Kriminologin Prof. Britta Bannenberg zur Aufarbeitung des DDR-Unrechts

Alles was in den Zeitraum nach der Wende gehört. Das Zusammenwachsen von zwei grundverschiedenen Systemen, Probleme, Erwartungen, Empfindungen usw.

Kriminologin Prof. Britta Bannenberg zur Aufarbeitung des DDR-Unrechts

Beitragvon augenzeuge » 14. Juni 2012, 17:53

„Es wird gleichzeitig auch darüber gestritten, ob es überhaupt wünschenswert ist, die DDR-Diktatur aufzuarbeiten“, so Bannenberg. Zwar sage die Mehrheit, dass man dies „den Opfern schuldig ist“ und aus Geschichte gelernt werden könne, andere aber „fragen, ob man überhaupt alte Wunden aufreißen soll“.
http://www.giessener-anzeiger.de/lokale ... 051828.htm
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„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
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Re: Kriminologin Prof. Britta Bannenberg zur Aufarbeitung des DDR-Unrechts

Beitragvon S51 » 14. Juni 2012, 20:10

- oder gibt es keine Ergebnisse weil jene, die man erwartet hat oder erwarten wollte, eben nicht aus den Unterlagen hervorgehen? Weil es die Art von "Substanz" so eben nicht gibt und auch nie gab. Nicht in der Masse jedenfalls und die Einzelfälle für die Subsumierung nicht genügen?
Man führe sich den zu diesem Artikel ganz unten benannten Kommentator bezüglich der Direktive 1/67 mal zu Gemüte. Wie weit weg muss man eigentlich sachlich und örtlich sein, um eine nie in Kraft gesetzte Direktive (weil es den hierfür vorausgesetzten Spannungsfall nicht gab) mit einer Verurteilung wegen Asozialität zu verquicken?
Ja, schon, Internierungslager und Vorbereitungen dafür, davon hat man nach der Wende gehört. Etwas anderes wäre auch nach dem WK II sehr untypisch gewesen. So etwas gab es bei Amerikanern ebenso wie bei Franzosen, Spaniern und, und und... So etwas hatte wohl jeder Staat diesseits und jenseits mancher Grenze in petto. Auch die Bundesrepublik. Doch hätte dies wohl eher Menschen betroffen, denen man eine mögliche weltanschaulich oder persönlich motivierte Unterstützung eines möglichen Kriegsgegners noch ganz ohne jede derartige Handlung, ohne entsprechende Beweise gewissermaßen "vorsorglich" unterstellte jedoch keine Kriminellen, keine wegen irgendwas Verurteilten. Wozu auch, dafür gab es Gefängnisse.
Freilich, uns Gauck ist auch nicht gerade mein Lieblingspolitiker. Höflich formuliert. Ich denke immer noch, dass beginnend mit seinem Vorsitz aber noch weitaus mehr unter seiner Nachfolgerin Unterlagen politisch, als im Sinne des Westens "bearbeitet" wurden und werden. Es mutet aber etwas komisch an, jemandem, dem ich rein persönlich von der Motivlage eher eine "Bearbeitung" der Akten zuungunsten ehemaliger MfS-ler oder DDR-ler zutrauen würde, hier das Gegenteil zu unterstellen. Hat da der Mohr etwa nicht ausreichend seine Schuldigkeit getan?
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Re: Kriminologin Prof. Britta Bannenberg zur Aufarbeitung des DDR-Unrechts

Beitragvon rafimo » 14. Juni 2012, 20:17

tja......wieder jemand der "gräben aufreißt" und das auch noch von einer habilitierten kollegin....
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Re: Kriminologin Prof. Britta Bannenberg zur Aufarbeitung des DDR-Unrechts

Beitragvon augenzeuge » 14. Juni 2012, 20:22

S51 hat geschrieben:-
Ja, schon, Internierungslager und Vorbereitungen dafür, davon hat man nach der Wende gehört. Etwas anderes wäre auch nach dem WK II sehr untypisch gewesen. So etwas gab es bei Amerikanern ebenso wie bei Franzosen, Spaniern und, und und... So etwas hatte wohl jeder Staat diesseits und jenseits mancher Grenze in petto. Auch die Bundesrepublik.


