Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon Interessierter » 22. August 2011, 21:12

Neuer Beitragvon ex-maja64 » 22. August 2011, 19:39
Lass mal gut sein Interessierter, ich sage dir Turtle passt in die Welt von heute. Ich frage mich mit welchem Recht du ihn hier kritisierst.

@ ex-maja64
Ich habe lediglich meine Meinung zu einem Beitrag von turtle geäussert und ihn nicht als Person diffamiert oder ähnliches, worauf er mir sachlich in seiner bekannten Art geantwortet hat.
Ex-maja64 wir leben im Jahr 2011 in der Bundesrepublik Deutschland und da äussere ich meine Meinung ohne jemanden zu fragen, ob es Dir nun gefällt oder nicht. Deine persönlichen Angriffe sehe ich Dir nach.
Interessierter
 

Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon ex-maja64 » 22. August 2011, 21:30

Siehst du Interessierter und mein Beitrag war auch nur meine ganz persönliche Meinung zu deinem Beitrag und zu dem was ich von Turtle halte. [wink]
Das wir im Jahr 2011 leben ist mir ebenfalls bekannt. Habe aber immer wieder in solchen Foren das Gefühl, mancher Zeitgenosse ist schon vor ein paar Jahren irgendwo geistig stehen geblieben.
Sind für mich dann auch irgendwie "Ewiggestrige", nur von der anderen Fraktion.

Mario
ex-maja64
 

Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon Rainman2 » 22. August 2011, 22:48

Hallo zusammen,

schöne Diskussion - gefällt mir. Danke an alle!

Mal ein Löffel Senf dazu von mir. Warum müssen eigentlich immer Generationen aussterben, bis man Teile der Geschichte als aufgearbeitet ansehen kann? Mich hat an dem Artikel ein Teilsatz in den Harnisch getrieben:
Viele Ostdeutsche sind nach wie vor infiziert vom mentalen Gift der sozialistischen DDR ...

Also gibt man Antibiotikum in Form einer "geschichtlichen Wahrheit" und die Infektion muss verschwinden, sonst ist der "Kranke" unheilbar krank? Oder was meint das Väterchen mit seinem vom Hocker reißenden sprachlichen Bild?

Ich versuch's mal so. Nehmen wir mal an, ich bin begierig, aus der Geschichte zu lernen. Ich habe aber 30 Jahre damit zugebracht, alles zu lernen, was mir den Eindruck verstärkte, der Sozialismus wäre etwas richtig Feines und der Kapitalismus so richtig Sch*** . Ich wurde also so richtig dolle infiziert. Nun komme ich zu der Erkenntnis, dass da nicht alles so gestimmt haben kann, was ich da lernte und dachte. Also stelle ich all mein Gelerntes und Gedachtes nacheinander auf den Prüfstand. Erstaunlicherweise komme ich zur Erkenntnis, dass es zum Beispiel echt blöd gewesen wäre, wenn ich an der Grenze Leute wie turtle erschossen hätte. Dazu ist es durchaus förderlich, dass ich Leute wie turtle kennenlerne - eine seltene Spezies übrigens, die zuhören und erzählen kann, ohne dass man sich immer gleich unter Druck fühlt. Muss man erstmal finden. Das braucht Zeit. Gut, gefunden. Blödheit erkannt. Aber von dieser Erkenntnis bis zur Einsicht, dass es nicht nur blöd, sondern auch Unrecht gewesen ist, führt eben doch nochmal ein sich kompliziert windender Pfad durch die Synapsen. Und echt blöd ist wiederum daran, dass ich weder beim Blick nach vorn, noch beim Blick nach hinten feste Punkte sehe. Das eine kann ich nicht so, wie es ist akzeptieren und das andere kann ich nicht so, wie es war akzeptieren. Und dann ist da noch das Gefühl, dass ich auf einem sehr schmalen Grat zwischen Nostalgie und Verrat wandele.

Ach - ich müsste Zeit haben, mich mit all dem Gelernten und dem Gedachten und dem inzwischen Gesagten in Ruhe zu beschäftigen. Aber Zeit hat man nicht, man muss sie sich nehmen. Da nehme ich mir aber mal die Zeit für eine Lektion, verstehe sogar ein wenig, worum es geht und worin ein früherer Denkfehler gelegen haben könnte. Dann melde ich mich: "Herr Lehrer, Herr Lehrer, ich weiß was!" Ich sag mein Sprüchlein und werd über's Knie gelegt. Mein Lehrer schilt mich, dass ich das Große und Ganze noch nicht überblicke. Klar, das macht jeder gute Lehrer so. Wenn die kleinen Hosenscheißer in der ersten Klasse mit dem kleinen Einmaleins kommen, kann man ihnen ihre Ignoranz gegenüber der Integralrechnung schonmal vor Augen führen.

Was war jetzt nochmal die Moral von dem, was ich hier erzählte? Ach ja. Die Moral liegt in der Frage, wie viele Generationen ich nun aussterben muss, bis man mir einen Lernerfolg bescheinigt?

