Ole von Beust und Hans Modrow - Ziemlich unwahrscheinliche Freunde

Alles was in den Zeitraum nach der Wende gehört. Das Zusammenwachsen von zwei grundverschiedenen Systemen, Probleme, Erwartungen, Empfindungen usw.

Ole von Beust und Hans Modrow - Ziemlich unwahrscheinliche Freunde

Beitragvon Icke46 » 23. Juli 2016, 16:48

Ein, wie ich finde, äusserst interessantes gemeinsames Interview in der Sonntagsbeilage der Tageszeitung:
http://www.haz.de/Sonntag/Top-Thema/Zie ... -Interview

Gruss

icke
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Re: Ole von Beust und Hans Modrow - Ziemlich unwahrscheinliche Freunde

Beitragvon Danny_1000 » 23. Juli 2016, 17:54

icke46 hat geschrieben:Ein, wie ich finde, äusserst interessantes gemeinsames Interview in der Sonntagsbeilage der Tageszeitung:
http://www.haz.de/Sonntag/Top-Thema/Zie ... -Interview

Gruss

icke
.....finde ich auch. Der von Beust war in Hamburg ein sehr geachteter Bürgermeister. Ich mochte damals seine ruhige und sachliche Art sowie sein ehrliches Auftreten.

Modrow hat ja als vorletzter DDR - Regierungschef einen nicht unwesentlichen Anteil an der Gestaltung eines friedlichen Überganges bis hin zu den ersten freien Wahlen.

Dass beide heute als politische Pensionäre zu vielen Dingen ähnliche Auffasungen haben, wundert mich nicht.

Danke für's Einstellen und: Schön, dass Du noch da bist !!!

Gruss
Danny
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Re: Ole von Beust und Hans Modrow - Ziemlich unwahrscheinliche Freunde

Beitragvon Hamiota » 23. Juli 2016, 18:38

In dem Artikel kommt Hans Modrow doch viel zu positiv daher! Das gut zu finden bringt sicher andere User auf die Palme!

der Peter [hallo]
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Re: Ole von Beust und Hans Modrow - Ziemlich unwahrscheinliche Freunde

Beitragvon Wosch » 23. Juli 2016, 19:00

Hamiota hat geschrieben:In dem Artikel kommt Hans Modrow doch viel zu positiv daher! Das gut zu finden bringt sicher andere User auf die Palme!

der Peter [hallo]



[knuddel] Da hast Du wirklich recht "lieber" Peter, unter seiner "Herrschaft" fielen die Verschreddung der Stasi-Akten und die Pruegeleien am Dresdener Hauptbahnhof. Das meintest Du doch, nicht wahr?
Der Wolfgang. [laugh]
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Re: Ole von Beust und Hans Modrow - Ziemlich unwahrscheinliche Freunde

Beitragvon Danny_1000 » 23. Juli 2016, 20:02

Hamiota hat geschrieben:In dem Artikel kommt Hans Modrow doch viel zu positiv daher! Das gut zu finden bringt sicher andere User auf die Palme!

der Peter [hallo]

Man sollte die Dinge schon in ihrem historischen Kontext betrachten. Gegenüber der Klicke um Honecker und Co war er schon die positivere Erscheinung, um mal dein Adjektiv hier zu benutzen.
Im Westen wurde er ja als der DDR- Reformer in der SED gehandelt. Und wenn ich es noch richtig erinnere, war er noch kurz zuvor auf Westreise.

Gruß
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Re: Ole von Beust und Hans Modrow - Ziemlich unwahrscheinliche Freunde

Beitragvon karnak » 23. Juli 2016, 20:05

Hamiota hat geschrieben:In dem Artikel kommt Hans Modrow doch viel zu positiv daher!

[grin] Und das soll nicht sein,dann schon lieber dummes Zeug erzählen.
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Re: Ole von Beust und Hans Modrow - Ziemlich unwahrscheinliche Freunde

Beitragvon Icke46 » 23. Juli 2016, 22:10

Nun kann man zu Hans Modrow zweifellos geteilter Meinung sein, genau, wie zu allen anderen Politkern vermutlich auch. Ich habe auch meine Meinung, seit ich den Mann 1994 persönlich kennengelernt habe, werde die hier aber sicherlich nicht ausbreiten.

Was ich an diesem Doppel-Interview so interessant fand, war, dass beide der Meinung sind, dass man den Bewohnern von Neu-Fünfland (Ostdeutschland ist ja ein "Bäh"-Wort, wie ich lesen durfte) dauernd versucht, ein Stück der Identität zu rauben. Und das ist meiner Meinung nach wirklich ein Problem. Um es mal an einem Beispiel festzumachen: Die Links vom Interessierten wären durchaus voll in Ordnung, wenn man sie hier im Forum als eine Facette der DDR wahrnehmen würde, die es zweifellos gab. Nur sind wir im Moment an der Stelle, dass sie nicht als Facette im Forum wirken, sondern sozusagen wie ein Normalbild der DDR - und das ist, nach meiner Auffassung, einfach falsch.

