Wie man gebürtige Ostdeutsche zur Weißglut bringt
Verfasst: 13. März 2017, 11:46
Auch 25 Jahre nach der Wende verbindet Ostdeutsche noch ein Zusammengehörigkeitsgefühl. Oft wissen Westdeutsche, die sich ausgegrenzt fühlen, nicht, wie sie reagieren sollen. Wir geben Ihnen Tipps.
Fünf Jahre ist es her, dass das Stuttgarter Arbeitsgericht über die Klage einer ostdeutschen Arbeitnehmerin wegen Verletzung des Gleichbehandlungsgesetzes entscheiden musste. Dabei ging es im Kern darum, ob die Ostdeutschen in 40 Jahren DDR eine eigene Ethnie geworden sind, die Schutz vor Diskriminierung genießt. Eine Frage, die der renommierte Bremer Jura-Professor Wolfgang Däubler im WELT-Interview damals klar mit Ja beantwortete.
Die Stuttgarter Richter sahen das zwar anders und wiesen die Klage ab. Unbestritten jedoch ist, dass ältere Ostdeutsche bis heute eigene Sprach- und Verhaltensmuster pflegen. Was die Komikerin Cindy aus Marzahn auf die kurze Formel brachte: „Ich kann zwei Fremdsprachen – Deutsch und Ostdeutsch.“
Westdeutsche können das akzeptieren, müssen es aber freilich nicht. Tipps, wie man Ostdeutsche mit ihren „eigenen Waffen“ schlägt und sie überhaupt so richtig auf die Palme bringt.
Treffen Sie die richtige Tonlage
Binden Sie im Gespräch mit Ostdeutschen in jeden Ihrer Sätze das kleine Wörtchen „nu“ ein. Es kommt aus dem Sächsischen und lässt sich nur schwer übersetzen, da es wie im Chinesischen in unterschiedlichen Tonhöhen ausgesprochen wird, womit immer jeweils eine andere Botschaft verbunden ist.
Doch wie Sie das „nu“ auch aussprechen, es wird Ihnen in Ostdeutschland immer übel genommen. Von den einen, weil sie eben keine Sachsen sind, sondern Thüringer, Anhaltiner, Berliner oder Mecklenburger. Von den anderen, weil sie sich veralbert fühlen. Ein Gefühl, das Sie mit Kombinationen aus „nu“ und „glahr“, „frailisch“, „sischah“ noch steigern können.
Kommen Sie zur nullten Stunde
Haben Sie schon mal von der nullten Stunde gehört? Wahrscheinlich nicht, denn der Ausdruck entstammt dem DDR-Sprech. Wenn Kinder vor dem regulären Unterrichtsbeginn in der Schule sein sollten, hieß es im Stundenplan eben nullte Stunde. Während dieser Ausdruck inzwischen aus dem ostdeutschen Sprachgebrauch verschwunden ist, halten sich andere zeitbezogene Formulierungen dagegen hartnäckig, obwohl sie ebenso unlogisch sind.
Oder verstehen Sie, was mit viertel acht oder auch drei viertel acht gemeint ist? Sie denken jetzt sicher 8.15 Uhr und 8.45 Uhr, gemeint ist allerdings 7.15 Uhr und 7.45 Uhr. Was soll’s, kommen Sie bei Verabredungen mit Ostdeutschen einfach immer eine Stunde zu spät. Und entschuldigen Sie sich mit den Worten: „Ach ja, ihr seid ja immer vor der regulären Zeit da, das nächste Mal komme ich zur nullten Stunde. Versprochen.“
Busseln Sie zur Begrüßung
Ostdeutsche halten sich viel auf ihre Freundlichkeit und soziale Kompetenz zugute. Dennoch busseln sie nicht gern, sondern belassen es zur Begrüßung bei einem schlichten Händedruck. Ignorieren Sie die ausgestreckte Hand und fallen Sie Ihrem Gegenüber ungeniert um den Hals, wobei Sie das Küsschen links und das Küsschen rechts nicht nur andeuten, sondern mittig platzieren und ein leise gestöhntes „Bei Euch kann man sich so richtig gehen lassen“ hinterherschicken.
Behalten Sie die Schuhe an
Unter Ostdeutschen ist es heute noch verbreitet, vor dem Betreten der Wohnung die Schuhe auszuziehen oder es zumindest anzubieten. Das stammt noch aus der Zeit, als viele Ostdeutsche vietnamesische Bastmatten im Flur liegen hatten, die auf so geschickte Art geknüpft waren, dass man darin versehentlich eingetretene Hundekacke zwar nicht mehr sehen, aber noch riechen konnte. Schocken Sie Ihren ostdeutschen Gastgeber also, indem Sie ungeniert Ihre staubigen Schuhe anlassen.
Schenken Sie Toilettenpapier
Dass Sie vor der Wende im Osten lieber die Pobacken zusammengekniffen haben, statt sich den Allerwertesten auf der Toilette mit Altpapier wundzuscheuern, ärgert Sie noch heute. Bekanntlich bestand das DDR-Toilettenpapier aus geschredderten Zeitungen. Das sah man dem Klopapier nicht nur an, man konnte daraus auch wieder ganze Wörter zusammenpuzzeln.
Warum also nicht mal eine Retourkutsche fahren? Deshalb folgender Tipp: Schneiden Sie, wenn Sie einen Besuch im Osten planen, Raufasertapete in Streifen und legen Sie diese über die Toilettenrolle.
Weiter geht es hier:
https://www.welt.de/reise/article129026 ... ringt.html
Einfach köstlich und zum Schmunzeln. Dem User, der mich wahrheitswidrig gern zum Sachsen- und DDR-Hasser macht, empfehle ich den nachstehenden Link einmal rauf und runder zu lesen, den dann gehts ihm hoffentlich wieder besser.
https://www.welt.de/reise/article129282 ... ringt.html
Fünf Jahre ist es her, dass das Stuttgarter Arbeitsgericht über die Klage einer ostdeutschen Arbeitnehmerin wegen Verletzung des Gleichbehandlungsgesetzes entscheiden musste. Dabei ging es im Kern darum, ob die Ostdeutschen in 40 Jahren DDR eine eigene Ethnie geworden sind, die Schutz vor Diskriminierung genießt. Eine Frage, die der renommierte Bremer Jura-Professor Wolfgang Däubler im WELT-Interview damals klar mit Ja beantwortete.
Die Stuttgarter Richter sahen das zwar anders und wiesen die Klage ab. Unbestritten jedoch ist, dass ältere Ostdeutsche bis heute eigene Sprach- und Verhaltensmuster pflegen. Was die Komikerin Cindy aus Marzahn auf die kurze Formel brachte: „Ich kann zwei Fremdsprachen – Deutsch und Ostdeutsch.“
Westdeutsche können das akzeptieren, müssen es aber freilich nicht. Tipps, wie man Ostdeutsche mit ihren „eigenen Waffen“ schlägt und sie überhaupt so richtig auf die Palme bringt.
Treffen Sie die richtige Tonlage
Binden Sie im Gespräch mit Ostdeutschen in jeden Ihrer Sätze das kleine Wörtchen „nu“ ein. Es kommt aus dem Sächsischen und lässt sich nur schwer übersetzen, da es wie im Chinesischen in unterschiedlichen Tonhöhen ausgesprochen wird, womit immer jeweils eine andere Botschaft verbunden ist.
Doch wie Sie das „nu“ auch aussprechen, es wird Ihnen in Ostdeutschland immer übel genommen. Von den einen, weil sie eben keine Sachsen sind, sondern Thüringer, Anhaltiner, Berliner oder Mecklenburger. Von den anderen, weil sie sich veralbert fühlen. Ein Gefühl, das Sie mit Kombinationen aus „nu“ und „glahr“, „frailisch“, „sischah“ noch steigern können.
Kommen Sie zur nullten Stunde
Haben Sie schon mal von der nullten Stunde gehört? Wahrscheinlich nicht, denn der Ausdruck entstammt dem DDR-Sprech. Wenn Kinder vor dem regulären Unterrichtsbeginn in der Schule sein sollten, hieß es im Stundenplan eben nullte Stunde. Während dieser Ausdruck inzwischen aus dem ostdeutschen Sprachgebrauch verschwunden ist, halten sich andere zeitbezogene Formulierungen dagegen hartnäckig, obwohl sie ebenso unlogisch sind.
Oder verstehen Sie, was mit viertel acht oder auch drei viertel acht gemeint ist? Sie denken jetzt sicher 8.15 Uhr und 8.45 Uhr, gemeint ist allerdings 7.15 Uhr und 7.45 Uhr. Was soll’s, kommen Sie bei Verabredungen mit Ostdeutschen einfach immer eine Stunde zu spät. Und entschuldigen Sie sich mit den Worten: „Ach ja, ihr seid ja immer vor der regulären Zeit da, das nächste Mal komme ich zur nullten Stunde. Versprochen.“
Busseln Sie zur Begrüßung
Ostdeutsche halten sich viel auf ihre Freundlichkeit und soziale Kompetenz zugute. Dennoch busseln sie nicht gern, sondern belassen es zur Begrüßung bei einem schlichten Händedruck. Ignorieren Sie die ausgestreckte Hand und fallen Sie Ihrem Gegenüber ungeniert um den Hals, wobei Sie das Küsschen links und das Küsschen rechts nicht nur andeuten, sondern mittig platzieren und ein leise gestöhntes „Bei Euch kann man sich so richtig gehen lassen“ hinterherschicken.
Behalten Sie die Schuhe an
Unter Ostdeutschen ist es heute noch verbreitet, vor dem Betreten der Wohnung die Schuhe auszuziehen oder es zumindest anzubieten. Das stammt noch aus der Zeit, als viele Ostdeutsche vietnamesische Bastmatten im Flur liegen hatten, die auf so geschickte Art geknüpft waren, dass man darin versehentlich eingetretene Hundekacke zwar nicht mehr sehen, aber noch riechen konnte. Schocken Sie Ihren ostdeutschen Gastgeber also, indem Sie ungeniert Ihre staubigen Schuhe anlassen.
Schenken Sie Toilettenpapier
Dass Sie vor der Wende im Osten lieber die Pobacken zusammengekniffen haben, statt sich den Allerwertesten auf der Toilette mit Altpapier wundzuscheuern, ärgert Sie noch heute. Bekanntlich bestand das DDR-Toilettenpapier aus geschredderten Zeitungen. Das sah man dem Klopapier nicht nur an, man konnte daraus auch wieder ganze Wörter zusammenpuzzeln.
Warum also nicht mal eine Retourkutsche fahren? Deshalb folgender Tipp: Schneiden Sie, wenn Sie einen Besuch im Osten planen, Raufasertapete in Streifen und legen Sie diese über die Toilettenrolle.
Weiter geht es hier:
https://www.welt.de/reise/article129026 ... ringt.html
Einfach köstlich und zum Schmunzeln. Dem User, der mich wahrheitswidrig gern zum Sachsen- und DDR-Hasser macht, empfehle ich den nachstehenden Link einmal rauf und runder zu lesen, den dann gehts ihm hoffentlich wieder besser.
https://www.welt.de/reise/article129282 ... ringt.html