Rentenkürzung für Übersiedler / DDR Flüchtlinge

Re: Rentenkürzung für Übersiedler / DDR Flüchtlinge

Beitragvon Spartacus » 2. März 2015, 17:47

Vielen Dank Dille,

meine Synapsen funktionieren noch wunderbar, nur habe ich schon wieder keine Zeit.
Werde mich aber mit Vergnügen am WE damit beschäftigen.

LG

Sparta


Ich bin stolz darauf, kein Smartdingsbums zu besitzen.
Nicht Deutschland schafft sich ab, sondern Deutschland schaltet sich ab.
Habeck und Baerbock in die Produktion. Die Grünen sind eine fortschrittsfeindliche Sekte.



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Re: Rentenkürzung für Übersiedler / DDR Flüchtlinge

Beitragvon Dille » 4. März 2015, 00:17

augenzeuge hat geschrieben:Aber du weißt ja, dass die DDR solche Leute nicht brauchte.....


@AZ, ich hab' mir da auch oft Gedanken drüber gemacht, wir wurden an der Uni zum logischen Denken erzogen, zu Problemlösungen ermuntert -- auf unserem Fachgebiet. Nun kann man aber nicht angehende Ingenieure, die auf ihrem Fachgebiet "althergebrachtes" hinterfragen und "zu neuen Ufern aufbrechen" sollen, auf ihr Fachgebiet begrenzen, die fragen eben automatisch auch über ihr Fachgebiet hinaus. Die benutzen doch glatt die Hilfsmittel, die ihnen an der Uni beigebracht werden/ wurden, um auch andere Zusammenhänge zu hinterfragen...., auch in der Gesellschaft, auch im täglichen Leben....

Für mich glaube ich, daß auch dies einer der Widersprüche war, den ein Konstrukt wie die DDR auf Dauer nicht überleben konnte -- wir sollten logisch denken, auf unserem Fachgebiet, aber ansonsten blind glauben und gehorchen....., eine Gesellschaft auf solchen Grundlagen kann nicht zukunftsträchtig sein.

Gute Nacht, Dille
Dille
 

Re: Rentenkürzung für Übersiedler / DDR Flüchtlinge

Beitragvon tom-jericho » 4. März 2015, 04:58

Dille.

ein Herzliches Dankeschön auch vom tom.

Bei mir liegt es an den zu großen Hirnanhanglappen. [flash]

Nur eine Wahrheit des wohl stets am logischten denkenden 1. Offizier:

"Seien sie nicht traurig, seien Sie logisch!"

R.I.P. Mr. Spock! [frown]
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Re: Rentenkürzung für Übersiedler / DDR Flüchtlinge

Beitragvon Spartacus » 7. März 2015, 14:19

So mein lieber Dille,

da warst du ja fleissig, aber da es deinem Hirn zugute kommt, sparen wir mit Lob. [flash]

Mit dem RÜG verliert er folglich 40,267 - 24,3346 Punkte oder 15,9324 Punkte oder 455,83 €/ Monat an Rente.


Im Einzelfall ist das wirklich heftig, denn der gute Mann hat ja mit dieser Rente gerechnet. Wenn er
beispielsweise auf Grund solch einer ähnlichen Berechnung auf lange Sicht Eigentum erworben hat
und ebenfalls damit rechnete, das er das auch in der Rente noch locker abzahlen kann, dann.......
zieht er jetzt Luft. Du verstehst was ich meine? Und so ist das wohl auch mit den restlichen 300.000,
wenn diese wahrscheinlich auch nicht so hohe Abschläge in Kauf nehmen müssen. Aber in der Rente
tun ja auch schon 100 Euro weh.

Ich kann den in meinen Augen berechtigten Ärger der Menschen durchaus nachvollziehen!

Wo leben wir eigentlich mittlerweile, dass ehemals rechtlich zugesagtes kurzerhand einfach ins Gegenteil
verkehrt wird? Ein unhaltbarer Zustand, den es so, oder so ähnlich meines Wissens nach noch nie gegeben
hat.

LG

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Re: Rentenkürzung für Übersiedler / DDR Flüchtlinge

Beitragvon Dille » 7. März 2015, 17:03

Spartacus hat geschrieben:Im Einzelfall ist das wirklich heftig, denn der gute Mann hat ja mit dieser Rente gerechnet. Wenn er
beispielsweise auf Grund solch einer ähnlichen Berechnung auf lange Sicht Eigentum erworben hat
und ebenfalls damit rechnete, das er das auch in der Rente noch locker abzahlen kann, dann.......
zieht er jetzt Luft. Du verstehst was ich meine? Und so ist das wohl auch mit den restlichen 300.000,
wenn diese wahrscheinlich auch nicht so hohe Abschläge in Kauf nehmen müssen. Aber in der Rente
tun ja auch schon 100 Euro weh.

