Volkspolizisten und ihre Übernahme trotz Stasizuarbeitung

Alles was in den Zeitraum nach der Wende gehört. Das Zusammenwachsen von zwei grundverschiedenen Systemen, Probleme, Erwartungen, Empfindungen usw.

Re: Volkspolizisten und ihre Übernahme trotz Stasizuarbeitung

Beitragvon Dr. 213 » 22. Juni 2017, 10:37

Das ist keine Zerfleischung. Jeder gibt was er kann......
Die immer noch Systemgläubigen sind in ihrer Klassenkampfschleife gefangen,
vermuten hinter jeder Ecke den bösen Imperialisten, Kapitalisten oder Reste
der Bonner Ultras, was immer auch das sein soll. Wahrscheinlich auch nur
eine Kunstschöpfung der DDR- Propaganda und so unecht peinlich wie der Lipsi-Tanz.

Und dann gibt es noch die alten K1 und Stasimänner, die Unterscheidung zwischen
den beiden ist wohl auch eher nur aus Tarnung und organisatorischen Gründen vorhanden
gewesen. Vielleicht um so die Uniformen und das Klopapier sauber abrechnen zu können.

Also diese Personen sind anfällig dafür, es auch im Ruhestand mit dem "Herausarbeiten"
und dem "Nachweisen" nicht sein lassen zu können.
In den Gedenkstätten fallen die auch oft auf, weil sie damit dort als Stänkerer wahrgenommen werden.

Wir konzentrieren uns zu sehr auf die K1, es lohnt sich aber auch mal, die normale VP zu beleuchten.
Ich behaupte, der Durchseuchungsgrad mit SED- Mitgliedern war überdurchschnittlich hoch gegenüber
sagen wir mal Bauarbeitern oder Busfahrern. Ob sie alle wirklich überzeugt waren ? Die Mehrheit bestimmt.

Gruß
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Re: Volkspolizisten und ihre Übernahme trotz Stasizuarbeitung

Beitragvon augenzeuge » 22. Juni 2017, 11:29

Merkur hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Nichts zu tun ist nicht korrekt. Als Leiter der Mordkommission hatte er selbstverständlich mit der K1 zu tun. Er musste sich mit denen abstimmen, oder ist das falsch?
AZ


Auch komisch, erst stellst Du eine Behauptung auf und dann fragst Du, ob es falsch ist.

Aber Merkur, das war keine Frage. Hätte auch nicht wahr schreiben können.
AZ

PS Vom Zerfleischen bin ich ganz weit weg. Ich habe mir nicht mal die Serviette angelegt.... [grins]
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Re: Volkspolizisten und ihre Übernahme trotz Stasizuarbeitung

Beitragvon Merkur » 22. Juni 2017, 11:44

Er musste sich nicht grundsätzlich mit K 1 abstimmen. K 1 ermittelte bei Tötungsdelikten autark. In die Kriminalakten von K 1 hatte der MUK-Leiter keinen Einblick. Notwendige Informationen erhielt er ohne Kenntnis der Quellen.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Volkspolizisten und ihre Übernahme trotz Stasizuarbeitung

Beitragvon Interessierter » 23. Juni 2017, 16:04

Vor fast genau 4 Jahren konnte man dieses lesen:

Ex-Polizeipräsident von Potsdam kritisiert Überprüfungspraxis - Trotz Stasi-Vita im Staatsdienst

