Mahnmal für die Opfer des Kommunismus

Mahnmal für die Opfer des Kommunismus

Beitragvon HPA » 5. Oktober 2015, 22:03

Deutscher Bundestag beschliesst zentrales Mahnmal für die Opfer des Kommunismus


Berlin (AFP) Der Bundestag hat sich für die Errichtung eines zentralen Mahnmals für die Opfer des Kommunismus ausgesprochen. Die Abgeordneten beschlossen am Freitag einen entsprechenden Antrag der Koalitionsfraktionen zum 25. Jahrestag der deutschen Einheit. Darin wird festgestellt, dass es in Deutschland "trotz umfangreicher konzeptioneller Vorarbeit seitens der Opferverbände bislang noch kein zentrales Denkmal zur Mahnung und Erinnerung an die Opfer der kommunistischen Gewaltherrschaft" gibt. Dies wäre aber "ein wichtiger Teil einer Erinnerungskultur an die SED-Diktatur", hieß es weiter.

http://www.zeit.de/news/2015-10/02/deut ... s-02150002
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Re: Mahnmal für die Opfer des Kommunismus

Beitragvon Interessierter » 6. Oktober 2015, 12:53

Das war schon lange überfällig, denn all zu schnell geraten das Leiden dieser Opfer und das Handeln dieses SED - Regimes in Vergessenheit.
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Re: Mahnmal für die Opfer des Kommunismus

Beitragvon Nostalgiker » 6. Oktober 2015, 12:59

Interessierter hat geschrieben:Das war schon lange überfällig, denn all zu schnell geraten das Leiden dieser Opfer und das Handeln dieses SED - Regimes in Vergessenheit.


Solange du uns immer wieder mit den gefühlten sieben Opfer- und Leidensgeschichten beglückst sicher nicht ......
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Mahnmal für die Opfer des Kommunismus

Beitragvon Interessierter » 6. Oktober 2015, 13:33

Bild
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Re: Mahnmal für die Opfer des Kommunismus

Beitragvon Volker Zottmann » 6. Oktober 2015, 15:10

Auf jeden Fall müsste dieses Denkmal nun noch monumentaler als das Holocaust-Mahnmal werden.
Denn die Größe des letztgenannten soll ja im Verhältnis zu den Verbrechen der Nazis stehen.... [denken]

Gruß Volker
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Re: Mahnmal für die Opfer des Kommunismus

Beitragvon Merkur » 6. Oktober 2015, 15:32

Volker Zottmann hat geschrieben:Auf jeden Fall müsste dieses Denkmal nun noch monumentaler als das Holocaust-Mahnmal werden.
Denn die Größe des letztgenannten soll ja im Verhältnis zu den Verbrechen der Nazis stehen.... [denken]

Gruß Volker


Träum weiter
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Mahnmal für die Opfer des Kommunismus

Beitragvon Volker Zottmann » 6. Oktober 2015, 15:39

Nein nein, Merkur,

ich selbst bevorzuge eher eindringliche , auch kleinere Mahnmale. Es war lediglich mein Gedankengang, im Deutschland der Gigantomanie!

Wenn ich sehe, wie heute unbekümmert und uninteressiert Touristen, Kinder, Jugendliche auf den scheußlichen Betonblöcken herum hopsen, wird mir klar, dass wohl dem Gedenken der umgebrachten Juden da nichts gerecht wird.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Mahnmal für die Opfer des Kommunismus

Beitragvon Nostalgiker » 6. Oktober 2015, 19:41

Und nach dem hopsen gehen sie dann in die Wackelschale (Einheitsdenkmal)vor dem Schloß, falls sie mal in ferner Zukunft fertig wird, und fahren ein wenig mit dem Skateboard in ihr hin und her ....
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Re: Mahnmal für die Opfer des Kommunismus

Beitragvon andr.k » 6. Oktober 2015, 19:46

Thoth hat geschrieben:Und nach dem hopsen gehen sie dann in die Wackelschale (Einheitsdenkmal)vor dem Schloß, falls sie mal in ferner Zukunft fertig wird, und fahren ein wenig mit dem Skateboard in ihr hin und her ....


