Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon SkinnyTrucky » 20. November 2015, 22:20

Geschichte im Ersten: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

ARD Mediathek hat geschrieben:Auch in der DDR gab es "Gastarbeiter". Aus den "Bruderländern" kamen etwa 150.000 ausländische Arbeiter in die DDR. Sie reisten im Namen der oft proklamierten Solidarität, waren aus den Wohngebieten und Betrieben der DDR bald nicht mehr wegzudenken und doch blieben sie für die meisten fremde Freunde". "Gastarbeiter" war ein Tabuthema in der DDR.


Zum Film bitte hierlang....


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Beitragvon Rei » 20. November 2015, 23:14

SkinnyTrucky hat geschrieben:Geschichte im Ersten: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

ARD Mediathek hat geschrieben:Auch in der DDR gab es "Gastarbeiter". Aus den "Bruderländern" kamen etwa 150.000 ausländische Arbeiter in die DDR. Sie reisten im Namen der oft proklamierten Solidarität, waren aus den Wohngebieten und Betrieben der DDR bald nicht mehr wegzudenken und doch blieben sie für die meisten fremde Freunde". "Gastarbeiter" war ein Tabuthema in der DDR.


Zum Film bitte hierlang....


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Nix,Gastarbeiter,sondern Vertragsarbeiter.
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Beitragvon SkinnyTrucky » 21. November 2015, 00:05

Rei hat geschrieben: Nix,Gastarbeiter,sondern Vertragsarbeiter


Also, wenn dat im Film nicht deutlich genug hervor gehoben wurde, dann weiss ich et auch nich.... [denken]

Und im Text der Ankündigung sassen schon auffällig viele Gänsefüsschen, kaum zu übersehen.... [shocked]

Was ist los....gibt's Sachverhalte zu klären.... [ich auch]


groetjes

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Beitragvon augenzeuge » 22. November 2015, 16:28

Vietnamesen in der DDR--Als "Onkel Ho" seine Kinder schickte

Am Anfang der vietnamesischen Einwanderung nach Deutschland stand ein Missverständnis: 1955 vereinbarten die DDR und Nordvietnam, 150 Kinder aus dem südostasiatischen Land in zwei Heimen im sächsischen Moritzburg unterrichten zu lassen. Die DDR erwartete Waisen. Stattdessen kamen die Kinder verdienter Kader aus dem Unabhängigkeitskrieg, den das kommunistische Nordvietnam gerade gegen die französische Kolonialmacht gewonnen hatte.

http://www.spiegel.de/einestages/vietna ... 60680.html

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Beitragvon augenzeuge » 22. November 2015, 16:47

Die DDR war das letzte Paradies auf Erden, reichlich Essen, Ordnung, Pünktlichkeit, Sauberkeit: So schwärmen ehemalige Vertragsarbeiter aus Vietnam und Mosambik. Für sie waren Mauerfall und Wiedervereinigung zunächst ein Desaster. Obwohl sie auch schon in der DDR unter Rassismus litten.

"Wir waren Sklaven, es gibt kein anderes Wort"
José Alfredo Cossa


Die Afrikaner wurden schon zu DDR-Zeiten immer wieder angepöbelt und von Skinheads überfallen und geschlagen.
Der Berliner Historiker Harry Waibel hat den Rassismus und den Rechtsradikalismus im SED-Regime minutiös in Archiven recherchiert und nachgewiesen:
"Es sind 12 Tote belegt und tausende Verletzte. Alles das ist geheim gehalten worden."

"Die früheren DDR-Bürger reisen wie die Weltmeister. Aber das trägt nicht dazu bei, dass sie Ausländern hier gegenüber offener sind. Da steckt tief drinnen eine Abneigung, ja auch Angst vor Fremden, vor Andersartigen."
Almuth Berger

http://www.br.de/nachrichten/osten-frem ... on100.html

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Beitragvon Spartacus » 22. November 2015, 17:34

Die DDR war das letzte Paradies auf Erden, reichlich Essen, Ordnung, Pünktlichkeit, Sauberkeit: So schwärmen ehemalige Vertragsarbeiter aus Vietnam und Mosambik.


Nun ich habe die DOKU auch - mit großem Vergnügen übrigens - gesehen und sie sprachen nicht vom letzten
Paradies, sondern davon, dass sie von einer elenden Hütte und in ständiger Bedrohung zum Militärdienst
eingezogen zu werden, plötzlich "DIE" Chance ihres Lebens bekamen und in einer Neubauwohnung in der
DDR landeten. Mit fließendem Wasser, Strom, Heizung und allem Komfort.

