DDR Opferrente

Re: DDR Opferrente

Beitragvon Icke46 » 6. April 2013, 16:16

Ah ja - Du hast ja echt detektivische Qualitäten [flash] .

Aber 1980 lässt wohl auf einen Zusammenhang mit Polen und Solidarnosc schliessen [wink] .

Gruss

icke
Benutzeravatar
Icke46
 
Beiträge: 5885
Bilder: 426
Registriert: 25. April 2010, 18:16
Wohnort: Hannover-Peine

Re: DDR Opferrente

Beitragvon Danny_1000 » 6. April 2013, 16:45

@spartacus,

hast Du sehr gut geschrieben, Dein Beitrag vermittelt dem Lesenden durchaus einen Eindruck über die in vielen Teilen ambivalente DDR- Gesellschaft. Auch von mir ein DANKESCHÖN für deine Mühe !

Gruß
Danny
Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben
dafür einsetzen, dass du es sagen darfst !
(Evelyn Beatrice Hall 1868; † nach 1939)
Benutzeravatar
Danny_1000
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 2789
Registriert: 24. April 2010, 19:06

Re: DDR Opferrente

Beitragvon Nostalgiker » 6. April 2013, 17:03

dein1945 hat geschrieben:
Was hat man eigentlich für ein Rockkonzert oder eine Disco gezahlt,

Sept.1965 bei den Stones in der Waldbühne 20 DM, verdiente damals ca 800 DM und wohnte bei Muttern !

Schönes WE aus Berlin


Ja die Ticketpreise:
Barklay James Harvest, 1987, Treptower Park, 4 Mark/DDR
Bob Dylan 1987, Treptower Park, 10 Mark/DDR
Joe Cocker, 1988 Berlin Weißensee, 15 Mark/DDR
Bruce Springsteen, 1988 Berlin Weißensee, 20 Mark/DDR
Marillion/Brian Adams/James Brown/Fischer Z, 3 Tage 1988, Berlin Weißensee, 15 Mark/DDR (nicht mehr erkenntlich ob pro Tag oder für alle drei Tage)
Ten Years After/Uriah Heep/Golden Earing, 1989 Berlin Weißensee, 30 Mark/DDR
"The Wall", 1990 Berlin Potsdamer Platz, 40 DM
The Rolling Stones, 1990 (13.August !) Berlin Weißensee, 39 DM

Karten liegen bei mir vor .......

Aktuell: "The Wall" 2013 Berlin ab 83€ bis 240€ ........

Thoth
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13714
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: DDR Opferrente

Beitragvon karnak » 6. April 2013, 17:50

dein1945 hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:
Spartacus hat geschrieben:
Wir verdienten alle ungefähr das selbe Geld, also so um die 600 – 650 Mark. Wie sollten wir also da was sparen und davon unsre Wohnung einrichten? Bei den Preisen?


Ich habe beim Lesen der Beiträge so nachgedacht wie das bei mir so eigentlich war.Komisch was man so alles vergisst.Irgendwie habe ich die Erinnerung,ich hatte eigentlich immer ganz gut Kohle zum ausgeben.Und meine damit die Zeit vor meinen Eintritt in das Mfs.Habe ich also mal den SV-Ausweis rausgekramt und tatsächlich,in dem Jahr nach der Lehre habe ich etwas über 600 Mark verdient,kann man gar nicht so richtig glauben.Wenn ich aber richtig darüber nachdenke,ist es eben Äpfel mit Birnen vergleichen,denn was meinst Du eigentlich mit:"Bei den Preisen"? und ich nehme das Deli da mal aus.In der Zeit habe ich,wie die Meisten in der DDR wahrscheinlich,bei den Eltern gewohnt.Ich hatte noch zusätzlich Glück,Kostgeld brauchte ich nicht abgeben,wenn ich Hunger hatte bin ich an den Kühlschrank.Und ansonsten,was für Kosten gab es denn groß für den täglichen Lebensunterhalt.Die Kneipenpreise,na ja,es gab ja einen Grund warum die Westberliner so gerne in den Osten gefahren sind,eben wegen der Preise dort.

Vor dem Mauerbau, hatte meine Oma in Ostberlin 150 Mark Rente, was glaubst Du wer hat mehr von West nach Ost geschleppt ? Und bei 25 DM Umtausch war es für mich nicht gerade Preiswert !

Was hat man eigentlich für ein Rockkonzert oder eine Disco gezahlt,

Sept.1965 bei den Stones in der Waldbühne 20 DM, verdiente damals ca 800 DM und wohnte bei Muttern !

weiß nicht mehr,vielleicht 5 Mark,Straßenbahnfahrt in Potsdam 20 Pfennige.Unsere Erste Wohnung in Potsdam,eine Altbauwohnung,Schlafzimmer,Wohnzimmer,Küche,eine elektrische Duschkabine wurde dort noch eingebaut.Natürlich war die Bude in einem katastrophalen Zustand aber wir waren glücklich damit und Miete haben wir dafür 28 Mark bezahlt,schon mit dem Aufschlag zu der Duschkabine.
Unsere erste Neubauwohnung,80 m,dafür haben wir 78 Mark Miete bezahlt,alles inklusive.Was ich damit sagen will,wenn Mann und Frau zusammen 800 Mark verdient haben,schwarz hat sowieso fast jeder noch was dazu verdient,man konnte damit schon leben,ohne dahin zuvegetieren.Man wurde wohl nicht reich aber man lebte damit vernünftig,wie eben heute auch als normaler Prolet,das ist einfach ein Fakt,alles andere ist Schwarzmalerei.Natürlich rede ich da nicht von mir,als Hauptmann des Mfs hatte ich 2000 Mark dazu noch die 800 von meiner Frau,da standen wir schon gut da.Aber ich muss eben auch sagen,wir hatten diverse Bekannte aus dem zivilen Bereich,ein Dachdecker,eine Zahnärztin,einen Beleuchter von der DEFA,einen KFZ-Schlosser,mehr fallen mir jetzt nicht ein.Jedenfalls,was soll ich sagen,die Meisten von Denen haben uns finanziell ausgelacht,da wurden Wohnungen tapeziert,geschalwerkt,Datschen aufgebaut bei Denen die es nicht konnten,Autos repariert.Die Möglichkeiten waren unendlich und eine Steuerbehörde gab es nicht,die Staatssicherheit hatte anderes zu tun [grin] .Und irgendwie war man nicht vom Sozialneid befallen.Wie singt Renft auf der letzten CD:"Es war da eine Zeit,in der Gold nichts wog.Leute,erschlagt mich,auch als ich die 2000 Mark von der Staatssicherheit noch nicht hatte,mit Schrecken denke ich an die Zeit nicht zurück,manchmal denke ich,Du hast wohl doch in einer anderen DDR gelebt.Oder ich bin eben einfacher gestrickt,oder verkläre die ganze Sache,mag ja sein. [wink]


