Das große Abzocken - Wasserwirtschaft

Alles was in den Zeitraum nach der Wende gehört. Das Zusammenwachsen von zwei grundverschiedenen Systemen, Probleme, Erwartungen, Empfindungen usw.

Das große Abzocken - Wasserwirtschaft

Beitragvon Volker Zottmann » 18. Oktober 2012, 22:07

Auf "vielfachen" Wunsch eines einzelnen Herrn eröffne ich mal den
Wasser - Abwasser - Tread:

Ein Haus zu besitzen und über die Wende zu bringen war nicht für alle leicht!
Ich möchte mal die Diskussion eröffnen.

1973 zog ich in unser altes Einfamilienhaus in Harzgerode. 1974 baute ich eine ordentliche Klärgrube und musste das überfließende Abwasser in die Gosse leiten. Obwohl im gleichen Jahr unsere Straße erstmals ausgebaut wurde, wurde uns ein Kanal versagt. Es ging um 42 m Abwasserrohr. Ein paar Jahre später erhielt ich die Genehmigung in Handschachtung die Gosse 42 lange Meter zu öffnen und auf eigene Rechnung die gestellten Tonrohre zu verlegen.

"Gleich" 12 Jahre nach der Wende wurde unser Straße verrohrt. Alle Häuser erhielten Frischwasser-, Abwasser- und eine Regenwasserleitung. Zwangweise! Meine selbst verlegten Rohre leiteten seit dem das Regenwasser ab, was mich im Jahr nun rund 280.-€ kostete. Wir wurden kostenpflichtig an die neue Kläranlage angeschlossen. Das kostete je qm Eigentumsland 15,66 €, plus mehrere tausend Euro für erste projektbezogene Leistungen und Frischwasser.
Da wir uns gegenüber einen Bauernhof, mehr eine Ruine kauften, wurden wir zeitgleich auch dort zur Kasse gebeten.
Unsere Grundstücke sind mit 433 und 560qm vergleichsweise klein. So kostete dieser Spass nur rund 7500.-€. Andere haben bis 40000.-€ bezahlt.
Mein Firmengrundstück mit 5 Garagen auf 550qm wurde auf einem mal auch erfasst, und so bekamen wir noch eine Rechnung, obwohl dort die Leitungen nur daran vorbeiführen. Die Wasserwirtschaft beglückwünschte uns dazu, dass wir nun die Möglichkeit hätten, die Garagen zu verrohren. Es wurden noch mal 2600.-€ fällig.
Inzwischen haben wir mein geschlossenes Firmengelände abgestoßen und unser erstes Haus verkauft.
In dem Punkt hatten wir Glück!
Andere Mitmenschen hat aber die Wasserwirtschaft fast in den Ruin getrieben.

Die Kläranlage war viel zu groß konzipiert, mehrere Orte sollten durch Pumpleitungen mit angeschlossen werden. Das ist nie erfolgt. Nein, inzwischen baut jedes Dorf eigene Anlagen.
Trotz günstiger Topographie wurden hier Leitungen sinnlos bis 4,50 m unter die Erde gebracht. Und das in gewachsenem Schiefer und Grauwackegestein. Es wurde eine völlig unnötige Pumpstation gebaut, obwohl im freien Gefälle die Abwässer geflossen wären. Harzer Schmalspurbahn und Wasserwirtschaft konnten sich aber über den Trassenverlauf nicht einigen. So ging man den leichteren aber teureren Weg über die Endkunden, die diesen ganzen Spektakel nun bezahlen.
Ich denke mal, so war es allerorten. Die Projekte wurden der Abzockerei wegen besonders aufwendig projektiert.
Wir als Endkunden konnten nur noch zu Bürgerstunden staunen. Angst haben wir nun um unsere desolaten Anwohnerstraßen. Unsere Straße wurde seit 1974 14 x aufgerissen. Irgendwann kommt der kostenpflichtige Neuausbau ....

