Wie der Walkman in die DDR kam

[Edelknabe]

Irgendwie war ich zu der Zeit schon raus aus dem Alter mit dem Walkmankram. Erinnere mich einfach nicht, mich je für so ein Teil interessiert zu haben. Ich glaube in die 80er war im Alltag und der Familie anderer Kram wichtiger.Richtig viele Kohle machen zum Bsp.war enorm wichtig "denn ohne Moos nix los" in dieser DDR.Und dann diese tägliche Jagd, die fraß ja schon enorme Tageszeit, so "Gewusst wann, gewusst wo, und wie schnell komm ich da dran, eben ans Objekt der Begierde."

"Und wenn du es hattest wurde" Es "gebunkert. Das brachte gefühlte Wärme, der Sieg war deine,war eingefahren, die Beute sicher Nachhause gebracht. Also so ähnlich muss es den Jägern und Sammlern in der Urzeit gegangen sein."

Heute dieser Zuviel an Konsum, alles tröge, langweilig,kotz, viel zu viel, immer da, es geht dir nur noch auf den Geist, ich könnte.....ich will nicht mehr......

Rainer Maria

[Volker Zottmann]

In gewisser Weise hast Du recht Edelknabe.
Damals hat man jede Besorgung die klappte, als persönliche Erfolg gebucht.
Brauchtest Du Nägel um Bretter an die Wand zu kloppen, hast Du Dich gefreut wie Bolle, wenn die passende Größe gleich mal vorrätig war. Oder jeder andere Kauf, der Wartezeiten bedingte... Schrankwand, Sessel, Motorrad, Auto. Riesenfreude wenn es geklappt hat.
Heute registriert man vieles gar nicht mehr. Es ist eben jederzeit greifbar.
Dadurch ist das Leben aber auch reicher geworden, denn Du kannst Deine Freizeit sinnvoller ausgestalten als in sozialistischen Wartegemeinschaften zu verschimmeln.
Im Grunde wirst Du ob der heutigen Situation auch zufriedener sein.

GrußVolker

[Nostalgiker]

"Jederzeit greifbar" ist ein sehr dehnbarer Begriff.
Wenn ich knapp 8 Monate auf ein Möbel warten muß fühle ich mich durchaus "erinnert", auch bei bestimmten Automodellen usw.
Also nicht mal so tun als ob, sondern überprüfen in welchem Segment eingekauft wird.
Ist schon ein Unterschied ob ich einen Walkman für 30€ oder für 900€ kaufen möchte. Nur so als Beispiel.

[Dr. 213]

Haste erst zugeschlagen als das Teil reduziert war?
Anfänglich kostete der 1200 Mark wenn ich mich nicht irre. Die Dinger standen wie Blei in den Läden.
Dann auf 600 runtergesetzt und schwupp weg warn se.

Und im Westen sah man, wie man uns mit den Preisen veralberte. Die Dinge kosteten da bei 30.-Mark. Hier also das 20 bis 40-fache!

Ich erinnere diese ersten regulär im DDR- Kaufhaus erhältlichen Walkman auch noch.
Gab es in der Ausführung mit und ohne Radioteil. Kopfhörer mit Polstern in Orange. Etwa 900 ohne und 1100 mit Radio.

Ziemlich zeitgleich tauchten im Handel dazu die passenden gelben NC- Akkus aus Japan auf. Mit rotem Text bedruckt.
Das war dann wieder mehr was für mich zum basteln mit "besorgten" Funkgeräten und so.

Ich hatte 1985 im Westen den direkten Vergleich zur 30 DM Plastik- Klasse. Mein erster im Westen war so einer.
Diese Billig- Dinger waren aber nicht zu vergleichen mit den zugegeben unverschämt teuren Geräten im DDR- Geschäft.

Nein wirklich, das war schon recht ordentliche Qualität die sich die DDR da eingekauft oder durch Tauschgeschäfte besorgt hatte.
Das war jedenfalls kein Ramsch.

Im Westen mußte man Mitte der 80er etwa ab 100 DM für ein etwas besseres Gerät (ohne Radio) hinlegen.
Etwa 1987 hatte ich einen Aiwa HS- G35 mit 3 Band Equalizer und Auto- Reverse und mit Umschalter für Normal und Chrome.
Der war von Otto für 99,50 DM oder so. Liegt immer noch hier, hab ihn gerade mal angemacht und höre Nina Hagen.

Herzlichst
Dr. 213