DDR Opferrente

Re: DDR Opferrente

Beitragvon tom-jericho » 29. Januar 2015, 22:12

Spartacus hat geschrieben:So nun sind die ersten Zahlungen für den Januar eingegangen und es gibt bereits Unverständnis,
da keine 300, sondern wie gehabt 250 Euro gezahlt wurden, wie sich bereits die ersten beschweren.

Bin ich ja mal gespannt, was das wieder ist, denn Maas hatte zugesichert, dass automatisch
erhöht wird und man sich um nichts kümmern muss.

LG

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Vielleicht die Linken gewählt? [wink]
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Re: DDR Opferrente

Beitragvon Interessierter » 1. Februar 2015, 08:51

Leichtere Entschädigung für DDR-Polit-Haft gefordert

Mecklenburg-Vorpommerns Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Anne Drescher, will, dass gesundheitliche Folgeschäden aus politischer Haft in der DDR leichter anerkannt werden. Wer mindestens ein Jahr aus politischen Gründen inhaftiert war und traumatisiert ist, sollte pauschal einen Schädigungsgrad von 30 Prozent vom Versorgungsamt anerkannt bekommen, forderte Drescher am Freitag in Schwerin.

http://www.ndr.de/nachrichten/mecklenbu ... si696.html
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Re: DDR Opferrente

Beitragvon tom-jericho » 1. Februar 2015, 09:39

Ja doch, ich habe das Interview mit ihr gesehen.
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Re: DDR Opferrente

Beitragvon Spartacus » 1. Februar 2015, 13:23

Interessierter hat geschrieben:Leichtere Entschädigung für DDR-Polit-Haft gefordert

Mecklenburg-Vorpommerns Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Anne Drescher, will, dass gesundheitliche Folgeschäden aus politischer Haft in der DDR leichter anerkannt werden. Wer mindestens ein Jahr aus politischen Gründen inhaftiert war und traumatisiert ist, sollte pauschal einen Schädigungsgrad von 30 Prozent vom Versorgungsamt anerkannt bekommen, forderte Drescher am Freitag in Schwerin.

http://www.ndr.de/nachrichten/mecklenbu ... si696.html


Da geht es schon wieder los. Mindestens ein Jahr?

Es gibt Fälle da reichten wenige Wochen aus, wenn das Opfer halt entsprechend sensibel war.

Anne Drescher? Na klar doch, eine "Bürgerrechtlerin" die den Knast in der DDR nie von innen gesehen hat, fordert etwas ein, was sie nicht beurteilen kann. Die Leute haben sich damals wichtig gemacht und tun
es heute auch, denn man will ja ab und zu was zu sagen haben.

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Re: DDR Opferrente

Beitragvon tom-jericho » 1. Februar 2015, 17:06

Du Sparta, glaub es mir, ich habe sie nicht gewählt.

Das ist jetzt schon die 2. Quotenfrau nach Mothes.

Mit dieser Auszenstelle habe ich so wieso noch persönlich ein Hühnchen zu rupfen.

Sie, die Außenstelle, hat eine alte arme gebrochene Frau ganz ganz schäbig behandelt.
Und wenn mann da keine Ahnung hat, sollte mann die Fresse halten.

Kurzbiografie Anne Drescher

Anne Drescher wurde 1962 in Lübz geboren. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester, arbeitete im Bezirkskrankenhaus Schwerin und war seit 1994 als Mitarbeiterin für die Bürgerberatung, seit 2007 als stellvertretende Landesbeauftragte tätig. Zusatzausbildungen in den Bereichen seelsorgerliche Beratung, Gesprächstherapie und Psychotherapie nach Extremtraumatisierung sowie Studium der Geschichte und Philosophie an der Fernuniversität Hagen. Im August 2013 trat sie das Amt als Landesbeauftragte für Mecklenburg-Vorpommern für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR an.

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Jetzt nicht zu Frau Drescher:

Nach dem 3. Oktober 1990 gelangte ein hysterisches Weib in den Gesamtdeutschen Bundestag.

Sie meinte immer: "Ich habe 40 Jahre im KZ gelebt!"

