dein1945 hat geschrieben:
Was hat man eigentlich für ein Rockkonzert oder eine Disco gezahlt,
Sept.1965 bei den Stones in der Waldbühne 20 DM, verdiente damals ca 800 DM und wohnte bei Muttern !
Schönes WE aus Berlin
dein1945 hat geschrieben:karnak hat geschrieben:Spartacus hat geschrieben:
Wir verdienten alle ungefähr das selbe Geld, also so um die 600 – 650 Mark. Wie sollten wir also da was sparen und davon unsre Wohnung einrichten? Bei den Preisen?
Ich habe beim Lesen der Beiträge so nachgedacht wie das bei mir so eigentlich war.Komisch was man so alles vergisst.Irgendwie habe ich die Erinnerung,ich hatte eigentlich immer ganz gut Kohle zum ausgeben.Und meine damit die Zeit vor meinen Eintritt in das Mfs.Habe ich also mal den SV-Ausweis rausgekramt und tatsächlich,in dem Jahr nach der Lehre habe ich etwas über 600 Mark verdient,kann man gar nicht so richtig glauben.Wenn ich aber richtig darüber nachdenke,ist es eben Äpfel mit Birnen vergleichen,denn was meinst Du eigentlich mit:"Bei den Preisen"? und ich nehme das Deli da mal aus.In der Zeit habe ich,wie die Meisten in der DDR wahrscheinlich,bei den Eltern gewohnt.Ich hatte noch zusätzlich Glück,Kostgeld brauchte ich nicht abgeben,wenn ich Hunger hatte bin ich an den Kühlschrank.Und ansonsten,was für Kosten gab es denn groß für den täglichen Lebensunterhalt.Die Kneipenpreise,na ja,es gab ja einen Grund warum die Westberliner so gerne in den Osten gefahren sind,eben wegen der Preise dort.
Vor dem Mauerbau, hatte meine Oma in Ostberlin 150 Mark Rente, was glaubst Du wer hat mehr von West nach Ost geschleppt ? Und bei 25 DM Umtausch war es für mich nicht gerade Preiswert !
Was hat man eigentlich für ein Rockkonzert oder eine Disco gezahlt,
Sept.1965 bei den Stones in der Waldbühne 20 DM, verdiente damals ca 800 DM und wohnte bei Muttern !
weiß nicht mehr,vielleicht 5 Mark,Straßenbahnfahrt in Potsdam 20 Pfennige.Unsere Erste Wohnung in Potsdam,eine Altbauwohnung,Schlafzimmer,Wohnzimmer,Küche,eine elektrische Duschkabine wurde dort noch eingebaut.Natürlich war die Bude in einem katastrophalen Zustand aber wir waren glücklich damit und Miete haben wir dafür 28 Mark bezahlt,schon mit dem Aufschlag zu der Duschkabine.
Unsere erste Neubauwohnung,80 m,dafür haben wir 78 Mark Miete bezahlt,alles inklusive.Was ich damit sagen will,wenn Mann und Frau zusammen 800 Mark verdient haben,schwarz hat sowieso fast jeder noch was dazu verdient,man konnte damit schon leben,ohne dahin zuvegetieren.Man wurde wohl nicht reich aber man lebte damit vernünftig,wie eben heute auch als normaler Prolet,das ist einfach ein Fakt,alles andere ist Schwarzmalerei.Natürlich rede ich da nicht von mir,als Hauptmann des Mfs hatte ich 2000 Mark dazu noch die 800 von meiner Frau,da standen wir schon gut da.Aber ich muss eben auch sagen,wir hatten diverse Bekannte aus dem zivilen Bereich,ein Dachdecker,eine Zahnärztin,einen Beleuchter von der DEFA,einen KFZ-Schlosser,mehr fallen mir jetzt nicht ein.Jedenfalls,was soll ich sagen,die Meisten von Denen haben uns finanziell ausgelacht,da wurden Wohnungen tapeziert,geschalwerkt,Datschen aufgebaut bei Denen die es nicht konnten,Autos repariert.Die Möglichkeiten waren unendlich und eine Steuerbehörde gab es nicht,die Staatssicherheit hatte anderes zu tun .Und irgendwie war man nicht vom Sozialneid befallen.Wie singt Renft auf der letzten CD:"Es war da eine Zeit,in der Gold nichts wog.Leute,erschlagt mich,auch als ich die 2000 Mark von der Staatssicherheit noch nicht hatte,mit Schrecken denke ich an die Zeit nicht zurück,manchmal denke ich,Du hast wohl doch in einer anderen DDR gelebt.Oder ich bin eben einfacher gestrickt,oder verkläre die ganze Sache,mag ja sein.
