WARUM nur?

Alles was in den Zeitraum nach der Wende gehört. Das Zusammenwachsen von zwei grundverschiedenen Systemen, Probleme, Erwartungen, Empfindungen usw.

Re: WARUM nur?

Beitragvon Ari@D187 » 29. Mai 2020, 18:54

Bahndamm 68 hat geschrieben:
Ari@D187 hat geschrieben:Hallo Bahndamm,
sehr netter Bericht von einem tollen Treffen, danke.
Bahndamm 68 hat geschrieben:[...]Die heutige Frau eines Kameraden brachte uns den Fotoapparat und die Getränke zum Standort. Sie entfernte sich dann aber wieder und die drei Gefreiten und der eine Soldat, im Sprachjargon, der „Rotar…“, waren wieder unter sich.[...]

Konnte denn damals jeder, in z.B. Hötensleben wohnende, Bürger einfach so nahe an den "ersten" Zaun heran?

Gruß
Ari

Mit Sicherheit nicht.
Das was wir 67/68 hatten, ist mit dem was heute in Hötensleben als Denkmal steht überhaupt nicht zu vergleichen. Mauer gab es nicht, Es gab Gartenzäune zu den einzelnen Grundstücken, die zum Teil mit Stacheldraht umwickelt waren.
Der Eindringlich, der aus dem Westen eventuell kommen konnte, sollte es nicht so einfach haben, den Grenzbereich unbemerkt zu verlassen. Es standen auch Schilder, wie u.a. „Grenzbereich Betreten verboten“.
Was nun die Frau anbetrifft, kann ich schreiben, dass sich die Füchse in Hötensleben eine gute Nacht wünschten. Einsam und verlassen, öde und leer der Ort. Von außerhalb kamen keine Jünglinge in diesen Ort. Drei Kneipen hatten wir und die waren abends gut besucht von den Schönheiten des Ortes. Die alten Knusperknaben von Hötensleben haben uns als Grenzer mit Sicherheit nicht angestrahlt, dafür aber die Schönheiten, sie strahlten. Und so hat die eine oder andere Frau Hötensleben am Ende der Dienstzeit mit verlassen.
Sie hat den angrenzenden Bauernhof durchquert und ob sie dann noch einen Drahtzaun gekrochen ist, entzieht sich meinen heutigen Kenntnissen.

Die Sicherheit lag aber in unseren Köpfen, da wir wussten, dass keine Streife an diesem Tag unterwegs war. Hinzu kam aber auch noch, dass wir 4 Personen zu einander etwas Vertrauen hatten. Nicht mit allen 12 Insassen unseres Zimmers und zugleich Zug war dies möglich.

Gruß Bahndamm 68

Hallo Bahndamm68,

vielen Dank für Deine Ausführungen.

Hier gibt es einen Zeitungsartikel, welcher die damaligen Handlungen und die Situation gut erläutert. Sorry, falls wir das schon hatten.
-> Link

Ari
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Re: WARUM nur?

Beitragvon Bahndamm 68 » 29. Mai 2020, 19:15

Interessierter hat geschrieben:Hallo Hermann,
ich habe mir gerade noch einmal komplett die 2 Seiten deines Threads durchgelesen. Grund: ich fand einen Bericht des NDR aus dem Jahr 2019 über deine Flucht und wollte prüfen, ob der hier schon verlinkt war. Da ich nichts vom NDR gefunden habe, stelle ich ihn nachstehend mit den darin vorhandenen tollen 18 Fotos ein. Sorry falls sich dort irgend etwas wiederholt, aber die wunderbaren Fotos haben mich beeindruckt.

https://www.ndr.de/geschichte/Flucht-au ... chnikow120


Hallo Wilfried,
Die Filmaufnahmen zum Link waren bereit 2014 entstanden, auch ein etwas längerer Bericht darüber.
Ja es war einmal.
Zwei Klasse Menschen vom NDR und natürlich auch mein Mentor aus Hötensleben Achim Walther.
Vor der erneuten Ausstrahlung des Filmes hatte ich zu meinen Erstaunen erneut einen Anruf vom NDR, zwecks Freigabe. Es gab keine größere Überlegung für die Bestätigung von mir. Ja, dies ist alles unter den Datenschutz zu sehen. Was aber für mich 2014 Gültigkeit hatte, warum sollte dies nun 2019 von mir einen anderen Stellenwert bekommen.
Ich konnte jetzt jedoch feststellen, dass der entsprechende Kommentar etwas gekürzt wurde, aber auch kein Problem für mich.