Du vergleichst die Internierungslager mit den Lager, welche nach dem 2. Weltkrieg geschaffen worden? Also, etwas völlig Normales???
Und die BRD hat dies Pläne auch?

Sorry, S51- jetzt wirds Märchenland. Man sollte hier schon einmal genauer hinsehen, was man hier plante.
http://www.bstu.bund.de/DE/Wissen/Akten ... _node.html
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Re: Kriminologin Prof. Britta Bannenberg zur Aufarbeitung des DDR-Unrechts

Beitragvon S51 » 14. Juni 2012, 20:58

augenzeuge hat geschrieben:...Du vergleichst die Internierungslager mit den Lager, welche nach dem 2. Weltkrieg geschaffen worden? Also, etwas völlig Normales???
Und die BRD hat dies Pläne auch?

Sorry, S51- jetzt wirds Märchenland. Man sollte hier schon einmal genauer hinsehen, was man hier plante.
http://www.bstu.bund.de/DE/Wissen/Akten ... _node.html
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Nicht nach dem WK II, sondern während des WK II, so zum Beispiel diese:
http://de.wikipedia.org/wiki/Internieru ... Amerikaner

Solche Pläne gab es überall, ost wie west.
S51
 

Re: Kriminologin Prof. Britta Bannenberg zur Aufarbeitung des DDR-Unrechts

Beitragvon augenzeuge » 14. Juni 2012, 21:02

S51 hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:...Du vergleichst die Internierungslager mit den Lager, welche nach dem 2. Weltkrieg geschaffen worden? Also, etwas völlig Normales???
Und die BRD hat dies Pläne auch?

Sorry, S51- jetzt wirds Märchenland. Man sollte hier schon einmal genauer hinsehen, was man hier plante.
http://www.bstu.bund.de/DE/Wissen/Akten ... _node.html
AZ


Nicht nach dem WK II, sondern während des WK II, so zum Beispiel diese:
http://de.wikipedia.org/wiki/Internieru ... Amerikaner

Solche Pläne gab es überall, ost wie west.


Aber man plante die hier auch ohne Krieg. Die Isolierungslager für fast 100.000 scheinen für dich normal zu sein, ebenso das Vorgehen gegen Ausländer wie im Link beschrieben....
Nicht mal im WK II wurden Ausländer, die sich im Transit befanden sofort verhaftet....
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Re: Kriminologin Prof. Britta Bannenberg zur Aufarbeitung des DDR-Unrechts

Beitragvon S51 » 14. Juni 2012, 21:27

Bitte, "verhaftet"!
Verhaften konnte und kann man jemanden nur mit einem richterlichen Haftbefehl. Damals wie heute. Hüben wie drüben.
Wir schreiben über Festnahmen, das ist etwas ganz anderes und ja, sowohl Frankreich wie Amerika wie eben auch die DDR als ein Beispiel unter vielen hätten im Falle des (Spannungs-)Falles Ausländer, die dem gegnerischen Block angehört hätten, sofort festgenommen und interniert.
Auch ohne Urteil, ohne Haftbefehl und exakt dies war im WK II auch nicht anders. Die Briten haben im WK II beispielsweise Mitglieder eigener Schiffsbesatzungen wie Stuardessen an Bord interniert/festgesetzt. Ganz ohne jedes Urteil oder jeden Verdacht. Einfach nur weil sie Deutsche von der familiären Herkunft waren. Dies hätte analog die Bundesrepublik auch getan und dafür war/ist rechtlich auch kein Kriegszustand erforderlich.
Insofern war dies damals so überhaupt nichts Besonderes. Das man hierbei auch noch die Internierung eigener, als potentiell feindlich eingestufter Bürger einschloß, ändert daran erst mal nichts. Mit Verlaub, so mancher KPD-ler oder als ostfreundlich eingestufter Sozi oder jemand mit Verwandtschaft dort hätte sich analog in der Bundesrepublik auch ganz schnell woanders vorgefunden. Zum Selbstschutz natürlich...
Solche Dinge sind nun mal Bestandteil derartiger Planung und wer kann schon sicher sagen, auf welcher Position derartiger Planungen man sich selber dann vorgefunden hätte. Oder finden könnte, lägen diese Akten so offen wie die der Gegenseite.
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Re: Kriminologin Prof. Britta Bannenberg zur Aufarbeitung des DDR-Unrechts