Damit meinte sie die DDR, war aber zu diesem Zeitpunkt erst Mitte der 30.

Man sprach hinter vorgehaltener Hand immer von der schlechtgekleidesten Frau im Bundestag.
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Re: DDR Opferrente

Beitragvon augenzeuge » 1. Februar 2015, 19:36

Frau Drescher:

Als gelungenes Beispiel aufgearbeiteter Geschichte nannte sie die Rehabilitierung von Frank N. in Güstrow. 1984 kam es nach einer Feier vor der Dienststelle der Stasi in Güstrow zu einem Wortgefecht zwischen N. und zwei Freunden sowie Stasi-Leuten. Ein betrunkener Stasi-Mann griff zur Waffe und erschoss zwei von Frank N.s Begleitern. Er selbst wurde schwer verletzt. Aus den seit 1990 zugänglichen Akten ging hervor, dass die Stasi das Gerücht lancierte, sie seien selbst schuld an der Schießerei. 30 Jahre nach dem Vorfall setzte die Stadt Güstrow den Opfern einen Gedenkstein.

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Re: DDR Opferrente

Beitragvon andr.k » 1. Februar 2015, 22:32

augenzeuge hat geschrieben:Frau Drescher:

Als gelungenes Beispiel aufgearbeiteter Geschichte nannte sie die Rehabilitierung von Frank N. in Güstrow. 1984 kam es nach einer Feier vor der Dienststelle der Stasi in Güstrow zu einem Wortgefecht zwischen N. und zwei Freunden sowie Stasi-Leuten. Ein betrunkener Stasi-Mann griff zur Waffe und erschoss zwei von Frank N.s Begleitern. Er selbst wurde schwer verletzt. Aus den seit 1990 zugänglichen Akten ging hervor, dass die Stasi das Gerücht lancierte, sie seien selbst schuld an der Schießerei. 30 Jahre nach dem Vorfall setzte die Stadt Güstrow den Opfern einen Gedenkstein.

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Da geht's auch weiter ---> viewtopic.php?p=160178#p160178

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Re: DDR Opferrente

Beitragvon andr.k » 1. Februar 2015, 22:38

tom-jericho hat geschrieben:Du Sparta, glaub es mir, ich habe sie nicht gewählt.

Das ist jetzt schon die 2. Quotenfrau nach Mothes.

Mit dieser Auszenstelle habe ich so wieso noch persönlich ein Hühnchen zu rupfen.

Sie, die Außenstelle, hat eine alte arme gebrochene Frau ganz ganz schäbig behandelt.
Und wenn mann da keine Ahnung hat, sollte mann die Fresse halten.

Kurzbiografie Anne Drescher

Anne Drescher wurde 1962 in Lübz geboren. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester, arbeitete im Bezirkskrankenhaus Schwerin und war seit 1994 als Mitarbeiterin für die Bürgerberatung, seit 2007 als stellvertretende Landesbeauftragte tätig. Zusatzausbildungen in den Bereichen seelsorgerliche Beratung, Gesprächstherapie und Psychotherapie nach Extremtraumatisierung sowie Studium der Geschichte und Philosophie an der Fernuniversität Hagen. Im August 2013 trat sie das Amt als Landesbeauftragte für Mecklenburg-Vorpommern für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR an.

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Jetzt nicht zu Frau Drescher:

Nach dem 3. Oktober 1990 gelangte ein hysterisches Weib in den Gesamtdeutschen Bundestag.

Sie meinte immer: "Ich habe 40 Jahre im KZ gelebt!"

Damit meinte sie die DDR, war aber zu diesem Zeitpunkt erst Mitte der 30.

Man sprach hinter vorgehaltener Hand immer von der schlechtgekleidesten Frau im Bundestag.