Ciao Rainman2


PS: Da es ein öffentliches Forum ist und ich immer so leicht missverstanden werde, hier nochmal der Hinweis für diesen Post: [wink]
Rainman2
 

Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon Edelknabe » 23. August 2011, 07:00

Ich habe einmal zu meiner Jüngsten gesagt,damals, als sie mit ihrem Freund in die alten Bundesländer der Arbeit, der wirklich gut bezahlten Arbeit hinterherzog, also ich sagte so sinngemäß auch weil ihre Abschiedstränen mir richtig nahe gingen:"Betrachte es als eine Art Übergangszeit Mädel, du wirst da drüben für eine ganze Weile leben und Neues kennenlernen wenn es auch nicht immer Positiv sein wird aber du wirst daraus lernen.Und sollte dir später einmal der Sinn danach stehen um zurückzukommen in den Osten und auch die Arbeit sollte sich für euch Beide hier irgendwo finden, dann bleibt es wirklich auch eure ganz Entscheidung.
Und schau dir die Menschen genau an, mit denen tu zu tun bekommst, schlafe also nicht mit offenen Augen."
Ich weiß, meine Jüngste ist Diplomat, das hat sie von mir und das macht mich als ihr Vater sehr stolz und ich merke in Gesprächen heute übers Telefon oder PC, das sie meine Worte von damals lebt.
Zum Thema hier geht es heute Abend weiter...auch mit dem von Maja mit dem "Wir bleiben hier" in eben dieser DDR.
Jetzt fehlt mir leider die Zeit und lasst mir Peter meinen Freund in Ruhe sonst werde ich komisch aber nein, der kann sich selbst aus dem kritischen Sturm vom Interessierten befreien...hatte er ja auch schon.
Ach Interessierter und das schrieb ich schonmal ."Es wäre nett, wenn du einmal ein bißchen aus deiner Anonymität herauskommst,auch mit dem Jahrgang, zumal dies für besseres menschliches Verständnis hier in der Diskussion sorgen könnte. Momentan fehlt mir irgendwie der Punkt zu sehen, wo du wirklich stehst?"
"Sag mir, wo du stehst", ich fand damals das Lied von diesem Singeclub (Wort und Weise:Hartmut König) mit Abstand Spitze.

Rainer-Maria
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon turtle » 23. August 2011, 12:29

Hast du mal einen Beitrag geschrieben wo Du nur die positiven Veränderungen aufgeführt hast? Ich habe keinen gefunden! ( Von Interessierter)

Nur Positives würde der Realität nicht gerecht werden. Positiv ist das auch von denen die 89 riefen „wir bleiben hier“ heute sagen es ist gut das es so gekommen ist.
Negativ sie hatten keine Chance bekommen eine bessere DDR aufzubauen. Positiv es entstand eine modernere Wirtschaft. Negativ die erhöhte Arbeitslosenzahl im Osten.
Es kam mehr Freiheit ob nun Presse, Reise, oder Redefreiheit etc. Es wurde modernisiert, es ist nicht mehr so grau in grau und der Umweltschutz wurde ein Anderer. Weniger Gift gelang in die Flüsse und in die Umwelt. Mauer und Stacheldraht sind weg, kein Deutscher kommt mehr in die Situation auf einen Deutschen an der Grenze zu schießen nur weil er weg möchte.
Wir sollen aber nicht vergessen, dass die Hauptlast an der Widervereinigung die Ex DDR Bürger über 40 getragen haben und immer noch tragen. Ich erinnere mich noch gut als damals die ersten „Ossis“ in unsere Firma kamen. Gleicher Lohn? Für gleiche Arbeit? ,Fehlanzeige. Aber großes Gejammer wegen dem Soli Beitrag. Dabei ist dieser Beitrag nicht einmal Zweckgebunden. Wie viel ist denn tatsächlich in den Aufbau Ost geflossen? Es ist aber zu sehen dass es in vielen Bereichen aufwärts geht. Mann könnte Sicherlich viel Positives aufzählen aber negatives genauso. Nur Positives wird es nie geben!!
Gruß Peter(turtle)
turtle
 

Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon manudave » 23. August 2011, 19:17

Schöner Thread, da stimm ich mit Rainman überein. Besonders der Beitrag von Nostalgiker gefiel mir. [super]

In meinen Führungen wird man immer mal wieder mit einigen Dingen konfrontiert, die man auch hier im Thread liest. Allerdings konnte ich noch keinen Menschen erleben, der den Ostdeutschen Faulheit unterstellte oder ihnen die Fähigkeit absprach, fleißig arbeiten zu können. Vielleicht habe ich die betreffende Klientel gar nicht bei unseren Vorträgen, eben weil DIESE Personengruppe sich bereits mit dem Thema DDR und ihrem Alltag befasst hat. Da kommt man ja relativ schnell zum Schluss, dass einige Stammtischparolen über den Osten grober Unfug sind.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass es tatsächlich viele in der DDR gegeben hat, die nicht unbedingt die Wiedervereinigung wollten, sondern - wie Gorbi - eine tatsächlich demokratische DDR. Meiner Meinung nach hätte das nicht funktioniert, aber die Hoffnung darauf kann ich gut nachvollziehen.
Wenn der gemeine DDR-Bürger wie Rainman viele Jahrzehnte dort gelebt hat, kann man auch eine Art Verlustangst entwickeln, die den eigenen Staat betrifft - nicht zuletzt spielt das Thema Ungewissheit eine große Rolle, ob in beruflicher, privater oder welcher Hinsicht auch immer.

Wir werden hier hoffentlich niemals Threads sehen, in denen nur positiv oder negativ über die DDR geurteilt wird. Denn es gehört eben alles zusammen in den großen Topf, auf dessen Deckel dann eben ein Grenzregime stand und sich immer mehr Dampf bildete.

