Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon Nordlicht » 3. September 2011, 22:03

Zicke hat geschrieben:Die Westpäckchen waren leider auch zu 80% mit Backpulver, Rosinen Tütensuppen und anderen Angeboten von Aldi und Co bestückt.
Das war zumindest in unserem Bekannten und Verwandenkreis ebenso.

Das hätten wir uns uns bei unseren Verwandten und Bekannten nicht erlauben können - da wurde genau angegeben, was gewünscht wurde, einschließlich Marke und Packungsgröße [wink] So ein "Auftragszettel" ist bei der Ausreisekontrolle mal der Dame vom Zoll in die Hände gefallen.Ihr war gleich klar: "Das sollen sie wohl beim nächsten Mal mitbringen." Genau, das sollte ich [smile]
Nordlicht
 

Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon Merkur » 4. September 2011, 20:59

Mal ein aktuelles Beispiel der "MfS-Aufarbeitung" und Hetzjagd mit tragischen Folgen.


DRAMA: Anonym Beschuldigte gestern tot aufgefunden
Ordnungsamtsmitarbeiterin von Blankenfelde-Mahlow hatte Anzeige gegen unbekannt erstattet
Ausriss aus dem Fax von „anonymen Gemeindemitgliedern“.

BLANKENFELDE-MAHLOW - Als Beispiel für eine besonders perfide Methode des immer hitziger werdenden Bürgermeisterwahlkampfs in der Gemeinde Blankenfelde-Mahlow zog Amtsinhaber Ortwin Baier (SPD) bei seiner gestrigen Pressekonferenz ein Fax aus einer Vorlagenmappe, das vor vier Wochen anonym an verschiedene Adressen verschickt wurde. Darin wird von „anonymen Gemeindemitgliedern der Gemeinde Blankenfelde“ verbreitet, dass die „Ex-Stasi-Mitarbeiterin Frau Sch. wieder im Dienst“ sei. Es sei ihr gelungen, so heißt es in dem anonymen Fax, wieder im öffentlichen Dienst, also bei der Gemeindeverwaltung Blankenfelde-Mahlow, beschäftigt zu werden. „Wir finden dies als Gemeindemitglieder skandalös“, heißt es dort weiter, und man wirft Bürgermeister Baier vor, seine Mitarbeiter nicht zu überprüfen, obwohl dies gesetzlich vorgeschrieben sei. In grammatisch wie orthographisch holprigem Stil steht dort abschließend: „Da wir mit dem Verhalten der Gemeindevertretung, den Mitarbeitern der Personalabteilung und des Bürgermeisters mit diesem Skandal nicht vertreten können, ist es nachvollziehbar das es Auswirkungen auf die anstehenden Bürgermeisterwahl haben wird.“

Als Baier gestern Vormittag dieses Fax den Pressevertretern zeigte, ärgerte er sich vor allem darüber, dass es sich bei der Fax-Nummer auf der Absenderzeile um die des Dahlewitzer Ortsbürgermeisters Peter Rink (CDU) handelt. Das sei aber eine Fälschung. Rink selbst habe sich „traurig und empört“ darüber geäußert und mit einem Probefax nachweisen können, dass sein Faxgerät in Form und Schrift eine ganz andere Absenderzeile sende.

Baier berichtete, dass die anonym Beschuldigte Akteneinsicht bei der Stasi-Unterlagen-Behörde beantragt habe. Zugleich habe sie – wie auch die Gemeinde – Anzeige gegen unbekannt erstattet.

Was Bürgermeister Baier während seines Pressetermins noch nicht wissen konnte, war, dass sich die betroffene Mitarbeiterin in diesen Minuten offensichtlich das Leben nahm. Sie wurde wenig später tot im Wald gefunden.

Nach Angaben der Polizei hatte sie ihr Lebenspartner seit 10 Uhr vermisst, weil der die 43-jährige Frau aus Jühnsdorf zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in der gemeinsamen Wohnung antraf. Die Bedienstete des Blankenfelder Ordnungsamtes war krank geschrieben. Der Mann informierte die Polizei. Er hatte Angst, weil die Frau vor etwa einem Monat geäußert habe, sich das Leben nehmen zu wollen. Diese Zeitangabe stimmt mit der Verbreitung des anonymen Faxes überein.