Sie absolvierte eine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester, arbeitete im Bezirkskrankenhaus Schwerin und wohnte in der Hermann-Duncker-Straße auf dem Großen Dreesch. Quasi meine Nachbarin. [angst]

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Re: DDR Opferrente

Beitragvon tom-jericho » 2. Februar 2015, 08:18

Und ich in der Konstantin-Ziolkowskistraße.
Ziolkowskiring ist ja auftragsgemäß in Demen. [wink]

Nicht das sie damals mein Töchterchen in ihren Armen hielt, als ich Sohn nach Dienstschluß abholte und ich ihn damit überraschen wollte. [shocked]
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Re: DDR Opferrente

Beitragvon Interessierter » 2. Februar 2015, 14:14

Spartacus hat geschrieben:So nun sind die ersten Zahlungen für den Januar eingegangen und es gibt bereits Unverständnis,
da keine 300, sondern wie gehabt 250 Euro gezahlt wurden, wie sich bereits die ersten beschweren.

Bin ich ja mal gespannt, was das wieder ist, denn Maas hatte zugesichert, dass automatisch
erhöht wird und man sich um nichts kümmern muss.

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Spätestens im März erfolgt die Nachzahlung, da die Erhöhung erst am 30.12.2014 veröffentlicht wurde, konnte ein Zahlung für Januar und wohl auch Februar nicht mehr rechtzeitig erfolgen.

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Re: DDR Opferrente

Beitragvon Spartacus » 3. Februar 2015, 18:15

Interessierter hat geschrieben:
Spartacus hat geschrieben:So nun sind die ersten Zahlungen für den Januar eingegangen und es gibt bereits Unverständnis,
da keine 300, sondern wie gehabt 250 Euro gezahlt wurden, wie sich bereits die ersten beschweren.

Bin ich ja mal gespannt, was das wieder ist, denn Maas hatte zugesichert, dass automatisch
erhöht wird und man sich um nichts kümmern muss.

LG

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Spätestens im März erfolgt die Nachzahlung, da die Erhöhung erst am 30.12.2014 veröffentlicht wurde, konnte ein Zahlung für Januar und wohl auch Februar nicht mehr rechtzeitig erfolgen.

" Der Interessierte "


Ich habe es schon mitbekommen.

Früher hätte ich boshaft behauptet, dass die noch schnell ein paar fette Zinsen kassieren wollen, aber damit
ist es jetzt ja Essig. [flash]

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Re: DDR Opferrente

Beitragvon tom-jericho » 3. Februar 2015, 20:06

Ich bekomme jetzt 0,05 % Zinsen p.a. auf mein Sparbuch.

Ich hab aber gar keins. [flash]
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Re: DDR Opferrente

Beitragvon Spartacus » 9. Februar 2015, 18:13

Gerade eine INFO bekommen.

Liebe Forumleser,

Mit nachfolgenden Link möchte ich einen Aufruf starten, der viele SED-Opfer im Land Brandenburg betreffen könnte.

PDF mit Fallbeispiel anklicken (4 Seiten)
http://www.sed-opfer-hilfe.de/seite85.html


Die zuständigen Ämter für die sogenannte Opferrente kassieren im Land Brandenburg die Opferrente ein, weil sie nicht in der Lage sind, auseinanderzuhalten, aus welchem Sozialen System sie Einkünfte für die Opferrente berücksichtigen dürfen und welche nicht. Die zynische Frage stellt sich hier, wer schult eigentlich die Bearbeiter in den Ämtern (insbesondere den Leiter Herrn Stelter),der für diesen Skandal zuständig ist.

Es ist ebenfalls skandalös, rückwirkend seit Bestehen der "Besonderen Zuwendung" 2007 gemäß § 17a die Gelder der Opferrente (22.000 €) zu verrechnen (mit BSA Haftfolgeschäden) bzw. einzubehalten, sowie die Zahlung zukünftig einstellen zu wollen, obwohl erst im November 2014 ein positiver Bescheid für Haftfolgeschäden (hier BSA) erstellt wurde.

Nun sind wir dort angekommen, was schon immer befürchtet wurde, nämlich, dass Entschädigungszahlungen für Sonderopfer untereinander kassiert werden. Es ist kein Fortschritt, sondern Rückschritt und ein Skandal.

