Forderung nach Verbot von Hoheitszeichen

Alles was in den Zeitraum nach der Wende gehört. Das Zusammenwachsen von zwei grundverschiedenen Systemen, Probleme, Erwartungen, Empfindungen usw.

Re: Forderung nach Verbot von Hoheitszeichen

Beitragvon Sirius » 29. Dezember 2011, 14:51

manudave hat geschrieben:Wenn eine Diktatur tausende Menschen - nach normalem Menschenverstand bewertet - zu Unrecht inhaftiert, gefoltert und getötet hat, dann sollten die Uniformen eines solchen verbrecherischen Regimes selbstverständlich verboten werden. Egal in welchem Land. Das ist ein Fehler der bisher handelnden Politiker, der einfach nur ausradiert werden muss.

Fertig.


Herr K. will IMHO wohl auch den Verherrlichern dieses Systems in die Suppe spucken.
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Re: Forderung nach Verbot von Hoheitszeichen

Beitragvon Sirius » 29. Dezember 2011, 15:09

SCORN hat geschrieben:Ohne mich an der Diskussion zu beteiligen, folgende Klarstellung: es gibt in der Bundesrepublik kein Verbot von Uniformen des 3.Reiches! Verboten ist das tragen oder zur schau stellen von Nazistischen Symbolen wie Hakenkreuz , SS-Rune oder Totenkopf.
Klebt man diese an der Uniform ab kann man sie tragen(und seien es SS-Uniformen), was auf so manchem Treffen technischer oder Historischer Art oder Militaria Messen jeglicher Art in Deutschland gar nicht so selten ist!
Das komplette Verbot von DDR Uniformen ist vor diesem Hintergrund zu sehen und zeugt von der Inkompetenz des Historikers Knabe diesbezüglich……oder er meint es vollkommen ernst, und stellt die DDR Uniformen schlimmer als NS Uniformen- was ihm allerdings auch zu zutrauen ist!


Eine Kranzniederlegung von Personen mit abgeklebter Wehrmachts- oder SS-Uniform mit Stahlhelm auf einem Friedhof, die von den Behörden geduldet wird oder gar mit Polizeischutz und die Presse schweigt? Kaum vorstellbar! Auf dem Soldatenfriedhof in Halbe rückt die Polizei in größerer Zahl, um dort ein paar rechten Hanseln (ohne Uniform!) den Besuch zu untersagen. Was würde erst passieren, wenn die auch noch in Uniformen erscheinen würden?
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Re: Forderung nach Verbot von Hoheitszeichen

Beitragvon manudave » 29. Dezember 2011, 17:46

Nonkonform hat geschrieben:Ein typisch deutsches Problem...die DDR war nun einmal ein Bestandteil der deutschen Geschichte, die Hoheitsabzeichen sind nicht verfassungsfeindlich, also was soll das Geschrei ? Haben wir sonst keine Probleme ? [mad]

NK


Hitlerdeutschland ist auch ein Teil deutscher Geschichte...

DASS die Abzeichen nicht verfassungsfeindlich sind, ist ja das von der jungen Union zurecht angeprangerte Problem. Das gilt es zu lösen.

Und der letzte Satz ist wohl grober Unfug. Schließlich könnte man mit dieser gleichzeitigen Begründung so ziemlich jede Diskussion beiseite schieben - denn jedes Thema juckt irgendeinen irgendwo überhaupt nicht.
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Re: Forderung nach Verbot von Hoheitszeichen

Beitragvon augenzeuge » 29. Dezember 2011, 19:24

Schon seltsam die Diskussion. Was früher die DDR-Offiziellen an der BRD zum Tragen der Uniformen des 3. Reiches moniert haben, fordert man nun selbst ein.... na wenn das keine Revolution im Denken ist....[denken]
AZ
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Re: Forderung nach Verbot von Hoheitszeichen

Beitragvon augenzeuge » 29. Dezember 2011, 23:12

Ich versteh dich sehr gut Uwe. Ich selbst sehe die Sache nicht ernst, wundere mich allerdings. Sehr gut weiß ich noch, wie in der DDR-Presse die damaligen Treffen der Schlesier oder Sudetendeutschen zur revisionistischen, gestrigen Gedanken mißbraucht worden sind. Letztlich sah man sie sogar als Kriegstreiber, die sich mit dem Status Quo in Europa nicht abfinden wollten. Aber wollten sie das tatsächlich? Ich habe das nie ernst genommen. Und ich nehme die Diskussion um die Hoheitszeichen auch nicht ernst. Das hat sicher damit zu tun, weil mich Uniformen überhaupt nicht beeindrucken. Ich kann dem wenig abgewinnen, gönne aber jedem seinen Spaß, auch dann, wenn ich ihn nicht begreife.
Mich haben damals diese Kerle, die meinten in ihren Uniformen etwas besseres zu sein, oft genervt und geärgert. Kein Monat verging, ohne Kontakt zu bekommen. Das hing auch damit zusammen, dass mein Weg mit dem Motorrad immer an einer bekannten Wegelagerer-Stelle entlangführte.....und sie mochten mich auch nicht, da ich ihnen immer vermittelte, dass ich sie so sehe, als wenn sie nackt vor mir stehen würden. Damit konnte keine Freundschaft entstehen.