Ich kann den in meinen Augen berechtigten Ärger der Menschen durchaus nachvollziehen!

Wo leben wir eigentlich mittlerweile, dass ehemals rechtlich zugesagtes kurzerhand einfach ins Gegenteil
verkehrt wird? Ein unhaltbarer Zustand, den es so, oder so ähnlich meines Wissens nach noch nie gegeben
hat.



Nun @Sparta, da muß ich erst einmal eine "spitze" Bemerkung loswerden : wenn dieser Beispielrentner (der Kläger) im Mai 1989 übergesiedelt ist und dann innerhalb kurzer Zeit in der Lage war, Eigentum zu erwerben, also z.B. eine Immobilie, dann wäre es auch denkbar, daß er wohl insgesamt materiell etwas besser gestellt ist.... und auf hohem Niveau klagt.....

Dann habe ich mich ja von Dir überzeugen lassen, daß solche Fälle möglich sind --- mir fehlt da noch Dein Eingeständnis, daß es mit keinem Cent um Rentenversicherungszeiten geht, die in der alten Bundesrepublik zurückgelegt wurden, sondern ausschließlich um Arbeitszeiten in der DDR !

Dann bleibt festzuhalten, daß eine Mitteilung der Deutschen Rentenversicherung -- bis zu einem Rentenbescheid -- keine Rechtskraft besitzt, es also zumindest fahrlässig ist, darauf seine Zukunftsplanung zu begründen. Und Deine Annahme, dies hätte es "noch niemals gegeben" ist auch nicht richtig --- es hat mehrfach Änderungen in der Anrechenbarkeit und der Bewertung der Ausbildungszeiten gegeben, auch bei mir nachzulesen, wo allein die letzte Änderung um die 40,- € ausmacht.

Dann zu den etwa 300.000 Betroffenen, ich bin auch einer davon, moderat mit 9,75 €/ Monat. In dieser Größenordnung kenne ich mindestens noch 10 Personen. Wichtiger ist mir aber der Punkt, daß es offenbar auch die Fälle gibt, wo nun wieder gegreint wird, daß sie ungerecht behandelt wurden nach dem FRG und unbedingt lieber nach der vorteilhafteren Einrechnung ihrer FZR nach dem RÜG behandelt würden. Wie wolltest Du die alle unter einen Hut bringen ??

Und meine Frage steht ja immer noch unbeantwortet im Raum : wie wolltest Du die 500,- € mehr des Beispielrentners (der Kläger) jenen ebenfalls sicherlich mindestens 300.000 Rentnern/ potentiellen Rentnern erklären (die nicht 5 vor 12 übergesiedelt sind oder nie die Absicht hatten), die noch dazu absolut und prozentual mehr Beiträge bezahlt haben ??

Mein letzter Absatz in meinem vorigen Beitrag bleibt mehr als gültig : ....je mehr ich darüber nachdenke, desto....

Gruß, Dille
Dille
 

Re: Rentenkürzung für Übersiedler / DDR Flüchtlinge

Beitragvon augenzeuge » 7. März 2015, 17:08

Spartacus hat geschrieben:Wenn er beispielsweise auf Grund solch einer ähnlichen Berechnung auf lange Sicht Eigentum erworben hat
und ebenfalls damit rechnete, das er das auch in der Rente noch locker abzahlen kann, ....

Sparta


Niemand kann heute damit mehr rechnen, Sparta. Ich weiß vielleicht wie hoch meine Rente ist, aber ich weiß nicht, wie hoch alle Abzüge sind.
AZ
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Re: Rentenkürzung für Übersiedler / DDR Flüchtlinge

Beitragvon Spartacus » 7. März 2015, 17:42

Und meine Frage steht ja immer noch unbeantwortet im Raum : wie wolltest Du die 500,- € mehr des Beispielrentners (der Kläger) jenen ebenfalls sicherlich mindestens 300.000 Rentnern/ potentiellen Rentnern erklären (die nicht 5 vor 12 übergesiedelt sind oder nie die Absicht hatten), die noch dazu absolut und prozentual mehr Beiträge bezahlt haben ??