Schönes WE aus Berlin
icke46 hat geschrieben:Ah ja - Du hast ja echt detektivische Qualitäten .
Aber 1980 lässt wohl auf einen Zusammenhang mit Polen und Solidarnosc schliessen .
Gruss
icke
ABV hat geschrieben:Mir fällt bei dieser Gelegenheit ein gelesen zu haben, dass beim Aufbau der Regierungsorgane in der SBZ / DDR, die wichtigen Posten vorzugsweise mit solchen Kommunisten besetzt wurden, die den Krieg in der Moskauer Emigration verbracht hatten. Zufall? Oder gab es etwa ein gespanntes Verhältnis zwischen den " Heimkehrern" und denen, die den ganzen Mist bis zum Ende erleiden mussten?
Der Großvater meiner Exfrau saß ebenfalls im KZ. Später schickte man ihn in ein Strafbattaillon. Die Nazis konnten ihm seine kommunstische Überzeugung nicht nehmen.
Über die Politik der SED sagte er jedoch immer nur einen Satz: " Dafür haben wir nicht gekämpft! Das sind keine Kommunisten."
Vielleicht sollte man einen Extrathread eröffnen und darüber diskutieren, wie weit die Politik der SED mit den ursprünglichen Idealen des Kommunismus überhaupt noch im Einklang stand?
Irgend jemand, ich weiß leider nicht mehr wer das war, hatte mal die These aufgestellt, dass die SED keine typische " Linke Partei" war. Sondern eher als " Rechtskonservativ" bezeichnet werden kann. Ein Beispiel für die " Rechtslastigkeit" der SED, wurde in der Überbetonung des militärischen im Alltag gesehen.
Gruß an alle Uwe
karnak hat geschrieben:Diese Vergleiche,HJ,Volkssturm,,Pimpfe,SD,sind sowas neben der Spur und zeugen von völliger Unkenntnis der wahren Sachlage und den wahren Abläufen und Realitäten in den entsprechenden "Vergleichsorganisationen"der DDR.
karnak hat geschrieben:Diese Vergleiche,HJ,Volkssturm,,Pimpfe,SD,sind sowas neben der Spur und zeugen von völliger Unkenntnis der wahren Sachlage und den wahren Abläufen und Realitäten in den entsprechenden "Vergleichsorganisationen"der DDR.
Spartacus hat geschrieben:karnak hat geschrieben:Diese Vergleiche,HJ,Volkssturm,,Pimpfe,SD,sind sowas neben der Spur und zeugen von völliger Unkenntnis der wahren Sachlage und den wahren Abläufen und Realitäten in den entsprechenden "Vergleichsorganisationen"der DDR.
Mann Karnak, du machst es einem aber auch echt schwer.
Du schreibst ja selbst Vergleichsorganisationen, wenn auch in Gänsefüsschen und ja, es ist bestimmt schwer für Dich
solche Vergleiche zu akzeptieren, aber sie müssen meine Meinung nach sein.
Edelknabe,
ich rede die DDR nicht per se schlecht. Ich hatte auch sehr viel schöne Momente damals, die ich auch nicht missen möchte. Viele Produkte waren hervorragend und ich schätze sie auch heute noch sehr. Der Zusammenhalt unter den Menschen - oft hoch gepriesen - war wirklich bemerkenswert und verdient, gerade in der heutigen Zeit wiederbelebt zu werden. Meine Eltern gehörten damals auch zu den "Gewinnern", konnten sich sogar ein eigenes Haus bauen. Aber auch nur, da mein Vater damals schweren Herzens in die Partei eintrat, damit er seinen Meister machen konnte. Das fiel ihm aber gar nicht leicht und ich habe es ihm nie überl genommen, da ich verstehen konnte, dass er was erreichen wollte in seinem Leben. Er hat sich halt angepasst, wie Millionen andere auch und ich nehme es - auch hier im Forum - niemanden übel, wenn er / sie sich arangiert haben. Wie Du selber so treffend schreibst: So ist / war das Leben nun mal!
Und natürlich gab es eben Unterschiede und man kann mein Leben nicht mit anderen vergleichen, da es halt anders verlief. Ich erlebte es dann aus einer ganz anderen Perspektive, sprich, wenn Du Dich mit dem System -
bewußt noch dazu und zu allem bereit - angelegt hast, dann zeigte das System sehr schnell seine wahre Fratze.
Ganz schnell, unbarmherzig und gnadenlos!
Und eben auch das ist ein teil der Geschichte.
Leider.
