Intershop: Die Gier der DDR nach D-Mark

Intershop: Die Gier der DDR nach D-Mark

Beitragvon Interessierter » 15. Mai 2020, 09:53

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Mit den Intershops hat die DDR mehr verdient als durch Häftlingsfreikäufe und Westkredite.

In Konsum und Kaufhalle besorgten sich die Menschen in der DDR das Profane für den Alltag, die Milchflaschen und den Kohlenanzünder. Doch daneben gab es auch Läden, die Sehnsuchtsobjekte verkauften: die Intershops. Das klang nach Westen, das roch nach Westen und die Umsätze stiegen und stiegen. Vor 40 Jahren, Anfang Februar 1974, war es schließlich auch DDR-Bürgern erlaubt, dort einzukaufen.


Vom "Transitlager" zur absoluten Goldgrube der DDR


Für den Wirtschaftshistoriker Matthias Judt ist es kein Wunder, dass die Erinnerung an die Läden bei vielen so lebendig ist. Zunächst nannten sich diese "Transitlager", später "HO Internationaler Basar". Der klangvollere Name Intershop tauchte 1956 auf. Bereits Mitte der 60er-Jahre gab es in der DDR mehrere 100 Verkaufsstellen. Vor allem Ausländer und Bundesbürger sollten angelockt werden, um ihre Devisen dort auszugeben. Besonders das Geschäft mit den West-Berlinern wurde schnell lukrativ, eine absolute Goldgrube. Mit den Intershops hat die DDR mehr verdient als durch Häftlingsfreikäufe und Westkredite.

Inseln der Glückseligkeit beim Familienspaziergang


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Einer von 470 Intershops in der DDR: In der Nähe des Bahnhofs Friedrichstraße in Berlin.

Intershops waren nicht nur einfach Läden, sondern für viele auch Inseln der Glückseligkeit beim sonntäglichen Familienspaziergang, gut ausgeleuchtete Paradiese fernab der sozialistischen Mangelwirtschaft, der kleine Westen im Osten. Allerdings waren sie der DDR-Regierung zumindest ideologisch peinlich. Lange Zeit wurde offiziell über sie geschwiegen. Im Dezember 1973 aber wurde das Devisengesetz geändert und ab Februar 1974 durften auch DDR-Bürger offiziell bis zu 500 DM besitzen und in den Intershops einkaufen.

Rasant wächst das Netz der meist schaufensterlosen und etwas versteckt liegenden Shops. 1977 gibt es 271 Läden, Spitzenreiter ist der Bezirk Rostock mit 36. Mit Einführung der Forumschecks 1979 brechen die Umsätze der Intershops ein, erzählt Wirtschaftshistoriker Matthias Judt. Doch diese Wertgutscheine blieben bis zum Ende der DDR Zahlungsmittel.

Alkohol, Zigaretten und Textilien sind die Umsatzbringer

1989 gab es in jeder DDR-Kreisstadt mindestens einen Intershop, 470 waren es insgesamt. Die Preise waren indes nicht einheitlich. In den Läden nahe der Grenze, an Transitstrecken und in den Intershop-Verkaufsstellen im Berliner Bahnhof Friedrichstraße waren die Preise der Hauptumsatzbringer – Alkohol, Zigaretten und Textilien – knapp unter den Preisen in der BRD. Im Rest der Republik lagen die Preise dagegen knapp über den Westpreisen.

Intershop lebt in schwarzen Scheiben gegenüber dem Leuchtturm weiter

Ein Intershop im Norden war der in der Warnemünder Parkstraße. Die rot angestrichene Holzbaracke gehörte zum Hotel Neptun und war eigentlich für die schwedischen Bauarbeiter beim Hotelneubau errichtet worden. Doch dann zog die wunderbare Welt der Westwaren ein, allerdings streng geschützt hinter Glas. Heute gibt es in Warnemünde zwar keinen Intershop mehr, aber gegenüber des Leuchtturms versteckt sich ein kleiner Laden, in dem die damals begehrten schwarzen Scheiben aus dem Laden noch zu finden sind. Andreas Buhse führt den Laden und hat ein kleines Regal für Intershop-Platten aufgestellt, die immer noch als Sammlerobjekte gelten.

https://www.ndr.de/geschichte/Intershop ... op101.html

Bei einem Besuch in Löbau war ich mit Bekannten in so einem Shop einkaufen. Als ich bemerkte wie sorgsam man sich die Kaufobjekte, aufgrund der nur knapp vorhandenen Möglichkeiten aussuchen musste, war mir das einfach peinlich, die Menschen taten mir leid und ich habe mich entsetzlich geschämt, im Gegensatz zu ihnen dort einfach einkaufen zu können, ohne lange überlegen zu müssen.
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Re: Intershop: Die Gier der DDR nach D-Mark

Beitragvon augenzeuge » 15. Mai 2020, 10:02

Das Foto spricht Bände. In den heruntergekommenen Obst und Gemüseladen wollte keiner....gab ja auch fast nüscht. [grins]
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Re: Intershop: Die Gier der DDR nach D-Mark

Beitragvon HPA » 15. Mai 2020, 10:05

Bei uns war der Intershop genau gegenüber vom Rat des Kreises. Da war man bei Abt Inneres immer im Bilde wer da so einkaufen ging. [flash]
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Re: Intershop: Die Gier der DDR nach D-Mark

Beitragvon Werner Thal » 15. Mai 2020, 10:12

Zumindest an der DDR-Küste gab es neben den Schiffsausrüstern die sog. Duty Free Shops für
- in erster Linie - Seeleute, die über Valuta verfügten, später aber auch für "Westbürger".

Dort gab es auch hochprozentigen Rum (75 Vol. %), gut zum Ansetzen von Rumtöpfen. [wink]

http://www.seeleute-rostock.de/content/ ... ment13.htm

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Zuletzt geändert von Werner Thal am 15. Mai 2020, 10:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Intershop: Die Gier der DDR nach D-Mark

Beitragvon augenzeuge » 15. Mai 2020, 10:17

Werner Thal hat geschrieben:Zumindest an der DDR-Küste gab es neben den Schiffsausrüstern die sog. Duty Free Shops für
- in erster Linie - Seeleute, die über Valuta verfügten, später aber auch für "Westbürger".

http://www.seeleute-rostock.de/content/ ... ment13.htm

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Das ist sehr interessant. Jetzt müsste man noch wissen, welche Rationen ein Schiff aus dem Westen so mitnahm.
AZ
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Intershop: Die Gier der DDR nach D-Mark

Beitragvon HPA » 15. Mai 2020, 10:25

Werner Thal hat geschrieben:Zumindest an der DDR-Küste gab es neben den Schiffsausrüstern die sog. Duty Free Shops für
- in erster Linie - Seeleute, die über Valuta verfügten, später aber auch für "Westbürger".

Dort gab es auch hochprozentigen Rum (75 Vol. %), gut zum Ansetzen von Rumtöpfen. [wink]

http://www.seeleute-rostock.de/content/ ... ment13.htm

W. T.


In meiner Heimat nutzte man dazu den Kumpeltod
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Re: Intershop: Die Gier der DDR nach D-Mark

Beitragvon Werner Thal » 15. Mai 2020, 10:32

Durch Hörensagen - Freunde und Bekannte und auch Kollegen - wurde auch 55 %iger Wodka o. ä. gerne genommen,
dadurch gab es eine andere Geschmacksvariante.

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Re: Intershop: Die Gier der DDR nach D-Mark

Beitragvon Kumpel » 15. Mai 2020, 11:37

Prima Sprit ging auch. [flash]
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Re: Intershop: Die Gier der DDR nach D-Mark

Beitragvon Edelknabe » 15. Mai 2020, 11:47

War das eigentlich "ein erotische ideologisches An- Reizgas" was in den Räumen dieser Intershops versprüht wurde? Weil, später nie wieder so gerochen, zumindest nicht in dieser Stärke. Weder bei Aldi, Lidl, Kaufland noch Horten, Breuninger und Galeria Kaufhof oder anderen Buden.Da müssen richtig gute Chemiker dran gewesen sein, um das so toll hinzubekommen.Bestimmt kamen die aus Buna, Schkopau, Leuna bzw.Espenhain und dachten sich, wir mixen hier mal was zusammen das Käufer wie benebelt in den Shop geht.