....und hopst nicht über den H..z, sondern hopst direkt dort hin.... [grins]
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
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Re: Mahnmal für die Opfer des Kommunismus

Beitragvon steffen52-1 » 6. Oktober 2015, 20:08

Thoth hat geschrieben:Und nach dem hopsen gehen sie dann in die Wackelschale (Einheitsdenkmal)vor dem Schloß, falls sie mal in ferner Zukunft fertig wird, und fahren ein wenig mit dem Skateboard in ihr hin und her ....

Siehste Christian, auch um unser Marxdenkmal in Chemnitz, fährt die Jugend mit ihren Skateboard rum und die noch Besseren( gehört eine auf die Pfoten) besprühen das alles noch! Nicht nur das, leider auch eben alles, denen gehört eine kräftiges aufs Maul! Aber unsere lasche Justiz! [frown]
Grüsse steffen52-1
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Re: Mahnmal für die Opfer des Kommunismus

Beitragvon Nostalgiker » 6. Oktober 2015, 20:11

Das Thälmann-Denkmal im Thälmann-Park ist ein begehrtes Objekt für Sprayer. Ist erst kürzlich gereinigt worden .....
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Mahnmal für die Opfer des Kommunismus

Beitragvon steffen52-1 » 6. Oktober 2015, 20:18

Thoth hat geschrieben:Das Thälmann-Denkmal im Thälmann-Park ist ein begehrtes Objekt für Sprayer. Ist erst kürzlich gereinigt worden .....

Ist ja egal welches Denkmal, ob für das oder für das, Achtung hat die heutige Jugend leider nicht! Ob ich dafür bin oder dagegen, es steht da und man soll es wenigstens etwas als Denkmal achten! Wenn es nicht mein Ding ist, dann lege ich da keine Blumen oder Kranz hin, aber ich werte es niemals, mit egal was auch, schänden, denn das gehört sich nicht! Erkläre das mal denen! Denke da sind wir einer Meinung, wenn auch nicht immer, Thoth( Christian) ! Denke meinen Namen ist Dir auch geläufig! Oder?
Grüsse steffen52-1
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Re: Mahnmal für die Opfer des Kommunismus

Beitragvon Nostalgiker » 6. Oktober 2015, 20:31

Na klar Steffen warum sollte er es nicht sein.

Achtung vor fremden Eigentum und wenn es Denkmäler sind ist nicht besonders entwickelt.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Mahnmal für die Opfer des Kommunismus

Beitragvon Interessierter » 7. April 2017, 13:18

Passt auch zu den Opfern des Kommunismus:

Verbrechen der Sowjetkommunisten: Ein paar Fakten, die Sie wahrscheinlich nicht kannten

Hand aufs Herz: Denken Sie, daß Sie über die Verbrechen Stalins einigermaßen Bescheid wissen? Dann wissen Sie schon nicht Bescheid. Denn es ist ein verbreiteter Irrtum, daß die Verbrechen des Sowjet- Kommunismus die Verbrechen Stalins waren.

Bild

Hand aufs Herz: Denken Sie, daß Sie über die Verbrechen Stalins einigermaßen Bescheid wissen? Dann wissen Sie schon nicht Bescheid. Denn es ist ein verbreiteter Irrtum, daß die Verbrechen des Sowjet- Kommunismus die Verbrechen Stalins waren.

Gewiß war Stalin einer der Hauptverbrecher innerhalb dieses Systems. Aber weder hat er mit diesen Verbrechen begonnen - das waren Lenin und Trotzki -, noch endeten sie mit seinem Tod. Die Konzentrationslager für politische Häftlinge wurden erst 1986/87 durch Gorbatschow abgeschafft.

Als Gorbatschow damals daran ging, das Verbrecherische des kommunistischen Systems zu beseitigen, gab er zugleich diesem System selbst den Todesstoß. Denn dieses System war von Anfang an auf Verbrechen gegründet und ohne Staatsverbrechen überhaupt nicht lebensfähig.

Die Fakten, die ich ( der Autor ) jetzt aufliste und von denen ich vermute, daß sie den meisten Lesern ebenso neu sind, wie sie mir waren, entnehme ich der aktuellen Ausgabe des Nouvel Observateur. Sie enthält u.a. ein Interview mit Anne Applebaum, die 2005 ein Standard- Werk über den Gulag publiziert hat, Zeugenaussagen von Überlebenden und Auszüge aus zwei noch unveröffentlichen Werken von Solschenizyn.