Beste Grüße
Sparta
die Lebenswege in der damaligen DDR waren aber auch sowas von unterschiedlich, man kann da einfach nicht sagen
karnak hat geschrieben:Mein Vater war bei den Pimpfen,der HJ und in der Kampfgruppe von den beiden Ersten hat er mir erzählt,den Schnulli bei der Kampfgruppe habe ich noch miterlebt.Bei den Pionieren und in der FDJ war ich sowieso und habe erlebt was dort wirklich so lief,im Wesentlichen hat man dort die Freizeit der Jugendlichen organisiert.Sicher bestand das eigentliche Ziel in der ideologischen Stählung der Jugendlichen,das ist aber mehr und mehr zur Farce verkommen, wurde so ernsthaft gar nicht betrieben wie man das heute oft darstellt,bei den Pimpfen und der HJ ging es da schon anders zur Sache,man hatte ja auch ein ganz anderes Ziel,es stand zu 100% fest,dass man die halbe Welt überfallen und ausplündern wollte und zwar im Auftrag von Krupp und CO.Und dafür brauchte man funktionierende Soldaten.
Spartacus hat geschrieben:. Ich erlebte es dann aus einer ganz anderen Perspektive, sprich, wenn Du Dich mit dem System -
bewußt noch dazu und zu allem bereit - angelegt hast, dann zeigte das System sehr schnell seine wahre Fratze.
Ganz schnell, unbarmherzig und gnadenlos!
Und eben auch das ist ein teil der Geschichte.
Leider.
Beste Grüße
Sparta
Spartacus hat geschrieben:karnak hat geschrieben:Mein Vater war bei den Pimpfen,der HJ und in der Kampfgruppe von den beiden Ersten hat er mir erzählt,den Schnulli bei der Kampfgruppe habe ich noch miterlebt.Bei den Pionieren und in der FDJ war ich sowieso und habe erlebt was dort wirklich so lief,im Wesentlichen hat man dort die Freizeit der Jugendlichen organisiert.Sicher bestand das eigentliche Ziel in der ideologischen Stählung der Jugendlichen,das ist aber mehr und mehr zur Farce verkommen, wurde so ernsthaft gar nicht betrieben wie man das heute oft darstellt,bei den Pimpfen und der HJ ging es da schon anders zur Sache,man hatte ja auch ein ganz anderes Ziel,es stand zu 100% fest,dass man die halbe Welt überfallen und ausplündern wollte und zwar im Auftrag von Krupp und CO.Und dafür brauchte man funktionierende Soldaten.
Karnak,
es gaht doch nicht darum, wie man es betrieben hat und was die Ziele waren.
Es geht darum das man sie betrieben hat.
Kannst und willst Du mir da folgen?
ABV hat geschrieben:Spartacus schrieb:
Wieso haben eigentlich immer die Täter den Wunsch, sich mit ihren Opfern auszusöhnen?
Wieso sollten wir, die Opfer, uns mit ihnen aussöhen?
Was hätten wir denn davon?
Möglicherweise die Chance auf inneren Frieden? Oder möchten sie lieber ihr ganzes Leben lang einen Kampf führen, der längst vorbei ist? Warum mühen sich eigentlich so viele Leute ehrlich die Vergangenheit aufzuarbeiten, damalige Denkweisen und Irrtümer darzulegen, wenn es am Ende angeblich doch sinnlos ist?
Schade das sich der User Turtle, der in der DDR ebenfalls im Gefängnis saß, nicht mehr in diesem Forum ist. Er könnte ihnen an seiner eigenen Person erklären, was ein Opfer von der Versöhnung hat. Wenn alle so denken würden wie Sie, denn wäre die ganze Aufarbeitung und nicht zuletzt auch dieses Forum, völlig überflüssig!
Gruß Uwe
karnak hat geschrieben:Spartacus hat geschrieben:. Ich erlebte es dann aus einer ganz anderen Perspektive, sprich, wenn Du Dich mit dem System -
bewußt noch dazu und zu allem bereit - angelegt hast, dann zeigte das System sehr schnell seine wahre Fratze.
Ganz schnell, unbarmherzig und gnadenlos!
Und eben auch das ist ein teil der Geschichte.
Leider.
Beste Grüße
Sparta
Wo Du recht hast hast Du recht.Die Frage ist eben nur,ob das System EIGENTLICH eine Gesellschaft errichten wollte,wo es wenigstens ETWAS gerechter zugeht und dabei an ihren eigenem Unvermögen und vielen anderen Umständen gescheitert ist,auch an der eigenen Arroganz der Unfehlbarkeit,oder ob es in Wahrheit diese "Fratze"prinzipiell hatte und das Volk unterdrücken wollte um ihre Pfründe zu sichern und an der Errichtung dieser ETWAS gerechteren Gesellschaft eigentlich überhaupt kein Interesse hatte,dieser positive Anspruch nur geheuchelt war.Dass das so gewesen sein soll,dass zweifle ich eben an und an der Stelle geraten wir in Konflikt,in aller Freundschaft natürlich.