Bei der Brandenburger Polizei konnten nach der Wende Beamte mit Stasi-Vergangenheit oft unbedrängt Karriere machen. Trotz teils problematischer Tätigkeiten für den DDR-Staatssicherheitsdienst seien Hunderte Beamte im Dienst geblieben, auch auf Führungsebene, sagte Ex-Polizeipräsident Detlef Graf von Schwerin am Freitag in der Enquetekommission des Landestags zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Laut von Schwerin scheiterte die Kündigung von nachweislich belasteten Beamten Anfang der 1990er Jahre am Innenministerium des Landes. Dies habe die rechtlichen Möglichkeiten zur Entlassung der Betroffenen damals nicht hinreichend genutzt, kritisierte der 68-Jährige. Selbst ehemalige hauptamtliche Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit und Ex-Beschäftigte der politischen Polizei K1 im Bereich der Volkspolizei seien gegen seinen ausdrücklichen Willen zuhauf weiterbeschäftigt worden und im Sicherheitsapparat aufgestiegen, sagte von Schwerin. Viele hätten in den Fragebögen zu ihrer Vergangenheit gelogen. „Das hat mir schlaflose Nächte bereitet.“

http://www.maz-online.de/Brandenburg/Tr ... aatsdienst

Ich denke der Ex - Polizeipräsident wird wohl genau wissen warum er die K 1 als politische Polizei bezeichnet. Wenn dann völlig unbedeutende, niedere Dienstgrade der VP meinen das bestreiten zu müssen, so könnte das evtl. deren Verklärungsbedürnis geschuldet sein. [grin]
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Re: Volkspolizisten und ihre Übernahme trotz Stasizuarbeitung

Beitragvon andr.k » 23. Juni 2017, 19:39

Interessierter hat geschrieben:Ich denke der Ex - Polizeipräsident wird wohl genau wissen warum er die K 1 als politische Polizei bezeichnet. Wenn dann völlig unbedeutende, niedere Dienstgrade der VP meinen das bestreiten zu müssen, so könnte das evtl. deren Verklärungsbedürnis geschuldet sein.


Der von dir eingestellte "Link" war hier schon mal ... [hallo]

Es Ist schon Interessant, wie und vor allem was du so denkst. Leider fehlt dir der einfachste Ein- bzw. Durchblick in die ganze Materie, um auch nur ansatzweise über die Arbeit der AR 1 mitzureden. Warum du dann auch noch mit "niedere Dienstgrade der VP" umher wedelst bleibt wohl dein Geheimnis. Ganz entzückend finde ich Dein "könnte das evtl. deren Verklärungsbedürfnis geschuldet sein". Das beweist nun wirklich ganz deutlich, dass du um eine ehrliche und sachliche Aufarbeitung um die damalige DVP stets bemüht bist.
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Re: Volkspolizisten und ihre Übernahme trotz Stasizuarbeitung

Beitragvon Dr. 213 » 23. Juni 2017, 21:36

Die Forderung nach "Sachlichkeit" ist schon mal perse verdächtig.

Ich finde die Beiträge des Interessierten jedenfalls gehaltvoller als lange Zitate von ungenehmen
Beiträgen und darunter nur der eine einsame Satz "Du hast keine Ahnung von K1 und AG1"

Wenn Du mehr Ahnung von den Innereien der K1 oder Volkspolizei hast, jaja der Deutschen
selbstverständlich, dann erhelle uns doch mit deinem Wissen, das macht ja sogar Merkur besser.

Diese niederen VP kann man nicht pauschal freisprechen, die haben dem Unterdrückungsapparat schön
zugearbeitet, sie waren nämlich z.B. diese Polizisten, die auf der Strasse den Perso penetrant oft verlangten,
und beim Angesicht eines PM12 ganz besondere Maßnahmen ergriffen. Da war auf jede Fall eine Meldung fällig.

PM 12 war der Ersatz für einen eingezogenen Personalausweis, er brandmarkte den Inhaber als Feind des Staates.
Antragsteller auf Ausreise in den Westen soll man damit massenhaft beglückt haben.
Ja der Ersatzausweis wurde auch für "normal" verlorene Ausweise zeitweise ausgegeben, nur war dann der Grund
auch darauf vermerkt: °Ersatz für einen verlorenen Personalausweis"
Der Hinweis auf "eingezogen" war dagegen so etwas wie ein Rotes Dreieck und erfüllte exakt den gleichen Zweck.