Schönes WE aus Berlin

Ich wollte auch nicht zum Ausdrück bringen,dass die DDR Das Tal der Glücksseeligen war,aber eben auch nicht ein Landstrich in dem die halbe Nation"dahin vegetierte,am Rande des Existenzminimums, ich halte das einfach für populistischen Quatsch.Und ich berichte da nur von meinen persönlichen Erfahrungen.Ich bin 1957 geboren,mit 20 Jahren hatte ich das dringende Bedürfnis auf eigenen Beinen zu stehen,mit 23 Jahren hatte ich eine Familie und war Vater und habe unser Leben aufgebaut und man hat mir auch die Möglichkeiten dazu gegeben.1990 hatte ich logischerweise einen Bruch in meiner Biographie,aber auch da habe ich mein Leben in die Hand genommen und man hat mir eine Chance dazu gegeben,die habe ich genutzt und hatte nicht einen Tag ernsthafte Probleme,Punkt.Ein bisschen Wollen und Eigeninitiative, auch etwas"engagieren"gehört wahrscheinlich auch dazu.Das Leben ist nur selten ein Wunschkonzert,zumindest sind das meine Lebenserfahrungen.
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 25130
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: DDR Opferrente

Beitragvon Wosch » 6. April 2013, 18:00

Rollings Stone-Konzert, 1965 in Münster/ Münsterlandhalle, Eintrittspreise = 6,-DM und 10,-DM, habe die Karten nicht aufgehoben, aber für 6,-DM war ich dabei.
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
Mecklenburger sind nicht nachtragend, aber vergessen tun sie auch nicht!
Benutzeravatar
Wosch
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 4204
Bilder: 0
Registriert: 24. April 2010, 23:13
Wohnort: Kassel, im Januar 1962 aus der DDR geflohen.

Re: DDR Opferrente

Beitragvon Spartacus » 6. April 2013, 18:04

Hallo ihr Guten,

Hab mir erst mal das Bayernspiel reingezogen und na mit so viel Lob habe ich aber nicht gerechnet.
( wo ist denn hier der Rotwerden Button?)

Karnak,

erst mal Respekt für Dein Outing. da hast Du verdammt viele Pluspunkte bei mir gesammelt und
ich sehe Dich jetzt in einem etwas anderen Licht, also einem durchaus Positiven. Du hast Dich
anscheinend mit Deiner Vergangenheit auseinander gesetzt und wie schon gesagt, alle Achtung
sowas muß man hier erst mal bringen. ICH FINDE DAS GANZ AU?ERGEWÖHNLICH!

Aber lies meinen Beitrag noch mal in Ruhe durch, nicht böse gemeint, denn mit den Preisen meinte
ich, dass eben zum Beispiel eine Anbauwand für mich als Alleinverdiener einfach ein Ding der
Unmöglichkeit war. Sicher gab es Leute, die sowas einfach kaufen konnten. Mein Kumpel der Disjockey
hat sich damals auch den ersten Farbfernseher das russische RADUGA Teil für - ich glaube -
schlappe 6.000 Mark gekauft. Das Bild war zwar, na ja, aber mann konnte das Ding gut als Ofen hernehmen,
denn da konnte man hinten drauf sicherlich mit einer Pfanne Eier braten, so heiß war der.

Disco kostet Eintritt 1.60 Mark. Das weiß ich noch genau, da ich bei meiner immer an der Kasse saß
und abends dann die Halbstarken an die frische Luft befördern durfte.

icke46 hat geschrieben:Ah ja - Du hast ja echt detektivische Qualitäten [flash] .

Aber 1980 lässt wohl auf einen Zusammenhang mit Polen und Solidarnosc schliessen [wink] .

Gruss

icke


Na ja, so ungefähr Icke,

wenn ich mich da recht erinnere, gab es damals auch eine Hungersnot in Polen ( irgend eine Seuche?)
und natürlich schickte die DDR massenhaft Fleisch ins geliebte Bruderland, so das wir hier fast nix
vernünftiges zu beisen hatten. Kann mich erinnern, das die Leberwurst so weiß war, da da eben gar
keine Leber mehr drinnen war, sondern nur noch Fett. Aber ich denke, das mein guter Willi, wie ich
schon schrieb, tatsächlich klar Schiff machen wollte.