Aber wie gesagt, verboten werden muss das meinetwegen nicht.
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Re: Forderung nach Verbot von Hoheitszeichen

Beitragvon Ganzunten » 29. Dezember 2011, 23:37

Na ja ich weiß ja nicht... wenn du erst mal solch Typen wie WM bei solchen angeblichen Ehrungen über den Weg läufst.
Egal ist mir das nicht ganz. Aber verbote bringen ja auch bekanntlich nichts.
Es müsste allgemein geregelt sein das solche Auftritte oder Verkleidungen von vorn herein als nicht Ernst gemeint (gibt vielleicht auch einen besseren Ausdruck) zuerkennen sind in dem sie ei Zusatzsymbol tragen müssten. z.b. großer Rücken-und Frontaufdruck "Achtung Nostalgie" oder ähnliches.
Ich sehe hier schon eine Schönfärberei unzeitgemäßer Sitten und Bräuche. Aber es gibt ja so viele Anlässe um das wieder zu umgehen.
Beispielsweise Feste wo die Vergangenheit gezeigt wird, wie Jubiläen usw, ist schon schwierig hier allen Gerecht zu werden.
Das sind nur mal so meine Gedanken.
Ganzunten
 

Re: Forderung nach Verbot von Hoheitszeichen

Beitragvon vs1400 » 29. Dezember 2011, 23:38

man sollte sich eher gedanken über derartige ansätze machen.
mit "kleinen" verboten fängt es an und dann? [denken]

dann wird man auf einmal selber betroffener eines 0815 verbotes sein.

gruß vs
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Re: Forderung nach Verbot von Hoheitszeichen

Beitragvon vs1400 » 29. Dezember 2011, 23:41

Bergmensch hat geschrieben:Na ja ich weiß ja nicht... wenn du erst mal solch Typen wie WM bei solchen angeblichen Ehrungen über den Weg läufst.
Egal ist mir das nicht ganz. Aber verbote bringen ja auch bekanntlich nichts.
Es müsste allgemein geregelt sein das solche Auftritte oder Verkleidungen von vorn herein als nicht Ernst gemeint (gibt vielleicht auch einen besseren Ausdruck) zuerkennen sind in dem sie ei Zusatzsymbol tragen müssten. z.b. großer Rücken-und Frontaufdruck "Achtung Nostalgie" oder ähnliches.
Ich sehe hier schon eine Schönfärberei unzeitgemäßer Sitten und Bräuche. Aber es gibt ja so viele Anlässe um das wieder zu umgehen.
Beispielsweise Feste wo die Vergangenheit gezeigt wird, wie Jubiläen usw, ist schon schwierig hier allen Gerecht zu werden.
Das sind nur mal so meine Gedanken.


hallo Bergmensch,

man sollte immer die masse betrachten und genau dass sind eben nicht typen wie WM.

gruß vs
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Re: Forderung nach Verbot von Hoheitszeichen

Beitragvon Buscho » 30. Dezember 2011, 04:29

Moin ,

wenn ich mich recht erinnere , dann wurde die NVA mit all ihren Teilstreitkräften in NVA Uniformen in die Bundeswehr eingegliedert , oder waren die Soldaten und Matrosen zu diesem Zeitpunkt nackt ? Und wie war das mit den Waffen ? Wie lange war in den Kasernen der Bundeswehr noch die Kalaschnikow die Braut des Soldaten und der W 50 und der LO und der T 70 und der SPW , die MiG 29 , die gesamte Ausrüstung wurde doch übernommen und keiner hat da an die Opfer gedacht , nicht mal die Opfer .
Warum heute eine Disskusion über alte Uniformen .


Lasst doch den Alten ihren Spass , aber ne andere Frage , nach dem altersbedingten Ausscheiden aus der NVA , also wenn die Offz und Uffz der NVA in den Ruhestand versetzt wurden , wie war das Tragen der Uniform nach DDR Recht geregelt ?
Konnte jeder NVA Veteran zu jeder Zeit mit seiner alten Uniform durch das Land marschieren oder war das gegen geltendes DDR Recht ?

Grüsse Buscho
Buscho
 

Re: Forderung nach Verbot von Hoheitszeichen

Beitragvon Ganzunten » 30. Dezember 2011, 09:11

Also in diesem Fall wäst du sofort erschossen worden.
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Re: Forderung nach Verbot von Hoheitszeichen

Beitragvon manudave » 30. Dezember 2011, 13:06

Glaub ich net - ich hab öfter die Orden vom Vater in der Schule getragen [laugh]

Das mit den Uniforme sollte man natürlich immer auch aus der Opfersicht sehen - und das wurde bisher generell viel zu wenig bzw. fast gar nicht getan. Alles drehte sich um Täter und dem Ungang mit ihnen - Opferverbände stehen da hinten an.
Wenn ein wegen Folter im Vorruhestand stehender Bürger auf so eine Uniform trifft - was löst das wohl aus? Wenn Bürger die unangenehmen Erinnerungen - wie Jörg ja hier auch beschreibt - aufgrund solcher Symbole wieder hochkommen... - warum muss das sein, wenn man es doch eigentlich abstellen kann?