Hier eine Foto-Montage von mir:
DSC_0061-02.JPG

Ich hatte 2014 keine Reklame über den Bericht gemacht. Ich war zum damaligen Zeitpunkt im Forum DDR-Grenze.
Der Thread über 19 Seiten war dann der Beginn vom Ende in diesem Forum. Ein regelrechtes Kesseltreiben ist dabei entstanden. Kurze Zeit später ist dann die Löschtaste von einem Admin benutzt, ohne jegliche Vorankündigung sind ca. 10 User gelöscht worden.
So is dat Leben nun mal.
VG Hermann
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Re: WARUM nur?

Beitragvon Bahndamm 68 » 29. Mai 2020, 19:26

steffen52 hat geschrieben:
Interessierter hat geschrieben:Hallo Hermann,
ich habe mir gerade noch einmal komplett die 2 Seiten deines Threads durchgelesen. Grund: ich fand einen Bericht des NDR aus dem Jahr 2019 über deine Flucht und wollte prüfen, ob der hier schon verlinkt war. Da ich nichts vom NDR gefunden habe, stelle ich ihn nachstehend mit den darin vorhandenen tollen 18 Fotos ein. Sorry falls sich dort irgend etwas wiederholt, aber die wunderbaren Fotos haben mich beeindruckt.

https://www.ndr.de/geschichte/Flucht-au ... chnikow120

Die Flucht von Hermann ist sehr interessant, ich kenne sie mit noch viel mehr Details von Hermann persönlich, da wir uns vor Ort(Hötensleben) getroffen haben und er die genaue Stelle der Flucht gezeigt hat.
Gibt da auch noch ein paar andere Episoden die er mit dem West-Zoll abgezogen hat. Aber ich hoffe er schreibt selbst etwas dazu! [hallo]
Gruß steffen52

Hallo Steffen,
2018 war unser Treffen in Hötensleben, Anlass mein 50.Jahrestag der Flucht. Es gab immer viel zu erzählen, na und gelacht haben wir auch viel miteinander.
Schön war die Zeit, aber es war einmal.
ein kleines Erinnerungsgeschenk:
DSC_00060 - Steffen.jpg

VG Hermann
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Re: WARUM nur?

Beitragvon Bahndamm 68 » 29. Mai 2020, 19:34

Ari@D187 hat geschrieben:Hallo Bahndamm68,

vielen Dank für Deine Ausführungen.

Hier gibt es einen Zeitungsartikel, welcher die damaligen Handlungen und die Situation gut erläutert. Sorry, falls wir das schon hatten.
-> Link

Ari

Auf den Inhalt und vor allem auf die Überschrift hatte ich keinen Einfluss. Die Überschrift, eine Schlagzeile, die mir nicht gefallen hatte. Wir hatten ja nicht jeden Tag ein Besäufnis.
Unabhängig von diesem Zeitungsartikel schrieb ich parallellaufend dazu meinen Bericht mit der Überschrift „Warum nur“ hier wie eingangs beschrieben.

VG Hermann
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Re: WARUM nur?

Beitragvon Bahndamm 68 » 29. Mai 2020, 19:47

zoll hat geschrieben:Ich habe an dieser Stelle auf Westseite als Zollbeamter Dienst verrichtet. Eines Tages traf ich Hermann drüben vor seiner Flucht und wir haben Bierflaschen und Zigaretten ausgetauscht.
Nach über 30 Jahren haben wir uns als Freunde in den Armen gelegen. Weiter Schilderungen überlasse ich meinem Freund Hermann.
Gruß Peter

Es war einmal 1967 im Herbst unserer ersten Begegnung. Unvergessen bleiben die Momente an einen Herbsttag in Hötensleben.
1968 bin ich ja geflüchtet und 2018 sollte nun dieser Jahrestag freudig begangen werden, an Ort und Stelle von unseren verbotenen Begebenheit. Verboten natürlich nur auf unserer Seite. Leider konntest du nicht mit dabei sein.
Wie in „Warum nur“, beschrieben, haben wir selbstverständlich den Fünfzigsten mit Kulmbach Export Bier angestoßenen.
Heute trinkst du ja lieber das Blubberwasser „Kölsch“.
Auch für dich war ein Bierkrug vorgesehen.
DSC_00160 - Peter.jpg
DSC_00020 - Hermann.jpg

VG Hermann
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Re: WARUM nur?