Die Erlaubnis, die Angelegenheit zu veröffentlichen, habe ich vom VOK/VOS Mitglied erhalten, der seinerseits natürlich einen Anwalt einschaltete, sowie eine Beschwerde beim Landesministerium für Soziales im "Roten Brandenburg" einreichen wird. Ich frage mich ausserdem, wieso im Land Brandenburg eine Enquete-Kommission -auch zu Gunsten der SED-Opfer - jahrelang tagte und Beschlüsse ergingen, wieso es Versammmlungen aus dem LakD Poppe-Büro für SED-Opferverbände aus dem Land Brandenburg gibt, indem sich sogar der Ministerpräsident sehen lässt, wenn nicht das "Mindeste an Selbstverständlichkeiten" zu den einzelnen Gesetzestexten oder aus den Bund-Länder-Gesprächen herauskommt. Was ist los im Land Brandenburg ? Gönnt man den Opfern nicht ihre Entschädigungen, das sie fast immer mit viel gesundheitlichen Aufwand jahrelang betreiben, und letzendlich nach der "sogen. Ernte" erneut verteidigen müssen? Deshalb ist dieser Vorgang besonders brisant.


Bruni Grabow
www.sed-opfer-hilfe.de

Mail: bruni@sed-opfer-hilfe.de


Kann man nur noch den Kopf schütteln. Was ist da nur los, im roten Brandenburg?

LG

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Re: DDR Opferrente

Beitragvon tom-jericho » 10. Februar 2015, 01:15

Frag mich bloß nicht!!!

Trotz meiner Vita wie Rainer Speer hat mich keiner zum Finanzminister gewählt. [blush]
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Re: DDR Opferrente

Beitragvon Interessierter » 10. Februar 2015, 08:52

Dazu gleich eine erste Reaktion:

Brandenburg galt seit 1990 als eine letzte Hochburg der gewendeten SED-Kader. Hier darf man nicht erst nachfragen was los ist sondern muß sofort mit allen juristischen Mitteln reagieren , auch strafrechtlich wegen Amtsmißbrauches , Falschbeurkundung im Amt , Nötigung und versuchten Betruges. Die jeweiligen Institutionen können sich nicht auf Unkenntnis berufen sondern haben in voller Absicht gehandelt.


" Der Interessierte "
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Re: DDR Opferrente

Beitragvon Interessierter » 24. April 2015, 08:58

Bild
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Re: DDR Opferrente

Beitragvon Interessierter » 12. Mai 2015, 13:51

Aus der Waagschale Justitiae - Heimkinder

Mit Beschluss vom 25. März 2015 hat der 4. Strafsenat des Bundesgerichtshofes zur sog. "Opferrente" neue Pflöcke eingeschlagen.


Bild

Der Fall:

Die Mutter der Betroffenen, die Antragstellerin, wurde aufgrund einer Äußerung über den Mauerbau am 13. August 1961 durch Urteil des Bezirksgerichts Erfurt vom 20. Oktober 1961 unter dem Vorwurf "staatsgefährdender Hetze" zu einer Freiheitsstrafe von 1 Jahr und 8 Monaten verurteilt. (Der BGH schreibt: Sie sei "wegen staatsgefährdender Hetze" verurteilt worden). Sie hatte die gesamte Haft vom 9. September 1961 bis zum 9. Mai 1963 abzusitzen. Das Urteil wurde am 6. Oktober 1992 (selbstverständlich) durch Reha-Beschluss aufgehoben.

Ihre damals 7-jährige Tochter wurde während dieser Zeit durch Beschluss des Rates des Kreises Nordhausen in einem Kinderheim weggeschlossen. Sie, die Tochter begehrte die Anerkennung auch dieser Zeit als politische Verfolgung im Sinne § 2 Abs. 2 des Strafrechtlichen Rehabilitierungsgesetzes, StrRehag. Dem gab das Landgericht Erfurt mit Beschluss vom 29. Oktober 2012 statt. Hiergegen legte die dem damaligen Thüringer Justizminister und jetzigen Thüringer Innenminister Holger Poppenhäger weisungsabhängige thüringische Staatsanwaltschaft sofortige Beschwerde ein.

