Kann man den Osten immer noch verkaufen ?

Alles was in den Zeitraum nach der Wende gehört. Das Zusammenwachsen von zwei grundverschiedenen Systemen, Probleme, Erwartungen, Empfindungen usw.

Kann man den Osten immer noch verkaufen ?

Beitragvon Berliner » 21. Juli 2010, 19:56

dieser Mann tat mir wirklich leid. [frown]

deshalb der Beitrag mit der anschliessenden Frage, "kann man den Osten immer noch verkaufen ?" [ich auch]



Quelle: DDR im Wohnzimmer

Berliner [hallo]
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Re: Kann man den Osten immer noch verkaufen ?

Beitragvon augenzeuge » 21. Juli 2010, 20:39

Unerklärlich. Der Mann wollte seine Erlebnisse der heutigen Jugend verkaufen. Das konnte nicht klappen. Er muss schlechte oder keine Berater gehabt haben. Ganz ehrlich, mich wundert es nicht, dass hier keiner mehr kommt. Schade ist es trotzdem.

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Re: Kann man den Osten immer noch verkaufen ?

Beitragvon LEGO » 21. Juli 2010, 22:05

Ich denke, generell kann man den Osten und die Erinnerung daran noch immer verkaufen.

Allerdings muß ich gestehen, daß ich nicht recht verstanden habe, was der Mann in dem Beitrag nun wirklich für ein Geschäftsmodell hatte.

Ging es "nur" um eine Übernachtung in einer ehemaligen DDR-Jugendherberge aus alter Zeit? Das allein ist dann natürlich ein bißchen wenig; da fehlt dann meines Erachtens ein entsprechendes Rahmenprogramm.

Wir haben doch hier in unseren Reihen einen Bunkerkommandanten, der ebenfalls vergangene DDR anbietet; offenbar mit mehr Erfolg, weil eben auch mehr Rahmenprogramm geboten wird.

Vielleicht haben wir ja Glück und Thomas schreibt mal was dazu.
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Re: Kann man den Osten immer noch verkaufen ?

Beitragvon Stabsfähnrich » 21. Juli 2010, 22:08

Berliner hat geschrieben:dieser Mann tat mir wirklich leid. [frown]

deshalb der Beitrag mit der anschliessenden Frage, "kann man den Osten immer noch verkaufen ?" [ich auch]



Quelle: DDR im Wohnzimmer

Berliner [hallo]


..........ja man kann den Osten verkaufen. Nur leider haben die ehemaligen Besitzer, relativ wenig davon und werden durch die Aufkäufer einfach "besch....". Interessante Sachen werden für einen Spotpreis aufgefkauft und für drei bis vierfache wieder verkauft. Die Ostalgiewelle wird ausgenutzt. Immer mehr Sammler der Ostkultur kommen in die Szene und dies nicht nur aus den FNBL sondern auch auch aus den gebrauchten Bundesländern. Ich möchte mal den Preisanstieg an einem Beispiel erklären. Vor ca. 4 Jahren bekam man ein gut erhaltenes Funkgerät vom Typ U700 - komplett mit Handapperat, Gerätehalter etc. - für 35 bis 40 Euro. Dabei handelte es sich um Geräte, welche teilweise bereits mit einem UBS 75 B 90 oder gar mit einem UBS 75 C 99 ausgerüstet waren. Also hochwertige Geräte mit Einzel- und Gruppenruf. Heute werden diese Geräte mit 80 bis 165 Euro gehandelt und sind an sich minderwertiger, da teilweise nur noch mit einem UBS 70 ausgerüstet. Zweites Beispiel: kostete vor drei bis vier jahren eine Uniformjacke der DVP zwischen 15 und 25 Euro und war diese auch noch voll benäht, so kostet heute eine unbenähte Uniformjacke 25-35 Euro. Und teilweise wird auch noch für diesen Preis s.g. Chinaimport angeboten.
Übrigens bei mir zu Hause, verrichtet eine RFT SC 1900 seit Jahr und Tag zuverlässig ihre Aufgabe. Nun gut - kein CD Player - aber dafür ein Plattenspieler vom Feinsten. Und der größte Vorteil - ich kann das Teil selber reparieren.
Als Anlage noch ein paar Bilder vom s.g. ABV Zimmer - dem Museum der IG Historische Einsatzfahrzeuge der Polizei.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Kann man den Osten immer noch verkaufen ?