Wie wars bei Euch?

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Das große Abzocken - Wasserwirtschaft

Beitragvon augenzeuge » 19. Oktober 2012, 07:53

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Re: Das große Abzocken - Wasserwirtschaft

Beitragvon pentium » 19. Oktober 2012, 16:19

Ist das Forum kaputt?
Das Thema heißt doch das „Große Abzocken….“
Wieso taucht dann eine Antwort aus dem Thema „Das Wasser und…“ auf?
Jetzt bin ich verwirrt!

MfG
Pentium
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Re: Das große Abzocken - Wasserwirtschaft

Beitragvon Volker Zottmann » 19. Oktober 2012, 16:30

Weil AZ zaubern kann! [flash]
Volker Zottmann
 

Re: Das große Abzocken - Wasserwirtschaft

Beitragvon pentium » 19. Oktober 2012, 16:38

Es könnte auch ein Wassermann sein. Der hier einen Scherz losgelassen hat.
Ist schon lustig.
Volker, mal was zu den Kosten aus meiner Tageszeitung.

Tausende Vogtländer müssen zahlen
Bau der EU-gerechten Kleinkläranlagen kostet rund 77 Millionen Euro
Netzschkau. Tausende Hauseigentümer, deren Grundstücke nicht an öffentliche Kläranlagen angeschlossen sind, werden in den nächsten Jahren zur Kasse gebeten. Sie müssen jeweils 5000 bis 6000 Euro für biologische Kleinkläranlagen investieren. Sie dürfen zugleich mit rund 1500 Euro Zuschuss rechnen, der die Kosten abmildern soll. Geschäftsführer Jens Nowak vom Abwasserzweckverband (AZV) Reichenbacher Land rechnet zum Stichtag 1. Januar 2015 mit rund 1200 betroffenen Grundstücksbesitzern. Beim großen Zweckverband Wasser/Abwasser Vogtland (Zwav), der von Plauen aus die Abwasserentsorgung großer Teile des Vogtlandes organisiert, dürften es laut Abteilungsleiter Uwe Donath geschätzte 14.200 Grundstücke sein.
Donath und Nowak wollen die Gesamtinvestition im Vogtland noch nicht beziffern, da es Unwägbarkeiten gibt und den Betroffenen oft mehrere Wege bleiben.

Aus Freie Presse vom 19.Oktober 2012

MfG
Pentium
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Re: Das große Abzocken - Wasserwirtschaft

Beitragvon Volker Zottmann » 19. Oktober 2012, 17:04

Als wir hier vor Jahren großflächig abkassiert wurden, lagen Pläne aus, wie und wann der gesamte Ort angeschlossen sei.
Amtlich ist, dass alle Grundstücke an den Kanal sollten.
Mittlerweile aber wird das der Wasserwirtschaft zu teuer. Alleinlagen oder bergige Grundstücke sind nun verschont.
Aufgrund der Abwanderung von Einwohnern, von ehemals 6500 leben noch 4600 hier, ist man dazu übergegangen, nun wieder Regen- und Schmutzwasser gemeinsam in die Kläranlage einzuführen. Man hat bemerkt, dass sich demografische Voraussagen und heutiger Ist-zustand absolut nicht mehr decken. Ohne das Regenwasser wäre es "zu trocken" in der Kläranlage.
Einige Einwohner, und so auch ich, haben genug Fachkenntnis, um zu beweisen, dass hunderttausende Euros sinnlos, zuviel ausgegeben wurden. Oft vorfinanziert aus dem Topf "Aufbau Ost". Dann von uns teuer bezahlt!
Wir fanden aber kein Gehör.
In einigen Jahren, wenn hier vielleicht nur noch 2000 Leute leben, wird mit Sicherheit an der höchsten Kanalstelle zwangsweise Frischwasser zugeführt werden müssen, damit die Technik überhaupt funktioniert.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Das große Abzocken - Wasserwirtschaft

Beitragvon augenzeuge » 19. Oktober 2012, 18:20

pentium hat geschrieben:Ist das Forum kaputt?
Das Thema heißt doch das „Große Abzocken….“
Wieso taucht dann eine Antwort aus dem Thema „Das Wasser und…“ auf?
Jetzt bin ich verwirrt!

