" Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Alle Themen die eine Bezug zur Wende und Grenzöffnung haben. Persönliche Erlebnisse, Gedanken aus dieser Zeit, Dokumente und ähnliches.

" Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Interessierter » 28. Juni 2016, 10:55

SED - PDS Parteichef Gysi trifft den französischen Präsidenten Mitterand am 21. Dezember 1989 im Berliner Palasthotel.

Zweifellos war Mitterrand und Gysi bei ihrem Gespräch am 21. Dezember 1989 der Erfolg Kohls in Dresden bekannt. Für den SED-PDS-Vorsitzenden war ein Ziel, Mitterrand den Eindruck zu vermitteln, dass die übergroße Mehrheit der DDR-Bürger gegen die Wiedervereinigung sei. Die Befürworter seien zum großen Teil "naiv". Es gebe aber auch einen "ganz aggressiven" Kern. Damit wollte er offensichtlich andeuten, dass es sich um verkappte Neonazis handelte. Vor allem Naive und Neonazis – das war das Potential, so sollte Mitterrand glauben, das die Einheit Deutschlands wollte (sic !).
Ob ihm das sein französischer Gesprächspartner abgenommen hat, bleibt offen. Immerhin äußerte Mitterrand im Abschlussgespräch mit Modrow und Manfred Gerlach, dem Staatsratsvorsitzenden: "Nicht zusammengetroffen sei er mit solchen [Gesprächspartnern], von denen die sofortige Wiedervereinigung verlangt wird. Er wisse nicht, wer sie vertritt, ihm sei aber bekannt, dass sie sich auf andere Weise Gehör verschaffen."16

Jeden Tag strömten zu diesem Zeitpunkt etwa 3000 Menschen von Ost nach West. Von "mutigen Beschlüssen der Führung der DDR für die Entwicklung der Demokratie und Freiheit in der DDR" hatten sie nichts gespürt und die Hoffnung aufgegeben, dass sich in absehbarer Zeit in dieser Richtung etwas ändern könnte. Von ihnen waren zweifellos die wenigsten "naiv" und die Zahl von Neonazis dürfte kaum ins Gewicht gefallen sein. Aber ganz sicher war die absolute Mehrheit für die Einheit Deutschlands.

Die offene Grenze lag Partei und Regierung in der DDR schwer im Magen. Sie war zum sichtbarsten Zeichen für die notwendige Wiedervereinigung geworden. In den Gesprächen mit den französischen Vertretern beklagten Gerlach, Gysi und auch Modrow die angeblich negativen Folgen der Grenzöffnung durch die Aufhebung der Visapflicht für bundesdeutsche Staatsbürger. Der DDR drohe der Ausverkauf durch den Westen und noch anderes Ungemach. Die DDR-Regierungsvertreter Gerlach und Modrow beließen es in ihren Gesprächen mit Mitterrand17 bei reichlich oberflächlichem Jammern. Nur einer wurde konkret: Gregor Gysi. Wenn das so weiter gehe, dann müsse man die Grenzöffnung wieder rückgängig machen, erklärte er Mitterrand.


Den interessanten und längeren Bericht findet man hier:
http://www.horch-und-guck.info/hug/arch ... -68/06814/
Interessierter
 

Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon augenzeuge » 28. Juni 2016, 15:22

Die Befürworter seien zum großen Teil "naiv".


Der Vorwurf wird immer noch angewandt.... [grin]

Gysi im Höhenflug..."müssen wir die Grenze wieder zumachen"..... [flash]

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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Olaf Sch. » 28. Juni 2016, 16:38

das hätte ich sehen wollen, wie die die Grenze wieder dicht machen wollten - im Dezember waren alle Lieder gesungen. Die wären gelyncht worden und keine NVA/GT wäre da noch denen zur Seite gesprungen...
Olaf Sch.
 

Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Volker Zottmann » 28. Juni 2016, 16:39

... Und dann erwägen einige "Mitbürger" ernsthaft, dass solch ein Mensch Deutschland als Bundespräsident repräsentieren könnte. [sick]

Gruß Volker
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon karnak » 28. Juni 2016, 17:07

Volker Zottmann hat geschrieben:... Und dann erwägen einige "Mitbürger" ernsthaft, dass solch ein Mensch Deutschland als Bundespräsident repräsentieren könnte. [sick]

Gruß Volker

Es wäre natürlich schön wenn dieser Horch und Guck Verein auch mal einen der Kritisierten zu Wort kommen lassen würde,dann würde nämlich etwas klarer werden warum und weshalb ein Vertreter von "Pro -DDR" damals die Lage so und nicht anders beurteilt hat,welche Gefahren er gesehen hat. Ob er das heute immer noch so sieht und ob eine Grenzschliesung im Stile der alten Mauer gemeint war bleibt offen und fraglich.Aber solche üblen Unternehmungen wie dieser Horch und Guck Verein haben an der Beantwortung solcher Fragen natürlich nicht das geringste Interesse,ihnen geht es nur um dumpfen Klassenkampf gegen die die ihnen nicht in den Kram passen.
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon augenzeuge » 28. Juni 2016, 17:10

karnak hat geschrieben:welche Gefahren er gesehen hat.


Ja, die Mauer stand nur so lange, weil man Gefahren gesehen hat. Alles passierte zum Schutz. Ich weiß... [blush]
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon karnak » 28. Juni 2016, 17:32

augenzeuge hat geschrieben:
Ja, die Mauer stand nur so lange, weil man Gefahren gesehen hat. Alles passierte zum Schutz. Ich weiß... [blush]
AZ

Das ist doch Quark,darum ging es doch zu der Zeit gar nicht mehr und dem Gysi mit Sicherheit auch nicht.Damals lebte man noch in der Illusion einer reformierbaren DDR und natürlich haben die die das wollten Vorstellungen wie man das bei offenen Grenzen bewerkstelligen will.Zu dem Zeitpunkt herrschte nämlich Anarchie und völlig ungeregelte Bestimmungen zwischen immer noch 2 Staaten.
Wenn ich nicht so leidensfähig wäre würde ich mich mit dem teilweise dummen Zeug und Propagandamist von diesen Horch und Guck Spinnern gar nicht mehr befassen.
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Volker Zottmann » 28. Juni 2016, 17:53

karnak hat geschrieben:Damals lebte man noch in der Illusion einer reformierbaren DDR und natürlich haben die die das wollten Vorstellungen wie man das bei offenen Grenzen bewerkstelligen will
Wenn ich nicht so leidensfähig wäre würde ich mich mit dem teilweise dummen Zeug und Propagandamist von diesen Horch und Guck Spinnern gar nicht mehr befassen.


