Brandenburg - die kleine DDR

Alles was in den Zeitraum nach der Wende gehört. Das Zusammenwachsen von zwei grundverschiedenen Systemen, Probleme, Erwartungen, Empfindungen usw.

Re: Brandenburg - die kleine DDR

Beitragvon Edelknabe » 5. Oktober 2014, 19:10

Wenn da in Brandenburg diese Jungs oder Mädels von der Polizei (fast) Alle aus dem Osten sind? Wie ist da eigentlich die sagen wir "öffentlich gefühlte Sicherheit"? Etwa so wie in Leipzig....wo ich ehrlich gesagt spät Abends ungern durch die Innenstadt oder andere Stadtviertel laufe?

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Re: Brandenburg - die kleine DDR

Beitragvon pentium » 5. Oktober 2014, 19:27

Edelknabe hat geschrieben:Wenn da in Brandenburg diese Jungs oder Mädels von der Polizei (fast) Alle aus dem Osten sind? Wie ist da eigentlich die sagen wir "öffentlich gefühlte Sicherheit"? Etwa so wie in Leipzig....wo ich ehrlich gesagt spät Abends ungern durch die Innenstadt oder andere Stadtviertel laufe?

Rainer-Maria


Woher kommt denn die Erkenntniss Rainer-Maria. Das in Brandenburg alle Polizisten aus dem Osten sind? Doch nicht aus einer Zeitungsmeldung aus 2011? Siehe den Link.

Na egal, jedenfalls hat die Sicherheitslage nichts damit zutun Edelknabe woher deine Polizisten kommen. Gut, sicher wirst du Nachts sicher durch die Wälder Brandenburgs streifen können ohne von Räubern überfallen zu werden, gut Wölfe könnten zum Problem werden. Die Räuber kommen dann mehr an der Grenze zu Polen ins Spiel.

Selbsternannte Ordnunghüter in Brandenburg wollen mit nächtlichen Patrouillen an der deutsch-polnischen Grenze für Sicherheit sorgen. Die Polizei ist den Anwohnern sogar dankbar.

Zitat:
Sie kommen im Schutze der Dunkelheit mit Autos über den polnisch-deutschen Grenzübergang, zu Fuß mit Handwagen über die nicht beleuchtete Eisenbahnbrücke oder sogar per Boot über die Oder. Überwiegend osteuropäische Diebe haben die deutschen Ortschaften links und rechts des Grenzübergangs Küstrin-Kietz quasi zu ihrem Selbstbedienungsladen gemacht, stehlen alles, was nicht besonders gesichert ist: Werkzeug, hochwertige Gartengeräte, Fahrräder, Autos und sogar große Landmaschinen. Den von Einbrüchen und Diebstählen geplagten deutschen Grenzbewohnern reicht es. Weil sie sich von den eigentlichen Ordnungshütern im Stich gelassen fühlen, sorgen sie nun selbst für ihre Sicherheit.

mfg
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Re: Brandenburg - die kleine DDR

Beitragvon Nostalgiker » 5. Oktober 2014, 19:55

Spartacus hat geschrieben:Also, ich möchte da nicht leben.

LG

Sparta


Klar doch Spartacus, kann voll nachvollziehen.
An jeder freien Fläche statt Werbeplakate dröge, altbekannte Parolen, Spruchbänder mit Losungen und Parolen, DDR Flagge ist selbstverständlich im Vorgarten.

Ich könnte jetzt noch weitere Aufzählungen tätigen.
Komischerweise haben die Bayern, ob Zugewandert oder Alteingesessen eine völlig verquere Vorstellung über Brandenburg im Speziellen und die restlichen Bundesländer welche aus der DDR entstanden.
Baseballkeulen schwingende Neonazis deren liebste Beschäftigung das jagen von Fremdländisch aussehenden und sprechender Spezies ist .....
Der Rest der Bevölkerung entweder pro DDR und wenn nicht dann pro National; sehr National.

Polizei, Staatsdienst Stasi und SED verseucht dass das Pro SED Herz nur so lacht.

Woran liegt das wohl das ausgerechnet Bayern solch Schmarr'n glauben? Etwa an ihrer freien und unabhängigen Meinungsbildung?

Und falls Du jetzt meinst das ich übertrieben habe, die Aufzählungen oben sind mir gegenüber getätigte Bedenken von Arbeitskollegen in München vor knapp einem halben Jahr als wir uns mal über Reiseziele in Sachsen, Brandenburg etc. unterhielten.
Sie wissen es ganz genau obwohl ihre Füsse noch nie die ehemalige Grenze seit '89 überquerten und davor sind auch vorsichtshalber nach WB geflogen, denn wer weiß, es sollen ja so viele nach Sibirien entführt worden sein.
Das ganze passierte in einem großen internationalen Konzern und es war nicht der einfache Pförtner der diese Art von Bedenken formulierte ......

