Wann kommt die Wende?

Alles was in den Zeitraum nach der Wende gehört. Das Zusammenwachsen von zwei grundverschiedenen Systemen, Probleme, Erwartungen, Empfindungen usw.

Re: Wann kommt die Wende?

Beitragvon enrico » 11. August 2010, 15:29

das wort diskriminierung wird meiner meinung nach heutzutage zu oft verwendet....ich für meinen teil kann als ossi keine diskriminierung an meiner person feststellen, liegt aber vielleicht auch daran das ich noch nie rumgejammert habe und versucht habe mein leben selber in die hand zu nehmen, ich war auch schon bzw bin in den alten bundesländern öfters arbeiten und auch privat. idioten mit vorurteilen gibt es überall aber systematisch???von der menge der leute denen ich begegne bin ich ganz normal aufgenommen worden und auch ganz normal behandelt worden...wenn solche umfragen wie turtle schon sagt in gewissen gebieten vorgenommen werden die vielleicht sozial schwach sind dann kann es durchaus sein das die umfrage verfälscht wird. ich bin froh in diesem land zu leben ich kann hier leben so wie ich es möchte muss allerdings auch was dafür tun, das allerdings halte ich für ganz normal.
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Re: Wann kommt die Wende?

Beitragvon SCORN » 11. August 2010, 17:45

Bushmaster hat geschrieben:[
Trotzdem ist auch interessant, dass sich so viele Ossis selbst als zweitklassig ansehen. Das dürften ganz nebenbei auch die größte Hürde auf dem Weg in die Erstklassigkeit sein - das mangelnde Selbstbewusstsein sowie die Fehleinschätzung des eigenen Vermögens und der eigenen Einflussmöglichkeiten auf den persönlichen Lebensweg. Ich gehe davon aus, dass diese Selbstbeurteilung als zweitklassig zu einem ganz großen Teil ausschließlich aus einem simplen Vergleich abgeleitet wird.


hallo buschmaster,
las mich darauf folgendes zitieren:"Es ist letztlich fast beliebig, welche Zahlen über Ost und West man heranzieht, nahezu auf allen Gebieten stellt man fest, dass Ostdeutsche dort fehlen, wo es um Macht geht, wo oben ist, und da überdurchschnittlich vertreten sind, wo es eher um die nackte Existenz geht, eben dort, wo unten ist. Das lässt sich nicht leugnen, und es lässt sich auch nicht unter Verschluss halten. Die Ostdeutschen wissen ziemlich genau um ihre Lage, sie haben den Vergleich ja ständig vor Augen, im gleichen Land." (SDZ-Magazin)

eine simple aber schlüssige erklärung wäre für mich : "Raj Kollmorgen ist sich sicher, dass mehr als genug Ostdeutsche geeignet wären, gehobene Positionen zu besetzen. Er hat eine andere Erklärung dafür, dass sie weiterhin ausgeschlossen bleiben: »Eliten neigen dazu, sich selbst zu reproduzieren.« Was er damit meint: Der Geschäftsführer oder Universitätsprofessor, der einen neuen Mitarbeiter sucht, stellt bevorzugt den ein, der ihm am ähnlichsten ist; der zum Beispiel die gleiche Hochschule besucht hat, den gleichen Sport treibt; der aber auch die Dress- und Benimmcodes kennt, einen ähnlichen Geschmack hat.

»Die feinen Unterschiede« nannte der französische Soziologe Pierre Bourdieu dieses Herrschaftswissen, das man nicht im Wirtschaftsseminar lernen kann, sondern in das man hineingeboren wird wie in eine Adelsfamilie. Und wenn Herkunft und Habitus mehr als Leistung zählen, haben es Ostdeutsche genauso schwer wie Frauen oder Migranten, in Führungsetagen aufzusteigen. Deutschland gilt nicht erst seit der PISA-Studie als eine der undurchlässigsten Gesellschaften im europäischen Vergleich. "(zitat SDZ-magazin)

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Re: Wann kommt die Wende?