Gut da hast du schon recht, dass mag in dem Falle ungerecht erscheinen, ABER jeder weiß, was die
Ausreiseantragsteller in der DDR durchmachten, insofern mein lieber Dille.....????

Wo treffen wir uns dann?

LG

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Re: Rentenkürzung für Übersiedler / DDR Flüchtlinge

Beitragvon Dille » 7. März 2015, 18:31

Spartacus hat geschrieben:....... ABER jeder weiß, was die Ausreiseantragsteller in der DDR durchmachten, insofern .....????


Nun @Sparta -- politisch motiviertes Unrecht auszugleichen kann sicherlich nicht die Aufgabe der Deutschen Rentenversicherung sein. Aber gehen wir mal davon aus, daß der Antragsteller mit seinem Ausreiseantrag auch seinen gut bezahlten Job verlor, dann bin ich relativ sicher, daß ihm für diese Zeit bei der Rentenversicherung irgendwelche Ersatzzeiten in Höhe eines Durchschnittseinkommens angerechnet wurden.
Wenn nicht, dann ist das aber eher ein Fall für irgendein Unrechts- Beseitigungs- Anspruchs- Ergänzungs- Gesetz --- und macht bei den angenommenen 500,- €/ Monat wohl nur einen geringen Betrag aus.

Und jetzt mal ganz realistisch : jeder, der einen Ausreiseantrag gestellt hat, wußte um die potentiellen Schikanen die ihn erwarteten, die Bundesrepublik, und schon gar nicht die Deutsche Rentenversicherung, ist nicht der Rechtsnachfolger der DDR und muß nun für alles Unrecht aufkommen --- es gibt auch ein persönliches Lebensrisiko. Und damit will ich nicht etwa die Schikanen schönreden !! Wer nun "drüben" blieb und die Geschichte "aussaß" hätte ja womöglich auch in einen blutigen Bürgerkrieg geraten können und ihm die Hütte zusammengeschossen werden können....

Schönen Abend, Dille
Dille
 

Re: Rentenkürzung für Übersiedler / DDR Flüchtlinge

Beitragvon Volker Zottmann » 7. März 2015, 18:50

augenzeuge hat geschrieben:
Spartacus hat geschrieben:Wenn er beispielsweise auf Grund solch einer ähnlichen Berechnung auf lange Sicht Eigentum erworben hat
und ebenfalls damit rechnete, das er das auch in der Rente noch locker abzahlen kann, ....

Sparta


Niemand kann heute damit mehr rechnen, Sparta. Ich weiß vielleicht wie hoch meine Rente ist, aber ich weiß nicht, wie hoch alle Abzüge sind.
AZ



... Und noch weniger wissen wir um die spätere Kaufkraft.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Rentenkürzung für Übersiedler / DDR Flüchtlinge

Beitragvon Interessierter » 9. März 2015, 14:12

Hierzu ein Artikel von Martin SACHSE
aus der aktuellen FREIHEITSGLOCKE, Nr. 748, S. 8/9


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Re: Rentenkürzung für Übersiedler / DDR Flüchtlinge

Beitragvon Interessierter » 14. Mai 2015, 11:09

Badische Neueste Nachrichten (BNN)

Und hier der Artikel vom 09.05.2015


Bild
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Re: Rentenkürzung für Übersiedler / DDR Flüchtlinge

Beitragvon Spartacus » 14. Mai 2015, 14:20

Danke Interessierter,

die Kommentare zeigen auf, worum es geht, speziell für die betroffenen Menschen.
Und der Regierung, egal welcher, geht es mal wieder nur um`s liebe Geld, dass ansonsten
keine Rolle spielt und mit vollen Händen zum Fenster rausgeworfen wird. 30 Milliarden pro
Jahr, laut Bund der Steuerzahler.

Traurig und ärmlich.

LG

Sparta


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Re: Rentenkürzung für Übersiedler / DDR Flüchtlinge

Beitragvon Dille » 14. Mai 2015, 16:50

@Sparta, meine Meinung zum Thema ist ja genügend bekannt, und ich will das auch nicht wiederholen.

Ich habe ja keine vorherige Rentenauskunft bekommen, aber ich bezweifle die Aussage in dem einen Leserkommentar, daß "...rechtsverbindlich..."irgendwelche Aussagen zum Status und zur Berechnung getroffen wurden. Aus meinem Versorgungsausgleich 1993 konnte ich z.B. entnehmen, daß die Anrechnung von Ausbildungszeiten dort ausdrücklich unter Vorbehalt stand.