Einige lebten wohl tatsächlich mit dieser Illusion. Aber "man" zu schreiben ist falsch. Also ich lebte ohne diesen Gedanken an einen erneuten Menschen-Großversuch. Und die breite Masse wollte den sicher auch nicht. Wenn, dann wären diesen Illusionisten auch noch die letzten Bevölkerungsteile abgehauen.
Das ist tatsächlich genauso ein Quark, mit dem DDR-Erneuerungsgedanken, wie der von den Spinnern, die einen neuen Planeten besiedeln wollen, weil es auf der Erde nicht klappt.
Das "teilweise dumme Zeug" von diesen Horch und Guck Spinnern, ist doch allenfalls ein Spiegel, der Euch Damaligen vors Antlitz gehalten wird.

Gruß Volker
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon karnak » 28. Juni 2016, 18:05

Volker Zottmann hat geschrieben:
Einige lebten wohl tatsächlich mit dieser Illusion. Aber "man" zu schreiben ist falsch. Also ich lebte ohne diesen Gedanken an einen erneuten Menschen-Großversuch. Und die breite Masse wollte den sicher auch nicht. Wenn, dann wären diesen Illusionisten auch noch die letzten Bevölkerungsteile abgehauen.
Das ist tatsächlich genauso ein Quark, mit dem DDR-Erneuerungsgedanken, wie der von den Spinnern, die einen neuen Planeten besiedeln wollen, weil es auf der Erde nicht klappt.
Das "teilweise dumme Zeug" von diesen Horch und Guck Spinnern, ist doch allenfalls ein Spiegel, der Euch Damaligen vors Antlitz gehalten wird.

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Es ging nicht um Deinen Großversuch,es ging darum das ein Beitritt zu diesem Zeitpunkt noch völlig unklar und durchaus umstritten war,dass für Dich zu dem Zeitpunkt schon alles klar war ehrt Dich natürlich. [flash]
Und Spiegel kann man wegen mir gerne vorhalten, diese völlig undifferenzierte Bewertung von Geschehnissen und Abläufen ist aber nun mal schlichtweg dümmlich, weil der Sinn des Ganzen leicht zu durchschauen ist.
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon steffen52-1 » 28. Juni 2016, 19:16

karnak hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:
Einige lebten wohl tatsächlich mit dieser Illusion. Aber "man" zu schreiben ist falsch. Also ich lebte ohne diesen Gedanken an einen erneuten Menschen-Großversuch. Und die breite Masse wollte den sicher auch nicht. Wenn, dann wären diesen Illusionisten auch noch die letzten Bevölkerungsteile abgehauen.
Das ist tatsächlich genauso ein Quark, mit dem DDR-Erneuerungsgedanken, wie der von den Spinnern, die einen neuen Planeten besiedeln wollen, weil es auf der Erde nicht klappt.
Das "teilweise dumme Zeug" von diesen Horch und Guck Spinnern, ist doch allenfalls ein Spiegel, der Euch Damaligen vors Antlitz gehalten wird.

Gruß Volker

Es ging nicht um Deinen Großversuch,es ging darum das ein Beitritt zu diesem Zeitpunkt noch völlig unklar und durchaus umstritten war,dass für Dich zu dem Zeitpunkt schon alles klar war ehrt Dich natürlich. [flash]
Und Spiegel kann man wegen mir gerne vorhalten, diese völlig undifferenzierte Bewertung von Geschehnissen und Abläufen ist aber nun mal schlichtweg dümmlich, weil der Sinn des Ganzen leicht zu durchschauen ist.

Wie hätte dieser Staat(DDR) der pleite war, mit offenen Grenzen weiter existieren sollen, Kristian? Eine Wirtschaft die am Boden lag, alte Industrieanlagen(bis auf Ausnahmen)u.s.w.
Einige Genossen des MfS, die in diese Materie reinschauen konnten, haben ganz schnell ihre Vergangenheit abgelegt und wurden Kapitalisten!! [hallo]
Grüsse steffen52
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Interessierter » 28. Juni 2016, 19:26

@karnak:
Hier einmal die Biografie von dem Autor dieses Artikels:

Armin Mitter
geb. 1. Mai 1953 Schönbach (Sachsen)


Bild

Abitur; Studium der Geschichte; 1979-1990 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Akademe der Wissenschaften, Arbeitsgebiete: Osteuropäische Geschichte und Geschichte der Beziehungen Deutschlands zu Ost- und Ostmitteleuropa; 1990 Initiator (gemeinsam mit Stefan Wolle) der Gründung des Unabhängigen Historikerverbandes (Konstituierung im April 1990); 1990 Sachverständiger der Arbeitsgruppe Sicherheit des Zentralen Runden Tisches, Mitglied des Bürgerkomitees "Normannenstraße" im März 1990; Veröffentlichung der ersten Dokumentation von Befehlen und Berichten des MfS (Absatz von 200.000 Exemplaren binnen weniger Tage); 1990 Arbeitsgruppenleiter des Staatlichen Komitees für die Auflösung des ehemaligen MfS/AfNS, ab Oktober 1990 Mitarbeiter beim Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR; nach Veröffentlichung seiner Auffassung, wonach die IM-Tätigkeit des Synodalen und letzten Ministerpräsidenten der DDR, Lothar de Maizière, erwiesen sei, sowie öffentliche Kritik an einer diesbezüglichen Interpretation durch den Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble; im März 1991 fristlos entlassen; seit Oktober 1991 Assistent an der Humboldt-Universität Berlin; Mitter vertrat von 1991 bis 1994 das Bündnis 90/Die Grünen als sachverständiges Mitglied in der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestags zur "Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur in Deutschland", bekannt als scharfer Kritiker der DDR und ihrer Geschichtswissenschaft. Zusammen mit Stefan Wolle Verfasser des Buches "Untergang auf Raten", einer DDR-Analyse aus der Sicht der Akten des Ministeriums für Staatssicherheit.


Lieber Kristian, Du kannst also ganz sicher davon ausgehen, dass der Herr Mitter ein Vielfaches an Wissen gegenüber Dir besitzt und argumentativ Deiner Kritik entgegen getreten wäre, anstatt Dich dümmlich und Spinner zu nennen, wie Du meinst ihn bezeichnen zu müssen.

Indem er öffentliche Kritik an Minister Schäuble übte, wohlwissend, dass er seinen Job riskierte ( er wurde fristlos entlassen ) bewies er, dass er Rückgrat oder wie man so schön sagt: Einen Arsch in der Hose hatte.Was dieses mutige Verhalten angeht, scheinen MfS - Mitarbeiter wohl eher überwiegend gesäßlos gewesen zu sein.