...und unser guter alter Turtle weiß sicher mit Beiträgen umzugehen, die sich auch mal kritisch mit den seinigen auseinander setzen. [wink]
Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon nightfire64 » 26. August 2011, 09:43

"Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört"


Da braucht man doch nur in den Buchenwald Thread sehen und bekommt die ersten Antworten darauf!!
Selbst bei einem so traurigen Thema, welches man eigentlich mit Samthandschuhen anfassen muss, da es die dunkelste Seite der Deutschen Geschichte betrifft…, wird sich sofort auf die DDR gestürzt und der ganze Thread wird zerfleischt.
Es ist einfach nur peinlich und vor allem, sehr traurig und das bei erwachsenen Menschen, wie soll da etwas zusammenwachsen!?

Kerstin [denken]
nightfire64
 

Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon Nostalgiker » 26. August 2011, 11:31

Ein wenig habe ich mir auch Gedanken gemacht über die Richtung welcher der aktuelle Buchenwald Thread gemacht hat.

Ich weiß wirklich nicht welche persönlichen Defizite, Enttäuschungen und welch verquastes Weltbild den einen oder anderen User dazu treibt in schon fast manischer Weise bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit ihrem Hass auf die DDR Ausdruck zu verleihen.

Es erstaunt mich auch das auf der einen Seite darauf hingewiesen wird man sei sehr Geschichtsinteressiert, lese, wenn überhaupt, nur geschichtliche Abhandlungen über die unmittelbare Vergangenheit Deutschlands, sehe wenn möglich jede Doku zum Thema im Fernsehen.
Gegen dieses Interesse ist erstmal nichts einzuwenden, ich empfinde es als positiv wenn sich Menschen welche in den sechziger und siebziger Jahren geboren wurden damit beschäftigen, sich dafür interessieren.

Nur wird es seltsam wenn sie alles was nach dem 8. Mai 1945 auf deutschem Boden passierte, und hier besonders in der Sowjetisch besetzten Zone, der DDR in die Schuhe schieben.
In den Jahren 1945 bis 1948 war es erstens überhaupt nicht klar wohin sich Deutschland als ganzes entwickeln wird und das es im Jahr 1949 zur Gründung der BRD und danach der DDR kommen wird. Das ist das Eine.
Das Andere ist das in der Zeit von 1945 bis 1949 in einem Teil Deutschlands die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) herrschte. Sie war die höchste Behörde in der SBZ und ihre Befehle waren Gesetz!
Im Prinzip war es eine Militärregierung.

Mit einem dichten Netz von Kommandanturen auf Länder- und Kreis- bis hinunter zur Ortsebene kontrolliert die SMAD das gesamte wirtschaftliche und politische Leben in ihrer Besatzungszone: Sie nimmt Demontagen vor, verfügt eine Boden- und Industriereform, die Verstaatlichung von Banken und Versicherungen, gründet Länder und lässt neue Parteien zu. Nach den Vorgaben der SMAD wird die sowjetische Besatzungszone bis 1949 im Sinne der UdSSR komplett umgestaltet. (Die Besatzungszonen der Amerikaner, Engländer und Franzosen sind ähnlich strukturiert und auch hier wird eine Umgestaltung im Sinne der jeweiligen Besatzungsmacht vorgenommen. Dieser Fakt wird allzu gerne unter den Tisch gekehrt und es wird was von "selbstbestimmter demokratischer Entwicklung" gefaselt. Beispiel: Ein Volksentscheid in Hessen 1947 über die ersatzlose Enteignung von Kriegsverbrechern, was besonders die ansässige Großindustrie getroffen hätte, wurde von den Amerikanern als Besatzungsmacht durch ihr Veto verhindert.)

In der SBZ kam für die Bevölkerung erschwerend hinzu dass das NKWD teilweise unabhängig von der SMAD im Land operierte und Angst und Schrecken verbreitete.
Neben dieser realen Bedrohung durch das NKWD waren viele Deutsche immer noch in der Propaganda des Dritten Reiches über den "slawischen Untermenschen" und der "Asiatischen Horden" verfangen und standen eben diesen in teilweiser offener Ablehnung gegenüber.
Auf der einen Seite kritisierte die SMAD mehrfach aus sachorientiertem Eigeninteresse die NKWD Exzesse bei den Verfolgungsmaßnahmen, die erkennbar über die Bestrafung von NS- und Kriegsverbrechern hinausgingen, nutzte andererseits geschickt das davon ausgehende Drohpotenzial um ihre Interessen durchzusetzen.

Die SED bekam, wenn sie überhaupt in dieser Zeit gefragt wurde, die Rolle des bedingungslosen Erfüllungsgehilfen ohne Einflußnahme zugewiesen.

Am 10. Oktober 1949 wurde die SMAD aufgelöst da mit der Gründung der DDR das Weiterbestehen der sowjetischen Militärregierung Gegenstandslos wurde. Dafür wurde die SKK (Sowjetische Kontrollkommission) gegründet welche de facto die Aufgaben der SMAD übernahm. So wurde die Regierung der DDR in ihren Entscheidungen weiterhin kontrolliert und die SKK konnte und nahm in ihrem Sinn Einfluß auf Entscheidungen der DDR oder verhinderte sie.

Nach Stalins Tod 1953 wurde die SKK aufgelöst und bis 1955 hatte der 'Hohe Kommissar' das sagen.

