DDR wollte Weihnachten umbenennen

DDR wollte Weihnachten umbenennen

Beitragvon Interessierter » 23. Dezember 2015, 16:23

Die SED-Führung in Ost-Berlin hatte in den 1970er Jahren ihre Pläne ausgearbeitet. Sogar ein sperriger Name wurde gefunden. Das berichtet der BND.

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Die SED-Führung in Ost-Berlin hat bereits in den 1970er Jahren ihre Pläne verworfen, in der DDR aus Weihnachten ein weltliches „Jahresabschlussfest“ zu machen. Das geht aus Akten des Bundesnachrichtendienstes (BND) hervor, wie der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) am Mittwoch berichtete.
Im Jahr 1979 habe ein Stasi-Überläufer den Geheimdienstleuten des BND berichtet, dass die Stasi selbst „mäßigend Einfluss“ auf die DDR-Spitze genommen habe, um eine Umbenennung von Weihnachten zu verhindern.

Der Überläufer habe zu Protokoll gegeben, dass die SED „den positiven Gehalt des Weihnachtsfestes für die Bevölkerung erkannt“ habe und ihn nutzen wolle. Fortan sei Weihnachten nicht mehr als kirchliches Fest, sondern als „Fest des Friedens“ angesehen worden, was „die Bevölkerung beruhigen“ sollte.
Bekanntheit erlangten dem Bericht zufolge in den 1980er Jahren in der DDR teilweise absurde Wortneuschöpfungen wie die „Jahresendflügelpuppe“ für eine Engelsfigur oder „Jahresabschlussbaum“ für die Weihnachtstanne. Ob es sich dabei um ernsthafte Versuche der DDR-Führung gehandelt habe, die Begriffe in ihrem Sinne zu interpretieren oder lediglich um ironische Anspielungen der Bevölkerung, sei bis heute ungeklärt. Klar sei, dass eine offizielle Umbenennung des Weihnachtsfestes zu dieser Zeit bereits vom Tisch war.

http://www.tagesspiegel.de/berlin/klein ... 0408.html#

[flash]
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Re: DDR wollte Weihnachten umbenennen

Beitragvon karnak » 23. Dezember 2015, 16:48

[flash] Wir haben doch nun wirklich ausgiebig geklärt was von diesem Quatsch zu halten ist und wie die damaligen Umstände zu diesen vermeintlichen"Umbenennungen" wirklich waren.
Ansonsten war doch wohl das Weihnachtsfest in der DDR nur noch für eine Minderheit ein vorrangig christliches Fest wie es das heute nur noch für eine Minderheit ist.
Wenn sich nun der BND analytisch mit solchem Käse beschäftigt hat muss ich mich wirklich fragen warum wir für den Verein so viel Geld ausgeben. [flash]
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Re: DDR wollte Weihnachten umbenennen

Beitragvon Werner Thal » 23. Dezember 2015, 16:57

Wie auch immer. Wie heißt es im Casino: "Alles ist möglich!"

Unter uns Kollegen/Mitarbeitern ging der nicht ganz Ernst zu nehmende
Schnack um: "Am liebsten würde die SED Weihnachten auf Januar
verlegen, die Planerfüllung im Dezember ist sonst in Gefahr"
Auch deshalb, weil in der Wirtschaft im Januar eine Flaute eintrat.

Fröhliche Weihnachten überall!

W. T.
Wer einen Rechtschreibfehler findet, darf ihn behalten.
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Re: DDR wollte Weihnachten umbenennen

Beitragvon pentium » 23. Dezember 2015, 17:04

Alle Jahre wieder....!!

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Re: DDR wollte Weihnachten umbenennen

Beitragvon Volker Zottmann » 23. Dezember 2015, 17:38

Interessierter hat geschrieben:Im Jahr 1979 habe ein Stasi-Überläufer den Geheimdienstleuten des BND berichtet, dass die Stasi selbst „mäßigend Einfluss“ auf die DDR-Spitze genommen habe, um eine Umbenennung von Weihnachten zu verhindern.