Dann aber nochmal kurz zum Fachlichen : diese beklagten "..hunderte von Euro.." können nur dann auftreten, wenn ein extremer Unterschied in der Bezahlung der Tätigkeit in der DDR im Vergleich zur alten Bundesrepublik bestand. Die Rentenberechnung nach dem Rentenüberleitungsgesetz funktioniert ja nicht ausgehend von den DDR- Verdiensten, sondern die DDR- Verdienste wurden für jedes Jahr im Verhältnis der jeweiligen Durchschnittsverdienste West/ Ost hochgerechnet auf Westniveau und daraus dann die Rentenpunkte.

Übrigens wird mir im Nachhinein daraus auch der tiefere Sinn des unterschiedlichen Rentenpunkt- Wertes Ost/ West klar, dieses Hochrechnungsverhältnis West/ Ost für die Rentenpunkte basiert auf den statistischen Bruttoverdiensten West/ Ost, wobei ja hier im Forum auch von interessierter Seite desöfteren mit der "2. Lohntüte" hausieren gegangen wird, also damit, daß im (statistischen) Bruttoverdienst Ost kein Anteil enthalten ist, der dann an die KV abgeführt wird vom Arbeitnehmer. Anders aber im Bruttoverdienst West -- d.h. um die Bruttoverdienste Ost/ West tatsächlich vergleichbar zu machen, müßte auf den Bruttoverdienst Ost noch ein fiktiver Anteil KV (nämlich aus der "2. Lohntüte") draufgerechnet werden.
So erkläre ich mir zumindest einen Teil des Wertunterschiedes der Rentenpunkte Ost/ West, nämlich ein Ausgleich über den Rentenpunkt- Wert.

Gut @Sparta, und jetzt kommt noch eine kleine Spitze : weder 1999 noch 2014 habe ich aus Rentnerkreisen (Ost oder West, geflüchtet oder nicht, freigekauft oder nicht) Proteste gegen eine nachträgliche Veränderung der Rentenberechnung gehört, nämlich dann, als für vor 1992 geborene Kinder die "Mütterrente" von 0,75 auf 1 Rentenpunkt/ Kind bzw. von 1 Rentenpunkt auf 2 pro Kind angehoben wurde. Aber klar -- das ist menschlich !

Gruß, Dille
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Re: Rentenkürzung für Übersiedler / DDR Flüchtlinge

Beitragvon Spartacus » 14. Mai 2015, 17:04

Na Dille ich hätte mich auch gewundert, wenn du dazu nichts schreibst. [hallo]

Ich habe ja keine vorherige Rentenauskunft bekommen, aber ich bezweifle die Aussage in dem einen Leserkommentar, daß "...rechtsverbindlich..."irgendwelche Aussagen zum Status und zur Berechnung getroffen wurden.


Hier der Wegweiser für Flüchtlinge und Übersiedler aus der DDR.



Vorwort

Liebe Mitbürger !
Sie sind in die Bundesrepublik Deutschland gekommen, um im freien Teil Deutschlands leben zu können. Für diese Freiheit haben Sie Entbehrungen und Belastungen auf sich nehmen müssen. Ich heiße Sie bei uns herzlich willkommen.

Vieles wird Ihnen neu sein. Sie haben Ihre vertraute Umgebung, Freunde und Verwandte verlassen und müssen sich hier zurechtfinden. Aber Sie sind als Deutsche in Deutschland geblieben. Die Bundesrepublik Deutschland hilft Ihnen beim Start in ein neues Leben. Gleichwohl müssen Sie ganz von vorne anfangen. Sie müssen sich in einer neuen Umgebung mit neuen Lebensumständen zurechtfinden. Doch was viele Tausende vor Ihnen geschafft haben, wird auch Ihnen gelingen.

Der vorliegende "Wegweiser" soll Ihnen dabei wichtige Hinweise geben. Er zeigt auf, welche Leistungen, Ansprüche, Hilfen und Vergünstigungen für Sie in Betracht kommen, und er nennt Ihnen die Stellen, die Ihnen dabei behilflich sein können.