Lange bevor es die KZs der Nazis gab, wurden in der Sowjetunion die ersten Konzentrationslager eingerichtet. Und zwar unter dem Namen. "Kontslager", zu dem Lenin und Trotzki das deutsche "Konzentrationslager" abgewandelt hatten. Ende 1919 gab es bereits 21 Konzentrationslager in der Sowjetunion, ein Jahr später schon 107. Die Tscheka erhielt den Auftrag, "wichtige Mitglieder der Bourgeoisie, Industrielle, Händler, konterrevolutionäre Priester und sowjetfeindliche Offiziere" festzunehmen und in diese Lager zu verbringen.

Unter Lenin wurden die Insassen dieser Lager isoliert, gequält oder ermordet. Stalin entdeckte die Möglichkeit, sie in großem Stil als Arbeitssklaven für den Aufbau des Sozialismus einzusetzen. Auf diese Idee hatte ihn ein gewisser Nephtali Frenkel gebracht, zunächst selbst Insasse eines Konzentrationslagers. Er entwickelte einen Plan zur Ausbeutung der Insassen von Konzentrationslagern, der Stalin faszinierte: Sie sollten Zwangsarbeit im Akkord leisten und zu Höchstleistungen angespornt werden, indem ihre tägliche Brotration von der jeweiligen Arbeitsleistung abhängig gemacht wurde. Als Organisation zur Verwaltung dieses neuen Systems gründete Stalin 1930 die "Zentrale Leitung der Lager", abgekürzt GULAG. Mit der Arbeit der Hälftlinge sollte der 1929 verkündeten Fünfjahresplan realisiert werden.

Das GULAG- System war die entscheidende Grundlage für die Industrialisierung der Sowjetunion. Die Lager wurden vor allem in den unwirtlichen Gebieten errichtet, in denen sich die für die Industrialisierung benötigten Rohstoffe (Kohle, Gas, Holz, Gold) überwiegend befanden. Dorthin ging kaum jemand freiwillig. Der GULAG löste dieses Problem.

Die meisten Häftlinge schufteten nicht etwa zur Zeit der Stalin'schen Verfolgungen oder im Zweiten Weltkrieg in diesen Lagern, sondern in den fünfziger Jahren. Nach neuen Unterlagen aus den Archiven des NKWD waren es damals 460 "Komplexe", von denen jeder Dutzende bis Hunderte Lager umfaßte. Die genaue Zahl der Lager läßt sich nicht mehr ermitteln; es waren aber mit Sicherheit mehrere tausend.

Zwischen 1930 und 1953 wurden, ebenfalls nach den Unterlagen des NKWD, 18 Millionen Menschen in diesen Lagern inhaftiert. Die höchste Zahl der gleichzeitig Inhaftierten wurde mit 2,5 Millionen im Jahr 1951 erreicht.


Einer der Zeugen, die im Nouvel Observateur zu Wort kommen, Gueorgui Khomizuri, wurde noch 1983 unter der Beschuldigung, verbotene Bücher zu besitzen, zu sechs Jahren Lager verurteilt und in ein Lager in Mordovien verbracht. Als er wegen der unmenschlichen Haftbedingungen in den Streik trat, wurde er eine Woche lang in eine Zelle mit einer Wandlänge von 1,30 m gesperrt. Er mußte den ganzen Tag über stehen und konnte sich nicht einmal an die Wand lehnen, weil die Wände mit spitzen Stacheln versehen waren. Nachts erhielt er eine Pritsche ohne Bettzeug, auf der er zusammengekrümmt liegen konnte. Er zittere so vor Kälte, daß er selten schlafen konnte. Er wurde 1987 aufgrund von Gorbatschows Amnestie für politische Gefangene freigelassen.

Die Erinnerungen der anderen Zeugen datieren weiter zurück. Einer, Juri Fidelgolts, war 1948 wegen "antisowjetischer Agitation" verurteilt worden. Er mußte in einem Lager in Bratsk, nah dem Baikalsee, beim Bau eines Elektrizitätswerks arbeiten. Da er schwach war, erhielt er eine seiner Arbeitsleistung "entsprechende" Nahrungsration - 300 g Brot am Tag. Später kam er in ein Lager bei Kolyma, das einer Metallfabrik angeschlossen war. Die Bedingungen dort waren so mörderisch, daß von 10 Häftlingen 8 starben.