Beitragvon S51 » 14. Juni 2012, 21:49

rafimo hat geschrieben:tja......wieder jemand der "gräben aufreißt" und das auch noch von einer habilitierten kollegin....


Nun, ich maße mir nicht an über die berufliche Kompetenz zu urteilen. Offensichtlich wird der Boulevard von den Menschen nicht hinreichend ernst genommen um sich eine Meinung über den vergangenen Staat zu bilden die der Politik genehm ist. Da meint man eben andere Kaliber zu benötigen.
Ja, es gibt so Erscheinungen der gegenwärtigen Politik, die rein gedanklich die Alarmglocken reizen. Etwa, wenn Politiker sich in Sachsen über die "Glorifizierung der DDR" mokieren. In Sachsen, sorry, die sind in der Bevölkerung nicht unbedingt blauer aber ganz sicher schwärzer als die Bayern!
Da wird nichts glorofiziert aber selbst harmlose Vergleiche der Bürger über Zustände heute oder damals reizen die Politik derart? In diesem Zusammenhang sehe ich solche Äußerungen wie von dieser Kriminologin. Sie ist nicht dumm, sie hat Ahnung aber ihr Job ist ganz offensichtlich nicht die sachliche Abarbeitung von Fakten sondern die Sortierung und Auslegung von Fakten und Vermutungen so wie es politisch gewünscht ist. Nun mag man über derartiges lächeln. Denn wo nichts ist, kann man auch nur schwer etwas hervorzaubern. Andererseits jedoch kennt gerade unsere deutsche Geschichte hüben wie drüben, damals und noch früher hinreichend Beispiele dafür, wo politische Indoktrinierung auch so ein bischen "wissenschaftlich" vorbereitet und betrieben wurde.
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Re: Kriminologin Prof. Britta Bannenberg zur Aufarbeitung des DDR-Unrechts

Beitragvon Alfred » 15. Juni 2012, 05:23

Hier mal was zu der aufgeführten Direktive 1/67
Direktive 167.pdf
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Kriminologin Prof. Britta Bannenberg zur Aufarbeitung des DDR-Unrechts

Beitragvon Merkur » 15. Juni 2012, 05:47

"Ein heute kaum noch vorstellbarer riesiger Behördenapparat, nur dazu da, Mitbürger auszuspionieren, nach der Verhaftung über Wochen einzusperren und zu vernehmen, mit Psycho-Methoden zu foltern und nicht selten sogar zu morden".
"Zudem hätte sich hinter der „Tarnbezeichnung“ Juristische Hochschule des Ministeriums eine zentrale Ausbildungsstelle befunden, um Personen in Verhörtechniken, Methoden der Vergiftung und anderer Mordarten wie auch der Herstellung von Explosivstoffen oder Platzierung radioaktiver Quellen zur Sabotage westlicher Energieversorgung zu unterweisen."


Allein diese Passagen zeigen mir, wie wenig die Frau Professorin von dem versteht, was sie äußert. Wenn ich dann noch lese, dass die Kriminologin ist, habe ich keine Fragen mehr.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Kriminologin Prof. Britta Bannenberg zur Aufarbeitung des DDR-Unrechts

Beitragvon Alfred » 15. Juni 2012, 05:51

Merkur,

ja, Mann / Frau kommt aus dem STAUNEN nicht mehr raus.
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Re: Kriminologin Prof. Britta Bannenberg zur Aufarbeitung des DDR-Unrechts

Beitragvon augenzeuge » 15. Juni 2012, 08:40

Alfred hat geschrieben:Merkur,

ja, Mann / Frau kommt aus dem STAUNEN nicht mehr raus.