Wie beschrieb es der eine sympathische Mann, von absolut 0 plötzlich auf 100. [hallo]

Nun ich schrieb das ja auch schon einmal, so rückständig uns die DDR auch erschienen ist, im internationalen
Vergleich damals, war die DDR ein hochmoderner Industriestaat mit einer gut versorgten Bevölkerung und
hier meine ich hauptsächlich die soziale und gesundheitliche Versorgung.

Bei meine diversen Einsätzen in Afrika wurde mir das erst so richtig bewußt und auch Dille hat ja damals
so etwas ähnliches erlebt. Aus der Sicht der Afrikaner, aber auch der Vietnamesen war die DDR ein für
sie persönlich gesehener beispielloser sozialer Aufstieg, der sie natürlich nachträglich geprägt hat.

Also wenn ich Unternehmer wäre, dann würde ich da runter gehen und die Leute alle in Brot und Arbeit
bringen, dass würde bestimmt hinhauen, für beide Seiten. [hallo]

Sparta


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Beitragvon Interessierter » 22. November 2015, 19:04

Zitat Spartacus:
Nun ich schrieb das ja auch schon einmal, so rückständig uns die DDR auch erschienen ist, im internationalen
Vergleich damals, war die DDR ein hochmoderner Industriestaat mit einer gut versorgten Bevölkerung und
hier meine ich hauptsächlich die soziale und gesundheitliche Versorgung.


Also im Vergleich mit Entwicklungsländern trifft das sicherlich zu; aber im Vergleich mit anderen Industrienationen war die DDR nie und nimmer ein hochmoderner Industriestaat. So jedenfalls mein derzeitiger Kenntnisstand; aber ich lasse mich gerne belehren.

Was die gesundheitliche Versorgung angeht, so scheint mir die von mir zitierte Aussage schlichtweg unzutreffend zu sein.

Alexander Wendt, der in den 80ziger Jahren selbst im DDR - Gesundheitswesen gearbeitet hat, schrieb 2009 im Focus dieses:
Jeder zweite Deutsche wünscht sich das DDR-Gesundheitssystem zurück, sagt eine Umfrage. Dabei war dieses 1989 so marode wie der ganze Staat.

1989 lag das Durchschnittsalter der Krankenhaus-Bausubstanz bei 60 Jahren. Da die DDR selbst nur 40 Jahre existierte, lässt sich schon aus dieser Zahl ablesen, wie wenig neu gebaut und wie viel über die Verschleißgrenze heruntergewirtschaftet wurde. Die durchschnittliche Bettenauslastung in DDR-Krankenhäusern sank zwischen 1966 und 1988 von 81,3 auf 75 Prozent – weil Bauschäden vielerorts eine Belegung unmöglich machten, und weil ständig Personal fehlte. Auch die Zahl der Krankenhausbetten stieg in der DDR nicht, sie verringerte sich: Von 206 000 im Jahr 1965 auf 169 000 Mitte der 80er-Jahre.

Wer chronisch erkrankt war, hatte schlechte Aussichten: In der DDR standen in den 80er-Jahren nur 200 Behandlungsplätze für Nierendialyse pro eine Million Einwohner zur Verfügung – in der Bundesrepublik waren es mit 510 mehr als doppelt so viele. In Alten- und Pflegeheimen herrschte in aller Regel ein noch größerer Mangel, denn dort wurden schließlich nicht Werktätige wieder fit gemacht, sondern aus Staatssicht nutzlose Rentner bis zum Tod aufbewahrt. Die über 65-Jährigen durften anders als der Rest der DDR-Bevölkerung frei reisen – und sollten nach Möglichkeit gleich ganz den Wohnsitz wechseln und die Rentenkasse des Klassenfeindes belasten. Für die übrigen reimte der böse DDR-Volksmund: „Ein guter Sozialist / springt mit 65 in die Kist.“

An kaum einer statistischen Größe lässt sich die Qualität eines Gesundheitswesens so gut messen wie an der durchschnittlichen Lebenserwartung. Die lag in den 80er-Jahren in der DDR je nach Altersgruppe zwischen 1,3 und 3 Jahren unter der des Westens. An der Umweltverschmutzung lag es nicht, dass die Menschen im Sozialismus früher starben, jedenfalls nicht ausschließlich: Im stark industrialisierten Süden der DDR lebten die Menschen im Schnitt 73,23, im stark landwirtschaftlich geprägten Norden nur 72,12 Jahre. Grund für das Frühableben war offenbar eher die außerordentlich dürftige medizinische Versorgung in der dünn besiedelten Provinz. Ob im Norden oder Süden – erst nach 1990 stieg das durchschnittliche Lebensalter der Ostdeutschen langsam auf West-Niveau.

http://www.focus.de/politik/deutschland ... 85845.html
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Beitragvon Spartacus » 23. November 2015, 18:40

im internationalen Vergleich


schrieb ich und meinte damit weltweit und so bleibt es bei meiner Einschätzung.

