Stasi Akten öffnen oder schließen?

Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon SkinnyTrucky » 8. Dezember 2012, 18:44

karnak hat geschrieben:Auch das noch.Besonders kreativ scheint der Genosse nicht gewesen zu sein.Ich war da mehr für ein bisschen Spaß bei der Geschichte,auch was die Namen angeht. [wink]


Sterker noch Karnak....da es ja eh um Akten geht....mein Genosse *Anwerber* kenn ich gerechterweise auch mit Klarnamen, er kannte ja meinen auch....ja-nee, kam so....die BSTU hat halt beim Schwärzen gepfuscht und einmal vergessen seinen Namen unkenntlich zu machen....ich hatte mal eine Bekannte bei der Bundespolizei und sie meinte, wenn du willst, dann finde ich auch seine heutige Adresse raus und du könntest dich ja mal mit ihm über damals unterhalten....

....war mir aber doch zu blöd und nich wichtig genug....aber falls der Herr O*** B*** hier mitliesst, er kann sich ja mal bei mir melden, ich bin ganz friedlich und wenn überhaupt nur an ein geselliges Pläuschchen interessiert....es tut mir auch leid, das ich mich damals nich mehr gemeldet habe, was ich ja eigendlich auch versprochen hatte....aber wie gesagt, jetzt könnte man das ja nachholen, ganz offiziell ohne gross konspirativ zu tun, denn ich bin eh die Postfachadresse in Rostock vergessen über die ich Kontakt suchen sollte und ich bin mir auch garnich mehr sicher ob er das Fach noch regelmässig leer macht....

groetjes

Mara
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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon augenzeuge » 27. Dezember 2012, 11:51

Es wird Zeit. Mehr als zwei Jahrzehnte nach dem Mauerfall soll voraussichtlich 2013 die groß angelegte Rekonstruktion zerrissener Stasi-Unterlagen per Computer beginnen....
http://www.focus.de/regional/berlin/ges ... 88090.html

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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon Merkur » 27. Dezember 2012, 12:56

augenzeuge hat geschrieben:Es wird Zeit. Mehr als zwei Jahrzehnte nach dem Mauerfall soll voraussichtlich 2013 die groß angelegte Rekonstruktion zerrissener Stasi-Unterlagen per Computer beginnen....
http://www.focus.de/regional/berlin/ges ... 88090.html

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Warum wird es Zeit ?
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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon augenzeuge » 27. Dezember 2012, 13:36

Merkur hat geschrieben: Warum wird es Zeit ?


Weil man doch schon so lange darüber spricht und endlich zu einem Ergebnis kommen sollte. Möglicherweise bringen diese Informationen auch Dinge an die Oberfläche, wozu man Täter als auch Opfer noch befragen könnte oder sich jene nach Kenntnis geheimer Zusammenhänge sogar dazu äußern möchten.

Ich gehe davon aus, dass niemand deshalb zur Verantwortung gezogen wird/ werden kann. Darum geht es doch auch gar nicht (mehr). Aber es gibt Leute, die ihr Wissen gern mit ins Grab nehmen möchten, und ich fände es gut, wenn man denen sagen könnte:"Seht, nun kennen wir die Wahrheit doch".

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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon Merkur » 27. Dezember 2012, 13:49

augenzeuge hat geschrieben: Aber es gibt Leute, die ihr Wissen gern mit ins Grab nehmen möchten, und ich fände es gut, wenn man denen sagen könnte:"Seht, nun kennen wir die Wahrheit doch".

AZ


Ich denke, dass die Erwartungen dahingehend zu hoch angesetzt sind. Es sind wohl kaum noch Sensationen zu erwarten. Aber ich gebe Dir Recht, dass die Archive voll sind mit interessanten und dartstellenswerten Dingen.
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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon Interessierter » 27. Dezember 2012, 15:18

Sicherlich lagern in den Archiven interessante Dinge. Seltsam nur, daß gerne diejenigen daraufhinweisen, die mit ihrem Wissen sicherlich auch Dinge ans Tageslicht bringen könnten, die seit 20 Jahren immer bestritten werden oder von denen bisher niemand weiß !

Statt dessen fordern diese Personen immer Beweise, von denen sie genau wissen, daß sie von der Stasi vernichtet wurden.

Prosit Neujahr .

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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon Janko » 27. Dezember 2012, 16:00

@AZ.........Aber es gibt Leute, die ihr Wissen gern mit ins Grab nehmen möchten......


Bitte nochmal nachlesen,....die nehm ich mit in's Grab !
Von diesem Wissen steht nichts in irgendwelchen Akten und bestimmte Hoffnungen oder Erwartungshaltungen werden sich nicht erfüllen.

Weiter oben schrieb ich schon und auch heute bin ich der Meinung....nein bitte erhaltet mir die Behörde. Sie wird gebraucht. Sie sichert Arbeitsplätze und Futter für die Journaille.
Ja der "Schnipselcomputer" muß endlich in Gang kommen, je schneller desto bessser.....iss natürlich wieder Quatsch wennn das zu schnell geht....siehe oben
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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon Wosch » 27. Dezember 2012, 16:06

Dann wollen wir im Namen der Aufklärung und Aufarbeitung doch Alle mal hoffen, daß das Jahr 2013 ein erfolgreiches "Schnitzel-Jahr" wird. Zumindestens sollten ca 15000 volle Säcke genügend Gesprächsstoff für das kommende Sommerloch geben, mich persönlich würde interessieren woher die "Säcke" vom MfS so viele Säcke hatten, wo doch an einfachen Papiertüten schon Mangel herrschte. Zur Frage "ob" oder "nicht" öffnen?, natürlich "Ja", Alles schön sauber auf den Tisch des Hauses und nicht unter den Teppich gekehrt. Wird schon noch irgend etwas herauskommen, denn wenn´s nichts zu verbergen gab, hätte man sich die Arbeit mit den Verschnipseln bestimmt nicht angetan.
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
Mecklenburger sind nicht nachtragend, aber vergessen tun sie auch nicht!
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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon augenzeuge » 27. Dezember 2012, 16:09

Janko hat geschrieben:@AZ.........Aber es gibt Leute, die ihr Wissen gern mit ins Grab nehmen möchten......


Bitte nochmal nachlesen,....die nehm ich mit in's Grab !
Von diesem Wissen steht nichts in irgendwelchen Akten und bestimmte Hoffnungen oder Erwartungshaltungen werden sich nicht erfüllen.

Weiter oben schrieb ich schon und auch heute bin ich der Meinung....nein bitte erhaltet mir die Behörde. Sie wird gebraucht. Sie sichert Arbeitsplätze und Futter für die Journaille.
Ja der "Schnipselcomputer" muß endlich in Gang kommen, je schneller desto bessser.....iss natürlich wieder Quatsch wennn das zu schnell geht....siehe oben


@Janko
Du oder deine Aussage waren nicht gemeint. Zufällige Übereinstimmungen zu dir waren nicht beabsichtigt. Trotzdem danke für deinen Beitrag. [wink]
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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon ratata » 27. Dezember 2012, 18:48

Wie lange sollen wir denn noch warten , alle Akten offenlegen . Immer raus damit , wir wollen doch wissen wo die Stasi noch alles schnüffelte.

Wenn die Computer die Millarden Papierschnitzel zusammenfügen , werden wieder einige in ihren Ämtern zittern . MfG ratata [shocked]
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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon Merkur » 27. Dezember 2012, 19:04

ratata hat geschrieben:Wie lange sollen wir denn noch warten , alle Akten offenlegen . Immer raus damit , wir wollen doch wissen wo die Stasi noch alles schnüffelte.

Wenn die Computer die Millarden Papierschnitzel zusammenfügen , werden wieder einige in ihren Ämtern zittern . MfG ratata [shocked]


Na warten wir es mal ab. Ich denke, dass es insgesamt viele Dinge gibt, an deren Veröffentlichung niemand Interesse haben wird. Auch nicht die Aktenverwalter und Entscheider von heute. Dem sensationslüsternem Teil des Volkes, dem die Vergangenheit "zu schaffen macht", wird man ein paar Brocken vorwerfen und gut ist.
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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon Huf » 27. Dezember 2012, 19:26

@Merkur, es geht aber in der Regel nicht um das Vorwerfen einiger Fakten vor sensationslüsterne Medien, sondern wie das MfS den Einzelnen in der DDR bespitzelt hat, ihm ggf. den Weg in eine Zukunft verbaut hat!
Und das wißt Ihr alle auch ganz genau! Nur, Ihr seid vernetzt und denkt Euch immer neue Strategien zur Abwiegelung u.ä. aus!