ABV hat geschrieben:Mir fällt bei dieser Gelegenheit ein gelesen zu haben, dass beim Aufbau der Regierungsorgane in der SBZ / DDR, die wichtigen Posten vorzugsweise mit solchen Kommunisten besetzt wurden, die den Krieg in der Moskauer Emigration verbracht hatten. Zufall? Oder gab es etwa ein gespanntes Verhältnis zwischen den " Heimkehrern" und denen, die den ganzen Mist bis zum Ende erleiden mussten?
Der Großvater meiner Exfrau saß ebenfalls im KZ. Später schickte man ihn in ein Strafbattaillon. Die Nazis konnten ihm seine kommunstische Überzeugung nicht nehmen.
Über die Politik der SED sagte er jedoch immer nur einen Satz: " Dafür haben wir nicht gekämpft! Das sind keine Kommunisten."
Vielleicht sollte man einen Extrathread eröffnen und darüber diskutieren, wie weit die Politik der SED mit den ursprünglichen Idealen des Kommunismus überhaupt noch im Einklang stand?
Irgend jemand, ich weiß leider nicht mehr wer das war, hatte mal die These aufgestellt, dass die SED keine typische " Linke Partei" war. Sondern eher als " Rechtskonservativ" bezeichnet werden kann. Ein Beispiel für die " Rechtslastigkeit" der SED, wurde in der Überbetonung des militärischen im Alltag gesehen.


Gruß an alle Uwe


Ich denke, da liegst Du gar nicht so verkehrt Uwe, wie das Beispiel meines Großonkels ja zeigt. Hätten die
echten Kommunisten was zu sagen gehabt, hätte es wohl ganz anders ausgesehen. Aber die waren ja alle
schon sehr alt, praktisch alle im KZ gesessen und dementsprechend fertig. Also bei den alten Kameraden von
Willi war es jedenfalls so.

Überbetonung des militärischen im Alltags?

Da sagst Du was.

Sind wir doch mal ehrlich: ( auch wenn ich jetzt wieder auf die Frexxxxe kriege)

Pimpfe = Junge Pioniere

HJ = FDJ

GST gab es nicht mal bei den Nazis

Spiel, Spaß + Indoktrinierung im Ferienlager ( bei beiden gleich)

Volkssturm = Kampfgruppen

SD = Stasi

Die Partei hat immer Recht ( bei beiden gleich)

Diese Ähnlichkeite können doch kein Zufall sein.

Da war System dahinter!

Im Knast war das auch so. Man hatte sich militärisch korrekt zu melden, zum Beispiel früh
morgens beim Aufschluß der Zelle, also in etwa so:

Zelle 423, belegt mit 3 Strafgefangene, keine besonderen Vorkommnisse, Herr Hauptwachtmeister.

Das mussten bei mir immer die anderen sagen, ich machte diesen Müll von Anfang an nicht mit und weigerte
mich immer kategorisch mir Befehle geben zu lassen bzw, solche zu befolgen.

Ich war Ich und keine verdammte Nummer, die zitternd die Hände an der Hosennaht da stand!

So werde noch was anderes schreiben, werde aber heute mal ausnahmsweise noch den ganzen Abend
da sein, da meine geliebten "Weiber" ausgegangen sind und wahrscheinlich gerade meine arme Kredit -
karte glühen lassen.

Ach so, heute geht es mir finanzieli einfach nur hervorragend. Geld spielt praktisch keine Rolle, da ich sehr
gut verdiene. Meine Frau muss nicht arbeiten, sondern kann sich voll dem Papa und der Tochter widmen,
schon von daher trauere ich der DDR nicht nach. Ich habe mein Glück im Westen gemacht und bereue nichts,
was ich in meinem Leben je getan habe.

Schönen Abend noch an alle

Sparta


Ich bin stolz darauf, kein Smartdingsbums zu besitzen.
Nicht Deutschland schafft sich ab, sondern Deutschland schaltet sich ab.
Habeck und Baerbock in die Produktion. Die Grünen sind eine fortschrittsfeindliche Sekte.



Benutzeravatar
Spartacus
 
Beiträge: 25962
Bilder: 0
Registriert: 28. März 2013, 19:01
Wohnort: Bayern

Re: DDR Opferrente

Beitragvon Nostalgiker » 6. April 2013, 18:20

Noch ein Nachtrag zu den Ticketpreisen, etwas aktueller:

Rolling Stones

1995, Leipzig/Berlin, je ca, 65 DM
1998, Nürnberg/Berlin, jeweils um 100 DM
2003, Berlin, ab 80€
2006, Berlin, 125€

gute Preisentwicklung ........

Thoth
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13714
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: DDR Opferrente

Beitragvon karnak » 6. April 2013, 18:23

Diese Vergleiche,HJ,Volkssturm,,Pimpfe,SD,sind sowas neben der Spur und zeugen von völliger Unkenntnis der wahren Sachlage und den wahren Abläufen und Realitäten in den entsprechenden "Vergleichsorganisationen"der DDR.
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 25130
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: DDR Opferrente

Beitragvon SkinnyTrucky » 6. April 2013, 18:24

Spartacus....ich hab grad die Geschichte mit deinem Opa gelesen und kann dir erzählen, das mein Opa auch verbittert war wie man das Land zu Grunde gerichtet hat....

....er selber war vertrieben aus Schlesien und baute die hiesige LPG mit auf....am Anfang war er noch voller Feuer und Flamme aber mit den Jahren verbitterte er immer mehr und war garnicht mehr gut zu sprechen über das Land und die Politik....

....so ging es wohl auch vielen....

groetjes uit Genova

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
Benutzeravatar
SkinnyTrucky
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 9280
Bilder: 73
Registriert: 25. April 2010, 20:07
Wohnort: at the dutch mountains

Re: DDR Opferrente

Beitragvon Edelknabe » 6. April 2013, 18:32

Karnak hatte es , meinen Text von heute früh indirekt bestätigt, siehe die "Preise" im Sozialismus. Auch ich kann da einfach heute noch "keine hohen Alltags-Preise" sehen. Hin zu Dille und deinem langen Text. Ja wo war denn der Wahnsinns-Kostenunterschied DDR-BRD um das mal konkret zu benennen? Genau Dille, der fing genau bei der Miete an und den X Kosten für...was hatte ich doch da Alles aufgezählt im Vortext? Richtig, Energie ein Witz, Wasser kostenlos, Müllabfuhr desgleichen, Hausreinigung Eigenarbeit, die Miete ob Neubau oder Gründerzeithaus selber wieder ein Witz, Kohlenpreise für ne Heizperiode wieder ein Witz und wo wurde mir denn da mein monatliches Einkommen erleichtert wo nur wo verdammt?