MfG
Pentium


Nix is kaputt. Ich hatte den Artikel zunächst im anderen Thread eingestellt. Danach sah ich erst diesen hier und meinte, hier wäre der Beitrag besser aufgehoben.
Ja, ich verschob ihn, vergaß die Überschrift zu ändern..... [blush]

Aber sonst ist doch alles gut. Übrigens, ja, ich bin auch Wassermann---- [flash] ---und ich habs jetzt verbessert.
AZ
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Re: Das große Abzocken - Wasserwirtschaft

Beitragvon pentium » 19. Oktober 2012, 18:25

Hallo AZ

Ich habe mich nur gewundert. Sah irgendwie seltsam aus.
Nichts für ungut.

MfG
Pentium
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Re: Das große Abzocken - Wasserwirtschaft

Beitragvon Edelknabe » 19. Oktober 2012, 19:36

Ein Freund, ein gelernter Gas-Wasser und Scheißeklempner zu DDR-Zeiten der noch heute in dem Beruf aktiv ist meinte mal zu mir: "Du kannst dir garnicht vorstellen, was ich heute alles aus vollkommen verstopften Abwasserrohren fische...herauspuhle". Das geht von der Monatsbinde bis hin zur Windel mit Inhalt und noch so drei Dutzend groben Zeugs. Dann meinte er noch:"Als Kompott der dann zur Verstopfung führt, die Leutchen machen dazu den Fehler und sparen doch enorm mit Wasser,dem Anteil Wasser um das ganze Dreckszeug ordentlich herunterzuspülen."

Rainr-Maria na Leute nu los, rauf aufs Kloo und ordentlich gespült...oder ne, besser nicht, sonst wird mein Kumpel noch arbeitslos
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Re: Das große Abzocken - Wasserwirtschaft

Beitragvon Edelknabe » 20. Oktober 2012, 09:26

Ich habe mir das mal vom Volker alles so durchgelesen und mir fiel dazu ein, das ist eigentlich ne wunderbar einfache Methode von staatlicher Seite her um Leutchen auf die "abwasserwässrige Art" um ihre Grundstücke zu bringen. Zumal, ein Normalo mit viel Grundbesitz hat da nicht unbedingt gute Karten, der ist irgendwie völlig machtlos wenn die Gemeinde anrückt mit ihrem Gesetzblatt und der Abwassersatzung dazu.

Rainer-Maria merkt ihr wie schön unkompliziert das im Sozialismus war liebe Schüler, wo Oma und Opa in ihrem Häuschen nicht einen Gedanken an Abwasser verschwendeten denn das versickerte entweder in der alten löchrigen Klärgrube im Grundstück (na ja...Klärgrube ist die einfach falsche Bezeichnung, eher Sammelgrube mit Sickercharakter)oder lief über Kanäle in den Straßengraben vor dem Dorf sich lang hin...schön war das damals für das Spürorgan die Nase denn es zeigte immer rechtzeitig einen Wetterwechsel an.

Dagegen heute, alles unterirdisch, alles Clean, langweilig, nichts riecht mehr außer das viele stinkende Parfeum an euch selber von Calvin Klein über Diesel bis 8x4 und noch so 3675 Stück andere Sorten.

Rainer-Maria mein Favorit nach der Rasur ist Tabac Original, schön dezend, männlich, eben was für ältere Herren
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Re: Das große Abzocken - Wasserwirtschaft

Beitragvon Volker Zottmann » 20. Oktober 2012, 10:47

Edelknabe hat geschrieben:Ich habe mir das mal vom Volker alles so durchgelesen und mir fiel dazu ein, das ist eigentlich ne wunderbar einfache Methode von staatlicher Seite her um Leutchen auf die "abwasserwässrige Art" um ihre Grundstücke zu bringen. Zumal, ein Normalo mit viel Grundbesitz hat da nicht unbedingt gute Karten, der ist irgendwie völlig machtlos wenn die Gemeinde anrückt mit ihrem Gesetzblatt und der Abwassersatzung dazu.

Rainer-Maria merkt ihr wie schön unkompliziert das im Sozialismus war liebe Schüler, wo Oma und Opa in ihrem Häuschen nicht einen Gedanken an Abwasser verschwendeten denn das versickerte entweder in der alten löchrigen Klärgrube im Grundstück (na ja...Klärgrube ist die einfach falsche Bezeichnung, eher Sammelgrube mit Sickercharakter)oder lief über Kanäle in den Straßengraben vor dem Dorf sich lang hin...schön war das damals für das Spürorgan die Nase denn es zeigte immer rechtzeitig einen Wetterwechsel an.

Dagegen heute, alles unterirdisch, alles Clean, langweilig, nichts riecht mehr außer das viele stinkende Parfeum an euch selber von Calvin Klein über Diesel bis 8x4 und noch so 3675 Stück andere Sorten.

Rainer-Maria mein Favorit nach der Rasur ist Tabac Original, schön dezend, männlich, eben was für ältere Herren


Liebe Schüler! Bei manchen älteren Herren ist offensichtlich nicht nur der Geruchssinn abhanden gekommen.
Trotz der neuesten Klärwerke hat es der Staat noch nicht schaffen können, alle Umweltverbrechen der DDR zu beseitigen!
Sämtliche Harzteiche, die direkt an oder unterhalb der Ortschaften liegen stinken heute noch erbärmlich, sind oftmals mit Kloake verlandet.
Laut Opa Rainer-Maria ist dieser Zustand aber wohl eine feine sozialistische Errungenschaft gewesen, die es doch zu erhalten gilt .... [flash]

Gruß Volker
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Re: Das große Abzocken - Wasserwirtschaft

Beitragvon manudave » 21. Oktober 2012, 08:45

Zum Thema Kleinkläranlagen:

Sicherlich sind die Zahlen von 5.000.- Euro für eine Kleinkläranlage erstmal eine Stange Geld. Die Alternative wäre jedoch eine teilweise kilometerlange Verrohrung zu den jeweiligen Grundstücken oder Bauernhöfen. Hier dürfte der Bewohner dann auch mal schnell 30.000.- Euro zahlen und die Gemeinde/Stadt hätte auch noch ein riesiges Loch in der Kasse. Kleinkläranlagen sind für Wohnbebauung außerhalb jeglicher Ortschaft eine sinnvolle Investition.

Zu den großen Kläranlagen:

Hier gab es nach der Vereinigung regelrechte Exzesse, was das Verblasen von Fördergeldern anging. Es wurden riesige, hochmoderne Kläranlagen erbaut - und wurden so eigentlich gar nicht benötigt. Die haben dann aber auch besonders hohe Wartungs- und Instandhaltungskosten, was dann wiederum auf die wenigen Verbraucher umgelegt werden muss. Insofern muss man sich einfach beim damaligen Bürgermeister etc. vor Ort beschweren - das sind im Normalfall die Schuldigen.

Zu den Verrohrungen selbst:

Ganz oft werden hier verhältnismäßig teure und hochwertige Materialien eingesetzt, die gar nicht nötig sind. Wenn für eine normale Leitung unter einer Nebenstraße eine Nennringsteifigkeitsklasse der Rohre gefordert wird, die für Flugzeuge und Panzer ausgelegt ist, dann läuft was verkehrt. Auch werden hochpreisige und keineswegs bessere Armaturen verbaut, weil der Wassermeister der Gemeinde die oft wünscht. Und warum: Weil er jedes Jahr eine tolle "Bildungsfahrt" zu diesem jeweiligen Hersteller machen kann und das "Rahmenprogramm" entsprechend ist... Das ist moderne Korruption - nix anderes.

P.S.

Diese Themen betreffen meinen Berufsalltag - kenne mich da ein wenig aus.
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Re: Das große Abzocken - Wasserwirtschaft

Beitragvon manudave » 21. Oktober 2012, 08:46

Im übrigen geb ich Jörgs Beitrag recht - Wasser sparen in Deutschland ist grober Unfug. [hallo]
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Re: Das große Abzocken - Wasserwirtschaft

Beitragvon augenzeuge » 21. Oktober 2012, 11:16

Gibts das bei euch eigentlich auch? Wer hat es schon machen müssen? Und wie teuer war es?

Dichtheitsprüfung privater Hausanschlüsse
http://www.lanuv.nrw.de/wasser/abwasser/dichtheit.htm

Für bereits bestehende Abwasserleitungen muss die erste Dichtheitsprüfung grundsätzlich bis spätestens zum 31.12.2015 durchgeführt werden.....

AZ
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Re: Das große Abzocken - Wasserwirtschaft

Beitragvon LEGO » 21. Oktober 2012, 14:16

Ich meine mich zu erinnern, daß bei uns (Schleswig-Holstein) eine entsprechende Verordnung ausgesetzt worden ist.
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Re: Das große Abzocken - Wasserwirtschaft

Beitragvon manudave » 21. Oktober 2012, 18:31

Bei uns hat man das auch wieder eingestampft. Allerdings zum Nachteil der Firmen, die bereits teure Kanalkameras für die Zukunft gekauft haben... [bloed]
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Re: Das große Abzocken - Wasserwirtschaft

Beitragvon augenzeuge » 21. Oktober 2012, 18:35

In NRW versucht die CDU/FDP das Ding zu canceln. Mal sehen, ob es gelingt....

http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/GB ... /index.jsp

AZ
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Re: Das große Abzocken - Wasserwirtschaft

Beitragvon Edelknabe » 22. Oktober 2012, 06:26

Gefunden zum Thema im ND vom Dienstag,25. September 2012

Altanschließer abgewiesen

Potsdam (dpa/nd). Es verstößt nicht gegen Brandenburgs Verfassung, wenn sogenannte Altanschließer zur Finanzierung später gebauter zentraler Abwasserkläranlagen herangezogen werden. Das hat das Landesverfassungsgericht jetzt in Potsdam entschieden und damit eine Beschwerde eines Grundstückseigentümers im Landkreis Oder-Spree abgewiesen. Nach der geltenden Regelung können Bürger und Wohnungsunternehmen, die aus DDR-Zeiten über Anschlüsse an die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung verfügen, zu Beiträgen für den Netzausbau nach dem 3.Oktober 1990 herangezogen werden. Dagegen wehren sich viele wegen der Kosten. Mit der Entscheidung könnten sich weitere Verfahren erledigen.

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Re: Das große Abzocken - Wasserwirtschaft

Beitragvon augenzeuge » 25. Oktober 2012, 18:55

augenzeuge hat geschrieben:In NRW versucht die CDU/FDP das Ding zu canceln. Mal sehen, ob es gelingt....

http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/GB ... /index.jsp

AZ


Gelungen!!

http://www.westfalen-blatt.de/nachricht ... ht-ab/613/
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Re: Das große Abzocken - Wasserwirtschaft

Beitragvon pentium » 3. November 2012, 13:49

Im Wassersparen sind die Sachsen Spitzenreiter: pro Kopf verbrauchen wir 85 Liter am Tag, bundesweit liegt der Durchschnitt bei 122 Litern.
Weil auch künftig weniger Wasser verbraucht wird, sollen die Rohrsysteme vor allem in bevölkerungsschwächeren Gegenden verkleinert werden, sagte Sachsens Umweltminister Frank Kupfer.
Damit soll verhindert werden, dass sich abgestandenes Wasser in Leitungen ansammelt. Wegen dieser Maßnahmen müssen Verbraucher in Zukunft mit steigenden Wasserpreisen rechnen, so Kupfer.