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Re: Volkspolizisten und ihre Übernahme trotz Stasizuarbeitung

Beitragvon augenzeuge » 23. Juni 2017, 21:46

Dr. 213 hat geschrieben:PM 12 war der Ersatz für einen eingezogenen Personalausweis, er brandmarkte den Inhaber als Feind des Staates.
Antragsteller auf Ausreise in den Westen soll man damit massenhaft beglückt haben.
Dr. 213


Und er hatte den Stempelaufdruck: Für eingezogenen PA..... [blush]

AZ
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Re: Volkspolizisten und ihre Übernahme trotz Stasizuarbeitung

Beitragvon andr.k » 24. Juni 2017, 07:53

Dr. 213 hat geschrieben:Diese niederen VP kann man nicht pauschal freisprechen, die haben dem Unterdrückungsapparat schön
zugearbeitet, sie waren nämlich z.B. diese Polizisten, die auf der Strasse den Perso penetrant oft verlangten,
und beim Angesicht eines PM12 ganz besondere Maßnahmen ergriffen. Da war auf jede Fall eine Meldung fällig.


Glaubst du selbst an das was du schreibst? [flash]
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Re: Volkspolizisten und ihre Übernahme trotz Stasizuarbeitung

Beitragvon augenzeuge » 24. Juni 2017, 09:33

andr.k hat geschrieben:
Dr. 213 hat geschrieben:Diese niederen VP kann man nicht pauschal freisprechen, die haben dem Unterdrückungsapparat schön
zugearbeitet, sie waren nämlich z.B. diese Polizisten, die auf der Strasse den Perso penetrant oft verlangten,
und beim Angesicht eines PM12 ganz besondere Maßnahmen ergriffen. Da war auf jede Fall eine Meldung fällig.


Glaubst du selbst an das was du schreibst? [flash]


War man an der Ostseeküste traf exakt das zu, was der Dr.213 schreibt.
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Re: Volkspolizisten und ihre Übernahme trotz Stasizuarbeitung

Beitragvon Dr. 213 » 24. Juni 2017, 14:20

So ist es AZ, an der Ostseeküste waren Kontrollen besonders häufig.
Ich selbst hatte nie das zweifelhafte Vergnügen mit so einen PM 12 rumzulaufen.
Aber die häufigen Ausweiskontrollen im Bezirk Rostock kann ich bestätigen.

In Warnemünde waren am Bahnhof Engstellen mit verglasten Kontrollbuden vorhanden.
Die waren zwar nie besetzt und immer offen, aber dort stand dafür oft TRAPO herum und musterte die Reisenden.
Mir war das zum Glück bekannt und so konnte ich diese Stelle bei meiner Flucht wunderschön umgehen.

Es gibt ein Dokument des MdI aus dem Jahre 1987.
Es heißt "Handbuch Staatsgrenze" und ist bei der BSTU kostenfrei zum Herunterladen gespeichert.
Das Dokument ist fast 13MB groß, es dauert vielleicht einen Moment bis es geladen ist.

hier der Link:
http://www.bstu.bund.de/DE/Wissen/MfS-D ... cationFile

Dort wird an zwei Stellen besonders auf den PM 12 hingewiesen.
einmal auf Seite 98

und ganz besonders interessant, auf Seite 133:
"bei Fertigung einer Personenkontrollkarte S 26 (z.B. bei Besitz eines vorläufigen Personalausweises PM 12,
ortsfremdes Fahrzeug oder anderen verdächtigen Umständen) Personalien gut einprägen, nicht im Beisein der Person notieren"

Das heißt auf gut Deutsch, wenn bei einer Personenkontrolle ein PM 12 Inhaber angetroffen wurde,
so war das ein gewichtiger Grund, um eine besondere Meldung auszufertigen, die Personenkontrollkarte S26, so hieß das Ding.
Diese Karte wurde nämlich ansonsten nicht bei jeder X- beliebigen Personenkontrolle ausgefüllt, warum auch, macht doch nur Schreibarbeit.