Ein Vergleich mit der BRD ist da fehl am Platze und ich habe in den 80iger Jahren genug Länder gesehen
und zwar immer in der Regel da, wo keine Touristen hinkommen. Mein Eindruck als "armer" Ex DDR - Bürger
war immer der selbe:

Mein Gott in welchem Dreck diese Menschen dahin vegetieren und um`s tägliche Überleben kämpfen müssen.

In vielen dieser Länder ist das noch heute so, hat sich praktisch nichts geändert.

Wäre die DDR mitten in Afrika gewesen, es hätte keine Mauer gebraucht, alle wären da geblieben. [flash]

LG

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Beitragvon SkinnyTrucky » 23. November 2015, 18:53

Ich hab mal neben einem Wohnheim gewohnt wo Angolaner oder Mosambiquaner untergebracht waren....mit einigen haben wir uns angefreundet und wir waren auch ab und an mal bei denen im Heim drin, denn sie hatten immer coole Klamotten zu verkaufen und das zu ganz hinnehmbaren Preisen....nach der Wende hab ich einen von ihnen in einer Diskothek in Salzwedel wieder getroffen, ich hab mich sehr gefreut und hab einen Drink an der Bar genommen zusammen mit ihm....da wurde er auf einmal von so einem Hohlschädel angemacht....da hab ich mich aber ganz schnell auf seine Seite gestellt und hab den Störenfried erstma wat erzählt....der wollte dann zu mir auch noch pampig werden, hat es dann aber gelassen als der gesehen hat, das ich nicht alleine da war....


groetjes

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Beitragvon Interessierter » 19. August 2016, 09:11

Bild 17.8.2016

Tödliche Hetzjagd auf Kubaner in Merseburg


Eine MDR-Dokumentation widmet sich dem Thema Rassismus in der DDR / Mordfall soll neu aufgerollt werden
VON ANDRé BöHMER

Leipzig. Für den Historiker Harry Waibel (69) gibt es keinen Zweifel. Jahrelang hat sich der Wissenschaftler durch Stasi-Archive und SED-Unterlagen gewühlt. Sein Fazit: Es gab in der DDR entgegen der offiziellen SED-Doktrin einen weit verbreiteten Rassismus, der sich vor allem gegen die Vertragsarbeiter entlud. In einem Interview mit der Leipziger Volkszeitung hatte Waibel im April 2015 seine Recherchen erstmals einer größeren Öffentlichkeit vorgestellt.

Demnach begannen rassistische Übergriffe Mitte der siebziger Jahre, als zuerst Algerier, später dann Mosambikaner, Angolaner und Kubaner auf eine Bevölkerung trafen, die völlig unvorbereitet mit anderen Lebenskulturen klarkommen musste. Die SED-Geheimhaltungspolitik habe zu einer explosiven Stimmung geführt, so Waibel. Ein Schwerpunkt der Übergriffe: Der Bezirk Halle, wo in den DDR-Chemiekombinaten der Arbeitskräftebedarf sehr hoch war und Lücken nur mit Algeriern, Kubanern und Mosambikanern gestopft werden konnten.

In seinen Forschungen war Waibel auf zwei bislang unbekannte, weil vertuschte Exzesse gegen Ausländer ge-stoßen. Eine Disco-Schlägerei am12. August 1979 in Merseburg, in deren Folge bei einer Hetzjagd zwei Kubaner starben, und einen Aufruhr im Sommer 1975 in Erfurt, als Algerier von aufgebrachten DDR-Bürgern mit dem Ruf „Schlagt sie tot“ durch die Stadt getrieben wurden.

Weiter mit dem Beitrag und dem Link zur Mediathek geht es hier:
http://f3.webmart.de/f.cfm?id=2165073&r ... 81653&pg=1
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Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 19. August 2016, 13:45

Obwohl offiziell „antifaschistisch“, grassierten in der DDR Ausländerfeindlichkeit und Antisemitismus. Ein Historiker fand Hunderte Angriffe und Tausende Opfer. Eine TV-Doku schürt jetzt die Debatte.

In jahrelanger Archivforschung vor allem in der Stasi-Unterlagen-Behörde (BStU) hat Waibel aus den 40 Jahren SED-Diktatur rund 8600 Propaganda- und Gewalttaten gegen echte und vermeintliche Fremde dokumentiert, meistens sogenannte Vertragsarbeiter aus sozialistischen Staaten in Afrika und Asien sowie aus Kuba, außerdem gegen Juden. Darunter waren, angesichts der Übergriffe auf Flüchtlinge und Asylbewerber in Ostdeutschland in der jüngeren Vergangenheit besonders brisant, auch rund 725 rassistisch motivierte Angriffe. Bei etwa 200 Anschlägen wurden Tausende Menschen aus 30 Ländern verletzt, mindestens zehn kamen ums Leben, einige von ihnen wurden geradezu gelyncht.