Beitragvon Bushmaster » 12. August 2010, 07:42

SCORN hat geschrieben: »Eliten neigen dazu, sich selbst zu reproduzieren.«


Ja, dem würde ich sicher nicht widersprechen. Das sehe ich ganz genau so. Im Grunde spricht aber genau diese Argumentation gegen ein Bild der Diskriminierung der Ossis, denn Eliten diskriminieren in diesem Sinne alle außer sich selbst.

Wenn ich es schaffe, deren Kriterien zu erfüllen, indem ich z.B an angesagten Hochschulen studiere (was gerade in technischen Disziplinen überhaupt kein Problem ist) oder deren Sport betreibe (nicht meine Beispiele [grins] ), dann erwerbe ich reelle Chancen, oben mitzuspielen. Irgendwann rückt da das Kriterium, dass ich in Dessau geboren bin, völlig in den Hintergrund.
Wie ich schon weiter oben andeutete, passiert genau das aber auch im Osten, denn nicht nur für Wessi-Eliten gilt o.g. Zitat. Zugegeben bewegt sich die "Ossi-Elite" einen Level tiefer. Wie schon festgestellt, ist sie eben nicht ganz oben im DAX, der Bundeswehr oder der Bundesregierung vertreten. Aber so wie Merkel hier schon die große Ausnahme ist, kenne ich eine Menge Unternehmen des berühmten Mittlestandes, die komplett in Ossi-Hand sind, die erfolgreich sind und über die sich kein Wessi mehr hochnäsig zu lächeln traut und auch in den ostdeutschen Landesregierungen sind die Eingeborenen gut vertreten.

Ich persönlich sehe es übrigens nicht als einen Indikator für Diskriminierung an, ob sich eine bestimmte Personengruppe in der "Elite" wiederfindet. Einerseits sind die Spitzenpositionen für 80 Mio. Deutsche knapp gesät. Es wäre irgendwie absurd abzuleiten, die Ossis wären in der 1. Klasse angekommen, bloß weil morgen zwei oder drei Ossis Bundesminister oder DAX-Vorstand würden. Für den Rest der Bevölkerung dürfte das kaum eine Auswirkung haben - nicht einmal in ihrer Selbstwahrnehmung.
Andererseits bin ich sowieso ein Gegner jeglicher Quotenregelung. Mir ist völlig Wurscht, ob eine Führungsspitze Ossi, Migrant, Frau oder sogar ein periodisch Durchrotierter ist. Ich würde mir wünschen, dass an Führungspositionen immer der bestmögliche bzw. -verfügbare Mensch für diesen Job sitzt.

Letztendlich entspringt die Selbstwahrnehmung fast immer aus einem Vergleich mit den Nachbarn, sowie auch die Wahrnehmung anderer häufig aus einem (oft idealisierten) Vergleich mit einem selber entspringt.
Mich würde wirklich mal interessieren, welche Kriterien die entsprechenden Ossis bewegt hat, sich als zweitklassig anzusehen und vor allem was sich für die ändern müsste, damit sie glauben würden, sie wären jetzt erstklassig.
Der Vergleich der Einkommen und Arbeitslosenquoten mit irgendwelchen anderen Regionen kommt mir da recht kleinkariert vor. Und selbst wenn 25% im Osten arbeitslos sind, verstehe ich nicht, warum sich dann 70% als zweitklassig ansehen. Warum vergleichen die sich nicht mit Polen oder Litauern? Dann könnte man endlich mal wieder erhobenem Hauptes und mit einem Lächeln im Gesicht rumlaufen...
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Re: Wann kommt die Wende?

Beitragvon Luchs » 12. August 2010, 16:29

Hier hast du gleich 2 Beispiele gegeben, warum sich einige Ostdeutsche 2.klassig vorkommen:
  1. Bushmaster hat geschrieben:...die erfolgreich sind und über die sich kein Wessi mehr hochnäsig zu lächeln traut...

