Stasi Akten öffnen oder schließen?

Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon manudave » 8. Januar 2012, 20:13

Aber um zum Thread zu kommen:

Bei 80.000 Anträgen 2011 stellt sich die Frage eigentlich nicht.
Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon augenzeuge » 28. September 2012, 22:24

Dresdner Stasi-Unterlagen-Behörde: Noch immer 7000 Anträge pro Jahr

http://www.doebelner-allgemeine.de/web/ ... -327764778

AZ
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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon karnak » 29. September 2012, 14:53

Die Zahl der Anträge sagt noch nicht viel aus.Wenn man ehrlich ist,es ist ein Haufen Sensationsgier dahinter.Die Hoffnung,eine gar schauerliche Sensation zu erfahren.Wenn dann sowas zutrifft,ich befürchte, manch einer hat sich im Vorfeld nicht überlegt,wie er im Fall der Fälle damit umgeht.
Was ich mir wünschen würde,daß man mit mehr Verantwortung damit umgeht.Nicht einfach irgendwelches Stasigeschreibsel in die Öffentlichkeit stellt und nicht differenziert dabei,die Fakten 100% als Fakten nimmt ohne auch nur mal darüber nachzudenken.Unter Umständen auch einfach in Kauf nimmt,daß Existenzen zumindest gefährdet werden,ohne VOR Veröffentlichung mal zu prüfen ob das auch gerechtfertigt ist.
Besonders stört mich,wenn offensichtlich politische Gegner über ihre Vergangenheit,die ja nun schon eine weile zurückliegt,vernichtet werden sollen.Wenn Stasiakten komischweise in die Öffentlichkeit gebracht werden,bzw.wieder in die Öffentlichkeit gebracht werden,wenn beispielsweise Wahlen anstehen.Ohne dabei ins Kalkül zu nehmen,daß dieser Mensch DANACH noch weitere 20 Jahre in dem Land gelebt hat und was er dort getan hat.Es tut mir leid,da kommt bei mir schon wieder dieses komische Bauchgefühl hoch.
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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon EK 78/1 » 29. September 2012, 15:09

Karnak,hat es das MFS Interessiert ob sie bei Ihrer "Arbeit" Existenzen gefährden oder Zerstören ?
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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon karnak » 29. September 2012, 15:20

Eindeutig nein,wie fast jeder Geheimdienst.Aber da sind wir schon wieder bei dem uralt Thema,Abrechnen und Aufrechnen statt Aufarbeiten.So kommen wir eben bei dem Thema nicht einen Millimeter weiter.So langsam befürchte ich ,wir werden auf das biologische Ende warten müssen.
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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon Janko » 1. Oktober 2012, 18:49

Nach einigen Tagen Erholung und dann in der Nachschau gleich wieder solche "Brocken" ,sprich Überschriften , die "verwurschtelt" schon mal durchgekaut wurden, na sei`s drum.....

Wer soll denn veranlassen die Akten zu schliessen ?....die Politik, (der Schenkelklopfer schlechthin). Besseres Spiel-und "Arbeitsmaterial" kann es doch gar nicht geben.
Ganz einfache Lösung. Die Akte ist doch in der Regel personifiziert. Da es um diese Person geht, warum drückt man die Akte dieser Person nicht in die Hand ??? Motto..."Meine Akte gehört mir" !!

Ja da hör ich den großen Aufschrei aus der "Behörde" und von den "Aufarbeitern", "Möchtegernhistorikern" und "Bücherschreibern" und es dröhnt in den Ohren, warum......es wird kein Geld damit verdient und was "schwemmt" die Behörde für Arbeitslose auf den Markt..

