Wosch hat geschrieben:
"Zumindestens was die "Ausgrenzung" der ehemaligen Stasi-Mitarbeiter am öffentlichen Dienst betrifft kann ich das nicht als Bestrafung ansehen, sondern erst einmal als eine gerechtfertigte Notwendigkeit um eine nochmalige undemokratische Verhaltensweise der ehemaligen SED/Stasi-Mitarbeiter in den von ihnen angestrebten Ämtern vorzubeugen.
Ein "mieser" IM, ein MfS-Untersuchungsführer, ein ein ehemaliger SED/MfS-Agitator etc hat meiner Meinung an bestimmten öffentlich- sensibelen Stellen in der heutigen BRD nichts zu suchen und ich denke daß so ein "Aspirant" bei einer objektiven Sichtweise eigentlich selbst drauf kommen müßte,
Was die sogenannten Strafrenten der Ehemaligen betrifft, ich bin mir da noch nicht mal so sicher, ob sie die dementsprechenden Anteile für ihre damaligen MfS-Tätigkeit überhaupt "verdient" hatten, ich lege diesbezüglich Wert auf das Wörtchen "verdient".
Nun mag man mir gerne vorwerfen daß ich "nerve" .....
Mir ist es ein tiefes Bedürfnis, entgegen meiner sonstigen Gewohnheiten endlich @wosch auch mal Recht zu geben : ja, er nervt !
Mir geht diese "Denke" (?) sowas von auf die Nerven, dieses "jemandem-nicht-die-Wurscht-auf-dem-Brot-gönnen", dieser blindwütige Haß auf Menschen (und anderswo auch auf Gebäude).
Erstens sind inzwischen 25 Jahre ins Land gegangen, zweitens nennen wir uns "Forum Deutsche Einheit" (was ausschließen sollte, die "einzig wahre" Meinung zu postulieren), und drittens kann sich diese Bundesrepublik Deutschland nun wahrlich nicht damit brüsten, der Hort der demokratischen Aufarbeitung zu sein !
Es hat mich schon im November angewidert, wenn aus dem Hinterhalt und völlig ohne Anlaß einem @Karnak in die Wade gebissen wird, weil "..er ja auch..... Flüchtlinge aus dem Kofferraum..." --- das war vor min. 26 Jahren, man muß eben jedem auch seine Geschichte zugestehen und ihm auch zugestehen, heute anders (oder auch nicht) darüber zu denken.
Was würde denn geschehen, wenn heute @Merkur oder @Neun oder @Karnak eine Karriere zum Staatssekretär im Innenministerium gemacht hätten ? Nichts würde geschehen, wie die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland seit ihren Anfangsjahren gezeigt hat ! Wirkliche Täter, auch mit Blut an den Händen, konnten ihre Karriere fortsetzen oder eine neue beginnen --- ich will meinen obigen Satz etwas relativieren, nicht "er" nervt, sondern diese Scheinheiligkeit heute dem Pförtner vom MfS nicht eine andersartige Karriere zu gönnen.
Globke, Kiesinger, Filbinger usw. usw. konnten alle Karriere machen -- sogar im "öffentlichen Dienst", und --- ist die Bundesrepublik Deutschland daran zugrunde gegangen ? Wer war denn mehr Täter -- ein MfS- Vernehmer oder ein NS- Blutrichter ?? Diese Heuchelei regt mich maßlos auf ! Wie gesagt -- ich hätte mehr Verständnis dafür, wenn man schon immer konsequent gewesen wäre !
Aber eine Frage hätte ich schon noch, ich benutze ja gern diese 25 Jahre nach der Wende auf der Zeitschiene zum Vergleich -- nach Kriegsende war das dann 1970, ein "Gerechtigkeits"fanatiker, der 1962 in die Bundesrepublik Deutschland geflüchtet ist (der schon immer durchgeblickt hat) war 1970 dann 26 Jahre alt, also im besten Aufmüpf- Alter -- hat er dann scharfzüngig, nervig und aggressiv gegen "belastete" Beamte, Richter, Pförtner und Küchenkräfte gekämpft, hat er Offiziers- und Richterswitwen aus der NS- Zeit ihre üppigen Pensionen streitig gemacht ?? Eine ehrliche Antwort darauf könnte mich schon interessieren.
Und nein, auch ich habe heute kein Verständnis dafür, wenn ehemalige MfS- Mitarbeiter überhöhte Rentenbezüge erhalten würden, ich halte das für sehr gerecht, wenn die Basis für eine Rentenberechnung bei einem DDR- Durchschnittsgehalt gedeckelt wird, ganz gerecht wird es nie zugehen (können), aber die paar Kröten sollte uns auch der innere Frieden wert sein -- und ich finde, das ist in der vereinten Bundesrepublik Deutschland bislang auch gut gelungen --- ein paar Nörgler (von beiden Seiten) kann man sich gut leisten !
Gruß Dille