    Man kommt sich 2.klassig vor, weil man annimmt, dass man belächelt wird. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Westdeutsche nicht Ostdeutsche belächeln. Vielmehr ärgert man sich darüber, dass Ostdeutsche gleiche Leistung für weniger Lohn anbieten. Das hat das im Westen gewachsene Preis-Lohn-Verhältnis zerstört.
  2. Bushmaster hat geschrieben:...Warum vergleichen die sich nicht mit Polen oder Litauern? Dann könnte man endlich mal wieder erhobenem Hauptes und mit einem Lächeln im Gesicht rumlaufen...
Wenn ich andere belächele, dann fühle ich mich besser. Das wird einem ja seit Jahren in einigen (Volksverblödungs-)Sendungen in die Birne gepflanzt. Eine Erstklassigkeit erreiche ich aber nur, wenn ich selbst entsprechende Leistungen erbringe. Nicht, wenn ich andere, in welcher Form auch immer, erniedrige. Ich gehe allerdings davon aus, dass du es ironisch gemeint hast. [knuddel]
Viele Grüße [hallo]
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Re: Wann kommt die Wende?

Beitragvon Bushmaster » 16. August 2010, 10:53

Luchs hat geschrieben: Ich gehe allerdings davon aus, dass du es ironisch gemeint hast.


Ja, das hatte ich...vielleicht wäre irgendein Ironie-Smiley zur Verdeutlichung angesagt gewesen.
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Re: Wann kommt die Wende?

Beitragvon SkinnyTrucky » 16. August 2010, 12:00

Wann kommt die Wende?


Hmmmm, vielleicht ist ja Die PARTEI die Hoffnung für Deutschland..... [flash]

Die PARTEI hat geschrieben:„Ich geben Ihnen, ich gebe der gesamten deutschen Öffentlichkeit mein Ehrenwort – ich wiederhole: mein Ehrenwort – dass mit uns an der neuen Mauer, die wir errichten werden, kein Schießbefehl zu machen ist.“


Hier mal ein Werbespot zur Hamburg Wahl 2008:



Und hier ein MDR-Beitrag zu Die PARTEI:



Und hier ein arte-Beitrag zur NRW-Wahl:



Und hier der Eklat vorm Bundeswahlausschuss:





Was haltet ihr davon....????
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
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Re: Wann kommt die Wende?

Beitragvon Feliks D. » 27. August 2010, 12:38

karl143 hat geschrieben:...und in der Gegen um Vienenburg jammern die Leute über die Sachsen. Die haben ihnen mit hohen staatlichen Beihilfen eine Käserei von Müller Milch
genommen. Werk geschlossen - in Sachsen neu aufgemacht. Und Sachsen zahlt dies wahrscheinlich auch noch mit Einnahmen aus dem Soli.


Schießen wir mal wieder gegen den Osten weil die soviel gutes westdeutsches Steuergeld kosten? Hast Du ja nun schon öfters gebracht.
Statt auf diese Weise gegen Sachsen zu hetzen solltest Du Dir lieber einmal Gedanken machen ob dieses Wirtschaftssystem, welches zu solchen Auswüchsen führt um die Taschen einzelner noch stärker zu füllen, wirklich so das richtige ist. Sachsen ist wohl am wenigsten Schuld daran und spielt in dem System was vom Westen vorgegeben wurde lediglich mit.

Leg die Scheuklappen ab und denk drüber nach!
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Re: Wann kommt die Wende?

Beitragvon Luchs » 27. August 2010, 15:40

Feliks D. hat geschrieben:
karl143 hat geschrieben:...und in der Gegen um Vienenburg jammern die Leute über die Sachsen. Die haben ihnen mit hohen staatlichen Beihilfen eine Käserei von Müller Milch
genommen. Werk geschlossen - in Sachsen neu aufgemacht. Und Sachsen zahlt dies wahrscheinlich auch noch mit Einnahmen aus dem Soli.


Schießen wir mal wieder gegen den Osten weil die soviel gutes westdeutsches Steuergeld kosten? Hast Du ja nun schon öfters gebracht.
Statt auf diese Weise gegen Sachsen zu hetzen solltest Du Dir lieber einmal Gedanken machen ob dieses Wirtschaftssystem, welches zu solchen Auswüchsen führt um die Taschen einzelner noch stärker zu füllen, wirklich so das richtige ist. Sachsen ist wohl am wenigsten Schuld daran und spielt in dem System was vom Westen vorgegeben wurde lediglich mit.