[flash]


Ich vermute, der Mann ist zur Karnevalszeit übergelaufen. [laugh]

Gruß Volker
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Re: DDR wollte Weihnachten umbenennen

Beitragvon Interessierter » 23. Dezember 2015, 18:36

Zitat karnak:
[flash] Wir haben doch nun wirklich ausgiebig geklärt was von diesem Quatsch zu halten ist und wie die damaligen Umstände zu diesen vermeintlichen"Umbenennungen" wirklich waren.
Ansonsten war doch wohl das Weihnachtsfest in der DDR nur noch für eine Minderheit ein vorrangig christliches Fest wie es das heute nur noch für eine Minderheit ist.
Wenn sich nun der BND analytisch mit solchem Käse beschäftigt hat muss ich mich wirklich fragen warum wir für den Verein so viel Geld ausgeben. [flash]


Ich finde es auch unerhört, dass der MDR darüber berichtet, obwohl es Dir und pentium nicht gefällt. Als der BND sich damit beschäftigt hat, bist Du noch mit Deinen Alumünzen in der Tasche herumgelaufen und hast wohl damals keine müde Mark für diesen " Verein " bezahlt. [grin]
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Re: DDR wollte Weihnachten umbenennen

Beitragvon pentium » 23. Dezember 2015, 18:47

Interessierter hat geschrieben:Zitat karnak:
[flash] Wir haben doch nun wirklich ausgiebig geklärt was von diesem Quatsch zu halten ist und wie die damaligen Umstände zu diesen vermeintlichen"Umbenennungen" wirklich waren.
Ansonsten war doch wohl das Weihnachtsfest in der DDR nur noch für eine Minderheit ein vorrangig christliches Fest wie es das heute nur noch für eine Minderheit ist.
Wenn sich nun der BND analytisch mit solchem Käse beschäftigt hat muss ich mich wirklich fragen warum wir für den Verein so viel Geld ausgeben. [flash]


Ich finde es auch unerhört, dass der MDR darüber berichtet, obwohl es Dir und pentium nicht gefällt. Als der BND sich damit beschäftigt hat, bist Du noch mit Deinen Alumünzen in der Tasche herumgelaufen und hast wohl damals keine müde Mark für diesen " Verein " bezahlt. [grin]


Gefallen? Man sieht aber an diesem Beitrag, wie wichtig doch so ein Geheimdienst ist bzw. war! Immerhin wurde ja so eines der großen DDR-Gemeimnisse gelüftet...dass vom Jolkafest oder Väterchen Frost und ich weiß jetzt auch warum der Bummi nach Moskau geschickt wurde...
Danke BND!

Frohes Fest
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Re: DDR wollte Weihnachten umbenennen

Beitragvon Spartacus » 23. Dezember 2015, 18:54

in der DDR aus Weihnachten ein weltliches „Jahresabschlussfest“ zu machen.


Warum nur verbinde ich das sofort mit den Grünen von heute?

Selbe Ideologie?

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Re: DDR wollte Weihnachten umbenennen

Beitragvon Wosch » 23. Dezember 2015, 21:02

Denkt doch mal ein bißchen weiter, wenn man zum Beispiel das Weihnachtsproblem auf diese Art-und Weise "gelöst" hätte brauchte man sich im Politbüro auch keine Gedanken mehr um die Beschaffung der "Jahresendsüdfrüchte" (sprich: Orangen) mehr machen, denn die mußten doch mit Gewalt zu Weinachten auf den "Bunten Teller´n drauf sein.
Immerhin haben wir es scheinbar geschafft die "Weiße Weihnacht" abzuschaffen, ist doch auch schon was!!

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Re: DDR wollte Weihnachten umbenennen

Beitragvon pentium » 23. Dezember 2015, 21:18

Übrigens, hier ein Beispiel aus der großen Sowjetunion:

Eine Seite aus dem Lehrbuch "Deutsch IV" von Selg/Sörmus, erschienen in Tallin 1981 (Tallin gehörte damals noch zur Sowjetunion).
Man ist hier versucht, Christian Morgenstern zu zitieren: "...Weil", so schließt er messerscharf, "nicht sein kann, was nicht sein darf." (aus: Die unmögliche Tatsache).
Auf den ersten Blick scheint es in dieser Lektion um Weihnachten zu gehen. Auf den zweiten Blick liest man erstaunt, dass die Kinder ein Lied zum neuen Jahr singen!
Es geht also gar nicht um Weihnachten; Weihnachten war als christliches Fest in der Sowjetunion nicht erwünscht, zu manchen Zeiten auch verboten. Also strich man dieses auch für die DDR-Bevölkerung sehr wichtige Fest kurzerhand aus dem Landeskundekanon: Die Talliner Schüler lernten offensichtlich, dass auch in der DDR das Fest zum neuen Jahr, das Jolka-Fest, gefeiert wurde. Von Weihnachten lernten sie in diesem Buch nichts.

http://rcswww.urz.tu-dresden.de/~uzeune ... el_ddr.htm

Und dann viel mir ein, gab es nicht in den 1950ern in der DDR den Versuch der allerdings scheiterte, Weihnachten durch das russische Jolka-Fest und den Weihnachtsmann durch Väterchen Frost zu ersetzen?