Jeder sollte wissen, diese Spitzbuben treiben noch heute ihr Wesen, dass weiß ich genau, und kann es im Bedarfsfall auch nachweisen!

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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon Merkur » 27. Dezember 2012, 19:34

Huf hat geschrieben:@Merkur, es geht aber in der Regel nicht um das Vorwerfen einiger Fakten vor sensationslüsterne Medien, sondern wie das MfS den Einzelnen in der DDR bespitzelt hat, ihm ggf. den Weg in eine Zukunft verbaut hat!
Und das wißt Ihr alle auch ganz genau! Nur, Ihr seid vernetzt und denkt Euch immer neue Strategien zur Abwiegelung u.ä. aus!


Tut mir Leid Huf, ich habe mich anderen Dingen auseinandergesetzt. Diese Dinge waren immerhin z. T. so verurteilenswert, dass die Täter noch immer hinter Gittern sitzen und das ist auch gut so. Darüber können wir beide gern mal diskutieren, da es auch in den med. Bereich geht.
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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon Nov65 » 27. Dezember 2012, 19:37

Huf hat geschrieben:@Merkur, es geht aber in der Regel nicht um das Vorwerfen einiger Fakten vor sensationslüsterne Medien, sondern wie das MfS den Einzelnen in der DDR bespitzelt hat, ihm ggf. den Weg in eine Zukunft verbaut hat!
Und das wißt Ihr alle auch ganz genau! Nur, Ihr seid vernetzt und denkt Euch immer neue Strategien zur Abwiegelung u.ä. aus!

Jeder sollte wissen, diese Spitzbuben treiben noch heute ihr Wesen, dass weiß ich genau, und kann es im Bedarfsfall auch nachweisen!

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In solchen Netzwerken sehe ich auch eine Gefahr für unsere Rechtsordnung. Deshalb müssen dem Verfassungsschutz Netzwerke, Namen von Noch-Aktiven(auf Feldern mit Gefahrenpotential) und Methoden bekannt werden.
Und wenn täglich eine so hohe Anzahl von Anträgen gestellt werden, sollte weitergearbeitet werden.
Gruß,Andreas
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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon Merkur » 27. Dezember 2012, 20:07

Nov65 hat geschrieben: In solchen Netzwerken sehe ich auch eine Gefahr für unsere Rechtsordnung. Deshalb müssen dem Verfassungsschutz Netzwerke, Namen von Noch-Aktiven(auf Feldern mit Gefahrenpotential) und Methoden bekannt werden.
Gruß,Andreas


Ich will Dich ja nicht enttäuschen aber ich sehe die Prioritäten bei den Diensten etwas anders. Widme Dich einfach mal den Deliktsfeldern der Gegenwart. Da bleibt nicht viel Spielraum für Dinge, die
1. kaum jemanden interessieren und
2. irrelevant sind.
Zuletzt geändert von Merkur am 27. Dezember 2012, 20:10, insgesamt 1-mal geändert.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon ratata » 27. Dezember 2012, 20:10

http://www.sed.stasiopferinfo.com/phpBB ... m.php?f=47
Sollte man nicht mit seinen Äußerungen gegen der STASI vorsichtig sein . ??

Hier mal einen Auszug zum Tod eines vielleicht bekannten Menschen , der täglich damals am Reichstag in Berlin, die Aufgestellten Kreuze der Maueropfer betreute .