Leg die Scheuklappen ab und denk drüber nach!


Nein Feliks, dass kannst du so nicht sehen. Schau dir mal an, was manudave vorher geschrieben hatte:
manudave hat geschrieben:Bei uns in Hessen jammern die Bauunternehmer, dass ihnen die Bayern die ganzen Aufträge wegschnappen.

Fällt mir nur gerade ein...


Hessen und Bayern haben nun wirklich nichts mit Ostdeutschen Bundesländern zu tun. Ich sehe Karls "Hetze" - so es eine ist - gegen die Molkerei Alois Müller GmbH & Co. KG. Das die sächsische Bevölkerung nichts dafür kann, dass die Müllers 1994 das Werk in Vienenburg geschlossen und dafür eins in Leppersdorf eröffnet hatte, wird jeder verstehen.

Sieh nicht immer alles als gegen die Menschen aus den ostdeutschen Bundesländern gerichtet.
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Re: Wann kommt die Wende?

Beitragvon CaptnDelta » 29. August 2010, 00:12

Feliks D. hat geschrieben:
karl143 hat geschrieben:...und in der Gegen um Vienenburg jammern die Leute über die Sachsen. Die haben ihnen mit hohen staatlichen Beihilfen eine Käserei von Müller Milch
genommen. Werk geschlossen - in Sachsen neu aufgemacht. Und Sachsen zahlt dies wahrscheinlich auch noch mit Einnahmen aus dem Soli.


Schießen wir mal wieder gegen den Osten weil die soviel gutes westdeutsches Steuergeld kosten? Hast Du ja nun schon öfters gebracht.
Statt auf diese Weise gegen Sachsen zu hetzen solltest Du Dir lieber einmal Gedanken machen ob dieses Wirtschaftssystem, welches zu solchen Auswüchsen führt um die Taschen einzelner noch stärker zu füllen, wirklich so das richtige ist. Sachsen ist wohl am wenigsten Schuld daran und spielt in dem System was vom Westen vorgegeben wurde lediglich mit.

Leg die Scheuklappen ab und denk drüber nach!


Wenn man hier mal *wirklich* die Scheuklappen ablegen wuerde, und wie aufgefordert drueber nachdenkt, dann wuerde man auch darauf kommen, das ein Grossteil der gegenwaertigen Marktverwerfungen auf die Menschenexperimente "Sozialismus/Kommunismus" im Namen der Pseudowissenschaft "Marxismus" zurueckzufuehren sind - neben anderen fehlgeleiteten sozialpolitischen Eingriffen in die Marktwirtschaft.

Allerdings, polemische Propaganda ist da um einiges einfacher als nachdenken, vielleicht man hat ja auch nix anderes gelernt [muede] .

-Th
..Totalitarianism does not mean that such regimes in fact exercise total control over their people, it means rather that such control is in their aspiration.
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Re: Wann kommt die Wende?

Beitragvon Luchs » 29. August 2010, 11:13

CaptnDelta hat geschrieben:... das ein Grossteil der gegenwaertigen Marktverwerfungen auf die Menschenexperimente "Sozialismus/Kommunismus" im Namen der Pseudowissenschaft "Marxismus" zurueckzufuehren sind - neben anderen fehlgeleiteten sozialpolitischen Eingriffen in die Marktwirtschaft.

Allerdings, polemische Propaganda ist da um einiges einfacher als nachdenken, vielleicht man hat ja auch nix anderes gelernt [muede] .

-Th


Nee Thomas, da gehe ich so nicht mit. Die derzeitigen Marktverwerfungen gehen auf die Gier einzelner Menschen, die schon jetzt mehr Geld besitzen als sie jemals ausgeben könnten, und mit - ich schreib mal - "brutalsten" Mitteln versuchen, noch mehr Geld aus den schwächeren - weil ärmeren - Menschen herauszupressen.

Die Macht des Kapitals sollte man so nicht unterschätzen. Ebenso wie die Macht anderer Systeme. Einseitige Macht macht kaputt.
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Re: Wann kommt die Wende?

