" Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Alle Themen die eine Bezug zur Wende und Grenzöffnung haben. Persönliche Erlebnisse, Gedanken aus dieser Zeit, Dokumente und ähnliches.

Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon karnak » 26. September 2016, 11:06

AkkuGK1 hat geschrieben: Da könnt ihr euch die Wende noch so heroisch herbeireden.

Also ich kann zumindest bei mir nicht erkennen, dass ich irgendwas"heroisch herbeirede", ich stelle lediglich ein paar ,mir logisch erscheinende Zusammenhänge dar und benenne ein paar doch wohl unstrittige Fakten. Der Egon Krenz und seine positive oder negative Rolle in der Geschichte ist mir dabei völlig gleichgültig. Ich stelle nur fest, er hatte eine Rolle in der Geschichte und aus dieser ergaben sich Handlungen und Ergebnisse.
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Interessierter » 26. September 2016, 11:18

Zitat karnak:
Bleibt natürlich die Frage, wer weiß eigentlich nun was in diesem obersten Zirkel der Macht besprochen und entschieden wurde, die Schreiber solcher Artikel oder die, die damals dazugehören? Den Ersten glaubt man aus Prinzip nicht, den Anderen glaubt man von Prinzip und das doch wohl nur weil sie nicht dazu gehört haben und oder sich dazu bekennen dagegen gewesen und schon immer dagegen gewesen sein,von den Dingen in den angesprochenen Kreisen aber eigentlich nichts wissen können. Woraus sich dabei die Logik für einen wirklich neutralen Geschichtsbetrachter ergibt erschließt sich mir allerdings nicht.


Moin Kristian,
Deine sich wiederholenden Versuche Autoren, die für den Verlag Horch und Guck schreiben zu diskreditieren, können auch nichts an den belegten geschichtlichen Abläufen ändern.
Deine permanenten Unterstellungen, selbst wie hier gegenüber dem Historiker Kowalcuk, zu behaupten, dass er eigentlich nichts wissen kann, trifft wohl eher auf Dich zu.

Der Verfasser dieses Beitrages (Stefan Reinecke, 55, ist taz-Parlamentskorrespondent ) und der von ihm zitierte Historiker Kowalcuk, haben sicherlich ein ganz anderes Volumen an Wissen über die geschichtlichen Abläufe damals.
Auch wenn Du meinst, unter Deinem Begriff " Feinheiten " Autoren und Historikern Unwissenheit und bewußte Falschdarstellung unterstellen zu müssen, so ändert das jedoch überhaupt nichts an den geschichtlichen Abläufen.

Die Rotlichtbestrahlung der ehemaligen Diener dieser Diktatur muss doch sehr intensiv gewesen sein, wenn man nach mehr als 25 Jahren immer noch nicht in der Lage ist, die geschichtlichen Abläufe zu aktzeptieren; sondern meint statt dessen Autoren und Historiker diffamieren zu müssen.

So ganz falsch scheint mein Forumsfreund Wolfgang ( Wosch ) mit seiner Meinung da wohl doch nicht zu liegen. Ich hoffe nur, dass Deine langen Aufenthalte in Deinem " Eternitkabuff " keine bleibenden Schäden verursacht haben.. [grins]

Nach dem Einstellen diese Beitrages lese ich gerade das Nachstehende von Dir:

Ich stelle nur fest, er hatte eine Rolle in der Geschichte und aus dieser ergaben sich Handlungen und Ergebnisse.


Eine pauschale, nichtsagende und auch noch falsche Aussage, denn Du stellst nicht fest, dass er als Nachfolger von Honecker gewirkt hat ( das muss man übrigens nicht feststellen, das zeigt schon die Geschichte ), sondern Du bestreitest wie und ob er gehandelt hat!!
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon karnak » 26. September 2016, 13:10