Dieser kurze und knappe Abriss soll zeigen das es keine Schutzbehauptung der hier Anwesenden älteren DDR Bewohner ist wenn sie über die Zeit von 1945 bis Anfang der fünfziger Jahre sagen, "nicht wir sind's gewesen, der Russe war's".

Analog, nur nicht so extrem, schalteten und walteten die westlichen Besatzungsmächte in ihren Zonen.
Die formal politische Souveränität Deutschland wurde für die BRD und DDR getrennt durch die jeweiligen Besatzungsmächte im Laufe des Jahres 1955 hergestellt.

Der Bundesrepublik volle Souveränität durch die Westmächte zu gewähren hätte die Festschreibung der völkerrechtlichen Teilung Deutschlands bedeutet.

Für wirklich Geschichtsinteressierte sogar im Internet nachzulesen.

Auf Grundlage solchen Wissens und Erkenntnisse lässt sich vortrefflich darüber reden was trennt, was vereint.
Nur wenn aus persönlichen Gründen hier Amositäten gegen alles was nach DDR riecht gepflegt werden und selbige auf Folter, Terror und Unrecht reduziert wird, ja dann wird es schwierig.

Auf die heutige Zeit bezogen, die Utopie eines Idealstaates bleibt das was sie ist nämlich eine Utopie.

Gruß
Nostalgiker
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon SkinnyTrucky » 26. August 2011, 12:14

Nostalgiker....alles richtig....nur die Fredstarterin hat selber in ihrem Fred über Buchewald die Diskussion angeregt mit ihrem Schlußsatz im Eingangsbericht im entsprechenden Fred....sich nachher wundern, das dann genau das passiert, was eigendlich (vielleicht unbewußt) angeleiert wurde, find ich wiederum etwas komisch....

....sicher ist Buchenwald und die Schrecken, die dort herrschten ein sehr ernstes Thema, da sind wir uns alle einig....wir alle sind bei den Fakten sehr betroffen, da unsere Vorfahren schliesslich mitten in dieser Diktatur gelebt haben und wahrscheinlich auch die rot-weiß-schwarze Fahne rausgehängt haben, wenn dies anstand....

....mittlerweile, nach hitzigem Hin und Her, wird auch nicht von abgerückt zu behaupten, ich setze grundsätzlich die beiden Diktaturen gleich....und das gleich von mehreren Leuten hier....es fühlen sich durch mich sogar einige zum Nazi gestempelt.....ja sehr kreativ wird hier mit meiner Meinung umgegangen....

....ja ich seh deutlich die Mauer in den Köpfen....und ich seh auch, das da zwei sind....eine auf jeder Seite....

Nun kann ich eigendlich sagen, was betrifft mich das eigendlich, ich hab mich eh aus Deutschland verabschiedet und ich denke, das ich garnichma so ein verquertes Bild von der Materie habe....was andere denken mögen, soll mir herzlich egal sein....

...im Grunde ist es auch so, mir ist es egal, sollen diejenigen doch glauben, ich setze grundsätzlich alles gleich....eine Sündenböckin braucht man für diese Diskussion ja dann wohl....denn wie ich wirklich ticke, das will man ja garnicht wissen....aber das liegt dann eher an der eigenen Mauer, die der Leser meiner Berichte dabei hat....

....das ich aber eine der Wenigen bin, die sich dennnoch für die deutsche Geschichte interessieren, zählt schlichtweg überhaupt nicht.....aber auch das ist mir eigendlich egal.....ich kann mit Vorwürfen leben....denn von diesen Vorwürfen geht meine Welt nich unter....echt nicht....denn genau das erzählt ja auch so viel....

....im Grunde genommen brauch ich keinen Schlagabtausch und denke, ich werd mich daran auch garnichmehr beteidigen....was ich aber wohl tun werde, ist weiterlesen hier in unserem Forum und mir weiterhin mein eigenes Bild über die Mitglieder, Gott und die Welt und wat sonst noch immer interessant sein möge, machen....

in dat Sinn

groetjes uit Lainate

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon nightfire64 » 26. August 2011, 12:37

SkinnyTrucky hat geschrieben:Nostalgiker....alles richtig....nur die Fredstarterin hat selber in ihrem Fred über Buchewald die Diskussion angeregt mit ihrem Schlußsatz im Eingangsbericht im entsprechenden Fred....sich nachher wundern, das dann genau das passiert, was eigendlich (vielleicht unbewußt) angeleiert wurde, find ich wiederum etwas komisch....

....mittlerweile, nach hitzigem Hin und Her, wird auch nicht von abgerückt zu behaupten, ich setze grundsätzlich die beiden Diktaturen gleich....und das gleich von mehreren Leuten hier....es fühlen sich durch mich sogar einige zum Nazi gestempelt.....ja sehr kreativ wird hier mit meiner Meinung umgegangen....




Nein Mara und da liegst falsch.
Ich habe in anderen Threads hier im Forum, lange vor Buchenwald, von den Vergleichen zwischen dem Dritten Reich und der DDR gelesen. Sicher da dachte ich mir auch meinen Teil.
Als ich dann aber direkt vor Ort war und für mich war es das erste Mal, da stießen mir diese Vergleiche doch richtig auf und deswegen schrieb ich es dann auch in meinem Beitrag und ich schrieb auch, dass Jeder der so einen Vergleich anstellt, doch mal tief in sich gehen soll!!!!
Das sich dann in so einem Thread, so eine Schlammschlacht entwickelt, dass habe ich, wie Peter (turtle) schon schrieb, nicht erahnen können. Ich dachte an die Intelligenz und den Respekt einiger User und da lag ich ja völlig falsch! Ich hätte nie so einen Thread wie Buchenwald benutzt, um irgendetwas anzleiern, da habe ich viel zuviel Respekt vor solchen Orten.