Da blieb soviel Geld für den ganzen zugegeben" überteuerten" Kram siehe Heimelektronik und, und, das blieb einfach übrig wenn ich nicht mein Geld jeden Abend in die Kneipe schaffte und diese Leutchen gabs auch mehr wie der DDR lieb sein konnten und da hatte doch auch kein Schwein was dagegen nur kann ich dann nicht mosern, das es doch hinten und vorne nicht langte, um nur einmal bei diesem Beispiel anzudocken.

Sehr emontional siehe Spartacus sein ehrlicher Text mit dem Opa und siehe, doch nicht so ein junges Kerlchen damals (hätte ich doch nicht gedacht)und weiter bemerkt, die Lebenswege in der damaligen DDR waren aber auch sowas von unterschiedlich, man kann da einfach nicht sagen, nur weil ich nun mit gut 22 Jährchen voll loslegte(siehe kleine Familie, ordentliche Wohnung,mit 24 dann 18 Monate Grenze, Gebraucht-Auto kam so mit 26 für 9000,-Mark der DDR, Datsche mit 27, eigene Firma mit gut 37 Jährchen) das da Einer wie Spartacus nun erst mit 36 Jährchen erwachsen wurde siehe die eigene Familie.

Ne, man kann das nicht vergeichen nur sollte man auch nicht zum Rundumschlag ausholen und meinen, damals, in dieser DDR war aber auch Alles sowas von bescheiden bis beschissen. Ich bekomm da immer ein Kribbeln in dem Finger, mit dem ich meine Texte schreibe und das Kribbeln sagt mir, du musst darauf schreiben, das klarstellen, somit dein gelebtes Leben daneben stellen. Nur so als guten Vergleich.

So das der junge Mensch der hier heute mitliest gut abwägen kann, das war damals kein Einheitssozialistensalat, nein, das war viel, viel mehr, war vielschichtig, war überhaupt nicht langweilig kommunistisch noch anderem Idologiescheiss sondern gelebtes Leben mit allen Höhen und Tiefen wie heute auch.

Noch zu dein 1945. Meine Gesellen, ich kann da nur von nach 1990 schreiben verdienten von 13.00 bis über später 16.00 Mark(logisch DM)die Stunde. Meine wirklich wilde Zeit der Firmengründung fiel in eine Zeit und das schrieb ich auch schonmal, da war die DDR noch nicht richtig Geschichte und die BRD noch nicht Neuland unterm Pflug.

Rainer-Maria
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16748
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: DDR Opferrente

Beitragvon Wosch » 6. April 2013, 18:46

karnak hat geschrieben:Diese Vergleiche,HJ,Volkssturm,,Pimpfe,SD,sind sowas neben der Spur und zeugen von völliger Unkenntnis der wahren Sachlage und den wahren Abläufen und Realitäten in den entsprechenden "Vergleichsorganisationen"der DDR.



Karnak, daß diese Vergleiche Deiner Meinung nach nicht den Realitäten entsprechen, sagtest DU.
Nun sage aber bitte auch, worin denn diese Unterschiede im Einzelnen bestehen.
Ich finde schon, daß es da bestimmte Parallelen gibt.

Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
Mecklenburger sind nicht nachtragend, aber vergessen tun sie auch nicht!
Benutzeravatar
Wosch
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 4204
Bilder: 0
Registriert: 24. April 2010, 23:13
Wohnort: Kassel, im Januar 1962 aus der DDR geflohen.

Re: DDR Opferrente

Beitragvon Spartacus » 6. April 2013, 19:02

karnak hat geschrieben:Diese Vergleiche,HJ,Volkssturm,,Pimpfe,SD,sind sowas neben der Spur und zeugen von völliger Unkenntnis der wahren Sachlage und den wahren Abläufen und Realitäten in den entsprechenden "Vergleichsorganisationen"der DDR.


Mann Karnak, du machst es einem aber auch echt schwer.

Du schreibst ja selbst Vergleichsorganisationen, wenn auch in Gänsefüsschen und ja, es ist bestimmt schwer für Dich
solche Vergleiche zu akzeptieren, aber sie müssen meine Meinung nach sein.

Edelknabe,

ich rede die DDR nicht per se schlecht. Ich hatte auch sehr viel schöne Momente damals, die ich auch nicht missen möchte. Viele Produkte waren hervorragend und ich schätze sie auch heute noch sehr. Der Zusammenhalt unter den Menschen - oft hoch gepriesen - war wirklich bemerkenswert und verdient, gerade in der heutigen Zeit wiederbelebt zu werden. Meine Eltern gehörten damals auch zu den "Gewinnern", konnten sich sogar ein eigenes Haus bauen. Aber auch nur, da mein Vater damals schweren Herzens in die Partei eintrat, damit er seinen Meister machen konnte. Das fiel ihm aber gar nicht leicht und ich habe es ihm nie überl genommen, da ich verstehen konnte, dass er was erreichen wollte in seinem Leben. Er hat sich halt angepasst, wie Millionen andere auch und ich nehme es - auch hier im Forum - niemanden übel, wenn er / sie sich arangiert haben. Wie Du selber so treffend schreibst: So ist / war das Leben nun mal!

Und natürlich gab es eben Unterschiede und man kann mein Leben nicht mit anderen vergleichen, da es halt anders verlief. Ich erlebte es dann aus einer ganz anderen Perspektive, sprich, wenn Du Dich mit dem System -
bewußt noch dazu und zu allem bereit - angelegt hast, dann zeigte das System sehr schnell seine wahre Fratze.

Ganz schnell, unbarmherzig und gnadenlos!

Und eben auch das ist ein teil der Geschichte.

Leider.