Dabei wird auch aufgezeigt, welchen Weg Sie gehen müssen, um das Ziel zu erreichen. Verlieren Sie bitte nicht gleich die Geduld, wenn hier und da einmal etwas nicht so reibungslos läuft, wie Sie erhofft hatten. Manches Warten und manche Schwierigkeit werden sich nicht vermeiden lassen.
Aber machen Sie dennoch von Ihren Rechten und den angebotenen Möglichkeiten Gebrauch. Sie können dabei stets auf die verständnisvolle und sachverständige Unterstützung der für Ihre Belange zuständigen Stellen rechnen. Ich wünsche Ihnen einen guten Anfang.

Dr. Friedrich Zimmermann
Bundesminister des Innern


Auf den Seiten 26 - 33 kann man zum Thema Rentenversicherung folgendes nachlesen:

17 Rentenversicherung

Übersiedler werden in der gesetzlichen Rentenversicherung grundsätzlich so behandelt, als ob sie ihr gesamtes Arbeitsleben in der Bundesrepublik Deutschland zurückgelegt hätten.
Die Höhe Ihrer Rente hängt vom Umfang der anrechenbaren Beitrags-, Ersatz-, Ausfall- und Zurechnungszeiten sowie der Zeiten der Kindererziehung ab......

Und nun?

LG

Sparta


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Re: Rentenkürzung für Übersiedler / DDR Flüchtlinge

Beitragvon pentium » 14. Mai 2015, 17:14

Man fühlt sich in diesem Thread irgendwie an tipetanische Gebetsmühlen erinnert. Hatten wir doch alles schon!

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Re: Rentenkürzung für Übersiedler / DDR Flüchtlinge

Beitragvon Spartacus » 14. Mai 2015, 17:16

Wenn zwei Hitzköpfe miteinander diskutieren, dann .............. [flash]

LG

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Re: Rentenkürzung für Übersiedler / DDR Flüchtlinge

Beitragvon Icke46 » 14. Mai 2015, 17:38

Nun ist Rente scheinbar ein interessantes Thema - vor allem bei denen, die sozusagen die Hafeneinfahrt Rente entwer der mit einem kleinen Opernglas oder womöglich schon mit blossem Auge sehen können - also, solche wie ich zum Beispiel. Es dauert zwarnoch 2-5 Jahre bei mir, aber das ist ein recht überschaubarer Zeitraum [wink] .

Es hat zwar nichts mit dem Threadthema zu tun, aber mir spukt seit langem ein Mitbürger hier in meinem Ort im Kopf herum [wink] . Der Mann war zum Zeitpunkt der Gründung der Bundesrepublik Deutschland 65 Jahre alt, hat also sein ganzes Arbeitsleben im Kaiserreich, der Weimarer Republik und dem Dritten Reich verbracht. Vermutlich sind aber die Rentenversicherungen aber, da die Bundesrepublik sich ja als Rechtsnachfolger des Reichs betrachtete, praktisch nahtlos übergegangen.

Nun ist das (bzw. dieser Mann) bei dem Gesagten erstmal nichts besonderes - es wird einige Leute gegeben haben, die 1949 65 Jahre alt waren. Nur hat er das biblische Alter von 111 Jahren erreicht - er war also 46 Jahre lang in der Bundesrepublik Rentner [grins] .

Gruss

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Re: Rentenkürzung für Übersiedler / DDR Flüchtlinge

Beitragvon Puck » 16. Mai 2015, 12:23

er war also 46 Jahre lang in der Bundesrepublik Rentner

Gönnst du ihm das nicht icke46 ?

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Re: Rentenkürzung für Übersiedler / DDR Flüchtlinge

Beitragvon Interessierter » 3. Juni 2015, 09:13

Gestern in der FAZ

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Renten für DDR-Flüchtlinge

Beitragvon Werner Thal » 6. Juni 2015, 06:11

Frankfurter Allgemeine - FAZ v. 5.6.2015:

"Renten für DDR-Flüchtlinge - Wer ausreiste, wird bestraft

Übersiedler und Flüchtlinge aus der DDR haben doppelte Nachteile:
Erst wurden sie von der Stasi schikaniert und verloren ihren Besitz, dann strich ihnen die
Bundesrepublik große Teile ihrer Rentenansprüche. Nun soll das Verfassungsgericht entscheiden."

Weiter geht es hier:

http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 24193.html

W.T.
Wer einen Rechtschreibfehler findet, darf ihn behalten.
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Re: Renten für DDR-Flüchtlinge

Beitragvon augenzeuge » 6. Juni 2015, 09:04

Ja, man wundert sich...wobei es den einen sicher nur um Kontra geht, weniger um die Sache selbst.