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Re: DDR wollte Weihnachten umbenennen

Beitragvon pentium » 23. Dezember 2015, 21:34

Auch ein interessantes Beispiel und eine Buchempfehlung

Friederike Lepetit
Weihnachten - ein sozialistisches Friedensfest?
Christliche Motive und Traditionen im Musikunterricht der DDR am Beispiel des Weihnachtsfestes

Zitat:
Weihnachtslieder mit christlichen Botschaften hat man zu DDR-Zeiten in den Schul- und offiziellen Liederbüchern vergeblich gesucht. Für den SED-Staat bedeutete das Fest stattdessen: Frieden, winterliche Freuden und festlicher Lichterglanz. Schließlich konnte es nach Meinung der DDR-Machthaber nicht angehen, dass Pioniere und FDJler religiöse Weihnachtslieder singen und dabei womöglich auch noch geächtete Worte wie Jesus oder Gott in den Mund nahmen. Die Pädagogin Friederike Lepetit, Jahrgang 1979, hat dies erforscht und dafür Schul- und Liederbücher sowie Lehrpläne untersucht. [...]

Schon kurz nach Gründung der DDR war alles aus den Musikbüchern getilgt, was irgendwie einen religiösen Anstrich hatte. In den 1950er Jahren wurde sogar noch mit Brachialgewalt versucht, Traditionen des großen Sowjetbruders durchzuboxen - etwa das Jolkafest zu popularisieren oder den Stern von Bethlehem durch das Leuchten des roten Sternes zu ersetzen. Da das offensichtlich gründlich misslang, ging man später feinfühliger, aber nicht minder konsequent vor. So wurden zu Melodien bekannter Weihnachtslieder neue Texte geschrieben oder Passagen verändert. In "Leise rieselt der Schnee" hieß es plötzlich nicht mehr "freue dich Christkind kommt bald".

Letztlich sollte das christliche Weihnachten in ein sozialistisches Friedensfest verwandelt werden. Doch kaum eines der neuen, ideologisch angepassten Weihnachtslieder konnte sich durchsetzten. Mit einer markanten Ausnahme, die zugleich ein typisches Beispiel für den letztlich erfolglosen Versuch darstellt, Weihnachtslieder ihrer christlichen Wurzeln zu berauben und das Fest rein auf Familie, Lichterglanz, Friede, Freude und Geschenke zu reduzieren: "Sind die Lichter angezündet" - ein Lied, das fast ausschließlich im Osten Deutschlands bekannt ist.

Andreas Wohland, Der Sonntag (2. Advent 2009), S. 6

http://www.ekf-wissenschaft.de/index.php?id=56

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Re: DDR wollte Weihnachten umbenennen

Beitragvon Nostalgiker » 23. Dezember 2015, 22:06

Diese Artikel sind einfach nur Schwachsinn.

Wie jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit höre ich mir eine damals in der 'athesitischen' und damit 'weihnachtsfeindlichen' DDR; wie es diese Artikel und sogenannten wissenschaftlichen Arbeiten suggeriern wollen, aufgenommenen Schallplatten mit Weihnachtsliedern an. Neben den Thomanern und dem Kreuzchor singen auch auch andere Chöre durchaus christliche Weihnachtslieder.

Das Weihnachtsoratorium von Bach wurde mit erheblichen Aufwand 1976 auf Schallplatte eingespielt, mit internationalen Sängern und dem Kreuz- und Thomanerchor. Diese durchaus weltbeste Einspielung besagten Weihnachtsoratoriums durch die bösen DDr Stasi Schergen ist auch Heute noch eine begehrte Aufnahme.
Allerdings bekommt man diese nicht in den entsprechende Ramschläden, sondern nur für einen anständigen Preis in einer zeitgemäßen edlen Ausgabe ....