Thoth
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Brandenburg - die kleine DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 5. Oktober 2014, 21:27

Sieh Thoth, es hat doch 1989 nicht einfach Puff gemacht, und die Masse der staatsnahen Diener hat sich in Luft aufgelöst. Natürlich ist etwas an solchen Bedenken.
Hier im Harz, den Du ja bekanntermaßen, oder war es nur das Vorland, so liebst, ist es ähnlich:
Wo einst die Grenze war und viele MfS- und MdI-Ferienheime standen, leben die Angestellten auch noch alle. Viele damals erst 25- oder 30-Jährigen sind geblieben und haben nun an gleicher Stelle Vaters oder Mutters Platz, zumindest ideologisch eingenommen.
Anderer "Tatort":
Rügen, hör Dich da mal um, wie viele mal Offiziere waren und heute immer noch das Sagen haben.
Und vom Fischland, da wo der alte Egon in angeblich nur 36qm "vegetiert" will ich nicht reden.

Gruß Volker
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Re: Brandenburg - die kleine DDR

Beitragvon vs1400 » 5. Oktober 2014, 21:41

diese thematik wurde bereits durch den ex. moderator @ABV sehr deutlich erklärt,
nur möchten sich gerade die etwas "älteren" user rein gar nicht mehr daran erinnern.

gruß vs [hallo]
vs1400
 

Re: Brandenburg - die kleine DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 5. Oktober 2014, 21:49

vs1400 hat geschrieben:diese thematik wurde bereits durch den ex. moderator @ABV sehr deutlich erklärt,
nur möchten sich gerade die etwas "älteren" user rein gar nicht mehr daran erinnern.

gruß vs [hallo]


Um dem Vergessen entgegen zu wirken hat der Liebe Gott die Schriftform erfunden. Leider hat der von Dir Hochgelobte unter Missbrauch seiner Moderatoren-Stellung all seine Beiträge vor seiner Flucht unwiederbringlich gelöscht.
Brandenburg - die kleine DDR, oder doch nur Kriminelle? [wink]

Volker
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Re: Brandenburg - die kleine DDR

Beitragvon Janko » 5. Oktober 2014, 22:12

@VZ.....Wo einst die Grenze war und viele MfS- und MdI-Ferienheime standen, leben die Angestellten auch noch alle.

Das scheint offensichtlich das Problem zu sein, wo du hinkommst....sie leben noch und welche Frechheit, die haben auch teilweise noch das Sagen. Mit sagen unterstell ich mal, dass sie auch handeln, sprich was tun.

Und wenn du richtig hinguckst passiert auch was , es entwickelt und bewegt sich auch was....
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Re: Brandenburg - die kleine DDR

Beitragvon Nostalgiker » 5. Oktober 2014, 22:16

Volker Zottmann hat geschrieben:Sieh Thoth, es hat doch 1989 nicht einfach Puff gemacht, und die Masse der staatsnahen Diener hat sich in Luft aufgelöst. Natürlich ist etwas an solchen Bedenken.
Hier im Harz, den Du ja bekanntermaßen, oder war es nur das Vorland, so liebst, ist es ähnlich:
Wo einst die Grenze war und viele MfS- und MdI-Ferienheime standen, leben die Angestellten auch noch alle. Viele damals erst 25- oder 30-Jährigen sind geblieben und haben nun an gleicher Stelle Vaters oder Mutters Platz, zumindest ideologisch eingenommen.
Anderer "Tatort":
Rügen, hör Dich da mal um, wie viele mal Offiziere waren und heute immer noch das Sagen haben.
Und vom Fischland, da wo der alte Egon in angeblich nur 36qm "vegetiert" will ich nicht reden.

Gruß Volker


Da frag ich mich doch glatt was hält einen Volker Zottman in diesem Stasi verseuchtem Gebiet.

Klar das nach deiner Denke gehend die damals 25 bis 30 Jährigen die M/L Ideologie nach '89 wie mit der Muttermilch aufgesogen haben um ihre Altvorderen würdig zu beerben, mindestens ideologisch. von den unter den Nagel gerissenen Stasi Millionen wollen wir überhaupt nicht anfangen. Vielleicht fragst mal deine Stasi-Sippe Volker Zottmann ob sie dir was abgeben von den Liegenschaften etc.
Kann auch sein das die Jungen deine entsorgte SED Propaganda-Broschüren fanden; möglich ist alles.
Da du nach Eigenaussage in der Region bekannt bist wie ein bunter Hund wird man solche von dir entsorgten Devotionalien bestimmt begierig sammeln um die Volker Zottamm Gedächtnisecken im trauten Heim einzurichten ....
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Re: Brandenburg - die kleine DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 5. Oktober 2014, 22:30

Was mich hält Thoth,
sind meine Familie und die tolle Landschaft, die Wohnlage.
Meine Familie verwechsele bitte nie mit Deiner Unterstellung. 300 Personen sind im weiteren mütterlichen Kreis mit Sicherheit hier in der Gegend. Die wenigsten waren davon involviert, aber dennoch zu viel. Ich freue mich aber, wenn ich Dich alten Stänkerer mal zur Erheiterung treibe.
Für dich wäre bestimmt sinnreicher, mal das eigene Leben zu reflektieren... Mal zu überlegen, wie viel Menschen Du an jedem Wochentag vollpöbelst. Irgendwann wir das auf Dich mal zurückfallen. Kann auch mal wehtun!