Mangels Argumenten fällt Dir nicht mehr ein als den Autor und den Verlag zu verunglimpfen. Enttäuschend.
Interessierter
 

Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Wosch » 28. Juni 2016, 20:55

Interessierter hat geschrieben:@karnak:
Hier einmal die Biografie von dem Autor dieses Artikels:

Armin Mitter
geb. 1. Mai 1953 Schönbach (Sachsen)


Bild

Abitur; Studium der Geschichte; 1979-1990 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Akademe der Wissenschaften, Arbeitsgebiete: Osteuropäische Geschichte und Geschichte der Beziehungen Deutschlands zu Ost- und Ostmitteleuropa; 1990 Initiator (gemeinsam mit Stefan Wolle) der Gründung des Unabhängigen Historikerverbandes (Konstituierung im April 1990); 1990 Sachverständiger der Arbeitsgruppe Sicherheit des Zentralen Runden Tisches, Mitglied des Bürgerkomitees "Normannenstraße" im März 1990; Veröffentlichung der ersten Dokumentation von Befehlen und Berichten des MfS (Absatz von 200.000 Exemplaren binnen weniger Tage); 1990 Arbeitsgruppenleiter des Staatlichen Komitees für die Auflösung des ehemaligen MfS/AfNS, ab Oktober 1990 Mitarbeiter beim Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR; nach Veröffentlichung seiner Auffassung, wonach die IM-Tätigkeit des Synodalen und letzten Ministerpräsidenten der DDR, Lothar de Maizière, erwiesen sei, sowie öffentliche Kritik an einer diesbezüglichen Interpretation durch den Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble; im März 1991 fristlos entlassen; seit Oktober 1991 Assistent an der Humboldt-Universität Berlin; Mitter vertrat von 1991 bis 1994 das Bündnis 90/Die Grünen als sachverständiges Mitglied in der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestags zur "Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur in Deutschland", bekannt als scharfer Kritiker der DDR und ihrer Geschichtswissenschaft. Zusammen mit Stefan Wolle Verfasser des Buches "Untergang auf Raten", einer DDR-Analyse aus der Sicht der Akten des Ministeriums für Staatssicherheit.


Lieber Kristian, Du kannst also ganz sicher davon ausgehen, dass der Herr Mitter ein Vielfaches an Wissen gegenüber Dir besitzt und argumentativ Deiner Kritik entgegen getreten wäre, anstatt Dich dümmlich und Spinner zu nennen, wie Du meinst ihn bezeichnen zu müssen.

Indem er öffentliche Kritik an Minister Schäuble übte, wohlwissend, dass er seinen Job riskierte ( er wurde fristlos entlassen ) bewies er, dass er Rückgrat oder wie man so schön sagt: Einen Arsch in der Hose hatte.Was dieses mutige Verhalten angeht, scheinen MfS - Mitarbeiter wohl eher überwiegend gesäßlos gewesen zu sein.

Mangels Argumenten fällt Dir nicht mehr ein als den Autor und den Verlag zu verunglimpfen. Enttäuschend.




Ist doch eigentlich auch gar nicht verwunderlich, hat der gute Kristian doch nichts anderes gelernt, damals bei der "Arbeiter-und Bauern-Elite", als das nur sein damals Insichaufgesogenes ein ganzes Leben lang zu halten hat.
14 Jahre lang mit strebendem Eifer in der "Stasi-Sch..sse" mit rumgeruehrt zu haben und sich heute noch genau so "daemlich" mit der Gegenwart auseinander zu setzen, ja was soll man darauf noch vernuenftiges von sich geben??
Wenn Es nicht so traurig waere-na ja, Es Ist eben mal so und damit werden wir wohl auch in Zukunft mit Leben muessen.


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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon augenzeuge » 28. Juni 2016, 21:48

Stefan Wolle Verfasser des Buches "Untergang auf Raten", einer DDR-Analyse aus der Sicht der Akten des Ministeriums für Staatssicherheit.


Kennt das Buch schon einer?
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon karnak » 29. Juni 2016, 10:27

steffen52-1 hat geschrieben: Wie hätte dieser Staat(DDR) der pleite war, mit offenen Grenzen weiter existieren sollen, Kristian?

Natürlich nicht,dass ist selbst mir mit meinen geringen Bildungsstand [flash] sehr schnell klar geworden.Deswegen habe ich mich irgendwann nach West Berlin aufgemacht und mich nach anderer Arbeit umgeschaut. [flash] Aber darum ging es mir gar nicht.Die friedliche Revolution ist nun mal angetreten um den Staat DDR zu erneuern und nicht um ihn aufzulösen,dass das eine Illusion war habe ich hier schon mehrmals bekundet.Selbst wenn man die DDR-Bevölkerung"überredet"hätte das in Angriff zu nehmen,die Bundesrepublik unter Kohl hätte alles dafür getan, und welcher Regierung der DDR auch immer so viele Knüppel zwischen die Beine geworfen,dass das auf keinen Fall funktioniert.Diese Chance hätte man sich auf keinen Fall entgehen lassen.
Um was es mir geht ist der völlig unsinnige Vorwurf an den Gysi.Im Dezember 89 stand für die DDR immer noch die angestrebte Erneuerung des Landes auf der Tagesordnung,der Gysi war der Vorsitzende einer Regierungspartei die sich für diese Erneuerung einsetzte,was also bitte schön hätte er denn zu dieser Zeit und in dieser Funktion mit dem Franzose bereden sollen,das Ziel das Land weiter zu destabilisieren und die Auflösung des Landes zu betreiben?
Der Schreiber mag wegen mir gebildet sein wie er will,der Vorwurf den er hier erhebt ist nichts weiter als billiger populistischer Unsinn der völlig an den historischen Realitäten vorbeigeht,mit Sicherheit geboren aus einer weit verbreiteten ideologischen Eiferei. Und wenn er nun bei dem Schäuble fristlos gekündigt wurde,jeder der auch nur etwas davon versteht weiß,dass das nicht so ganz einfach ist, hat er wohl noch ein paar andere Korken steigen lassen.Denn nun dem Schäuble auch noch eine gewisse DDR-Freundlichkeit und ein entsprechendes Verständnis zu unterstellen ist doch etwas sehr weit her geholt.
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Interessierter » 29. Juni 2016, 13:22

Das dem Schäuble eine DDR - Freundlichkeit unterstellt wurde, hat der Autor aber nicht geschrieben, sondern ist Deine Erfindung.

mit Sicherheit geboren aus einer weit verbreiteten ideologischen Eiferei.