Beitragvon augenzeuge » 29. Mai 2020, 21:11

Sehr schön geschrieben.

AZ
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Re: WARUM nur?

Beitragvon Bahndamm 68 » 29. Mai 2020, 22:19

augenzeuge hat geschrieben:Sehr schön geschrieben.

AZ

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Re: WARUM nur?

Beitragvon augenzeuge » 30. Mai 2020, 08:13

Sag mal Hermann, gab es denn in der Zeit, wo ihr so deutlich über die Ereignisse berichtet habt, auch Leute, die dich verurteilt haben, dich nicht verstanden haben?
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Re: WARUM nur?

Beitragvon Bahndamm 68 » 30. Mai 2020, 10:36

augenzeuge hat geschrieben:Sag mal Hermann, gab es denn in der Zeit, wo ihr so deutlich über die Ereignisse berichtet habt, auch Leute, die dich verurteilt haben, dich nicht verstanden haben?
AZ

Ja, na klar, die gibt es auch heute noch, wenn Du die Zeit meinst, nach meiner Flucht. Während meiner Dienstzeit konntest du solche Begegnungen Ost / West oder Alkohol im Grenzdienst nur mit Kameraden machen, zu dem ein gewisses Vertrauen auch bestanden hat. Das Vertrauen hatte aber auch seine Grenzen.
Der Kamerad, ich suche ihm noch, hatte mir auf der Stube unter 4 Augen einmal gesagt, wenn er die Möglichkeit bekommt, dann würde er flüchten. Ich wusste, dass er in der Grundausbildung den Antrag unterschrieben hatte zur Aufnahme in die Partei. Auf seinem Hinweis hatte ich ihm nur geantwortet, er solle sich auf dem Zimmer, wir waren 12 Personen, genau anschauen zu wem er dies sagt. Nicht mit allen kann man hier so offen sprechen. Ich möchte aber jetzt das Gespräch über dieses Thema beenden, sonst müsste ich ihm melden.
Meine Zeit nach der Flucht in NRW und West-Berlin bekam ich viel Anerkennung und Zuspruch über den Mut.
Das änderte sich dann, als ich mich im Forum „Grenzer suchen Grenzer“ und im „DDR-Forum Grenze“ angemeldet habe. Da waren oder sind auch heute noch echte Hardliner, die der DDR nachtrauern. Ansonsten suche ich die Gespräche, aber auf einer sachlichen Ebene, mit Hardlinern und ehemaligen Offizieren.

Drei Personen wollte oder kann ich benennen. Einer ist hier bestens bekannt. Wir hatten uns persönlich in Potsdam und Marienborn getroffen, gesehen und akzeptiert. Es ist unser Karnak. Er hat seinen Standpunkt und ich den meinen. Vorwürfe oder Anfeindungen gab es auf der ganzen Linie nicht. So muss aber auch das Leben sein. Ich war erstaunt über seinen Werdegang und er war erstaunt über mein Glück, welches ich hatte, mit all den vielen kleinen jugendlichen Fehlern.
Wir leben heute und können über das gestrige Reden. An dem gestrigen jedoch festhalten oder sogar wieder zurück ins Leben holen, da gibt es von mir ein klares „NEIN“.
WARUM nur?
2. Person ist ein ehemaliger Offizier von Hötensleben. Mehrfach hatte ich ihm angeschrieben, einmal auch telefonisch kontaktiert. Er ist von der Bundeswehr übernommen worden und später in Ehren entlassen. Das, was gewesen ist, ist für ihm Vergangenheit und er möchte darüber nicht mehr sprechen. Das muss ich akzeptieren. Ich wollte mich mit ihm unterhalten über den Tag „X“, nach meiner Flucht, was sich in der Kompanie alles abgespielt hat. Hierüber ist mir wenig bekannt. Von einem ehemaligen Hauptmann, aus dem gegenüberliegenden Grenzbattalion, hatte ich erfahren, dass nach über einem halben Jahr über das Grenzregiment oder -brigade eine größere Auswertung erfolgte, über unsere Doppelfahnenflucht. Mehr wollte er aber nicht darüber sprechen, weil er es vergessen hat (!!!).
WARUM nur?
3. Person, ein ehemaliger Freund, freiwillig für 12 Jahre zur Armee gemeldet, noch in der Ausbildung hat er sich oder vielleicht ging dies dann auch automatisch, für einen lebenslangen Dienst entschieden. Ein Streber auf der ganzen Linie. In Plauen auf der Offizierschule ist er verabschiedet im Rang eines Leutnants, üblich war Unterleutnant, mit Dolch. Eine besondere Auszeichnung. Gelandet ist er dann später in der Personenschutztruppe von Honecker. Einmal dann von mir angeschrieben und weg war er im Telefonbuch im Internet.
WARUM nur?