Was die Gedächtnisecke angeht, ist die Idee so schlecht nicht. Der Südflügel im Schloss zu Harzgerode wird gerade aufbereitet.
Muss mal mit dem Heimatverein reden... [wink]

Volker
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Re: Brandenburg - die kleine DDR

Beitragvon vs1400 » 5. Oktober 2014, 22:38

Volker Zottmann hat geschrieben:
vs1400 hat geschrieben:diese thematik wurde bereits durch den ex. moderator @ABV sehr deutlich erklärt,
nur möchten sich gerade die etwas "älteren" user rein gar nicht mehr daran erinnern.

gruß vs [hallo]


Um dem Vergessen entgegen zu wirken hat der Liebe Gott die Schriftform erfunden. Leider hat der von Dir Hochgelobte unter Missbrauch seiner Moderatoren-Stellung all seine Beiträge vor seiner Flucht unwiederbringlich gelöscht.
Brandenburg - die kleine DDR, oder doch nur Kriminelle? [wink]

Volker


du bist es nicht wert @ Volker Zottmann.Bild
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Re: Brandenburg - die kleine DDR

Beitragvon Nostalgiker » 5. Oktober 2014, 22:44

Ach Volker Zottmann, das mit "Vollpöbeln" wie du so launig meinst hält sich im sehr überschaubaren Rahmen.
Das betrifft; wobei ich es nicht als Pöbeln bezeichnen würde sondern mehr deftige Polemik ist da angebrachter, im wesentlichen nur Personen im Netz die da meinten Kraft ihre Wassersuppe gehörig ans Bein zu pinkeln weil sie in ihrer selbstherrlichen Art neben ihre kümmerlichen Existenz keine andere Meinung neben ihrer verbohrten intoleranten und einseitigen dulden (wie du bemerkst verkniff ich mir geistig flach .....)

Nun alles oder fast alles klar?
So wie es in aus den Harzer Schluchten und Wäldern mir entgegenschallt, so donnert es verbal zurück. Wo siehst du da das Problem?

Von diesem anderen Nichts will ich nicht weiter drüber schreiben.


Thoth

PS.: Vergiss bitte nicht in deiner geistigen Umnachtung deine Pöbeleien mir Gegenüber und die waren schon ziemlich heftig. Naja Baurülps eben .....
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Re: Brandenburg - die kleine DDR

Beitragvon karnak » 6. Oktober 2014, 07:12

[flash] Was ist denn nun eigentlich so anders in diesem stasi durchseuchten Brandenburg als im Rest des Landes? Die Leute sind wohl ganz zufrieden damit, im Land läuft es ganz gut. Man wählt die Regierung wieder, die die ganze BV Potsdam gleich wieder in Amt und Würden gebracht hat, außer mich natürlich, ich habe freiwillig verzichtet. [flash] Aber für dieses Wahlverhalten muss es doch einen Grund geben. Und nun gibt es wohl ein paar Spinner in diesem Lande, anders kann ich sie leider nicht nennen, die sich darüber empören.Die sich wohl darüber ärgern, dass im Volk kein Sturm der Empörung ausbricht. Sie vergessen aber dabei, dass das hier demokratische Entscheidungen sind. Für mich sind diese"Demokraten" eigentlich die Schlimmsten, die demokratische Entscheidungen nicht ertragen können wenn diese nicht ihren Vorstellungen entsprechen. EIGENTLICH wären sie dann doch die besseren Diktatoren, die sich auch noch als Demokraten"tarnen", weil sie meinen, es ist ihnen nicht gelungen ihre "Rache" zu realisieren, weil sie nun endlich auch mal sagen wollten"Wir können auch anders". Wenn das wirklich immer noch ihre Sehnsucht ist dann sollen sie einfach sagen, mir wäre das lieber, dann weiß man wenigstens woran man ist. Aber natürlich spüren auch die,dass solches Vorgehen nach 25 Jahren mehr als lächerlich wäre. Jeder realistisch denkende Mensch im Land weiß nämlich, dass die Vorstellungen,die alten Kader haben sich auf entsprechende Posten geschmuggelt, untergraben nun dort die Fundamente des Systems BRD, beobachten und erfassen dort weiter ihre alten Gegner, ist völliger Unsinn. Was bleibt also bei solcher Denke übrig? Man wollte so gerne mit gleicher Münze zurückzahlen. Bei manch einem kann ich das sogar verstehen. Aber das hat nicht funktioniert, es gab im Volk keine Mehrheit dafür. Es könnte natürlich auch etwas damit zu tun haben,dass sich eine Mehrheit gar nicht so beobachtet und erfasst gefühlt hat, diesen Frust nicht in dem Umfang verspürt. Das Volk wollte und will einfach sein Leben leben, das alte System hatte da grundlegende Mankos, das hat die Leute angekotzt.Nun ist das aber seit 25 Jahren vorbei, eine übergroße Mehrheit des Volkes hat das was es sich gewünscht hat, auch die wohl gefüllten Fleischtöpfe [grin] Und sie haben den Eindruck auch die alten Kader halten den Motor BRD und Brandenburg am Laufen, zumindest ist nicht der Eindruck da sie werfen Sand in das Getriebe. Warum sollten sie also opponieren, Veränderung einfordern? Die "Weltverbesserer" werden sehr einsam bleiben solange die Fleischtöpfe voll sind, sie wären auch 89/90 sehr einsam geblieben."Erst kommt das Fressen, dann die Moral" so ist der Mensch nun mal. Das kann man ja schlecht finden wenn man sich selbst für besser und besonders für klüger als das"gemeine"Volk hält, ändern wird man es nicht und man läuft noch Gefahr sich lächerlich zu machen.
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Re: Brandenburg - die kleine DDR

Beitragvon Beethoven » 6. Oktober 2014, 09:12

Ex oriente lux. Aus dem Osten kommt das Licht. [grins]

Leute, wo sind wir hier eigentlich? Wie kann man diese Diskussion nennen? Ostrassismus ?

