Der staatliche Lauscher des Leipziger Hotels Merkur

Der staatliche Lauscher des Leipziger Hotels Merkur

Beitragvon augenzeuge » 28. August 2012, 18:56

Es ist die peinlichste Seite der einstigen Leipziger Nobelherberge: Die Stasi hörte immer mit. Führungskraft Albrecht Kiefel gehörte zu den emsigsten Spitzeln. Hotelchef ist er in Sachsen immer noch. Schmunzeln muss man, wenn man liest wie er IM wurde....

Die Protokolle, die er anlegte, sind peinlich. Zu melden gab es immer etwas: „ist nicht wendig genug“, „gilt allgemein als ein sehr geiziger Mensch“, „ist ... in angetrunkenem Zustand abends in der Bar anzutreffen“, „ist an polit. Fragen nicht interessiert“, „ist in Behandlung ... in der Frauenklinik“. Selbst in puncto Sprache fühlte er sich zum Aufpasser berufen: „Seit geraumer Zeit bedient sich die Kollegin ... eines in der DDR nicht üblichen Sprachschatzes im Gespräch mit ausländischen Bürgern  ... So spricht sie beispielsweise von ,Ostberlin‘, von ,Ostmark‘, von ,Westgrenze‘ usw.“

http://www.haz.de/Nachrichten/Panorama/ ... i-Lauscher
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Re: Der staatliche Lauscher des Leipziger Hotels Merkur

Beitragvon Wosch » 28. August 2012, 21:24

Als ich einmal in den 80er Jahren zur Messe nach Leipzig fuhr (war übrigens recht unbürokratisch, brauchte an der Güst nur einen Messeausweis für , glaube ich mich zu erinnern, 40 DM erwerben, besuchte ich auch eine Bar im Merkur um etwas "vernünftiges" zum Trinken zu bekommen. Ich war noch garnicht richtig drin, da wurde ich von einem Herrn daraufhin angesprochen daß ich in eventuellen Gesprächen (mit wem auch immer) nichts über meine Person zum Besten geben sollte und ganz besonders warnte er mich vor den dort anwesenden Damen falls sie mich ansprechen würden. Also der Herr "Kiefel" war dort nicht alleine zu Gange, er hatte auch noch eine gewisse Verstärkung im Rücken.
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]
PS: Der Herr, der mich vor zu großer Geschwätzigkeit warnte, war wie ich später mitbekam ein Mitarbeiter der ständigen Vertretung in Ost-Berlin. Diesen Service hätte ich eigentlich garnicht gebraucht, denn ich wußte schon zur Genüge wie der Hase in diesen "feinen" Einrichtungen lief.
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]
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