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Re: WARUM nur?

Beitragvon augenzeuge » 30. Mai 2020, 11:28

Vielen Dank für deine umfangreiche Schilderung, Hermann. Ich kann davon vieles nachvollziehen. Auch in meiner Altersstufe gibt es diese Leute.

Manche Menschen können nicht über ihren Schatten springen, es erstaunt mich immer wieder, dass einige immer noch versuchen, ihrer politischen Linie treu zu bleiben.
Sie haben Angst davor, dass der Kontakt mit dir womöglich dazu führt, dass sie ihr Verhalten hinterfragen müssen, oder du sie mehr oder weniger in die Öffentlichkeit bringst. Muss man so akzeptieren.

Schlimm, dass du bis 1989 warten musstest, die DDR besuchen zu dürfen.

AZ
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Re: WARUM nur?

Beitragvon Bahndamm 68 » 30. Mai 2020, 17:35

augenzeuge hat geschrieben:Vielen Dank für deine umfangreiche Schilderung, Hermann. Ich kann davon vieles nachvollziehen. Auch in meiner Altersstufe gibt es diese Leute.
Manche Menschen können nicht über ihren Schatten springen, es erstaunt mich immer wieder, dass einige immer noch versuchen, ihrer politischen Linie treu zu bleiben.
Sie haben Angst davor, dass der Kontakt mit dir womöglich dazu führt, dass sie ihr Verhalten hinterfragen müssen, oder du sie mehr oder weniger in die Öffentlichkeit bringst. Muss man so akzeptieren.
Schlimm, dass du bis 1989 warten musstest, die DDR besuchen zu dürfen.
AZ

Manche Menschen können nicht über ihren Schatten springen.
Was waren das für Menschen?
Hauptsächlich doch Personen, die offen ihr Parteiabzeichen zeigten oder verdeckt unter dem Revers trugen oder auch die, die sich berufliche Chancen dadurch ermöglichten. Für die letzte Gruppe habe ich die größten Verständnisse. Selbst mein Onkel hat es versteckt getragen. Ein Sympathisant des Systems war er 100 Prozent nicht, er hatte aber bessere berufliche Möglichkeiten. Davon gab es viele Menschen.
Na und Angst brauch auch keiner vor mir haben. Ich möchte nur die Beweggründe ergründen, für die Treue und Begeisterung für dieses System. Nur das interessiert mich.
Was ich immer noch nicht verstanden habe, die DDR war doch ein großer Verfechter der Nazi-Herrschaft. Sie hat aber den schneidigen Uniformstil übernommen.
Für einen zackigen Paradeschritt lächelt mein inneres Herzchen. Dabei sein ist aber wirklich brutal. Was haben wir in der Grundausbildung bis zur Vereidigung den Schritt üben müssen.
Ich habe am Staatsbegräbnis (Zugunglück) in Magdeburg Spalier mit stehen müssen. Unser Battalioner, im Rang eines Majors trug einen Kranz mit langsamen Stechschritt. Ich hatte ihm bewundert. Das ging mächtig in die Knochen.
Nur ganz nebenbei, wie eine Kerze gestanden, mit weißen Handschuhen und leeren Magazinen (!!!). Hinter uns, ca. 3-4 Abstand standen die Leute in Reserve, falls ein Soldat aus den Stiefeln gefallen ist, war sofort Ersatz vorhanden. Ca. 4-5 Stunden ging diese Prozedur. Wer ist da nicht alles durch die Reihen gegangen und hat den letzten Knopf noch in die richtige Position gebracht. Reine Wichtigtuerei der Offiziere.
Warum nur???
Und noch eins, in den 70-ziger Jahren bestand die Möglichkeit zum Telefon zu greifen. Aber 6-8 Stunden Wartezeit und dann genau 7min Sprechzeit. Im ersten Gespräch mit meinem Eltern war die Aufregung so groß, dass meine erste Frage nach dem Wetter war. Als man den ersten Draht dann gefunden hatte für ein Gespräch kam die Trennung. Über die Telefonkosten kann ich heute nichts mehr sagen.
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Re: WARUM nur?