Warum fühlst du dich da allein angesprochen, es betrifft nicht nur dich und ja, wenn diese Vergleiche angestellt werden sehe ich mich als Folge Nazi abgestempelt, oder wie soll ich es sonst sehen?!

LG Kerstin
nightfire64
 

Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon SkinnyTrucky » 26. August 2011, 12:50

nightfire64 hat geschrieben:Warum fühlst du dich da allein angesprochen, es betrifft nicht nur dich und ja, wenn diese Vergleiche angestellt werden sehe ich mich als Folge Nazi abgestempelt, oder wie soll ich es sonst sehen?!


Nunja Kerstin, weil ich direkt genannt werde...von dir, die nicht versteht, wie ich etwas meine....soeinfach ist das.....

....aber wie gesagt, wenn du es so sehen willst, das ich dich als Nazi abstempele, dann tu das.....ich habe es jedefalls nicht so gemeint.....

....lassen wir aber die Diskussion....das hab ich auch schon öfters gemeint....bzw will ich mich da nun entgültig raushalten....is ja eh alles gesagt und Wiederholungen gibt es im Fernsehen schon genug....denk ich mir zumindestens, denn ich habe garkein Fernseher.....

....so, jetzt muß ich laden gehen, Mittag is gleich rum....du sprichst eh auch andere an, dann laß ich die lieber mal zu Wort kommen....denn streiten liegt mir fern....

groetjes

Mara

PS....noch ein Edit hinterhergeworfen.....lassen wir es dann auch mal mit DDR und BRD vergleichen(das Wort gegenüberstellen heißt ja bei dir das Selbe)....sind ja auch völlig verschiedene Dinge....
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon nightfire64 » 26. August 2011, 13:59

Nostalgiker hat geschrieben:Ein wenig habe ich mir auch Gedanken gemacht über die Richtung welcher der aktuelle Buchenwald Thread gemacht hat.
Ich weiß wirklich nicht welche persönlichen Defizite, Enttäuschungen und welch verquastes Weltbild den einen oder anderen User dazu treibt in schon fast manischer Weise bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit ihrem Hass auf die DDR Ausdruck zu verleihen.




Ja Nostalgiker,vielleicht erleben wir es noch und bekommen eine Antwort, die nicht nur aus einer Giftspritze besteht.
Wie ich aber schon in einem anderen Thread geschrieben habe..., ich glaube nicht, dass es in nächster Zeit geschehen wird.
Ein normales Gespräch, wird wohl erst bei nachfolgenden Generationen möglich sein!
Es ist traurig, aber wahr!!

LG Kerstin
nightfire64
 

Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon Hartmut-Mobil » 26. August 2011, 16:18

Nee nightfire64 & Co das hat mit Nazis oder Kommunisten Hass nichts zu tun es geht aber nicht immer nur nach dem offiziellem SED Bild.

Falls ihr es noch nicht mit bekommen habt die SED und die Ostzone wollten die Große Mehrheit der Menschen im Osten nicht mehr oder waren die Wahlen 1990 etwa gefälscht wie 1989 ?

Wenn wir SED zeit aufarbeiten wollen sollten wir auch die zu Wort kommen lassen die unter dieser zeit gleiten haben und sie nicht beschimpfen und damit hier aus dem Forum Vertreiben.

Außerdem sollten wir auch auf die große Mehrheit derer hören die im SED Saat aus angst geschwiegen haben zu Worte kommen lassen und nicht schon beim lesen der Themen vertreiben.

Ihr könnt mir glauben ich spreche täglich mit Menschen aus Ost und West auch über verschiedene Foren und zeige sie ihnen.

Bei beiden Grenzforen sagen die meisten wenn sie den Link anklickt haben und ein bisschen gelesen haben so in etwa schon wieder die ewig gestrigen SED Bonzen.

Das meine ich mit Leute vertreiben.

Aber vielleicht solltet ihr Euch auch mal außerhalb eurer engen Welt um hören und mit Leuten andrer Meinung unter halten dann geht das denken nicht nur in eine Richtung sondern im Kreis deshalb ist Kopf nämlich rund.
Mit freundlichen Grüßen
Hartmut
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon Hartmut-Mobil » 26. August 2011, 16:26

Übriges ich habe eben mal nach gesehen von 46 Usern mit denen ich mehr oder weniger täglich spreche kommt über die Hälfte aus den Neuen Bundesländern.
Mit freundlichen Grüßen
Hartmut
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon Edelknabe » 26. August 2011, 17:56