Die Polizei überprüfte zunächst die Anschrift des Noch-Ehemannes der vermissten Frau, wo sie sich aber auch nicht aufhielt. Zur Suche nach der Frau wurde ein Polizeihubschrauber eingesetzt. Befragte Nachbarn hatten angegeben an, dass die Frau gegen 9.15 Uhr ihre Wohnung in Richtung Wiese am Rangsdorfer See verlassen hatte. Gegen 11.30 Uhr fand man dann ihre Leiche. Da die Fundstelle mit Fahrzeugen nicht erreichbar ist, brachte ein Polizeihubschrauber den Notarzt zur Fundstelle. Er konnte nur noch den Tod der Frau feststellen. Die Kriminalpolizei schließt nach MAZ-Informationen eine Fremdeinwirkung aus. (Von Hartmut F. Reck)
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon vs1400 » 4. September 2011, 21:13

hallo Merkur,

schade das Fr. Sch. diesen weg ging, doch es war ihre entscheidung.
wenn sie gewollt oder gekonnt hätte ... .


doch was soll es denn bewirken, dein beispiel?
kannst du 100%tig sagen warum sie diesen weg gegangen ist?

gruß vs
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon augenzeuge » 4. September 2011, 21:16

So bedauerlich der Freitod dieser Frau ist, umso weniger sollte man hier vorschnell ein Urteil über die Ursache abgeben.

Und wenn es tatsächlich einen Zusammenhang geben sollte, dann muss sich auch derjenige fragen, warum er dies Frau ins Amt holen muss, obwohl er deren Lebensgeschichte kannte und ihm klar sein muss, wie wahrscheinlich diesbezügliche Rückfragen aussehen können. Bei einer Frau, die zur Wende 21 Jahre alt war muss es möglich sein, in Kürze und vor einer Beschäftigung eine klare Akteneinsicht zu erhalten um eine mögliche Einstellung überhaupt bewerten zu können. Die beschriebene Art und Weise mit den Faxgeräten ist zu verurteilen.
AZ
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon Merkur » 5. September 2011, 06:02

augenzeuge hat geschrieben:So bedauerlich der Freitod dieser Frau ist, umso weniger sollte man hier vorschnell ein Urteil über die Ursache abgeben.

Und wenn es tatsächlich einen Zusammenhang geben sollte, dann muss sich auch derjenige fragen, warum er dies Frau ins Amt holen muss, obwohl er deren Lebensgeschichte kannte und ihm klar sein muss, wie wahrscheinlich diesbezügliche Rückfragen aussehen können. Bei einer Frau, die zur Wende 21 Jahre alt war muss es möglich sein, in Kürze und vor einer Beschäftigung eine klare Akteneinsicht zu erhalten um eine mögliche Einstellung überhaupt bewerten zu können. Die beschriebene Art und Weise mit den Faxgeräten ist zu verurteilen.
AZ


Fakt ist, dass die Stasi-Hysterie ein neuerliches Todesopfer gefordert hat.
Die Frau war damals 21 Jahre !! Ich will die Diskussion eigentlich nicht vertiefen. Mir ging es lediglich darum, darauf hinzuweisen, dass die Ausuferung der "Stasi-Aufarbeitung" noch 21 Jahre nach dem Ende des MfS ein Todesopfer gefordert hat.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon Edelknabe » 5. September 2011, 06:42

Um einmal in leichten Sarkasmus zu verfallen: "Es muss unbedingt heute vor Abschluss solcher Arbeitsverhältnisse überprüft werden, ob die Bewerberin, der Bewerber in der DDR eine Unterschrift gegenüber dem MfS im eigenen Kinderwagen/Sportwagen geleistet hatte."
"Sollte diese Unterschrift in Form eines Strichmännchens erfolgt sein, ist darüber hinaus vielleicht die Identität des damaligen Werbers feststellbar?"
Aber mal im Ernst, es ist der Mensch. Der Mensch bringt es doch fertig, andere Menschen an Straßenbäume zu hängen oder an den nächsten Laternenpfahl. Das hat er drauf, der Mensch, in diesem speziellen Fall war das Henkersseil eben das anonyme Schreiben/Fax.
So trinkt er jetzt Kaffee,den Frühstückskaffe dieser Mensch und zuwas sich noch Gedanken machen, die Sache hat sich sowieso erledigt, denn er hatte doch nicht am Seil gezogen.

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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon Interessierter » 5. September 2011, 14:50

Es ist schon viel mehr zusammengewachsen was zusammengehört, als gewisse User hier glaubenmachen wollen.

Kein Forum dieses Themenbereichs spiegelt auch nur annähernd die Meinungsrealität der Mehrheit der Bürger in den neuen und alten Bundesländern wieder !

