3. Generation der DDR-Geborenen drängt auf Antworten

Alles was in den Zeitraum nach der Wende gehört. Das Zusammenwachsen von zwei grundverschiedenen Systemen, Probleme, Erwartungen, Empfindungen usw.

3. Generation der DDR-Geborenen drängt auf Antworten

Beitragvon augenzeuge » 3. Oktober 2016, 09:26

Wie habt Ihr gelebt? Was habt Ihr damals gemacht? Wie habt Ihr gedacht? – Fragen, die erwachsene Kinder ihren Eltern irgendwann stellen. Auf den ersten Blick sind sie offen und wertfrei, doch besonders, wenn die Eltern auf ein Leben in der DDR zurückblicken, schwingen schnell Vorwürfe und Schuldgefühle mit.

Doch die Fragen werden mehr als 25 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung drängender. So beschreiben es die Angehörigen der Dritten Generation Ost, jener 2,4 Millionen Männer und Frauen, die Anfang der 1970er bis Mitte der 1980er Jahre in der DDR geboren wurden und ihr ganzes Erwachsenenleben in der wiedervereinigten Bundesrepublik verbracht haben. Wie war das wirklich mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf? Wolltet ihr jemals weg? Wie habt Ihr Eure Arbeit gefunden? Wie war das, als du nicht studieren durftest? Warum war ich in der Wochenkrippe? Sie fragen und ihre Eltern antworten: "Ihr fragt ja wie die Wessis!". Oder sie schweigen.

http://www.n-tv.de/panorama/DDR-Geboren ... 61626.html

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Re: 3. Generation der DDR-Geborenen drängt auf Antworten

Beitragvon Interessierter » 3. Oktober 2016, 10:28

Da würde mich schon interessieren wie ein Vater seinen Kindern erzählt, dass er Todesautomaten an der Grenze installierte, die eigene Bürger töteten und wie die erwachsenen Kinder direkt reagierten und was sie wirklich über den Vater dachten und nicht aussprachen.. [denken]
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Re: 3. Generation der DDR-Geborenen drängt auf Antworten

Beitragvon Edelknabe » 4. Oktober 2016, 06:29

Der war schön Interessierter, der in deinem Vortext, der mit der Jugend von heute und ihren eventuellen Fragen .....und ich merke schon, das Thema lässt dir doch einfach keine Ruhe. Also wenn ich ehrlich bin und der Rainer ist ja nun Vater von zwei recht reifen Töchtern, dann interessiert das die Mädels gar nicht, selbst wenn ich denen das irgend wann aufs Butterbrot schmieren würde.

Weil Interessierter, die Mädels haben doch ganz andere Probleme in der heutigen Zeit.Die sind so mit Arbeit, Haushalt, Kindern,den eigenen Mann in den Arsch treten beschäftigt, die würden mir höchstens den Vogel zeigen wenn der Alte mit dem längst abgelegten verstaubten Grenzerkram käme.

Rainer-Maria

Und einen guten Tag allen ins Forum
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Re: 3. Generation der DDR-Geborenen drängt auf Antworten

Beitragvon Olaf Sch. » 4. Oktober 2016, 07:07

keine andere Antwort habe ich erwartet Herr Knabe. <- der Beschwerdeweg sei dir ungenommen - aber das Edel hast du dir nicht verdient.
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Re: 3. Generation der DDR-Geborenen drängt auf Antworten

Beitragvon Nov65 » 4. Oktober 2016, 08:30

Rainer, rausreden ist entweder feige oder ziemlich schlicht. Wer in der DDR irgendeine politische Verantwortung trug, zu irgendwelchem "Haufen" gehörte, der staatstragend war, machte und macht sich doch Gedanken, ob sein Tun, freiwillig oder gezwungen, richtig war. Richtig im heutigen Sinne, freiheitlich, menschenfreundlich.
Jeder Grenzer und jeder Pionier mit Grenzsicherungsaufgaben gehörte doch zu solch einem "Haufen". Ich jedenfalls kann die damalige Zeit als Grenzer nicht so einfach abtun, kann sie zwar nicht bereuen, weil ich nicht freiwillig dahin ging. Aber ich muss mich als ein Rad des Systems, benutzt, fühlen.
Dabei habe ich nicht schießen und auch keine Todesschussautomaten installieren müssen.
Gruß, Andreas
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Re: 3. Generation der DDR-Geborenen drängt auf Antworten

Beitragvon Edelknabe » 4. Oktober 2016, 16:42

Also der war noch besser Andreas, der mit dem "Haufen". Der erinnerte mich irgendwie an Lützows verwegene wilde Jagd. Der Rainer bei einem (Grenzer)Haufen, entschuldigt, ich fühle mich da nirgendwo im Nachhinein zugehörig oder...weil Andreas,(und das schrieb ich schon mal) "ich wurde genommen vom Staat DDR so wie tausende junge Kerlchen auch,so wie du mein Freund, dann mit Schwung hereingeschmissen in die Zentrifuge Wehrdienst, versuchte noch krampfhaft mich an deren Rand zu halten nur das Ding drehte immer schneller"...sollte heißen ich übernehme doch da im Nachhinein nicht noch irgendwelche Verantwortung.