Anmeldedatum: 02.02.2007
Beiträge: 2602

Verfasst am: 15.04.2007, 10:35 Titel: Rätselhafter Tod nach Auseinandersetzung mit Ex-Stasi-Leuten

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Toter Journalist: Nach Obduktion Todesursache ungeklärt

Rätselhafter Tod nach Auseinandersetzung mit Ex-Stasi-Leuten

cw - Mit diesem Ergebnis haben seine Freunde nicht gerechnet: Die Ursachen des Todes von Rudolf Schröder (58) bleiben auch nach der Obduktion ungeklärt. Wie der ermittelnde Polizei-Kommissar jetzt mitteilte, ist der plötzliche Tod des freiberuflichen Bild-Journalisten nicht erklärbar. Der Todeszeitpunkt wurde auf den 2.April, Rudolf Schröder war an diesem Tag aufgefunden worden, festgelegt.

Der plötzliche, weil unerwartete Tod hatte Schröders Freunde in Unruhe versetzt. Der Grund: Am Donnerstag, 29.März, war der Verstorbene zusammen mit Freunden noch in Bernau bei Berlin, hatte an einer Stadtratssitzung als Besucher teilgenommen. Dort sollte über den Antrag der Gruppe „Unabhängige“ zur freiwilligen Überprüfung der Stadtratsmitglieder auf eine frühere Stasi-Tätigkeit abgestimmt werden. Der Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt, auch durch die CDU.

Am Rande der Sitzung und vor allem danach soll es dann zu lautstarken Auseinandersetzungen zwischen Schröder und ehemaligen Angehörigen der DDR-Staatssicherheit gekommen sein, die sich in einem nahe liegenden Lokal fortsetzten. Auch die Stasi-Leute waren wie einige ihrer früheren Opfer nach Bernau gekommen, um die Abstimmung zu beobachten.

Nach Angaben von Freunden Schröders, die ebenfalls in Bernau waren, soll der Verstorbene einem befreundeten Journalisten nicht nur Akten von der BStU (Stasi-Unterlagen-Behörde) über den Fall Gartenschläger übergeben, sondern lautstark Ermittlungen gegen einen Politiker des Stadtparlamentes wegen einer angeblichen Zuarbeit für die Stasi angekündigt haben. Er, Schröder, wolle dieserhalb demnächst nach Leipzig fahren, um dort Unterlagen einzusehen.

Nun ist er tot. Natürlich? Zufällig? „Unsere Fragen sind nun nicht beantwortet worden“, sagt der Vorsitzende der Vereinigung 17.Juni 1953. „Das ist tragisch, weil dadurch den Gerüchten über die Todesursache weiter Nahrung gegeben wird“, meint Carl-Wolfgang Holzapfel. Und merkwürdig findet er es schon, dass die Polizei einerseits ein Fremdverschulden ausschließt, andererseits aber eine Todesursache nicht mehr festgestellt werden kann. „Wie will man dann wissen, dass unser Vereins-Freund eines natürlichen Todes gestorben ist?“ Und es will Holzapfel und Schröders anderen Freunden nicht einleuchten, wie man bei einem maximal drei Tage toten Menschen keine Todesursache mehr feststellen kann. Für den ermittelnden Kommissar hingegen ist die Begründung klar: Der Leichnam sei bereits zu stark verwest gewesen, um noch wirksam obduziert werden zu können. Zwei Herd-Platten seien eingeschaltet gewesen. Und deren Hitze hätte die Verwesung beschleunigt. (Warum brach dann nicht ein Feuer aus?) Einen Grund sahen die Beamten vor Ort auch darin nicht, die Ermittlungen intensiver zu gestalten. „Vielleicht hat Schröder das übersehen, wollte sich etwas zu essen machen“, meinte der Kommissar, um dann auf intensives Nachfragen einzuräumen: „Wenn der Freund Schröders, der die Polizei benachrichtigt hatte, vor Ort geblieben wäre und die ermittelnden Beamten auf die Geschehnisse in Bernau aufmerksam gemacht hätte, wäre das unter Umständen ein Anlass gewesen, etwas genauer hinzuschauen. So aber bestand vor Ort kein Anlass dazu“. Denn die Polizei habe nur zwei Spurensicherungs-Teams in Berlin, und „da hätten wir viel zu tun, wenn wir bei jedem Todesfall die Spurensicherung einsetzen würden“!