Und das mit den Uniformen durchaus provoziert wird, habe ich selbst im Museum bei uns mehrfach erlebt. Da wurde die Kassendame überrumpelt und solche Personen standen in ihrer gesamten Pracht Camp und warteten darauf von der Presse abgelichtet zu werden. Das war reine Provokation und nicht strafrechtlich relevant - eigentlich traurig. Wir haben sie natürlich trotzdem aus der Anlage entfernt... Insofern ist es gar nicht so ungewöhnlich, dass solche Uniformen auch einem heute noch unter die Augen kommen.
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Re: Forderung nach Verbot von Hoheitszeichen

Beitragvon vs1400 » 30. Dezember 2011, 18:22

manudave hat geschrieben:

Das mit den Uniforme sollte man natürlich immer auch aus der Opfersicht sehen - und das wurde bisher generell viel zu wenig bzw. fast gar nicht getan. Alles drehte sich um Täter und dem Ungang mit ihnen - Opferverbände stehen da hinten an.
Wenn ein wegen Folter im Vorruhestand stehender Bürger auf so eine Uniform trifft - was löst das wohl aus? Wenn Bürger die unangenehmen Erinnerungen - wie Jörg ja hier auch beschreibt - aufgrund solcher Symbole wieder hochkommen... - warum muss das sein, wenn man es doch eigentlich abstellen kann?



hallo manudave,

was die opfersicht betrifft, da kann ich es noch halbwegs verstehen.
doch geht es denn darum?

gruß vs
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Re: Forderung nach Verbot von Hoheitszeichen

Beitragvon vs1400 » 30. Dezember 2011, 18:29

Buscho hat geschrieben:Konnte jeder NVA Veteran zu jeder Zeit mit seiner alten Uniform durch das Land marschieren oder war das gegen geltendes DDR Recht ?

Grüsse Buscho


hallo Buscho,

wie diese sache gesetzlich geregelt war, entzieht sich meines wissens.
die leute, die ich zu ddr zeiten kannte, hatten wohl meist ihre uniform daheim, als erinnerung.
öffentlich hab ich nie einen ehemaligen in uniform gesehen.

gruß vs
vs1400
 

Re: Forderung nach Verbot von Hoheitszeichen

Beitragvon Ganzunten » 30. Dezember 2011, 21:41

Das ganze Thema erinnert mich stark an den Hauptmann von Köpenik.

Aber bei Leuten wie WM die damit das untergegangene System Glorifiezieren, sollte man dem Einhalt gebieten.
Ich habe übrigens nie zu DDR-Zeiten ehemalige Uniformträger mit dieser rum rennen sehen.
Bei den Freiwilligen Feuerwehren waren die mindestens noch Ehrenmitglieder.
Aber ich muß auch schon wieder diferenzieren, wen ich so bedenke was in der DDR alles so Uniform getragen hat.
Da kann man dann wohl doch sagen das die wenigsten den Sicherheitsstaatsorganen vorbehalten waren.

Soweit noch mal meine Gedanken, und nun allen einen guten Rutsch.
Ganzunten
 

Re: Forderung nach Verbot von Hoheitszeichen

Beitragvon Buscho » 30. Dezember 2011, 23:40

Moin ,

aber was sagte das DDR-Gesetz zum Tragen einer Uniform in der Öffentlichkeit, wenn man nicht mehr Angehöriger eines uniformtragenden Organs war .
Welche Uniformen sollten denn auf die - Rote Liste - ? Grundsätzlich alle ? Auch Reichsbahn , Feuerwehr , Zoll ?
Was ist mit historischen Kfz die ein Hoheitsabzeichen tragen ? Sollte man da Hammer und Zirkel übermalen , oder nur den Hammer ?

Grüsse Buscho
Buscho
 

Re: Forderung nach Verbot von Hoheitszeichen

Beitragvon Ganzunten » 30. Dezember 2011, 23:43

Ich bin für den zirkel Buscho, mit dem Hammer könnte ich dir noch was Hämmern. [laugh] [laugh]
Ganzunten
 

Re: Forderung nach Verbot von Hoheitszeichen

Beitragvon ex-maja64 » 30. Dezember 2011, 23:59

Also ich wäre für ein Verbot für Freiwillige Feuerwehren in Uniform, ist mir da doch noch ein Bild mit verleierten Gesichtern bei Einbecker Bockbier in einem riesen Fass in Erinnerung. [laugh] [laugh] [laugh].