Das Thüringer OLG legte den Fall dem BGH zur Entscheidung vor. Dieser entschied am 25. März 2015:

Weiter geht es hier:
http://f3.webmart.de/f.cfm?id=2165073&r ... 54062&pg=1
Interessierter
 

Re: DDR Opferrente

Beitragvon andr.k » 12. Mai 2015, 17:11

Interessierter hat geschrieben:Ihre damals 7-jährige Tochter wurde während dieser Zeit durch Beschluss des Rates des Kreises Nordhausen in einem Kinderheim weggeschlossen.


Klingt das mit dem "weggeschlossen" nicht ein wenig übertrieben? Warum wird in einem, ohnehin schon schweren Fall, es so dargestellt, als wenn Kinderheime nur grausam sein können?

Die zum damaligen Zeitpunkt geschiedene Mutter der Betroffenen wurde durch Urteil des Bezirksgerichts Erfurt vom 20. Oktober 1961 wegen staatsgefährdender Hetze gemäß §19 Abs.1 Nr.2 des Strafrechtsergänzungsgesetzes der DDR zu der Gefängnisstrafe von einem Jahr und acht Monaten verurteilt.
Sie befand sich vom 9.September 1961 bis zum 9.Mai 1963 in Untersuchungs-und Strafhaft.


Da die Mutter geschieden war, gab es wohl keine andere Lösung?

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Re: DDR Opferrente

Beitragvon bbf » 12. Mai 2015, 17:26

@andr.k: "....Klingt das mit dem "weggeschlossen" nicht ein wenig übertrieben? Warum wird in einem, ohnehin schon schweren Fall, es so dargestellt, als wenn Kinderheime nur grausam sein können?"

Weil ein mutwilliges Trennen der Kinder von ihren Eltern oder -teilen immer grausam ist, wenn diese zuvor in einer von Liebe und Harmonie und Fürsorge geprägten Lebensgemeinschaft zuammen gelebt haben. Darum sind solche Handlungen immer verabscheunswert.
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Re: DDR Opferrente

Beitragvon andr.k » 12. Mai 2015, 17:35

bbf hat geschrieben:Weil ein mutwilliges Trennen der Kinder von ihren Eltern oder -teilen immer grausam ist, wenn diese zuvor in einer von Liebe und Harmonie und Fürsorge geprägten Lebensgemeinschaft zuammen gelebt haben. Darum sind solche Handlungen immer verabscheunswert.


Das ist mir auch schon klar! Nur "weggeschlossen" ist wohl arg übertrieben?! Das muss wohl so geschrieben werden, oder? Wurden eigentlich auch Kinder von "normalen" verurteilten Straftätern so "weggeschlossen"?
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Re: DDR Opferrente

Beitragvon bbf » 12. Mai 2015, 17:40

Ich vermute einmal -ich kann das nur vermmuten- man benutzt deswegen das Wort vom "weggeschlossen" um eine gewisse Willkür und Lieblosigkeit in der staatlichen Vorgehensweise damit zu Ausdruck zu bringen.
bbf
 

Re: DDR Opferrente

Beitragvon Nostalgiker » 12. Mai 2015, 17:44

Ich würde mich da nicht mit Vermutungen aufhalten, denn die Wortwahl ist schon sorgfältig getroffen worden um ein bestimmtes Gefühl zu erzeugen.

Wieso muß diese spezielle Mutter_Kind Beziehung harmonisch und liebevoll gewesen sein? Ist doch nur eine behauptete Vermutung.


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Re: DDR Opferrente

Beitragvon Interessierter » 13. Mai 2015, 12:48

Eine andere Userin in dem von mir zitierten Forum schreibt dazu unter anderem:

Im Übrigen war es doch sowieso polítische Willkür oder man spürte die Sippenhaft. Gerade als Kind war man machtlos, entweder wurden sie zwangsadoptiert, oder es hieß: "ab ins Heim" und nur selten durften die Kinder zur Oma. Die Kinder hatten doch keine Wahl und mussten sich fügen. Der BGH tut ja so, als hätten sich die Kinder in der Ex-DDR ihr Schicksal aussuchen können.