„Die Linken, für die wir Verräter waren, springen uns zur Seite, und CDU/CSU und SPD, die an Feiertagen Lobeshymnen auf uns singen, treten uns in den Hintern.“


Auf die Begründung von Karlsruhe bin ich gespannt. Fast mehr als auf die Entscheidung....

AZ
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Re: Renten für DDR-Flüchtlinge

Beitragvon pentium » 6. Juni 2015, 09:37

augenzeuge hat geschrieben:Ja, man wundert sich...wobei es den einen sicher nur um Kontra geht, weniger um die Sache selbst.

„Die Linken, für die wir Verräter waren, springen uns zur Seite, und CDU/CSU und SPD, die an Feiertagen Lobeshymnen auf uns singen, treten uns in den Hintern.“


Auf die Begründung von Karlsruhe bin ich gespannt. Fast mehr als auf die Entscheidung....

AZ


Das Thema gibt es doch schon!

Re: Rentenkürzung für Übersiedler / DDR Flüchtlinge
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Re: Rentenkürzung für Übersiedler / DDR Flüchtlinge

Beitragvon Interessierter » 11. Juni 2015, 09:13

Zweimal verkauft: Der Rentenbetrug an DDR-Flüchtlingen

Eine spekulative Frage mit deutschem Bezug: Warum bricht Nord-Korea nicht zusammen, warum geht es nicht den Weg aller sonstigen kommunistischen Regime, die irgendwann widerstandslos kollabierten? Meine Vermutung: Weil jeder Gegner sofort mit dem Tod bestraft wird, buchstäblich oder sozial, per Deportation ins Arbeitslager. Opposition wird dadurch nie sichtbar, fühlbar, solidaritätsfähig. Totalitäre Regime überleben nur durch totale Alternativlosigkeit.

Das eben war in den Regimen Osteuropas anders. So gab es in der DDR neben den bekannten Dissidenten wie Biermann, Bahro oder Traube Hunderte, die ihre Auf- und Ablehnung per Ausreiseantrag deutlich machten. Auch das Reich der SED reagierte mit Schikanen, Sippenhaft, all den Bösartigkeiten eines sadistischen Kleinbürgerstaates. Doch auch wenn viele darunter schwer gelitten haben, blieben sie doch sichtbar, ein Gegenentwurf zur Anpassung. Das wirkte subversiv. Selbst linientreue Kader mussten sich fragen, warum Freunde und Verwandte für die Ausreise auf Eigentum, Beruf, Sicherheit, Freundschaften verzichteten – und was für ein Bild von der DDR das zeichnete.

Sicher ist: Die Zeichner waren mutige Leute. Wer eine Vorstellung hat von der berüchtigten ‚Zersetzung’, von der oft jahrelangen Gängelung und totalen gesellschaftlichen Isolation von Familie, Partnern, Kindern, kann erahnen, was solch ein Schritt bedeutete. Mag der Begriff des Heldentums auch an Selbstlosigkeit gekoppelt sein, so waren all jene doch ganz nah dran. Der Zusammenbruch der DDR ist nicht nur den Montagsdemonstranten, Ronald Reagan oder – ganz zuletzt – dem KGB-Offizier Gorbatschow geschuldet; wesentlich ist er denen zu verdanken, die den Mut zum Aufbegehren hatten, als dies noch eine sehr einsame Entscheidung war.

Um so rätselhafter erscheint, wie die Bundesrepublik mit diesen Leuten umgeht. In einem nebulösen, selbst Fachleuten kaum durchschaubaren Verfahren wurden die Flüchtlinge, selbst wenn sie schon in den 1970er Jahren nach Westdeutschland kamen und seitdem dort arbeiteten, rentenmäßig rückwirkend als DDR-Bürger eingestuft – auch psychologisch gegenüber Personen, die unter großen Entbehrungen gegen das DDR-Regime opponierten, eine Orwell’sche Ungeheuerlichkeit: DDR-Gegner werden nachträglich wie ‚Linientreue’ behandelt, ihre Biographie rententechnisch zum Mitläufertum umgeschrieben. Einher mit der Neueinstufung gehen Rentenverluste von bis zu 30 %, nicht wenige der Flüchtlinge sind aufgrund rechtlicher Merkwürdigkeiten sogar schlechter gestellt als sozialistische Karrieristen. Nachdem die Flüchtlinge schon von der DDR um Werte und Eigentum gebracht wurden, agiert nun die Bundesrepublik als Nachfolgerin im Unrecht.