Natürlich hat er als Nachfolger Honeckers gewirkt, als wessen denn sonst,dazwischen war nun mal keiner.
Und es kann jemand sein was er will, was seine Bildung und sein geschichtliches Wissen angeht, er wird niemals mehr zu Geschehnissen ,abglaufen innerhalb eines doch wohl sehr begrenzten Personenkreises, wissen als die beteiligten Personen selbst. Nur das habe ich zu bedenken gegeben. UND die Tatsache, dass aus diesem Wirken eben keinen Platz des himmlischen Friedens oder Internierung hervorging, dass das nicht passiert ist, daraus ergeben sich doch Schlüsse, völlig unabhängig davon wie man zu der Person Krenz ansonsten steht. Das zu akzeptieren, dass gebietet doch wohl etwas was man seriös nennt. Nur um diese Fakten ging es mir, dass sie nun mal existieren und das es logisch Entscheidungen gegeben haben muss die zu dieser Faktenlage geführt haben.
Und das nun dieser Horch und Guck Verlag haufenweise Quatschköppe zu Wort kommen lässt und zwar leicht beweisbar Quatschköppe, dass kannst Du nun wirklich nicht mir anlasten. Sehr wahrscheinlich hat es etwas mit den Brettern vorm Kopf zu tun, die sich die Verlagsmitarbeiter selbst verpasst zu haben scheinen und so leidet wohl der Eine unter seinem Brett der Andere unter seiner Eternitplatte. [flash]
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Beethoven » 27. September 2016, 10:05

Interessierter hat geschrieben:Die letzten Tage der SED - Keiner spricht mehr von den Terrornächten

Günter Schabowski war nicht der Maueröffner. Kurz nach seiner berühmten Pressekonferenz wurde „erhöhte Gefechtsbereitschaft“ ausgerufen. Wenige Tage zuvor hatte er noch friedliche Demonstranten verprügeln lassen. Eine Erinnerung.


Schnappatmung. Was ist denn das nun wieder für eine Ente?

Von einer höheren Stufe, also der "erhöhten Gefechtsbereitschaft" nach der Maueröffnung, ist mir jedenfalls nicht erinnerlich.

Gerade vor einigen Tagen saß bei mir im Büro ein Herr, der zur selben Zeit wie ich einst, die Militärakademie der NVA absolviert hat. Eben nur in einer anderen Fachrichtung, nämlich der, der Grenztruppen der Deutschen Demokratischen Republik. Er war am Tage der Grenzöffnung der Regimentskommandeur des östlichen Grenzabschnittes der DDR zu Berlin West. Er und der Regimentskommandeur des westlichen Grenzabschnittes, die beide die Worte Schabowskis gehört haben, haben, nachdem Teile der Bevölkerung an den Grenzübergangsstellen standen, sich entschlossen, auf eigene Gefahr hin, die Schlagbäume zu öffnen und den entsprechenden Befehl an den Kommandeur der jeweiligen GÜSt übermittelt. Das waren die eigentlichen Grenzöffner. Aber das will heute keiner mehr wissen.

Eine höhere Stufe der Gefechtsbereitschaft wurde daraufhin nicht befohlen auch wenn die heutigen Presseorgane und das Fernsehen pausenlos solche Dinge in die Welt posaunen.

Und das Schabowski, den ich nun wirklich nicht besonders leiden kann, angeordnet hat, dass man Demonstranten verprügelt, ist genau so eine Ente. Aber sicher lieber sich "Interessierter" Nennender, wirst Du uns (mir) dazu die entsprechenden Befehle aufzeigen können. Ansonsten ist das nämlich eine Verleumdung, in meinen Augen.

Gruß
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon HPA » 27. September 2016, 13:13

Zum Zeitpunkt der Maueröffnung bzw kurz danach in der Nacht vom 9./10.11.89 wurde erhöhte Gefechtsbereitschaft mindestens für die 1.MSD und das LstR 40 befohlen. Aussage Streletz

Und Schabowski als 1.Sekretär der Bezirksleitung der SED Ost-Berlin und entsprechend Vorsitzender der Bezirkseinsatzleitung Ost-Berlin trägt sehr wohl Verantwortung für die Prügelorgien zum 7.10.1989

Schabowski war auch der Einzigste aus der Politführungsriege , welcher zu seiner Verantwortung stand..

Von anderen in diesen Kreisen hört und liest man nur Rechtfertigendes bis hin zu blanker Desinformation, Geschichtsklitterei und Revisionismus.
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Beethoven » 27. September 2016, 15:25

Hm, nach der Öffnung der Grenze gab es keine "erhöhte GB" mehr. Davor gab es die, das wird keiner leugnen.
Es hätte ja auch keinen Sinn gemacht. Wozu hätte die erhöhte Stufe der GB auch gut sein sollen?