Da empfehle ich Dir, es dem Herrn auf dem nachstehenden Bild nachzumachen und erst einmal an die eigene Nase zu fassen

Bild

Ps. Der " Flotte Dreier " schon beendet? Ich hoffe Du hast für jeden auch ein Paket " Balance Sandwich " dabei gehabt. [grins]
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Wosch » 2. Juli 2016, 17:00

karnak hat geschrieben:
steffen52-1 hat geschrieben: Wie hätte dieser Staat(DDR) der pleite war, mit offenen Grenzen weiter existieren sollen, Kristian?

Natürlich nicht,dass ist selbst mir mit meinen geringen Bildungsstand [flash] sehr schnell klar geworden.Deswegen habe ich mich irgendwann nach West Berlin aufgemacht und mich nach anderer Arbeit umgeschaut. [flash] Aber darum ging es mir gar nicht.Die friedliche Revolution ist nun mal angetreten um den Staat DDR zu erneuern und nicht um ihn aufzulösen,dass das eine Illusion war habe ich hier schon mehrmals bekundet.Selbst wenn man die DDR-Bevölkerung"überredet"hätte das in Angriff zu nehmen,die Bundesrepublik unter Kohl hätte alles dafür getan, und welcher Regierung der DDR auch immer so viele Knüppel zwischen die Beine geworfen,dass das auf keinen Fall funktioniert.Diese Chance hätte man sich auf keinen Fall entgehen lassen.
Um was es mir geht ist der völlig unsinnige Vorwurf an den Gysi.Im Dezember 89 stand für die DDR immer noch die angestrebte Erneuerung des Landes auf der Tagesordnung,der Gysi war der Vorsitzende einer Regierungspartei die sich für diese Erneuerung einsetzte,was also bitte schön hätte er denn zu dieser Zeit und in dieser Funktion mit dem Franzose bereden sollen,das Ziel das Land weiter zu destabilisieren und die Auflösung des Landes zu betreiben?
Der Schreiber mag wegen mir gebildet sein wie er will,der Vorwurf den er hier erhebt ist nichts weiter als billiger populistischer Unsinn der völlig an den historischen Realitäten vorbeigeht,mit Sicherheit geboren aus einer weit verbreiteten ideologischen Eiferei. Und wenn er nun bei dem Schäuble fristlos gekündigt wurde,jeder der auch nur etwas davon versteht weiß,dass das nicht so ganz einfach ist, hat er wohl noch ein paar andere Korken steigen lassen.Denn nun dem Schäuble auch noch eine gewisse DDR-Freundlichkeit und ein entsprechendes Verständnis zu unterstellen ist doch etwas sehr weit her geholt.




Das mit dem "billigen populistischen Unsinn" trifft doch in diesem Falle erst recht auf Deine hier vorgetragenden Weisheiten zu.
Der Wille zur Einheit Deutschlands bestand doch bei dem Großteil der DDR-Bevölkerung während der ganzen Zeit des Bestehens dieser unseligen Diktatur, lediglich der Glaube an ihr war für diese Menschen so gut wie undenkbar weil sie es für unwahrscheinlich hielten daß der Russe es zulassen würde.
Als aber der Russe signalisierte das er sich von der "Beschützerrolle" des SED-Regime verabschieden würde und sich dadurch die "feindlich-negativen Kräfte" vermehrt in Szene setzen konnten, wurde natürlich schon aus der Angst heraus das sich der noch intakte Machtapperat mit allen verfügbaren Mitteln die Macht nicht aus den Händen nehmen lassen würde, das Lied von der "Reformierung" der DDR gesungen und die SED im Grunde genommen dazu "gezwungen" sich STück für Stück selbst von der Macht zu "verabschieden". Dann ging es allerdings blitzeschnell-die Waffen wurden eingesammelt, die Angst war weg und man sprach nicht mehr von der Umgestaltung sondern von der Wiedervereinigung. Das man Dir Deinen "Arbeitsplatz" weggenommen hatte (und einigen Anderen auch) sollte Dich nicht zu solch "dümmlicher" Herangehensweise veranlassen. Du hattest bestimmt nicht das Ohr am Volke, Dir ging es (und das ist verständlich) um Dein eigenes "Was wird nun aus mir".
Nein @Karnak, auch mit der Art-und Weise wie Du hier versuchst den Wunsch nach einem vereinten Deutschland zu diskreditieren wird dadurch nicht besser und indem Du immer darauf hinweist, das es Dich nervt und Du deswegen hier schreibst um die "falschen" Tatsachen richtig zu stellen macht die Sache auuch nicht besser, nach Deiner freiwilligen hauptberuflichen Mitarbeit an der Drangsalierung Deiner Mitbürger irrst Du hier auch das nächste Mal.

Ich wünsche einen schönen Abend. [hallo]
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Danny_1000 » 2. Juli 2016, 18:08

Offensichtlich fällt es einigen hier schwer, dieses Zitat vom Gysi historisch richtig einzuordnen.

Es war die Zeit, in der der italienische Außenminister sinngemäß sagte, er liebe Deutschland so sehr, dass er froh sei, das es zwei davon gibt.

Die eiserne, britische Lady beobachtete die ganze Vereinigungstaumelei mit größter Skepsis.

So ähnlich sahen es auch Teile der französischen Führung. Wenn ich es noch richtig erinnere, war selbst Mitterand in diesen wirren Tagen kein Freund eines geeinten Deutschlands.

Und auch große Teile der DDR- Bevölkerung waren gegen eine schnelle Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten.

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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon augenzeuge » 2. Juli 2016, 18:14

Danny_1000 hat geschrieben:Und auch große Teile der DDR- Bevölkerung waren gegen eine schnelle Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten.

Danny


Ich weiß nicht, wie groß diese Teile waren. 30% ? Irgendwann in wenigen Wochen später kippte das, Danny. Vielleicht deshalb, weil die Mehrheit erkannte, dass man nicht nochmal am Sozialismus rumprobieren wollte? Zu jener Zeit habe ich oft in der DDR gehört, dass man, auch weil die Tätigkeiten des MfS gegen das Volk immer deutlicher offenbart wurden, keine Lust mehr auf weitere 40 Jahre hatte. Man wollte endlich gut leben, das schnell nachholen, was man 30 Jahre versäumt hatte. Und da gab es nur einen Weg...
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Danny_1000 » 2. Juli 2016, 19:34

augenzeuge hat geschrieben:
Danny_1000 hat geschrieben:Und auch große Teile der DDR- Bevölkerung waren gegen eine schnelle Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten.