Hartmut also ich schrieb das schon öfters, wir Menschenkinder Ost und ihr Menschenkinder West sind einfach zu unterschiedlich. Das liegt irgendwie sinngemäß im Blut.Ich zum Beispiel bin auch so Einer und ich habe eine ganz gute Nase, ich rieche also das Westmenschenkind auf gewisse Entfernung, da hatte es noch nicht mal den Mund aufgemacht.
Man sieht das auch und frage mich jetzt nicht, an was man das erkennt, ich könnte jetzt sagen ältere Westfrauen sehen immer so faltig aus im Gesicht, so abgehärmt und Ostfrauen halt natürlicher.
Selbst der Rentnerprolet West sieht doch anders aus wie der Rentnerprolet Ost,nimm also eine Busbesatzung Westrentner und eine aus dem Osten und stelle sie nebeneinander, du bekommst einfach die Tür nicht wieder zu und so komisch das klingt aber es kommt irgendwie hin.
Und so bin ich schon immer, ich nenne es mal gevorurteilt, dabei hatte mir " die Schwester oder der Bruder" West doch garnichts getan und so im Gespräch, so sollte sich dann irgendwie eines ergeben dann merke ich bei mir..."Mensch, so doof sind diese Menschenkinder doch garnicht und mit denen kann man sich sogar ganz gut unterhalten"...ich übertreibe das mal ein bißchen um das eben plastischer darzustellen.
Es sind also die Vorurteile, die ganz persönlichen Vorurteile und wenn wir diese in den Griff bekommen, dann klappt das auch mit dem Annähern, vielleicht nicht unbedingt mit irgendeiner Übereinstimmung nein, nur mit dem Annähern und das sollte reichen, zumindest für unsere Generation.
Auch hatte ich schon öfters geschrieben "Der Eskimo erklärt dem Neger sein Leben". Ja, da ist was dran sage ich weil wir eben so unterschiedlich aufgewachsen sind, in sehr unterschiedlichen Gesellschaftsformen aufgewachsen sind.

Rainer-Maria der nicht der beste Zuhörer ist aber ich beobachte gerne, den Menschen.
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon augenzeuge » 26. August 2011, 18:30

ex-maja64 hat geschrieben:.... ein bißchen beschämend finde ich es schon, dass von den Leuten die Peter persönlich kennen, keiner hier die Traute hat etwas zu schreiben, zeigt es mir doch den Zustand dieses Forums.


Der Zustand dieses Forums wird auch durch dich mit geprägt. Und was ist nun daran schlimm, wenn ein "Interessierter" einen Beitrag um 19 Uhr schreibt, der eine Stunde später bereits von Turtle beantwortet wird? Besser gehts doch kaum. Muss da vorher noch einer kommen, der sagt, so nicht?

Was soll das für ein Forum sein, das sich sofort auf einen stürzt, der jemanden eine leichte Kritik zukommen lässt? Nein, ich schreibe dies nicht, weil ich die Kritik gegen Turtle auch so sehe, das Gegenteil ist der Fall, auch er liegt mir am Herzen, es geht mir ums Prinzip. Hier hat jeder das Recht jeden zu kritisieren, ob er turtle, AZ oder Rainman heisst. Und es wäre schade, wenn gewisse Freundschaften hier eine Kritik gegenseitig verbieten würden.
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon augenzeuge » 26. August 2011, 18:34

ex-maja64 hat geschrieben: Erst als der Dicke aus Oggersheim mit der DM zu winken begann, schrien "DM-Besoffene" Deutschland einig Vaterland.


Das stimmt nicht. Die Rufe begannen lange vorher...als an die DM noch nicht zu denken war.
Vielleicht waren es am Ende nur noch lauter Besoffene, die den Wahlzettel im Delirium abgegeben haben....?
AZ
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon ex-maja64 » 26. August 2011, 18:59

Hartmut, jetzt muß erstmal der nightfire ihr CO schreiben. [grins]
"offizielles SED Bild", also es war vielleicht für euch von Interesse, wir die wir in DDR gelebt haben, haben uns unser eigenes Bild im alltäglichen Leben gemacht.
Jeder für sich und natürlich unterschiedlich.
Es wird dich sicherlich wundern, aber es gab dort nicht nur Altkommunisten/Altstalinisten und auf der anderen Seite "freiheitsliebende Dissidenten".
Nein in der Mehrzahl gab es dort ganz normal "Lebende".
Die Volkskammerwahlen 1990 waren von der D-Mark überschattet und das ist mir noch bestens in Erinnerung.
Ich konnte es den damaligen 40-50 jährigen auch nicht verdenken, dass sie sie gleich und nicht erst in 20 Jahren in den Händen halten wollten.

Ich denke mal, von denen die unter SED oder DDR "gelitten" haben findet man nur wenige, auch hier in diesem Forum, die nach all den Jahren ihren Frieden mit dieser Zeit geschlossen haben. Ein gutes Beispiel, dass man das kann, ist für mich der User turtle.

Beim lesen der Themen hier, da werden ganz andere Leute vertrieben, sage ich mal so. Habe mich mit vielen Usern dieser zwei Foren in den letzten beiden Jahren getroffen bzw. stehe mit ihnen noch in Kontakt. Weshalb der ein oder andere nicht mehr schreibt, hat andere Gründe als die von dir genannten.

Ich habe auch noch nie in meinem Leben "engstirnig" gedacht und ich kann dir sagen, nightfire auch nicht.

Man sollte einfach nur mal Lebenserfahrungen von Menschen akzeptieren, die die Hälfte ihres Lebens überschritten haben und das in zwei unterschiedlichen Systemen.
Schwarz-Weiß Malerei bringt uns auch in diesem Forum nicht weiter.


Mario
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon Nostalgiker » 26. August 2011, 19:03

Hier ein Bild auf der die von AZ genannten Losung auf einem Transparent zu lesen ist, welches ein Paar bei der Montagsdemonstration am 12.2.1990 in Leipzig mit sich führt.