Das bestätigt sich immer wieder bei Besuchen von Freunden und der Unterhaltung mit Bürgern im vereinten Deutschland. Verlierer gibt es in allen Systemen, verschuldet und unverschuldet.
Wobei ich mich allerdings frage, ob es nicht angenehmer ist als arbeitsloser und sogenannter " Verlierer " im vereinten Deutschland zu leben oder als eins von vielen "Opfern " in der Ex-DDR als politischer Gefangener in Hohenschönhausen einzusitzen oder " Zersetzungsversuche " der Stasi über mich ergehen zu lassen.
Nach meiner ganz persönlichen Meinung sollte endlich Schluß damit sein nach mehr als zwei Jahrzehnten jemandem irgendwelche Stasitätigkeiten vorzuhalten.
Aber offen gesagt kommt es mir leider auch oft so vor, als wenn es einigen Usern ganz gut " in ihren Kram " passt, wenn sie mal wieder " siehst Du " schreiben können.
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon Edelknabe » 5. September 2011, 17:10

Du scheinst ganz Deutschland zu besuchen Interessierter, das du über die Meinungsrealität der Bürger West und Ost so aussagekräftige Urteile abgeben kannst? Ganz schöner Freundeskreis, mein anonymer Freund, ich werde doch gleich richtig neidisch.
Aber mal im Ernst und das schrieb ich schon mehrfach sinngemäß an dich, wenn du also so ein weltoffener Mensch bist wäre es an der Zeit, mal ein bißchen herüberzukommen. Du weißt schon, wie ich das meine.
Irgendwie habe ich immer den dummen Verdacht, du bist vom Alter her noch garnicht in der Lage, eine ordentliche Aussage über die damalige DDR zu treffen.
Belehre mich also eines Besseren.Und nein, das hier ist nicht persönliches, ich meine doch etwas mehr Offenheit(die Hausnummer kannst du weglassen)wäre hier im Forum angebracht und auch ganz kooperativ.

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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon Interessierter » 5. September 2011, 20:52

Edelknabe hat geschrieben:Du scheinst ganz Deutschland zu besuchen Interessierter, das du über die Meinungsrealität der Bürger West und Ost so aussagekräftige Urteile abgeben kannst? Ganz schöner Freundeskreis, mein anonymer Freund, ich werde doch gleich richtig neidisch.
Aber mal im Ernst und das schrieb ich schon mehrfach sinngemäß an dich, wenn du also so ein weltoffener Mensch bist wäre es an der Zeit, mal ein bißchen herüberzukommen. Du weißt schon, wie ich das meine.
Irgendwie habe ich immer den dummen Verdacht, du bist vom Alter her noch garnicht in der Lage, eine ordentliche Aussage über die damalige DDR zu treffen.
Belehre mich also eines Besseren.Und nein, das hier ist nicht persönliches, ich meine doch etwas mehr Offenheit(die Hausnummer kannst du weglassen)wäre hier im Forum angebracht und auch ganz kooperativ.

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Ich kann Dich beruhigen Du hast keinen dummen Verdacht, sondern Deine penetranten Nachfragen und Verdächtigungen bezüglich meines Alters sind einfach unterstellend und dumm. Ich habe mich in einem anderen Beitrag klar zu meinem Alter geäussert. Das ich in meinem Leben nicht nur in ganz Deutschland herumgekommen bin und Du aufgrund der Lage Deines Domizils in der Reisefreiheit wohl sehr " beschränkt " warst, tut mir leid für Dich.

Da ich in Deinem Profil Dein Alter ebenso wenig entdecken konnte und mich es auch gar nicht interessiert, obwohl ich Dein Alter nicht als Maßstab für Deine Beiträge nehme, sage ich Dir spaßeshalber - mit Verlaub - einfach einmal: komme erst einmal in MEIN Alter und schreibe lieber etwas zum Thema des Threads.

Zum Schluß erlaube ich mir aufgrund " der Gnade meiner frühen Geburt " zu sagen, daß man richtig wahre und gute Freunde im Leben meistens nur sehr wenige hat, schon gar keine anonymen und seine Freunde sucht sich wohl jeder selber aus.

[rose]
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon Edelknabe » 6. September 2011, 04:51

Dann habe ich ihn wohl übersehen, deinen Alterserklärenden Beitrag Interessierter, das passiert natürlich auch einmal in der Hitze des Gefechts.
Ich wünsche dir mein...nein, nein,keine Angst diesmal nicht Freund, also ich wünsche dir in deinem hohen Alter Gesundheit und immer guten Durchblick, auch für die längst vergangene DDR.

Rainer-Maria und einen guten Tag allen ins Forum.
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon Nostalgiker » 6. September 2011, 08:34

Moin,

ich habe jetzt alle Beiträge von Interessierter hier gelesen und konnte keine klare Äußerung zu seinem Alter finden.
Außer der kryptischen Andeutung das er bereits als Kleinkind die Blechtrommel bearbeitete während ich noch nicht geboren sei. Oskar ???????? Jahrgang 24 [laugh]
Vielleicht hat Interessierter nicht nur viele Freunde (Altersheim?), sondern auch den Überblick darüber verloren wieviel Foren er mit seinen konstruktiven Beiträgen bisher beglückte.

Was Interessierter unter einem niveauvollen Austausch und Diskussion versteht unterstreicht er mit dem gehäuften Einsatz solcher Eigenschafts- bzw. Beiworte, in der Grundschule auch Wiewort (Wie ist etwas?) genannt, wie 'dummen', 'penetrant', 'unterstellend', 'beschränkt', um mal nur die aus dem letzten Beitrag zu nehmen.