Beitragvon ratata » 30. Mai 2020, 20:02

augenzeuge hat geschrieben:Sag mal Hermann, gab es denn in der Zeit, wo ihr so deutlich über die Ereignisse berichtet habt, auch Leute, die dich verurteilt haben, dich nicht verstanden haben?
AZ


Eigentlich AZ kennst du ja viele leute aus dem Forum DDR -Grenze, die Hermann seine Flucht verurteilten . Auch die Unterstützer seiner Meinung gegenüber der ewig Gestrigen , wurden mit dem Rausschmiss aus dem Forum , bestraft . Danke Hermann für die ausführlichen Informationen über deine Flucht und die Zusammenarbeit mit den Medien .

Zum Stechschritt kann ich mich auch noch an Glöwen erinnern . Damit das Essen schneller verdaut wurde, hatten es einige Ausbilder drauf ,und ließen uns mal kurz vor der Kompanie in Stechschritt marschieren , das missfiel mal einen Lametta Träger , der reihte sich in den Zug ein , griff 2 Soldaten links und rechts unter den Arm , gemeinsam marschierten wir im EX bis es ihm gefiel . MfG ratata
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Re: WARUM nur?

Beitragvon augenzeuge » 30. Mai 2020, 21:14

ratata hat geschrieben:Eigentlich AZ kennst du ja viele leute aus dem Forum DDR -Grenze, die Hermann seine Flucht verurteilten . MfG ratata


Nein, ich kenne da keinen (mehr). Oder ich kann mich nicht daran erinnern. Das ist 11 Jahre her, seit ich dort weg bin.
Und die Story von Hermann ist mir hier erst klar geworden.

AZ
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Re: WARUM nur?

Beitragvon Beethoven » 1. Juni 2020, 07:05

Ich sag mal so und aus heutiger Sicht.

Wer aus politischen Gründen aus der DDR floh (sagen ja heute alle, die einst über die Grenze gingen) hat auf jeden Fall meinen Respekt. Ich werde ihn nicht verurteilen, steht mir auch gar nicht zu.
Der jedoch, der im Grunde seines Herzens nur aus ökonomischen Gründen die DDR verließ, steht bei mir persönlich nicht hoch im Kurs. Ein Arzt z.B., der in der DDR kostenlos studiert hat, seine Patienten verließ und rüber machte, weil er im anderen Teil Deutschlands ein "besseres" Leben führen konnte, wird für mich in erster Linie ein "Nassauer" sein.

Bahndamm 68 hat geschrieben:3. Person, ein ehemaliger Freund, freiwillig für 12 Jahre zur Armee gemeldet, noch in der Ausbildung hat er sich oder vielleicht ging dies dann auch automatisch, für einen lebenslangen Dienst entschieden. Ein Streber auf der ganzen Linie. In Plauen auf der Offizierschule ist er verabschiedet im Rang eines Leutnants, üblich war Unterleutnant, mit Dolch. Eine besondere Auszeichnung. Gelandet ist er dann später in der Personenschutztruppe von Honecker. Einmal dann von mir angeschrieben und weg war er im Telefonbuch im Internet.
WARUM nur?

VG Hermann


Kleine Klarstellung. Seit Anfang der 70-er Jahre (ich glaube 71 oder 72, in dem Zuge, als auch die Offiziersschulen der NVA zu Hochschulen umstrukturiert wurden) , wurden an der Offiziersschule der GT der DDR zwar noch Unterleutnante ernannt, jedoch dienten diese nur 3 Jahre.
Alle anderen Absolventen der Offiziershochschule verpflichteten sich ab diesem Zeitpunkt zu einer Dienstzeit von 25 Jahren und wurden als Leutnante, nach der Ernennung zum Offizier, in die Truppe gesandt.