Für was denn, etwa für Pionierarbeit(tagtägliche Bautätigkeit und ja, die Minen gehörten da wohl dazu) wo dazu noch mein Feindbild als junger Kerl recht klar war, eben zum damaligen Zeitpunkt Ende der 70er Jahre.Gerade brachte doch ein Gartenschläger an deren Ecke da (im Elbabschnitt) alles durcheinander, so das die Genossen Generäle am liebsten 24 Stundenschicht für die Kompanien angeordnet hätten und dummerweise kam ich wenig später genau in diese Ecke.

Mensch da wurde nicht mal gelächelt von Ost nach West noch ordentlich gegrüsst, da war der Kalte Krieg sinngemäß gerade nochmal am Hochfahren. War das etwa mein Kalter Krieg, noch Haufen, ich denke eher nicht weil wieder, ich wäre doch lieber Zuhause bei junger Frau und Tochter und ordentlich bezahlter Arbeit in meinem Beruf geblieben.

Dein "benutzt von der Wehrpflicht", was soll das eigentlich bringen? Das bringt nicht soviel. Das war erlebte Zeit, mehr nicht.

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Re: 3. Generation der DDR-Geborenen drängt auf Antworten

Beitragvon Volker Zottmann » 4. Oktober 2016, 16:53

Edelknabe hat geschrieben:
Dein "benutzt von der Wehrpflicht", was soll das eigentlich bringen? Das bringt nicht soviel. Das war erlebte Zeit, mehr nicht.

Rainer-Maria



... sagte Herr Oberflächlich, oder war es doch nur Herr Gedankenlos? [sick]
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Re: 3. Generation der DDR-Geborenen drängt auf Antworten

Beitragvon Danny_1000 » 4. Oktober 2016, 19:02

Asche gehört bekanntlich in die Tonne und nicht auf’s Haupt, schon gar nicht auf das von Millionen ehemaliger DDR- Bürgers und schon überhaupt nicht gegenüber Landsleuten, die im Westen unseres Landes groß geworden sind !!!

Was nun die Überschrift dieses Threads hier betrifft: Sicher gibt es solche Fragen der Jüngeren an die Älteren. Aber das ist kein Massenphänomen und wird es mit Sicherheit auch nicht durch das Anpreisen eines neuen Buches, welches nt-v hier indirekt bewirbt.

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Re: 3. Generation der DDR-Geborenen drängt auf Antworten

Beitragvon Nov65 » 4. Oktober 2016, 19:31

Und dennoch schütten wir doch am Tag der deutschen Einheit nicht unsere Vergangenheit so einfach über Bord. Asche aufs Haupt soll nur der schütten, der sich schuldig gemacht hat. Ob das aber reicht? Ein kleiner Grenzer gehört wohl nicht dazu.
Ich knie auch nicht vor einem eh. Westdeutschen nieder. Warum auch? Die Frage steht m. E. unter diesem Thread und auch sonstwo gar nicht.
Aber falls ein junges Familienmitglied einen Grenzer, seinen Opa, fragt, warum er an der Grenze war, an der doch geschossen wurde, sollte er schon ehrlich antworten. Kein Thema, um zum Helden zu werden.
Andreas
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Re: 3. Generation der DDR-Geborenen drängt auf Antworten

Beitragvon Kumpel » 5. Oktober 2016, 06:28

Danny_1000 hat geschrieben:Asche gehört bekanntlich in die Tonne und nicht auf’s Haupt, schon gar nicht auf das von Millionen ehemaliger DDR- Bürgers und schon überhaupt nicht gegenüber Landsleuten, die im Westen unseres Landes groß geworden sind !!!

Danny


Derartige Phrasen sind lediglich dazu angedacht um die Schuldigen der DDR Diktatur hinter den Millionen einfachen DDR Bürgern zu verstecken.
Das ist auch eine stets gerne angewante Strategie der Linken um ihre Stasifraktion hinter sich zu schaaren und deren Tun in der DDR zu verharmlosen.
Kumpel
 

Re: 3. Generation der DDR-Geborenen drängt auf Antworten

Beitragvon Edelknabe » 5. Oktober 2016, 17:39

Siehe Andreas mit:

"Aber falls ein junges Familienmitglied einen Grenzer, seinen Opa, fragt, warum er an der Grenze war, an der doch geschossen wurde, sollte er schon ehrlich antworten. Kein Thema, um zum Helden zu werden."
Textauszug ende

Warum Andreas sollte ich denn nicht ehrlich mit den Schilderungen der alten Zeiten sein? Ich erinnere mich sogar mal auf einer längeren Autofahrt mit meiner Jüngsten über die Thematik schon mal gequatscht zu haben. Nur, wie Anfangs schon getextet, diese Jugend von Heute interessiert der alte Kram irgendwie wenig bis gar nicht.

Warum das so ist...keine Ahnung? Wir Älteren sind da wahrscheinlich noch anderes Holz, was die Zusammenhänge über innerdeutsche Geschichte betrifft.

Rainer-Maria

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