Schabowski gehörte nicht zum "inneren Zirkel", nicht zum Verteidigungsrat und hatte keinerlei Befehlsgewalt über Teile der NVA und der Grenztruppen der DDR.
Als Vorsitzender der BEL konnte er ebenfalls nicht Polizei oder Armee einsetzen. Er konnte Anfragen stellen und der NVR hätte dem zugestimmt oder auch nicht. Insofern konnte er solche Dinge nicht befehlen.
Über die NVA konnte sowieso keiner befehlen außer der NVR oder die jeweiligen Kommandeure.

Gruß
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon HPA » 27. September 2016, 15:41

Die erhöhte GB wurde sehr wohl NACH der Maueröffnung für benannte Truppenteile ausgegeben. Und wurde laut Streletz nach 25 Stunden wieder aufgehoben.


Wie bitte? Schabowski war Politbüromitglied, 1.Sekretär der BL der SED Berlin, das würde ich schon als inneren Zirkel bezeichnen.
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Wosch » 27. September 2016, 16:33

Ich denke mal das eine Diskussion über die Zuständer vor während und nach der Wende in der damaligen DDR mit einigen der hier anwesenden Vertretern von Angehörigen der damals herrschenden Schmagauken- Regime´s absolut sinnlos ist, da ja mittlerweile ja auch schon mitbekommen sein dürfte was dabei heraus kommt. Der Eine kontert mit den Hinweisen, der Feinheiten wegen alles richtig stellen zu müssen, wobei er um das Wesentliche herumeiert, spezielle Fragen nicht beantwortet und ansonsten seinen Gegenüber´n besserwissende Ahnungslosigkeit attestiert und deren Beiträge als Unsinn und Quark bezeichnet, der Andere "stolze" Kämpfer hält auch nach dem erzwungenden Abtreten seine ehemaligen Elite-Truppe für das, was sie nie waren, als eine zum Wohl der Arbeiter und Bauern-Bevölkerung treu nergebene Kampfgemeinschaft. Sich selber natürlich auch als Einen der ohne Fehl und Tadel sei und mit seinem damaligen militärischen "Durchblick" und heutigem Eindringen in die kapitalistische Marktwirtschaft, uns das "wahre" Leben meint erklären zu können.
Da gibt es noch nen Anderen, bei dem weiss man aber zumindestens nach dem Lesen von ein paar Beiträgen daß es sich um eine Art von verkommener Satire handelt und nimmt sie nicht ernst, bei den beiden Anderen ist es nicht zum Lachen, denn sie glauben an das was sie schreiben und verkaufen das als ihr WISSEN..
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon karnak » 27. September 2016, 16:53

Natürlich glaube ich an das was ich schreibe, sollte es denn anders sein, sollte ich denn wider besseren Wissens Erklärungen abgeben?
Und was ich weiß, dass weiß ich nun mal, ich verkaufe da nichts, ich stelle die Dinge von denen ich die Zusammenhänge kenne dar und zwar so ,dass meine Erklärungen schon auf Grund der Logik einleuchten müssten. Dagegen zu kontern mit immer wieder den gleichen Pauschalwahrheiten wie Diktatur ,Stasi Überwachung oder Mauertoten und ähnlichem ist da nun nicht sonderlich einfallsreich und auf die Dauer ziemlich ermüdend.
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Wosch » 27. September 2016, 17:48

karnak hat geschrieben:Natürlich glaube ich an das was ich schreibe, sollte es denn anders sein, sollte ich denn wider besseren Wissens Erklärungen abgeben?
Und was ich weiß, dass weiß ich nun mal, ich verkaufe da nichts, ich stelle die Dinge von denen ich die Zusammenhänge kenne dar und zwar so ,dass meine Erklärungen schon auf Grund der Logik einleuchten müssten. Dagegen zu kontern mit immer wieder den gleichen Pauschalwahrheiten wie Diktatur ,Stasi Überwachung oder Mauertoten und ähnlichem ist da nun nicht sonderlich einfallsreich und auf die Dauer ziemlich ermüdend.