Ich kenne einen Fall aus meinem Freindeskreis, wo die Frau aufgrund einem einzigen geschriebenen Ausreiseantrag hochschwanger in Untersuchungshaft kam, danach 1 weiteres Jahr Haft. Zum Zeitpunkt der Geburt und 3 Wochen nach der Geburt durfte sie die U-Haft verlassen, danach war sie Selbststeller. Das Kind kam sofort nach den 3 Wochen Pause in einem Heim und verblieb bis weit nach der Haftzeit im Heim. Geschwister und die Oma wollten das Kind aus dem Heim holen, sie durften es nur kurz sehen. Das Kind war mit Brei so vollgestopft, und sah fürchterlich aus. Sie bekamen das Kind nicht, obwohl alle Vorraussetzungen da waren. Wir wissen doch alle, was für ein Willkürstaat die DDR war. Deshalb bin ich auch mit dem BGH-Urteil nicht zufrieden. Aber wer will dagegen was ausrichten, haben wir es wieder mit Willkür zu tun ?


Gerade dieser neu geschilderte Fall, zeigt doch ein weiteres Mal, dass Willkür in der DDR und grundsätzlich auch in anderen Diktaturen, ein häufig angewandtes Mittel war. Das nicht nur in Bezug auf die " Fortnahme " der Kinder. Dazu gibt es unzählige, belegte Fälle.
Interessierter
 

Re: DDR Opferrente

Beitragvon Spartacus » 13. Mai 2015, 16:56

andr.k hat geschrieben:
bbf hat geschrieben:Weil ein mutwilliges Trennen der Kinder von ihren Eltern oder -teilen immer grausam ist, wenn diese zuvor in einer von Liebe und Harmonie und Fürsorge geprägten Lebensgemeinschaft zuammen gelebt haben. Darum sind solche Handlungen immer verabscheunswert.


Das ist mir auch schon klar! Nur "weggeschlossen" ist wohl arg übertrieben?! Das muss wohl so geschrieben werden, oder? Wurden eigentlich auch Kinder von "normalen" verurteilten Straftätern so "weggeschlossen"?


Andr.K

Die Mutter wurde unschuldig verurteilt, denn welches Verbrechen hat sie denn begangen?
Das Kind musste dann dieses Unrecht ausbaden. Beide trugen keinerlei Schuld, an dem was vorgefallen
ist. Schuld trug alleine das System und nicht etwa die Mutter.

LG

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Re: DDR Opferrente

Beitragvon Dille » 13. Mai 2015, 17:28

@Sparta, jetzt mußt Du aber mal in diese Betrachtungen mit einbeziehen, wie denn der Rechtsstaat eigene Unrechtsurteile (ja, die gibt es auch) wiedergut macht ! Da gibt es nämlich auch keine "Opferrente", sondern pro zu Unrecht erlittenem Hafttag eine lächerliche "Entschädigung", weiß nicht mehr, waren es 15,- oder 25,- € ?
Wenn Du jetzt einen hier im Forum breitgewalzten "Fall" nimmst, der also 6 Monate inhaftiert und dann freigekauft wurde, entspräche dies bei 25,- € also einem Entschädigungsbetrag von 4.575, €, wenn er nun 300,- €/ Monat Opferrente bekommt, entspricht dies 1,27 Jahren Opferrente. Er bekommt die aber lebenslang, solange andere Randbedingungen gelten, ab Rentenalter aber bedingungslos.

"Traumatisiert" sind möglicherweise durch Justizirrtümer in der Bundesrepublik unschuldig inhaftierte ebenfalls, oder ebenfalls auch nicht, in diesem Licht gesehen ist doch wohl Verfahren und Höhe einer Opferrente in der neuen Bundesrepublik nicht grob ungerecht, oder sehe ich das falsch ? Zumal sich doch die Bundesrepublik auch auf den Standpunkt stellen könnte, das ginge sie alles nichts an, sie ist ja kein Rechtsnachfolger der DDR.....

Gruß, Dille
Dille
 

Re: DDR Opferrente

Beitragvon bbf » 13. Mai 2015, 17:53

Immer wieder begegnet man in diesem Forum hier -wenn es um Verbechen in oder seitens der DDR geht- dem weit ausgestreckten Zeigefinger der sagt: sie wie es da ist......