Also wie geschrieben, die "Ausgrabung" vom Interessierten, auch wenn die vermeintlichen Versursacher beim MDR sitzen, zeugt mal wieder von der absoluten Ahnungslosigkeit und damit auch das er; der Interessierte'; solchen Schwachsinn irgendwie für eine wie auch immer geartete "Wahrheit" hält....

Auch Friederike Lepetit ist durchaus nich auf der Höhe der Zeit und hat offenbar die "falschen" Liederbücher analysiert......

Frohes Fest

PS. Das Beste am Enthüllungartikel vom "Tagesspiegel" sind die ätzenden Kommentare .....
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: DDR wollte Weihnachten umbenennen

Beitragvon pentium » 23. Dezember 2015, 22:22

Thoth hat geschrieben:
Das Weihnachtsoratorium von Bach wurde mit erheblichen Aufwand 1976 auf Schallplatte eingespielt, mit internationalen Sängern und dem Kreuz- und Thomanerchor. .


Was ist Wahrheit? (Pontius Pilatus)

Hier zelebrieren die Dresdner Philharmonie mit dem Kreuzchor unter Martin Flämig und die Creme de la Creme der (zumeist ostdeutschen) Sängerelite das Weihnachtsfest: Peter Schreier (Tenor), Annelies Burmeister (Alt), die US-Amerikanerin Arleen Augér (Sopran) und Theo Adam (Bass); die Aufnahme strahlt Prunk und wonnigen, klassischen Wohlklang aus und hat stellenweise mehr von Beethoven, als von Bach. Dennoch: Wenn Bach so perfekt vergrößert wird, kann man sich der Wirkung kaum entziehen....
http://schallplattenmann.de/a116505-Joh ... WV-248.htm


Der Kreuzchor, Thoth, nicht noch die Thomaner und internationale Sänger ist wohl auch etwas übertrieben!

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Re: DDR wollte Weihnachten umbenennen

Beitragvon Volker Zottmann » 23. Dezember 2015, 22:53

Wahr ist, wie es Pentium anklingen ließ, dass in den Schulen christliche Liedtexte getilgt wurden. Um so älter ich wurde, um so mehr. Teils wurden Zeilen umgeschrieben, dass ja nur kein Heiland und kein Christkind drinnen vorkam.
Ich erinnere mich, dass besonders zu Weihnachten die ostdeutschen Stuben fernsehtechnisch mit schönen, aber ausschließlich russischen Weihnachtsmärchen vollgemüllt wurden. Die Hexen mussten Babajaga heißen. Ein Bär war immer namens Mischa oder Mischka. Und dann kam nur noch Väterchen Frost vor.
Kinder fanden die Märchen sicher oft reizend, die Kirchen dürften sie aber gereizt haben.
Deutsches Brauchtum und schöne Lieder, christliche Lieder, waren wenn nicht russisch, so aber zumindest bis 1989 meist in Verbannung.

Das war mein Wort zum Heiligen Abend! Volker
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Re: DDR wollte Weihnachten umbenennen

Beitragvon Rei » 23. Dezember 2015, 23:37

Volker Zottmann hat geschrieben:Wahr ist, wie es Pentium anklingen ließ, dass in den Schulen christliche Liedtexte getilgt wurden. Um so älter ich wurde, um so mehr. Teils wurden Zeilen umgeschrieben, dass ja nur kein Heiland und kein Christkind drinnen vorkam.
Ich erinnere mich, dass besonders zu Weihnachten die ostdeutschen Stuben fernsehtechnisch mit schönen, aber ausschließlich russischen Weihnachtsmärchen vollgemüllt wurden. Die Hexen mussten Babajaga heißen. Ein Bär war immer namens Mischa oder Mischka. Und dann kam nur noch Väterchen Frost vor.
Kinder fanden die Märchen sicher oft reizend, die Kirchen dürften sie aber gereizt haben.
Deutsches Brauchtum und schöne Lieder, christliche Lieder, waren wenn nicht russisch, so aber zumindest bis 1989 meist in Verbannung.