Beitragvon karl143 » 30. August 2010, 12:54

Feliks D. hat geschrieben:Schießen wir mal wieder gegen den Osten weil die soviel gutes westdeutsches Steuergeld kosten? Hast Du ja nun schon öfters gebracht.
Statt auf diese Weise gegen Sachsen zu hetzen solltest Du Dir lieber einmal Gedanken machen ob dieses Wirtschaftssystem, welches zu solchen Auswüchsen führt um die Taschen einzelner noch stärker zu füllen, wirklich so das richtige ist. Sachsen ist wohl am wenigsten Schuld daran und spielt in dem System was vom Westen vorgegeben wurde lediglich mit.

Leg die Scheuklappen ab und denk drüber nach!


@ Feliks.D,
ich glaube, du bist wirklich am wenigsten geeignet um mir Ratschläge zu geben. Das war ein aktuelles Beispiel welches in Niedersachsen auch lang und breit durch die Presse ging. Es war auch nicht gegen Sachsen gerichtet. Wenn ich so ein Beispiel bringe, gehört aber auch der Nutzniesser dazu. Das Einzelne die Subventionspolitik der EU ausnutzen wird aber auch immer wieder vorkommen. Daswegen aber das gesamte Wirtschaftssystem schlecht zu reden, ist aber absolute Nonsens. Es ging hier bei dem Thread um die Frage, wann die Wende kommt. Und wenn du mir vorwirfst, ich hätte schön öfters Kommentare in diesem Sinne gebracht, ja, habe ich auch. Dann ging es um den Zusammenhang zwischen Soli und Regionen in den alten Ländern, welche schlechter dastehen, als Gebiete in den Neuen Ländern. Das ist nunmal eine Tatsache. Und diese Regionen sind da meißtens unverschuldet hineingeraten. Eine davon ist Bremerhaven. Diese Gegend ist durch Werftschließungen und strukturellen Wandel zum Armenhaus in Deutschland geworden. Da muß es doch mal erlaubt sein, darüber nachzudenken, ob es richtig ist, Subventionen und HIlfen mit der Gießkanne über einen ganzen Teil von Deutschland zu schütten, als mal zu unterscheiden, wo Hilfe nötig ist.
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Re: Wann kommt die Wende?

Beitragvon manudave » 30. August 2010, 19:27

Ein feines Beispiel, welches mir einfiel, als ich Karls Beitrag las:

Kürzlich regte ich mich auf, dass wir unangenehm hohe Kindergartenbeiträge bei uns im Ort haben (er liegt in Hessen). Gleichzeitig lass ich in einer Zeitschrift von kostenlosen Kindertagesstätten in Brandenburg.
Erst störte ich mich am eigenen Bundesland... Doch dann kam mir anderes in den Sinn:

Ist es angebracht, dass ein wirtschaftlich starkes Land wie Hessen mit dem Länderfinanzausgleich eben diese Beitragsfreiheit in anderen Bundesländern mitfinanziert, während die heimischen Bürger 150 Tacken im Monat berappen müssen?

Hmmm....
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Re: Wann kommt die Wende?

Beitragvon Theo 85/2 » 30. August 2010, 19:32

manudave hat geschrieben:Ein feines Beispiel, welches mir einfiel, als ich Karls Beitrag las:

Kürzlich regte ich mich auf, dass wir unangenehm hohe Kindergartenbeiträge bei uns im Ort haben (er liegt in Hessen). Gleichzeitig lass ich in einer Zeitschrift von kostenlosen Kindertagesstätten in Brandenburg.
Erst störte ich mich am eigenen Bundesland... Doch dann kam mir anderes in den Sinn:

Ist es angebracht, dass ein wirtschaftlich starkes Land wie Hessen mit dem Länderfinanzausgleich eben diese Beitragsfreiheit in anderen Bundesländern mitfinanziert, während die heimischen Bürger 150 Tacken im Monat berappen müssen?

Hmmm....



Warum führt dann ein wirtschaftlich starkes Land wie Hessen nicht auch die Beitragsfreiheit ein?
Übrigens, Kindergartenbeiträge sind kommunales Recht, oder?

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Re: Wann kommt die Wende?