Der „Antifaschismus“, in der DDR die eigentliche Staatsideologie, hat Fremdenfeindlichkeit nicht nur nicht verhindert, sondern offenbar sogar gefördert.

„Rassistische Angriffe auf Wohnheime für Ausländer gab es in der DDR von 1975 an“, schreibt Waibel und fährt zu Recht über die Zeit bis 1990 fort: „In der Bundesrepublik ist bisher kein rassistischer Angriff eines Mobs auf Wohnungen von Ausländern belegt.“
[shocked]

https://beta.welt.de/geschichte/article ... eiter.html

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Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 19. August 2016, 15:53

Ob nun Gastarbeiter oder Studenten.
In Quedlinburg gab es Vietnamesen, Iraker, Mosambikaner, Zyprer, wenige Algerier und Franzosen.
Mir ist nicht ein Fall von Feindlichkeit untergekommen. Von keiner Seite. Es hat niemals Übergriffe gegeben, die ich hätte wahrnehmen können.
Insofern kann ich diese ganze Berichterstattung nicht bestätigen. Liegt vielleicht am friedfertigeren Menschenschlag, wer weiß?

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon Interessierter » 16. Oktober 2016, 10:54

Angst vor »polnischen Zuständen«.

Bereits vor Abschluß eines entsprechenden Vertrages, der sog. Pendlervereinbarung vom 17. März 1966, begannen 1965 in Guben und Görlitz die ersten Polen ihre Pendlerexistenz. Für die DDR-Sicherheitsorgane stellten diese polnischen Arbeitskräfte kein besonderes Problem dar. Ihre Zahl war mit rund 1200 im Jahre 1968 relativ gering, ihr Einsatz war regional beschränkt und somit überschaubar.

Die Grenzöffnung zwischen der DDR und der VRP am 1.1.1972 führte zu einer erheblichen Ausweitung des Reiseverkehrs zwischen beiden Ländern.4 Begleitet war sie von einem wachsenden Einsatz polnischer Arbeitskräfte in DDR-Betrieben. Es gab dazu nunmehr zwei zwischenstaatliche Abkommen: Zum einen die schon bekannte Pendlervereinbarung, aufgrund derer rund 3.000 bis 4.000 Personen im DDR- Grenzgebiet arbeiteten, zum anderen ein bereits am 25.5.1971 unterzeichnetes Regierungsabkommen, das die Beschäftigung sog. Vertragsarbeiter regelte. Diese Vertragsarbeiter erhielten eine Aufenthaltserlaubnis für die Dauer der Beschäftigung (in der Regel 3 Jahre). Die Arbeitsverträge schlossen sie zeitlich befristet individuell mit dem jeweiligen Betrieb ab. Für je 100 Vertragsarbeiter in einem Betrieb wurde von polnischer Seite ein Gruppenleiter eingesetzt, der sich um die Belange der Gruppe zu kümmern hatte und gleichzeitig der Kontrolle diente. Für die Kontrolle polnischer Bürger in DDR-Betrieben zeichnete der polnische Sicherheitsdienst verantwortlich.

Die Vertragsarbeiter, ihre Zahl schwankte um 6.000 bis 8.000 Personen, verfügten im Gegensatz zu den Pendlern in der Regel über eine abgeschlossene Berufsausbildung.

Erst Ende der siebziger Jahre nahm das staatliche Sicherheitsinteresse aufgrund der politischen Entwicklung in der VR Polen zu. Im Oktober 1980 wurde die Grenze zu Polen von der DDR einseitig geschlossen. Das allgemeine politische Mißtrauen belastete auch das Verhältnis zu den polnischen Arbeitskräften in der DDR. Seit 1980 wurden vom MfS wieder regelmäßig Berichte angefertigt, die unter anderem die Stimmung unter den polnischen Beschäftigten im Betrieb beleuchteten. Konstatiert wurden eine wachsende politische Agitation und die Relegierung bei offener Agitation für Solidarnoœæ oder »Aufwiegeln« der polnischen Kollegen.