Ich wählte extra den Begriff 'Eigenschaftswort' denn dank der Gnade der Frühgeburt, Entschuldigung der frühen Geburt, ist ihm vielleicht die Bezeichnung Adjektiv nicht allzu geläufig.

Ob er, der Interessierte; den Kaiser kannte????? Damit meine ich Wilhelm und nicht Beckenbauer [laugh] Im holländischen Exil zwar nur, siehe Jahrgang.

Fragen über Fragen welche mich einfach davon abhalten darüber nachzudenken warum nicht zusammenwächst was (angeblich) zusammengehört.
Ein Preusse hält sich nicht für einen Bayern.

Gruß
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon Merkur » 10. September 2011, 12:26

Ein Artikel aus dem ND, welche die Sichtweise Egon Bahrs beschreibt.

Egon Bahr rechnete mit der Gauck-Birthler-Jahn-Behörde ab

Von Wilfried Neiße

Das Ausbleiben der inneren Einheit Deutschlands ist nach Auffassung des SPD-Politikers Egon Bahr auch dem Wirken der Stasi-Unterlagenbehörde geschuldet. Bei der Festveranstaltung zum 75. Geburtstag Manfred Stolpes in Potsdam sagte Bahr vor fast 700 Gästen: »Wir versöhnen uns eher mit unseren Nachbarn als mit uns selbst.«

Die Öffnung der Stasi-Akten in der praktizierten Form und die dabei durchgehaltene »penetrante Einseitigkeit« hätten einen Anteil daran, dass die innere Einheit bislang nicht zustande kam, unterstrich Bahr. Und den habe die Behörde »zweifellos zu verantworten«. Nach der Wende sei die »Stasi-Rache« gekommen, und die habe die vorhandene Solidarität ausgehöhlt. »Die Stasi-Behörde kann keine Gerechtigkeit schaffen«, rief Bahr. Schon gar nicht, weil die wichtigsten Akten vor dem Sturm auf die Normannenstraße 1990 vernichtet worden seien. »Ich hätte gern gewusst, welche Trojanischen Pferdchen Markus Wolf in die Bundesrepublik tragen ließ.« So aber seien nur die Aktenreste zur Auswertung geblieben, die die Ostdeutschen betrafen. Ein sinnvolles Urteil sei nicht möglich, »so lange BND und andere Geheimdienste ihre Akten verschlossen halten«.

Hart kritisierte Bahr den Plan des neuen Behördenleiters Roland Jahn, 47 einstige MfS-Mitarbeiter aus Gründen der »Sensibilität« aus der Behörde entfernen zu lassen. »Das stempelt Menschen ab. Und es stempelt die Behörden, in die sie versetzt werden sollen, als unsensibel ab.« Jahns Äußerungen würden wie eine Ankündigung klingen, »die Aufarbeitung auch über 2019 hinaus fortzusetzen«, tadelte der SPD-Politiker. Mit Verweis auf die deutsch-französische und die deutsch-polnische Vergangenheit sagte er: »Versöhnen ohne Vergessen ist möglich. Ob das auch die Behörde akzeptieren kann«?

Die Herstellung der inneren Einheit »verlangt von den Opfern die Bereitschaft zur Versöhnung«, mahnte Bahr. Gegen Manfred Stolpe sei eine »beschämende und verletzende Kampagne« gestartet worden, nachdem die politische Einheit Deutschlands hergestellt worden sei. Ihm wird bis heute eine intensive Stasi-Zuträgerei vorgeworfen. Dagegen sagte Bahr - als einstiger Verhandlungspartner Stolpes - an den Jubilar gewandt: In der BRD hätte man damals erwartet, dass Stolpe in Berlin »unverfälscht« berichten würde. Bahr sagte weiter, dass nach 1990 ein »Akt der Amnestie« angezeigt gewesen wäre, der alles außer schwerer Kriminalität hätte erfassen müssen. Dieser Plan sei gescheitert, weil sich CDU, SPD und FDP nicht hatten einigen können. Der frühere Bischof der evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg, Wolfgang Huber, betonte in seiner Rede: »Man brauchte auch denjenigen, der die Leute aus dem Knast holt.« Huber warf einigen der durch Stolpe Unterstützten vor, dass sie gar nicht so genau wissen wollten, welche Umstände zu ihrer Freilassung geführt hatten. »Rückfragen wurden nicht gestellt.« So sei Manfred Stolpe mit seiner Verantwortung allein geblieben. Als Jurist und Konsistorialpräsident der Kirche hatte Stolpe dienstlichen Kontakt zum Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der DDR.