Wenn unser VP- Kenner sowas mit seinen Einzeilern hier bestreitet, muß ich doch sehr an seinem Fachwissen zweifeln.

Natürlich war der PM 12 ein Instrument der Überwachung. So konnte man Bewegungsprofile und Kontaktpersonen herausfinden.
Für junge Leute vereinfacht ausgedrückt, der PM 12 war in der DDR die stromlose- Version der elektronischen Fußfessel.

Herzlichst
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Re: Volkspolizisten und ihre Übernahme trotz Stasizuarbeitung

Beitragvon andr.k » 24. Juni 2017, 14:24

augenzeuge hat geschrieben:
andr.k hat geschrieben:
Dr. 213 hat geschrieben:Diese niederen VP kann man nicht pauschal freisprechen, die haben dem Unterdrückungsapparat schön
zugearbeitet, sie waren nämlich z.B. diese Polizisten, die auf der Strasse den Perso penetrant oft verlangten,
und beim Angesicht eines PM12 ganz besondere Maßnahmen ergriffen. Da war auf jede Fall eine Meldung fällig.


Glaubst du selbst an das was du schreibst? [flash]


War man an der Ostseeküste traf exakt das zu, was der Dr.213 schreibt.
AZ


Da ich jedes Jahr und auch zwischendurch an der Küste war, kann ich diese Aussage für mich nicht geltend machen. Ich verstehe jetzt nur nicht, wie das dem Doc passieren konnte, also das mit dem ständigen kontrollieren seines PM12? Er hatte doch mindestens ein geklautes Walky Talky von der DVP und hätte doch den Polizeifunk abhören können, nech?
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Re: Volkspolizisten und ihre Übernahme trotz Stasizuarbeitung

Beitragvon Kumpel » 24. Juni 2017, 14:29

Man mußte nicht an der Ostsee weilen um die gesteigerte Aufmerksamkeit eines ABV zu erlangen, der quasi "Amtshilfe" für die Stasi leistete.
So wurde ich bereits im zarten Alter von 14 Jahren vom ABV auf dem Schulweg abgefangen und in sein Büro geleitet um ein Schreiben zu unterzeichnen
in welchem ich mich verpflichtete den Kreis nicht zu verlassen oder nicht nach Berlin zu reisen.
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Re: Volkspolizisten und ihre Übernahme trotz Stasizuarbeitung

Beitragvon karnak » 24. Juni 2017, 14:36

Dr. 213 hat geschrieben:Für junge Leute vereinfacht ausgedrückt, der PM 12 war in der DDR die stromlose- Version der elektronischen Fußfessel.

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[flash] Na gut nun, natürlich bekam jemand so ein Ding weil man ihn auf der Rolle hatte. Aber der Vergleich mit der Fussfessel ist schon etwas abenteuerlich und verschafft den" jungen Leuten" doch einen etwas falschen Eindruck zum Überwachungsstaat. Man hat den Leuten ja nicht unbedingt an der Nase angesehen ,dass sie einen solchen Ausweis haben.
Und auch ich kann mich nicht erinnern, dass pausenlos mein PA verlangt wurde, egal wo in der DDR. Dass nicht zu tun weil man mir meine "Staatsnähe" an der Nasenspitze angesehen hat dürfte auch etwas weit hergeholt sein.
Auch nicht in einer Zeit in der ich noch so aussah. [flash]
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Volkspolizisten und ihre Übernahme trotz Stasizuarbeitung

Beitragvon Dr. 213 » 24. Juni 2017, 14:55

@andr.k
Ich darf dich berichtigen, weil auch da liegst Du etwas neben der Spur.
"Ausgeliehen" war das Ding von der DR, den Zweitakku hat die Energieversorgung "gespendet".
Das Ding war ursprünglich mit 2 Kanälen bequarzt, dem Rostocker S- Bahn und dem Rangierfunk.
Ich hatte das Gerät auch bei Erkundungstouren auf Rügen mit.