Beitragvon Berliner » 22. Juli 2010, 04:03

Hallo Augenzeuge und LEGO, [knuddel]

augenzeuge hat geschrieben:Der Mann wollte seine Erlebnisse der heutigen Jugend verkaufen. Das konnte nicht klappen. Er muss schlechte oder keine Berater gehabt haben.

LEGO hat geschrieben:Allerdings muß ich gestehen, daß ich nicht recht verstanden habe, was der Mann in dem Beitrag nun wirklich für ein Geschäftsmodell hatt
Ging es "nur" um eine Übernachtung in einer ehemaligen DDR-Jugendherberge aus alter Zeit? Das allein ist dann natürlich ein bißchen wenig; da fehlt dann meines Erachtens ein entsprechendes Rahmenprogramm.


das stimmt natuerlich. Es gehoert mehr dazu als Traeume, um sowas auf die Beine zu stellen.

Stabsfähnrich hat geschrieben:..........ja man kann den Osten verkaufen. Nur leider haben die ehemaligen Besitzer, relativ wenig davon und werden durch die Aufkäufer einfach "besch....". Interessante Sachen werden für einen Spotpreis aufgefkauft und für drei bis vierfache wieder verkauft. Die Ostalgiewelle wird ausgenutzt. Immer mehr Sammler der Ostkultur kommen in die Szene und dies nicht nur aus den FNBL sondern auch auch aus den gebrauchten Bundesländern. Ich möchte mal den Preisanstieg an einem Beispiel erklären. Vor ca. 4 Jahren bekam man ein gut erhaltenes Funkgerät vom Typ U700 - komplett mit Handapperat, Gerätehalter etc. - für 35 bis 40 Euro. Dabei handelte es sich um Geräte, welche teilweise bereits mit einem UBS 75 B 90 oder gar mit einem UBS 75 C 99 ausgerüstet waren. Also hochwertige Geräte mit Einzel- und Gruppenruf. Heute werden diese Geräte mit 80 bis 165 Euro gehandelt und sind an sich minderwertiger, da teilweise nur noch mit einem UBS 70 ausgerüstet. Zweites Beispiel: kostete vor drei bis vier jahren eine Uniformjacke der DVP zwischen 15 und 25 Euro und war diese auch noch voll benäht, so kostet heute eine unbenähte Uniformjacke 25-35 Euro. Und teilweise wird auch noch für diesen Preis s.g. Chinaimport angeboten.
Übrigens bei mir zu Hause, verrichtet eine RFT SC 1900 seit Jahr und Tag zuverlässig ihre Aufgabe. Nun gut - kein CD Player - aber dafür ein Plattenspieler vom Feinsten. Und der größte Vorteil - ich kann das Teil selber reparieren.


Hallo Chris, eine Frage an Dich. [knuddel]

Wer hat nach der Wende ueber den Verkauf der Ausruestung der nicht mehr existierenden bewaffnete Organe der DDR bestimmt ?

Berliner [hallo]
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Re: Kann man den Osten immer noch verkaufen ?

Beitragvon Stabsfähnrich » 22. Juli 2010, 14:50

Berliner hat geschrieben:Hallo Augenzeuge und LEGO, [knuddel]

augenzeuge hat geschrieben:Der Mann wollte seine Erlebnisse der heutigen Jugend verkaufen. Das konnte nicht klappen. Er muss schlechte oder keine Berater gehabt haben.

LEGO hat geschrieben:Allerdings muß ich gestehen, daß ich nicht recht verstanden habe, was der Mann in dem Beitrag nun wirklich für ein Geschäftsmodell hatt
Ging es "nur" um eine Übernachtung in einer ehemaligen DDR-Jugendherberge aus alter Zeit? Das allein ist dann natürlich ein bißchen wenig; da fehlt dann meines Erachtens ein entsprechendes Rahmenprogramm.


das stimmt natuerlich. Es gehoert mehr dazu als Traeume, um sowas auf die Beine zu stellen.