Weiter geht es hier:
http://nicolaus-fest.de/zweimal-verkauf ... chtlingen/
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Re: Rentenkürzung für Übersiedler / DDR Flüchtlinge

Beitragvon Nostalgiker » 11. Juni 2015, 10:10

Langsam frage ich mich warum der so Interessierte hauptsächlich Beiträge, egal zu welchem Thema, verlinkt deren Schreiberlinge entweder direkt dem erzkonservativen und neoliberalen Lager angehören und letztendlich auch offen oder "verdeckt" dem Dunstkreis der Neuen Rechten zuzurechnen sind.
Was bezweckt er damit?
Da er mal äußerte das die von ihm verlinkten Inhalte seine Meinung wiederspiegeln kann ich nur davon ausgehen das es sich beim Interessierten um einen spießigen Kleinbürger handelt der die populistischen Propagandalügen der Neuen Rechten, der Konservativen und Neoliberalen zu seinen Eigenen macht um sie hier unters Volk zu bringen.

Danke dafür das du zumindest mir damit zeigst wie weit rechts du gedanklich stehst.

Und bevor du wieder aufheulst Interessierter, einer der rechtes Gedankengut verbreitet ist nicht automatisch ein Nazi, genau sowenig ist ein Linker gleichzusetzen mit den diversen linksextremen Richtungen. Aber ich bezweifle mal wieder das er die Unterschiede geistig erfassen kann und will.


Thoth
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Rentenkürzung für Übersiedler / DDR Flüchtlinge

Beitragvon Interessierter » 11. Juni 2015, 10:49

" Thoth ", Du wiederholst Dich mit Deinen jeweiligen Einlassungen zu Autoren. Mit der Behauptung ich wäre ein " Rechter " hast die Palette Deiner Unterstellungen bezüglich meiner Person noch einmal erweitert. [laugh]

Danke für Dein Interesse. [hallo]
Interessierter
 

Re: Rentenkürzung für Übersiedler / DDR Flüchtlinge

Beitragvon Nostalgiker » 11. Juni 2015, 10:56

Ich frage mich warum du so pikiert bist Interessierter.
Im Gegensatz zu dir spiele ich nicht dem Empörten wenn du mir unterstellst ich wäre ein ganz schlimmer linker Finger, tiefdunkelrot und kommunistisch verseuchter ewig Gestriger.

Da du so plärrst habe ich wohl nicht allzu unrecht mit meiner Einschätzung was deine politische Intention angeht.

Thoth


PS.: Mir ist übrigens ein ehrlicher Rechter lieber als ein vorgeblicher Demokrat der auch noch tolerant gegenüber anderen Meinung sei.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Rentenkürzung für Übersiedler / DDR Flüchtlinge

Beitragvon Interessierter » 11. Juni 2015, 11:52

@" Thoth ":
Ich plärre nicht, noch bin ich pikiert, wie man diesem Smily [laugh] unschwer entnehmen kann. Vielmehr belustigst Du mich ! Ausserdem bediene ich mich nicht, wie Du in einem anderen Thread der Fäkalien- oder Gossensprache, wo Du meinst angep..... schreiben zu müssen [denken]

Voilà la différence subtile

[hallo]
Interessierter
 

Re: Rentenkürzung für Übersiedler / DDR Flüchtlinge

Beitragvon Nostalgiker » 11. Juni 2015, 12:09

So sprach der kleinkarierte Spießbürger welcher sich für etwas Besseres hält.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

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Re: Rentenkürzung für Übersiedler / DDR Flüchtlinge

Beitragvon Volker Zottmann » 11. Juni 2015, 18:07

Hallo Wilfried,

wie schrieb der @Wosch? Kuckuck, Kuckuck....
Was mich enttäuscht ist, dass es in Berlin keine Spiegel zu geben scheint! [flash]

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Rentenkürzung für Übersiedler / DDR Flüchtlinge

Beitragvon Dille » 11. Juni 2015, 22:46

Interessierter hat geschrieben:Um so rätselhafter erscheint, wie die Bundesrepublik mit diesen Leuten umgeht. In einem nebulösen, selbst Fachleuten kaum durchschaubaren Verfahren wurden die Flüchtlinge, selbst wenn sie schon in den 1970er Jahren nach Westdeutschland kamen und seitdem dort arbeiteten, rentenmäßig rückwirkend als DDR-Bürger eingestuft – auch psychologisch gegenüber Personen, die unter großen Entbehrungen gegen das DDR-Regime opponierten, eine Orwell’sche Ungeheuerlichkeit: DDR-Gegner werden nachträglich wie ‚Linientreue’ behandelt, ihre Biographie rententechnisch zum Mitläufertum umgeschrieben. Einher mit der Neueinstufung gehen Rentenverluste von bis zu 30 %, nicht wenige der Flüchtlinge sind aufgrund rechtlicher Merkwürdigkeiten sogar schlechter gestellt als sozialistische Karrieristen. Nachdem die Flüchtlinge schon von der DDR um Werte und Eigentum gebracht wurden, agiert nun die Bundesrepublik als Nachfolgerin im Unrecht.


