Der Dokumentarfilm im Fernsehen: Peter von Zahn

Schauspieler und Fernsehmoderatoren aus Ost und West

Der Dokumentarfilm im Fernsehen: Peter von Zahn

Beitragvon Interessierter » 28. März 2017, 09:53

Im Journalismus Nachkriegsdeutschlands ist Peter von Zahn ein Phänomen eigener Prägung, eine Leitfigur auch für nachfolgende Generationen im Rundfunk und im Fernsehen. Peter von Zahn destillierte aus den Erfahrungen des Studenten in der Weimarer Epoche, aus der Arbeit in Verlagen und aus seiner Zeit als Offizier der Propagandakompanie im Zweiten Weltkrieg ein Welt- und Geistesbild, das er stilsicher und überzeugend seinen Hörern und Zuschauern nahe brachte. Peter von Zahn war ein umfassend gebildeter Humanist.

Er wollte seine Menschlichkeit allen vermitteln, die ihm zuhörten, zusahen. In überzeugenden Bildern, in kühnen Wortmetaphern oft, in seiner geduldigen und wohlverständlichen Diktion. Seinen Reportern der Windrose war er ein sorgender Vater und hilfreicher Chef, ein Gentleman alter Schule. Das spürten auch die Mächtigen der Welt, die Präsidenten, Könige und Kaiser, und keiner verweigerte ihm das erhellende oder entlarvende Interview. Die Hörer und Zuschauer zu Hause vertrauten seinem Urteil, über die Mächte, die den Globus regierten, über das rätselhafte Amerika, über die kleinen und großen Grotesken der Zeit.

Auch dies Vertrauen ist die Wahrheit, die der Journalismus vermitteln kann. Wenn der Journalist das kann und will, rückt Peter von Zahn in die Reihe der Großen seiner Zunft. In einer Epoche des überbordenden Boulevardjournalismus und verfälschender Zensur in den Medien ist es hilfreich, an Peter von Zahn und seine Windrose zu erinnern. Zu seinem achtzigsten Geburtstag schrieb der alte Weggefährte Klaus Harpprecht(1)
seinem ehemaligen Chef ins Stammbuch: "Weiß der Himmel, wie viele Filme er im Gang der Jahrzehnte fertigte. Sie fügten sich zu einer Welt-Anschauung, die auf jedes ideologisch verhärtete Weltbild zu verzichten vermag. Es ist die Art von "Anschauung", die für Goethe die reizvollste und produktivste Annäherung an die Wirklichkeit war. Sie gewährt nicht nur sinnliche Nähe, sie fordert auch Abstand: Wie anders ließen sich die Dinge ins Auge fassen?"

Der Journalist mit der unverkennbaren Stimme (heute noch den Alten in unserer Gesellschaft geläufig) stammte, wie viele neugierig-begabte Männer seiner Zunft, aus dem tiefsten Sachsen, aus Chemnitz, wo man das breite Sächsisch sprach, dessen leichte Färbung ihm zeitlebens anhaftete. Hier wurde Peter von Zahn(2)
1913 als Sohn eines Hauptmanns im Sächsischen Infanterieregiment 104 geboren.

Der vollständige Beitrag hier:
http://www.ewnor.de/jv/661_jv.php

Er war damals einfach nicht aus den Programmen wegzudenken.
Interessierter
 

Re: Der Dokumentarfilm im Fernsehen: Peter von Zahn

Beitragvon SkinnyTrucky » 28. März 2017, 12:01

Ich habe seine Reportagen mit Begeisterung geschaut....und ich glaube nicht nur ich....



groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
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