Beste Grüße

Sparta


Ich bin stolz darauf, kein Smartdingsbums zu besitzen.
Nicht Deutschland schafft sich ab, sondern Deutschland schaltet sich ab.
Habeck und Baerbock in die Produktion. Die Grünen sind eine fortschrittsfeindliche Sekte.



Benutzeravatar
Spartacus
 
Beiträge: 25962
Bilder: 0
Registriert: 28. März 2013, 19:01
Wohnort: Bayern

Re: DDR Opferrente

Beitragvon karnak » 6. April 2013, 19:03

Mein Vater war bei den Pimpfen,der HJ und in der Kampfgruppe von den beiden Ersten hat er mir erzählt,den Schnulli bei der Kampfgruppe habe ich noch miterlebt.Bei den Pionieren und in der FDJ war ich sowieso und habe erlebt was dort wirklich so lief,im Wesentlichen hat man dort die Freizeit der Jugendlichen organisiert.Sicher bestand das eigentliche Ziel in der ideologischen Stählung der Jugendlichen,das ist aber mehr und mehr zur Farce verkommen, wurde so ernsthaft gar nicht betrieben wie man das heute oft darstellt,bei den Pimpfen und der HJ ging es da schon anders zur Sache,man hatte ja auch ein ganz anderes Ziel,es stand zu 100% fest,dass man die halbe Welt überfallen und ausplündern wollte und zwar im Auftrag von Krupp und CO.Und dafür brauchte man funktionierende Soldaten.
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 25130
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: DDR Opferrente

Beitragvon karnak » 6. April 2013, 19:05

Spartacus hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Diese Vergleiche,HJ,Volkssturm,,Pimpfe,SD,sind sowas neben der Spur und zeugen von völliger Unkenntnis der wahren Sachlage und den wahren Abläufen und Realitäten in den entsprechenden "Vergleichsorganisationen"der DDR.


Mann Karnak, du machst es einem aber auch echt schwer.

Du schreibst ja selbst Vergleichsorganisationen, wenn auch in Gänsefüsschen und ja, es ist bestimmt schwer für Dich
solche Vergleiche zu akzeptieren, aber sie müssen meine Meinung nach sein.

Edelknabe,

ich rede die DDR nicht per se schlecht. Ich hatte auch sehr viel schöne Momente damals, die ich auch nicht missen möchte. Viele Produkte waren hervorragend und ich schätze sie auch heute noch sehr. Der Zusammenhalt unter den Menschen - oft hoch gepriesen - war wirklich bemerkenswert und verdient, gerade in der heutigen Zeit wiederbelebt zu werden. Meine Eltern gehörten damals auch zu den "Gewinnern", konnten sich sogar ein eigenes Haus bauen. Aber auch nur, da mein Vater damals schweren Herzens in die Partei eintrat, damit er seinen Meister machen konnte. Das fiel ihm aber gar nicht leicht und ich habe es ihm nie überl genommen, da ich verstehen konnte, dass er was erreichen wollte in seinem Leben. Er hat sich halt angepasst, wie Millionen andere auch und ich nehme es - auch hier im Forum - niemanden übel, wenn er / sie sich arangiert haben. Wie Du selber so treffend schreibst: So ist / war das Leben nun mal!

Und natürlich gab es eben Unterschiede und man kann mein Leben nicht mit anderen vergleichen, da es halt anders verlief. Ich erlebte es dann aus einer ganz anderen Perspektive, sprich, wenn Du Dich mit dem System -
bewußt noch dazu und zu allem bereit - angelegt hast, dann zeigte das System sehr schnell seine wahre Fratze.

Ganz schnell, unbarmherzig und gnadenlos!

Und eben auch das ist ein teil der Geschichte.

Leider.

Beste Grüße

Sparta

Ich habe Vergleichsorganisationen in Gänsefüsschen geschrieben,weil ich,bei aller berechtigter Kritik zur DDR,diesen Vergleich als unsittlich ansehe.
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 25130
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: DDR Opferrente

Beitragvon Interessierter » 6. April 2013, 19:13

Zitat Edelknabe:
die Lebenswege in der damaligen DDR waren aber auch sowas von unterschiedlich, man kann da einfach nicht sagen


Da Du gerne und öfter hier Lebenswege und Erlebnisse anderer bestreitest, gilt Deine Aussage wohl immer nur dann, wenn es Dir in den Kram passt. [grin]

" Der Interessierte "
Interessierter
 

Re: DDR Opferrente

Beitragvon Spartacus » 6. April 2013, 19:16

karnak hat geschrieben:Mein Vater war bei den Pimpfen,der HJ und in der Kampfgruppe von den beiden Ersten hat er mir erzählt,den Schnulli bei der Kampfgruppe habe ich noch miterlebt.Bei den Pionieren und in der FDJ war ich sowieso und habe erlebt was dort wirklich so lief,im Wesentlichen hat man dort die Freizeit der Jugendlichen organisiert.Sicher bestand das eigentliche Ziel in der ideologischen Stählung der Jugendlichen,das ist aber mehr und mehr zur Farce verkommen, wurde so ernsthaft gar nicht betrieben wie man das heute oft darstellt,bei den Pimpfen und der HJ ging es da schon anders zur Sache,man hatte ja auch ein ganz anderes Ziel,es stand zu 100% fest,dass man die halbe Welt überfallen und ausplündern wollte und zwar im Auftrag von Krupp und CO.Und dafür brauchte man funktionierende Soldaten.


Karnak,

es gaht doch nicht darum, wie man es betrieben hat und was die Ziele waren.

Es geht darum das man sie betrieben hat.

Kannst und willst Du mir da folgen?


Ich bin stolz darauf, kein Smartdingsbums zu besitzen.
Nicht Deutschland schafft sich ab, sondern Deutschland schaltet sich ab.
Habeck und Baerbock in die Produktion. Die Grünen sind eine fortschrittsfeindliche Sekte.