SkinnyTrucky hat geschrieben:Kristian, wenn du über Ziele schreibst, hab ich da mal eine Frage....war nicht gerade das Ziel, den Endsieg des globalen Kommunismusses zu erreichen....????
Ich will mir das garnicht vorstellen, denn das hätte richtig viele Opfer gegeben....denn sich dem dann entziehen, wär dann nicht mehr möglich gewesen....
groetjes
Mara
Sirius hat geschrieben:
Sicher war das das Ziel und das wäre nur mit Gewalt zu erreichen gewesen.
Spartacus hat geschrieben:
Sind wir doch mal ehrlich: ( auch wenn ich jetzt wieder auf die Frexxxxe kriege)
Pimpfe = Junge Pioniere
So nicht korrekt, richtig Jungvolk Umgangssprachlich hatte sich allerdings die Bezeichnug Pimpf durchgesetzt.
Das Jungvolk war eine Unterorganisation der HJ.
Jungvolk 10 - 14 Jahre, HJ ab 14
HJ = FDJ
Hj und damit auch Jungvolk war eine paramilitärische Organisation mit Dienstpflicht. Ab 1936 war faktisch per Gesetz geregelt das männliche Jugendliche Mitglied der HJ sind.
Andere Jugendorganisation gab es faktisch nicht mehr, beziehungsweise sie waren illegal.
GST gab es nicht mal bei den Nazis
Doch gab es wenn man so will. In der HJ gab es spezielle Sondereinheiten, so zum Beispiel die Flieger-HJ oder Motor-HJ.
Mein Vater und sein Bruder waren je in solch einer Sondereinheit.
Spiel, Spaß + Indoktrinierung im Ferienlager ( bei beiden gleich)
KLV-Lager sind nicht unbedingt mit Ferienlage in der DDR gleichzusetzen. Die meisten Ferienlager waren Betriebsferienlager und unterstanden weder der Pionierorganisation, FDJ oder GST.
Daneben gab es noch zentrale Pionierlager und dann ab den 80gern die Lager für Arbeit und Erholung .....
Hier sind vielleicht die "Lager für vormilitärische Ausbildung" gemeint welche von der GST organisiert wurden.
Militärische Ausbildung war Hauptbestandteil der HJ und Jungvolknachmittage
Volkssturm = Kampfgruppen
Volkssturm war das letzte Aufgebot in der Endphase des Kriegen.
Kampfgruppen waren permanent existierende paramilitärische Einheiten. Mitgliedschaft war freiwillig. Unterstellt waren die Kampfgruppen dem MdI, also der VP.
Zum volkssturm wurde man dienstverpflichtet, also gezogen und der VS unterstand der Wehrmacht
SD = Stasi
SD war der Sicherheitsdienst der SS.
Wenn hier schon ein Vergleich bemüht werden muß dann doch bitte das RSHA mit den entsprechenden Linien(HA's des MfS) und nicht dem MfS als solches.
Die Partei hat immer Recht ( bei beiden gleich)
Über den Ursprung, die Bedeutung dieses Zitates wurde hier an andere Stelle ausführlich geschrieben, so wie es hier steht ist es einfach Quatsch
Diese Ähnlichkeite können doch kein Zufall sein.
Die Ähnlichkeiten sind fataler Zufall, denn die gesamte politische Organistation wurde nach dem Vorbild der SU und nicht dem Dritten Reich aufgebaut
karnak hat geschrieben:Das es so war gestehe ich zu.Darüber musste ich mir schmerzlich klar werden.Aber ob es EIGENTLICH SO GEWOLLT war,das ist für mich ein Knackpunkt und sicher eine dialektische Frage, mit der man sich in einer fernen Zukunft nochmal beschäftigen könnte.
Thoth hat geschrieben:Die Ähnlichkeiten sind fataler Zufall, denn die gesamte politische Organisation wurde nach dem Vorbild der SU und nicht dem Dritten Reich aufgebaut.
karnak hat geschrieben:Sirius hat geschrieben:
Sicher war das das Ziel und das wäre nur mit Gewalt zu erreichen gewesen.
Und wieso steht das eigentlich so 100%fest?Und auch für alle Zeit?Ist es unvorstellbar,dass sich Bedingungen ändern und damit auch Wertvorstellungen einer demokratischen Mehrheit?
Zurück zu Spezial - Das Renten - Thema
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast