Was aus großen Marken der DDR-Zeit wurde

Produkte, Firmen, Marken, welche die DDR überlebt haben...

Re: DDR - Produkte

Beitragvon pentium » 27. November 2016, 17:01

karnak hat geschrieben:Nun denke ich aber mal dieses Bino ist dort im Rahmen der üblichen Konsumgüterproduktion entstanden. Im Rahmen dessen alles mögliche und Produktionsfremde von den einzelnen Betrieben produziert wurde und produziert werden musste. Und so glaube ich nicht so richtig dass dieses Bino aus irgendwelchen anorganischen Rohstoffen produziert wurde, viel eher dass man die dort anfallende Abwärme für die Produktion genutzt wurde die zur Produktion dieses Sojasoßenersatzproduktes aus Getreide benötigt wird.


Wikipedia dazu:
Bino war eine Marke für flüssige Speisewürze, gekörnte Brühe, Brühpaste, Brühwürfel und Soßenwürfel, die in der DDR hergestellt wurden. Der Name ist aus dem Herstellungsort Elektrochemisches Kombinat Bitterfeld-Nord abgeleitet. Daher standen die vier Buchstaben für Bitterfeld-Nord. Dieser für das Kombinat eher untypische Produktionszweig, war ein Resultat des DDR–Konsumgüterprogramms, bei dem versucht wurde, durch die Einbeziehung der Investitionsgüterindustrie zusätzlich Waren für die Bevölkerung bereitzustellen.

Bino-Würze und -Brühwürfel waren in Ostdeutschland ähnlich bekannt wie zum Beispiel die Produkte von Maggi, welche nach dem Zweiten Weltkrieg und dann in der DDR nicht mehr erhältlich waren. Das äußere Erscheinungsbild der braunen Glasflasche sowie das gelb-rote Etikett, lehnte sich dabei am westlichen Pendant an. Die Speisewürze bestand aus natürlichen Rohstoffen und Fettanteilen. Industriell hergestellte Suppenwürzen galten auch in der DDR als schmackhafte, preiswerte und zeitsparende Alternative zur herkömmlichen Zubereitung von Fleisch– und Gemüsebrühen.[1]

So einfach ist die Geschichte!
„Geh doch mal ins Kino, da verfliegt die Wut. / Koche mit Liebe, würze mit Bino! / Hin und wieder tut ein DEFA-Lustspiel gut.”
Titelsong aus dem DEFA-Film „Auf der Sonnenseite” von 1962, gesungen von Manfred Krug
http://www.kulturelle-projekte.de/bino

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Re: DDR - Produkte

Beitragvon augenzeuge » 27. November 2016, 17:05

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Re: DDR - Produkte

Beitragvon Volker Zottmann » 27. November 2016, 17:08

karnak hat geschrieben:Nun denke ich aber mal dieses Bino ist dort im Rahmen der üblichen Konsumgüterproduktion entstanden. Im Rahmen dessen alles mögliche und Produktionsfremde von den einzelnen Betrieben produziert wurde und produziert werden musste. Und so glaube ich nicht so richtig dass dieses Bino aus irgendwelchen anorganischen Rohstoffen produziert wurde, viel eher dass man die dort anfallende Abwärme für die Produktion genutzt wurde die zur Produktion dieses Sojasoßenersatzproduktes aus Getreide benötigt wird.


Kristian, wie Du weißt bin ich kein Chemiker.
Natürlich sind das in beiden Werken nur Nebenprodukte gewesen. Und die wurden natürlich im Rahmen der Konsumgüterproduktion mehr oder weniger "zufällig" gerade dort hergestellt.
Über den Hersteller des DDR-Glutamats, stolperten mein Vater und ich beim Essen fast gleichzeitig. Das Zeugs kann man nämlich auch über Gehacktes streuen. Und dabei fiel uns der Hersteller-Name auf. Zu dieser Zeit ist gerade eine Nachbarsfamilie nach Schwedt umgezogen, die aber im Papierwerk arbeitete. Nur deshalb erinnere ich mich auch genau. Und das war alles, bevor ich heiratete, also bis 1972.
Ich gebe mir nun auch die größte Mühe, den Thoth, der sich nun Nostalgiker nennt, links liegen zu lassen. In Umkehr scheine ich dem Mann aber ein rotes Tuch zu sein. Ich werde aber weiter schreiben. Zur Not muss der dann mal einen Arzt aufsuchen.

Gruß Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 27. November 2016, 17:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: DDR - Produkte

Beitragvon karnak » 27. November 2016, 17:24

In jedem Fall trieb der Zwang für viele Betriebe irgendwas für die Konsumgüterproduktion herzustellen wunderbare Stilblüten. So produzierte ein Sprengstoffwerk Fliegenklatschen. [flash]
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Re: DDR - Produkte

Beitragvon steffen52 » 27. November 2016, 19:33

karnak hat geschrieben:In jedem Fall trieb der Zwang für viele Betriebe irgendwas für die Konsumgüterproduktion herzustellen wunderbare Stilblüten. So produzierte ein Sprengstoffwerk Fliegenklatschen. [flash]


Hatte ja auch etwas gemeinsames, töten konnte Beides. [laugh]
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Re: DDR - Produkte

Beitragvon marder » 27. November 2016, 19:36

Ich habe vor einiger Zeit einmal die Schulküchen Tomatensoße in der Dose gekauft.
Das war nicht so mein Fall. Die war sehr süß!! War das bei der Originalen auch so??
MfG Marder
Ich bin auf der Westseite der Grenze in ca. 3 km Entfernung gross geworden.
Ab 1976 als Offiziersanwärter bei den Panzergrenadieren.
1976 1. Pz.Div. Pz.Brig2 Pz.GrenBtl21
1989 11.Pz.GrenDiv. Pz.Brig33 Pz.GrenBtl332
1994 1.Pz.Div. Pz.Gren.Brig1 usw.
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Re: DDR - Produkte

Beitragvon steffen52 » 27. November 2016, 19:40

marder hat geschrieben:Ich habe vor einiger Zeit einmal die Schulküchen Tomatensoße in der Dose gekauft.
Das war nicht so mein Fall. Die war sehr süß!! War das bei der Originalen auch so??
MfG Marder


marder, ist verschieden gewesen. Da zu DDR-Zeiten jede Schule eine eigene Küche hatte und die Küchenfrauen ihre eigenen Rezepturen machten! [hallo]
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Re: DDR - Produkte

Beitragvon karnak » 27. November 2016, 19:45

marder hat geschrieben:Ich habe vor einiger Zeit einmal die Schulküchen Tomatensoße in der Dose gekauft.
Das war nicht so mein Fall. Die war sehr süß!! War das bei der Originalen auch so??
MfG Marder

[flash] Da geht es doch blos um den Quatsch der auf der Büchse steht, der soll verkauft werden, im Rahmen einer "kulinarischen Geschichtsaufarbeitung". Der Inhalt ist da eher zweitrangig.
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Re: DDR - Produkte

Beitragvon Volker Zottmann » 27. November 2016, 19:53

Also meine Schule hatte nie eine Küche, nur einen zum Speisraum umfunktionierten Kellerraum neben den Kohle-und Heizungskellern.
Das Essen kam stets in den grünen ollen Thermobehätern, sommers wie winters. meist schon so um 12:00. Die äteren Schüler aßen 13:15 dann lauwarm. Es kam aus einer Großküche und die Qualität war nie gleich. Das lag schon an den Zutaten. Im Winter gabs oft süße Kartoffeln, aber nicht wegen Zuckerzusatz, eher wegen des Frostes. Tomatensoße gab es mal dünner, mal dicker und manchmal auch süßer.... Als Oberschüler habe ich dann lieber meist selbst was zu Hause gebrutzelt.
@Marder,
die heute angebotenen Nostalgieprodukte sind nicht immer identisch. Das liegt im Positiven schon daran, dass heute mir ordentlichen Zutaten gar nicht so schlecht gekocht werden kann, wie oftmals damals, woran aber kaum die Küchenfrauen Schuld trugen. Wenn Du damals in der Schule Jägerschnitzel mit Tomatensoße bekamst, war das eine gebratene knorpelige Jagdwurstscheibe und besagte Tomatensoße. Also weder Jäger, noch schmackhaft!

Gruß Volker
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Re: DDR - Produkte

Beitragvon ratata » 27. November 2016, 19:59

P1030640.JPG

@ Marder ich kenne nur diese Mischung links im Bild .ratata
Tomatensoße hat sich jeder zurecht gekocht .
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: DDR - Produkte

Beitragvon Nostalgiker » 27. November 2016, 20:07

Volker Zottmann hat geschrieben:
Ich gebe mir nun auch die größte Mühe, den Thoth, der sich nun Nostalgiker nennt, links liegen zu lassen. In Umkehr scheine ich dem Mann aber ein rotes Tuch zu sein. Ich werde aber weiter schreiben. Zur Not muss der dann mal einen Arzt aufsuchen.

Gruß Volker


"Der" hängt auf dem Boden und trippt pflegte meine Großmutter zu sagen, denn dieses "Der" auf einen Menschen angewandt zeugt von sehr wenig Erziehung um es ganz einfach zu sagen.
Ich nenne mich auch nicht neuerdings Nostalgiker sondern ich habe den Usernamen angenommen unter dem meine Erstanmeldung hier lief.
Du bist für mich kein rotes Tuch, einzig dein veröffentlicher Mist ist ein "rotes Tuch".
Offenbar hast du nicht geschnallt aus was Glutamat bzw. Glutal hergestellt wird. Ja es hat was mit Chemie zu tun aber nicht mit Petrolchemie .....
Dazu bedarf es einer kompletten Produktionslinie und da es als 'Lebensmittel' Zusatz zum Einsatz kommt sind auch bestimmte Voraussetzungen in der Produktion zu erfüllen ....

Trennung

Unsere Schule in der ich am Schulessen teilnahm, ab 1960, davor Hort ab 1957, hatte jeweils keine eigene Küche. Das Essen wurde in grünen ? Thermobehältern angeliefert.

Die Tomatensoße schmeckte damals wirklich etwas süßlich, vielleicht lag es daran dass das Ketchup auch recht süßlich war. Jedenfalls waren das so kleine Flaschen, höchstens doppelt so groß wie die Kaffeesahneflaschen Heutzutage ....
Wie dieses Büchsenzeug von Heute schmeckt weiß ich nicht, habe ich noch nicht gekauft.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: DDR - Produkte

Beitragvon karnak » 27. November 2016, 20:16

Volker Zottmann hat geschrieben: Also weder Jäger, noch schmackhaft!

Gruß Volker

[flash] Mach was Du willst, es gehörte und gehört zu meinen Leibgerichten, bin nun mal ein Betonkopf, für mich ist das West-Jägerschnitzel nicht das gelbe vom Ei, bekomme von der Letscho Pampe Sodbrennen.
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Re: DDR - Produkte

Beitragvon steffen52 » 27. November 2016, 20:25

karnak hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben: Also weder Jäger, noch schmackhaft!

Gruß Volker

[flash] Mach was Du willst, es gehörte und gehört zu meinen Leibgerichten, bin nun mal ein Betonkopf, für mich ist das West-Jägerschnitzel nicht das gelbe vom Ei, bekomme von der Letscho Pampe Sodbrennen.


Geht mir auch so! Nehme nur Produkte( Ketschup,Letscho) aus den neuen Bundesländer, das bekommt mir auch besser! [hallo]
Gruß steffen52
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Re: DDR - Produkte

Beitragvon Volker Zottmann » 27. November 2016, 20:27

Dann Google mal ein wenig, und wirst staunen, was aus Erdöl alles gewonnen wird und wurde. Es ist synthetisch hergestellt und völlig identisch mit dem anderen Zeugs. Das DDR-Glutamat hatte allerdings irgendwelche Gewürz-oder Farbbeimischungen. Sah also nicht mehr wie Streusalz aus.
In Schwedt war es lediglich als Nebenprodukt angefallen, ist sicher immer so.
Dass derzeit nichts in WIKI steht, hat damit offenbar zu tun, dass sich noch keiner fand es einzutragen. So ist es aber auch bei vielen anderen DDR-Produkten. Damals gab es eben kein Internet. In irgendwelchen DDR-Museen stehen aber garantiert noch solche Verpackungen rum, denn das war ja schon damals ein Allheilmittel.

Alle User sollten aber wissen:
@Nostalgiker kannte den Hersteller nicht, und darum gab es das nicht!
So einfach ist es die DDR zu erleben.
Im Zweifel immer den Nostalgiker fragen, unseren DDR-Erklär- und Abstreitbären. [laugh]

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: DDR - Produkte

Beitragvon Nostalgiker » 27. November 2016, 20:32

Vielleicht solltest du mal deine neue Brille aufsetzen Volker Zottmann, denn ich habe ein Bild in den Beitrag über Glutal/Glutamat eingefügt.
Genau an diese Dosen kann ich mich erinnern. Gab es allerdings nur in Berlin würdest du jetzt sagen ......
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Re: DDR - Produkte

Beitragvon pentium » 27. November 2016, 20:37

Glutamate

Als Glutamate werden die Ester und Salze der Glutaminsäure bezeichnet. Bekannt sind vor allem Salze der L-Glutaminsäure durch ihren Einsatz als Geschmacksverstärker in Lebensmitteln. Das einfache Natriumsalz wird Mononatriumglutamat (E 621) genannt und ist das am meisten verwendete. Ebenfalls zugelassen sind Monokaliumglutamat (E 622), Calciumdiglutamat (E 623), Monoammoniumglutamat (E 624), Magnesiumdiglutamat (E 625).[1] Glutamate sind als Zusatzstoffe durch die Zusatzstoffzulassungsverordnung für die meisten Lebensmittel bis zu einer Höchstmenge von 10 g/kg (berechnet als Glutaminsäure) zugelassen.[2]

Glutaminsäure wurde erstmals 1866 vom deutschen Chemiker Heinrich Ritthausen aus Weizengluten isoliert.[3] 1908 entdeckte der japanische Forscher Kikunae Ikeda dessen Bedeutung für die Geschmacksqualität. Er untersuchte die Ursache für den besonderen Wohlgeschmack von Käse, Fleisch und Tomaten, der aber nicht durch die vier bekannten Geschmacksrichtungen süß, sauer, salzig und bitter abgedeckt wird. Dabei konnte er aus dem in Japan in der Küche verwendeten Seetang Kombu Glutamat extrahieren und nachweisen, dass Glutamat für den speziellen Umami-Geschmack verantwortlich ist. Zusammen mit dem Industriellen Saburôsuke Suzuki gründete er zur Vermarktung seiner Entdeckung später das Unternehmen Ajinomoto. Heute wird Mononatriumglutamat vor allem in Südost-Asien biotechnologisch (Fermentation) mit Hilfe des Bakteriums Corynebacterium glutamicum hergestellt (1,7 Mio. Tonnen pro Jahr).

Quelle: Wiki

Kein Erdöl sondern die Ester und Salze der Glutaminsäure!
Die Aminosäure L-Glutaminsäure findet sich natürlicherweise in fast allen proteinhaltigen Lebensmitteln. Bei normaler Mischkost liegt die tägliche Glutamataufnahme daher bei 8–12 g.

Glutal war der Name für Glutamate in der DDR...
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Re: DDR - Produkte

Beitragvon Nostalgiker » 27. November 2016, 20:52

Habe ich etwas grundsätzlich anderes geschrieben pentium?
Vielleicht glaubt dir Volker Zottmann, er hat wie es scheint ein 'nostalgisches' Problem ....., vielleicht sollte er statt meiner mal einen Arzt aufsuchen ......
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
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Re: DDR - Produkte

Beitragvon pentium » 27. November 2016, 21:00

Nostalgiker hat geschrieben:Habe ich etwas grundsätzlich anderes geschrieben pentium?
Vielleicht glaubt dir Volker Zottmann, er hat wie es scheint ein 'nostalgisches' Problem ....., vielleicht sollte er statt meiner mal einen Arzt aufsuchen ......


Eigentlich wollte ich keine erneute Glutamat-Debatte anzetteln, aber eben noch einmal abklären was sich hinter Glutamat/ Glutal verbirgt ...

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Re: DDR - Produkte

Beitragvon Nostalgiker » 27. November 2016, 21:07

Das glaube ich dir gerne pentium.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

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Re: DDR - Produkte

Beitragvon Volker Zottmann » 27. November 2016, 22:34

Da danke ich auch mal @pentium, der sich redlich bemühte, unsere Gemüter zu beruhigen.
Die Recherche ist aber einseitig. Leider, leider darum, weil eben zu damals wenig geschrieben steht. Nun aber mal soviel:

Die DDR-Führung beschloss 1958 den Ausbau ihrer Grundstoffindustrie und bestätigte Schwedt an der Oder als Standort für das Erdölwerk. Der Bau des Werkes erfolgte mit dem Bau einer gemeinsamen Erdölleitung durch die damaligen sozialistischen Staaten innerhalb des Rats für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW), der sogenannten „Erdölleitung der Freundschaft“ (heute: Mineralölverbundleitung). Noch heute ist die Leitung aus dem Gebiet Tjumen mit über 5000 km die längste Pipeline der Welt. Der Grundstein für den Betrieb wurde am 11. November 1960 gelegt. [1] Fünfeinhalb Jahre nach der Gründung 1958 wurde die Rohölverarbeitung der Raffinerie am 1. April 1964 unter dem Namen Erdölverarbeitungswerk (EVW Schwedt) in Betrieb genommen. Ab Mai 1966 verfügte sie über eine eigene Zweigstelle der Stadtsparkasse Schwedt.

Das EVW wurde zum wichtigsten Kraftstofflieferanten der DDR. Im Zuge der Kombinatsbildung wurde das Werk am 30. Dezember 1970 Stammbetrieb des VEB Petrolchemisches Kombinat (PCK) und war neben den Leuna-Werken für die chemische Industrie auf Erdölbasis in der DDR zuständig. Seit Mitte der 1960er bis Anfang der 1980er Jahre baute die PCK ihren petrolchemischen Bereich aus, um die Textilindustrie mit Faserrohstoffen zu versorgen, hochwertigen Stickstoffdünger für die Landwirtschaft zu produzieren und petrolchemische Komponenten für die Chemieindustrie zu erzeugen. Anfang der 1970er Jahre baute die Raffinerie eine Anlage, um Grundstoffe für die Waschmittelproduktion herzustellen. Später erfolgte der Bau einer Futtereiweißanlage, welche auf Basis von Dieselkraftstoff und Hefepilzen Eiweiß für die Tiermast produzierte. 1972 startete das PCK die Herstellung von Möbeln aus Polyurethan. Nach zehn Jahren wurde diese Produktionslinie eingestellt. 1983 wurde mit dem Aufbau einer Fertigungslinie für Haushaltschemikalien sowie Schuh- und Lederpflegemitteln (Vertrag mit der Salamander) begonnen.


Besonders der 2. Absatz kann und sollte Euch zu denken geben, man muss aber Willens sein.
Seht ja, was aus Öl und Diesel an Endprodukten gefertigt wurde.... Es reicht eben nicht, in alter Thothscher Manie Menschen vorführen zu wollen. Ihr habt kein Recht!
Es wurde sogar Stickstoffdünger produziert. Laut Nostalgiker wird das aber auch nicht stimmen, denn Salze wurden ja in Bernburg gefördert....
Ich erinnere nur als Beispiel an @karnaks Fliegenklatsche....
Die DDR produzierte Waren an Orten, die man nie vermutete.
Wo genau und in welcher Abteilung, welchem angeschlossenen Betriebsteil produziert wurde weiß ich nicht. Wohl aber, was DAMALS auf der runden zylindrischen Verpackung stand. Eben dieser Betrieb und das komplette Wort Glutamat.

Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 27. November 2016, 23:00, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: DDR - Produkte

Beitragvon Volker Zottmann » 27. November 2016, 22:45

Schon im 19. Jahrhundert hatte die Industrie begonnen, aus pflanzlichem und tierischem Eiweiß Würze herzustellen. Daraus wurde dann im 20. Jahrhundert das Natriumglutamat gewonnen. Als es der Industrie gelang, Natriumglutamat mittels gentechnisch veränderten Mikroorganismen in großen Mengen zu produzieren, wurde es zum führenden Geschmacksverstärker.
So wird Würze hergestellt

Zur Herstellung von Würze wird/wurde pflanzliches oder tierisches Eiweiß entweder mit Salzsäure verkocht (Säure-Hydrolyse), um die Zellen zu zersetzen und die Glutaminsäure herauszulösen, und anschließend mit Natriumcarbonat oder Natronlauge neutralisiert, wobei auch Kochsalz und somit Natriumglutamat entsteht. Neuere Methoden verwenden zur Herstellung Enzyme. Die so gewonnene Würzlösung wird filtriert und zur Geschmacksverbesserung gelagert. Würze, die nicht direkt für Konserven und Fertiggerichte verwendet wird, kommt mit Zuckerkulör gefärbt als Flüssigwürze, getrocknet als gekörnte Brühe oder zusätzlich mit Fett verkittet als Brühwürfel auf den Markt. Heutzutage wird den verschiedenen Würzen i.d.R. noch Natriumglutamat zugesetzt.
So wird Hefeextrakt hergestellt

Hefeextrakt wird entweder aus Hefe wie Würze mittels Hydrolyse hergestellt (s.o.), oder die Hefe wird durch einen Hitzeschock und die Zugabe von Salz und einem Lösungsmittel wie Trichlorethylen zersetzt



Bringt dazu mal das blau Geschriebene in meinem letzten Beitrag in Verbindung.
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Re: DDR - Produkte

Beitragvon Nostalgiker » 27. November 2016, 23:51

Wahrscheinlich war das Glutamat aus Schwedt ein "Abfallprodukt" der Futtereiweisanlage ......

Aus der Geschichte des PCK: .....Anfang der 1970er Jahre baute die Raffinerie eine Anlage, um Grundstoffe für die Waschmittelproduktion herzustellen. Später erfolgte der Bau einer Futtereiweißanlage, .....
Also gab es diese erst ab Mitte der siebziger Jahre ..... mußte doch erst gebaut werden. Ein Indiz dafür ist die Erwähnung von Wohnheimbauten für die Bauarbeiter zwischen 1976 und 1978 .....
In einem durchaus dicken Buch über das PCK ist dieser Futtereiweißsanlage als "Milliardengrab" ein ganzes Kapitel gewidmet.
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch das der Schornstein (Kamin) der Futtereiweißanlage mit 200 m mit zu den höchsten Bauwerken Europas gehörte ...... Er wurde 2003 abgerissen.

Ich möchte jetzt nicht darüber spekulieren ob es sich eventuell auch um ein Fehlprodukt der Grundstoffe für die Waschmittelproduktion handelte .....
Möglich ist ja alles gewesen in der DDR ......

Und 'Aromaten' haben auch nichts mit Glutamat zu tun .....
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Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: DDR - Produkte

Beitragvon Volker Zottmann » 28. November 2016, 09:11

Das hier war auch so ein Nostalgischer Erguss, um mich bloßzustellen!
Es klappt nur nicht ehemaliger Thoth und heutiger Nostalgiker!
Im gesperrten Thread über Minister Hoffmanns Orgien las man unlängs dies aus seiner Feder:

Es kann natürlich sein, da sich Volker Zottmann an alles genauestens erinnert, das in seiner Pro-DDR Familie die Königsberger Klopse oder auch Kapernklopse in der einfacheren Variante, politisch überkorrekt Kaliningrader Klopse genannt wurden .... Warum Klopse nach einem Politiker benannt wurden weiß bestimmt nur Volker Zottmann ........
Übrigens benennt Wiki für diese Klopsform folgende Benennung: ...auch Saure Klopse, Kapernklopse, Soßklopse oder in der DDR Kochklopse .... Und wer heute nach 'nem Rezept unter dem Stichwort "Kapernklops" sucht wird schnell fündig und findet sehr viele Rezeptvarianten.
Nun ja war wohl mehr ein Schuß in den Ofen die vollmundige Behauptung von Volker Zottmann das dies angeblich ein Wortexperiment der Genossen sei .....


Meine "vollmundige Behauptung" möchte ich jetzt hier unterstreichen:

Thoth, fahre mal ins Oderbruch, dort gibt es sie auch, die Kaliningrader Klopse!
(Müsste ja der ABV auch wissen. ABVs wussten ja auch stets alles!) [wink]
Gestern sahen wir uns eine Videokonserve an. Die Kinder von Golzow. Und zwar den wohl letzten Teil "Und wenn sie nicht gestorben sind", der 1994 abgedreht wurde. Im Rückblick streifen die Dokumentarfilmer Lebenssituationen der Schülerin Gudrun Klitzke, die nach einer Kochausbildung studierte und SED-Bürgermeisterin von Genschmar wurde. Interssant ist die Sequenz, als ihr Lehrmeister den Auftrag gab, aus den auf dem Tisch liegenden Fleischstücken doch bitte Kaliningrader Klopse zu kochen.
Wer nun immer noch zweifelt, sollte sich den in Teilen recht interessanten Rückblick ansehen. Dauert aber über 2 Stunden. (Die Gudrun Klitzke war die letzte im Film)

Königsberger oder auch Kaliningrader waren durchaus auch ein DDR-Produkt.

Gruß Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 28. November 2016, 09:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: DDR - Produkte

Beitragvon karnak » 28. November 2016, 09:15

[flash] Kaliningrader Klopse, unfassbarer. Hat die denn das nur als erlebt erzählt oder war das ein Originalaufnahme des Geschehens?
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Re: DDR - Produkte

Beitragvon Volker Zottmann » 28. November 2016, 09:17

karnak hat geschrieben:[flash] Kaliningrader Klopse, unfassbarer. Hat die denn das nur als erlebt erzählt oder war das ein Originalaufnahme des Geschehens?


Original-Bild und Tonaufnahme mit ihr und dem Lehrmeister. [freu]


https://www.youtube.com/watch?v=2OD32YsZc7k ab 11:42

Gruß Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 28. November 2016, 09:36, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: DDR - Produkte

Beitragvon karnak » 28. November 2016, 09:22

[flash] Gibt tatsächlich ein Rezept für Kaliningrader Klopse. Habe aber diesen Begriff das erste Mal gehört, bei der Stasi hießen die Dinger immer Kochklops. [flash]
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Re: DDR - Produkte

Beitragvon pentium » 28. November 2016, 10:04

War Kant ein Kaliningrader? Nein, war er nicht. Er wurde im ostpreußischen Königsberg geboren, wo er vor 200 Jahren auch starb. Weiß eigentlich jeder. Nur in der ARD-Tagesschau nicht. Dort erzählte uns Sprecherin Eva Herman in der 13-Uhr-Ausgabe am Donnerstag, dass Außenminister Fischer am Grab des "Kaliningraders" einen Kranz niedergelegt hat. Oje, da war sie wieder, diese nicht enden wollende peinliche deutsche Unterwürdigkeit und Anbiederei, die schon an Blödheit grenzt. Hätte eigentlich nur eine "Sondersendung zum 200. Todestag des großen russischen Philosophen Immanuel Kant" gefehlt . . .

Kant hat sofort bei Eva Herman angerufen und ihr geraten: "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!"

Wie schön: In der Tagesschau um 14 Uhr war er dann wieder Königsberger.

Zitat aus Kant und die Kaliningrader Klopse
http://www.morgenpost.de/printarchiv/bi ... lopse.html

Der Lehrmeister hätte vielleicht auch seinen Verstand einschalten sollen. Aber vor der Kamera musste man sicher aus dem Königsberger Klops zur damaligen Zeit, also damals in der DDR, wie im obigen Beispiel einen sowjetischen, also einen Kaliningrader Klops machen!
Darauf Prost mit einem Gdańsk Goldwasser und dazu einen gut gereiften Sowjetsk...

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Re: DDR - Produkte

Beitragvon karnak » 28. November 2016, 10:18

Ich habe mich in jedem Fall immer gewundert warum man in der DDR das Hamburger Schnitzel nicht"bekämpft" hat, dass hieß auf den Speisekarten komischerweise die ganze Zeit so, hat man vielleicht vergessen.
Ähnlich wie die Glienicker Brücke die in der DDR "Brücke der Einheit "hieß und ausgerechnet von denen die die sich so erträumt haben zurückgenannt wurde als es endlich so weit war. Es gibt eben immer wieder ein paar die spinnen einfach. [flash]
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Re: DDR - Produkte

Beitragvon Nostalgiker » 28. November 2016, 10:23

Auf einer Politik Foren Seite habe ich nachfolgenden Beitrag von 2009 gefunden:
Die Tugendwächter mischen jetzt schon im Kochtopf mit.
Auf einer Kochseite wurde von einer wahrscheinlich gutmenschlichen Tussie das Gericht "Königsberger Klopse" ins netzt gestellt.
Bei ihr heißt es dann aber - politisch korrekt - Kaliningrader Klopse!
Ein dümmlicher Hinweis darf nicht fehlen:
"...eigentlich Königsberger Klopse - das Gericht wurde aber bei uns am Küchentisch umbenannt"


Tugendwächter, politisch Überkorrekte oder einfach Tussies mit 'nem Knall gab es schon immer und erschreckenderweise Offenbaren diverse Kochblocks und Kochseiten mit Rezepten tatsächlich Rezepte für "Kaliningrader Klopse",
dämlicher geht es wirklich nicht.
Übrigens heißt Tilsiter Käse immer noch Tilsiter und so hieß er auch zu seligen DDR Zeiten .....

Ich vermute mal eher das die Bezeichnung "Kaliningrader Klopse" erst nach 1990 durch die politisch Überkorrekten lanciert wurde, genau die die auch durchsetzen das Märchenbücher und andere umgeschrieben werden weil sich in diesen politisch unkorrekte Bezeichnungen befinden die entweder rassistisch sind oder diskriminierend oder revanchistisch (Anspruch auf Ostgebiete ......)

Witzigerweise fragt im Poltik Fourum auch gleich jemand ob die 'Zigeunerschnitzel' denn schon in 'Sinti' Schnitzel umbenannt wurden. Ist doch politisch korrekt .....
Obwohl, könnten da sich nicht die Roma diskriminiert fühlen?

Diese Diskussion jetzt im hier und heute erinnert mich an meine Schulzeit; Lehre um genau zu sein, als unsere Stabülehrerin darauf "bestand" das gerade für Polen und da besonders für die ehemaligen deutschen Gebiete wie Schlesien, Pommern, Ostpreussen die polnischen Orts-Namen und Flußnamen genannt werden. Auf den Einwand warum wir dann Warschau sagen und nicht Warszawa wie es auf Polnisch heißt konnte sie keine Antwort geben.

Durch das lesen im I-Net zu der Thematik "Kalinigrader Klopse" muß ich meine Auffassung dahingehend revidieren; das es wirklich solche Versuche gibt/gab dies "politisch korrekt" zu benennen. Allerdings möchte ich das dahingehend einschränken das solche Albernheiten nun nicht alle automatisch der DDR Führung zugeschrieben werden müssen.

Erinnerungen können getrübt sein und wenn man sowieso seinen Kampf gegen die DDR führt um zu "beweisen" wie doof und unfähig doch die Führung selbiger war kann es im Eifer des Gefechts durchaus passieren das da dem Politbüro Dinge untergeschoben werden die es so nicht gab.

Selbst Erika Steinbach verklagte 2013 die EU. Sie hatte beantragt, dass „Königsberger Klopse“ in die „Liste der geschützten geografischen Angaben“ (ggA) aufgenommen werden. Selbst die Kanzlerin äußerte sich dazu sinngemäß; das es gelte das reiche Kulturerbe der Deutschen, das sich in unseren östlichen Nachbarländern findet, als es lebendig zu erhalten und zu bewahren.

Also ein Glaubensstreit auf allerhöchster Ebene.

Na dann werde ich mir doch gleich zum Mittag Kalingrader Klopse machen und diese mit Glutamat aus dem PCK würzen ........
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: DDR - Produkte

Beitragvon Volker Zottmann » 28. November 2016, 10:23

Wenns auch etwas abschweift....
Was ich aus dem langen Film für mich rauszog war, richtig zu begreifen, dass eben auch die Sozialisation in der DDR immer seine eigenen Wege fand.
Am Beispiel der "Wende-Verliererin" Gudrun Klitzke wird das sehr deutlich. Die Kinder wuchsen ja in einem Klassenverband auf und gediehen dennoch unterschiedlich. Klitzke aber, fast "isoliert" nur im Oderbruch aufgewachsen, hat sich grundsätzlich nur am Vater orientiert. Der LPG-Vorsitzende einer der größten der DDR, hat der Arbeit wegen, auch nur seinen Tunnelblick gehabt.
So ist es nicht verwunderlich, dass Gudrun Klitzke nach der Lehre studiert, an der Bezirksparteischule Frankfurt/Oder und in Weimar und nur den DDR-Aufbau sieht. Es gibt weder ein Links noch Rechts. (So etwa hat das auch mal ABV beschrieben)
Die nahmen also die gesellschaftlichen Veränderungen in der gesamten DDR überhaupt nicht wahr und wurden, wie auch Beethoven schon schilderte, vom Mauerfall gänzlich überrascht.
So ist Frau Klitzke auch erst Monate später erstmalig über die alte Demarkationslinie und war am Verzagen.
Hat Jahre gebraucht, um sich in die neue Realität zu finden, zu fügen.
Durch diese Langzeitstudie ist das hervorragend belegt. Einmalig für die Nachwelt.
Es zeigt auch, wie man aus meiner Sicht unwissend missbraucht in die Irre geleitet wurde. Ihr selbst ist da kein Vorwurf zu machen.

Gruß Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 28. November 2016, 10:34, insgesamt 1-mal geändert.
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