Bild

Bisher fiel mir an diesem Bild nie eine Besonderheit auf.
Bis ich im Buch "Die grosse Enteignung - Wie die Treuhand eine Volkswirtschaft liquidierte" von Otto Köhler, Neue und erweiterte Auflage 2011 das Kapitel über den Anschluss las.

Das worauf hingewiesen wurde und was mir zuvor nicht aufgefallen war.
In der DDR waren Bananen sehr selten, was noch seltener war waren Bambusstangen! Wo gab es verdammich noch mal im Februar 1990 in Leipzig Bambusstangen?
Diese Kapitel über die Zeit 9.Nov.1989 bis 3.Okt.1990 liest sich wie ein Krimi und wer da alles seine Hände im Spiel hatte das urplötzlich dieser Spruch auf Transparenten/Plakaten; mit wohlgemerkt Bambusstangen; auftauchte werde ich mal versuchen Stichpunktartig im zeitlichen Ablauf zusammenzufassen und im einem separaten Beitrag hier veröffentlichen.

Die Erkenntnisse aus diesem Buch geben auch einen interessanten Blickwinkel auf das Wahlergebnis der Volkskammerwahl vom 18. März 1990.

Gruß
Nostalgiker
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon ex-maja64 » 26. August 2011, 19:04

augenzeuge hat geschrieben:
ex-maja64 hat geschrieben: Erst als der Dicke aus Oggersheim mit der DM zu winken begann, schrien "DM-Besoffene" Deutschland einig Vaterland.


Das stimmt nicht. Die Rufe begannen lange vorher...als an die DM noch nicht zu denken war.
Vielleicht waren es am Ende nur noch lauter Besoffene, die den Wahlzettel im Delirium abgegeben haben....?
AZ



Schön das du wieder unter uns weilst! [rose]

Aber hatte nichts anderes von dir erwartet. [grins]


Mario
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon Icke46 » 26. August 2011, 19:09

Ich wollte mal das Wort von rainman2 aufgreifen: "Geschichtliche Wahrheit". Daraus könnte man meiner Meinung nach einen eigenen Thread machen, weil die Frage aufgeworfen wird: Was ist das eigentlich?

Nur mal so als Denkmodell: Man hätte vier Autoren, die jeder für sich ein Buch "Kleine Geschichte der DDR 1945-1990" verfassen würden. Als Autoren denke man sich:

1. Kai Diekmann, BILD-Chefredakteur
2. Heinz Keßler, ehem. DDR-Verteidigungsminister
3. unseren Forenfreund rainman und
4. nun ja, nehmen wir unseren Forenliteraten Edelknabe

Ich bin sicher, dass dabei vier äusserst unterschiedliche Werke zustande kommen, und ebenso sicher, dass keines dieser Werke hundertprozentig falsch ist - aber das eben auch keins für sich die oben angesprochene "geschichtliche Wahrheit" enthält.

Noch ein Satz zu der von Nostalgiker angesprochene Utopie des idealen Staates. Während meiner Lehrzeit (West) kam im Berufsschulunterricht eine Diskussion auf, welcher Staat der bessere wäre, DDR oder BRD. Meine Meinung war, dass der ideale Staat eine Mischung aus den positiven Elementen beider Staaten wäre, was ich auch heute noch so sehe.

Die Frage ist nur, ob ein idealer Staat überhaupt sinnvoll ist - man würde der nachwachsenden Jugend ja die Möglichkeit nehmen, etwas zu verbessern - müsste also in das Idealkonstrukt vorsätzlich Fehler einbauen, um der nachwachsenden Generation Verbesserungsmöglichkeiten zu bieten. Fazit: man kann versuchen, auf den idealen Staat hinzuarbeiten - aber erreichen darf man ihn nie.

Gruss

icke
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon augenzeuge » 26. August 2011, 19:16

Nostalgiker hat geschrieben:Hier ein Bild auf der die von AZ genannten Losung auf einem Transparent zu lesen ist, welches ein Paar bei der Montagsdemonstration am 12.2.1990 in Leipzig mit sich führt.

Bild

Bisher fiel mir an diesem Bild nie eine Besonderheit auf.
Bis ich im Buch "Die grosse Enteignung - Wie die Treuhand eine Volkswirtschaft liquidierte" von Otto Köhler, Neue und erweiterte Auflage 2011 das Kapitel über den Anschluss las.

Das worauf hingewiesen wurde und was mir zuvor nicht aufgefallen war.
In der DDR waren Bananen sehr selten, was noch seltener war waren Bambusstangen! Wo gab es verdammich noch mal im Februar 1990 in Leipzig Bambusstangen?
Diese Kapitel über die Zeit 9.Nov.1989 bis 3.Okt.1990 liest sich wie ein Krimi und wer da alles seine Hände im Spiel hatte das urplötzlich dieser Spruch auf Transparenten/Plakaten; mit wohlgemerkt Bambusstangen; auftauchte werde ich mal versuchen Stichpunktartig im zeitlichen Ablauf zusammenzufassen und im einem separaten Beitrag hier veröffentlichen.

Die Erkenntnisse aus diesem Buch geben auch einen interessanten Blickwinkel auf das Wahlergebnis der Volkskammerwahl vom 18. März 1990.