Das ist ja Dein Problem. Heute ermüdet es Dich, aber als das damals alles passierte da warst Du hellwach.
Wenn'ste ein Taschentuch brauchst, sag'ste Bescheid.
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon karnak » 27. September 2016, 17:55

Mich ermüdet heute diese Gebetsmühlen Argumentation zu grundsätzlichen Dingen über die man sich nicht mehr streiten braucht, die lange klar und geklärt sind. Mit mir braucht man nicht mehr darüber zu diskutieren ob die DDR eine Diktatur war oder nicht oder wo der Sinn des "antifaschistischen Schutzwalls" lag.
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Volker Zottmann » 27. September 2016, 18:05

Dann wartet doch mal Morgen noch ab!
Der Vize-Verteidigungsminister der DDR, Generaloberst Fritz Streletz, der sich bis heute stets missverstanden fühlt, wird nämlich morgen 90 Jahre alt.
Da er noch geistig sehr rege ist (wird erzählt) , wird er uns da gewiss die Taschen aufs neue vollhauen.
Und nur seine ist die unumstößliche und einzige Wahrheit. [laugh]

Gruß Volker
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon augenzeuge » 28. September 2016, 18:30

Beethoven hat geschrieben:Hm, nach der Öffnung der Grenze gab es keine "erhöhte GB" mehr. Wozu hätte die erhöhte Stufe der GB auch gut sein sollen?

Schabowski gehörte nicht zum "inneren Zirkel"...

Gruß


Beethoven, das glaubst du nach vielen Jahren so immer noch? Was machen wir nur falsch, dass es uns nicht gelingt, dich von der Wahrheit zu überzeugen?

AZ
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„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Wosch » 28. September 2016, 19:28

karnak hat geschrieben:Mich ermüdet heute diese Gebetsmühlen Argumentation zu grundsätzlichen Dingen über die man sich nicht mehr streiten braucht, die lange klar und geklärt sind. Mit mir braucht man nicht mehr darüber zu diskutieren ob die DDR eine Diktatur war oder nicht oder wo der Sinn des "antifaschistischen Schutzwalls" lag.




Weisst Du Karnak, mich ermüdet auch so manches was Du hier so ablässt und ganz besonders wenn Du meinst das wir uns über das Grundsätzliche nicht mehr unterhalten bräuchten. Ja wo sind wir denn hier, ist das nicht ein Forum in dem es um die DDR als Solches zu gehen hat, in dem Dein "Schweinestall" in der Toscana hinter all dem Themen zur DDR nur die zweite Geige zu spielen hat und wo gerade die Themen, welche Dir ganz besonders auf den Geist zu gehen scheinen, wie Stasi, Diktatur, Unterdrückung und Tote durch den "Antifaschistischen Schutzwall" mit allem was dazu gehörte wichtiger sein müssen als Deine offen vorgetragen Befindlichkeiten?
Du hast Dir nun mal ein Forum ausgesucht in dem das Thema DDR mit allem was dazu gehörte an erster Stelle zu stehen hat, dass Du nun mal in dieser DDR an einer Stelle mitgedient hattest die Dir nicht unbedingt bei mir (und wahrscheinlich auch noch bei einigen Anderen) nicht unbedingt zur Ehre reicht, solltest Du von Deiner gepriesenen Logik eigentlich verstehen. Wenn ich aber auf Deine angesprochenen Befindlichkeiten Rücksicht nehmen würde und mein Schreibverhalten Dir gegenüber so ändern würde wie es Dir genehm wäre, dann wäre ich hier nicht der ich bin, sondern machte mich hier zu einem Menschen ohne Rückgrat und um damit wieder die Kurve zur DDR zu bekommen, solche Menschen waren Euch damals doch am liebsten.
Nein Karnak, das kannst Du nicht von mir erwarten.
Wir sind hier nicht bei "Wünsch Dir was" sondern bei "So iss'es"!

Schönen Gruß aus Kassel.
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Beethoven » 30. September 2016, 10:38

augenzeuge hat geschrieben:
Beethoven hat geschrieben:Hm, nach der Öffnung der Grenze gab es keine "erhöhte GB" mehr. Wozu hätte die erhöhte Stufe der GB auch gut sein sollen?

Schabowski gehörte nicht zum "inneren Zirkel"...