Mario, mit gutem Rutsch für Alle [hallo]
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Re: Forderung nach Verbot von Hoheitszeichen

Beitragvon Sirius » 31. Dezember 2011, 08:22

ABV hat geschrieben:In Strausberg findet zum Beispiel jedes Jahr das so genannte " Blaulichttreffen" statt. An diesem nehmen aktive und ehemalige Polizisten aus einigen Ländern Europas teil. Natürlich gehören auch Fahrzeuge der ehemaligen Volkspolizei und Akteure in dem dementsprechenden Uniformen dazu. Niemand von den vielen Zuschauern hat sich bisher darüber mokiert. Warum auch? Hier wird ein Stück Zeitgeschichte in einem dafür vorgesehenen Rahmen dargestellt. Nicht mehr und nicht weniger! Soll so etwas plötzlich nicht mehr möglich sein, weil man sich sonst strafbar macht? Glaub mir, unsere Nachbarn in Polen und anderswo würden aus dem Köpfeschütteln nicht mehr herauskommen. Blinder Eifer schadet nur, auch bei der Aufarbeitung der Vergangenheit.
Hier klingt aber auch noch etwas anderes an. Es ist dieses selbstherrliche " Nur wir im Westen sind die Guten", was eigentlich über zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung überwunden sein sollte. Wir wissen längst, wie wenig angebracht diese ständige "Schwarz-Weiß-Malerei" in punkto " Ost-West" ist. Historiker sollten mit Augenmaß an die Dinge herangehen und nicht ständig mit Schaum vor dem Mund unerfüllbare Forderungen stellen. Denn das ein Verbot von DDR-Symbolen ohne ausreichende Begründung nicht möglich ist, sollte wohl jedem klar sein. So etwas stört nur den inneren Frieden und hemmt das Zusammenwachsen. Übrigens, Verbote haben noch nie wirklich etwas eingebracht. Das beweist doch die Geschichte der DDR auf eindrucksvolle Art ind Weise.
Und was den "Kostümrummel" am Brandenburger Tor und anderswo angeht, wo wird denn da die DDR verherrlicht? Betrachtet das ganze doch als einen Ausdruck der Freude, dass hier etwas überwunden werden konnte. Diese Uniformen haben ihren Schrecken verloren und dienen nur noch als lustige Touristenattraktion. Wer hätte das jemals gedacht?

Gruß an alle
Uwe


Sicherlich hat der "Kostümrummel" am Brandenburger Tor nichts mit der Verherrlichung der DDR zu tun - da hast Du völlig Recht. Die dort diese Uniformen anziehen, machen das nur um Geld zu verdienen. Ich denke, ein nach wie vor ideologisch von der DDR Überzeugter würde sich für so etwas nicht hergeben, das würde aus seiner Sicht gegen seinen "Stolz" und gegen seine "Ehre" verstoßen, wenn er seine von ihm verehrte Uniform anziehen würde nur um damit für Touristen am Brandenburger Tor zu posieren.

Anders als am Brandenburger Tor sieht es jedoch bei der Veranstaltung im März dieses Jahres im Tierpark Friedrichsfelde aus. Diese Veranstaltung hat in den Medien und in der Politik Schlagzeilen gemacht und hohe Wellen geschlagen. Nicht wenige von denen, die dort die Uniformen getragen haben, dürften überzeugte Anhänger des alten Systems sein und teilweise auch zur Verherrlichung bzw. Glorifizierung des alten Systems neigen. Hier eine Meldung von damals:

Aufmarsch einer Geistertruppe Empörung über NVA-Feier im Tierpark

100 Veteranen der DDR-Truppe marschierten am Samstag in Uniform zum Armeejubiläum im Tierpark auf. Landespolitiker distanzieren sich von dem DDR-Gedenkfest, die SPD fordert Konsequenzen.
(...)

Parteienvertreter und der Verband der Opfer des Stalinismus reagierten mit Empörung.
(...)
Die Leitung von Zoo und Tierpark verurteilten das Treffen gestern scharf. „Hätten wir davon gewusst, dann hätten wir diesen Aufmarsch von Ewiggestrigen verhindert“, sagte Gabriele Thöne, kaufmännischer Vorstand der Zoologischer Garten Berlin AG und Geschäftsführerin der Tierpark Berlin GmbH, am Sonntag. Der Cafeteria-Betreiber wie auch ein Tierpark-Mitarbeiter, der von dem Treffen gewusst, die Geschäftsführung aber nicht informiert habe, erhalten eine Abmahnung, kündigte sie an. Grundsätzlich stünden Zoo und Tierpark jedermann offen, auf keinen Fall gebe es aber Platz für Systemträger von Diktaturen oder gar Verfassungsfeinde.
(...)
„Man könnte es für einen obskuren Karnevalsbeitrag halten, aber wir müssen das ernst nehmen“, sagte der Verfassungsschutzexperte der SPD, Tom Schreiber. Der Tierpark erhalte Landesgelder. „Die Verantwortlichen müssen ein klares Signal setzen und den Cafeteria-Pächter abmahnen.“ Auch die Linkspartei distanzierte sich am Sonntag am Rande ihrer Klausurtagung entschieden von den NVA-Veteranen.
(...)
„Es kann doch nicht sein, dass der Tierpark seine Tore für Systemträger einer Diktatur öffnet“, sagte der Vize-Bundesvorsitzende der Vereinigung der Verfolgten des Stalinismus (VOS), Ronald Lässig. Zugleich forderte er, Uniformen und Symbole der DDR müssten in der Öffentlichkeit ebenso verboten sein wie nationalsozialistische Relikte. „Es geht doch darum, ein Bewusstsein für die Gefahren von Diktaturen zu schaffen“, sagte Lässig.

http://www.tagesspiegel.de/berlin/aufma ... 21350.html


Ich denke, das z.B. diese Veranstaltung mehr mit den jetzigen Forderungen nach einem Verbot von DDR-Symbolen zu tun hat, als der Kostümrummel am Brandenburger Tor, auch wenn das Herr Knabe jetzt so nicht explizit gesagt hat.

