sich in ihrem besetzten Teil häuslich ein. 1941 griff der deutsche Verbrecher den russischen Verbrecher an und stiess in der Nähe von Smolensk auf mehrer Massengräber (unterAnderem in Katyn), in denen sich von den russischen "Organen" ca. 25000 durch Genickschuss ermordete polnische Offiziere und Andere befanden. Die russische Probaganda behauptete bis in die späte DDR hinein dass diese Verbrechen den Deutschen zu zuschreiben sind und erst nach Gorbatschow und Jelzin traute man sich an die NKWD- Archive und kam mit der Wahrheit ans Licht.
Nach derEroberung und Besitznahme der polnischen Gebiete durch die Russen gab es eine große Siegesparade zwischen de beiden in der Tat Verbündeten und der Russe hält seine damalige Beute auch heute noch fest umklammert.
Keiner hatte den Polen geholfen, auch nicht die, Die den Deutschen nach dem Einmarsch den Krieg erklärt hatten, mN könnte fast annehmen ihre Garantieerklärungen sollten di Polen über ihre aussichtslose Lage hinwegtäuschen.
In der Zeit bis zum Überfall auf die Sowjetunion war diese bis dahin der treueste Lieferant für alles was Deutschland zum Kriegführen im Westen brauchte, Russland hatte dadurch folglich auch einen großen Anteil an den Erfolgen der faschistischen Kriegsführung, na ja und hinterher waren sie natürlich die Guten.

Karnak, nimm's mir wegen mir übel, aber so war's nun mal.
Nein ich will nicht relativieren, ich möchte nur dass Du das liest.
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon karnak » 10. Oktober 2016, 20:01

Das will ich auch gar nicht in Abrede stellen, ich wüsste auch nicht, dass ich den Stalin schon mal als Heiligen hingestellt habe.
Mir ist nur nicht ganz klar was Du jetzt hier beweisen willst, dass eigentlich die Russen die Verantwortung für den Ausbruch dieses Krieges und damit für die Teilung Deutschlands tragen?
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Dr. 213 » 10. Oktober 2016, 20:12

Jetzt soll uns Teilung als notwendiger Schutzzaun verkauft werden, damit sich die lieben Verwandten sich nicht gegenseitig
and die Gurgel gegangen sind. Dabei weiß doch jeder, daß die Mauer a.a. wegen der unterirdisch schlechten Attraktivität und
aus stalinistischer Boshaftigkeit gegen die bösen Unternehmer und Großgrundbesitzer gebaut wurde.

Gruß
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