Wer noch weitere Schreckensnachrichten vertragen kann, findet diese hier:
https://zettelsraum.blogspot.de/2007/11 ... n.html?m=0
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Re: Mahnmal für die Opfer des Kommunismus

Beitragvon Interessierter » 8. April 2017, 10:27

Zum Vergleich von Kommunismus und Nationalsozialismus

Der Vergleich des Sozialismus mit dem Nationalsozialismus ist so tabu wie in USA das F… – Wort. Das wird in nahezu jedem Leitartikel, in jeder öffentlichen Diskussion gebetsmühlenhaft bekräftigt.

Wovor haben diejenigen Angst, die den Vergleich tabuisieren? In einem Vergleich könnten ja auch Unterschiede herausgearbeitet werden. Aber das ist manchen zu heiß. Denn auch Ähnlichkeiten könnten festgestellt werden.

Gerne wird der Vergleich abgebügelt mit dem Hinweis auf den von den Nazis begangenen Genozid. Aber ist die Schwere der Verbrechen der Nazis ein Grund, die Verbrechen der Kommunisten nicht zu nennen? Ob Stalin oder Mao womöglich mehr Menschen als Hitler auf dem Gewissen haben, ist dabei ohne Belang. Auch das würde den Holocaust nicht relativieren. Der Potsdamer Prof. Martin Sabrow hat in sechs von sieben Vorträgen, die ich von ihm zu DDR-Themen gehört habe, darauf hingewiesen, dass die Nazis mit dem Holocaust einen Zivilisationsbruch begangen hätten. Befürchtet er, dass der Holocaust relativiert wird, wenn man die Repression in der DDR oder Stalins Terror Verbrechen nennt?

Der Vorwurf der Verharmlosung des Völkermords der Nazis fällt auf die Vergleichsverhinderer zurück: Wollen sie die Verbrechen der Kommunisten verharmlosen?
Der Linksparteipolitiker und ehem. stv. Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Holter, meinte etwa in einer Podiumsdiskussion 2001, die Verbrechen des Kommunismus wären „überschaubar“. Der frühere Brandenburger Finanzminister Speer (SPD), ein maßgeblicher Befürworter von Rot-Rot (sagen Insider), hat den Vorschlag, beide Ideologien und deren Diktaturpraxis zu vergleichen, aus einem brandenburgischen Lehrplanentwurf streichen lassen. (Außerdem wurde der Arbeitsvorschlag gestrichen, Ursachen für Fremden­feindlichkeit in der DDR zu suchen.) Stattdessen wird den Geschichtslehrerinnen und -lehrern in einem Flyer des Lehrerfortbildungsinstituts LISUM empfohlen, BRD und DDR zu vergleichen, die Frauenemanzipation etwa oder den Umgang mit dem Nationalsozialismus(!). Das LISUM beklagt, laut Enquetekommissionsgutachter Angelow, dass zuwenig die „Parallelgeschichte der BRD“ kritisch herangezogen werde.

Der Historiker Jochen Staadt, dessen sachkundige Bemerkungen ich in einer Veranstaltungsreihe der Berliner Grünen schätzen gelernt habe, hat zum Verschweigen kommunistischer Verbrechen in der westdeutschen Historikerzunft 1998 einen bösen Artikel in der Berliner Zeitung veröffentlicht.

Es verblüfft mich, wie sehr den Kommunisten abgenommen wird, das Gute gewollt zu haben, die gerechtere Welt usw. Die Rechten, die Reaktionäre, werden dagegen sogar als „autoritäre Charaktere“ von den Marxisten Adorno und Horkheimer krank geschrieben. Die kommunistischen Verbrechen werden als „Fieberanfall der Vernunft“ verniedlicht.