Ich persönlich bin bei den Forderungen nach einem Verbot eher unentschieden. Ich kann ehemalige Opfer des DDR-Systems sehr gut verstehen. Wer z.B. in Hohenschönhausen, Hoheneck und anderswo gesessen hat, dem dreht sich vermutlich beim Anblick von solchen Uniformen der Magen um, wird er doch unweigerlich an für ihn unschöne Dinge erinnert. Andererseits wirkt es natürlich etwas kleinlich, wenn den Uniformträgern am Brandenburger Tor untersagt wird, ihr Brot damit zu verdienen. Auch bei denjenigen, die sich nichts zu Schulden kommen ließen und nur ihrem historischen "Hobby" nachgehen, wie z.B. bei diesem "Blaulichttreffen", wirkt ein Verbot etwas kleinlich und "typisch deutsch". Veranstaltungen wie im Tierpark Friedrichsfelde mit Uniformen sehe ich dagegen kritisch, da sie auch einen provokativen und verherrlichenden Aspekt haben - es ist ein Schlag ins Gesicht aller Opfer.
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Re: Forderung nach Verbot von Hoheitszeichen

Beitragvon Sirius » 31. Dezember 2011, 08:47

Jetzt noch eine Frage: Wann begann eigentlich dieser ganze Uniform-Zirkus wie im Tierpark Friedrichsfelde oder in Tutow ("Septembersturm")? Gab es in den ersten Jahren nach der Wende solche Veranstaltungen, von dem die Öffentlichkeit etwas mitbekam? Ich glaube in Erinnerung zu haben, dass die Anhänger des alten Systems in den ersten Jahren "abgetaucht" waren. Einige befanden sich wohl noch in "Schockstarre" nach dem Untergang der DDR, andere, die noch Gerichtsprozesse vor sich hatten, wollten nicht unnötig auffallen und provozieren. Wiederum anderen fehlte wohl auch der Mut für ein öffentliches Auftreten.

Liege ich richtig in der Annahme, dass ein "Wendepunkt" dieser Entwicklung die Podiumsdiskussion am 14. März 2006 in der Gedenkstätte Hohenschönhausen war, als sich ehemalige MfS-Offiziere zum ersten Mal in der Öffentlichkeit aus der Deckung gewagt haben, und nach Angaben des Verfassungsschutzberichtes die Veranstaltung "mit Zwischenrufen und Wortmeldungen massiv störten"?
http://www.berlin.de/imperia/md/content ... ex_mfs.pdf
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Re: Forderung nach Verbot von Hoheitszeichen

Beitragvon Wosch » 31. Dezember 2011, 16:22

ABV hat geschrieben:Hallo!
Meiner Meinung haben die Medien einen großen Anteil an dem "Uniformzirkus" von Friedrichsfelde. Ohne deren Berichterstattung wäre das ganze nichts weiter als eine Zusammenkunft ewig gestriger gewesen. Unbeachtet von der Öffentlichkeit, lediglich zur eigenen Erbauung. So etwas lässt sich ohnehin schlecht verbieten. Wenn sich solche Leute irgendwo treffen wollen, dann treffen sie sich. Meistens merkt es ja auch keiner. Aber wenn in den Zeitungen und auch im Fernsehen lang und breit darüber berichtet wird, dann wird ihnen auch sehr viel Aufmerksamkeit zuteil. Da hilft auch kein empörtes Aufschreien mit Fingerzeig auf die Opfer. Ob man solche Treffen verbieten sollte oder nicht, wage ich nicht zu beurteilen. Dafür gibt es in der Bundesrepublik ein Bundesverfassungsgericht mit kompetenten Richtern. Ich weiß auch nicht, ob man als ehemaliger NVA-Offizier so jemanden wie Heinz Kessler überhaupt Ehre erbieten sollte. Kessler und Co. haben ihren Anteil am Untergang des Sozialismus beigetragen. Es wäre also besser deren frühere Rolle in der DDR aufzuarbeiten, als solche Leute auch noch zu hofieren.
Skeptisch bin ich aber auch gegenüber der Person des Herrn Knabe. Mir drängt sich der Eindruck auf, dass es ihm sehr oft auch um persönliche Selbstdarstellung geht. Ein Beispiel:
Vor einiger Zeit tauchten neue Hinweise auf, die auf eine mögliche Beteiligung des MfS am Tod von Lutz Eigendorf hinweisen. Es sei jetzt mal dahin gestellt, ob sich diese Hinweise bestätigt haben oder nicht. Jedenfalls war von Herrn Knabe sofort zu hören, dass er in dieser Angelegenheit Strafanzeige erstattet hat. Zu diesem Sachverhalt ist aber schon längst ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Es wurde vorläufig eingestellt, wird aber bei neuen Hinweisen, sofort wieder aufgenommen. Die Erstattung einer Strafanzeige ist in einem längst bestehenden Verfahren mehr als unnötig.