Ich lebte einige Jahre auf der Insel Rügen (mein Großer wurde da geboren) und lebe seit 88 in Brandenburg (damals noch Bezirk FF0). Obwohl eigentlich ein echter Fischkopf fühle ich mich hier sehr wohl und mit mir meine Familie und Freunde.

Das Brandenburg die "kleine DDR" ist, kann ich nicht bestätigen. Es ist genauso ein Bundesland, mit allen kapitalistischen Errungenschaften, wie in Bayern, nur das die Berge fehlen und man hier ein klares Hochdeutsch spricht. Und das in den gebrauchten Ländern weniger Menschen leben, die einst beim MfS oder in der NVA dienten, ist doch wohl klar, weil eben nicht jeder dieser Bürger gleich über den Weißwurstäquator wollte. Sollen diese Menschen sich deshalb etwa aufhängen?
So was dummes.

Gruß
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Re: Brandenburg - die kleine DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 6. Oktober 2014, 10:54

@Beethoven,
nun mach mal keinen Quatsch, [flash] das sieht immer so bammelig aus.

Nein mal im Ernst, ich gehe mit Kristians Text mit! Dennoch mache ich mir, speziell in meinem Umfeld Gedanken.
Und für alle Begriffsstutzigen gebe ich zusätzliche Hinweise, wann etwas leicht glossiert ist. Da zwinkert dann ein gelbes Gesicht.

Gruß Volker
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Re: Brandenburg - die kleine DDR

Beitragvon Wosch » 6. Oktober 2014, 20:45

Warum sollte man sich in Brandenburg auch nicht wohlfühlen??
Die Landschaft ist schön, Wasser ist reichlich vorhanden und die Nähe zu Berlin hat gerade für ehemalige Vertreter der seinerzeit herrschenden und von den "Arbeitern-und Bauern" durchgefütterten "DDR-Stützen" den Vorteil, daß von ihresgleichen ebenfalls noch ein relativ großes Potential im Umfeld hängen geblieben ist. Viele von ihnen hatten sich schon zu DDR-Zeiten in Potsdam und Umgebung "gemütlich" eingerichtet und gerade dort (und durch die Nähe zu Berlin) hat man es ziemlich leicht, sich mit ehemaligen Freunden und Gleichgesinnten zu treffen, über alte Zeiten zu schwadronieren und sich dabei m Vertrauen darauf daß man sich auch im Nachhinein noch nahe ist, wohlfühlen. Bei Seinesgleichen findet man nun einmal mehr Verständnis für´s Vergangene und obendrein läßt es sich dann auch noch weit besser gemeinsam über das vermeintliche Unrecht (wie "Strafrenten" und "Siegerjustiz") und die im Grunde genommenen "schlechteren" Lebensbedingungen im nunmehr "zwangsvereinten" Gesamtdeutschland, mit Tränen in den Augen, debattieren.
Ich habe versucht meine "subjektive" Sicht etwas polemisch rüber zu bringen und hoffe Ihr könnt damit leben, ohne mir Ahnungslosigkeit" und "schlimmeres" vorzuwerfen. Ein paar Verwandte "zweiten Grades" habe ich jedenfalls in dieser Region (unter Anderem auch ,nen ehemaligen "Zwölfender",der ansonsten aber ein ganz passabler Zeitgenosse ist, den ich aber zu seinen Glanzzeiten nicht als Flüchtling über den Weg gelaufen sein dürfte). Der hatte mir bei meinem letzten Besuch mal ein paar Häuschen gezeigt und erzählt, was da für ehemaligen Genossen drin wohnten.
Insofern kann ich auch @Beethoven gut verstehen, es lebt sich nicht schlecht in dem Ländchen.
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Re: Brandenburg - die kleine DDR