Beim Thema „DDR“ wird, wenn gar nichts mehr geht, wenigstens der Anfang gelobt, wo doch alle beseelt gewesen wären, eine bessere, antifaschistisch-demokratische Welt aufzubauen. Dass die ersten Jahre die schlimmsten, die brutalsten waren, gerät bei so viel Empathie aus dem Blickfeld.

https://ddrwebquest.wordpress.com/2010/ ... zialismus/

Tja, Kommunisten meinen eben immer die Bevölkerungen zu ihrem " Glück " zwingen zu müssen. [denken]
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Re: Mahnmal für die Opfer des Kommunismus

Beitragvon karnak » 8. April 2017, 13:28

Die Gegenfrage wäre aber natürlich, warum wurde eigentlich das was man dann Kommunismus nannte in der bekannten Praxis, und um die geht es, in einer Art Frühgeburt in die Welt gesetzt, gab es da Bedingungen vorher die diesen Versuch provozierten? Und waren die, die das in Angriff nahmen allesamt Verbrecher mit ausschließlich niedrigen Zielstellungen von Anfang an, sprich Unterdrückung und Vergewaltigung ganzer Völker und gleichzeitiger Planung des Verschaffens eigener Vorteile in Staat und Gesellschaft?
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Re: Mahnmal für die Opfer des Kommunismus

Beitragvon Kumpel » 8. April 2017, 13:36

karnak hat geschrieben:Und waren die, die das in Angriff nahmen allesamt Verbrecher
................?


Diese Frage muss man wohl im Nachgang und Angesichts der monströsen Opferzahlen eindeutig bejahen.
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Re: Mahnmal für die Opfer des Kommunismus

Beitragvon karnak » 8. April 2017, 13:45

Im Nachhinein, im Ergebnis, sicher, dass ist aber nicht die Frage, die Frage ist, war das der große Plan der am Anfang stand und was sollte für diese"Verbrecher" aus ihrer Sicht das Ergebnis des"Endsieges" sein?
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Re: Mahnmal für die Opfer des Kommunismus

Beitragvon Dr. 213 » 8. April 2017, 16:21

karnak hat geschrieben:Die Gegenfrage wäre aber natürlich, warum wurde eigentlich das was man dann Kommunismus nannte in der bekannten Praxis, und um die geht es, in einer Art Frühgeburt in die Welt gesetzt, gab es da Bedingungen vorher die diesen Versuch provozierten? Und waren die, die das in Angriff nahmen allesamt Verbrecher mit ausschließlich niedrigen Zielstellungen von Anfang an, sprich Unterdrückung und Vergewaltigung ganzer Völker und gleichzeitiger Planung des Verschaffens eigener Vorteile in Staat und Gesellschaft?


Ich unterstelle mal, daß es zu einem Großteil gutmeinende Menschen waren.
Nach dem 2.WK sowieso, da war die Erinnerung an die Fleischerhaken von Pötzensee noch frisch.

Den Pfad der Tugend haben die in der DDR allerdings verlassen, als Menschen die diesem Lebensmodell
nicht folgen wollten eingesperrt und verfolgt wurden, nur weil man der Meinung war, man müsse sie zu ihrem
Glück zwingen.

Der Kommunismus geht auf diesen Kettenbrief von Marx und Engels zurück.
Die "Lehre" wurde dann verwissenschaftlicht und drum herum hat sich später diese Sekte gebildet.
Und wie bei einer echten Sekte, wurden Abweichler und Aussteiger boshaft verfolgt.

Aus diesem Albtraum sind viele erst nach der Wende 1989 aufgewacht.

Herzlichst
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Re: Mahnmal für die Opfer des Kommunismus

Beitragvon Interessierter » 12. April 2017, 10:24

Zeitmarke: Пломбированный вагон - der versiegelte Zug

Bild

Im Gegensatz zu den Ereignissen, auf die vor wenigen Tagen an dieser Stelle auf die hundertjährige Wiederkehr eines für den weiteren Geschichtsverlaufs eminent wichtigen Datums verwiesen wurde - den Eintritt der Vereinigten Staaten von Amerika in den Ersten Weltkrieg - ist das "heutige" Geschehen - die Rückkehr des russischen Revolutionärs Wladimir Iljitsch Uljanov, genannt Lenin, aus seinem Zürcher Exil - durchaus in einigen hiesigen Medien vermerkt worden; so als Kurzbeitrag der heute-Sendung im Zweites Deutschen Fernsehen vor zwei Tagen oder als Fünf-Minuten-Zeitzeichen als "Kalenderblatt" heute im Deutschlandfunk. Während sich das ZDF hierbei auf keine Wertung einließ, konzedierte der DLF immerhin eine durchweg negative Sicht auf Person und Rolle jenes Mannes, der so lange von staatsozialistischen Regimen, von Gläubigen an die vermeintliche Utopie des Kommunismus und von jenen, die der Faszination der durch nichts gehinderten Entfaltung staatlicher Gewalt erlegen sind, als weltlicher Messias, als ein "Weltgeist" - nicht zu Pferde (als den Hegel Napoleon Bonaparte sah), aber ganz im Geist Hegels als "Weltgeist im Panzerwagen" - angesehen wurde.