Gut, was die Dame als Frau Prof. so im letzten Abschnitt erzählt, verwundert schon, gerade wenn man ihre Ausbildung gegenüberstellt....

Aber dein Link Alfred verwundert mich ebenso. Hier steht: Zitat: ..."die Direktive 1/67, die ausschließlich für militärische Spannungsperioden und den Verteidigungszustand galt." Und daran habe ich so meine Zweifel. Auch für eine innere Krise wie 17.6.53 war dies vorgesehen. Man sollte nicht versuchen zu verharmlosen, das geht oft ins Gegenteil....
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Re: Kriminologin Prof. Britta Bannenberg zur Aufarbeitung des DDR-Unrechts

Beitragvon Alfred » 15. Juni 2012, 08:45

AZ,

kannst Du diese - DEINE - Auffassung belegen ?
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Re: Kriminologin Prof. Britta Bannenberg zur Aufarbeitung des DDR-Unrechts

Beitragvon augenzeuge » 15. Juni 2012, 08:48

Alfred hat geschrieben:AZ,

kannst Du diese - DEINE - Auffassung belegen ?


Klar, schau die die Entstehung der Direktive an, schau dir die Aufgaben der Einsatzleitung an, schau dir an, wen man warum "isolieren" wollte, dann ist es ersichtlich, welchen Sinn alles machen sollte.
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Re: Kriminologin Prof. Britta Bannenberg zur Aufarbeitung des DDR-Unrechts

Beitragvon Alfred » 15. Juni 2012, 09:03

AZ,

dies war alles für die beschriebenen Fälle vorgesehen.

Was íst daran so schwer zu verstehen ? Ich habe ab und zu den Eindruck, einigen kann man schreiben was man möchte, akzeptiert wird es in keinem Fall.

Die DDR hatte noch nicht mal Regeln für einen Ausnahmezustand bzw. Bannmeilen ( heute noch in der BRD zu finden ) für bestimmt Objekte.


Jeden dürfte klar sein, dass die DDR entsprechende Maßnahmen in Friedenszeiten politisch nicht überstanden hätte.
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Re: Kriminologin Prof. Britta Bannenberg zur Aufarbeitung des DDR-Unrechts

Beitragvon augenzeuge » 15. Juni 2012, 09:16

Alfred hat geschrieben: Jeden dürfte klar sein, dass die DDR entsprechende Maßnahmen in Friedenszeiten politisch nicht überstanden hätte.


Ob das jedem im Politbüro klar war kann ich nicht beurteilen. Für mich ist die Direktive auch geschaffen worden, um einen ähnlichen Fall wie den 17. Juni besser unter Kontrolle zu bekommen. Kannst du ausschließen, dass die Direktive bei anderem Verlauf in Leipzig zur Anwendung gekommen wäre?
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Re: Kriminologin Prof. Britta Bannenberg zur Aufarbeitung des DDR-Unrechts

Beitragvon Alfred » 15. Juni 2012, 09:26

AZ,

was hatte denn das Politbüro damit zu schaffen ?

Wenn, wäre dies mehr eine Frage des Nationalen Verteidigungsrates der DDR gewesen und der hat im Herbst 1989 nicht mal eine Sitzung durchgeführt.

Es gab im Herbst 1989 keine entsprechenden Ideen.

Für was die Planungen vorgesehen waren ist dargelegt, Punkt.
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Re: Kriminologin Prof. Britta Bannenberg zur Aufarbeitung des DDR-Unrechts

Beitragvon karnak » 15. Juni 2012, 09:58

Merkur hat geschrieben:"Ein heute kaum noch vorstellbarer riesiger Behördenapparat, nur dazu da, Mitbürger auszuspionieren, nach der Verhaftung über Wochen einzusperren und zu vernehmen, mit Psycho-Methoden zu foltern und nicht selten sogar zu morden".
"Zudem hätte sich hinter der „Tarnbezeichnung“ Juristische Hochschule des Ministeriums eine zentrale Ausbildungsstelle befunden, um Personen in Verhörtechniken, Methoden der Vergiftung und anderer Mordarten wie auch der Herstellung von Explosivstoffen oder Platzierung radioaktiver Quellen zur Sabotage westlicher Energieversorgung zu unterweisen."