Danny


Ich weiß nicht, wie groß diese Teile waren. 30% ? ....AZ

Orientieren wir uns doch an den Zahlen: Also der Teil war schon ganz schön groß. Beleg dafür sind die ersten freien Wahlen im März 1990. Etwas mehr als die Hälfte wollte die schnelle Vereinigung. Der Rest wollte sie gar nicht oder in geordneten Schritten.

Im Dezember 1989 - also als Gysi das Zitierte oben gesagt haben soll - war die Lage noch viel unklarer. Die DDR- Bevölkerung war zutiefst gespalten. Der eine Teil im Einheitstaumel und der andere damit beschäftigt, das Chaos nicht noch größer werden zu lassen.

Eine halbe Million Sowjetsoldaten in der DDR. Unklar, wie diese reagieren, wenn die Entwicklung in der DDR außer Kontrolle gerät. Und ich gehe mal davon aus, dass das auch der französische Staatspräsident im Groben wußte. Gorbatschow und seine reformer saßen keineswegs fest im Sattel !

Die SED gab’s noch. Und irgendwie fühlten die sich immer noch als Regierungspartei. Täglich verließen zig Tausende das Land. Die Versorgung der Bevölkerung brach in vielen Bereichen teilweise zusammen.

All das und manches mehr wird den Gysi wohl veranlaßt haben, diesen Gedanken gegenüber dem Franzosen geäußert zu haben. Der hat das scheinbar mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen und wollte es vielleicht sogar hören, glaubt man neueren französischen Archivfunden.

Dem Gysi heute vorzuwerfen, er wollte damals die Grenze wieder schließen um die Machtverhältnisse zu zementieren, ist einfach nur dumm und zeugt von Geschichtsunkenntnis. Ich empfehle hier mal, einige Reden der SED- Reformer auf dem Sonderparteitag der SED am 18. Und 19.12.1989 nachzulesen.

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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon karnak » 3. Juli 2016, 08:03

Wosch hat geschrieben:


Dir ging es (und das ist verständlich) um Dein eigenes "Was wird nun aus mir".

[grin] Natürlich ging es mir darum und darum habe und musste ich mir bis zum heutigen Tag so gut wie keine Sorgen machen müssen.Das etwas damit zu tun,dass man mich zu einem Mensch erzogen hatte der fähig und in der Lage ist mit beiden Beinen im Leben zu stehen und sich nicht in der Rolle eines Spinners und chronischen Opfers irgendwelcher Umstände ergeht.Dass das so ist,dass habe ich durchaus Leuten in dieser DDR zu verdanken die nicht unbedingt auf Deiner Sympathieliste ganz vorne stehen [flash] .Diese Tatsache festzuhalten,darauf lege ich schon Wert.Aber darum geht es hier überhaupt nicht,es geht nur um den unsinnigen Vorwurf den man dem Gysi in diesem konkreten Fall anhängen will,den ständigen Versuch bestimmter Quatschköppe Geschichte in ihrer krusen Welterklärung zu verdrehen.
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Interessierter » 3. Juli 2016, 08:56

Danny_1000 hat geschrieben:
Und auch große Teile der DDR- Bevölkerung waren gegen eine schnelle Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten.


Bereits am 15. November 1989 hatte Generalsekretär Gorbatschow bei einer Rede vor Studenten in Moskau ausdrücklich von einer "Wiedervereinigung" Deutschlands gesprochen.


Am 11. Dezember zogen nicht weniger als 300.000 Menschen durch die Straßen Leipzigs, viele von ihnen mit schwarz-rot-goldenen Fahnen, darunter einige mit dem Bundesadler, "Deutschland! Deutschland!" skandierend. Nach einer Umfrage der "Leipziger Volkszeitung" vom selben Tag sprachen sich etwa drei Viertel der 547.000 Einwohner der Stadt für die Wiedervereinigung aus.

Erstmals kann der Sprechchor "Deutschland einig Vaterland!" am 13. November 1989 in Leipzig nachgewiesen werden. Vereinzelt und punktuell tauchte die Forderung nach Wiedervereinigung bereits im Oktober 1989 auf.
Auf den fortgesetzten Massenkundgebungen wurde die Forderung nach Wiedervereinigung zentraler Bestandteil. Nunmehr forderten die Demonstranten "Wir sind ein Volk".

Ende November 1989 entstand eine Kluft zwischen der DDR-Bevölkerung, die die Deutsche Einheit präferierte, und Intellektuellen bzw. Mitgliedern der Bürgerrechtsbewegung, die mehrheitlich die Reform der DDR forderten. Das war gemessen an der Gesamtzahl der Bevölkerung sicherlich kein großer Teil.

Spätestens nach dem deutsch-deutschen Regierungstreffen in Dresden am 19. und 20. Dezember 1989, waren die innenpolitischen Kritiker der Einheit durch den tausendfachen Ruf "Deutschland, einig Vaterland" übertönt.

Kohl hatte bereits am 28. November gesagt, dass die Entscheidung über die Wiedervereinigung allein bei der Bevölkerung der DDR liegen sollte und die hatte lauthals, klar und deutlich hörbar, sich für eine Wiedervereinigung bereits im Nov./Dez. 1989 entschieden.
Diese Bevölkerung bestätigte das später mit der ersten freien Wahl in der DDR.

Gysi wusste da schon, dass der Zug in Richtung Wiedervereinigung sich längst in Bewegung gesetzt hatte und er sich eigentlich keine Gedanken mehr um diesen im Untergang begriffenen Staat und sein verbrecherisches System mehr machen musste, da " die Messe schon gelesen war ".
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Wosch » 4. Juli 2016, 19:31

karnak hat geschrieben:
Wosch hat geschrieben:


Dir ging es (und das ist verständlich) um Dein eigenes "Was wird nun aus mir".

[grin] Natürlich ging es mir darum und darum habe und musste ich mir bis zum heutigen Tag so gut wie keine Sorgen machen müssen.Das etwas damit zu tun,dass man mich zu einem Mensch erzogen hatte der fähig und in der Lage ist mit beiden Beinen im Leben zu stehen und sich nicht in der Rolle eines Spinners und chronischen Opfers irgendwelcher Umstände ergeht.Dass das so ist,dass habe ich durchaus Leuten in dieser DDR zu verdanken die nicht unbedingt auf Deiner Sympathieliste ganz vorne stehen [flash] .Diese Tatsache festzuhalten,darauf lege ich schon Wert. Aber darum geht es hier überhaupt nicht,es geht nur um den unsinnigen Vorwurf den man dem Gysi in diesem konkreten Fall anhängen will,den ständigen Versuch bestimmter Quatschköppe Geschichte in ihrer krusen Welterklärung zu verdrehen.