Gruß an alle
Uwe


Und was sagt Herr Knabe dazu? Spielt in diesem Zusammenhang wohl gar keine Rolle, odär?
Der Mann hat meines Erachtens selbst die Wohltaten des DDR-Strafvollzug´s genossen, ich denke schon daß es sich bei ihm um eine kompotente Persönlichkeit handelt, natürlich längst nicht zu vergleichen mit dem "Stern des Ostens" dem Wohltäter Siegfried Rataizik!
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]

PS: Fast hätte ich´s vergessen: es waren schon schöne Uniformen und Manchem standen sie ganz besonders gut. Daß man die mit den roten Biesen am liebsten auch noch im Bett getragen hätte, dafür habe ich Verständnis und ich denke Deren Ehefrauen auch.
Schönen Stuß aus Kassel. [wink]
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
Mecklenburger sind nicht nachtragend, aber vergessen tun sie auch nicht!
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Re: Forderung nach Verbot von Hoheitszeichen

Beitragvon Nostalgiker » 31. Dezember 2011, 16:46

Wosch hat geschrieben:Und was sagt Herr Knabe dazu? Spielt in diesem Zusammenhang wohl gar keine Rolle, odär?
Der Mann hat meines Erachtens selbst die Wohltaten des DDR-Strafvollzug´s genossen,


Bevor Du solchen Unsinn verbreitest bemühe doch bitte zur eigenen Erkenntnisfindung Wiki oder Bild......

Da Deine Beiträge lieber Wosch jeder sachlichen Grundlage entbehren ist allgemein bekannt aber solche Spekulationen?

Einfach mal eine Gang runterschalten.

Gruß
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Re: Forderung nach Verbot von Hoheitszeichen

Beitragvon Nostalgiker » 31. Dezember 2011, 16:59

@Uwe,

Herr Knabe ist sauer weil ein "Freund" oder "Freundin"? der Familie seiner Frau als IM tätig war.
Dadurch ist der Mann hochgradig befangen und das ist nicht nur meine Meinung.

Gruß
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Re: Forderung nach Verbot von Hoheitszeichen

Beitragvon Wosch » 31. Dezember 2011, 21:49

Nostalgiker hat geschrieben:
Wosch hat geschrieben:Und was sagt Herr Knabe dazu? Spielt in diesem Zusammenhang wohl gar keine Rolle, odär?
Der Mann hat meines Erachtens selbst die Wohltaten des DDR-Strafvollzug´s genossen,


Bevor Du solchen Unsinn verbreitest bemühe doch bitte zur eigenen Erkenntnisfindung Wiki oder Bild......

Da Deine Beiträge lieber Wosch jeder sachlichen Grundlage entbehren ist allgemein bekannt aber solche Spekulationen?

Einfach mal eine Gang runterschalten.

Gruß
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Zumindestens hat mein geschriebener "Unsinn" dazu geführt daß du wieder bei uns bist und das ist auch gut so. Sollte ich mich was dem Knabe betrifft in Bezug auf die Wohltaten des DDR-Strafvollzug´s geirrt haben nehme ich das zur Kenntnis und gebe zu daß ich mich falsch ausgedrückt habe.
Daß meine Beiträge nun jeder sachlichen Grundlage entbehren halte ich allerdings für ein Gerücht. In diesem Zusammenhang möchte ich Dich noch einmal daran erinnern, daß ich nach Deiner Ankündigung, meinen vor kurzen auch an Dich gerichtete Fragen, wasserdichte Beweise für die Unrichtigkeit meiner damals gestellten Behauptungen zu erbringen, immer noch auf Dieselben warte. Na, jetzt wo Du wieder hier bist kann ich wohl hoffen.
Daß mit dem "Gang runterschalten" würde m.E. nur etwas bringen, wenn ich es nicht alleine tun würde.
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]
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Re: Forderung nach Verbot von Hoheitszeichen

Beitragvon manudave » 1. Januar 2012, 11:46

Ein guter Kommentar über den Hubertus:

http://www.trend.infopartisan.net/trd7810/t487810.html
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Re: Forderung nach Verbot von Hoheitszeichen

Beitragvon Sirius » 24. Mai 2013, 07:28

Warum wir die Symbole der DDR verbieten sollten

Politiker prüfen ein Verbot von DDR-Symbolen. Das ist ein Eingriff in die Freiheit – aber ein notwendiger: Die Verniedlichung des SED-Staats nimmt immer beängstigendere Formen an.