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Re: Intershop: Die Gier der DDR nach D-Mark

Beitragvon Kumpel » 15. Mai 2020, 11:52

Na ja Edelknabe , ansonsten hat es in der DDR ja vielerorts gestunken, da war man noch empfindsamer wenn's mal nicht stinkt.
In Erfurt im Shop neben dem Bahnhof stand mal ein russischer Offizier neben mir und hielt der Verkäuferin einen Rubelschein hin , die hat geguckt als ob der auf den Ladentisch gekackt hat. [flash]
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Re: Intershop: Die Gier der DDR nach D-Mark

Beitragvon Werner Thal » 15. Mai 2020, 12:09

Kumpel hat geschrieben:Prima Sprit ging auch. [flash]


Mit Primasprit hatte ich in den 1970er Jahren 1 x im Jahr Eierlikör zum Privatverbrauch
zusammengebastelt. Aber mit dem folgenden Jahrzehnt wurde auch der Primasprit in
normalen Tante-Emma-Läden knapper. Das Angebot verlagerte sich zunehmend in die
oben erwähnten Intershops und Duty Free Shops.

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Re: Intershop: Die Gier der DDR nach D-Mark

Beitragvon Volker Zottmann » 15. Mai 2020, 12:09

Edelknabes Wundergeruch ist auch heute zu erzeugen. Brauchst nur im DM-Eingangsbereich noch Kaffeepulver verstreuen und etwas Obst zertreten. Dann kommt der frühere Geruch schon stark zurück.
Der Grund war, dass aller Scheiß in einem Laden angeboten wurde. Ein Mix, den es so konzentriert heute nicht gibt.

Gruß Volker
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Re: Intershop: Die Gier der DDR nach D-Mark

Beitragvon Kumpel » 15. Mai 2020, 12:15

......und eine Lux Seife gegen die Wand werfen.
Ach so , nee , wir sind ja schon bei DM. [flash]
Kumpel
 

Re: Intershop: Die Gier der DDR nach D-Mark

Beitragvon pentium » 15. Mai 2020, 14:09

Ebenfalls zum Thema "Intershop"....
Re: Westpresse im Intershop?
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Re: Intershop: Die Gier der DDR nach D-Mark

Beitragvon Kumpel » 15. Mai 2020, 14:25

Apropos Intershop. Lief kürzlich eine Wiederholung von 2018 über den Rasthof Börde.
Da hatten die doch tatsächlich eine 1000 m² große Intershopkaufhalle hin geklotzt.
Da faselte auch einer sie hätten sich da ihre Bravo geholt.
Kumpel
 

Re: Intershop: Die Gier der DDR nach D-Mark

Beitragvon HPA » 15. Mai 2020, 14:55

https://www.maz-online.de/Brandenburg/E ... Intershops

Ich kann mich noch an einen Laden Höhe Niemegk auf der A9 erinnern. Diese Raststätte existiert alleidnsg nicht mehr
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Re: Intershop: Die Gier der DDR nach D-Mark

Beitragvon Werner Thal » 15. Mai 2020, 15:41

Mode-Magazine mit Strickanleitungen ?: 2 links- 2 rechts - eine fallen lassen. [grins]

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Re: Intershop: Die Gier der DDR nach D-Mark

Beitragvon Edelknabe » 15. Mai 2020, 18:24

Na mal Hand aufs Herz Männers, wer hatte denn zu DDR-Zeiten da drin etwas gekauft? Und wenn ja was? Ich lege schonmal vor. Erinnern tue ich mich an Matchboxautos für unsere kleine Tochter, Seifenkram plus Waschmittel und sogar mal ne Lammfelljacke, dazu unterschiedlicher Zinnkram weil damals irgendwie inn. Die DM dafür kam von der eigenen Feierabendarbeit, nicht von der Verwandtschaft.

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Re: Intershop: Die Gier der DDR nach D-Mark

Beitragvon Volker Zottmann » 15. Mai 2020, 18:46

Willst das wirklich wissen Edelknabe?
Für Handwerkerleistungen habe ich niemals auch nur 1 DM zu DDR-Zeiten verdient.
Geld gehabt habe ich dennoch etwas ...
Das Größte was wir je kauften, auch so 2 Jahre vor der Wende sicher, war ein 45 cm Geschirrspüler, der teurer als die 60 cm breiten war. Den habe ich in Halle, Silberhöhe gekauft. Für den Sohn damals einen Atari in Magdeburg und dort auch einen Kofferfernseher S/W noch für 365 DM.
Dann Bestecks und Holzbrettchen, alles im rustikalen Stil ... in Rostock.
Lebens-und Genussmittel haben wir nie gekauft, denn die bekamen wir direkt geschenkt.