Was will uns der Dichter damit sagen? Wollen wir das Massaker der Nazis an den Junden auch mit einem Fingerzeig auf moderne Kriegsverbrechen in Afrika oder Jugoslawien z.B. als etwas verharmlosend darstellen?

Diese Mutter wurde völlig zu Unrecht verurteilt weil das was man ihr vorwarf in keinem einzigen Staat ohne Diktatur strafbar wäre. Man steckte das Kind dann im Wege der Trennung von der Mutter in einen Heim.

Da gibt es doch nichts mehr zu beschönigen oder gar noch rechtfertigen, oder?
bbf
 

Re: DDR Opferrente

Beitragvon Dille » 13. Mai 2015, 18:50

Was ist denn das für 'ne doofe Anmache, @bbf ??

Es dürfte doch wohl ziemlich wurscht sein, ob ich nach rechtsstaatlichen Gesetzen zu Unrecht verurteilt wurde, oder nach Unrechtsgesetzen ! Das ist unwiederbringlich verlorene Lebenszeit, das sind zerbrochene Beziehungen, das sind gescheiterte Karrieren, das ist ein Makel für's Leben nach dem Motto "..na, irgendwas wird doch schon drangewesen sein...".

Ich will allein darauf hinaus, ob ein Unrecht (für das der Verursacher zumindest noch greifbar ist) anders zu bewerten ist, als ein Unrecht, für das der Verursacher nicht mehr greifbar ist. Und meine ganz klare Meinung dazu ist : klares Nein !

Jetzt kann man sich doch höchstens noch darüber streiten, ob die Entschädigungsregelungen insgesamt fair sind, oder sich der Staat bei eigener Verantwortung aus eben dieser herausmogeln mag, DDR- Unrecht aber wohlwollender behandelt.
Aber ein RA kann ja sicherlich den Unterschied zwischen der Entschädigung (Forderung nach Opferrente) für ein damals 7- jähriges Kind und einem z.B. über die Jahre zu Unrecht in der Psychiatrie weggesperrten Gustl M. (mal als ein Beispiel) erklären ??

Würde ja mal gern hören, wie das umgekehrt klingen würde, wenn man eigen- verschuldete Unrechtsfälle mit Opferrenten lebenslang abfinden würde, und DDR- Opfer mit einer vergleichsweise geringen Einmalzahlung --- dann wäre das Geschrei groß !

Gruß, Dille
Dille
 

Re: DDR Opferrente

Beitragvon bbf » 13. Mai 2015, 19:00

Das ist überhaupt keine Anmache... warum auch?? Was hätte ich davon??

Die CIA haben jahrelang verkehrte Gutachten über Haare in Kriminalprozessen abgegeben.... Ist jetzt deswegen die ganze USA eine Diktatur?

Fehler kommen überall vor, aber in der DDR waren das keine Fehler sondern staatlich gewollte Wilkür. Das ist ein grosser Unterschied.

Aber vergleicht schön Äpfel mit Birnen..... den hochkriminellen Laden "DDR" werde ihr vor den Historikern nicht schön reden, so ganz sicher nicht.
bbf
 

Re: DDR Opferrente

Beitragvon Nostalgiker » 13. Mai 2015, 19:04

Der weise bbf hat gesprochen!

Der liebe Gott erhalte dir deinen Kinderglauben! Genauso blöde haben übrigens zu DDR-Zeiten nicht besonders helle Funktionäre und Parteigenossen argumentiert .....
Irgendwie wiederholt sich alles, wenn auch unter anderem Vorzeichen.

Thoth
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Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: DDR Opferrente

Beitragvon Puck » 13. Mai 2015, 19:08

Ach so bbf ,jetzt weiss ich was du meinst ! Es ist also ein Unterschied ,wer die kriminellen Sachen zur Unterdrückung macht !

Böse Diebe ,Gute Diebe !

Ich bin zwar nur Facharbeiter ,aber was euch als Studenten eingeblasen wird , würde nich mal meine gutgläubige Patentante fressen !

Hiess oder heisst dein Professor sogar Kaczmierek ?

Na noch viel Spass beim missionieren !

Puck
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