Um es gleich noch klarzustellen : mit "Quelle" meine ich nicht den @Interessierten, sondern den von ihm eingestellten Artikel !

Nun Ja, @Sparta wird sich schon wundern, warum ich nicht meinen Senf dazu gebe, aber auch mir erscheint dieser Artikel aus dieser Quelle fragwürdig. Ich rede mir ja längst den Mund fusslig -- aber so simpel ist das Thema eben nicht, daß es sich zur polemischen Schelte der Bundesrepublik eignen würde (und darum scheint es mir dieser Quelle zu gehen).
So wie es in dem von mir ausgewählten Absatz dargestellt wird, ist es doch überhaupt nicht, ich bin kein "Fachmann" und "durchschaue" trotzdem dieses "nebulöse Verfahren".
Mitreden kann ich dann aber mit Sicherheit im Punkt "1970er Jahre", bin ich doch selbst 1971 aus der DDR geflüchtet und seitdem Rentenbeitragszahler in der Bundesrepublik Deutschland. Und dieser fragwürdige Artikel suggeriert eben auch wieder, daß "..in den 1970er Jahren nach Westdeutschland.." Gekommene rückwirkend wie "Linientreue" behandelt würden -- das ist absoluter QUATSCH, @wosch, @AZ und ich sollten glaubwürdige Zeugen dafür sein, daß dies gerade nicht so ist !

Geradezu infam finde ich ja den Bezug auf die 1970er- Jahre, mit dem der Autor wohl die besondere Verruchtheit dieser Regelung herausstellen wollte (so im Sinne von 1970 bis 1989 als "Linientreuer" behandelt....) . Gerade das Gegenteil ist doch der Fall : jene, die im Oktober 1989 in die Bundesrepublik Deutschland übersiedelten, wurden nach dem Fremdrentengesetz rückwirkend bis zum 16. Lebensjahr in ihrer Rentenhistorie einem schon-immer-Bundesbürger gleichgestellt, dies wurde mit dem Rentenüberleitungsgesetz (zu deren möglichem Nachteil, aber evtl. auch zum Vorteil) geändert, so daß Zeiten im DDR- Erwerbsleben auf Basis der dafür relevanten Erwerbseinkommen bewertet werden.
Und um gleich dem nächsten Stuß vorzubeugen : auch nicht auf Basis der deutlich niedrigeren Einkommen in der DDR, sondern die Erwerbseinkommen in der DDR wurden im Verhältnis der Durchschnittseinkommen Ost/ West umgewertet, d.h. aufgewertet und auf dieser Basis die Rentenansprüche errechnet. (und nein @Thoth, es gibt auch plausible Gründe für den unterschiedlichen Rentenpunkt- Wert Ost/ West)

Um es ganz klar zu sagen : wer in der DDR genau einen Durchschnittsverdienst hatte, bekommt heute eine Durchschnitts- (West-) Rente, egal ob er zuvor übergesiedelt ist oder nicht, egal ob schon-immer-dagegen, egal ob "Linientreuer", egal ob "Mitläufer".

Wie es zu Verwerfungen für Übersiedler kommen kann, habe ich ja anderswo mal per Excel- Sheet dargestellt und begründet, dieser Artikel oben ist jedenfalls weit entfernt von einem sachlichen Beitrag zum Thema --- und ich unterstelle : auch bewußt polemisch.

Anmerken sollte man auch noch, daß es für Flüchtlinge für den Verlust von "Werten und Eigentum" auch einen Lastenausgleich gab (ich habe diesen selbst nicht in Anspruch genommen, da ich keine eigene Wohnung in der DDR hatte und meine Habe sehr überschaubar war), also dieses "agiert nun die Bundesrepublik als Nachfolgerin im Unrecht" ist schon sehr tendenziös --- von dieser fragwürdigen Quelle, wie ich meine.

Gruß, Dille
Dille
 

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