Freundlichst
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
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Re: WARUM nur?

Beitragvon Kumpel » 1. Juni 2020, 08:02

Tja Beethoven, es waren halt nicht alle so selbstlos idealistisch wie du.
Soll vorkommen. [laugh]
Kumpel
 

Re: WARUM nur?

Beitragvon augenzeuge » 1. Juni 2020, 08:11

Beethoven, und du kannst die Grenze zwischen politischen und ökonomischen Gründen ziehen?

Du siehst es also so:

Wer studierte war in der Pflicht zu bleiben? Bis zum bitteren Ende? Was denn, wenn sich in dieser Zeit politische Gründe auftaten?

Du verkennst, dass sich eine Haltung entwickelte. Am Ende war es der Staat selbst, der sich das Geld des Studiums hätte sparen können, wenn er die Leute nicht eingesperrt hätte.

Heute betrachtest du es als normal, wenn deine Kinder hier studieren und dann nach Österreich gehen.

Dabei ist das schon immer normal gewesen. Unnormal war die Politik der DDR.

Ich habe neulich gelesen, dass es viele DDRn gab. Es gab die, welche du kennen gelernt hast, die, die ich kennengelernt habe, und so weiter. Es gab damals nicht diese vielen Wechselbeziehungen wie heute, sie waren auch nicht gewollt.
Ein Diskutieren, ein Vermischen unserer DDR wäre verhindert worden. Ich glaube, es gab damals mehr unterschiedliche Wahrnehmungen des Staates als uns je bewusst geworden ist.
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Re: WARUM nur?

Beitragvon Kumpel » 1. Juni 2020, 08:20

Da kannst du auch Perlen vor die Säue werfen, das kann Beethoven nicht begreifen.
Ist nicht schlimm. Dafür hält es sich für einen gebildeten Soldaten.
Kumpel
 

Re: WARUM nur?

Beitragvon Edelknabe » 1. Juni 2020, 08:54

Sag mal Kumpel, gab es nicht mal den herrlichen DDR Propagandslogan "Bildung für den Kumpel im Schacht" oder so ähnlich? Hattest du das damals wahrgenommen...zumindest dann bis zur Kneipentür?

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Re: WARUM nur?

Beitragvon augenzeuge » 1. Juni 2020, 09:37

Edelknabe hat geschrieben:Sag mal Kumpel, gab es nicht mal den herrlichen DDR Propagandslogan "Bildung für den Kumpel im Schacht" oder so ähnlich?

Rainer Maria


Die DDR hatte einen Slogan, der die Kumpel im Schacht als "bildungsfern" bezeichnet hat? Glaub ich nicht. [angst]

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Re: WARUM nur?

Beitragvon Interessierter » 1. Juni 2020, 09:55

Edelknabe » 1. Jun 2020, 09:54
Sag mal Kumpel, gab es nicht mal den herrlichen DDR Propagandslogan "Bildung für den Kumpel im Schacht" oder so ähnlich? Hattest du das damals wahrgenommen...zumindest dann bis zur Kneipentür?

Rainer Maria


Da du dich ja angesprochen fühlst, obwohl du nicht " Kumpel im Schacht " warst, kann man da vermuten, dass bestimmte Muldentaler noch bildungsferner waren, als die angeblichen " Kumpel im Schacht "? [denken]
Interessierter
 

Re: WARUM nur?

Beitragvon Edelknabe » 1. Juni 2020, 18:21

Braucht Kumpel irgendwie textliche Unterstützung Männers? Also nee der Exbergmann wird das doch selber hinbekommen, eben auf des Rainers Frage zu antworten.

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Re: WARUM nur?

Beitragvon pentium » 1. Juni 2020, 18:27

augenzeuge hat geschrieben:
Edelknabe hat geschrieben:Sag mal Kumpel, gab es nicht mal den herrlichen DDR Propagandslogan "Bildung für den Kumpel im Schacht" oder so ähnlich?

Rainer Maria


Die DDR hatte einen Slogan, der die Kumpel im Schacht als "bildungsfern" bezeichnet hat? Glaub ich nicht. [angst]

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Im Moment fällt mir nur der Zirkel Schreibender Arbeiter ein....„Greif zur Feder, Kumpel!“
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

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Re: WARUM nur?

