Ostern in der Lausitz

Ostern in der Lausitz

Beitragvon Interessierter » 5. August 2016, 18:19

Kann evtl. jemand etwas über den Brauch " Osterwasser holen " berichten?
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Re: Ostern in der Lausitz

Beitragvon Zicke » 6. August 2016, 09:04

http://www.sorbische-ostereier.de
Osterwasser
Ein besonders geheimnisvoller und, wie viele andere auch, aus vorchristlicher Zeit stammender Brauch war das Holen des sogenannten Osterwassers. Ihm wurde nachgesagt, dass es Gesundheit und Schönheit fördert. Dazu wusch man sich mit ihm und besprengte das Vieh und mancherorts auch andere Menschen, denen man begegnete.
Seine Beschaffung war allerdings auch nicht einfach, denn es musste aus einem Fluss geschöpft werden, der aus östlicher Richtung floss (aus der Richtung des Sonnenaufganges). Die Mädchen holten es in der Nacht vom Samstag zum Ostersonntag schweigend und in aller Heimlichkeit. Das Wasser wurde mit einem Tonkrug geschöpft und musste auch wieder schweigend nach Hause gebracht werden, bevor die Sonne aufging. Natürlich versuchten junge Burschen die Mädchen zum Reden oder Lachen zu bringen. Wenn sie es schafften, wurde das Osterwasser zu "Plapperwasser", welches alle fördernden Eigenschaften verlor. Schafften sie es aber, wuschen sie sich damit zu Hause Hände und Gesicht und konnten nun für ein Jahr auf Gesundheit und Schönheit hoffen.
Sicher glauben auch heute noch einige Menschen an die Wirkung des Osterwassers und das eine oder andere Mädchen macht sich in der Nacht zum Ostersonntag mit seinem Tonkrug auf den Weg.
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
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Re: Ostern in der Lausitz

Beitragvon Olaf Sch. » 6. August 2016, 09:26

heutzutage ist das Osterwasser "geistiger" Natur!
Olaf Sch.
 

Re: Ostern in der Lausitz

Beitragvon Zicke » 6. August 2016, 09:36

AkkuGK1 hat geschrieben:heutzutage ist das Osterwasser "geistiger" Natur!


und zu 50% selbst gebrannt.
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
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Re: Ostern in der Lausitz

Beitragvon Interessierter » 6. August 2016, 10:09

Danke für die Erläuterungen auf der Webseite der " Sorbischen Ostereier ".
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Re: Ostern in der Lausitz

Beitragvon pentium » 6. August 2016, 13:41

Der Brauch des Osterwassers ist nicht nur auf die Lausitz beschränkt!

Wie viele andere Bräuche geht auch das Osterwasser auf eine vorchristliche uralte heidnische Entstehung zurück. Das Osterwasser sollte Augenleiden, Ausschlag und andere Krankeiten heilen, wenn man es aus der Quelle schöpfte. Man glaubte damals, dass man, wenn man sich am Ostermorgen im fließenden Bach wäscht, immer jung und schön bleibe.

Um das Vieh vor Krankheiten zu schützen wurde es am Ostermorgen in die Bäche getrieben. Das Wasser stand als Zeichen des Lebens und der Fruchtbarkeit und wurde zum Gedenken an die germanische Frühlings- und Fruchtbarkeitsgöttin Ostera verehrt.

Die christliche Sinngebung kam erst im Laufe der Jahrhunderte nach Christus dazu. Zum Osterfest wird in der Nacht von Ostersamstag auf Ostersonntag nur von Mitternacht bis zum Sonnenaufgang Wasser aus einem Bach oder Brunnen geschöpft.

Da es ein Symbol der Fruchtbarkeit ist, schöpfen die jungen Mädchen schweigend Wasser gegen den fließenden Strom. Das Schweigen darf nicht gebrochen werden, damit das Wasser seine Segens- und Heilskraft behält. Es darf auch kein Wassertropfen verloren gehen oder im Heim des Mädchen auslaufen.

Das heilige Wasser soll nun ein ganzes Jahr vor Krankheiten, Unglücken oder ähnlichen Ereignissen bewahren. In verschiedenen Regionen Deutschlands wird aus Dankbarkeit zum lebensspendendem Wasser noch heute der Brunnen im Dorf geschmückt und mit Osterschmuck verziert.

http://www.das-osterportal.de/osterwasser.html

Allerdings gibt es noch ein weiteres Osterwasser:
Wasser ist wie das Licht Zeichen des Lebens. Es erhält als Taufwasser eine besondere Bedeutung. Ostern als Fest des neuen Lebens steht in ummittelbarer Beziehung zur Taufe, auch deshalb, weil in der frühen Kirche diejenigen in der Osternacht getauft wurden, die sich während der Fastenzeit darauf vorbereitet hatten. In den letzten Jahren ist Ostern wieder ein Tag, an dem Erwachsene getauft werden. Das Wasser wird während des Gottesdienstes geweiht, indem die Osterkerze in das Becken gesenkt wird. Die Gläubigen nehmen sich von dem geweihten Wasser etwas mit nach Hause.

http://www.kath.de/Kirchenjahr/osterwasser.php

pentium

PS: Wer es wagt, sich in der Osternacht zwischen 11 und 12 Uhr auf einen Kreuzweg zu legen, der kann allerhand vorteilhafte Gaben vom Teufel selbst erlangen, der in der Gestalt eines Jägers erscheinen wird. Allerdings werden diverse unheimliche Dinge passieren, von denen man sich nicht beeinflussen lassen sollte. Man darf bei der Aktion weder lachen, beten noch sprechen.
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

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http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
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