Beitragvon SCORN » 30. August 2010, 19:33

karl143 hat geschrieben:.... Es ging hier bei dem Thread um die Frage, wann die Wende kommt.....


da ich dieses thema eröffnet habe möchte ich etwas klarstellen. es ging keineswegs um die wende des bestehenden wirtschaftssystems. dies kann jeder bewerten wie er will. es ging um die anhaltende ungleichbehandlung von grossen teilen der ehemaligen DDR und deren bevölkerung. beispiele wurden von redakteuren der süddeutschen zeitung jede menge geliefert. da die "SDZ" nun nicht gerade in dem ruf steht ein linkes blatt zu sein oder gar die DDR zu verklären sondern ein renomiertes bürgerliches blatt welches weltweit gelesen wird, sollte so mancher ansatz doch diskussionswürdig sein. das ist bisher nicht passiert. schade.

gruss SCORN
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Re: Wann kommt die Wende?

Beitragvon manudave » 30. August 2010, 19:36

Schon richtig, Theo - die Gebühren werden von den jeweiligen Kommunen festgelegt. Wenn diese allerdings aufgrund von Finanznot Beitragsfreiheit nicht gewährleisten können, sind denen auch die Hände gebunden.

Der Erlös der wirtschaftlichen Stärke wiederum wandert ja in den Länderfinanzausgleich.
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Re: Wann kommt die Wende?

Beitragvon Theo 85/2 » 30. August 2010, 19:52

manudave hat geschrieben:Schon richtig, Theo - die Gebühren werden von den jeweiligen Kommunen festgelegt. Wenn diese allerdings aufgrund von Finanznot Beitragsfreiheit nicht gewährleisten können, sind denen auch die Hände gebunden.

Der Erlös der wirtschaftlichen Stärke wiederum wandert ja in den Länderfinanzausgleich.


Stimmt schon, aber so ein Haushalt besteht nicht nur aus Beiträgen für die Kinderbetreuung. Ich denke, das da die unangenehmen Dinge, wie Freiwillige Leistungen, Freibäder, Kindererziehung etc., sehr oft zu kurz kommen. Bei uns in Thüringen haben wir jetzt das Gesetz zur Ganztagsbetreuung in Kraft. Das belastet die Kommunen enorm und die Mittel zur Finanzierung dieser können wir auch nur durch Einsparung aufbringen.
Übrigens muss ich zugeben, gar nicht gewusst zu haben, das es in Brandenburg Beitragsfreiheit gibt.

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Re: Wann kommt die Wende?

Beitragvon manudave » 30. August 2010, 20:05

Da wir unseren Bub bis dato so eingeplant hatten, dass er nur den halben Tag im Kindergarten verbringen kann, haben wir gedacht: Arbeit für einen halben Tag lohnt nicht - zumal wir dann sowieso noch ein zweites Auto gebraucht hätten. Denn bei uns mussten die Kinder bis vor wenigen Wochen mittags geholt und nach zwei Stunden wieder gebracht werden.

Also haben wir gleich den sowieso gewünschten zweiten Nachwuchs angesetzt - und schwupps - seit kurzem gibt es bei uns Ganztagsbetreuung - Super-Timing.

Eltern wird es in Deutschland manchmal ganz schön schwer gemacht.
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Re: Wann kommt die Wende?

Beitragvon Theo 85/2 » 30. August 2010, 20:11

manudave hat geschrieben:Da wir unseren Bub bis dato so eingeplant hatten, dass er nur den halben Tag im Kindergarten verbringen kann, haben wir gedacht: Arbeit für einen halben Tag lohnt nicht - zumal wir dann sowieso noch ein zweites Auto gebraucht hätten. Denn bei uns mussten die Kinder bis vor wenigen Wochen mittags geholt und nach zwei Stunden wieder gebracht werden.

Also haben wir gleich den sowieso gewünschten zweiten Nachwuchs angesetzt - und schwupps - seit kurzem gibt es bei uns Ganztagsbetreuung - Super-Timing.

Eltern wird es in Deutschland manchmal ganz schön schwer gemacht.


Stimmt genau!

Ich habe auch zwei Kinder und weiß daher auch, wie gut die Ganztagsbetreuung ist!

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