Gruß


Beethoven, das glaubst du nach vielen Jahren so immer noch? Was machen wir nur falsch, dass es uns nicht gelingt, dich von der Wahrheit zu überzeugen?

AZ



Nun lieber AZ, wenn die vermeintliche Wahrheit, die Wahrheit ist, dann kann man mich ganz sicher überzeugen.

Jedoch, um auf die beiden Punkte einzugehen, eine erhöhte Stufe der GB gab es nach der Öffnung des Antifaschistischen Schutzwalls nicht. Im Gegenteil. Es gab die Anordnung, das Angehörige der NVA, die Jungs an den Grenzübergangsstellen verstärken sollten und weitere Stellen an der Grenze geöffnet werden sollen.
Ob das noch in Tat umgesetzt worden ist, weiß ich nicht.

Und Schabowski, gehörte innerhalb des Politbüros schon zum inneren Kreis jedoch nicht, was militärische Belange anging.

Gruß
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Kumpel » 30. September 2016, 10:49

Wer von Honeckers Hofschranzen im Politbüro war denn im November 1989 eigentlich noch willens oder in der Lage die Situation im Land realistisch einzuschätzen oder Entscheidungen zu treffen?
Putzig ist ja das die Mär vom antifaschistischen Schutzwall von den Genossen bis in die Gegenwart getragen wird.
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Volker Zottmann » 30. September 2016, 10:57

Kumpel hat geschrieben:Wer von Honeckers Hofschranzen im Politbüro war denn im November 1989 eigentlich noch willens oder in der Lage die Situation im Land realistisch einzuschätzen oder Entscheidungen zu treffen?
Putzig ist ja das die Mär vom antifaschistischen Schutzwall von den Genossen bis in die Gegenwart getragen wird.


Die können reden was sie wollen!
Es war ein Gefängniszaun, den Millionen Eingesperrte fluchtartig durchbrachen, als die historische Möglichkeit gegeben war.

Gruß Volker
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Dr. 213 » 30. September 2016, 21:09

Kumpel hat geschrieben:Wer von Honeckers Hofschranzen im Politbüro war denn im November 1989 eigentlich noch willens oder in der Lage die Situation im Land realistisch einzuschätzen oder Entscheidungen zu treffen?
Putzig ist ja das die Mär vom antifaschistischen Schutzwall von den Genossen bis in die Gegenwart getragen wird.


Ja Kumpel, und zwar vom recht komfortablen Alterssitz aus, mit den Vorzügen einer freien Gesellschaft und mit all den schönen Angeboten.
Wo man, wenn sich im gesegneten Alter die vom vielen überwachen und Grenze spielen so geschundenen Knochen mal wieder melden,
einfach für wenige Euros in wärmeren Ländern überwintern kann. Ohne vorher bei einer VP- Meldestelle als Bittsteller aufzuschlagen.
Oder noch besser, wenn man sich aus Spass und Liebhaberei gleich einen ganzen Schweinestall im schönen Italien leisten kann.

Als DDR- Renter einfach undenkbar. Von der in den sozialistischen Bruderländern als wenig wertvoll angesehenen DDR- Mark ganz zu schweigen.
In der ollen DDR konnte man höchsten in den Klub der Volsksolidarität oder in den ehmemaligen VEB zum billigen Mittagstisch gehen.

Aber egal, auch für die Immernoch- Stalinisten wurde die Mauer zertreten. Auch wenn sie es lieber nicht zugeben wollen, dass sie ihre
Lebenskraft und Zeit an einer schlechte Sache vergeudet haben. Ich wette, dass es ihnen aber insgeheim ganz recht ist, wenn sie heute
-unerwartet und leistungslos- die Früchte des ehemaligen Klassenfeindes genießen dürfen.

Gruss
Dr. 213
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Kumpel » 1. Oktober 2016, 08:11

...von der Sonne verwöhnt....jpg
Dr. 213 hat geschrieben:
Ja Kumpel, und zwar vom recht komfortablen Alterssitz aus, mit den Vorzügen einer freien Gesellschaft und mit all den schönen Angeboten.
Wo man, wenn sich im gesegneten Alter die vom vielen überwachen und Grenze spielen so geschundenen Knochen mal wieder melden,
einfach für wenige Euros in wärmeren Ländern überwintern kann.
..........................
Gruss
Dr. 213


Braun gebrannt und wohlgenährt lässt es sich doch trefflich schwadronieren.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Kumpel
 

Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon HPA » 1. Oktober 2016, 09:51

Jedoch, um auf die beiden Punkte einzugehen, eine erhöhte Stufe der GB gab es nach der Öffnung des Antifaschistischen Schutzwalls nicht.