Der Rostocker Vopo- Funk Robbe 06 wurde ganz anders abgegriffen.
Wie und Wo wird aber nicht verraten, das ist nichts für die Öffentlichkeit.

Ich fand das ziemlich Cool damals, denn zu der Zeit war ich noch kein ausgebildeter Funkelektroniker.
Aus heutiger Sicht natürlich völliger Wahnsinn, auch wenn's gut gegangen ist.

Ahja, und ich schrieb doch, daß ich nie einen PM 12 hatte.

Wir gleiten aber vom Thema ab.

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Zuletzt geändert von Dr. 213 am 24. Juni 2017, 14:59, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Volkspolizisten und ihre Übernahme trotz Stasizuarbeitung

Beitragvon Kumpel » 24. Juni 2017, 14:56

Den Vergleich mit der elektronischen Fußfessel finde ich durchaus angebracht, denn der Besitz eines PM12 war zumeist mit erheblichen Einschränkungen der Bewegungsfreiheit in der DDR verbunden.
Auslandsreisen waren damit ohnehin nicht möglich.
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Re: Volkspolizisten und ihre Übernahme trotz Stasizuarbeitung

Beitragvon karnak » 24. Juni 2017, 15:01

Das soll so stimmen ist aber auch wieder ein anderer Zusammenhang.
Übrigens gibt es auch in der Bundesrepublik die Möglichkeit den PA zu entziehen und einen Ersatzpersonalausweis auszustellen. Wenn ich gerne zugeben will mit anderem Hintergrund den man natürlich auch passend auslegen kann wenn es denn sein müsste.
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Re: Volkspolizisten und ihre Übernahme trotz Stasizuarbeitung

Beitragvon Kumpel » 24. Juni 2017, 15:05

Der PM12 ursprünglich als Ausweisersatz gedacht wurde gezielt zur Überwachung, Stigmatisierung , Einschüchterung und Repression unliebsamer Bürger eingesetzt.
In meinem Weimarer Bekanntenkreis empfanden allerdings manche Leute den PM12 als eine Art Ritterschlag für besonders Renitenz gegen den Staat.
Zuletzt geändert von Kumpel am 24. Juni 2017, 15:10, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Volkspolizisten und ihre Übernahme trotz Stasizuarbeitung

Beitragvon karnak » 24. Juni 2017, 15:08

Will ich nicht unbedingt bestreiten.
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Re: Volkspolizisten und ihre Übernahme trotz Stasizuarbeitung

Beitragvon Dr. 213 » 24. Juni 2017, 15:11

Kumpel hat geschrieben:Der PM12 ursprünglich als Ausweisersatz gedacht wurde gezielt zur Überwachung, Stigmatisierung , Einschüchterung und Repression unliebsamer Bürger eingesetzt.
In meinem Weimarer Bekanntenkreis empfanden manche Leute den PM12 als eine Art Ritterschlag für besonders renitente Aufsässigkeit gegen den Staat.


Das dürfen diese Leute sich auch hoch anrechnen, denn nicht jeder hatte den Mut zum offenen Widerstand.
Wenn Du solche Bekannte hattest, so darfst Du heute stolz darauf sein.

Gruß
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Re: Volkspolizisten und ihre Übernahme trotz Stasizuarbeitung

Beitragvon karnak » 24. Juni 2017, 15:13

[flash] Ach Du lieber Gott.
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Re: Volkspolizisten und ihre Übernahme trotz Stasizuarbeitung

Beitragvon Dr. 213 » 24. Juni 2017, 15:17

Heiliger Mielke !
[shocked]
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Re: Volkspolizisten und ihre Übernahme trotz Stasizuarbeitung

Beitragvon karnak » 24. Juni 2017, 15:20

[flash]
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Re: Volkspolizisten und ihre Übernahme trotz Stasizuarbeitung

Beitragvon augenzeuge » 24. Juni 2017, 17:03

Dr. 213 hat geschrieben:So ist es AZ, an der Ostseeküste waren Kontrollen besonders häufig.