Beitragvon Edelknabe » 1. Juni 2020, 18:41

Genau das wars Pentium, der Spruch mit der Feder. Danke.

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Re: WARUM nur?

Beitragvon augenzeuge » 1. Juni 2020, 18:42

.„Greif zur Feder, Kumpel!“


Immerhin konnte er das. Müsste man ergänzen:" Aber schreib nicht das, was du denkst, sondern was man lesen möchte. [laugh]

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Re: WARUM nur?

Beitragvon Edelknabe » 1. Juni 2020, 18:53

Jörg, da fällt mir doch sofort dessen westdeutscher Gegenpart ein, dieser Max von der Grün. Der machte sich dann auch unbeliebt, weil er über das erlebte schrieb.Was er eben nicht nur dachte.

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Re: WARUM nur?

Beitragvon Volker Zottmann » 1. Juni 2020, 21:53

"Greif zur Feder..." So wurde seit der Bitterfelder Konferenz in den frühen 1950ern geredet. Kulturpolitisch war das damalige Zusammentreffen. Habe noch einen Zeitungsausschnitt, wo mein Schwiegervater den Ulbricht beschwatzt, oder eben umgekehrt. Die waren beide dort. Mein Schwiegervater als Kulturbürgermeister (Stadtrat sagt man heute) von Köthen.
Seit Bitterfeld blieb dem Volk nichts mehr erspart.
Denn es schrieben auch welche.... Namen lasse besser ich weg, denn Manchem werden diese Schriftsteller, die "erfundenen", auch gefallen.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: WARUM nur?

Beitragvon Kumpel » 3. Juni 2020, 13:51

Edelknabe hat geschrieben:Jörg, da fällt mir doch sofort dessen westdeutscher Gegenpart ein, dieser Max von der Grün. Der machte sich dann auch unbeliebt, weil er über das erlebte schrieb.Was er eben nicht nur dachte.

Rainer Maria


Was für ein Gegenpart und bei wem hat sich von der Grün unbeliebt gemacht ?
Von dem liefen Verfilmungen seiner Bücher im Westfernsehen.
Du bist ja auch so ein schreibender Arbeiter. Ich hab mal deine Gute Nacht Geschichte vom Marshall Plan gelesen. Oh je. [flash]
Kumpel
 

Re: WARUM nur?

Beitragvon Dr. 213 » 3. Juni 2020, 14:39

Kumpel hat geschrieben:Tja Beethoven, es waren halt nicht alle so selbstlos idealistisch wie du.
Soll vorkommen. [laugh]


Und im Heute tut er natürlich nur zum Selbstkostenpreis makeln und vermieten, und dabei den Profit nur unter allergrößtem Ekel einkassieren ....
[laugh]
Für den eigenen Standpunkt zu DDR- Zeiten kann man ja oft nix. Man wurde ja zunächst nur unbespielt dort hineingeboren.
Aber wie man sieht, man konnte schnell mal auf die schiefe Bahn geraten und zum Systemdiener werden.

Aber wenn man heute noch die Phrasen der SED- Diktatoren nachplappert, von wegen Ärzte müssen wegen ihrem Studium DDR- Insassen bleiben,
dann kann ich mir auch ausmalen, wie sehnsüchtig solche Vertreter Im Herbst 1989 auf den Befehl gewartet haben, das Ding mit Gewalt zu retten.

Oft gehört in der Verflossenen dieses, Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
Ach ich bin ja so froh, daß dieses komische Möchtegernland wenigstens einen guten Menschen hervor gebracht hat.
Wo doch z.B. der Edelknabe, Kumpel, Sparta, Wosch, Volker und die vielen vielen anderen, ich natürlich sowieso,
das große Glück im Arbeiterparadis sabotierten.

Von den bösen Lipsi- Tanz- Verweigerern ganz zu schweigen.
[zunge]

Ach das hätte ich doch fast vergessen, schöne Geschichte Hermann !
Habe sie ja schon im AF gelesen und auch, wie sehr daran gezweifelt wurde, weil ja angeblich die Löcher viel zu klein für
den Lauf der Kaschi gewesen sind und so weiter.

Herzlichst
Dr. 213
Das größte Landraubtier der Neuzeit ist DER Bär.
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