Mir dagegen geht es hier insbesondere weniger um den Gysi als solches, sondern um die Art und Weise wie Du Dich hier in Szene setzen tust. Andere hier als "Quatschkoeppe" bezeichnen wobei gerade Du Derjenige bist auf den diese Bezeichnung am ehesten zutrifft.
Fuer mich bist Du leider nur ein "netter" Schwaetzer der his heute noch nichts verstanden hat.

Wosch. [laugh]
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Huf » 4. Juli 2016, 20:39

Ich springe Euch mal zur Seite... unaufgefordert.

Gönnt Euch mal ne Pause...und @wosch, karnaks Diskussionsbereitschaft mit üblen Belägen zu versehen ist genauso unangebracht, als würden wir hier Feuer machen... Die Geschichte ist ja gelaufen, und es gibt nicht einen rechtfertigenden Grund zur Annahme, die Kommunisten aus der DDR hätten die Maueröffnung von sich aus befohlen...die hatten alle Hosen voll, oder?

[wink]
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Wosch » 4. Juli 2016, 22:49

Huf hat geschrieben:Ich springe Euch mal zur Seite... unaufgefordert.

Gönnt Euch mal ne Pause...und @wosch, karnaks Diskussionsbereitschaft mit üblen Belägen zu versehen ist genauso unangebracht, als würden wir hier Feuer machen... Die Geschichte ist ja gelaufen, und es gibt nicht einen rechtfertigenden Grund zur Annahme, die Kommunisten aus der DDR hätten die Maueröffnung von sich aus befohlen...die hatten alle Hosen voll, oder?

[wink]



Zur "Diskussionsbereitschaft" Von Karnak verkneife Ich mir lieber mal eine Antwort, ist wohl Ansichtsache.
Schoenen Gruss nach Wittenberge.
Wosch. [hallo]
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Interessierter » 24. September 2016, 09:37

Die letzten Tage der SED - Keiner spricht mehr von den Terrornächten

Günter Schabowski war nicht der Maueröffner. Kurz nach seiner berühmten Pressekonferenz wurde „erhöhte Gefechtsbereitschaft“ ausgerufen. Wenige Tage zuvor hatte er noch friedliche Demonstranten verprügeln lassen. Eine Erinnerung.

Heute sieht es so aus, als hätte es anders nicht kommen können. Günter Schabowski zum Beispiel wird seit diesem 9. November vor 25 Jahren ziemlich unwidersprochen als „Maueröffner“ gehandelt. Fast zur Lichtgestalt stilisiert, schwebt er über all diesen lächerlichen Figuren, die damals noch immer meinten, das Heft des Handelns fest in der Hand zu haben. Aber dieser Schabowski ist eine Phantasiegestalt, im realen Leben, im Herbst der Anarchie, als sein Fundament, die SED, längst Risse hatte und nach und nach zerbröselte, da war er noch ganz er selbst: Der nach Egon Krenz einflussreichste Mann der SED-Führung und alles andere als ein „Maueröffner“.

Oktober 1989: Seit Wochen rangen sie in Tag- und Nachtsitzungen am Werderschen Markt in Berlin Ost - da, wo heute das Außenministerium sitzt, damals aber immer noch unangetastet die SED-Zentrale - um das ultimative Zurück in eine Zeit, wo ihr Wort etwas galt und jeder parierte. Jedes Mittel wäre ihnen recht gewesen, dieses außer Rand und Band geratene Volk zur Räson zu bringen.

Und am Morgen des 10. November 1989, als den SED-Oberen irgendwie dämmerte, dass sie mit ihrem sogenannten Reisegesetz einen doch ziemlich großen systemischen Betriebsunfall ausgelöst hatten, versetzte Egon Krenz, dessen rechte Hand und treuester Vasall Günter Schabowski war, die Armee in Alarmbereitschaft. Nicht nur so ein bisschen, sondern für den äußersten Ernstfall (dass der längst eingetreten und schon pro Volk entschieden war, wussten, begriffen sie nicht). „Erhöhte Gefechtsbereitschaft“ für das Militär und alle, die Waffen trugen in der DDR - neben Polizei und Kampfgruppen auch jeder kleine Kreissekretär, von der SED und allen Blockparteien bis zur FDJ. Eine chinesische Lösung sozusagen.

Gedurft hätten sie es

Es ist ja nicht dazu gekommen und heute so gut wie vergessen. Aber die Bürgerkriegsvariante geisterte parallel zu all den großen Demonstrationen wochenlang durch die Amtsstuben. Dort rechneten sie vor allem um das große Jubiläum herum, den 40. Geburtstag dieser DDR, die sich zwar seit Wochen vor aller Augen aufzulösen begann, doch einer gar nicht so kleinen SED-Gefolgschaft immer noch das Einundalles war, mit erheblichem Ärger. Darauf hatte man sich vorbereitet.

Im September 1989 trafen sich zum Beispiel der Berliner Chef der Staatssicherheit, der Generalstaatsanwalt, der Berliner SED-Chef Günter Schabowski, der Vize-Oberbürgermeister und der oberste Richter. Sie legten fest, wie mit den Geburtstagsstörenfrieden zu verfahren sei. Wir wissen heute, dass niemand erschossen wurde, aber gedurft hätten es die Waffenträger schon. Erst am 13. Oktober, nach brutalen Übergriffen und Massenverhaftungen, setzte der Honecker-Erbe Egon Krenz den Schießbefehl außer Kraft. Der DDR-Gesundheitsminister hatte vorsorglich die ärztliche Schweigepflicht ausgehebelt, die Mediziner stattdessen angewiesen, jeden verletzten Demonstranten zu melden und der Polizei oder der Stasi auszuliefern.

Auf dem Septembertreffen in Berlin hatten die Herren Schnellverfahren vereinbart. Haft- und Strafbefehle wurden vorgefertigt, man musste nur noch die Namen der Erwischten und diesen oder jenen Paragraphen einsetzen. Nur zwei Ost-Berliner Staatsanwälte widersetzten sich diesem offenen Rechtsbruch und verweigerten später, am 8. und 9. Oktober 1989, ihre Unterschrift unter die Haftbefehle. Eine Ausnahme, der Generalstaatsanwalt konnte stolz nach oben melden, dass mehr als tausend Schnellverfahren eingeleitet worden seien.

