augenzeuge hat geschrieben:steffen52-1 hat geschrieben:Möchte mal auf Deinen Beitrag, in Beziehung Rügen eingehen! Was ich von dieser Insel kenne, ist so, das einige EX-Offiziere aus Prora, sich nach der Wende ein paar schöne Filetstücke, für einen Apfel und einen Ei gekauft haben! Denn sie wussten ja genau, welches Stück Land der alten DDR gehörte und welches einst in privat Hand war und zurück gefordert werden konnte!
Damit haben sie bis Heute gut vorgesorgt b.z.w. ausgesorgt und da haben die Genossen in den Gemeindeämtern damals fein mitgeholfen! Ob nun Stasi oder nur SED-Parteigenossen, das
kann ich nicht beantworten, den darauf bekam ich keine Antwort von den Befragten, das erste haben sie mir aber bestätigt!
Grüsse steffen52-1
@Beethoven
War dir das bekannt und empfindest du das korrekt?
AZ
Ich staune immer wieder, wen Ihr alles kennt und dessen "Beschaffungsmaßnahmen" Euch bekannt sind. Ist doch eigentlich eine Sache mit der man nicht hausieren geht.
Fakt ist, so mein Kenntnisstand, dass unter Modrow eine sicherlich nicht geringe Masse an Häusern und Grundstücken, den damaligen Mietern, zum Kauf angeboten wurde.
Zumindestens in der NVA war es verpönt, ein Haus nebst Grundstück als Eigentümer zu besitzen. Der Mann hätte sich ja um sein Grundstück gekümmert und hätte viel Zeit für seine eigentliche Tätigkeit verloren dadurch. Aber es gab auch Privateigentum unter Berufssoldaten. Ein Freund von mir (OONA) hatte ein Haus, welches seine Frau geerbt hatte.
Gerade hier in Strausberg, kauften einige Oberste und Generale die Häuser, die sie bis dato gemietet hatten.
Bis auf einige Wenige, leben diese, nun schon als alte Männer, noch in diesen Häusern.
Bis 1990 wußte ich z.B. gar nicht, wie man an ein Grundstück herankommen sollte. Das Wort "Grundbuch" habe ich schon mal gehört, konnte damit aber gar nichts anfangen. Zu jener Zeit lebt ich mit einem 5-Personenhaushalt in einer Vierraumplattenwohnung, für 123 Mark der DDR Warmmiete.
Von den Verkäufen unter Modrow erfuhr ich aus der Zeitung, so wie vermutlich die meisten User hier. Was ich da dachte? Ja - hätte man mir so etwas angeboten, hätte ich auch gekauft. Ich sah und sehe auch keinen Grund, warum die Offiziere und Generale, denen man den Kauf der durch sie bewohnten Häuser angeboten hat, diese Möglichkeit nicht hätten nutzen sollen. Das hätte wohl jeder Mensch so gemacht, der nicht vor hatte auszuwandern.
Einen Zahn möchte ich aber ziehen. Der Berufssoldat, egal in welcher Stufe, hatte mit Immobilien nichts zu tun und wohl auch nur rudimentäre Kenntnisse darüber. Ob nun irgendwelche Mitarbeiter anderer staatlicher Stellen mehr Ahnung und Kenntnis hatten weiß ich nicht aber sie haben so gehandelt, wie es heute in jedem kapitalistischen Staat gemacht wird. Wer von was weiß und die Möglichkeit hat zu zugreifen, der tut dies. Warum sollten die das also nicht tun? Ob einem das damals oder heute gefällt, steht auf einem anderen Blatt. "Jeder ist sich selbst der Nächste", ist ja wohl eher ein Gedanke, der im Kapitalismus Blüten treibt. Und wo bitte ist der moralische Unterschied, ob ich nun meinen Betrieb beklaue, was in meinen Augen eine kriminelle Handlung ist oder ich ein Haus kaufe, welches man von Staats wegen zum Kauf anbietet?
Jeder der sich hier entrüstet und geklaut hat, hat kein moralisches Recht dazu.
In diesem Sinne - wer im Schlachthaus arbeitet, sollte nicht mit Schweinehälften schmeißen. (Dieses Zitat hab ich schon mal verwandt - ich weiß)