Nach der Wende wurde Stolpe erster Ministerpräsident des Landes Brandenburg und regierte dort bis 2002.
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon augenzeuge » 10. September 2011, 14:20

Merkur hat geschrieben: »Die Stasi-Behörde kann keine Gerechtigkeit schaffen«, rief Bahr. Schon gar nicht, weil die wichtigsten Akten vor dem Sturm auf die Normannenstraße 1990 vernichtet worden seien.


Donnerwetter, man muss sich nur noch wundern, was der einstige Architekt der Ostverträge so alles von sich gibt. [shocked]

Das kann ja nicht mal Lafontaine noch toppen, und der ist bei den Linken. [grins]

Da weiß also der Bahr, dass alle wichtigen Akten vernichtet sind, woher weiß er das? Weiß er auch, was man noch zusammen puzzelt? Ach daher kommt der gute Kontakt zum angeblich unschuldigen Stolpe, der es "ganz sicher" nicht war. Dann ist alles klar. [super]

Kein Wort über die Opfer des MfS. Ob die vielleicht durch die Akten und folgende Anklagen ein wenig Gerechtigkeit spürten? Kein Wort über die Opfer, die endlich über den Tod ihrer Angehörigen Gewissheit erhielten. Sein alter Freund Brandt muss sich ja im Grabe rumdrehen....wenn er das hört.

Am besten man hätte das MfS gleich in den BND 1990 eingemeindet. Ob er dann zufrieden gewesen wäre?
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon nightfire64 » 10. September 2011, 14:40

Ich finde es schon erstaunlich, kaum kommt etwas aus den westlichen Reihen, was nicht ganz so nach eurem Gusto ist, wird es in die Ecke gedrängt und als [muede] abgetan.
Vielleicht hat der gute Mann in der einen oder anderen Sache nicht ganz Unrecht?
Ich glaube auch nicht, dass er sich in seiner Laufbahn, noch nie über die ehrlichen Opfer geäußert hat. Aus welchem Grund sollte er sich absichtlich als Freund des MfS hinstellen, wo er doch genau weiß, dass er sich an bestimmten Stellen einer Hexenjagd aussetzt.
Was er macht, er prangert die Methode an, wie dies geschieht und es wohl nie ein Ende nimmt!

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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon Merkur » 10. September 2011, 14:49

nightfire64 hat geschrieben:Was er macht, er prangert die Methode an, wie dies geschieht und es wohl nie ein Ende nimmt!

Kerstin


Was man alles so erkennt, wenn man bereit ist, den Kern der Sache zu erkennen. [bravo]
Leider fehlt einigen diese Tugend. Selbst das SPD-Urgestein Bahr wird nun schon zum Freund aller Tschekisten klassifiziert. Mal sehen, was unser niedersächsischer Sozialdemokrat meint.
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon Interessierter » 10. September 2011, 15:04

Hier auch einmal ein Pressebericht einer Potsdamer Zeitung zu der " Bahr - Rede "

http://www.pnn.de/brandenburg-berlin/429027/
Interessierter
 

Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon augenzeuge » 10. September 2011, 15:12

Merkur hat geschrieben:
nightfire64 hat geschrieben:Was er macht, er prangert die Methode an, wie dies geschieht und es wohl nie ein Ende nimmt!

Kerstin


Was man alles so erkennt, wenn man bereit ist, den Kern der Sache zu erkennen. [bravo]
Leider fehlt einigen diese Tugend. Selbst das SPD-Urgestein Bahr wird nun schon zum Freund aller Tschekisten klassifiziert. Mal sehen, was unser niedersächsischer Sozialdemokrat meint.


Merkur, mir fehlt nicht die Tugend, ich sehe es nur anders, nämlich wie Jahn. Da ich die Verdienste Bahrs sehr wohl würdige, erstaunt mich das Gerede von ihm sehr. Den Kern erkenn ich wohl, aber verbal passt es mir nicht, sicher auch, weil ich Stolpe nicht als den erkenne, der er gern sein möchte.

@Kerstin
Nein, hier wird niemand pauschal in eine Ecke, schon gar nicht sortiert nach Himmelsrichtungen, gedrängt. Am Beispiel Gysi konntest du dies auch erkennen. Zumindest was mich betrifft.
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon Affi976 » 10. September 2011, 16:25

Zitat W.Huber:...»Man brauchte auch denjenigen, der die Leute aus dem Knast holt.«
......Huber warf einigen der durch Stolpe Unterstützten vor, dass sie gar nicht so genau wissen wollten, welche Umstände zu ihrer Freilassung geführt hatten. »Rückfragen wurden nicht gestellt.« So sei Manfred Stolpe mit seiner Verantwortung allein geblieben.