In eiligst hergerichtete „Zuführungspunkte“, Garagen, Polizeireviere, Gefängnisse, waren Tausende Menschen gebracht worden. Polizei und eine Bürgerkriegsarmee, die der irre Stasi-Chef Mielke von der Kette gelassen hatte, darunter Polizisten mit scharf gemachten Schäferhunden ohne Beißkorb, gingen mit einer bis dahin in der DDR unbekannten Brutalität und Willkür offen, vor aller Augen, gegen alle vor, die sie für den „Feind“ hielten. Feinde waren all die, die vor dem Palast der Republik - dort, wo heute das Berliner Schloss in die Höhe wächst - „Gorbatschow hilf“ oder „Freiheit“ gerufen hatten, oder, noch schlimmer, „Wir sind das Volk“. Die greise Geburtstagsrunde im Palast aber sah hinter der großen Fensterfront nur das, was sie immer gesehen hatte: fackelschwingende FDJler. Denn die gab es durchaus noch in großer Zahl.


Das Werk der staatstreuen Schläger

„Feinde“ standen im Dunkeln, mit Kerzen in der Hand, in einem Meer von flackernden Kerzen, vor der Gethsemanekirche, viele fast noch Kinder. Ihr stiller, ziviler Protest galt willkürlich Verhafteten und ihre Hoffnung einer neuen Zeit, nur an Mauerfall dachte wahrscheinlich niemand. Und doch ist er nicht denkbar ohne diese Nächte in Ost-Berlin, als eine entfesselte Prügelpolizei nicht nur über die Mahnwachen-Kinder herfiel, sondern über alle, die sie im „Operationsgebiet“ zwischen Schönhauser Allee, der Kirche und der Danziger Straße, die damals noch Dimitroffstraße hieß, zu greifen bekamen. Den Menschen mit den Kerzen standen anfangs auch noch blindgläubige FDJler gegenüber - ein Zeichen für die tief gespaltene Gesellschaft, deren Kräfteverhältnis nicht nur die SED-Führung falsch einschätzte. Diese Konfrontation staatstreuer Schläger und sanfter Demonstranten war hier, auch dank vieler westlicher Medien, zum ersten Mal öffentlich geworden.

Weiter geht es hier:
http://www.faz.net/sonntagszeitung/die- ... ageIndex_2

Diese Dinge werden im Laufe der Jahre immer mehr ( bewusst ) unterschlagen. Nicht irgendwelche SED Schergen zeichnen dafür verantwortlich, dass es friedlich blieb, sondern der Mut und die immer größer werdende Macht des Volkes!
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Interessierter » 26. September 2016, 08:16

Egon Krenz geht nicht ans Telefon

WENDE Der Sicher- heitsapparat des SED-Regimes war hochgerüstet. Und doch löste sich die DDR auf, ohne dass ein Schuss fiel. Warum?

VON STEFAN REINECKE

Egon Krenz gibt Autogramme, grüßt, umarmt. Es ist Ende September 2014, Berlin-Mitte. Der Exgeneralsekretär der SED, seit Langem Rentner, macht Werbung für seine Erinnerungen „Herbst 1989“, eine in realsozialistischem Bürokratendeutsch verfasste Rechtfertigungsschrift.

Man ist unter sich: frühere NVA-Offiziere und Ex-SED-Kader. Treffpunkt ist das Redaktionsgebäude der jungen Welt, des Blatts der DDR-Heimatvertriebenen. Chefredakteur Arnold Schölzel moderiert, ein Mann mit sanfter Stimme und feinem Deutsch. Er ist noch heute stolz darauf, vor 30 Jahren oppositionelle linksradikale Freunde in der DDR an die Stasi verraten zu haben. Was man im Rest der Republik für Erinnerungskultur hält, gilt Schölzel als „DDR-Bekämpfungsindustrie“.


Auch Klaus Höpcke ist da, in der DDR Vizekulturminister. Auf seiner Visitenkarte steht: „Wilhelm-Pieck-Straße (derzeit Torstraße)“. Es ist eine Zeitreise. Die Vergangenheit wird zur Gegenwart, die Gegenwart draußen, das von Schwaben bevölkerte Prenzlauer Berg, die Bundesrepublik 2014, die Torstraße in Berlin-Mitte – all das ist nur ein vorübergehender Irrtum.

Egon Krenz hat noch immer dieses Raubtierlächeln. Er ist 77 Jahre alt, wirkt aber wie früher, irgendwie unverwüstlich. Er arbeitet an seinem Bild in den Geschichtsbüchern. Krenz sieht sich als Reformer, der „von Gorbatschow angehaucht“ war und deshalb von Honecker im Sommer 1989 kaltgestellt wurde. Als den Mann, der dafür sorgte, dass es dann im Herbst kein Blutbad gab. Sogar die Frankfurter Allgemeine widmete ihm mal eine Eloge. Ist dieser mausgraue Mann die verkannte Figur des Herbstes, der deutsche Held des zivilen Rückzugs des Staatssozialismus?

Was Krenz auftischt, ist eine Mixtur aus historischen Fakten und Verdrehungen. „Es gab keinen Schießbefehl“, sagt er dem einverständig nickenden Publikum: eine kühne Geschichtsbegradigung.

m SED-Politbüro gaben im Herbst 1989 Hardliner den Ton an, die die Welt nur in betonierten Freund-Feind-Klischees wahrnahmen. Die Opposition war, verglichen mit Polen oder Ungarn, schwach und flüchtig. Warum also blieben, anders als in Rumänien, die Kalaschnikows im Schrank? Warum ließ sich das hochgerüstete Regime fast ohne Blutvergießen abwickeln?
Wegen Egon Krenz?

Eine billige Kopie kommt an die Macht


Als Beispiel seiner Frieden stiftenden Tätigkeit berichtet Krenz vom 16. Oktober 1989. In Leipzig war für den Abend eine Montagsdemo angekündigt. Erich Honecker überlegte, ob es nicht an der Zeit wäre, morgens Panzer vorfahren zu lassen und den Protestlern das Besteck zu zeigen, mit dem sie verspeist werden könnten. Krenz und Vizeverteidigungsminister Fritz Streletz rieten ab. „Ich konnte“, so Krenz, „keinen Bürgerkrieg auf deutschem Boden verantworten.“ So möchte er gesehen werden – als der Mäßigende, der Chaos, Gewalt und Krieg verhinderte.

Ilko-Sascha Kowalczuk sieht das anders.
„Krenz“, sagt er, „war im Oktober dafür, die Grenze zur Tschechoslowakei dichtzumachen – obwohl er wusste, dass er damit einen Bürgerkrieg provozieren kann.“ Den Sturz Honeckers sieht der Historiker nicht als späten Sieg der Reformer über die Betonriege, sondern als klassische kommunistische Palastrevolution. Krenz wollte einfach „neuer Diktator werden“. Krenz, der exakt die gleiche Karriere wie Honecker gemacht hatte – FDJ-Vorsitzender, Sicherheitssekretär im ZK, Parteichef –, „war eine billige Kopie von Honecker, nur ohne den Bonus, von den Nazis inhaftiert worden zu sein“.