Stabsfähnrich hat geschrieben:..........ja man kann den Osten verkaufen. Nur leider haben die ehemaligen Besitzer, relativ wenig davon und werden durch die Aufkäufer einfach "besch....". Interessante Sachen werden für einen Spotpreis aufgefkauft und für drei bis vierfache wieder verkauft. Die Ostalgiewelle wird ausgenutzt. Immer mehr Sammler der Ostkultur kommen in die Szene und dies nicht nur aus den FNBL sondern auch auch aus den gebrauchten Bundesländern. Ich möchte mal den Preisanstieg an einem Beispiel erklären. Vor ca. 4 Jahren bekam man ein gut erhaltenes Funkgerät vom Typ U700 - komplett mit Handapperat, Gerätehalter etc. - für 35 bis 40 Euro. Dabei handelte es sich um Geräte, welche teilweise bereits mit einem UBS 75 B 90 oder gar mit einem UBS 75 C 99 ausgerüstet waren. Also hochwertige Geräte mit Einzel- und Gruppenruf. Heute werden diese Geräte mit 80 bis 165 Euro gehandelt und sind an sich minderwertiger, da teilweise nur noch mit einem UBS 70 ausgerüstet. Zweites Beispiel: kostete vor drei bis vier jahren eine Uniformjacke der DVP zwischen 15 und 25 Euro und war diese auch noch voll benäht, so kostet heute eine unbenähte Uniformjacke 25-35 Euro. Und teilweise wird auch noch für diesen Preis s.g. Chinaimport angeboten.
Übrigens bei mir zu Hause, verrichtet eine RFT SC 1900 seit Jahr und Tag zuverlässig ihre Aufgabe. Nun gut - kein CD Player - aber dafür ein Plattenspieler vom Feinsten. Und der größte Vorteil - ich kann das Teil selber reparieren.


Hallo Chris, eine Frage an Dich. [knuddel]

Wer hat nach der Wende ueber den Verkauf der Ausruestung der nicht mehr existierenden bewaffnete Organe der DDR bestimmt ?

Berliner [hallo]


Duane [knuddel] , diese Frage kann ich leider nicht beantworten. Zumindest nicht mit Fakten belegen. Die Auflösungen oder Abwicklungen der einzelnen organe erfolgte mit Sicherheit unterschiedlich. Ich kann mir denken, dass große Teile von den weiteren Rechtsnachfolger übernommen wurde. So z.B. B/A der ex. NVA von der Bundeswehr (welche ja auch u.a. dann den SPW 70 inkl. FDA`s und Stahlhelm Modell 56 an die Türkei lieferte) oder die Bestände der ex. Volkspolizei durch die jeweiligen IM der Länder. Ein großer Teil wurde jedoch schon vorher verkauft oder besser gesagt verramscht. Im Abrisskommando des ex GR 36 Rummelsburg, gaben sich stündlich Aufkäufer (meistens aus den gebrauchten Bundesländern) die Klinke in die Hand. Veräußert wurde alles was das Herz begehrte. Angefangen von Cromlackstiefel, Bettwäsche, Lkw und Pkw bis hin zu einem BT 11. Letzterer wurde inkl. einem Tieflader der Firma Goldhover verkauft. Die erzielten Gewinne, entziehen sich meiner Kenntnis. Als damaliger Kfz Zugführer im Abrisskommando war meine Aufgabe, dass nach dem Verkauf die polizeilichen Kennzeichen demontiert waren und die Hoheitszeichen - soweit noch nicht geschehen - unkenntlich gemacht wurden. Übergeben wurden die Fahrzeuge auf Wunsch mit vollem EWZ Satz. da genug Ersatzteile vorhanden waren, wurden diese auf Wunsch auch mitgegeben. Kleinere Sachen wurden getauscht. Z.B. 50 Stk.12 Volt Lichtmaschinen gegen drei Kästen Bier...........ich möchte hier jedoch nicht weiter ins Detail gehen. Soviel ist jedoch verraten, als dass die Angehörigen des Abrisskommandos inkl. der Sicherstellung so manchen schönen feucht fröhlichen Abend hatten.
Als der BGS die Liegenschaften der GT in Wilhelmshagen übernommen hatte, wurden dort nach und nach weitere Fahrzeuge und sonstige Ausrüstung zugeführt und dort abgestellt. So u.a. zehn niegelnagel neue UAZ. An den Frontscheiben befanden sich sogar noch die russisch beschrifteten Lieferscheine und der Blinklichtschalter befand sich noch auf der rechten Seite vom Lenkrad. Im Gefechtspark 1 befanden sich aufgestapelt neue Bekleidungs- und Ausrüstungsgegenstände der ex. NVA/GT/VM. Von der Unterwäsche bis zum Vollkörperkondom. Alles vorhanden gewesen und wirklich alles neu und teilweise noch verpackt. In einem anderen Komplex befanden sich komplette noch nie benutzte Funk- und Nachrichtentechnik. So u.a. mindestens 20 Stk. HSS 16, UFT 721 und UFT 771 u.v.a. mehr.
Mir tränt heute noch das Auge. Und vor allem keiner weiß genau was mit dem Zeug gemacht wurde.
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Re: Kann man den Osten immer noch verkaufen ?