Hatte ich schon vor einigen Beiträgen so geschrieben, ohne diesen Artikel aus dem ND zu kennen.
Einfach mal zurückhalten und DANKE sagen. Hätten die Leute länger im Knast gesessen oder wären weiterhin drangsaliert worden, wäre es auch nicht Recht gewesen.
Also, hat er sich nun schuldig gemacht??? oder nicht!!!!
In diesem Sinne
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon Edelknabe » 10. September 2011, 17:11

Um einmal eine Parallele bei den alten Männern zu ziehen, so Egon Bahr und Robert Mc Namara. Letzterer hatte doch im hohen Alter auch erkannt, das der Vietnamkrieg ein Fehler war für sein Amerika, wenn ich es einmal richtig gelesen habe.
Könnte doch der Egon Bahr auch so weise geworden sein...meint ihr nicht auch?

Rainer-Maria der irgendwann auch einmal so weise werden möchte.
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon Adam Lauks » 28. September 2011, 10:54

Weil man seit der Entstehung des Kunstgebildes DDR, spätestens seit dem Kindergarten, euch eingebleut und eingeschärft hatte dass ihr die GUTEN Deutschen seid und jenseits der Grenze die BÖSEN Deutschen sind EUERE DDR Feinde.
Von anderen Nachrichten völlig abgeschirmt und abgeschnitten fanden sich in all den Jahren auch viele die das für bare Münze genommen hatten und waren bereit als Deutsche auf Deutsche zu schießen um die DDR zu stärken und damit die Sicherung des Friedens in Europa und der Welt zu festigen... so oder irgendwie ähnlich hatte man die Existenz und den Drill in der NVA erklärt und die STASI zu flächendeckenden Überwachung eingesetzt.
MOTSchützenregimenter in Torgelow/Eggesin wurden gedrillt um"binnen 24 Stunden am Rhein zu stehen" Das war auch Lebenszweck von mancher Nostalgiker... wie soll da dann was zusammenwachsen was 40 Jahre Beiträge für die "Deutschsowjetische Freundschaft " gezahlt hatte. Im Osten hat sich offensichtlich in 22 Jahren in vielen Köpfen nichts geändert: Früher hat man auf die BRD gespuckt und gesch..., sich aber über Westpakete wie Schneekönig gefreut; jetzt scheißt man weiterhin auf Deutschland und sucht nach anderen Wegen in den Kommunismus dank Gorbatschow und Kohl lebenslänglich abgesichert und mit Euros berentet.
Wer im Osten nach "blühenden LÖandschaften" jammert und die Veränderungen um sich nicht sieht müsste entweder nach Cuba oder nach Nordkorea ausgesiedelt werden zwecks lebenslanger Weiterbildung im Sinne des DDR-Kommunismus.
Nur der Machtentzug stört die Genossen und wenn man weiß dass ein Schließer in der DDR 3000 M verdienthatte, während eine Krankenschwester im Drei Schicht System 450 M DDR hatte, meine EX als Lehrerin an der EOS 650 M DDR und der Stelvertretender Leiter der Stomatologie Charite 1.350 M DDR hatte ist es verständlich warum die STAATSDIENER und NOSTALGIKER der DDR nachtrauern...
Es wird Generationen dauern bis zusammenwächst was zusammengehört... den unauslöschlich ist das Gift womit die Menschen in der DDR 40 Jahre lang abgefüllt wurden. Über die Spaltung OST OST schreibt hier KEINER ein Wort!??
Adam Lauks
 

Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon nightfire64 » 28. September 2011, 11:12

Adam Lauks hat geschrieben:Weil man seit der Entstehung des Kunstgebildes DDR, spätestens seit dem Kindergarten, euch eingebleut und eingeschärft hatte dass ihr die GUTEN Deutschen seid und jenseits der Grenze die BÖSEN Deutschen sind EUERE DDR Feinde.




Falsch!!!

Es geschah mit der Muttermilch!!

Vielleicht solltest du erstmal, ein paar Beiträge mehr lesen um zu verstehen, um was es hier geht!

Kerstin
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon dein1945 » 14. November 2011, 18:26

nightfire64 hat geschrieben:
Adam Lauks hat geschrieben:Weil man seit der Entstehung des Kunstgebildes DDR, spätestens seit dem Kindergarten, euch eingebleut und eingeschärft hatte dass ihr die GUTEN Deutschen seid und jenseits der Grenze die BÖSEN Deutschen sind EUERE DDR Feinde.




Falsch!!!

Es geschah mit der Muttermilch!!

Vielleicht solltest du erstmal, ein paar Beiträge mehr lesen um zu verstehen, um was es hier geht!

