Artur Becker hat in der Frankfurter Rundschau einen Artikel platziert, der auch meine Gedanken voll spiegelt.
Dem ist wohl nichts hinzuzusetzen:
Hat Deutschland eine deutsch-deutsche Rassismus-Debatte nötig? Ja, bitter nötig, denn wenn Turnhallen, in denen Flüchtlinge untergebracht werden sollen, in Brand gesetzt werden, denke ich sofort an brennende Synagogen oder an brennende Häuser während des Warschauer Aufstandes 1944. Und wenn ein Bürgermeister den Vorschlag macht, aus rein rational-ökonomisch-praktischen Gründen Flüchtlingskinder von der Schule fernzuhalten, denke ich sofort daran, dass die Nazis im okkupierten Polen aus Kindern Analphabeten machen wollten, weil der „slawische Mensch“ kein Recht auf Bildung haben dürfte. Und ich will mich an dieser Stelle dafür nicht entschuldigen müssen, dass ich solche Assoziationen habe: Sie sind das Ergebnis der kollektiven Erfahrung im 20. Jahrhundert, die ich in Polen als Kind und Jugendlicher polnisch-deutscher Eltern machen musste.
Die deutsch-deutsche Rassismus-Debatte ist auch deshalb notwendig, weil es an manchen Orten der Republik nach wie vor sozusagen zwei „Deutschländer“ gibt – zum Beispiel dort, wo die ehemaligen DDR-Bürger vor dem Hintergrund ihrer sozialistischen Vergangenheit in der unerträglichen Einsamkeit der historisch Ausgesperrten leben: der intellektuellen oder sozialen Verlierer der Wende zum Beispiel.....
Dieser sehr lange Artikel geht hier weiter... http://www.fr-online.de/kultur/fremdenf ... 25506.html
Gruß Volker