Schröder soll voraussichtlich Ende April beigesetzt werden. Bis dahin wollen seine Freunde weiter „auf eigene Faust“ ermitteln, den letzten Lebensstunden Schröders nachgehen. Dazu gehört auch die fast verzweifelte Befragung von Pathologen hinsichtlich der einsetzenden Verwesung bei Verstorbenen. Denn der ungeklärte Tod eines SED-Opfers hat nun doch Fragen da offen gelassen, „wo uns eine klärende oder auch schmerzliche Antwort lieber“ gewesen wäre, sagt Rudolf Schröders einzige Tochter und weint.

V.i.S.d.P.: Carl-Wolfg.Holzapfel, Vereinigung 17.Juni 1953 e.V., Tel.: 09493-951896, holzapfellyrag@aol.com
_________________
In der ehemaligen DDR 1961 bis 1964 Haft wegen so genannter fortgesetzter staatsgefährdender Propaganda und Hetze
(§ 19 Abs. 1 Ziff. 2 StEG)
Wehrdienstverweigerer und von Anfang an Mitorganisator und Teilnehmer der Montagsdemos in Leipzig, mit denen die Macht des SED-Regimes gebrochen und der Weg zur Wiedervereinigung Deutschlands freigekämpft wurde.[url][/url]
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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon SkinnyTrucky » 27. Dezember 2012, 20:52

Nov65 hat geschrieben:Deshalb müssen dem Verfassungsschutz Netzwerke, Namen von Noch-Aktiven(auf Feldern mit Gefahrenpotential) und Methoden bekannt werden.


Mein Gott, der Verfassungsschutz ist ja schon mit heutigen Aufgaben überfordert.... [shocked]

Und überhaupt, ehemalige Schergen sind doch heute garnich mehr frisch für ihre Revolution....die Schnipsel bringen aber sicher neue Erkenntnisse für Einzelne und wenn der Staat da Geld für hat, dann sollte man alle Wahrheiten, die noch in den Säcken schlummern, rekonstruieren....man sollte aber Kapazitäten übrighalten für aktuelle Probleme und daran arbeiten....

groetjes

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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon Merkur » 28. Dezember 2012, 06:03

ratata hat geschrieben:
Rätselhafter Tod nach Auseinandersetzung mit Ex-Stasi-Leuten

cw - Mit diesem Ergebnis haben seine Freunde nicht gerechnet: Die Ursachen des Todes von Rudolf Schröder (58) bleiben auch nach der Obduktion ungeklärt. Wie der ermittelnde Polizei-Kommissar jetzt mitteilte, ist der plötzliche Tod des freiberuflichen Bild-Journalisten nicht erklärbar. Der Todeszeitpunkt wurde auf den 2.April, Rudolf Schröder war an diesem Tag aufgefunden worden, festgelegt.



Gibt es bzgl. der Todesursache einen aktuellen Sachstand ? Was haben die Ermittlungen in den letzten fünf Jahren ergeben ? [ich auch]
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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon augenzeuge » 28. Dezember 2012, 09:32

„Wir erwarten allerdings eine lückenlose Aufklärung der Begleitumstände“, fordert Carl-Wolfgang Holzapfel, Vorsitzender der Vereinigung. „Sein Tod muss zumindest mysteriös erscheinen, solange wir die Ursachen nicht kennen.“ Schröder habe zusammen mit Freunden aktuell an der Aufklärung von Vorwürfen gegen einen CDU-Politiker wegen angeblicher Verstrickungen mit der DDR-Staatssicherheit gearbeitet.

„Was uns in diesem Zusammenhang nachdenklich stimmt“, so Holzapfel, „sei die Tatsache, dass andere mit der gleichen Sache befassten Freunde Schröders merkwürdige anonyme Anrufe erhalten hätten, und das nach Schröders Tod.“ Und: „Alle Freunde können bestätigen, dass Rolf Schröder den Gedanken an einen Selbstmord jeweils weit von sich gewiesen hat.“

Die Todesursache bleibt auch nach der Obduktion ungeklärt.

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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon Janko » 28. Dezember 2012, 17:04

@Nov65.......Deshalb müssen dem Verfassungsschutz Netzwerke, Namen von Noch-Aktiven(auf Feldern mit Gefahrenpotential) und Methoden bekannt werden.