Mal zwei Beispiele: Ich war Mitte Juni auf einer Mini-Kreuzfahrt auf der Ostsee von Travemünde nach Rostock (übrigens sehr zu empfehlen, speziell bei schönem Wetter - und das inbegriffene skandinavische Frühstücksbüffet ist auch nicht ohne [grins] ). Nuja, jedenfalls, es war eine Tagesfahrt - morgens mit dem Bus nach Travemünde, mit Bus auf die Schwedenfähre, Rostock-Industriehafen mit Bus wieder runter, dann weiter mit dem Bus nach Rostock-Innenstadt - der Bus kommt an 5-stöckigen Plattenbauten mit den bekannten aufgeständerten Balkonen vorbei - der Reiseleiter sagt: Diese Gebäude sind selbstverständlich erst nach der Wende entstanden - ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte [mad] .

Zweites Beispiel: Ein Stadtfest in einer Stadt in Mecklenburg-Vorpommern - Stargast Ute Freudenberg - sie stimmt "Jugendliebe" an - und es war das erste mal, dass ich einen tausenstimmigen Chor dazu gehört habe - vermutlich waren die Leute so glücklich, weil ihnen 20 Jahre vorher beim mitsingen die Stasi den Schädel eingeschlagen hätte - oder war vielleicht doch eher Identitätsstifftung der Grund?

Für die, die das Lied noch nicht kennen:



Gruss

icke
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Re: Ole von Beust und Hans Modrow - Ziemlich unwahrscheinliche Freunde

Beitragvon Wosch » 23. Juli 2016, 22:13

Danny_1000 hat geschrieben:
Hamiota hat geschrieben:In dem Artikel kommt Hans Modrow doch viel zu positiv daher! Das gut zu finden bringt sicher andere User auf die Palme!

der Peter [hallo]

Man sollte die Dinge schon in ihrem historischen Kontext betrachten. Gegenüber der Klicke um Honecker und Co war er schon die positivere Erscheinung, um mal dein Adjektiv hier zu benutzen.
Im Westen wurde er ja als der DDR- Reformer in der SED gehandelt. Und wenn ich es noch richtig erinnere, war er noch kurz zuvor auf Westreise.

Gruß
Danny




Und deswegen ham'se ihm im Osten auch abgewählt, nich??
Schönen Gruß aus Kassel.
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Re: Ole von Beust und Hans Modrow - Ziemlich unwahrscheinliche Freunde

Beitragvon karnak » 24. Juli 2016, 08:15

Wosch hat geschrieben:


Und deswegen ham'se ihm im Osten auch abgewählt, nich??
Schönen Gruß aus Kassel.
Wosch. [hallo] AZ,

Weißt aber doch selber,dass das ziemlich billiges Zeug ist was Du da erzählst.
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Re: Ole von Beust und Hans Modrow - Ziemlich unwahrscheinliche Freunde

Beitragvon Wosch » 24. Juli 2016, 09:29

karnak hat geschrieben:
Wosch hat geschrieben:


Und deswegen ham'se ihm im Osten auch abgewählt, nich??
Schönen Gruß aus Kassel.
Wosch. [hallo]

Weißt aber doch selber,dass das ziemlich billiges Zeug ist was Du da erzählst.



Nein weiß ich nicht, ich werde mich aber auch weiterhin nicht auf Deine Stufe stellen.
Um.der Wahrheit die Ehre zu geben solltest Du vielleicht mal schreiben wie es wirklich war.
Bezugnehmend auf seine Position zuvor in Sachsen hätte er. sich auch" Gauleiter " nennen können.
Jetzt kannste wieder in die Luft gehen wenn's Dir gut tut.

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Re: Ole von Beust und Hans Modrow - Ziemlich unwahrscheinliche Freunde

Beitragvon Spartacus » 24. Juli 2016, 18:24

icke46 hat geschrieben:
Zweites Beispiel: Ein Stadtfest in einer Stadt in Mecklenburg-Vorpommern - Stargast Ute Freudenberg - sie stimmt "Jugendliebe" an - und es war das erste mal, dass ich einen tausenstimmigen Chor dazu gehört habe - vermutlich waren die Leute so glücklich, weil ihnen 20 Jahre vorher beim mitsingen die Stasi den Schädel eingeschlagen hätte - oder war vielleicht doch eher Identitätsstifftung der Grund?



Gruss

icke


Da habe ich mal den Uwe Steimle ich glaube in Leipzig gesehen und er rief: Für Frieden und Sozialismus seid bereit, und der ganze Saal brüllte zurück: Immer bereit. [flash]

Ja da kam Freude auf, beim Steimle und beim Publikum. Scheint was dran zu sein, an deiner These.

LG

Sparta


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