Beitragvon Berliner » 22. Juli 2010, 15:45

ganz kurz, die Geschichte ging weiter, so wie es aussieht ein paar bessere Geschichten zum Thema "den Osten verkaufen".

Vielleicht sind solche Personen sogar Dein Problem, Chris, mit den hohen Preisen. [frown]

Berliner [hallo]


Quelle: DDR im Wohnzimmer - mdr
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Re: Kann man den Osten immer noch verkaufen ?

Beitragvon Berliner » 22. Juli 2010, 16:47

Hallo Chris, [knuddel]

Stabsfähnrich hat geschrieben:diese Frage kann ich leider nicht beantworten. Zumindest nicht mit Fakten belegen. Die Auflösungen oder Abwicklungen der einzelnen organe erfolgte mit Sicherheit unterschiedlich. Ich kann mir denken, dass große Teile von den weiteren Rechtsnachfolger übernommen wurde. So z.B. B/A der ex. NVA von der Bundeswehr (welche ja auch u.a. dann den SPW 70 inkl. FDA`s und Stahlhelm Modell 56 an die Türkei lieferte) oder die Bestände der ex. Volkspolizei durch die jeweiligen IM der Länder. Ein großer Teil wurde jedoch schon vorher verkauft oder besser gesagt verramscht. Im Abrisskommando des ex GR 36 Rummelsburg, gaben sich stündlich Aufkäufer (meistens aus den gebrauchten Bundesländern) die Klinke in die Hand. Veräußert wurde alles was das Herz begehrte. Angefangen von Cromlackstiefel, Bettwäsche, Lkw und Pkw bis hin zu einem BT 11. Letzterer wurde inkl. einem Tieflader der Firma Goldhover verkauft. Die erzielten Gewinne, entziehen sich meiner Kenntnis. Als damaliger Kfz Zugführer im Abrisskommando war meine Aufgabe, dass nach dem Verkauf die polizeilichen Kennzeichen demontiert waren und die Hoheitszeichen - soweit noch nicht geschehen - unkenntlich gemacht wurden. Übergeben wurden die Fahrzeuge auf Wunsch mit vollem EWZ Satz. da genug Ersatzteile vorhanden waren, wurden diese auf Wunsch auch mitgegeben. Kleinere Sachen wurden getauscht. Z.B. 50 Stk.12 Volt Lichtmaschinen gegen drei Kästen Bier...........ich möchte hier jedoch nicht weiter ins Detail gehen. Soviel ist jedoch verraten, als dass die Angehörigen des Abrisskommandos inkl. der Sicherstellung so manchen schönen feucht fröhlichen Abend hatten.
Als der BGS die Liegenschaften der GT in Wilhelmshagen übernommen hatte, wurden dort nach und nach weitere Fahrzeuge und sonstige Ausrüstung zugeführt und dort abgestellt. So u.a. zehn niegelnagel neue UAZ. An den Frontscheiben befanden sich sogar noch die russisch beschrifteten Lieferscheine und der Blinklichtschalter befand sich noch auf der rechten Seite vom Lenkrad. Im Gefechtspark 1 befanden sich aufgestapelt neue Bekleidungs- und Ausrüstungsgegenstände der ex. NVA/GT/VM. Von der Unterwäsche bis zum Vollkörperkondom. Alles vorhanden gewesen und wirklich alles neu und teilweise noch verpackt. In einem anderen Komplex befanden sich komplette noch nie benutzte Funk- und Nachrichtentechnik. So u.a. mindestens 20 Stk. HSS 16, UFT 721 und UFT 771 u.v.a. mehr.
Mir tränt heute noch das Auge. Und vor allem keiner weiß genau was mit dem Zeug gemacht wurde.