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Die russischen Märchen waren doch gut genau so wie die Märchen der DEFA.
Wir schauen sie heute noch gern und lieber als die Neuverfilmungen,die heute gesendet werden.
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Re: DDR wollte Weihnachten umbenennen

Beitragvon karnak » 24. Dezember 2015, 05:13

Hätte nicht gedacht, dass ich mal Deiner Meinung bin.
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Re: DDR wollte Weihnachten umbenennen

Beitragvon Nostalgiker » 24. Dezember 2015, 07:28

Ja Zottmann, Volker so wird es gewesen sein. Deine "Erinnerungen" trügen dich nicht. Es wurde statt von "Christkind" vorzugsweise über den Weltfrieden und die Planerfüllung unterm "Jahresendbaum" gesungen.
So war es Brauch in der DDR ......
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
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Re: DDR wollte Weihnachten umbenennen

Beitragvon Volker Zottmann » 24. Dezember 2015, 10:25

Rei hat geschrieben:Die russischen Märchen waren doch gut genau so wie die Märchen der DEFA.
Wir schauen sie heute noch gern und lieber als die Neuverfilmungen,die heute gesendet werden.
Rei


Ich habe nichts Gegenteiliges geschrieben. Die Mischung, das Verhältnis machte es. So wie West- zu Ostmusik 40:60 war, kamen doch kaum noch deutsche Märchen, z.B. beim Meister Nadelör vor. Wenn Du es nicht bemerkt hast? Ich schon, dass deutsche Sagen und Märchen oft den russischen weichen mussten.

Gruß Volker
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Re: DDR wollte Weihnachten umbenennen

Beitragvon Interessierter » 24. Dezember 2015, 19:14

Aber erzählten nicht die SED Genossen die größten Märchen selber, wenn sie über ihre wirtschaftliche Situation berichteten? [wink]
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Re: DDR wollte Weihnachten umbenennen

Beitragvon augenzeuge » 25. Dezember 2015, 17:33

Interessierter hat geschrieben:Aber erzählten nicht die SED Genossen die größten Märchen selber, wenn sie über ihre wirtschaftliche Situation berichteten? [wink]


Das Märchen wurde zum Ritual. Und da man es oft genug wiederholte, vergaß man bald, dass es ein Märchen war. [grin]
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Re: DDR wollte Weihnachten umbenennen

Beitragvon Spartacus » 27. Dezember 2015, 13:57

Nun ja, bei uns war Weihnachten Weihnachten, da kannten die alten Erzgebirgler nix und am
Weihnachtsabend erscholl stille Nacht heilige Nacht aus vollen Kehlen, vollkommen Wurscht
was da irgendein Funktionär dachte, oder sogar sagte.

In diesem Sinne [hallo]

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Re: DDR wollte Weihnachten umbenennen

Beitragvon Kumpel » 28. Dezember 2015, 12:51

Thoth hat geschrieben:Ja Zottmann, Volker so wird es gewesen sein. Deine "Erinnerungen" trügen dich nicht. Es wurde statt von "Christkind" vorzugsweise über den Weltfrieden und die Planerfüllung unterm "Jahresendbaum" gesungen.
So war es Brauch in der DDR ......


Diese bösartige Polemik, hatte mir zuletzt überhaupt nicht gefehlt. Zumal der Verfasser dabei stets versucht die Tatsachen zu verzerren.
Selbstverständlich hat die SED von ihrem Anbeginn an die Religiosität aus der neuen sozialistischen Gesellschaft verdrängt und unterdrückt.
Das Ergebnis kann heute noch in den östlichen Ländern Deutschlands betrachtet werden. Auch der starke Fremdenhass und die Intoleranz in bestimmten Bevölkerungsteilen Ostdeutschlands ist ein Ergebnis davon.
In der Schule der DDR wurde keine Religion behandelt oder erklärt und die Tatsache , daß klassische kirchliche Musik in der DDR mit mehr oder weniger Aufwand aufgeführt wurde als Nachweis anzuführen, daß die
DDR ein Hüter des christlichen Tradition und des Weihnachtsgedanken war zeigt nur einmal mehr wie der Verfasser versucht das Bild welches die DDR abgab nachträglich aufzubessern und zu fälschen.
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Re: DDR wollte Weihnachten umbenennen

Beitragvon karnak » 28. Dezember 2015, 15:07

Was hätte man denn von einer Ordnung erwartet die den Atheismus auf ihre Fahne geschrieben hatte? Doch wohl nicht mehr als Religion zu dulden und die Ausübung dieser nicht zu behindern und das hat man getan.Wenn auch nicht mehr so doch auch nicht weniger.
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Re: DDR wollte Weihnachten umbenennen

Beitragvon Volker Zottmann » 28. Dezember 2015, 15:19

Kumpel hat geschrieben:
Thoth hat geschrieben:Ja Zottmann, Volker so wird es gewesen sein. Deine "Erinnerungen" trügen dich nicht. Es wurde statt von "Christkind" vorzugsweise über den Weltfrieden und die Planerfüllung unterm "Jahresendbaum" gesungen.
So war es Brauch in der DDR ......