In enger Zusammenarbeit mit den polnischen Sicherheitsorganen10 weitete das MfS, speziell die HA XVIII (Volkswirtschaft) und das Referat 7 der Abteilung II (Arbeitsgruppe Polen), seine Untersuchungen zu Aktivitäten polnischer Werktätiger in der DDR aus. Jedoch durchdrang das MfS diesen Bereich zunehmend auch selbständig. Nicht nur die Betriebsleitungen, DDR-Betreuer für polnische Beschäftigte und polnische Beschäftigte der Betriebsleitungsebene wurden für Informationen abgeschöpft, sondern es gelangten gezielt IM/GMS zum Einsatz. Prädestiniert für eine solche Aufgabe waren DDR-Bürger mit Polnischkenntnissen, die für diese Aufgaben gesucht und offenbar auch gefunden wurden.11 Unter der Maßgabe, die innere Sicherheit der DDR sei durch die Ereignisse in der VR Polen gefährdet, konnten in Zusammenarbeit mit einer Reihe staatlicher Behörden Informationen in und zu vielen Bereichen des täglichen Lebens von Bürgern der DDR und der VRP gesammelt werden.12 Ansatz für das verstärkte Mißtrauen des MfS war jedoch nicht allein die politische Entwicklung in der VR Polen, sondern auch der Umstand, daß polnische Beschäftigte mit Konsularpaß in den Westen reisen konnten, ohne eine Genehmigung von DDR-Behörden einholen zu müssen. Speziell die Inhaber eines solchen Passes wurden daher überwacht.

Der vollständige Beitrag hier:
http://www.horch-und-guck.info/hug/arch ... 207-roehr/
Interessierter
 

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Beitragvon Interessierter » 20. Oktober 2016, 11:02

Rechtsextremismus in der DDR - «Schweigen war der falsche Weg»

«Rechtsextremismus? Das gibt es bei uns in der DDR nicht.» Diese Aussage schob die SED-Diktatur vor sich her. Die Realität sah anders aus. Almuth Berger, erste und einzige DDR-Ausländerbeauftragte, erinnert sich im Gespräch mit news.de.


Sie waren eine von wenigen, obwohl die DDR sich als völkerfreundliches Land betrachtete. War sie es tatsächlich?

Berger: Es war ein Anspruch, dem die Realität oft nicht entsprach. Aber es gab viele Menschen, die versuchten, dieses Ziel zu praktizieren. Wenn es darum ging, konkrete Solidaritätsaktionen zu unterstützen, beispielsweise Spielzeug für Nicaragua zu sammeln, dann haben die Leute gern mitgemacht. Oft ging es aber nur um den Solidaritätsbeitrag und das war wenig anschaulich. Für die meisten blieb Völkerfreundschaft eine theoretische Forderung. Den DDR-Bürgern wurde der Kontakt zu Ausländern nie leicht gemacht.

Wie sah das konkret aus?

Berger: Abgrenzung und Abschottung gab es nicht nur gegenüber dem Westen. Reisefreiheit war ein großer Mangel und enge Kontakte zu Menschen anderer Nationen waren nicht erwünscht. Eine gute Freundin, die damals einen afrikanischen Arzt heiratete, hatte deshalb große Schwierigkeiten und konnte nie in ihrem Beruf als Juristin arbeiten.

Das heißt, Integration ist unterbunden worden?

Berger: Integration war in der Regel nicht erwünscht. Deshalb lebten die Mosambikaner, Vietnamesen, Kubaner und Angolaner, die Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre zum Arbeiten geholt wurden, in Wohnheimen und nicht wie die Gastarbeiter der BRD mit ihren Familien mitten unter der heimischen Bevölkerung.

http://www.news.de/politik/842789686/sc ... che-weg/1/

Ein interessantes Interview, dass wieder einmal aufzeigt, dass diese Diktatur auf einem einzigen Lügengebilde aufgebaut war.
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Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon Nov65 » 20. Oktober 2016, 11:08

Ich kann nur bestätigen, dass ein enger Kontakt der Betriebsangehörigen zu den Vietnamesen nicht erwünscht war.
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Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon Edelknabe » 20. Oktober 2016, 16:53

Siehe Interessierter mit seinem :

"Berger: Integration war in der Regel nicht erwünscht. Deshalb lebten die Mosambikaner, Vietnamesen, Kubaner und Angolaner, die Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre zum Arbeiten geholt wurden, in Wohnheimen und nicht wie die Gastarbeiter der BRD mit ihren Familien mitten unter der heimischen Bevölkerung."
Textauszug ende

Welche Integration denn? Vertragsarbeiter waren wie der Herr Berger schon richtig geschrieben hatte in der DDR zum Arbeiten und nicht wie damals in AltBRD, um dann noch in so ner Art Heimwehschmerz die ganze Familie nachzuholen. Das war wohl der kleine aber feine Unterschied in den beiden deutschen Staaten. Das Dilemma in AltBRD sehen wir heute mit NIX-Integration, und na gut, so paar Millionen Ältere von den Türken, Portugiesen, Jugoslawen haben sich wohl integriert aber der Rest und deren folgende Generationen ....volles ?