Nein...lasst die Akten wo sie sind !!!
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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon augenzeuge » 8. Dezember 2012, 10:26

Das Interesse an den Unterlagen der Staatssicherheit bleibt ungebrochen. Monatlich gebe es rund 8000 Anträge auf Akteneinsicht, sagte der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, am Montag in Erfurt.
http://www.thueringer-allgemeine.de/web ... 1274689984


Eigentlich unglaublich, oder? Mich würde die Frage interessieren, wie viele der Anträge mit aussagekräftigen Informationen aus den Akten beantwortet werden können.... [smile]
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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon Icke46 » 8. Dezember 2012, 10:38

Irgendwie finde ich diese Zahl ein bisschen irritierend. Bei 8.000 Anträgen pro Monat kommt man dieses Jahr auf 96.000 Amträge,
wenn man nun zurückrechnet und mal von 20 Jahren ausgeht, kommt man auf annähernd 20 Millionen Anträge im Laufe der Jahre.

Wo kommen die alle her? Und umgekehrt, wenn man das nun wieder 20 Jahre weiterrechnet, wäre man dann bei 40 Millionen Anträgen.
Man könnte fast meinen, die DDR wäre an Überbevölkerung kollabiert [wink] .

Gruss

icke
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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon Huf » 8. Dezember 2012, 10:52

Ich habe nach fast drei Jahren Wartezeit gestern "meine Akte" als Kopien per Post erhalten.
Manches wirkt nach der ersten Sichtung grotesk, manches ist reine Denunziation, anderes stimmt sehr nachdenklich.

VG Huf [hallo]
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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon Interessierter » 8. Dezember 2012, 10:52

Na icke, da solltest Du lieber noch einmal rechnen. oder ?

20 X 96.000 soll 20 Mio ergeben? Da hast Du Dich doch wohl sicher vertan. Eine Null weniger tut es auch.

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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon Icke46 » 8. Dezember 2012, 10:56

Ah richtig, Wilfried,

ich merke schon, mein Rechenschieber ist heute morgen eingefroren [laugh] .

Kein Wunder bei der jammervollen Kälte [wink] .

Gruss

icke
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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon Affi976 » 8. Dezember 2012, 11:06

Ich denke mal, hier sind nicht nur Anträge von Einzelpersonen gemeint, sondern auch, wenn ganze Bereiche des "Öffentlichen Dienstes" durchforstet werden. Da werden sicherlich schon einige zusammenkommen. Darüberhinaus haben wir ja schon von Mehrfachüberprüfungen gehört und dann relativiert sich die Zahl schon wieder.
Ich jedenfalls konnte es nicht glauben, mit was für`n Schmarren sich, in meinem Fall, sogar höhere Offiziere beschäftigt haben, wenn man Major und OSL so bezeichnen kann.
Viel Wind um nichts - von beiden Seiten.
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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon karnak » 8. Dezember 2012, 11:12

Eigentlich wäre es besser wenn gerade ich dazu nichts sage.Aber ich kann nun mal meine Klappe nicht halten.Prinzipiel habe ich kein Problem damit,daß jeder nachfragen kann ob er eine Akte hat und was da drinn steht.Ich frage mich allerdings was man mit diesem,in der Welt wohl einmaligen Vorgang, eigentlich wirklich erreichen will.Ich lasse die Antwort auf diese Frage bewußt offen.Mal sehen ob ich ein paar Antworten bekomme.
Wenn ich etwas zu sagen hätte,ich würde nur Menschen Zugang zu seiner Akte verschaffen,der nachweislich in der DDR politisch verfolgt wurde.
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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon Volker Zottmann » 8. Dezember 2012, 11:14

Viele Bürger stellen alle 2 Jahre einen erneuten Antrag. Schon, um auch Erkenntnisse aus den neuen zusammengefügten Schnipseln zu ziehen.
Ebenso kann ich, wenn keine Akte findbar ist, aller 2 Jahre einen neuen Antrag stellen. Diese statistischen Zahlen können durchaus stimmen.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon Volker Zottmann » 8. Dezember 2012, 11:19

karnak hat geschrieben:Eigentlich wäre es besser wenn gerade ich dazu nichts sage.Aber ich kann nun mal meine Klappe nicht halten.Prinzipiel habe ich kein Problem damit,daß jeder nachfragen kann ob er eine Akte hat und was da drinn steht.Ich frage mich allerdings was man mit diesem,in der Welt wohl einmaligen Vorgang, eigentlich wirklich erreichen will.Ich lasse die Antwort auf diese Frage bewußt offen.Mal sehen ob ich ein paar Antworten bekomme.
Wenn ich etwas zu sagen hätte,ich würde nur Menschen Zugang zu seiner Akte verschaffen,der nachweislich in der DDR politisch verfolgt wurde.


Hallo Karnak,
Prinzipiell könnte man dem zustimmen. Doch manch Einer wurde auch drangsaliert, ohne dass er beispielsweise einsaß. Derjenige wird auch Interesse bekunden.
Ebenso eröffnen mögliche Akten auch Einsichten unter Umständen im eigenen Umfeld.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon augenzeuge » 8. Dezember 2012, 11:26

Huf hat geschrieben:Ich habe nach fast drei Jahren Wartezeit gestern "meine Akte" als Kopien per Post erhalten.
Manches wirkt nach der ersten Sichtung grotesk, manches ist reine Denunziation, anderes stimmt sehr nachdenklich.

VG Huf [hallo]



Hallo Klaus,

dann berichte doch mal über die Dinge.....danke.

AZ [hallo]
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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon karnak » 8. Dezember 2012, 11:31

Auch ich stimme Dir da prinzipiell zu [wink] .Trotzdem habe ich da noch einiges zu sagen.Aber ich penne erstmal ein paar Stunden,dann lasse ich mich dazu mal aus.
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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon augenzeuge » 8. Dezember 2012, 11:31

karnak hat geschrieben:Eigentlich wäre es besser wenn gerade ich dazu nichts sage.Aber ich kann nun mal meine Klappe nicht halten.

Wer hat dir das gesagt? [laugh]


Wenn ich etwas zu sagen hätte,ich würde nur Menschen Zugang zu seiner Akte verschaffen,der nachweislich in der DDR politisch verfolgt wurde.

Nö, damit wäre ich gar nicht einverstanden. Oder wäre der ausgegebene PM 12 schon der Nachweis der Verfolgung....?

Ich fand die Aufzeichnungen sehr interessant. Außerdem habe ich endlich die Briefe lesen können, die entwendet wurden....

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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon augenzeuge » 8. Dezember 2012, 11:33

icke46 hat geschrieben:Ah richtig, Wilfried,

ich merke schon, mein Rechenschieber ist heute morgen eingefroren [laugh] .

Kein Wunder bei der jammervollen Kälte [wink] .

Gruss

icke


Und man sollte nicht vergessen, dass es nicht nur Akten von DDR-Bürgern gibt.
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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon Interessierter » 8. Dezember 2012, 11:41

Zitat karnak:
Ich frage mich allerdings was man mit diesem,in der Welt wohl einmaligen Vorgang, eigentlich wirklich erreichen will.


Sorry karnak, das ist für mich eine seltsam anmutende Fragestellung? Wieso will man etwas erreichen? Die Bürger machen einfach von ihrem demokratischen Recht gebrauch und möchten Auskunft darüber, welche Wahrheiten oder Märchen von wem über seine Person berichtet wurden.

Mich würde viel mehr interessieren, wenn Du einserseits dafür bist, was bewegt Dich dann zu der Frage, was man damit bewirken möchte.
Wenn da man nicht das ehemalige " Schild und Schwert " einfach nur " Flöhe husten hört ". [grins]

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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon Nov65 » 8. Dezember 2012, 13:03

Mir sind weder die Verbrechen /Gemeinheiten von damaligen Nazis egal, noch die Vergehen/Verbrechen/Ekligkeiten von DDR-Dienern und auch die von jetzigen Bossen und Staatsdienern nicht. Wenn es mich oder meine Familie betraf oder betrifft, nehme ich mein gottlob demokratisches Recht heraus und will es wissen.
Erst kürzlich sah ich in Gerichtsakten von 1944 gegen ein enges Familienmitglied ein.Das wühlt, gibt aber auch Klarheit.
Samstaggrüße von Andreas
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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon Merkur » 8. Dezember 2012, 15:13

ABV hat geschrieben: Nein, so wirklich interessant muss der Dienst beim MfS dann doch nicht gewesen sein.
Gruß an alle
Uwe


Uwe, die Sichtweise würde ich nicht pauschalisieren, sondern immer vom Einzelfall abhängig machen. Es gab auch Dinge, die wirklich interessant waren und wo das "Jagdfieber" für ausreichend Adrenalin sorgte. Und diese Fälle gab es auch beim MfS. Wenn beispielsweise den Hinterbliebenen eines Mordopfers gesagt wird "wir finden den Täter", dann sorgt schon die innere Motivation dafür, dass keine Langeweile aufkommt und auch die kleinste Spur verfolgt wird. Das ist, so denke ich, überall auf der Welt so.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon Neun » 8. Dezember 2012, 15:49

Interessierter hat geschrieben:Die Bürger machen einfach von ihrem demokratischen Recht gebrauch und möchten Auskunft darüber, welche Wahrheiten oder Märchen von wem über seine Person berichtet wurden.


Nachdem die DDR ja angeblich ein Unrechtsstaat war, zum Glück wurde ich '90 da befreit, und ich heute in einem "Rechtsstaat" lebe, würde ich gerne wissen auf welcher Rechtsgrundlage ich heute Akteneinsicht beim LfV oder gar beim BfV beantragen kann? Wenn ich da im Antrag, es gibt ja im Rechtsstaat keine und ich müsste ihn selbst formulieren, etwas von "meinem demokratischen Recht" schreibe entlocke ich denen ja nur ein Grinsen. Sachdienliche Hinweise... und so weiter...


P.S. Wer hat denn das demokratische Recht gegenüber den Organen der BRD schon einmal zur Anwendung bringen wollen, bzw. gebracht?
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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon SkinnyTrucky » 8. Dezember 2012, 15:54

icke46 hat geschrieben:Ah richtig, Wilfried,

ich merke schon, mein Rechenschieber ist heute morgen eingefroren [laugh] .


Du hättst dir kein ostdeutsches Produkt aus Plaste und Elaste kaufen sollen Icke.... [flash]

Manche Leute stellen nach Jahren neue Anträge, da man beim Erhalt seiner Akte auch drauf hingewiesen wird das nach einigen Jahren auf's Neue zu tun....das im Zusammenhang, das man neue Teile der Akte dann gefunden haben könnte, denn beim Erhalt wird keine Garantie auf Vollständigkeit gegeben....

groetjes uit Herbolzheim

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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon SkinnyTrucky » 8. Dezember 2012, 16:03

Neun hat geschrieben:Nachdem die DDR ja angeblich ein Unrechtsstaat war, zum Glück wurde ich '90 da befreit, und ich heute in einem "Rechtsstaat" lebe


Ja-nee Feliks, das war ja eh schon deutlich, das du das auch gutfindest.... [wink]

Du hast doch auch gut von provitiert, etwas anderes kannst du uns doch nicht weissmachen....

....ich wüsste ja jetzt nich auf die Schnelle, wie ein Ex-BNDler in der DDR Karriere hätte machen können ausser wieder als geheime Charge zu beginnen und sich erneut *an einen Teufel zu verkaufen*.... [denken]

....ansonsten Sarkasmus gegen Sarkasmus....

in dat Sinn

groetjes

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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon SkinnyTrucky » 8. Dezember 2012, 16:09

Neun hat geschrieben:würde ich gerne wissen auf welcher Rechtsgrundlage ich heute Akteneinsicht beim LfV oder gar beim BfV beantragen kann? Wenn ich da im Antrag, es gibt ja im Rechtsstaat keine und ich müsste ihn selbst formulieren, etwas von "meinem demokratischen Recht" schreibe entlocke ich denen ja nur ein Grinsen. Sachdienliche Hinweise... und so weiter...