Kerstin



Auch Falsch,

Mit der Muttermilch, na knallroten Busen habe ich immer nur bei den kleinen Engländerinnen gesehen wenn sie auf Malle zu lange in der Sonne lagen [peinlich]

Achim
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon vs1400 » 25. Juli 2013, 23:31

mal hoch-gezerrt.

gruß vs [hallo]
vs1400
 

Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon Wosch » 27. Juli 2013, 18:58

vs1400 hat geschrieben:mal hoch-gezerrt.

gruß vs [hallo]



Das hast Du gut gemacht Torsten. Man sollte des öfteren ältere Thread´s lesen, sie sind mit zeitlichen Abstand gelesen oft sehr unterhaltsam.
Was die Frage im Titel angeht, WIR (und damit meine ich die "Ossi´s" wie die "Wessi´s") sind uns doch, bis auf ein paar "Hanseln" hier in den entsprechenden Foren, gedanklich und im menschlichen Bereich, so nahe gekommen wie wir es uns zu DDR-Zeiten noch nicht einmal geträumt hatten. Die Mehrheit der nun wieder gesamtdeutschen Bevölkerung hat doch im realen Leben etwas anderes zu tun, als sich über die zu recht untergegangenden DDR den Kopf zu zerbrechen, sie genießen statt dessen die bis dahin versagte Freiheit und schauen sich lieber die weite Welt an. Selbst Diejenigen, die meinen daß es mit dem "zusammenwachsen" nicht klappen würde genießen diese "neue" Freiheit, auch zum Beispiel dazu daß sie die "Aussage verweigern" sobald sie auf ihre frühere Tätigkeit angesprochen werden (Vom "Neuner" mal abgesehen, denn der "brüstet" sich sogar noch mit seiner Tätigkeit als "willensloser" Gehilfe im DDR-Stasi-Unrechtstheater. Die, die hier über die BRD und dessen Wessi-Bürger den Stab brechen, sind nicht die breite Masse der ehemaligen Ossi´s, nein es sind Diejenigen die bedingt durch die Wende ihre politisch motivierten "Fettnäpfchen" und "staatstragenden" Positionen verloren haben. Unter anderem auch Diejenigen, die man gerade wegen dieser damals "staatstragenden" Positionen nicht beim Zoll, bei der Polizei und bei der Bundeswehr übernommen haben. Diese "Demütigung" werden sie bis zu ihrem Lebensende nicht verkraften und wird sie daran hindern ihren Frieden zu finden. Aber wie gesagt, es sind nur ein paar "Hanseln" und zählen tut nur die große Masse.

Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
Mecklenburger sind nicht nachtragend, aber vergessen tun sie auch nicht!
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon vs1400 » 27. Juli 2013, 22:56

eben Wolfgang,
es zählt die masse und wenn ich mich heute mit 20 bis 25 jährigen unterhalte, gibt es dieses thema nicht mehr.
die leben ihr leben und dass ist vollkommen in ordnung.
es sind nur einige generationen, die dieses thema am laufen halten, was auch verständlich ist.

für mich steht jedoch fest und dass hab ich extrem durch meine krankheit erfahren, mit anfänglicher skepsis, es gibt überall solche und solche.
meine nachbarn und mitbewohner, drüben (sorry), kümmern sich seit mai 2012, ohne etwas zu fordern, um meine wohnung und post.
meine "neuen" freunde besuchten mich mehrfach im krankenhaus. die haben sich mal eben 640 kilometer angetan, um manchmal auch nur stunde mit mir reden zu können.
ich hätte das alles so nie erwartet Wolfgang und ich war heilfroh auch über einen User dieses forums, den ich schon länger kenne.

ein Neun ist, zumindest mir, viel lieber als user die hier ohne vergangenheit schreiben.
er steht zu seiner sache, wenn auch sehr oft provokativ.
conTroll oder Thoth etc. pp. sind doch eher "die wahren helden" und aus meiner sicht, viel bedenklicher.

gruß vom Torsten nach Kassel! [hallo]
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon Interessierter » 28. Juli 2013, 07:54

Sehr richtig Torsten und Wolfgang ! Zu den von Euch genannten Gruppierungen, die gerne die DDR verklären, würde ich noch diejenenigen ehemaligen DDR - Bürger rechnen, die aus verschiedensten Gründen im vereinten Deutschland gescheitert sind.

Selbstverständlich hat immer, das System des vereinigten Deutschlands Schuld an ihrem Scheitern. So stellen sich beispielsweise Subunternehmer hin und beklagen das Scheitern ihrer damals neu gegründeten Existenz, ohne auch mit einem Wort zu erwähnen, daß sie einfach die Gefahren und Risiken, dieses oftmals durch Abhängigkeit gekennzeichneten Berufes verkannt haben.

Selbstverständlich und leider sind natürlich auch Bürger der Ex-DDR durch die Skrupellosigkeit ihrer Landsleute aus der Ex - BRD gescheitert. Das passierte aber auch Bürgern aus den alten Bundesländern. Nur schieben diese die Schuld dann nicht dem politischen System zu, sondern einer dritten Person oder sich selbst.

Die große Mehrzahl der Bürger hat aber schnell erkannt, wie freie Marktwirtschaft funktioniert und packt erfolgreich zu, anstatt hier ihre Klagelieder anzustimmen. Verlierer gab und gibt es schon immer, völlig unabhängig vom politischen System.