Gruß
Nostalgiker


Nur zur Info:
"Deutschland, einig Vaterland" - wurde ein Ruf der Wende.
Auf den Montagsdemonstrationen in Leipzig soll er erstmals ertönt und plakatiert worden sein. Das besagen fast alle Quellen, die ihn zitieren. Doch zum Datum gibt es sehr unterschiedliche Angaben. Viele legen sich auf den November 1989 fest. Nicht wenige Historiker und Medien nennen den 13. November 1989....
Wer dachte da an die DM?
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon ex-maja64 » 26. August 2011, 19:25

Bei den Montagsdemos in Leipzig war das hier die Losung, auf jedem Fall zu Beginn dieser und da war es noch gefährlich so etwas zu fordern:

xp.jpg


Danach kam die DM ins Spiel. [wink]
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon augenzeuge » 26. August 2011, 19:43

Ok, Mario, anfangs wars auch so, bestreite ich nicht, dabei warst du doch sicher nicht? Und du meinst, am 13.11. 89 dachten alle schon an die DM? Das habe ich aber ganz anders in Erinnerung....
AZ
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon ex-maja64 » 26. August 2011, 19:51

augenzeuge hat geschrieben:.... dabei warst du doch sicher nicht?



Ich nicht [peinlich] , aber Kerstin!!! [wink]



Mario
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon Nostalgiker » 26. August 2011, 19:53

Nur zur Info:
"Deutschland, einig Vaterland" - wurde ein Ruf der Wende.
Auf den Montagsdemonstrationen in Leipzig soll er erstmals ertönt und plakatiert worden sein. Das besagen fast alle Quellen, die ihn zitieren. Doch zum Datum gibt es sehr unterschiedliche Angaben. Viele legen sich auf den November 1989 fest. Nicht wenige Historiker und Medien nennen den 13. November 1989....
Wer dachte da an die DM?
AZ


Da irrst Du was den Ruf der Wende betrifft.
"Wir sind das Volk!"
"Wir bleiben hier!"

sind die Rufe und Losungen der Wende und nicht dieser Ruf den Du meinst.

Falls es Dir und nicht wenigen Historikern entfallen sein sollte es ging im Herbst 1989 um Reformen in und für die DDR und nicht um irgendein einig Vaterland.
Was sollte denn bitteschön die "einige" Währung im einig Vaterland sein? Spielgeld?

Mit der Grenzöffnung am 9.November '89 war ein wichtiger Punkt der Opposition, nämlich Freizügigkeit erfüllt und meinst das sie eine Woche später blökten "einig Vaterland"?
Wer dem tumben Volk das Ende November, nachdem die Sache als solche völlig ungefährlich war, mutig demonstrierte dies Parolen eingeflüstert hat, dreimal darfst Du raten.

Einfach mal nachdenken.

Gruß
Nostalgiker
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon augenzeuge » 26. August 2011, 19:54

ex-maja64 hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:.... dabei warst du doch sicher nicht?


Ich nicht [peinlich] , aber Kerstin!!! [wink]

Mario


Klasse, endlich werden wir dem Thema gerecht. Hier ist etwas zusammengewachsen! Die Demonstrantin und der Grenzschützer. [super]
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon Zicke » 26. August 2011, 20:00

augenzeuge hat geschrieben: Das habe ich aber ganz anders in Erinnerung....


warst du dabei??? Ich schon!! und DM war schlagartig in einigen Sprechchören , genauso wie einiges Braunes Gesockse plötzlich da war. Aber der mehrheitliche Gedanke war eine ehrliche und freiheitliche Politik.
Wobei ich mit Freiheit nicht unbedingt Mallorca usw meine.

Nun Gut ,Kerstin bzw Mario waren schneller

Nostalgiker du auch noch.
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon ex-maja64 » 26. August 2011, 20:01

augenzeuge hat geschrieben:Klasse, endlich werden wir dem Thema gerecht. Hier ist etwas zusammengewachsen! Die Demonstrantin und der Grenzschützer. [super]
AZ


Scheinst dich ja gut erholt zu haben. [super]
Übrigends, wo befandest du dich damals??? [ich auch]


Mario [wink]
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Re: Warum nicht zusammenwächst was zusammengehört

Beitragvon augenzeuge » 26. August 2011, 20:11

ex-maja64 hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Klasse, endlich werden wir dem Thema gerecht. Hier ist etwas zusammengewachsen! Die Demonstrantin und der Grenzschützer. [super]
AZ


Scheinst dich ja gut erholt zu haben. [super]
Übrigends, wo befandest du dich damals??? [ich auch]


Mario [wink]


Mario, du hast recht, ich konnte mich gut erholen und die zuvor aufgetretenen krankeitsbedingten Schwächen wieder mehr als ausbügeln. Man glaubt gar nicht, wie gut das mal tat.....
Ok, das war jetzt nicht themenkonform.... [blush]

Damals, Anfang November wollte ich noch zur großen Demo nach Ostberlin fahren. Man lies mich nicht....so schaute ich sie mir im TV an, aber am 10.11. war das kalter Wind von gestern.
Aber, ich konnte damals sehr viele Besucher aus der DDR bei mir sprechen. Und die sagten mir am 9.11., dass man in Halle mit Plakaten für ein Deutschland schon eine Weile (2 Wochen) demonstrierte...
Dies waren jedoch die Älteren, damals über 45jährigen, einige Jüngere sahen das noch anders.
AZ
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