Die Eskalation blieb aus, 70.000 Demonstranten zogen friedlich durch Leipzig. Aber nicht, weil Krenz den Genossen vor Ort Gewaltlosigkeit befohlen hätte. Der Leipziger SED-Chef Hackenberg versuchte vielmehr vergeblich, Krenz in Ostberlin ans Telefon zu bekommen, um Order zu erhalten. Bis er schließlich feststellte: „Nu sind se rum.“ Krenz meldete sich aus Berlin erst, als die Sache gelaufen war. Ein Fall von Gratismut. Ein Held des Rückzugs also?

Krenz war bis Mitte Oktober vor allem damit beschäftigt, Honecker zu stürzen. Dass er die Hardliner vom Schießen abhielt, ist Legende.

Und: Die Basisentscheidung, nicht zu schießen, fiel früher und noch unter Honeckers Führung. Am 3. April 1989 ordnete der SED-Chef an, es sei in der gegebenen politischen Situation besser, an der Grenze „einen Menschen abhauen zu lassen als Schusswaffen anzuwenden“. Das war das Ende des Schießbefehls. Freiwillig geschah das nicht.

Was den Repressionsapparat ins Stocken brachte, war die Art des Protestes. Dass Zehntausende auf die Straße gingen, war im Weltbild der Parteikommunisten nicht vorgesehen. Dort gab es nur tapfere Werktätige, brave Bürger und ein paar vom Klassenfeind bezahlte Dissidenten. Als Tausende von Durchschnittsbürgern flohen und protestierten, zerfiel dieses Bild. Die SED-Führung wurde 1989 Opfer ihrer eigenen Propaganda.

So begannen sich auch im Sicherheitsapparat der SED – Armee, Kampfgruppen, Polizei – die eingefrästen Feindbilder aufzulösen. Das System implodierte von unten und in Zeitlupe. Auch das ist ein Schlüssel für die Gewaltlosigkeit der Revolution. Im Politbüro hatte man im Herbst zwar nur schattenhafte Vorstellungen von dem, was in der Republik los war. Doch dass man mit Schießbefehlen Meutereien riskiert hätte, dämmerte auch Krenz und Co.

Krenz war kein tragisch gescheiterter Reformer. Er war ein Apparatschik ohne Idee. Er entschied nichts und wartete. Nach sechs Wochen wurde er abgesetzt. Egon Krenz war fantasielos, überfordert, blass. Sein historisches Verdienst: Er stand der Beerdigung der DDR nicht im Weg.

http://www.taz.de/!270320/

Wenn man heute so manche ehemaligen Genossen hört oder liest, scheint es, als hätten sie ein Ptoblem damit Geschichte wahrheitsgemäß zu schildern. [denken]
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Volker Zottmann » 26. September 2016, 09:55

Und weil es keinen Schießbefehl gab, war das Urteil gegen den Totschläger Krenz ein Unrechtsurteil....
So ist seine Schlussfolgerung. [sick]

Ohne die "Konterrevolution" könnte er noch heute vor den Spiegel treten und fragen:
"Spieglein ,Spieglein an der Wand, wer ist der lächerlichste Diktator im Land?"

Krenzens Lügen -und Verdrängungsgespinste suchen ihres Gleichen. Hätte man ihn länger weggesperrt, wäre uns sein Buch erspart geblieben. Zum Glück ist es aber keine Pflichtlektüre.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon karnak » 26. September 2016, 10:16

Interessierter hat geschrieben:
Wenn man heute so manche ehemaligen Genossen hört oder liest, scheint es, als hätten sie ein Ptoblem damit Geschichte wahrheitsgemäß zu schildern. [denken]

Bleibt natürlich die Frage, wer weiß eigentlich nun was in diesem obersten Zirkel der Macht besprochen und entschieden wurde, die Schreiber solcher Artikel oder die, die damals dazugehören? Den Ersten glaubt man aus Prinzip nicht, den Anderen glaubt man von Prinzip und das doch wohl nur weil sie nicht dazu gehört haben und oder sich dazu bekennen dagegen gewesen und schon immer dagegen gewesen sein,von den Dingen in den angesprochenen Kreisen aber eigentlich nichts wissen können. Woraus sich dabei die Logik für einen wirklich neutralen Geschichtsbetrachter ergibt erschließt sich mir allerdings nicht. Rechnet sich der Geschichtsbetrachter in ein entsprechendes Lager wird die Logik aber schlüssig.
Was hingegen als Fakt, als Ergebnis feststeht, es gab keinen Platz des himmlischen Friedens in der DDR und die Internierungslager wurden nicht befüllt.
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon EMW-Mitarbeiter » 26. September 2016, 10:28

karnak hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:... Und dann erwägen einige "Mitbürger" ernsthaft, dass solch ein Mensch Deutschland als Bundespräsident repräsentieren könnte. [sick]

Gruß Volker

Es wäre natürlich schön wenn dieser Horch und Guck Verein auch mal einen der Kritisierten zu Wort kommen lassen würde,dann würde nämlich etwas klarer werden warum und weshalb ein Vertreter von "Pro -DDR" damals die Lage so und nicht anders beurteilt hat,welche Gefahren er gesehen hat. Ob er das heute immer noch so sieht und ob eine Grenzschliesung im Stile der alten Mauer gemeint war bleibt offen und fraglich.Aber solche üblen Unternehmungen wie dieser Horch und Guck Verein haben an der Beantwortung solcher Fragen natürlich nicht das geringste Interesse,ihnen geht es nur um dumpfen Klassenkampf gegen die die ihnen nicht in den Kram passen.


Genau so wird ein Schuh draus.
Ich lese nur noch.
Manchmal platzt mir der Kragen, manchmal schmunzel ich.
Aber weiterhin gegen ewige Betonköpfe diskutieren werde ich nicht.
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Re: " Wir versuchen, die Grenzöffnung zu halten "

Beitragvon Olaf Sch. » 26. September 2016, 10:53

Krenz & Co wollten nun auch mal regieren und sägten E&E ab, dann stellten sie fest, das da gar nichts mehr zum regieren da war - der Pleitegeier war schon in Sichtweite und da stolperte man einfach über diese Grenzöffnung. Die Stasi? Völlig überfordert, in der Sachbearbeitung hinkte man wohl um die 14 Tage hinterher. Erstickt an der eigenen Datenflut! Da könnt ihr euch die Wende noch so heroisch herbeireden.
Olaf Sch.
 

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