....hmmm, also in der DDR fing alles damit an, das sich immer mehr Menschen montags zum gemeinsamen Spazierengehen getroffen haben....und so weiter und so weiter....also erstmal die Massen mobilisieren und dann dafür sorgen, das dadurch der Staat implodiert....irgendwann dann gibt es dann auch eine Behörde zur Akteneinsicht in den betreffenden Ex-Geheimdienstpapierbergen.... [wink]

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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon Nov65 » 8. Dezember 2012, 16:15

Neun hat geschrieben:
Interessierter hat geschrieben:Die Bürger machen einfach von ihrem demokratischen Recht gebrauch und möchten Auskunft darüber, welche Wahrheiten oder Märchen von wem über seine Person berichtet wurden.


Nachdem die DDR ja angeblich ein Unrechtsstaat war, zum Glück wurde ich '90 da befreit, und ich heute in einem "Rechtsstaat" lebe, würde ich gerne wissen auf welcher Rechtsgrundlage ich heute Akteneinsicht beim LfV oder gar beim BfV beantragen kann? Wenn ich da im Antrag, es gibt ja im Rechtsstaat keine und ich müsste ihn selbst formulieren, etwas von "meinem demokratischen Recht" schreibe entlocke ich denen ja nur ein Grinsen. Sachdienliche Hinweise... und so weiter...


P.S. Wer hat denn das demokratische Recht gegenüber den Organen der BRD schon einmal zur Anwendung bringen wollen, bzw. gebracht?


Hi @Neun, ich muss mich wirklich wundern, dass Du in den 23 Jahren noch nicht den rechtlichen Unterschied der beiden Staatsformen bemerkt hast. Aber bei Deinem Wortgebrauch im P.S. von den Organen der Bundesrepublik kommen mir da echt Zweifel auf.Selbst Dein Sprachgebrauch der DDR-Dienstorgane hat sich gehalten.Muss alles noch sooo tief drinsitzen.
Einen schönen Samstag
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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon karnak » 8. Dezember 2012, 17:45

Interessierter hat geschrieben:Zitat karnak:
Ich frage mich allerdings was man mit diesem,in der Welt wohl einmaligen Vorgang, eigentlich wirklich erreichen will.


Sorry karnak, das ist für mich eine seltsam anmutende Fragestellung? Wieso will man etwas erreichen? Die Bürger machen einfach von ihrem demokratischen Recht gebrauch und möchten Auskunft darüber, welche Wahrheiten oder Märchen von wem über seine Person berichtet wurden.

Mich würde viel mehr interessieren, wenn Du einserseits dafür bist, was bewegt Dich dann zu der Frage, was man damit bewirken möchte.
Wenn da man nicht das ehemalige " Schild und Schwert " einfach nur " Flöhe husten hört ". [grins]

" Der Interessierte "