Benutzeravatar
Spartacus
 
Beiträge: 25962
Bilder: 0
Registriert: 28. März 2013, 19:01
Wohnort: Bayern

Re: DDR Opferrente

Beitragvon karnak » 6. April 2013, 19:19

Spartacus hat geschrieben:. Ich erlebte es dann aus einer ganz anderen Perspektive, sprich, wenn Du Dich mit dem System -
bewußt noch dazu und zu allem bereit - angelegt hast, dann zeigte das System sehr schnell seine wahre Fratze.

Ganz schnell, unbarmherzig und gnadenlos!

Und eben auch das ist ein teil der Geschichte.

Leider.

Beste Grüße

Sparta

Wo Du recht hast hast Du recht.Die Frage ist eben nur,ob das System EIGENTLICH eine Gesellschaft errichten wollte,wo es wenigstens ETWAS gerechter zugeht und dabei an ihren eigenem Unvermögen und vielen anderen Umständen gescheitert ist,auch an der eigenen Arroganz der Unfehlbarkeit,oder ob es in Wahrheit diese "Fratze"prinzipiell hatte und das Volk unterdrücken wollte um ihre Pfründe zu sichern und an der Errichtung dieser ETWAS gerechteren Gesellschaft eigentlich überhaupt kein Interesse hatte,dieser positive Anspruch nur geheuchelt war.Dass das so gewesen sein soll,dass zweifle ich eben an und an der Stelle geraten wir in Konflikt,in aller Freundschaft natürlich. [wink]
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 25130
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: DDR Opferrente

Beitragvon karnak » 6. April 2013, 19:27

Spartacus hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Mein Vater war bei den Pimpfen,der HJ und in der Kampfgruppe von den beiden Ersten hat er mir erzählt,den Schnulli bei der Kampfgruppe habe ich noch miterlebt.Bei den Pionieren und in der FDJ war ich sowieso und habe erlebt was dort wirklich so lief,im Wesentlichen hat man dort die Freizeit der Jugendlichen organisiert.Sicher bestand das eigentliche Ziel in der ideologischen Stählung der Jugendlichen,das ist aber mehr und mehr zur Farce verkommen, wurde so ernsthaft gar nicht betrieben wie man das heute oft darstellt,bei den Pimpfen und der HJ ging es da schon anders zur Sache,man hatte ja auch ein ganz anderes Ziel,es stand zu 100% fest,dass man die halbe Welt überfallen und ausplündern wollte und zwar im Auftrag von Krupp und CO.Und dafür brauchte man funktionierende Soldaten.


Karnak,

es gaht doch nicht darum, wie man es betrieben hat und was die Ziele waren.

Es geht darum das man sie betrieben hat.

Kannst und willst Du mir da folgen?

Das man Jugendorganisationen betrieben hat,finde ich nach wie vor positiv.Das der Staat bereit war,Geld in die Hand zu nehmen um Jugendlichen eine Möglichkeit zu geben ihre Freizeit sinnvoll zu verbringen,ihre Interessen zu bedienen.Das für eine weltanschauliche und ideologische Beeinflussung zu nutzen halte ich für bedenklich.Sicher hat man das auch in der DDR geplant,die praktische Umsetzung ist aber in keiner Weise vergleichbar mit den Aktivitäten im 3.Reich und besonders nicht vergleichbar mit den Zielen die man dabei hatte.Deswegen eben halte ich den Vergleich für unsittlich.
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 25130
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: DDR Opferrente

Beitragvon manudave » 6. April 2013, 19:31

ABV hat geschrieben:Spartacus schrieb:

Wieso haben eigentlich immer die Täter den Wunsch, sich mit ihren Opfern auszusöhnen?

Wieso sollten wir, die Opfer, uns mit ihnen aussöhen?

Was hätten wir denn davon?



Möglicherweise die Chance auf inneren Frieden? Oder möchten sie lieber ihr ganzes Leben lang einen Kampf führen, der längst vorbei ist? Warum mühen sich eigentlich so viele Leute ehrlich die Vergangenheit aufzuarbeiten, damalige Denkweisen und Irrtümer darzulegen, wenn es am Ende angeblich doch sinnlos ist?
Schade das sich der User Turtle, der in der DDR ebenfalls im Gefängnis saß, nicht mehr in diesem Forum ist. Er könnte ihnen an seiner eigenen Person erklären, was ein Opfer von der Versöhnung hat. Wenn alle so denken würden wie Sie, denn wäre die ganze Aufarbeitung und nicht zuletzt auch dieses Forum, völlig überflüssig!

Gruß Uwe


Wieso ist dieser Kampf vorbei? Welcher Ringrichter hat das so beschlossen? [mad]
Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
Benutzeravatar
manudave
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 4395
Bilder: 49
Registriert: 22. April 2010, 16:29
Wohnort: Hessen

Re: DDR Opferrente

Beitragvon SkinnyTrucky » 6. April 2013, 19:35

Kristian, wenn du über Ziele schreibst, hab ich da mal eine Frage....war nicht gerade das Ziel, den Endsieg des globalen Kommunismusses zu erreichen....????

Ich will mir das garnicht vorstellen, denn das hätte richtig viele Opfer gegeben....denn sich dem dann entziehen, wär dann nicht mehr möglich gewesen....

groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
Benutzeravatar
SkinnyTrucky
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 9280
Bilder: 73
Registriert: 25. April 2010, 20:07
Wohnort: at the dutch mountains

Re: DDR Opferrente

Beitragvon Spartacus » 6. April 2013, 19:40

karnak hat geschrieben:
Spartacus hat geschrieben:. Ich erlebte es dann aus einer ganz anderen Perspektive, sprich, wenn Du Dich mit dem System -
bewußt noch dazu und zu allem bereit - angelegt hast, dann zeigte das System sehr schnell seine wahre Fratze.

Ganz schnell, unbarmherzig und gnadenlos!

Und eben auch das ist ein teil der Geschichte.

Leider.