Allein diese Passagen zeigen mir, wie wenig die Frau Professorin von dem versteht, was sie äußert. Wenn ich dann noch lese, dass die Kriminologin ist, habe ich keine Fragen mehr.

Tut mit leid Merkur,daß Mfs war nicht NUR dazu da Mitbürger auszuspionieren.Das ist schlicht und einfach eine Vereinfachung und letztlich Populismus.
Und die Juristische Hochschule des Mfs,in Potsdan Eiche,das war die offizielle Bezeichnung und keine Tarnbezeichnung.Und natürlich wurde dort auch in Verhörtechnik ausgebildet.Wie denn auch anders,das BKA muß ja seine Leute in dieser Hinsicht auch irgendwie ausbilden.Der Rest von dem Du schreibst,ich weiß nicht ob und wo es ausgebildet wurde,jedenfalls nicht in der juristischen Hochschule,denn ich war da.
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Re: Kriminologin Prof. Britta Bannenberg zur Aufarbeitung des DDR-Unrechts

Beitragvon Icke46 » 15. Juni 2012, 10:08

Hallo, karnak,

ich glaube, Du hast da etwas missverstanden [wink] . Das was Merkur da schreibt, sind Zitate aus dem von AZ verlinkten Artikel von dieser Kriminologie-Professorin.

Eigentlich bin ich mir ziemlich sicher, dass Merkur die Sache genauso sieht wie Du.

Gruss

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Re: Kriminologin Prof. Britta Bannenberg zur Aufarbeitung des DDR-Unrechts

Beitragvon rafimo » 15. Juni 2012, 10:18

na ich würde sagen, wer zeit hat geht mal in die allwöchentlich immer donnerstans stattfidende vorlesung von frau. prof. bannenberg, "kriminologie - Vertiefung" in gießen, hörsaal liecher straße 68 von 14:00 bis 16:00 Uhr
und konfrontiert sie mit der meinung, dass sie von dem was sie da geschrieben hat in dem artikel streckenweise keine ahnung hat.
wer das vorhat, bitte mir bescheid geben, ich setzte mich dann gerne als zuhörer auch in den hörsaaal.
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Re: Kriminologin Prof. Britta Bannenberg zur Aufarbeitung des DDR-Unrechts

Beitragvon karnak » 15. Juni 2012, 10:55

Icke 46!
Da hast Du recht.Man soll halt immer alles lesen.Den letzten Satz habe ich nicht mehr erfasst.
Merkur!
Ich nehme alles zurück was Deine Person angeht und kreide das der Frau an.
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Re: Kriminologin Prof. Britta Bannenberg zur Aufarbeitung des DDR-Unrechts

Beitragvon Hartmut-Mobil » 15. Juni 2012, 13:33

Natürlich waren keine Internierungslager geplant dann ist das:

http://www.bstu.bund.de/DE/Wissen/Akten ... _node.html

natürlich auch eine Erfindung aus dem bösen Westen oder?
Mit freundlichen Grüßen
Hartmut
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Re: Kriminologin Prof. Britta Bannenberg zur Aufarbeitung des DDR-Unrechts

Beitragvon Alfred » 15. Juni 2012, 14:04

Hartmut-Mobil hat geschrieben:Natürlich waren keine Internierungslager geplant dann ist das:

http://www.bstu.bund.de/DE/Wissen/Akten ... _node.html

natürlich auch eine Erfindung aus dem bösen Westen oder?



Wer sagt das ?

Es ging darum, dass diese für eine entsprechende Spannungsperiode vorgesehen waren.