Unsinn wird durch ständiges Wiederholen auch nicht wahrer.
HPA
 

Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Beethoven » 1. Oktober 2016, 09:57

HPA hat geschrieben:
Jedoch, um auf die beiden Punkte einzugehen, eine erhöhte Stufe der GB gab es nach der Öffnung des Antifaschistischen Schutzwalls nicht.


Unsinn wird durch ständiges Wiederholen auch nicht wahrer.



Da gebe ich Dir 100 %-ig recht. [laugh]
Aber Du kannst die Unwahrheit gerne weiter wiederholen.


Trennung

"Antifaschistischer Schutzwall" klingt so schön. Viel schöner als "Mauer". Und außerdem springen da die üblichen Verdächtigen so schön drauf an. [flash]

Gruß
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Kumpel » 1. Oktober 2016, 10:07

Ach nee, heute soll das ein Scherz sein? Als strammer NVA Offizier hast du doch diesen Schmarrn den dir deine ideologischen Vortänzer eingetrichtert haben selber geglaubt.
Kumpel
 

Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Werner Thal » 1. Oktober 2016, 10:23

Zum eingestellten Foto von @Kumpel am 1. Oktober 2016, 09:11 :

hier stelle ich einen SPIEGEL-Online Artikel über die im Foto zu sehende rechte Person ein:

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-18423339.html

Übrigens - ohne weiteren Kommentar von mir!!

W. T.
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon HPA » 1. Oktober 2016, 10:39

Beethoven hat geschrieben:
HPA hat geschrieben:
Jedoch, um auf die beiden Punkte einzugehen, eine erhöhte Stufe der GB gab es nach der Öffnung des Antifaschistischen Schutzwalls nicht.


Unsinn wird durch ständiges Wiederholen auch nicht wahrer.



Da gebe ich Dir 100 %-ig recht. [laugh]
Aber Du kannst die Unwahrheit gerne weiter wiederholen

Gruß


Ja, genau. Weil Du Quark schreibst. Die erhöhte GB wurde am 10.11. 89 ausgerufen und 25 Stunden später wieder aufgehoben.
NACH Öffnung der Mauer.

http://www.aggi-info.de/SB_IH/fileadmin ... 5/Art1.pdf
Zuletzt geändert von HPA am 1. Oktober 2016, 11:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon karnak » 1. Oktober 2016, 10:52

Dr. 213 hat geschrieben:Oder noch besser, wenn man sich aus Spass und Liebhaberei gleich einen ganzen Schweinestall im schönen Italien leisten kann.


[grin] Also ich bin nicht leistungslos dazu gekommen, ich habe dafür mittlerweile gute 26 Jahre den Buckel krumm gemacht. Und zwar mit einem Job nach dem in den ganzen Jahren ziemlich wenige gestrebt haben, er ist nämlich mit ein paar"Unannehmlichkeiten " verbunden, fast so wie in der Zeit in der ich mir für die Stasi die Nächte und Wochenenden um die Ohren geschlagen habe. Und weil das die ganzen 26 Jahre immer so war konnte ich zum Einem auch immer mal wieder die große Fresse haben, ein Aspekt der mir nie völlig unwichtig war [flash] ,und zum Anderen waren meine West-Chefs genötigt die Buckelei entsprechend zu vergüten.
Und so wird es wohl so kommen, dass ich mit dem 31.08.18 ,zumindest für ein paar Jahre, hier die Segel streiche und meinen Alterssitz im sonnigen Süden beziehe. Da ich das mit ehrlicher Arbeit verdient habe treibt mich auch keine übergroße Scham um deswegen. [wink]
Ich weiß auch nicht so richtig was unser eins nun eigentlich hätte machen sollen. Das System Bundesrepublik hat mir nichts geschenkt, ich habe auch nichts gefordert oder in Abspruch genommen. Ich und der überwiegende Teil der Stasi Leute hat sich in das System integriert, keine Werwolfbewegung gegründet, wir sind "nützliche Mitglieder der Gesellschaft" geworden, wo ist nun eigentlich noch ein Problem?
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Wosch » 1. Oktober 2016, 12:43

Kumpel hat geschrieben:Ach nee, heute soll das ein Scherz sein? Als strammer NVA Offizier hast du doch diesen Schmarrn den dir deine ideologischen Vortänzer eingetrichtert haben selber geglaubt.