Ab 1990 kamen dann die ganz harten Zeiten: Wir "mussten" alles selbst bezahlen. [laugh]

Gruß Volker
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Re: Intershop: Die Gier der DDR nach D-Mark

Beitragvon steffen52 » 15. Mai 2020, 19:37

Volker Zottmann hat geschrieben:Willst das wirklich wissen Edelknabe?
Für Handwerkerleistungen habe ich niemals auch nur 1 DM zu DDR-Zeiten verdient.
Geld gehabt habe ich dennoch etwas ...
Das Größte was wir je kauften, auch so 2 Jahre vor der Wende sicher, war ein 45 cm Geschirrspüler, der teurer als die 60 cm breiten war. Den habe ich in Halle, Silberhöhe gekauft. Für den Sohn damals einen Atari in Magdeburg und dort auch einen Kofferfernseher S/W noch für 365 DM.
Dann Bestecks und Holzbrettchen, alles im rustikalen Stil ... in Rostock.
Lebens-und Genussmittel haben wir nie gekauft, denn die bekamen wir direkt geschenkt.

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Man kann nur staunen wie Dich Deine Westverwandtschaft unterstützt hat! Ist ja Wahnsinn was sie Dir so für DM zukommen ließen. Aber wer natürlich jeden im Umfeld des Harzes und im Ausland kennt, da kann man es
schon glauben oder halt nicht!!! [denken] Aber alles okay, habe meiner Enkelin gestern auch ein Märchen vorgelesen!! [laugh]
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Re: Intershop: Die Gier der DDR nach D-Mark

Beitragvon Werner Thal » 15. Mai 2020, 19:41

DER SPIEGEL - 26 / 1989 PRESSE Für die Lieben

Die DDR lockert ihre Einfuhrsperren für westdeutsche Zeitschriften. Jüngste Patentlösung:
Freunde und Verwandte im Westen bezahlten Geschenk-Abos für Ost-Bürger.
Wer sich in der Frühzeit der DDR mit westlichen Zeitungen oder Zeitschriften erwischen ließ, mußte mit saftigen
Zuchthausstrafen rechnen. Noch Mitte letzten Jahres berichtete das Bundesministerium für innerdeutsche
Beziehungen über die Zurückweisung westdeutscher Zeitschriften bei "organisiertem Versand" durch Verlage
der Bundesrepublik.
Doch Schritt für Schritt lockert die DDR seit einiger Zeit die Zugangssperre für bunte West-Blätter. Seit über drei
Jahren darf der Hamburger Großverlag Gruner + Jahr seine Frauenzeitschrift "Sandra" (Auflage: 700 000) über etwa
30 der rund 200 Intershops ausliefern. Später wurde dort auch, alles nur gegen West-Währung,
das Gartenmagazin "Flora" (186 000) und Modehefte zugelassen.
Zwei andere Pressekonzerne, Heinrich Bauer in Hamburg und Kenne Burda in Offenburg, verbreiten neuerdings ein
Dutzend Illustrierte Blätter sogar im Direktvertrieb zwischen Rügen und Plauen - bestellbar über Geschenk-Abonnements
in der West-Republik für die Lieben drüben.

https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13495342.html

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Re: Intershop: Die Gier der DDR nach D-Mark

Beitragvon Volker Zottmann » 15. Mai 2020, 20:25

steffen52 hat geschrieben:Man kann nur staunen wie Dich Deine Westverwandtschaft unterstützt hat! Ist ja Wahnsinn was sie Dir so für DM zukommen ließen. Aber wer natürlich jeden im Umfeld des Harzes und im Ausland kennt, da kann man es
schon glauben oder halt nicht!!! [denken] Aber alles okay, habe meiner Enkelin gestern auch ein Märchen vorgelesen!! [laugh]
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Du ziehst falsche Schlüsse. Das meiste kam von Bekannten.