Muß ich mal nachfragen....sind die dem VS noch nicht bekannt ? Was machen die denn ü b e r h a u p t ?....und was sind "Felder mit Gefahrenpotential" ?

Um die Methoden müssen sie sich weniger kümmern, die gehören zum "Handwerk" und das haben die doch hoffentlich richtig gelernt ?
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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon Nov65 » 28. Dezember 2012, 19:08

Janko hat geschrieben:@Nov65.......Deshalb müssen dem Verfassungsschutz Netzwerke, Namen von Noch-Aktiven(auf Feldern mit Gefahrenpotential) und Methoden bekannt werden.


Muß ich mal nachfragen....sind die dem VS noch nicht bekannt ? Was machen die denn ü b e r h a u p t ?....und was sind "Felder mit Gefahrenpotential" ?

Um die Methoden müssen sie sich weniger kümmern, die gehören zum "Handwerk" und das haben die doch hoffentlich richtig gelernt ?


@Janko, Fragen, wo ich nur den Kopf schütteln muss. Wlillst Du derlei Gefahren nicht wahrhaben?
Gruß Ansdreas
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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon Merkur » 28. Dezember 2012, 19:26

Andreas, lös Dich mal von der Sichtweise von vor 20 Jahren, als solche Dinge noch in Erwägung gezogen wurden. Die Überbleibsel des MfS sind wahrlich keine Gefahr für die innere Sicherheit des heutigen Staates. Daher spielen sie in der Betrachtung der Sicherheitsorgane heute auch keine Rolle mehr. Wir sind mittlerweile gut 23 Jahre weiter und das Bedrohungspotenzial hat sich maßgeblich verändert. Geh mit der Zeit und widme Dich den aktuellen Problemen.
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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon Janko » 28. Dezember 2012, 19:39

@Nov65........Fragen, wo ich nur den Kopf schütteln muss


Nun, dass ist ja nun keine Antwort auf meine Frage(n).
Oder soll ich dein Kopfschütteln so werten, dass du auch keine weist ?
Janko
 
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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon Dille » 28. Dezember 2012, 22:52

Ich möchte noch einen Punkt einbringen,den ich bisher so nicht berücksichtigt gesehen habe in dieser Diskussion : ich habe meine Stasi- Akte in 1995 angefordert und Einsicht/ Kopien bekommen, die Einsicht war nach meiner Erinnerung noch ungeschwärzt zu dieser Zeit, in den Kopien waren dann Schwärzungen vorgenommen, die man für sich selbst aus den Notizen während der Einsicht ergänzen konnte.
Worauf ich hinaus will ist, daß meine Stasi- Akte auch ein Zeugnis der Aufrichtigkeit/ Geradlinigkeit meiner damaligen KollegenInnen im VEB Maschinelles Rechnen ist, die nach meiner Flucht einzeln über mich/ zu mir befragt wurden und sich nicht verbogen haben, um mir vielleicht noch eins reinzuwürgen und daraus vielleicht noch einen kleinen eigenen Vorteil zu "befördern" -- keiner !! Meine Stasi- Akte belegt auch eine gewisse Schwejk'sche Schlitzohrigkeit meiner damaligen KollegenInnen, wenn der IM der Abteilung aus der zu meiner "Verurteilung" einberufenen Abteilungsversammlung zu berichten weiß, daß "...keiner eine Miene verzog..." oder aus internen Gesprächen weiterträgt, daß "..die Kollegen meinen, der Parteisekretär sei Schuld, daß Dille fort ist...".

Mir liegt fern, hier irgendwas zu verniedlichen, in meiner Stasi- Akte geht es nur um meine "Republikflucht" und mir ist bewußt, daß anderen auch aus dem persönlichen Umfeld übel mitgespielt worden ist --- aber, mit meinem Beispiel will ich auch zeigen, daß aus einer Stasi- Akte auch mal ermutigendes zu entnehmen war --- nämlich eine gewisse feixende Aufrichtigkeit !