Beitragvon Nov65 » 7. Oktober 2014, 09:53

Noch vor wenigen Jahren lebte ich in Brandenburg, bin dort aufgewachsen, habe dort studiert und lange dort gearbeitet. Nach 90 habe ich in der polotischen Landschaft mitgewirkt.
Stolpes "Brandenburger Weg" sollte ein modifiziertes neues Bundesland sein: Etwas DDR-Nostalgie und etwas andere Bundespolitik. Bei den Stasiüberprüfungen zeigte es sich, dass es in Brandenburg lascher zuging als z. B. in Sachsen.Andere Inhalte eines besonderen Weges sind mir nicht in Erinnerung geblieben. Na ja, Regine Hildebrandt. Sie mischte bestimmte bundesdeutsche Regelungen auf dem Sozial-und Arbeitsmarkt tüchtig auf. Noch heute denke ich sehr positiv über Regine.
Als später Platzeck mit den Linken paktierte, wie heute Woidke auch, ging das Taktieren der SPD los. Mit dem Koalitionspartner wollte man es sich nicht verderben. Aber der brachte der SPD eben die nötige Sicherheit in der Machterhaltung. Die CDU war nie richtig akzeptabel. Außer General a. D. Schönbohm und später Frau Wanka hatte niemand das richtige Kaliber.
Die Linke in der Familienhistorie SED - PDS griff keine DDR-Praxis an, wollte niemals Stasiüberprüfungen, hatte in der Landtagsfraktion immer irgendwelche Stasifälle. Da nimmt es nicht wunder, dass auch heute Themen wie Unrechtsstaat, DDR-Willküropfer usw. flach gehalten werden. Ich meine, wer sich mit den Linken einlässt, frisst unweigerlich Kreide gegenüber dem DDR-Regime.
Platzeck war mal Bürgerrechtler. Vergessen und vorbei. Woidke schätzte ich bis zur Koalition mit den Linken als Geradlinigen. Aber alles wird dem Machterhalt geopfert. Regieren um jeden Preis.
Die Lage Brandenburgs um die Weltstadt Berlin und die schöne Landschaft sind für Unpolitische aber ein lebenswertes Umfeld.
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Re: Brandenburg - die kleine DDR

Beitragvon karnak » 7. Oktober 2014, 09:53

Wosch
Da magst Du ja recht haben, aber wir paar Betonköpfe [flash] haben doch nicht so viel Einfluss auf die Wahlentscheidungen, was die Prozente angeht. Da muss es schon ein paar andere Gründe geben. Also nun lass uns mal schön unsere"kleine DDR" [flash] Vielleicht wäre ich heute sogar OSL geworden, stelle Dir das mal vor und nun bin ich nur noch Bürger. [flash]
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Re: Brandenburg - die kleine DDR

Beitragvon Beethoven » 7. Oktober 2014, 10:04

Sag mal Wosch, hast Du je in der DDR gelebt?

Übrigens wäre die DDR heute 65 Jahre alt geworden und in die Rente gegangen. [crazy]

Deine "Polemik" ist keine Polemik, weil es keine Diskussion auf Augenhöhe ist, sondern eine Aneinanderreihung von negativen Behauptungen von einer Sache, von der Du gar nichts wissen kannst. Vermutungen jedoch, sollten als Hypothesen (oder eben Vermutungen) geäußert werden und nicht als Behauptungen. Das macht Polemik aus. Ein Streitgespräch mit "für und wider" und nicht Annahmen, die als Tatsachen hingestellt werden, gelle [hallo] .

Gruß

aus Eggersdorf bei Berlin,
aus einem Haus, welches erste 1996 erbaut wurde.

PS. @ Karnak - OSL wäre ich heute vor 24 Jahren geworden. [grins]
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Re: Brandenburg - die kleine DDR

Beitragvon karnak » 7. Oktober 2014, 10:06

Nov65 hat geschrieben:Noch vor wenigen Jahren lebte ich in Brandenburg, bin dort aufgewachsen, habe dort studiert und lange dort gearbeitet. Nach 90 habe ich in der polotischen Landschaft mitgewirkt.
Stolpes "Brandenburger Weg" sollte ein modifiziertes neues Bundesland sein: Etwas DDR-Nostalgie und etwas andere Bundespolitik. Bei den Stasiüberprüfungen zeigte es sich, dass es in Brandenburg lascher zuging als z. B. in Sachsen.Andere Inhalte eines besonderen Weges sind mir nicht in Erinnerung geblieben. Na ja, Regine Hildebrandt. Sie mischte bestimmte bundesdeutsche Regelungen auf dem Sozial-und Arbeitsmarkt tüchtig auf. Noch heute denke ich sehr positiv über Regine.
Als später Platzeck mit den Linken paktierte, wie heute Woidke auch, ging das Taktieren der SPD los. Mit dem Koalitionspartner wollte man es sich nicht verderben. Aber der brachte der SPD eben die nötige Sicherheit in der Machterhaltung. Die CDU war nie richtig akzeptabel. Außer General a. D. Schönbohm und später Frau Wanka hatte niemand das richtige Kaliber.
Die Linke in der Familienhistorie SED - PDS griff keine DDR-Praxis an, wollte niemals Stasiüberprüfungen, hatte in der Landtagsfraktion immer irgendwelche Stasifälle. Da nimmt es nicht wunder, dass auch heute Themen wie Unrechtsstaat, DDR-Willküropfer usw. flach gehalten werden. Ich meine, wer sich mit den Linken einlässt, frisst unweigerlich Kreide gegenüber dem DDR-Regime.
Platzeck war mal Bürgerrechtler. Vergessen und vorbei. Woidke schätzte ich bis zur Koalition mit den Linken als Geradlinigen. Aber alles wird dem Machterhalt geopfert. Regieren um jeden Preis.
Die Lage Brandenburgs um die Weltstadt Berlin und die schöne Landschaft sind für Unpolitische aber ein lebenswertes Umfeld.
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[grin] Platzeck war auch mal Hygieneinspektor der Stadt Potsdam und hat das Cafe Heider ab und an mal schließen lassen, ein Hort des Widerstands, wegen der bedenklichen Toiletten. Für uns waren die Schließzeiten durchaus nützlich, die Batterien mussten ja mal gewechselt werden. [flash] Ist natürlich nur eine Verschwörungstheorie. [wink] Wie auch immer, wir haben einen Neuanfang gestartet und es doch auch ganz gut hinbekommen, eben auf die brandenburger Art und so schlecht gefällt mir die nicht.Fest auf dem Boden des Grundgesetzes stehen wir allemal und die Ministerpräsidenten waren durch die Bank beliebt beim Volk, also was soll es.
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Re: Brandenburg - die kleine DDR