Der Aufmarsch von DDR-Ewiggestrigen in Uniformen des Stasi-Wachregiments und der NVA am sowjetischen Ehrenmal in Berlin-Treptow am 9. Mai hat die Öffentlichkeit aufgeschreckt. Nun mehren sich in CDU und FDP Stimmen, die ein Verbot der Zurschaustellung von SED-Symbolen fordern. Volker Kauder, Union-Fraktionschef im Bundestag, hat die makabere Demonstration alter kommunistischer Gesinnungstreue zu Recht als Provokation gegen die Demokratie bezeichnet. Für eine Gesetzesinitiative seien er und seine Partei offen.

Nun lässt sich über den Sinn von Verboten unbedingt streiten. Liegt doch eine wesentliche Qualität der Demokratie darin, auch extreme und freiheitsfeindliche Ansichten aushalten zu müssen und zu können und deren Recht auf Ausdrucksfreiheit grundsätzlich zu respektieren.

Bei jedem Eingriff in diese Freiheit stellt sich sogleich die Frage, wo der Gesetzgeber genau die Grenze ziehen will zwischen der Nutzung solcher Symbole zu eindeutig politischen Statements und dem bloß folkloristischen oder ironischen Gebrauch von Hoheitszeichen der Diktatur, etwa im Bereich der Kunst und Satire.

Doch wenn ein gesetzgeberischer Eingriff eine Auseinandersetzung über unseren Umgang mit den Hinterlassenschaften des SED-Regimes auslösen kann, ist er zu begrüßen. Eine intensive gesellschaftliche Debatte darüber ist dringend nötig angesichts der zunehmenden Aufweichung des Geschichtsbildes von der DDR, die mit wachsendem zeitlichen Abstand mehr und mehr als skurriles Kuriosum, nicht aber als das erscheint, was sie gewesen ist: eine bösartige totalitäre Diktatur, die nur deshalb relativ geräuschlos und vergleichsweise gewaltlos von der Bühne der Geschichte abtrat, weil ihr die Sowjetunion, deren Vasallenstaat sie von Anfang an war, die Unterstützung entzogen hatte.
...
Der Mythos von der "antifaschistischen" DDR

Tatsächlich ist der Vorwurf der "Gleichsetzung" längst zu einer propagandistischen Waffe geworden, mit der selbst in manchen liberalen Kreisen jede Einordnung des kommunistischen Unterdrückungssystems in den Kontext totalitärer Systeme des 20. Jahrhunderts abgewürgt wird.

Unwidersprochen konnte man in den vergangenen Jahren in angesehenen liberalen deutschen Blättern sogar die suggestive Unterstellung lesen, wer die Totalitarismustheorie vertrete, stelle damit die Singularität des Holocaust in Frage. Angesichts der glasklaren Haltung einer der klassischen Vertreterinnen der Totalitarismustheorie, Hannah Arendt, zur Beispiellosigkeit des NS-Judenmords ist das eine empörende Verleumdung.

Zu den größten Propagandalügen der kommunistischen Herrschaftsapparate gehörte bis zuletzt die Legende von ihrem "antifaschistischen" Ursprung. In Wahrheit wurde in der DDR unter der Ägide der marxistisch-leninistischen Ideologie jede wirkliche Aufarbeitung des Nationalsozialismus unmöglich gemacht.

Dass die DDR-Führung militant antisemitische arabische Geheimdienstapparate wie den syrischen ausgebildet und palästinensische Terroristen gedeckt und gefördert hat – und damit einen zweiten groß angelegten Judenmord vorbereiten half –, ist eine der Tatsachen, die kaum in das gesamtdeutsche Geschichtsbewusstsein der Gegenwart eingedrungen sind.

Es darf im übrigen nicht vergessen werden, dass die Symbole des DDR-Kommunismus nicht nur für die Verbrechen stehen, die von der SED-Diktatur selbst zu verantworten sind, sondern für das System des Weltkommunismus insgesamt, dessen aktiver Teil sie war, und der etwa 100 Millionen Opfer produziert hat.
...
Wie Putin die Geschichte umschreibt
...
Putins im Sinne neuer Großmachtträume vorgenommene Geschichtsbegradigung zeigt Wirkung: 50 Prozent der Russen haben laut einer jüngsten Umfrage ein positives Bild von Stalin, mehr als von jedem anderen Sowjetführer. Und der neue Wind aus Moskau gibt auch hiesigen Kommunismus-Nostalgikern Auftrieb - Grund genug, die Dreistigkeit, mit der sie neuerdings auftreten, nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

http://www.welt.de/kultur/history/artic ... llten.html


Die These, dass "der neue Wind aus Moskau hiesigen Kommunismus-Nostalgikern Auftrieb" geben würde, ist in der seit einigen Jahren dauernden Debatte um ein Verbot von DDR-Symbolen neu, zumindest habe ich eine solche These bisher nicht gelesen.
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Re: Forderung nach Verbot von Hoheitszeichen

Beitragvon karnak » 25. Mai 2013, 07:07

Ist doch alles nichts weiter als populistischer Nebel,der wie Meistens vom Wind zerstreut werden wird,als hätten wir keine anderen Probleme. Und dann noch das Geschwatz von diesem Volker Kauder,was für eine rückgratlose Figur.
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Re: Forderung nach Verbot von Hoheitszeichen

Beitragvon Interessierter » 25. Mai 2013, 07:21

Zitat karnak:
Und dann noch das Geschwatz von diesem Volker Kauder,was für eine rückgratlose Figur.