Beste Grüße

Sparta


Wo Du recht hast hast Du recht.Die Frage ist eben nur,ob das System EIGENTLICH eine Gesellschaft errichten wollte,wo es wenigstens ETWAS gerechter zugeht und dabei an ihren eigenem Unvermögen und vielen anderen Umständen gescheitert ist,auch an der eigenen Arroganz der Unfehlbarkeit,oder ob es in Wahrheit diese "Fratze"prinzipiell hatte und das Volk unterdrücken wollte um ihre Pfründe zu sichern und an der Errichtung dieser ETWAS gerechteren Gesellschaft eigentlich überhaupt kein Interesse hatte,dieser positive Anspruch nur geheuchelt war.Dass das so gewesen sein soll,dass zweifle ich eben an und an der Stelle geraten wir in Konflikt,in aller Freundschaft natürlich. [wink]


Aber gerade Du musst doch wissen, dass es so war! ( hoffe ich wenigstens)

Warum gestehst Du Dir das nicht ein?

Ich will Dir wirklich nicht zu nahe treten, aber ich kann das beim besten willen ( und in aller Freundschaft),
nicht verstehen?

Das geht über meinen Horizont und der ist weit, sehr weit, glaube mir.

Grüsse

Sparta


Ich bin stolz darauf, kein Smartdingsbums zu besitzen.
Nicht Deutschland schafft sich ab, sondern Deutschland schaltet sich ab.
Habeck und Baerbock in die Produktion. Die Grünen sind eine fortschrittsfeindliche Sekte.



Benutzeravatar
Spartacus
 
Beiträge: 25962
Bilder: 0
Registriert: 28. März 2013, 19:01
Wohnort: Bayern

Re: DDR Opferrente

Beitragvon karnak » 6. April 2013, 19:48

Das es so war gestehe ich zu.Darüber musste ich mir schmerzlich klar werden.Aber ob es EIGENTLICH SO GEWOLLT war,das ist für mich ein Knackpunkt und sicher eine dialektische Frage, mit der man sich in einer fernen Zukunft nochmal beschäftigen könnte.
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 25130
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: DDR Opferrente

Beitragvon Sirius » 6. April 2013, 19:57

SkinnyTrucky hat geschrieben:Kristian, wenn du über Ziele schreibst, hab ich da mal eine Frage....war nicht gerade das Ziel, den Endsieg des globalen Kommunismusses zu erreichen....????

Ich will mir das garnicht vorstellen, denn das hätte richtig viele Opfer gegeben....denn sich dem dann entziehen, wär dann nicht mehr möglich gewesen....

groetjes

Mara


Sicher war das das Ziel und das wäre nur mit Gewalt zu erreichen gewesen. Man sollte sich daran erinnern, dass die sowjetische Militärdoktrin bis 1987/1988 - also bis kurz vor der Wendezeit - offensiv war. Die Planungen mit den sieben Tagen bis zum Rhein und danach bis nach Portugal und Großbritannien sind doch heute bekannt. Auch die große konventionelle Überlegenheit, gerade bei der Zahl der Panzer - die eine Offensivwaffe sind - sind doch ein Beleg dafür. Man fand nach 1990 bereits gedrucktes Besatzungsgeld in den NVA-Beständen. Wer es bereits vergessen hat, hier zwei Minuten lang anschauen:

http://youtu.be/zWwpG5g37Ag?t=1m15s
Benutzeravatar
Sirius
 
Beiträge: 3915
Registriert: 21. September 2011, 10:01

Re: DDR Opferrente

Beitragvon manudave » 6. April 2013, 20:05

Wäre zwar ein anderes Thema, Sirius - aber, wo bitteschön ist die Offensivtaktiv des WP in Details bekannt?
Nur so als Frage, weil die evtl. Antwort von historischer Bedeutung wäre...
Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
Benutzeravatar
manudave
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 4395
Bilder: 49
Registriert: 22. April 2010, 16:29
Wohnort: Hessen

Re: DDR Opferrente

Beitragvon karnak » 6. April 2013, 20:11

Sirius hat geschrieben:
Sicher war das das Ziel und das wäre nur mit Gewalt zu erreichen gewesen.

Und wieso steht das eigentlich so 100%fest?Und auch für alle Zeit?Ist es unvorstellbar,dass sich Bedingungen ändern und damit auch Wertvorstellungen einer demokratischen Mehrheit?
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 25130
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: DDR Opferrente

Beitragvon Nostalgiker » 6. April 2013, 20:15

Spartacus hat geschrieben:
Sind wir doch mal ehrlich: ( auch wenn ich jetzt wieder auf die Frexxxxe kriege)

Pimpfe = Junge Pioniere
So nicht korrekt, richtig Jungvolk Umgangssprachlich hatte sich allerdings die Bezeichnug Pimpf durchgesetzt.
Das Jungvolk war eine Unterorganisation der HJ.
Jungvolk 10 - 14 Jahre, HJ ab 14


HJ = FDJ
Hj und damit auch Jungvolk war eine paramilitärische Organisation mit Dienstpflicht. Ab 1936 war faktisch per Gesetz geregelt das männliche Jugendliche Mitglied der HJ sind.
Andere Jugendorganisation gab es faktisch nicht mehr, beziehungsweise sie waren illegal.


GST gab es nicht mal bei den Nazis
Doch gab es wenn man so will. In der HJ gab es spezielle Sondereinheiten, so zum Beispiel die Flieger-HJ oder Motor-HJ.
Mein Vater und sein Bruder waren je in solch einer Sondereinheit.