Beitragvon Janko » 7. Oktober 2014, 10:32

@Nov65.....Grundsatzdenken kennt keine Taktiererei!.......Aber alles wird dem Machterhalt geopfert


Beide Aussagen von dir mal zusammengeführt, machen da schon eher Sinn....und wer sie , mit welchem Parteibuch auch immer anwendet, ist völlig Wurscht......
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Re: Brandenburg - die kleine DDR

Beitragvon Wosch » 7. Oktober 2014, 13:55

Beethoven hat geschrieben:Sag mal Wosch, hast Du je in der DDR gelebt?

Übrigens wäre die DDR heute 65 Jahre alt geworden und in die Rente gegangen. [crazy]

Deine "Polemik" ist keine Polemik, weil es keine Diskussion auf Augenhöhe ist, sondern eine Aneinanderreihung von negativen Behauptungen von einer Sache, von der Du gar nichts wissen kannst. Vermutungen jedoch, sollten als Hypothesen (oder eben Vermutungen) geäußert werden und nicht als Behauptungen. Das macht Polemik aus. Ein Streitgespräch mit "für und wider" und nicht Annahmen, die als Tatsachen hingestellt werden, gelle [hallo] .

Gruß

aus Eggersdorf bei Berlin,
aus einem Haus, welches erste 1996 erbaut wurde.

PS. @ Karnak - OSL wäre ich heute vor 24 Jahren geworden. [grins]




Es hindert Dich doch Keiner daran mit mir ein "Streitgespräch" über das "Für und wider" zu führen. Anregungen meinerseits dürften doch eigentlich genug (in diesem und anderen Threads) vorhanden sein. Du brauchst doch nur meinen "vermeintlich" negativen Vermutungen und Behauptungen Deine "Richtigstellungen" gegenüber zu stellen und wir könnten uns darüber auseinander setzen, anstatt mit solchen Phrasen wie "von einer Sache von der du gar nichts wissen kannst" punkten zu wollwn.
Daß mit der "Augenhöhe", wie soll das denn überhaupt gehen solange Deine Art von eingeforderter Diskussionskultur darin besteht mir Ahnungslosigkeit zu bescheinigen und auf meine Sicht zur DDR nur mit nichtsachbezogenen Floskeln zu reagieren??
Für eine "gleiche" Augenhöhe passen, nebenbei bemerkt, unsere beiden Biogaphien auch nicht besonders zueinander, sie prägten uns doch zu unterschiedlich und in unserem Alter wird Keiner von uns Beiden grundsätzliche Änderungen in seiner Denke vornehmen.
Wenn ich Deiner Meinung nach etwas grunsätzlich Falsches von mir gebe, wirst Du doch noch in der Lage sein mich auf meinen "Irrtum" hinzuweisen und mir aus Deiner Sicht heraus mitzuteilen wie es wirklich war bzw ist.
Um Deine Frage zu beantworten: "Ja, ich habe bis Januar 1962 in der DDR gelebt, habe im Alter von 19 Jahren Diese (illegal) verlassen und mich so vor der Einberufung zur 9. Panzer-Division nach Eggessin gedrückt. [zunge]
Will hoffen daß Du Dich in dem 1966 erbauten Haus zu Hause fühlst, Dich mit Deiner Nachbarschaft gut verstehst und die Nichtmehrbeförderung zum Oberstleutnant einigermaßen verkraftet hast und demnächst Deiner Kritik an nichtgenehmen Beiträgen etwas mehr an "Fakten" beikommen läßt.

Aus Kassel, Wosch. [hallo]

PS.: Nur noch zu Deiner Information: Nachdem ich die DDR verlassen hatte ist der Kontakt zu meiner Familie (inklusive der sehr großen Verwandtschaft), Schulkameraden und Freunden nie abgebrochen. Ab 1982 reiste ich regelmäßig für 3-4 Tage nach O-Berlin zu meinem Bruder(der einen Ausreiseantrag laufen hatte, von seiner Arbeitsstelle als Ing.-Ökonom entlassen wurde und den ich in den 3 Jahren bis zu seiner Ausreise mit Sach-und Geldspenden das Überleben erleichtert hatte, traf mich dort mit den Schwestern,fuhr mindestens 2 Mal im Jahr per Visum nach Mecklenburg-nahm nebenbei noch am "Kleinen Grenzverkehr" teil, und war somit pro Jahr ca 60 Tage in der DDR. 1984 beteiligte ich mich an einer Fluchthilfe, die Gott sei Dank, ein positives Ende nahm. Gehe mal ruhig davon aus, daß ich schon mit den Gegebenheiten etwas mehr vertraut war, als Du es mir eingestehen möchtest. [shocked]
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Re: Brandenburg - die kleine DDR

Beitragvon Spartacus » 7. Oktober 2014, 17:40

Na, da habe ich ja wieder was angerichtet. [flash]

Also, das Brandenburg ein schönes Ländle ist, steht ja außer Frage, nur möchte ich da zum Beispiel nicht in
eine Verkehrskontrolle kommen, von wegen und: Na wo kommen wir denn her und wo wollen wir denn hin?

Die Antwort die die alten VPler dann von mir bekommen würden, würde denen sicherlich nicht schmecken. [flash]

Von wegen und stehen auf dem Boden des Grundgesetzes, siehe Aussage Kristian.

Da ich ja nicht stromlinienförmig bin - immer noch nicht - würde ich da wohl überall anecken, daher meine Aussage,
das ich da nicht leben möchte.

LG

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Re: Brandenburg - die kleine DDR

Beitragvon Edelknabe » 7. Oktober 2014, 17:54

Mit etwas hinterfotzigem Humor könnte jetzt einer fragen: "Wo, in welches westdeutsche Bundesland sind eigentlich nach 1945 die ganzen kleinen und großen Nazis hingezogen? Diese Alten, die dann Jahrzehnte später friedlich und völlig unbehelligt von Gesetz und Justiz in ihren Bettchen gestorben sind. Die ihren Enkeln so ähnlich wie in Brandenburg (da war es wohl das Sozialistische...)das familiäre Nazivermächtnis mit auf den späteren Weg gegeben haben."

Rainer-Maria und könnte das gar Bayern gewesen sein?
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Re: Brandenburg - die kleine DDR

Beitragvon karnak » 7. Oktober 2014, 17:55

Spartacus hat geschrieben: nur möchte ich da zum Beispiel nicht in
eine Verkehrskontrolle kommen, von wegen und: Na wo kommen wir denn her und wo wollen wir denn hin?


[flash] Du stellst Dir das wirklich so vor und hast ansonsten ein Bedürfnis der "ewige Querulant" zu sein?
Unser alter ABV ist im August in Pension gegangen, ich habe mit ihm immer gerne mal einen Schwatz auf der Straße gemacht. Die Volkspolizisten werden also immer weniger. So gesehen kannst Du Dich schon mal in die"kleine DDR" trauen. [flash]
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Re: Brandenburg - die kleine DDR

Beitragvon Spartacus » 7. Oktober 2014, 18:05

"Wo, in welches westdeutsche Bundesland sind eigentlich nach 1945 die ganzen kleinen und großen Nazis hingezogen?


Kann ich dir sagen, die sind nirgendwohin in den Westen gezogen, sondern schön im Osten geblieben, denn da ist ihnen
auch nichts passiert, ganz im Gegenteil.

Bis 1989 waren acht Minister und zwei stellvertretende Ministerpräsidenten einst überzeugte Nationalsozialisten gewesen. Dazu gehörte beispielsweise Kurt Nier, von 1973 bis 1989 Vize-Außenminister, und Herbert Weisz, von 1967 bis 1989 Vize des Ministerrats. Noch beim Fall der Mauer saßen 14 ehemalige Mitglieder der Nazi-Partei im SED-Zentralkomitee.


http://www.focus.de/politik/deutschland ... 05958.html

Und Danke Kristian, dann bin ich ja beruhigt und kann lustvoll drauf los fahren.

LG

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Re: Brandenburg - die kleine DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 7. Oktober 2014, 18:23

... also so ein ganz klein bisschen fühlte ich mich im Biergarten der Villa Schöningen im Lande Brandenburg auch beobachtet. Fast wie früher...
Nein, weder Volkspolizei noch Stasi sind aufmarschiert, aber dennoch. ... [wink]

Gruß Volker
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Re: Brandenburg - die kleine DDR

Beitragvon Edelknabe » 7. Oktober 2014, 18:40

Du Spartacus,du musst da etwas verwechselt haben, denn ich meinte die mit den richtig blutigen Händen. Willst du mich verarschen bayrischer Bestverdiener,du träumst dir doch da was zurecht, denn die, die richtig Dreck am Stecken hatten ob kleiner oder großer Nazi sind unter Garantie nicht im Osten geblieben?????? Denn da hätten schon die Sowjets ein Auge drauf gehabt...und richtig kurzen Prozess gemacht.

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Re: Brandenburg - die kleine DDR

Beitragvon augenzeuge » 7. Oktober 2014, 18:45

Edelknabe hat geschrieben:Denn da hätten schon die Sowjets ein Auge drauf gehabt...und richtig kurzen Prozess gemacht.