Geglaubt wird er es sicher nicht haben (so wie der Rest vom Fest), denn so naiv kann nur ein Vollidiot gewesen sein.
Karnak möge mir verzeihen wenn ich frage wieso man dann seine eigene Bevölkerung ins Visier nahm?
T'schuldigung für's Nerven.
Übermorgen feiern wir das wiedervereinte Deutschland, ein Jahrestag an den ich mich freudig erinnere weil er das Ende einer unnatürlichen Gewaltherrschaft bedeutete und dem unterdrückten Volk die Freiheit gab sich nieder zu lassen, da wo man es möchte.

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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Dr. 213 » 1. Oktober 2016, 12:55

Sei es Dir gegönnt Kristian. Ist doch prima, wenn Du damit Spass hast.
Finde ich dreimal besser, als deine wunderlichen ehemaligen Kollegen die z.B. "HERR Y" auf der
Klingel im Plattenbau zu stehen haben. Und deren Höhepunkte im Alltag der Besuch von
Demonstrationen und Mini- Aufmärschen an den Örtlichkeiten stalinistischer Nostalgie sind.
Die immer noch stolz auf ihre tschekistische Treue und Verschwiegenheit sind.

Und ich gönne es Dir auch, weil Du in meinen Augen für die Drecksarbeit eines Regims benutzt wurdest.
Vielleicht sogar mit der Überzeugung, einer guten Sache zu dienen. Ich wäre ja beinahe auch mal Teil
dieser ehrenwerten Gesellschaft geworden. Zum Glück bin ich damals rechtzeitig aufgewacht.
Wo doch alles so sinnlos war. Die Schichten in der Asbest- Bude, zugige und abgasgeschwängerte Luft und
dazu die Stempelfarbe an den Fingern aus Pässen von Ländern, die man selbst nie bereisen werden würde.
Und das alles für nüscht, zugegeben das freilich wußte man so richtig erst nach der 89er Inventur.

Gruss
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon karnak » 1. Oktober 2016, 14:04

Wosch hat geschrieben:Karnak möge mir verzeihen wenn ich frage wieso man dann seine eigene Bevölkerung ins Visier nahm?

Dir verzeihe ich doch so ziemlich alles. [wink] Ansonsten kannst Du mich gerne für einen Vollidioten halten aber das vermeintliche ins Visier nehmen der eigenen Bevölkerung, dass war mir damals in dem Umfang wie man das heute vermuten kann gar nicht so klar. Ich wusste zwar, dass es z.B. die XX gab und was die für einen Arbeitsgegengenstand haben, aber von deren konkreten Tun und einer vermeintlichen Intensität, davon hatte ich wenig bis keine Ahnung. Dazu kam, dass ich, und das habe ich immer wieder mal beschrieben, außerhalb meines Lebens im MfS keineswegs den Eindruck hatte ein Übermaß der Bevölkerung lebt in Angst und Schrecken und tot unglücklich ob einer wie immer gearteten und agierenden Diktatur. Dann schon viel eher in einer Verärgerung auf Grund der unzureichenden Befriedigung der materiellen Bedürfnisse. Das es uns doch noch gelingen könnte dieses Dilemma zu lösen, diese Hoffnung habe ich allerdings lange nicht aufgegeben.
Dienstlich habe ich nach meinem Empfinden hoheitliche Aufgaben eines Staates realisiert und bei der sich bietenden Gelegenheit ein kleines bisschen Geheimdienstarbeit gemacht, Abschöpfen des Reiseverkehrs nannte man das damals, heute sagt man bespitzeln dazu, aber auch nur dann wenn es das Tun des MfS betrifft. Kannst nun machen was Du willst, auch deswegen bin ich nicht völlig von Scham erfüllt. Wenn ich aus heutiger Sicht und mit heutigen Kenntnisstand auch nicht auf alles unbedingt stolz bin was ich damals zu realisieren hatte und realisiert habe.
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Wosch » 1. Oktober 2016, 15:19

karnak hat geschrieben:
Wosch hat geschrieben:Karnak möge mir verzeihen wenn ich frage wieso man dann seine eigene Bevölkerung ins Visier nahm?