Spiel, Spaß + Indoktrinierung im Ferienlager ( bei beiden gleich)
KLV-Lager sind nicht unbedingt mit Ferienlage in der DDR gleichzusetzen. Die meisten Ferienlager waren Betriebsferienlager und unterstanden weder der Pionierorganisation, FDJ oder GST.
Daneben gab es noch zentrale Pionierlager und dann ab den 80gern die Lager für Arbeit und Erholung .....
Hier sind vielleicht die "Lager für vormilitärische Ausbildung" gemeint welche von der GST organisiert wurden.
Militärische Ausbildung war Hauptbestandteil der HJ und Jungvolknachmittage


Volkssturm = Kampfgruppen
Volkssturm war das letzte Aufgebot in der Endphase des Kriegen.
Kampfgruppen waren permanent existierende paramilitärische Einheiten. Mitgliedschaft war freiwillig. Unterstellt waren die Kampfgruppen dem MdI, also der VP.
Zum volkssturm wurde man dienstverpflichtet, also gezogen und der VS unterstand der Wehrmacht


SD = Stasi
SD war der Sicherheitsdienst der SS.
Wenn hier schon ein Vergleich bemüht werden muß dann doch bitte das RSHA mit den entsprechenden Linien(HA's des MfS) und nicht dem MfS als solches.


Die Partei hat immer Recht ( bei beiden gleich)
Über den Ursprung, die Bedeutung dieses Zitates wurde hier an andere Stelle ausführlich geschrieben, so wie es hier steht ist es einfach Quatsch

Diese Ähnlichkeite können doch kein Zufall sein.
Die Ähnlichkeiten sind fataler Zufall, denn die gesamte politische Organistation wurde nach dem Vorbild der SU und nicht dem Dritten Reich aufgebaut


Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13714
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: DDR Opferrente

Beitragvon Spartacus » 6. April 2013, 20:17

karnak hat geschrieben:Das es so war gestehe ich zu.Darüber musste ich mir schmerzlich klar werden.Aber ob es EIGENTLICH SO GEWOLLT war,das ist für mich ein Knackpunkt und sicher eine dialektische Frage, mit der man sich in einer fernen Zukunft nochmal beschäftigen könnte.


Puuh, na Gott sei Dank hast Du so geantwortet. Ich zweifelte ganz kurz an meinen sonst
so scharfen Verstand. ( Ironie)

Und ja, da hast Du Recht. Das ist der Knackpunkt, der Causus Belli gewissermassen, den
es zu ergründen bzw. zu beantworten gilt:

War es eigentlich so gewollt?

Ob wir jemals eine Antwort darauf erhalten werden, wird die Zukunft hoffentlich zeigen.

Dieser Beitrag von Dir hat mir wieder gezeigt, dass wir trotz aller freundschaftlicher Differenzen
ganz ähnlich ticken.

Danke dafür [hallo]

Sparta


Ich bin stolz darauf, kein Smartdingsbums zu besitzen.
Nicht Deutschland schafft sich ab, sondern Deutschland schaltet sich ab.
Habeck und Baerbock in die Produktion. Die Grünen sind eine fortschrittsfeindliche Sekte.



Benutzeravatar
Spartacus
 
Beiträge: 25962
Bilder: 0
Registriert: 28. März 2013, 19:01
Wohnort: Bayern

Re: DDR Opferrente

Beitragvon Dille » 6. April 2013, 20:32

Thoth hat geschrieben:Die Ähnlichkeiten sind fataler Zufall, denn die gesamte politische Organisation wurde nach dem Vorbild der SU und nicht dem Dritten Reich aufgebaut.


Dann muß man vielleicht noch'n Stückchen weiter zurückgehen, so wie G. Orwell sein "1984" unter dem Eindruck von Stalinismus und Drittem Reich geschrieben hat ??

Gruß, DIlle
Dille
 

Re: DDR Opferrente

Beitragvon Spartacus » 6. April 2013, 20:36

Thoth,

ich schreib "frei Scnauze" und schau nicht alles nach. Dafür hab ich gar keine Zeit und ich denke
mal, jeder hat den Tenor begriffen, der von mir beabsichtigt war.

Ausserdem werde ich aus Dir nicht so recht schlau. [mad]

Ich erlaube mir mal aus Deiner Vorstellung zu zitieren:

Schön das Zeitzeugen über das wahre Leben unter dem alltäglichen Terror berichten können und damit nicht zur allgegenwärtigen Verschleierung und dem "es war doch nicht alles schlecht" beitragen.

Hatte Berufsverbot bei den Genossen .....

Bin Pensionär.


Den alltäglichen Terror verteidigst Du hier aber meist vehement, so das ich da an ein Berufsverbot nur
schwerlich glauben kann!

Nicht desto Trotz muss ich mich noch bei Dir entschuldigen, da ich mich mit der unterstellten Stasi -
Vergangenheit vertan habe.

Aber wie schon gesagt, ich komme bei Dir und Deinen Äußerungen nicht mit

Du hast anscheinend irgend ein Problem.

Realitäts-Verweigerung, oder irgend so etwas.

Sparta


Ich bin stolz darauf, kein Smartdingsbums zu besitzen.
Nicht Deutschland schafft sich ab, sondern Deutschland schaltet sich ab.
Habeck und Baerbock in die Produktion. Die Grünen sind eine fortschrittsfeindliche Sekte.



Benutzeravatar
Spartacus
 
Beiträge: 25962
Bilder: 0
Registriert: 28. März 2013, 19:01
Wohnort: Bayern

Re: DDR Opferrente

Beitragvon manudave » 6. April 2013, 20:42

karnak hat geschrieben:
Sirius hat geschrieben:
Sicher war das das Ziel und das wäre nur mit Gewalt zu erreichen gewesen.

Und wieso steht das eigentlich so 100%fest?Und auch für alle Zeit?Ist es unvorstellbar,dass sich Bedingungen ändern und damit auch Wertvorstellungen einer demokratischen Mehrheit?


Weil alle Erfahrungen in den kommunistischen Ländern der Welt dafür sprechen...?


Geänderte Bedingungen sorgten doch erst recht für den Zusammenbruch und das Misstrauen in den Kommunismus.
Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
Benutzeravatar
manudave
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 4395
Bilder: 49
Registriert: 22. April 2010, 16:29
Wohnort: Hessen

VorherigeNächste

Zurück zu Spezial - Das Renten - Thema

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast