von Edelknabe » 12. April 2011, 05:06
Denke ich nicht Jörg, das was du da über die Praxis und keine zweite Chance geschrieben hattest und einen wunderbaren guten Morgen ins Forum. Ich schrieb das schon öfters:"Ihr wart jung, impulsiv, nicht sehr diplomatisch und das heißt im Klartext....ihr wolltet mit dem Kopf durch die DDR-Wand."
Das Dumme war nur, diese Staatswand war härter als euer Kopf...was war der Ausweg? Richtig, der Ausreiseantrag oder die Flucht und das schrieb ich auch schon mal, es war der leichtere und unbequeme Weg (mal abgesehen von dem staatlichen Spießrutenlauf, der dann folgte)
Warum, warum jetzt der Spießrutenlauf? Ganz einfach: " Die DDR investierte in jeden jungen Bürger enorme staatliche Gelder, begann schon bei der Geburt und setze sich über den Kindergarten, Schule, Ausbildung, Universtät usw fort...bis, ja bis er auf eigenen Beinen stand und mit seiner Hände Arbeit oder eben auch nur auf einer doppelten Planstelle(kurze Erklärung für den Schüler....das ist wie heute die Mitarbeiter in irgendeinem Institut, was mit staatlichen Fördergeldern arbeitet....eigentlich braucht man nur Zehn aber da sitzen Zwanzig...also muss man was erfinden, das die überflüssigen Zehn nicht dem Arbeitsamt auf der Tasche liegen und was erfindet man...das "Zertifikat, das überflüssigste Ding der Welt".)untergebracht war.
Also lieber Schüler...um das mal vereinfacht auszudrücken..."die DDR war vergnatzt, wurde böse über die Undankbaren, die doch einfach nicht sehen wollten....wie führsorglich der Staat mit ihnen war.
Denn das waren alles Fonds, Gelder, erwirtschaftet von jedem kleinen Mann und jeder kleinen Frau...auch denen mit der überflüssigen Planstelle, die, um jetzt wieder zum Anfang zurückzukommen in den jungen Bürger flossen.Denn der sollte ja mal eine entwickelte sozialistische Persönlichkeit werden, mit ganz edlen Charakterzügen...Fleißig, klug, innerlich gefestigt und charakterstark...sollte auch ruhig mal Fragen stellen, denn das war nicht verboten...nur, er sollte eben nicht mit dem Kopf durch die Wand unbedingt müssen. Wege gab es viele, um sein Ziel zu erreichen in dieser DDR, da musste man nun nicht unbedingt bockig werden und wie ein Hammel gegen das Gatter rennen, denn sowas tat dann sehr weh...da sorgte der Vater Staat schon dafür, wie auch der heutige Vater Staat, wenn ich versuche, seine Grundlagen, sein Grundgesetz auszuhebeln.
Aber noch ein anderes schönes Beispiel mit den "Mehrchancen" im Staate DDR.War ich ein Trinker, ein notorischer Verschläfer...na sagen wir mal nicht der Fleisigste und hatte eine Arbeitsstelle und eine Wohnung dazu (die konnte auch vom Staat bestimmt sein,denn ich könnte ja gerade aus dem Knast gekommen sein), dann bemühte sich der Staat schon um mich mit...ich wurde von meinen Kollegen früh auf Arbeit geholt...bissel unsanft aus den Federn geklingelt und ab ging die Post, denn frühstücken konnte ich dann 9.00Uhr im Betrieb.
Ergo, ich bekam...sagen wir mal nach dem Knast eine zweite Chance. Verbummelte ich Diese, gabs mehrere Rüffel, harte Rüffel bis...ja bis ich entweder wieder einfuhr, in den Knast oder ein halbwegs ordentlicher Mensch wurde.
Das so meine ich, meinte unser Kriminalist S 51 wohl auch mit den "Mehrchancen" in eben dieser DDR.
Rainer-Maria...der immer ein Ziel in dieser DDR hatte und es konsequent verfolgte, wenn auch manchmal sehr eigennützig.