Dr. 213


Und das hatte einen Grund. Für PM12 Besitzer aus der "Provinz" war nämlich die Ostseeküste tabu, sie galt als Grenzgebiet.

Um Ribnitz Damgarten gab es häufig Kontrollen. Als man mich als PM 12 Besitzer im Auto von Nicht-PM 12- Besitzern "entdeckte", dann auch noch im Kofferraum eine Taucherbrille und Badesachen fand, war das ein Grund, uns allen das VPKA von innen zu zeigen, zwangsweise. In einem großen Raum hatten wir an den Ecken schweigend Platz zu nehmen, es folgte ein langes Verhör. Nun, das kannte ich schon, für die anderen war es unglaublich. [flash] Es endete mit dem Verweis aller Personen vom Urlaubsort! Ohne Begründung!

Am Folgetag hatte ich ein neues Quartier in Fuhlendorf gefunden, das lag auf dem Festland, und dort durfte ich bleiben. Alles irre. Was ich damals nicht ahnte, 7 Monate später durfte ich raus.

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Re: Volkspolizisten und ihre Übernahme trotz Stasizuarbeitung

Beitragvon andr.k » 24. Juni 2017, 22:54

Dr. 213 hat geschrieben:@andr.k
Ich darf dich berichtigen, weil auch da liegst Du etwas neben der Spur.
"Ausgeliehen" war das Ding von der DR, den Zweitakku hat die Energieversorgung "gespendet".
Das Ding war ursprünglich mit 2 Kanälen bequarzt, dem Rostocker S- Bahn und dem Rangierfunk.
Ich hatte das Gerät auch bei Erkundungstouren auf Rügen mit.

Der Rostocker Vopo- Funk Robbe 06 wurde ganz anders abgegriffen.
Wie und Wo wird aber nicht verraten, das ist nichts für die Öffentlichkeit.

Ich fand das ziemlich Cool damals, denn zu der Zeit war ich noch kein ausgebildeter Funkelektroniker.
Aus heutiger Sicht natürlich völliger Wahnsinn, auch wenn's gut gegangen ist.

Ahja, und ich schrieb doch, daß ich nie einen PM 12 hatte.

Wir gleiten aber vom Thema ab.

Herzlichst
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Ich finde Deine Geschichten vom "Ausleihen" nicht wirklich "amüsant". Da wird immer ganz schnell und zackig irgendeine Erklärung mit dem warum, wieso und dem üblichen Blablabla, aus dem Ärmel geschüttelt und die begangene "Untat" ist damit selbstverständlich gerechtfertigt. So müssen doch heute die wahren Helden der untergegangenen DDR gefeiert werden. Das wäre doch ganz große Klasse, oder?

Nur eines verstehe ich an diesen Geschichten nicht. Warum wird hier immer erzählt, dass die "Organe" alles wussten? Wieso gab es tatsächlich Freiräume, um Straftaten zu begehen? Ist schon merkwürdig, oder?

P.S.: Mit dem Funk "abgreifen" würde ich mich ganz so weit aus dem Fenster lehnen.
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Re: Volkspolizisten und ihre Übernahme trotz Stasizuarbeitung

Beitragvon zoll » 26. Juni 2017, 11:58

karnak hat geschrieben:[flash] Ach Du lieber Gott.

Was soll die blöde Bemerkung?
In einem so überwachten Land, wie es die DDR war, etwas zu tun, das gegen die allgemeine politische Richtung läuft, halte ich für sehr mutig.
Es gibt in diesem Forum offensichtlich immer noch Anhänger einer repressiven Richtung, die mit den geltenden Grundsätzen der Bundesrepublik leider nicht klar kommen.
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Re: Volkspolizisten und ihre Übernahme trotz Stasizuarbeitung

Beitragvon karnak » 26. Juni 2017, 13:00

Dr. 213 hat geschrieben:Wenn Du solche Bekannte hattest, so darfst Du heute stolz darauf sein.

Gruß
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Kann ich Dir sagen, weil mir solches Zeug genauso auf den Zeiger geht wie" Ich bin stolz ein Deutscher zu sein". Es ist einfach nur lächerliches Gedöhns auf etwas stolz zu sein zu dem ich selbst gar keinen aktiven Beitrag geleistet habe.
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Re: Volkspolizisten und ihre Übernahme trotz Stasizuarbeitung

Beitragvon zoll » 28. Juni 2017, 11:39

karnak hat geschrieben:
Dr. 213 hat geschrieben:Wenn Du solche Bekannte hattest, so darfst Du heute stolz darauf sein.

Gruß
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Kann ich Dir sagen, weil mir solches Zeug genauso auf den Zeiger geht wie" Ich bin stolz ein Deutscher zu sein". Es ist einfach nur lächerliches Gedöhns auf etwas stolz zu sein zu dem ich selbst gar keinen aktiven Beitrag geleistet habe.

Einen Beitrag zur Befreiung der DDR Bürger vom Sozialismus und dem damit verbundenen Unterdrückungssystem hast du in der Tat tatsächlich nicht geleistet.
Auch wenn, wie du einige Male behauptest hast,dass dir während deiner Dienstzeit Bedenken gekommen sind, wurden deine angedachten Bemühungen, sich dem Herschaftssystem zu widersetzen, durch das System im Keim erstickt.
Wenn du dich nach der Wende aber aktiv politisch an der Beseitigung des sozialistischen Systems beteiligt hast, so kannst du doch stolz sein, ein Deutscher zu sein.
Jemand der hinter den Buchstaben des Grundgesetzes steht ist ein Demokrat und darf das auch öffentlich bezeugen.
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Re: Volkspolizisten und ihre Übernahme trotz Stasizuarbeitung

Beitragvon Spartacus » 28. Juni 2017, 17:57

Einen PM 12 hatte ich nicht.

Warum nicht? Ganz einfach, ich hatte ja bereits nach meiner ersten Haftstrafe den § 47 und § 48 an der Backe, durfte also noch nicht einmal meinen Bezirk verlassen. [hallo]

LG

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Re: Volkspolizisten und ihre Übernahme trotz Stasizuarbeitung

Beitragvon Dr. 213 » 28. Juni 2017, 19:46

Von Berlin- Verbot hab ich schon mal gehört, aber den Bezirk nicht verlassen dürfen ?
Wie haben die es denn überwachen können, oder hattest Du einen Eintrag im normalen Perso ?
Wenn so Jemand am Wochenende zu seiner Schnecke am anderen Ende der Republik
gefahren ist, wie hätten z.B. die Trapos von diesem ausgesprochenen Verbot Kenntniss haben sollen ?

Gruß
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Re: Volkspolizisten und ihre Übernahme trotz Stasizuarbeitung

Beitragvon Kumpel » 29. Juni 2017, 06:36

Wenn ich mich richtig erinnere habe ich Verbote für Berlin , den Bezirk aber auch für den Kreis bekommen, heißt ich durfte den Kreis an bestimmten Tagen oder über das Wochenende nicht verlassen.
Dazu wurde ich vom ABV in sein Burö geleitet und der legte mir dann das entsprechende Schreiben vom VPKA zur Unterzeichnung vor.
Mir war das damals ziemlich egal , da ich zu diesen Zeiten oftmals ohnehin nicht verreisen wollte.
Blöd war eben nur wenn ich mal zur Oma wollte oder Wettkämpfe (Leichtathletik) hatte.Ich bin dann zu meinem Sportlehrer und habe ihm mittgeteilt , dass ich nicht mitfahren darf. Der hat dann immer recht blöd geguckt.
Kumpel
 

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