Lies doch einfach mal die PDF.
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Re: Kriminologin Prof. Britta Bannenberg zur Aufarbeitung des DDR-Unrechts

Beitragvon Hartmut-Mobil » 15. Juni 2012, 14:26

Da geht es weiter mit den West lügen:

http://www.bstu.bund.de/DE/Wissen/Akten ... list%253D3

oder doch keine lügen vielleicht sollte man mal alles dazu lesen:

http://www.bstu.bund.de/DE/Wissen/Akten ... nn=2661348

damit man über solche lügen Bescheid weiß.

Oder sind es doch keine lügen ?

Sondern die Wahrheit !
Mit freundlichen Grüßen
Hartmut
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Re: Kriminologin Prof. Britta Bannenberg zur Aufarbeitung des DDR-Unrechts

Beitragvon rafimo » 15. Juni 2012, 14:32

meine güte noch mal......
genügt es denn nicht ganz einfach, dass ein staat vor hatte überhaupt leute grundlos ins internierungslager zu schicken, egal für welchen einzelfall solche maßnahmen vorgesehen waren? ausserdem spannungsfall???...wann der war und was man darunter zu verstehen hatte bestimmten doch wohl auch jene, die diese pläne aufstellen ließen bzw. politisch absegneten...

genügen dies tatsachen nicht, um daran eine druchgreifende kritik zu äußern, um das als eine art des staats-terrors zu bezeichnen?
Zuletzt geändert von rafimo am 15. Juni 2012, 14:42, insgesamt 1-mal geändert.
rafimo
 

Re: Kriminologin Prof. Britta Bannenberg zur Aufarbeitung des DDR-Unrechts

Beitragvon rafimo » 15. Juni 2012, 14:46

ABV hat geschrieben:Richtig Alfred! Aber wie genau definiert man Spannungsperioden? [denken]
Zählen innere Unruhen nicht auch unter dem Begriff Spannungsperioden? Was wäre passiert, wenn irgendwo bei den Demos zwischen dem 07. -09. Oktober auch nur ein Schuss gefallen wäre?
Wäre, ich hasse Wortwiederholungen aber in dem Fall geht es nichts anders, wäre dann die DDR nicht vollständig im Chaos versunken? Wäre selbst dann niemand in eines der Isolierungslager gekommen? Unser Amtsleiter hatte ja schon von Konterrevolution vor der versammelten Mannschaft gesprochen. Andere VP-Offiziere haben sich ähnlich geäußert. Einer wollte sogar " die Demonstranten in die Oder prügeln lassen". Und da soll keiner in den Kreis und Bezirkseinsatzleitungen die Option mit den Internierungslagern nicht wenigsten in Erwägung gezogen haben?
Eigentlich schwer vorstellbar. Diese Fragen kann natürlich niemand seriös beantworten. Weil es ja, Gott sei Dank auch, bei dem wäre geblieben ist.

Gruß an alle
Uwe


wie bitte?...sowas ist wirklich vorgekommen? weist du was dieser herr heute macht?
rafimo
 

Re: Kriminologin Prof. Britta Bannenberg zur Aufarbeitung des DDR-Unrechts

Beitragvon rafimo » 15. Juni 2012, 15:06

ABV hat geschrieben:Ich habe mit den Aussagen der Frau Bannenberg aber auch meine Probleme. Warum wird sich nicht in sachlicher Art und Weise um erwiesene Fakten gekümmert, statt mit solchen verbalen Wortbomben zu agieren? Für eine vernünftige Geschichtsaufarbeitung sind ständige Übertreibungen absolut kontraproduktiv. Im übrigen wird damit auch solchen Menschen vor den Kopf gestoßen, die sich darum bemühen ihre eigene Vergangenheit kritisch und ehrlich aufzuarbeiten. Beim Lesen solcher Beiträge frage ich mich, ob so etwas überhaupt erwünscht ist.