Zur Öffnung/ Schließung bin ich durchaus "gespalten" -- 22 Jahre sind eine lange Zeit, wer ein wirkliches Interesse an seiner eigenen Geschichte hat/ hatte, konnte die Gelegenheit nutzen ---- sich endlos damit zu kasteien, wem nutzt es dann noch....., andererseits, wer ein nun noch wirklich begründetes Interesse hat, sollte auch Gelegenheit haben...... Allerdings würde mir diese Diskussion auch besser gefallen, wäre die Öffentlichkeit in dieser Bundesrepublik mit ihrer jüngeren Geschichte immer schon so kritisch umgegangen, denke ich mir mal 22 Jahre auf 1945 drauf, dann sind wir in 1967, da fing doch dann die nächste Generation an, die (unaufgearbeitete) Vergangenheit ihrer Väter zu hinterfragen....

Gruß, Dille
Dille
 

Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon augenzeuge » 2. Januar 2013, 10:57

Interesse an Stasi-Akten steigt, 5000 mehr Einsichten als ein Jahr zuvor

Der Vorsitzende des Vereins DDR-Opfer-Hilfe, Ronald Lässig, forderte als Reaktion auf die neuen Zahlen eine personelle und finanzielle Aufstockung der BStU. "Die Aufarbeitung der SED-Diktatur ist alles andere als abgeschlossen", sagte Lässig. Die Zunahme bei den Anfragen begründete er auch damit, dass seit 2012 Angehörige von Verstorbenen leichter Akteneinsicht nehmen können.

http://www.zeit.de/gesellschaft/2013-01 ... si-akten-2

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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon Neun » 2. Januar 2013, 12:12

Sind die Akten denn schon geöffnet? [shocked]

Entweder öffnet man alle Akten und dann auch für alle, oder man schließt das. Diese selektive Veröffentlichen und dieses vorgauckeln von offenen Akten wird doch langsam lächerlich und bedient nur noch schlichteste Gemüter.

Brot und Spiele... [wink]
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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon Dille » 2. Januar 2013, 14:36

Das läßt sich natürlich trefflich fordern, wenn man genau weiß, wieviel des Bestandes unwiederbringlich vernichtet wurde und wieviele tausend Säcke mit geschreddertem Material noch auf Wiederherstellung warten......

Gruß Dille
Dille
 

Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon Neun » 2. Januar 2013, 15:07

Na Dille dann erklär mir doch mal warum man nicht zumindest alle noch vorhandenen für alle öffnet?

Nur die Dümmsten der Dummen können tatsächlich noch daran glauben, dass diese selektive Veröffentlichung ohne eine ganz bestimmte Zielsetzung vorgenommen wird.
Neun
 

Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon Dille » 2. Januar 2013, 18:21

Nö, ich muß da garnix "erklären", ich konnte meine Akte lesen, habe auch noch eine Ergänzung aus der Kreisdienststelle des MfS an der TU Dresden bekommen, mir reicht das völlig. An einer Akte des Hr. Dr. Kohl z.B. habe ich kein Interesse --- und was immer ihr da zusammengetragen habt unter Verletzung der Persönlichkeitsrechte muß ich jetzt unter nochmaliger Verletzung der Persönlichkeitsrechte nicht noch breitgetreten sehen.
Und was eure Genossen über euresgleichen so zusammengetragen haben, das interessiert mich schon überhaupt nicht -- und da es ja nur eine "ganz normale Ermittlungsbehörde" war, dürfte über solch lupenreine Tschekisten eh nix existieren.....

Gruß, Dille (der sich hiermit gern als einer der "Dümmsten unter den Dummen" outet)
Dille
 

Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon tom-jericho » 2. Januar 2013, 18:54

Neun hat geschrieben:Na Dille dann erklär mir doch mal warum man nicht zumindest alle noch vorhandenen für alle öffnet?

Nur die Dümmsten der Dummen können tatsächlich noch daran glauben, dass diese selektive Veröffentlichung ohne eine ganz bestimmte Zielsetzung vorgenommen wird.


Diese Schwachmaten aus Ost und West haben dafür das Zauberwort FORSCHUNGSAUFTRAG erfunden.

Siehe ----> NDR-Doku "Jonny und die Grenzsoldaten"
tom-jericho
 

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