das ist richtig traurig, wenn man denkt wie schwer es sein muss, an solche Ersatzteile der Spitzenqualitaet heranzukommen. Ich hatte mal mit meinem 1985 GTI Glueck gehabt, dass ich "Spezialisten" bei der Firma Bosch kannten. Die besorgten mich aus dem Keller eine niegelnagelneue Lichtmaschine (90 A) und einen neuen Anlasser. Man muss die Gelegenheiten ausnuetzen. Liessest Du auch etwas mitgehen...? [ich auch]

Hier ein Foto des UAZ-469, ein sehr schoenes Fahrzeug. Ich wusste nicht, dass diese Fahrzeuge bei der Grenztruppe eingesetzt wurden. Sie muessten schwer zu bekommen sein, oder ? Auf jeden Fall noch ein Fall, wo es einem richtig traurig zumute wird... [frown]

Bild

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Re: Kann man den Osten immer noch verkaufen ?

Beitragvon Stabsfähnrich » 22. Juli 2010, 17:34

Berliner hat geschrieben:Hallo Chris, [knuddel]

Stabsfähnrich hat geschrieben:diese Frage kann ich leider nicht beantworten. Zumindest nicht mit Fakten belegen. Die Auflösungen oder Abwicklungen der einzelnen organe erfolgte mit Sicherheit unterschiedlich. Ich kann mir denken, dass große Teile von den weiteren Rechtsnachfolger übernommen wurde. So z.B. B/A der ex. NVA von der Bundeswehr (welche ja auch u.a. dann den SPW 70 inkl. FDA`s und Stahlhelm Modell 56 an die Türkei lieferte) oder die Bestände der ex. Volkspolizei durch die jeweiligen IM der Länder. Ein großer Teil wurde jedoch schon vorher verkauft oder besser gesagt verramscht. Im Abrisskommando des ex GR 36 Rummelsburg, gaben sich stündlich Aufkäufer (meistens aus den gebrauchten Bundesländern) die Klinke in die Hand. Veräußert wurde alles was das Herz begehrte. Angefangen von Cromlackstiefel, Bettwäsche, Lkw und Pkw bis hin zu einem BT 11. Letzterer wurde inkl. einem Tieflader der Firma Goldhover verkauft. Die erzielten Gewinne, entziehen sich meiner Kenntnis. Als damaliger Kfz Zugführer im Abrisskommando war meine Aufgabe, dass nach dem Verkauf die polizeilichen Kennzeichen demontiert waren und die Hoheitszeichen - soweit noch nicht geschehen - unkenntlich gemacht wurden. Übergeben wurden die Fahrzeuge auf Wunsch mit vollem EWZ Satz. da genug Ersatzteile vorhanden waren, wurden diese auf Wunsch auch mitgegeben. Kleinere Sachen wurden getauscht. Z.B. 50 Stk.12 Volt Lichtmaschinen gegen drei Kästen Bier...........ich möchte hier jedoch nicht weiter ins Detail gehen. Soviel ist jedoch verraten, als dass die Angehörigen des Abrisskommandos inkl. der Sicherstellung so manchen schönen feucht fröhlichen Abend hatten.
Als der BGS die Liegenschaften der GT in Wilhelmshagen übernommen hatte, wurden dort nach und nach weitere Fahrzeuge und sonstige Ausrüstung zugeführt und dort abgestellt. So u.a. zehn niegelnagel neue UAZ. An den Frontscheiben befanden sich sogar noch die russisch beschrifteten Lieferscheine und der Blinklichtschalter befand sich noch auf der rechten Seite vom Lenkrad. Im Gefechtspark 1 befanden sich aufgestapelt neue Bekleidungs- und Ausrüstungsgegenstände der ex. NVA/GT/VM. Von der Unterwäsche bis zum Vollkörperkondom. Alles vorhanden gewesen und wirklich alles neu und teilweise noch verpackt. In einem anderen Komplex befanden sich komplette noch nie benutzte Funk- und Nachrichtentechnik. So u.a. mindestens 20 Stk. HSS 16, UFT 721 und UFT 771 u.v.a. mehr.
Mir tränt heute noch das Auge. Und vor allem keiner weiß genau was mit dem Zeug gemacht wurde.