Rainer-Maria also wer wollte wohl nicht ständig die Gastarbeiter neu anlernen? Weil, das hätte ja vom Gewinn abgehen können. War das nicht die bundesdeutsche Industrie? Und war nicht Anfangs gedacht...selbe Regelung wie DDR? So Arbeiter geht nach bestimmter Zeit zurück, und zwar ins Heimatländle?

Aber nein, westdeutscher Gutmensch bekam es wohl auch damals nicht übers Herz.
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Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon steffen52 » 20. Oktober 2016, 17:02

Es ist nicht gewollt gewesen in der Damaligen, das man Kontakt zu diesen Arbeitern aus den anderen Freundschaftsländer hatte! Sie blieben
in ihren Wohnheimen unter sich. Aber zu den Discos und Tanzveranstaltungen gingen sie auch, vor allem die Ungarn, aber auch Afrikaner. Vietnamesen nie.
Da ist dann immer was los gewesen. Prügeleien(ging meist um die Mädchen). Wenn dann das Rollkommando der VP kam, die schlugen schön darauf los! [frown]
Da wurden diese Leute auch schnell mal auf den LO geworfen und nicht wieder gesehen! Dem erzählen nach, mussten sie wohl zurück in ihre Heimat! Der Knackpunkt, ist damals gewesen,
das sie sowieso nicht bleiben sollten, sondern was erlernen und das erlernte ihrer Heimat zu gute kommen lassen! [denken]

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Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 20. Oktober 2016, 18:27

Edelknabe hat geschrieben: Vertragsarbeiter waren wie der Herr Berger schon richtig geschrieben hatte in der DDR zum Arbeiten


Genau. Die wollte man so wenig integrieren wie die Sklaven Amerikas. Die waren auch nur zum Arbeiten da.... [shocked]
Noch heute spürt man besonders in den Südstaaten diese "Meinung", welche nicht soweit von Edelknabes weg ist .... [angst]

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Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 20. Oktober 2016, 19:40

Dennoch gab es Ehen, schon damals zwischen Deutschen und Vietnamesen, zwischen Algeriern und Deutschen. Mittlerweile auch in meinem Bekanntenkreis in 3. Generation und mehr als voll integriert. Von beiden Seiten aus gesehen. Auch die Bevölkerung steht denen nirgens abgeneigt gegenüber.
So leben im Ort auch Deutsch-Irakische Familien und Deutsch-Chinesische. Russen und Polen auch fast schon immer.
Mein Sohn hat sogar nach Bayern geheiratet....

Zumindest die Algerier, Polen, Iraker, Vietnamesen und Chinesen waren schon zu DDR-Zeiten verheiratet und geduldet. Auch wenn es Ausnahmen waren, so wie auch meine Cousine, die einen Franzosen ehelichte.

Gruß Volker
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Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 20. Oktober 2016, 19:43

Mein in Dortmund lebender Schulfreund ehelichte eine Zypriotin und hatte nur Schwierigkeiten, bis er die Ausreise aus der "Gepriesenen" erstritt.

Gruß Volker
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Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon steffen52 » 20. Oktober 2016, 20:16

Volker Zottmann hat geschrieben:Dennoch gab es Ehen, schon damals zwischen Deutschen und Vietnamesen, zwischen Algeriern und Deutschen. Mittlerweile auch in meinem Bekanntenkreis in 3. Generation und mehr als voll integriert. Von beiden Seiten aus gesehen. Auch die Bevölkerung steht denen nirgens abgeneigt gegenüber.
So leben im Ort auch Deutsch-Irakische Familien und Deutsch-Chinesische. Russen und Polen auch fast schon immer.
Mein Sohn hat sogar nach Bayern geheiratet....

Zumindest die Algerier, Polen, Iraker, Vietnamesen und Chinesen waren schon zu DDR-Zeiten verheiratet und geduldet. Auch wenn es Ausnahmen waren, so wie auch meine Cousine, die einen Franzosen ehelichte.

Gruß Volker


Es gab sie, aber nicht gewollt von Seitens der DDR-Oberen! [denken]
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Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 20. Oktober 2016, 22:08

steffen52 hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Dennoch gab es Ehen, schon damals zwischen Deutschen und Vietnamesen, zwischen Algeriern und Deutschen. Mittlerweile auch in meinem Bekanntenkreis in 3. Generation und mehr als voll integriert. Von beiden Seiten aus gesehen. Auch die Bevölkerung steht denen nirgens abgeneigt gegenüber.
So leben im Ort auch Deutsch-Irakische Familien und Deutsch-Chinesische. Russen und Polen auch fast schon immer.
Mein Sohn hat sogar nach Bayern geheiratet....