Dir verzeihe ich doch so ziemlich alles. [wink] Ansonsten kannst Du mich gerne für einen Vollidioten halten aber das vermeintliche ins Visier nehmen der eigenen Bevölkerung, dass war mir damals in dem Umfang wie man das heute vermuten kann gar nicht so klar. Ich wusste zwar, dass es z.B. die XX gab und was die für einen Arbeitsgegengenstand haben, aber von deren konkreten Tun und einer vermeintlichen Intensität, davon hatte ich wenig bis keine Ahnung. Dazu kam, dass ich, und das habe ich immer wieder mal beschrieben, außerhalb meines Lebens im MfS keineswegs den Eindruck hatte ein Übermaß der Bevölkerung lebt in Angst und Schrecken und tot unglücklich ob einer wie immer gearteten und agierenden Diktatur. Dann schon viel eher in einer Verärgerung auf Grund der unzureichenden Befriedigung der materiellen Bedürfnisse. Das es uns doch noch gelingen könnte dieses Dilemma zu lösen, diese Hoffnung habe ich allerdings lange nicht aufgegeben.
Dienstlich habe ich nach meinem Empfinden hoheitliche Aufgaben eines Staates realisiert und bei der sich bietenden Gelegenheit ein kleines bisschen Geheimdienstarbeit gemacht, Abschöpfen des Reiseverkehrs nannte man das damals, heute sagt man bespitzeln dazu, aber auch nur dann wenn es das Tun des MfS betrifft. Kannst nun machen was Du willst, auch deswegen bin ich nicht völlig von Scham erfüllt. Wenn ich aus heutiger Sicht und mit heutigen Kenntnisstand auch nicht auf alles unbedingt stolz bin was ich damals zu realisieren hatte und realisiert habe.




Kann es sein das Du mich da falsch verstanden hattest, in Bezug auf das "ins Visier nehmen" meinte ich eigentlich das gezielte Abknallen von Flüchtlingen am sogenannten Antfaschistischen Schutzwall. Im Hinsicht darauf das ich Dich nicht schon wwieder "ermüden" wollte, hatte ich mich mal gewählter ausdrücken wollen (deeskalierend) und schon führt es zu Missverständnissen.
Wieso sollte ich Dich für einen Idioten halten, Du hattest doch gewusst das der "Antfaschistische Schutzfall" in erster Linie zur Verhinderung von Republikfluchten konzeptiert war, oder etwa nicht?
Im Zusammenhang damit das Du heute meinst Alles richtig stellen zu können, denke ich nicht das Du damals so naiv sein konntest. Das eigene Hemd wird Dir auch damals schon mehr wert gewesen sein als das Wohl und Befinden der eingesperrten Arbeiter und Bauern.


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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon karnak » 1. Oktober 2016, 15:57

Wosch hat geschrieben: Du hattest doch gewusst das der "Antfaschistische Schutzfall" in erster Linie zur Verhinderung von Republikfluchten konzeptiert war, oder etwa nicht?

Natürlich habe ich das gewusst, auch das dieser Begriff nur lächerliche Propaganda ist, dass wusste jeder in der DDR, vom Generalsekretär bis zum Friedhofsgärtner.
Mit dem"gezielten Abknallen", dass ist natürlich wieder ein Streitpunkt, trotz Schießbefehl oder Schusswaffengebrauchsbestimmung, oder wie immer man das Ganze nun nennt ging es eben nicht um ein bedingungsloses und prinzipielles gezieltes Abknallen. Wäre das so gewesen, dieser Schießbefehl/Schusswaffengebrauchsbestimmung und die täglichen Vergatterungen bei den GT hätte man dann wesentlich kürzer fassen können.Dass gehört nun mal zur ganzen Wahrheit dazu, ist eine der "Feinheiten", muss gesagt werden auch wenn es nicht in das Prozedere der Abrechnung passt.
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