Quelle: Hitradio RTL

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Re: Das große Abzocken - Wasserwirtschaft

Beitragvon Bergmensch » 3. November 2012, 14:19

Na siehste mal, sparen lohnt auch nicht immer.
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Re: Das große Abzocken - Wasserwirtschaft

Beitragvon Zicke » 3. November 2012, 16:52

Also immer feste Bild
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
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Re: Das große Abzocken - Wasserwirtschaft

Beitragvon pentium » 12. Dezember 2012, 21:48

Zitat:
Trinkwasser ab Januar teurer
Nach sechs Jahren stabiler Preise müssen Bürger im Gebiet des Zweckverbandes Mittleres Erzgebirge mehr zahlen
Annaberg-Buchholz. Nach Strom wird ab 1. Januar auch das Trinkwasser teurer. Im Gebiet des Zweckverbandes Mittleres Erzgebirge, zu dem insbesondere die Altkreise Annaberg und Mittlerer Erzgebirgskreis gehören, müssen die Bürger künftig 10 Cent mehr je Kubikmeter bezahlen. Damit beträgt der Kubikmeterpreis dann 1,72 Euro. Unangetastet bleibt der monatliche Grundpreis von 10,15 Euro, sagt Steffen Laub, Verbandsvorsitzender. Ein Durchschnittshaushalt müsse so pro Jahr mit Mehrkosten von insgesamt zirka 10 Euro rechnen.

Quelle:
http://www.freiepresse.de/LOKALES/ERZGE ... 175403.php
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Re: Das große Abzocken - Wasserwirtschaft

Beitragvon augenzeuge » 12. Dezember 2012, 22:05

pentium hat geschrieben: Damit beträgt der Kubikmeterpreis dann 1,72 Euro.


So teuer ist das aber gar nicht......obwohl...nirgendwo auf der Welt müssen so hohe Wasserpreise gezahlt werden wie in Deutschland. Tendenziell am teuersten ist das Wasser in Ostdeutschland. So muß eine Familie mit 4 Personen in Potsdam 786,48 EUR für ihren Jahreswasserverbrauch berappen. In Karlsruhe sind es nur 226,32 EUR. Zum Vergleich, in den USA zahlt man nur ein Viertel des deutschen Preises.

Bild Stand 2009

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Re: Das große Abzocken - Wasserwirtschaft

Beitragvon pentium » 17. Januar 2013, 16:17

Das Magazin Monitor (ARD) deckt auf:
Wie die EU-Kommission Wasser zur Handelsware machen will !

Zitat:

Die wichtigsten politischen Veränderungen verbergen sich manchmal im Kleingedruckten. Klammheimlich, versteckt in einer Richtlinie, versucht die Europäische Kommission gerade ein Jahrhundertprojekt durchzusetzen. Es geht um nicht weniger als um die europaweite Privatisierung der Wasserversorgung. Wenn sich die EU-Kommission durchsetzt, dürfte aus einem
Allgemeingut dann ein Spekulationsobjekt werden, mit dem sich - auch in Deutschland - Milliarden verdienen lassen. Es ist ein Sieg großer multinationaler Konzerne, die für diese Privatisierung jahrelang gekämpft haben. Die Folgen für uns Verbraucher könnten erheblich sein.

Die Idee der Kommission: Wasserlizenzen müssen europaweit ausgeschrieben werden. Dann aber kommen die privaten Partner zum Zug. Denn mit den Dumpingangeboten der großen Konzerne kann kein kommunaler Betrieb konkurrieren. Dabei wollen 82 % der Deutschen, dass die Städte und Gemeinden die Wasserversorgung organisieren.