Zumindest die Algerier, Polen, Iraker, Vietnamesen und Chinesen waren schon zu DDR-Zeiten verheiratet und geduldet. Auch wenn es Ausnahmen waren, so wie auch meine Cousine, die einen Franzosen ehelichte.

Gruß Volker


Es gab sie, aber nicht gewollt von Seitens der DDR-Oberen! [denken]
Gruß steffen52



Da hast Du 100% recht Steffen. Ich hab den Kampf meiner Cousine erlebt.... und als sie starb, den Kampf des Wittwers um die eigenen Kinder.... und den großen Schatten der Staatssicherheit... [mundzu]

Gruß Volker (ein widerlicher Staat war das!)
Volker Zottmann
 

Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon Edelknabe » 21. Oktober 2016, 06:22

Wenn unserem Jörg garnix mehr einfällt, dann holt der gute Kerl die vollkommen rechtlosen Sklaven mit ins Boot. Was für ein beschissener Vergleich zum Vertragsarbeiter der DDR? Die sollten was ordentliches erlernen Mann, so wie es der Steffen hier schon richtig getextet hatte und dann ihr erlerntes Wissen zum Wohle ihres eigenen Staates dort Daheim anwenden.

Gut, man schlug wohl zwei Fliegen mit einer Klappe. Erstens willkommene(dringend benötigte)Arbeiter zu rekrutieren und damit offene Arbeitsplätze zu besetzen und zweitens die Südfrüchte als Kompott dazu zu bekommen.

Sag mal Jörg warst du nicht anfangs auch ein "Ost-Aussätziger" im schönen Westen damals? Bis dich die Gastarbeiter " so bissel an die Hand nahmen". Weil, denen ging es wohl auch nicht anders, beim bundesdeutschen Herrenmenschen HAAAAAAAAAAaaaaaaaa

Rainer-Maria

Und einen guten Tag allen ins Forum
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Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon Merkur » 21. Oktober 2016, 06:37

Volker Zottmann hat geschrieben:Mein in Dortmund lebender Schulfreund ehelichte eine Zypriotin und hatte nur Schwierigkeiten, bis er die Ausreise aus der "Gepriesenen" erstritt.

Gruß Volker


Warum haben die Dortmunder Behörden dort Schwierigkeiten gemacht?
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon Kumpel » 21. Oktober 2016, 06:43

...und ich dachte bisher immer Kriminalisten können gut kombinieren. [grins]
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Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 21. Oktober 2016, 07:37

Rainer, manchmal weiß ich nicht, warum man dir etwas erzählt, du raffst es ja doch nicht. Seit wann kann man ein Aussätziger sein, wenn man den aktuellen Umstand lange selbst erstrebt hat?
Ich gehörte zu denen, die ziemlich schnell mit den neuen Bedingungen zurecht kamen. Weil sie eben besser waren, als von Deinesgleichen gedacht.

Und mein Vorteil war, dass ich die Gastarbeiter schon immer anders als du, ja, sie auch schon in der DDR (ich nenn sie mal dort auch so) als gleichwertige Partner gesehen habe. So habe ich mit denen gut zusammen gearbeitet. Ich habe mir noch nie vorschreiben lassen, wenn ich wie behandeln soll. Das werden die wohl gemerkt haben. Auch wenn du es versuchst, ich lasse mich nicht auf dein Niveau bringen, welches die Menschen wie in Indien, in Kasten, einteilt. Es gibt überall Gute und Schlechte. Sogar im Leipziger Umland. [hallo]
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Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon Spartacus » 21. Oktober 2016, 18:37

Merkur hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Mein in Dortmund lebender Schulfreund ehelichte eine Zypriotin und hatte nur Schwierigkeiten, bis er die Ausreise aus der "Gepriesenen" erstritt.

Gruß Volker


Warum haben die Dortmunder Behörden dort Schwierigkeiten gemacht?


Er meinte wohl: Mein " heute" in Dortmund lebender Schulfreund. [hallo]

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Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 21. Oktober 2016, 18:50

Spartacus hat geschrieben:Er meinte wohl: Mein " heute" in Dortmund lebender Schulfreund. [hallo]

Sparta



So ist es Sparta, dessen Schulweg wäre ja sonst sehr lang gewesen. [laugh]
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Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon Interessierter » 7. Februar 2017, 10:56

Hunderte fremdenfeindliche Angriffe in der DDR

In der DDR gab es offenbar mehr ausländerfeindliche Übergriffe als bislang angenommen. Ein Historiker spricht von Hunderten Fällen und mindestens zwölf Toten. Die SED hat die Fälle vertuscht.