Rainer-Maria


Ähm, kann ich davon ausgehen, dass das echte Siegerjustiz war? Ich wollt das nur mal hervorheben, weil das doch ganz anders als 1990....aussah. [hallo]
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Re: Brandenburg - die kleine DDR

Beitragvon Edelknabe » 7. Oktober 2014, 19:09

Hättest du Jörg als Einer der Sowjets, die durch den Überfall Hitlerdeutschlands auf die UdSSR Vater und Mutter, dazu Bruder und Schwester, gar den Rest der Familie verloren haben dann Gnade vor Recht über die ....ich nenne sie hier die tätigen deutschen Nazis ergehen lassen? Oder hatte das MfS gefoltert wie die Gestapo, gemordet wie die Einsatzgruppen der SS....gar die Taktik der verbrannten Erde praktiziert als sie merkten, das ihr Endsieg nur noch Makulatur war?

Komm mir hier nicht mit solchen absurden Vergleichen des Faschismus zum Sozialismus...und umgekehrt.

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Re: Brandenburg - die kleine DDR

Beitragvon pentium » 7. Oktober 2014, 19:18

Edelknabe hat geschrieben:Hättest du Jörg als Einer der Sowjets, die durch den Überfall Hitlerdeutschlands auf die UdSSR Vater und Mutter, dazu Bruder und Schwester, gar den Rest der Familie verloren haben dann Gnade vor Recht über die ....ich nenne sie hier die tätigen deutschen Nazis ergehen lassen? Oder hatte das MfS gefoltert wie die Gestapo, gemordet wie die Einsatzgruppen der SS....gar die Taktik der verbrannten Erde praktiziert als sie merkten, das ihr Endsieg nur noch Makulatur war?

Komm mir hier nicht mit solchen absurden Vergleichen des Faschismus zum Sozialismus...und umgekehrt.

Rainer-Maria


Leute! Hallo, hier geht es um Brandenburg- die kleine DDR. Rainer-Maria, die Diskussion über die Nazis hatten wir doch schon mal! Aber gut, also fragen wir doch mal nach den Zahlen.

Nach Schätzungen sollen 45 000 Nazis und Kriegsverbrecher von sowjetischen Militärgerichten auf deutschen Boden verurteilt worden sein. Von SBZ/DDR Gerichten wurden zwischen 1945 und 1955 12761 NS- und Kriegsverbrecher verurteilt, darunter 106 Personen zum Tode. In den drei westlichen Besatzungszonen wurden, bei ungleich höherer Bevölkerungszahl und ungleich höherer Zahl alter Nazis, nur 6450 verurteilt, 1949 saßen nur noch 300 Kriegsverbrecher im Gefängnis.
...
Von 1945 bis 1948 waren 520.000 Mitglieder der NSDAP aus allen Bereichen der Verwaltung und der Industrie der Sowjetischen Besatzungszone entfernt worden. Von den rund 40.000 Lehrern allgemeiner Schulen (rund 70% hatten zum Kriegsende der NSDAP angehört) wurden 20.000 entlassen. In der Justiz waren rund 16.000 beschäftigt, davon ca. 2.500 Richter und Staatsanwälte (zu etwa 80% Mitglieder der NSDAP). Etwa 2.000 (80%) der Richter und Staatsanwälte wurden entlassen. Bei den Rechtsanwälten wurde nicht in gleicher Weise verfahren, noch Ende 1949 befanden sich unter den 999 zugelassenen Rechtsanwälten 224 (22%) ehemalige Mitglieder der NSDAP oder ihrer Gliederungen.
...
Bei, für den Wiederaufbau benötigtem Fachpersonal, Spezialisten, Technikern, Ärzten, wurde im Konflikt zwischen politischem Entnazifizierungsprinzip und wirtschaftlichem Interesse die Fachkompetenz zuweilen höher bewertet, als die politische Belastung, Beispiel.: Land Sachsen-Anhalt, Stand 31. Januar 1947, NSDAP-Anteil in %: Volksbildung: 0,2; Polizei: 0,8; Gesundheitswesen: 25,0; Industrie: 10,0; Postwesen: 17,1; Justiz/Gerichte/Staatsanwaltschaft: 6,0 usw.
...
Im Jahre 1965 waren so noch 53 Alt-Nazis Abgeordnete der Volkskammer, 12 Mitglieder und Kandidaten des ZK der SED, 2 Mitglieder des Staatsrates der DDR und 5 besaßen Landesministerposten. Etliche Alt-Nazis halfen beim Aufbau der "Volkspolizei" und der NVA. In den Medien besaßen sie großen Einfluß. Sie bekleideten die Stellungen von Chefredakteuren und bildeten z.B. in den Redaktionen des "Neuen Deutschland" und der "Deutschen Außenpolitik" eigene Arbeitsgruppen. In all diesen "roten" Institutionen ließen sich Nazis finden, dort gab es ehemalige SS-Mitglieder, SA-Führer, Vertrauensleute der Gestapo, Angehörige von Propagandakompanien, Mitarbeiter des NS-Rundfunks, des "Völkischen Beobachters", des "Schwarzen Korps", Beamte des Propagandaministeriums, Mitglieder des "SS-Rasse und Siedlungs-Hauptamtes", Angehörige der "Legion Condor"...]

quelle:
http://www.antifa-nazis-ddr.de/n/10019451.011.php

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