Zu den vielen Lenin-Legenden, die sich bis heute gehalten haben, gehört die Annahme, Lenin sei ein Revolutionär mit hehren Zielen, Stalin hingegen ein brutaler Diktator gewesen. "Das ist Unsinn", sagt Jörg Baberowski. "Lenin war ein bösartiger Schreibtischtäter, der für den Erfolg der Revolution zu jeder Gewalttat bereit war. Der Ausnahmezustand und der Bürgerkrieg erlaubten es ihm, die Gefolgschaft zu disziplinieren." In dieser Zeit sei die Idee entstanden, "dass alle Probleme mit Gewalt aus der Welt geschaffen werden konnten. Ohne diese Voraussetzung hätte Stalin weder die eigenen Gefolgsleute töten noch die Bevölkerung nach Belieben terrorisieren können", urteilt Baberowski. Dem pflichtet Manfred Hildermeier bei: "Mit Feinden ist Lenin ebenso gnadenlos umgegangen wie Stalin, im Übrigen auch wie Trotzki."

Von allen verheerenden, katastrophalen Einzelaktionen, die die Geschichte aufzuweisen hat, hat dieses Unternehmen, gemessen an den Folgen, die es nach sich zog, als das unzweifelhaft entsetzlichste und grausamste erwiesen, das die gesamte Weltgeschichte aufzuweisen hat.

Als diese Folgen sind ja nicht nur die Etablierung der Macht der Bolschewiki zu sehen, der sich an die Revolution anschließende vierjährige Bürgerkrieg mit seinen grauenhaften Verheerungen mit seinen mindestens anderthalb Millionen Toten, die Abermillionen Opfer der sozialistischen Gewaltherrschaft in der Sowjetunion und, nach dem Zweiten Weltkrieg, auf dem Gebiet ihrer Vasallenstaaten im Ostblock. Ohne den Sieg der Kommunisten wäre es, soweit man Konjekturalgeschichte denn überhaupt halbwegs ernsthaft betreiben kann, auch nicht zur Herrschaft des Roten Terrors außerhalb seiner direkten Einflußsphäre gekommen. Direkt hatte das Vorbild der KPdSU Einfluß, materiell wie organisatorisch, auf die Herausbildung der Kommunisten im China unter Mao Tse-tung im China der 20er Jahre; die Kader der Parteien, die direkt nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Südostasien (wie Ho Chi Minh oder Kim Il-sung) oder etwa in Albanien (wie Enver Hodscha) die Macht an sich rissen, sind ohne Vorbild und Unterstützung der Sowjetunion nicht denkbar, ebensowenig wie die sich sozialistisch gebenden Caudillos Lateinamerikas mit Fidel Castro oder Ernesto Che Guevara an der Spitze. Nicht der "afrikanische Sozialismus" eines Haile Mengistu Miriam noch das Vorbild des Vorrangs der ausschließlichen, tonnageversessenen Schwerindustrialisierung im Indien Nehrus.

Den vollständigen Beitrag findet man hier:
https://zettelsraum.blogspot.de/2017/04 ... l?m=0#more

Der Kommunismus war von Beginn an, auf Gewalt aufgebaut, auch wenn man kürzlich dieses hier bestritten hat.
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Re: Mahnmal für die Opfer des Kommunismus

Beitragvon HPA » 23. November 2019, 19:20

Anne Applebaum über die Hungersnot in der Ukraine 1932
„Es war ein geplanter und angeordneter Massenmord“


Anfang der 1930er-Jahre ließ Stalin Lebensmittel aus der Ukraine abtransportieren, fast vier Millionen Menschen verhungerten. Für US-Historikerin Anne Applebaum war es eine bewusste politische Entscheidung, die Menschen sterben zu lassen.


https://www.deutschlandfunkkultur.de/an ... Eo7JgXeQGA
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