Zwei kubanische Vertragsarbeiter werden in Merseburg von mehreren Menschen in die Saale getrieben und dann mit Flaschen und Steinen beworfen, bis sie ertrinken. In Suhl jagen Menschengruppen algerische Gastarbeiter durch die Innenstadt und verprügeln sie mit Latten und Stangen.

Ein Lehrling aus Mosambik wird in Staßfurt von mehreren Männern bewusstlos geschlagen und in die Bode geworfen. Einen Tag später wird seine Leiche gefunden. Diese und andere fremdenfeindliche Angriffe in der DDR rekonstruiert der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) in der Sendung „Exakt – Die Story“ (17.8.2016/20.45 Uhr).

Bei rassistischen Übergriffen in der DDR starben nach Erkenntnis des Historikers Harry Waibel mindestens zwölf Menschen. „Wir können bisher 700 Vorfälle nachweisen und belegen, bei denen es mindestens zwölf Tote gegeben hat“, erklärt Waibel in dem MDR-Format. Nach Angaben des Senders hat Waibel Stasi-, Polizei- und Gerichtsakten ausgewertet und ist dabei auf Vorkommnisse im gesamten Gebiet der DDR gestoßen.

Familie von getötetem Kubaner schaltet Anwalt ein

Wegen des Arbeitskräftemangels warb die DDR ab Mitte der 1960er-Jahre Vertragsarbeiter aus dem Ausland an. Die ersten kamen aus Polen, Ungarn und Algerien. Später folgten Kubaner, Mosambikaner und Vietnamesen. Laut MDR gab es insgesamt 94.000 Gastarbeiter.

Mehr als 37 Jahre später hat die Familie von einem der getöteten Kubaner von den Todesumständen erfahren und den Münchner Anwalt Yavuz Narin eingeschaltet, heißt es in dem Beitrag. Dieser sieht nun die Staatsanwaltschaft in der Pflicht. „Wir gehen davon aus, dass die Staatsanwaltschaft Halle von sich aus tätig werden dürfte, da es sich bei Mord um ein Offizialdelikt handelt“, sagt der Anwalt.

„Wir regen an, dass sich der Anwalt direkt an uns wendet, wenn er neue Erkenntnisse und Sachverhalte in dem Fall hat“, sagt der Sprecher der Staatsanwaltschaft Halle, Klaus Wiechmann. Bislang sei bei seiner Behörde noch kein einziges Schreiben eingegangen, das zu neuen Ermittlungen Anlass gebe.

„Veröffentlichung der Fälle hätte offiziellem Bild geschadet“


Laut MDR-Beitrag sind viele der Delikte auf Anweisung der DDR-Partei- und Staatsführung vertuscht worden. Waiber geht in dem Beitrag auch der Frage nach, warum vieles verschwiegen wurde und warum zahlreiche Taten nicht aufgeklärt wurden.

„Eine Veröffentlichung der Fälle hätte dem offiziellen Bild der Internationalen Solidarität und Völkerfreundschaft, das sich die DDR gegeben hatte, geschadet“, sagt Anna Kaminsky, Geschäftsführerin der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED Diktatur in Berlin, der Deutschen Presse-Agentur. Außerdem hätte man dann auch die Ursachen hinterfragen müssen.

„Ein Auslöser für die Übergriffe war auch die unwürdige Behandlung der Ausländer“, erklärt Kaminsky. Sie seien nicht als Bereicherung gesehen worden. Erwachsene Menschen mussten in Wohnheimen leben, ihnen sei das Taschengeld zugeteilt worden. Liebesbeziehungen zwischen den Ausländern, aber auch zu Deutschen seien nicht gern gesehen worden. Sei beispielsweise eine Vietnamesin schwanger geworden, sei sie zur Abtreibung gezwungen oder gleich nach Hause geschickt worden.

https://www.welt.de/kultur/history/arti ... r-DDR.html
Interessierter
 

Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon pentium » 7. Februar 2017, 12:09

Interessierter hat geschrieben:Hunderte fremdenfeindliche Angriffe in der DDR


Das Thema hatten wir doch nun schon mehrfach. Einfach mal Harry Waibel in die Foren-Suche eingeben. Übrigens das letzte mal am 19. August 2016.

Zitat:
Leipzig. Für den Historiker Harry Waibel (69) gibt es keinen Zweifel. Jahrelang hat sich der Wissenschaftler durch Stasi-Archive und SED-Unterlagen gewühlt. Sein Fazit: Es gab in der DDR entgegen der offiziellen SED-Doktrin einen weit verbreiteten Rassismus, der sich vor allem gegen die Vertragsarbeiter entlud. In einem Interview mit der Leipziger Volkszeitung hatte Waibel im April 2015 seine Recherchen erstmals einer größeren Öffentlichkeit vorgestellt....

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