Für private Investoren ist Wasser ein Gut wie Strom oder Gold. Denn Wasser ist Spekulationsobjekt, Wasser ist ein Wirtschaftsgut. Auf eine dreistellige Milliardenhöhe schätzen Analysten den Wassermarkt in der EU. Und sie wollen ihn haben: Großkonzerne wie Thames Water oder Veolia, aber auch deutsche Konzerne wie RWE und Gelsenwasser warten nur darauf, dass privatisiert wird. Wasserprivatisierung allerdings hat selten die versprochenen Effekte, das bestätigt eine Studie der Universität Barcelona von 2010. Darin gibt es Hinweise darauf, dass nach der Privatisierung mancherorts die Wasserqualität gesunken sei. Vor allem aber: Es wird nicht billiger.

http://www.wdr.de/tv/monitor/sendung...13/wasser.php5

MfG
pentium
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Re: Das große Abzocken - Wasserwirtschaft

Beitragvon Volker Zottmann » 17. Dezember 2015, 22:39

Mit dem Eintreiben von uralten, 25 Jahre zurückliegenden Forderungen für Kanalanschlüsse dürfte nun ein Ende bereitet sein.
Heute gewannen 2 Kläger vor dem obersten Gericht ihre Prozesse.
Vielleicht muss Brandenburg bald hunderte Millionen an Privatleute zurückzahlen. Es war nur eine kurze Mitteilung im fernsehen bei RBB. Noch finde ich nichts weiter. Im ganzen Polit-Irrsinn des Tages ist das noch nicht in die obersten Zeilen gerutscht.

Gruß Volker
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Re: Das große Abzocken - Wasserwirtschaft

Beitragvon pentium » 17. Dezember 2015, 22:45

Gleich mal nachgegoogelt...da war doch was im Freistaat?

Viele Sachsen sind immer noch ohne moderne Kläranlage
Die Frist für die Umrüstung endet in Kürze. Ab 2016 müssen sich Säumige auf Sanktionen gefasst machen.

Dresden. In Sachsen läuft die Frist zur Umrüstung von Kleinkläranlagen auf den aktuellen Stand der Technik Ende dieses Monats aus. Umweltminister Thomas Schmidt (CDU) zerstreute am Mittwoch allerdings während einer Rede im Landtag Befürchtungen, die zuständigen Behörden könnten künftig willkürlich mit säumigen Eigentümern umgehen.

„Wir haben den Kommunen bereits vor zwei Jahren in einem Erlass mitgeteilt, wie sie nun verfahren sollen“, sagte er. Damit seien klare Vorgaben verbunden. So könne von Zwangsmaßnahmen oder Strafen abgesehen werden, wenn eine Umrüstung unmittelbar bevorstehe oder ein Anschluss an eine zentrale Kläranlage zeitnah geplant sei: „Ich bin fest davon überzeugt, dass die Behörden gegenüber Nachzüglern das nötige Augenmaß anwenden.“

Zum Jahreswechsel liege der Anteil der Einwohner, bei denen die Abwasserentsorgung noch nicht dem Stand der Technik entspricht, bei knapp fünf Prozent, also rund 191 000 Einwohnern, hieß es. Davon sei für etwa 56 000 noch der Anschluss an eine zentrale Kläranlage vorgesehen. Seit Oktober gingen täglich im Schnitt 100 Förderanträge ein.

http://www.sz-online.de/sachsen/viele-s ... 79151.html

mfg
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Anton Günther

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Re: Das große Abzocken - Wasserwirtschaft

Beitragvon augenzeuge » 18. Dezember 2015, 16:15

Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden, dass Grundstücksbesitzer doch nicht rückwirkend für Abwasseranschlüsse aus DDR-Zeiten zur Kasse gebeten werden. Das hat das höchste Gericht Deutschlands am Donnerstag mitgeteilt und damit die brandenburgische Praxis von Justiz, Landesregierung und Landtag der letzten Jahre als grundgesetzwidrig erklärt.

http://www.pnn.de/brandenburg-berlin/1034033/

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