das ist richtig traurig, wenn man denkt wie schwer es sein muss, an solche Ersatzteile der Spitzenqualitaet heranzukommen. Ich hatte mal mit meinem 1985 GTI Glueck gehabt, dass ich "Spezialisten" bei der Firma Bosch kannten. Die besorgten mich aus dem Keller eine niegelnagelneue Lichtmaschine (90 A) und einen neuen Anlasser. Man muss die Gelegenheiten ausnuetzen. Liessest Du auch etwas mitgehen...? [ich auch]

Hier ein Foto des UAZ-469, ein sehr schoenes Fahrzeug. Ich wusste nicht, dass diese Fahrzeuge bei der Grenztruppe eingesetzt wurden. Sie muessten schwer zu bekommen sein, oder ? Auf jeden Fall noch ein Fall, wo es einem richtig traurig zumute wird... [frown]

Bild

Berliner [hallo]


Duane............der UAZ wurde als "Nachfolger" des GAS 69 beschafft. Zeitweilig wurden neben dem GAS 69 auch noch IFA P3 Fahrzeuge verwendet, welche gleichfalls mit Einführung des UAZ dann ausgesondert bzw. in die Regimentsreserve eingegliedert wurden. Im III GB an der "grünen" Grenze, wurden die UAZ zum Teil für den Transport des AGS-17 oder des SPG-9 verwendet.
Übrigens wird der UAZ noch heute produziert. Nur in verbesserter Qualität. Nach der Wende war der UAZ u.a. noch beim THW eingesetzt. Allerdings wurde zum größten Teil der original Motor durch einen Motor von MB ersetzt. Diese Fahrzeuge waren daran zu erkennen, dass diese auf der Motorhaube zusätzliche Lüftungsschlitze hatten. In Harnekop im dortigen Fahrzeugpark besitzt noch einer so ein Teil. [hallo]
Stabsfähnrich
 

Re: Kann man den Osten immer noch verkaufen ?

Beitragvon Berliner » 23. Juli 2010, 00:26

Stabsfähnrich hat geschrieben:Duane............der UAZ wurde als "Nachfolger" des GAS 69 beschafft. Zeitweilig wurden neben dem GAS 69 auch noch IFA P3 Fahrzeuge verwendet, welche gleichfalls mit Einführung des UAZ dann ausgesondert bzw. in die Regimentsreserve eingegliedert wurden. Im III GB an der "grünen" Grenze, wurden die UAZ zum Teil für den Transport des AGS-17 oder des SPG-9 verwendet.
Übrigens wird der UAZ noch heute produziert. Nur in verbesserter Qualität. Nach der Wende war der UAZ u.a. noch beim THW eingesetzt. Allerdings wurde zum größten Teil der original Motor durch einen Motor von MB ersetzt. Diese Fahrzeuge waren daran zu erkennen, dass diese auf der Motorhaube zusätzliche Lüftungsschlitze hatten. In Harnekop im dortigen Fahrzeugpark besitzt noch einer so ein Teil. [hallo]

Hallo Chris, [knuddel]

das ist mir alles neu, was Du mir erzaehlst, wie es Du Dir vorstellen kannst.

Hier, ich ein paar gute Videos vom IFA P3, fuer nicht-wissende wie mich. [grins]

Das als erstes, und als Dankeschoen, dass Du Dir wieder die Zeit genommen hast. [heart]

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