Würdest Du das bitte einmal konkretisieren ?

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Re: Forderung nach Verbot von Hoheitszeichen

Beitragvon Danny_1000 » 25. Mai 2013, 18:56

Ob es von den alten Herren da am Ehrenmal in Treptow besonders geschmackvoll war, wie früher Seit an Seit in alten DDR- Uniformen mit den „sowjetischen Waffenbrüdern“ den Opfern der Sowjetarmee zu gedenken, ist sicherlich diskussionswürdig, weil im öffentlichen Raum geschehen. Für mich passt das einfach nicht mehr in die heutige Zeit.

Der Springer- Schreiberling versucht aber mit seinem Artikel den Eindruck zu erwecken, als sei dies eine zunehmend flächendeckende Erscheinung in unserem Lande und damit eine Bedrohung für unsere demokratische Gesellschaft. Das ist schlichtweg falsch. Und seine Begründung, dass ein Verbot von DDR- Symbolen eine intensive, gesellschaftliche Debatte über das SED- Regime auslösen könne, ist mehr als fadenscheinig. Die haben wir ja schon seit mehr als 20 Jahren, nur eben nicht mit dem gewünschten Ergebnis ! Warum eigentlich ?

Ich frage mich natürlich auch,– sollte so ein Index der verbotenen DDR- Symbole zustande kommen – wo der anfängt und wo er aufhört. Belässt man’s bei den Uniformen und der DDR- Fahne oder sind auch solche Begriffe wie VEB, HO oder Konsum Relikte „kommunistischer Gewaltherrschaft“.

Ach ja, was den Fraktionspudel Kauder betrifft: Den sehe ich am liebsten, wen ihn der Urban Pirol in „Neues aus der Anstalt“ parodiert.

Gruß
Danny
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Re: Forderung nach Verbot von Hoheitszeichen

Beitragvon SkinnyTrucky » 26. Mai 2013, 07:30

Danny_1000 hat geschrieben:Der Springer- Schreiberling versucht aber mit seinem Artikel den Eindruck zu erwecken, als sei dies eine zunehmend flächendeckende Erscheinung in unserem Lande und damit eine Bedrohung für unsere demokratische Gesellschaft.


Also, ich kann bezeugen, das ein Teil des Aufgebotes dort in Treptow ein gesellig und völlig ungefährliches Trüppchen ist....ich sass mit ihnen schliesslich am Lagerfeuer....nein, die DDR wünscht sich von denen keiner mehr zurück....

....klar ist der Aufmarsch in Treptow ein starkes Stück gewesen aber man sollte nie vergessen, das die Rote Armee in Europa mitgeholfen hat, die Nazis zu vernichten auch wenn dabei einige sehr unschöne Dinge für das deutsche Zivil-Volk passiert sind....

Mara.... [hallo]
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
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Re: Forderung nach Verbot von Hoheitszeichen

Beitragvon Interessierter » 26. Mai 2013, 09:05

Mara, nach eigener Aussage hast Du dort keine kritischen Fragen gestellt oder Treptow thematisiert, sondern warst nur zum Feiern dort. Daher erstaunt es mich, daß Du urplötzlich etwas bezeugen können willst.

.ich sass mit ihnen schliesslich am Lagerfeuer.


Na wenn das kein überzeugendes Argument ist und mit jedem Bier wurde man sich sympathischer ... [laugh]

Du solltest Dir einmal im NVA - Forum die Berichte über das Treffen 2012 durchlesen. Hier ein paar Auszüge:

PS: Ich enthalte mich jeglicher Bilder, angefangen von bergeweise Alkoholpullen bis hin zum absoluten Chaos....


Ich hab für mich beschlossen, an keinen Treffen mehr teilzunehmen, bei dem mehr als vier Leute da sind und bei dem man sich nicht individuell, mehrstündig und/aber auch gepflegt unterhalten kann.


was alkohol anrichten kann haben wir ja nun an 2 abenden gesehen und auch gehört!!! ich erinnere da nur an den abend wo sich zwei volldeppen wegen einer frau im nachbarlager mit messern traktieren wollten

ich muss gestehen ,das ich nach dem misslungenen angriff zweier panzergrenis auf euer lager @ nukular wink.gif auch reichlich getrunken habe ( speziell dieses flugzeugbenzin ,auch russischer wodka gennant) hat mir dann doch den gar ausgemacht. ergebnis: ich fand mich am morgen danach außerhalb des zeltes wieder was mir dann doch sehr peinlich war.

Und das Gegröhle am letzten Abend war nur noch peinlich aus meiner Sicht.
Vielleicht hängt es ja auch mit dem Auftraten des "leitenden" selber zusammen ?
Vielleicht um es grob zu sagen: "Wie der Herr so`s gescherr" ?


Kein weiterer Kommentar zu Deinen am Lagerfeuer gewonnenen Erkenntnissen.

" Der Interessierte " [rose]
Interessierter
 

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