Dann will ich Dir mal sagen,was das"Schild und Schwert",in diesem Fall ich,für"Flöhe husten hört".
Meine"seltsam anmutende Fragestellung"sollte provozieren,das gebe ich gerne zu.Ich habe eigentlich die Hoffnung,daß ich ein paar Antworten auf meine Fragen bekomme.
Um eines vorauszuschicken,die"Produktion"von derartigen Massen an Akten durch das Mfs,die in großen Teilen erstellt wurden,weil man gegen die eigene Bevölkerung vorgegangen ist,halte ich für einen Skandal.Was diesen Fakt angeht,da wäre eine Entschuldigung des Mfs gegenüber der Bevölkerung der DDR angebracht gewesen.Das nur, um Missverständnissen vorzubeugen,damit ich nicht auf einmal in einer Ecke lande wo ich eigentlich nicht hin will.
Die Idee,die Akten des Mfs offenzulegen,ist ja eigentlich durch die" Bürgerbewegten" in der DDR geboren worden.Die"Bürgerbewegten"hatten noch viele andere,durchaus vernünftige Vorstellungen.Vieles davon,eigentlich das Meiste ist einfach den Bach runter gegangen.Der neuen Macht hat es einfach nicht in den Kram gepasst,also hat man es einfach weggewischt.Nachgefragt hat sowieso keiner mehr,daß Volk war viel zu"betrunken".
Aber für die Idee,eine Behörde zu schaffen,die die Akten des Mfs verwaltet und öffentlich macht,dafür war man sofort,ohne wenn und aber.Man hat auch ohne Widerspruch , Millionen in die Hand genommen.Nun kann also seit über 20 Jahren jeder kleine deutsche Michel seine Akte beantragen.Er kann jetzt feststellen lassen ob sein Nachbar oder Freund über seine Sexualpraktiken berichtet hat.
Wirklich bedeutende Akten verschwinden aber z.B.erstmal in die USA.Das konnte angeblich einfach nicht verhindert werden,warum erinnert mich das eigentlich an die" Pannen"beim "versehentlichen"Schreddern der NSU Akten beim VS?
AZ hat geschrieben es gibt auch Akten von Bürgern aus der BRD-Alt,das ist richtig.Auch hier kann der deutsche Michel-West nun seine Akte einsehen.Er kann nun prüfen,ob das Mfs wusste,daß er zum preiswerten Sex in den Osten gefahren ist und er wird feststellen,das Mfs wusste das.
Auch die Medien können sich der Aktenberge bedienen,können" Skandale" aufdecken.Wenn ein Politiker einer missliebigen Partei mit 18 Jahren für ein halbes Jahr"Spitzel"des Mfs war wird Ihm ein Strick daraus gedreht.Wenn es nicht gleich Wirkung erzielt,wird der Sachverhalt immer und immer wieder auf die erste Seite gebracht.Natürlich am Liebsten vor anstehenden Wahlen.Und bei der Beurteilung dieser Menschen zählt nur dieser Fakt,dieses halbe Jahr.Alles Andere in seinem Leben zählt nichts.Wenn aber jemand auf die dumme Idee kommt,daß auch ein Bürger der BRD-Alt,wie Helmut Kohl eine Stasi Akte hat und diese mal einsehen will,geht das natürlich nicht,gibt es sofort eine einstweilige Verfügung und die Sache verläuft im Sand,man fragt auch kaum noch nach?Warum ist das eigentlich so?Wo doch auch BRD-Bürger Alt eine Akte haben und das noch aufgearbeitet werden muß,wie AZ schreibt.
Könnte es sein,daß man vor dem,was manche Sozialismus nennen,immer noch Angst hat?Das keiner mehr auf dumme Gedanken kommen soll?Was machen wir blos wenn das das Volk wirklich mal will und das klappt dann vieleicht noch?
Und wenn die wirklich wichtigen Akten mal öffentlich gemacht werden,könnte beim deutschen Michel der Eindruck entstehen,da war der eine einen Groschen wert und der Andere 10 Pfennig,zumindest in verschiedenen Bereichen.Das muß man in jedem Fall verhindern.Das Volk könnte ja dann einen"falschen Eindruck"von uns haben.
Und weil sich diese Behörde eben für solches Tun missbrauchen lässt, lehne ich sie aus tiefster Überzeugung ab,egal ob ich meine Akte beantragen darf oder nicht.Ich würde es sowieso nicht tun.
Das sind so ein paar"Flöhe die der Karnak husten hört",der Karnak des Schild und Schwertes,der damals den"Nicknamen"Elster 413" hatte(mal wieder ein kleines Geheimnis)zu einer Zeit als es eigentlich noch keine Nicknamen gab. [wink]
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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon SkinnyTrucky » 8. Dezember 2012, 18:08

karnak hat geschrieben:der Karnak des Schild und Schwertes,der damals den"Nicknamen"Elster 413" hatte


Du warst das also....aha.... [wut]

Kleiner Scherz.... [blush]

....übrigens, seitdem ich meine Akte habe, weiss ich meinen vorläufigen *Nickname* auch, den ich bei deiner ehemaligen Firma bekommen sollte....Martin Müller....wie allgemein, hè.... [flash]

groetjes

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Re: Stasi Akten öffnen oder schließen?

Beitragvon karnak » 8. Dezember 2012, 18:19

Auch das noch.Besonders kreativ scheint der Genosse nicht gewesen zu sein.Ich war da mehr für ein bisschen Spaß bei der Geschichte,auch was die Namen angeht. [wink]
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