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Dornröschenschlaf der DDR-Kunst

BeitragVerfasst: 25. August 2011, 20:46
von manudave
Ein Großteil der Kunstwerke aus der DDR galt lange Zeit gemeinhin als ideologisch oder gar propagandistisch kontaminierter Unrat, als Ballast einer vergangenen Epoche, der zudem gewissen ästhetischen Maßstäben nicht genügen könne. So ist es – nicht zuletzt für die Kunstwissenschaft – ein echter Glücksfall, dass so viele Bilder dennoch das Ende der DDR überlebten. Nach 1989 wurden sie massenweise aus dem öffentlichen Raum entfernt – aus FDGB-Ferien­heimen, Werkskantinen und Verwaltungsgebäuden von Kombinaten und Volkseigenen Betrieben etwa. Niemand wollte sie. Niemand fand Gefallen an ihnen. Zunächst als „Sondervermögen“ in die Verwaltung der Treuhand überführt, gingen sie 1994 nach dem sogenannten Fundortprinzip in das Eigentum der jeweiligen Bundesländer über, in denen sie aufgefunden worden waren. In Archiven und Depots eingelagert, fristen sie seither ein Dasein im Verborgenen.

Nach mehr als 20 Jahren ist eine neue Generation von Kunsthistorikern herangewachsen, die mit einem unvoreingenommenen Blick ihre eigenen Fragen an die Bildwerke heranträgt und entschlossen ist, den weggesperrten und bis dato stiefmütterlich behandelten Schatz seinem Dornröschenschlaf zu entreißen

http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/338026/

Re: Dornröschenschlaf der DDR-Kunst

BeitragVerfasst: 26. August 2011, 06:37
von Edelknabe
Sehr schön David du wärmst mein Herz mit deinem Fred.Endlich...könnte man sagen bekommt die DDR-Kunst den ihr gebührenden Platz in der Welt.
Zu Beeskow eine kurze Geschichte, ich textete sie schon einmal, es könnte bei Angelo gewesen sein. Da gibt, gab es eine Kirche mitten in der Stadt, der fehlte doch einfach der Turm und wir gehen in Familie hinein zu einer Ausstellung und so ein junges Mädchen, es könnte die Kassiererin gwesen sein frage ich nach dem fehlenden Turm?
"Das waren damal 1945 die Russen, diese Barbaren, sie schoßen den Turm einfach herunter"....kam sinngemäß von ihr.
"Dann waren bestimmt deutsche Artilleriebeobachter da oben im Turm, um ihren totbringenden Geschützen die richtigen Zielkoordinaten durchzugeben"...kam von mir im Gegenzug.
"Es war also nur Recht und billig, das Gotteshaus etwas zu kürzen, denn der liebe Gott hätte das nicht gewollt, das sein Haus von uns Deutschen missbraucht wird", so meine weitere sinngemäße Rede.
Sie, sie schaut mich etwas verwundert an, öffnet leicht den Mund, heraus kam ...nichts, dann gab sie mir die Eintrittskarten.
Ich hätte doch zu gern ihre Gedanken danach erraten aber leider rügte mich dann in der Kirche meine Frau, ich solle nicht immer so die jungen Mädchen verwirren.

Rainer-Maria immer noch jung, immer mit der Jugend gerne im Gespräch.