Beethoven hat geschrieben:Denn wenn die Seelords so um die Welt schipperten, muss der Pass oder das Seefahrtsbuch (so es ein Passersatz war) recht schnell voll gewesen sein.
Das dürfte sicher auch davon abhängig sein, wie viele Seiten so ein Seefahrtsbuch hatte. Auch bei den Pässen gibt es heute noch wahlweise welche mit 32 oder 48 Seiten. Wer viele Visa bei seinen Reisen benötigt, wird sich deshalb den dickeren Pass ausstellen lassen.
Allerdings werden auch nicht in allen Staaten gleich zwei Seiten des Seefahrtsbuches/Passes benötigt haben, wie es bei einer DDR-Reise notwendig war. Zudem ist es überhaupt fraglich
ob es jeder Staat bzw. die jeweilige Hafenbehörde grundsätzlich als erforderlich erachtete, immer und in jeden Fall einen Vermerk in den Seefahrtsbüchern anzubringen? Auch heute werden die Pässe, weder bei Deutschen noch bei Ausländern, nicht überall bei jeden Grenzübertritt gestempelt.
So ist z.B. mein Koch, der zusammen mit mir und anderen im internationalen Reiseverkehr tätig war, jahrelang ohne Pass oder Personalausweis durch (West-)Europa gereist. Nie hat jemand von uns bei Grenzübertritten einen Ausweis verlangt. Im Laufe der Zeit kannte man alle Grenzbediensteten.
Das Nichtvorhandensein seines Ausweises/Passes wurde bei dem Koch erst offensichtlich, als wir auf der Suche nach unsren Speisewagen in der Abstellanlage des Bahnhofes Konstanz (das Gelände liegt z.T. auf schweizer und deutschen Gebiet) herumstolperten und dabei über die Schweizer Grenze liefen. Ein übereifriger Zollbeamter stellte es bei der Kontrolle fest. Dafür musste der Koch dann 5 DM bezahlen und bekam ein provisorisches Dokument, welches für den Grenzübertritt ausreichte.
In der DDR wussten 90% der Bevölkerung, dass sie verarscht werden.
In der Bundesrepublik haben es 90% der Wähler immer noch nicht gemerkt.