Gruß an alle
Uwe


nun ja.....frau prof. bannenberg ist wissenschaftlerin und kriminologin und zwar eine recht profilierte (in bonn gab es früher auch ein solches "kaliber" prof.dr.ingeborg puppe) und die sieht das als juristin und wissenschaftlerin und nicht als historikerin oder gar noch als journalistin.....kurzum, ihr wird es ziemlich gleichgültig sein, ob sie mit ihren äußerungen andere vor den kopf stösst, es geht ihr (wie allen wissenschaftlern) nur um den bezug zu ihrem fachgebiet, d.h. zur kriminologie

ich sagte ja in einem post zuvor......mal in deren vorlesung reins setzen und sie zur rede stellen.....ich bin 100%ig sicher, dass sie das nicht als affront auffassen würde........nur argumentativ könnte es den fragern passieren, dass die derartig platt sind, wenn die fertig ist, da wäre ne briefmarke noch eher mit der zugstpitze zu vergleichen.
rafimo
 

Re: Kriminologin Prof. Britta Bannenberg zur Aufarbeitung des DDR-Unrechts

Beitragvon Merkur » 15. Juni 2012, 15:18

augenzeuge hat geschrieben: Aber dein Link Alfred verwundert mich ebenso. Hier steht: Zitat: ..."die Direktive 1/67, die ausschließlich für militärische Spannungsperioden und den Verteidigungszustand galt." Und daran habe ich so meine Zweifel. Auch für eine innere Krise wie 17.6.53 war dies vorgesehen. Man sollte nicht versuchen zu verharmlosen, das geht oft ins Gegenteil....
AZ


Ich gebe zu bedenken, dass die Direktive 1/67 für Vergleiche mit dem Jahr 1953 nicht herangezogen werden kann.
Zuletzt geändert von Merkur am 15. Juni 2012, 15:31, insgesamt 1-mal geändert.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Kriminologin Prof. Britta Bannenberg zur Aufarbeitung des DDR-Unrechts

Beitragvon augenzeuge » 15. Juni 2012, 15:23

Merkur hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben: Aber dein Link Alfred verwundert mich ebenso. Hier steht: Zitat: ..."die Direktive 1/67, die ausschließlich für militärische Spannungsperioden und den Verteidigungszustand galt." Und daran habe ich so meine Zweifel. Auch für eine innere Krise wie 17.6.53 war dies vorgesehen. Man sollte nicht versuchen zu verharmlosen, das geht oft ins Gegenteil....
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Ich gebe zu bedenke, dass die Direktive 1/67 für Vergleiche mit dem Jahr 1953 nicht herangezogen werden kann.


Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass in diese Direktive die Erfahrungen der SED von 1953 ganz sicher mit einflossen.

Zitat:
"Entstanden waren die Einsatzleitungen aus den Erfahrungen, welche die Partei- und Staatsführung der DDR während des Volksaufstandes am 17. Juni 1953 machen musste. Im Januar 1954 benannte Willi Stoph, zu jener Zeit noch Innenminister, als eine wichtige Aufgabe der Einsatzleitungen: "Niederschlagung von feindlichen Provokationen wie Streiks, Demonstrationen, Aufruhr und Revolten." Im gleichen Jahr wurde eine zentrale Einsatzleitung der DDR und die Sicherheitskommission des Politbüros der SED gebildet. Diese Sicherheitskommission war der Vorläufer des Nationalen Verteidigungsrates."
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Re: Kriminologin Prof. Britta Bannenberg zur Aufarbeitung des DDR-Unrechts

Beitragvon Merkur » 15. Juni 2012, 15:25

rafimo hat geschrieben:meine güte noch mal......
genügt es denn nicht ganz einfach, dass ein staat vor hatte überhaupt leute grundlos ins internierungslager zu schicken, egal für welchen einzelfall solche maßnahmen vorgesehen waren? genügen dies tatsachen nicht, um daran eine druchgreifende kritik zu äußern, um das als eine art des staats-terrors zu bezeichnen?


Kannst Du uns als gestandener Bundesbürger mal mitteilen, was in der BRD mit DKP-Mitgliedern und Sympathiesanten bei der Verkündung des inneren Notstandes (Spannungsfall) im Rahmen der sog. Notstandsgesetztgebung geschehen wäre ?
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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