Gruß Volker
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Re: Intershop: Die Gier der DDR nach D-Mark

Beitragvon steffen52 » 15. Mai 2020, 21:21

Volker Zottmann hat geschrieben:
steffen52 hat geschrieben:Man kann nur staunen wie Dich Deine Westverwandtschaft unterstützt hat! Ist ja Wahnsinn was sie Dir so für DM zukommen ließen. Aber wer natürlich jeden im Umfeld des Harzes und im Ausland kennt, da kann man es
schon glauben oder halt nicht!!! [denken] Aber alles okay, habe meiner Enkelin gestern auch ein Märchen vorgelesen!!
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Du ziehst falsche Schlüsse. Das meiste kam von Bekannten.

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Ach von den vielen Bekannten aus dem Ausland! Bist eben ein Mann mit Beziehungen zum Klassenfeind und auch zu den Genossen gewesen! Hut ab! Bist doch nicht etwa auch über mehrere Ecken mit dem Baron verwandt??? [ich auch] [laugh]
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Re: Intershop: Die Gier der DDR nach D-Mark

Beitragvon Volker Zottmann » 15. Mai 2020, 21:34

Mit welcheM Baron denn?
Wenn du mein Leben nachgelesen hättest, dort wimmelt es mütterlicherseits von reichlich Freiherren, also Baronen. Ist mir nicht unbekannt. Allerdings verarmter Landadel seit dem Westfälischen Frieden.

Wer uns sehr tatkräftig unterstützte, war ein Dr., ein Landarzt aus Öhringen. Er war der Neffe unserer "Haus-oma" und freute sich, dass wir uns um die Witwe seines Onkels 10 Jahre kümmerten. So einfach ist die Erklärung.

Gruß Volker
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Re: Intershop: Die Gier der DDR nach D-Mark

Beitragvon steffen52 » 15. Mai 2020, 21:47

Volker Zottmann hat geschrieben:Mit welcheM Baron denn?


Gruß Volker

Da Du mich ja auch gerne als dumm und blöd hinstellst, antworte ich mal so wie Du. Hast den Sinn mit den Baron nicht verstanden!!! [hallo]
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Re: Intershop: Die Gier der DDR nach D-Mark

Beitragvon Volker Zottmann » 15. Mai 2020, 22:13

Darum fragte ich Dich ja, immer auf sinnvolle Antwort hoffend.
Von welchem Baron ist die Rede? Ich stehe auf dem Schlauch und hoffe Du antwortest.


Gruß Volker
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Re: Intershop: Die Gier der DDR nach D-Mark

Beitragvon Edelknabe » 16. Mai 2020, 05:29

Wenn man einmal so zurück denkt ist das eigentlich alles nur sinngemäß Schnulli gewesen, was man selber zu damaliger Zeit im Intershop gekauft hatte. Der Schuhkarton voll mit Matschboxautos steht heute vergessen im Spielzeugschrank meiner Enkelinnen, das Zinnzeugs schaut keiner mehr an außer ich selber, die Lammfelljacke ist lange Kleidercontainergeschichte und Seife und Waschmittel lange aufgebraucht. Alles vergänglich somit, der Hauch von Konsum hatte uns in der DDR durch diese Intershops nur vorher gstreift bis der dann nach 1990 voll zuschlug.

Jetzt könntest du den ganzen Mist kaufen und dir die Bude vollstellen, nur machen tut man es nicht mehr da irgendwie geläutert. Aber das hängt wohl auch mit dem Alter zusammen.

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Re: Intershop: Die Gier der DDR nach D-Mark

Beitragvon Kumpel » 16. Mai 2020, 06:52

Das ist doch mit fast allen Dingen so Edelknabe.
Irgendwann fliegt alles was du so zusammen gerafft hast in den Müll.
Kumpel
 

Re: Intershop: Die Gier der DDR nach D-Mark

Beitragvon Nostalgiker » 16. Mai 2020, 07:06

Einige gehen damit aber lieber zu "Rares für Bares" .........
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Intershop: Die Gier der DDR nach D-Mark

Beitragvon Kumpel » 16. Mai 2020, 07:37

Ein Leipziger Arbeitskollege wollte sein Klavier verkaufen und hatte bei Epsch Antik angerufen.
Der Besichtigungstermin hat keine drei Minuten gedauert und der Mann ist aus dem Haus gestürmt mit den Worten , zerhacken.
War in den achtzigern.
Der Schruz der im Intershop angeboten wurde bekommt sicherlich kein Händler Kärtchen.
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