Diese bösartige Polemik, hatte mir zuletzt überhaupt nicht gefehlt. Zumal der Verfasser dabei stets versucht die Tatsachen zu verzerren.
Selbstverständlich hat die SED von ihrem Anbeginn an die Religiosität aus der neuen sozialistischen Gesellschaft verdrängt und unterdrückt.
Das Ergebnis kann heute noch in den östlichen Ländern Deutschlands betrachtet werden. Auch der starke Fremdenhass und die Intoleranz in bestimmten Bevölkerungsteilen Ostdeutschlands ist ein Ergebnis davon.
In der Schule der DDR wurde keine Religion behandelt oder erklärt und die Tatsache , daß klassische kirchliche Musik in der DDR mit mehr oder weniger Aufwand aufgeführt wurde als Nachweis anzuführen, daß die
DDR ein Hüter des christlichen Tradition und des Weihnachtsgedanken war zeigt nur einmal mehr wie der Verfasser versucht das Bild welches die DDR abgab nachträglich aufzubessern und zu fälschen.


Anzumerken ist meinerseits, dass ich solchen Schmarrn nie geschrieben habe. Die Thothsche "Lesart" ist und bleibt gewöhnungsbedürftig und liebäugelt schon sehr mit der Verleumdung.

Gruß Volker
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Re: DDR wollte Weihnachten umbenennen

Beitragvon Kumpel » 28. Dezember 2015, 15:20

"Was hätte man denn von einer Ordnung erwartet die den Atheismus auf ihre Fahne geschrieben hatte?.................."


Da hast du vollkommen recht.
Unsere sowjetischen Freunde hatten da schon mal tausende Geistliche ermordet , in Lager gesteckt und die Kirchen zu Viehställen umfunktioniert.
In der DDR blieb es da vergleichsweise human mit geheimdienstlicher Unterwanderung und Diskriminierung.
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Re: DDR wollte Weihnachten umbenennen

Beitragvon karnak » 28. Dezember 2015, 15:49

Ich denke mal man kann behaupten in der DDR hat man sich in rein kirchliche Dinge nie eingemischt, solange sich die Kirche aus den Belangen des atheistischen Staates rausgehalten hat.Sicher gehörte sie zumindest damit zu den rühmlichen Ausnahmen im Ostblock.
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Re: DDR wollte Weihnachten umbenennen

Beitragvon augenzeuge » 28. Dezember 2015, 16:35

karnak hat geschrieben:Ich denke mal man kann behaupten in der DDR hat man sich in rein kirchliche Dinge nie eingemischt, solange sich die Kirche aus den Belangen des atheistischen Staates rausgehalten hat.


Nun, Karnak, da bin ich grundsätzlich anderer Meinung. Die SED und die Kirche standen immer in Konkurrenz um das Volk. Beide mussten Machtanteile an den jeweils anderen abgeben. Viel bekam die Kirche nicht. Wenige öffentliche Institutionen mit eindeutig kirchlichem Charakter erhielt sie dennoch, ich denke z.B. an die katholische Schule in Ost-Berlin. Daher mussten sie sich mehr oder weniger immer beim anderen einmischen, es ging gar nicht anders. Die DDR und auch die Kirche schwankten ständig zwischen Mäßigung und Konfrontation gegenüber dem anderen.

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Re: DDR wollte Weihnachten umbenennen

Beitragvon karnak » 28. Dezember 2015, 17:13

Nun meinte ich mit den rein kirchlichen Dingen das Pflegen der religiösen Rituale in entsprechenden Räumlichkeiten die nicht verwehrt oder enteignet wurden wie anderswo.
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Re: DDR wollte Weihnachten umbenennen

Beitragvon tom-jericho » 28. Dezember 2015, 20:08

Wer dem Schwachsinn folgt, glaubt auch das ein Zitronenfalter Zitronen faltet.

Und wenn es zigmal vom BND als Quelle kommt. [flash]
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