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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon Janko » 28. Juli 2013, 09:07

@Interessierter.....ich schreib das mal so, die große Mehrzahl sind abhängig Beschäftigte und wenn die in der "Maloche" stehen wissen die schon wie die "soziale Marktwirtschaft" (die meintest du doch ?) funktioniert, nur mittlerweile können da einige anpacken wie sie wollen und werden eben nicht "erfolgreich".
Die völlige Umkremplung des Arbeitsmarktes seit etwa 1998, (warum, wieso, sei da mal dahingestellt) mit gleichzeitig einhergehender permanenter Ausbeutung, lässt das Heer der Verlierer anwachsen.
Ohne jetzt wieder ein "Kreisdiskussion" in Gang zu setzen, dass politische System ist dafür in erster Linie entscheident.

Diesen Brandtschen Ausspruch (das nicht gehört da aber nicht rein), sehe ich eigentlich eher Geografie bezogen und privat -familiär.Das steht doch außer Frage.Bedauerlich, dass es 45 Jahre seit WK II sein mussten.

Für eine ökonomische Bewertung spielen da andere Kriterien eine Rolle.
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon Volker Zottmann » 28. Juli 2013, 09:11

In unserem breitgefächerten Leben ist das Zusammenwachsen besser von Statten gegangen, als es uns Wenige der breiten Masse weis machen wollen.
Wilfrieds Betrachtungen zu den Neugründungen und dem vereinzelten Scheitern Einiger sehe ich auch so.
Oft aber ist es nicht nur eigenes Unvermögen des Neuselbständigen , nein es tragen oft seine bisherigen eingschränkten Sichten zum Scheitern bei.
Ein Staat der seine eingesperrten Bürger nicht über den Tellerrand hat schauen lassen, ist zu vorderst Schuld.
Nicht jedem Selbständigen war so, wie mir, ein 5-jähriger Vorlauf gegeben. Den meisten Neugründern fehlte jeglich betriebswirtschaftliche Vorbildung.
Wer dann nicht mal über Verwandte oder Bekannte verfügte, um einige Tipps zu erhalten, war oft von vornherein zum Scheitern verurteilt. Wer bekam schon den Tipp, sich vom ersten Tag an Rücklagen zu bilden? Wer hat sein kleines Geschäft schon mehrfach abgesichert? Wer von den Existenzgründern hat von Anfang an an seine Alterssicherheit gedacht?
Viele hatten auch verlernt, dass, wenn sie der Chef sind, auch selbst Jedes und Alles entscheiden müssen. Da gab es auch bei den Handwerkern "Experten", die immer auf Anweisungen, von wo auch immer, hofften.
Die waren zum Scheitern verurteilt!

Das sind so Fragen, die ich sofort nach der Wende erläutert bekam und allesamt umsetzte. Nicht jedem aber war diese "Betreuung" vergönnt. Es haben etliche ein hohes Lehrgeld zahlen müssen!

Wer heute aber alle einschlägigen "Betreuungsangebote" vor seiner Existenzgründung wahrnimmt und noch dazu sein Handwerk beherrscht, hat bessere Karten, als jemals zu DDR-Zeiten.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon Interessierter » 28. Juli 2013, 11:16

Janko, ich berichte von meinen Erfahrungen mit abhängig beschäftigten Mitarbeitern aus den neuen Bundesländern, die ich einmal beim Aufbau einer Filliale in den neuen Bundesländern machte und auch von den Erfahrungen mit Mitarbeitern aus den neuen Bundesländern, die ich als Mitarbeiter eines Betriebes in den alten Bundesländern, einstellte.

Mit sehr wenigen Ausnahmen waren diese Menschen sehr erfolgreich und sind überwiegend immer noch als geschätzte und anerkannte Mitarbeiter in dem gleichen Unternehmen tätig.

Sie hatten nämlich erkannt, daß sich Leistung bezahlt macht und vor allem daß einem erst die " gebratenen Tauben " in den Mund fliegen, nachdem man den Leistungsnachweis erbracht hat und nicht vorher. Solchen wertvollen Mitarbeitern aus den neuen Bundesländern haben wir teilweise sogar zinslose Darlehen zur Anschaffung eines Pkws gewährt.

Das schreibe ich Dir als Zeitzeuge.

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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon Janko » 28. Juli 2013, 12:26

Werter @Interessierter-Zeitzeuge......wir sind heute im Jahr 2013 und zwischenzeitlich reden wir von 7 Mill. Niedriglöhnern, die tag-täglich ihren Leistungsnachweis bringen sich aber die "gebratenen Tauben" trotzdem abschminken können.
Diesen wertvollen Mitarbeitern hilft auch kein zinsloser Autokredit.
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