... der wäre fast gelyncht worden...

Alle Themen die eine Bezug zur Wende und Grenzöffnung haben. Persönliche Erlebnisse, Gedanken aus dieser Zeit, Dokumente und ähnliches.

... der wäre fast gelyncht worden...

Beitragvon Volker Zottmann » 13. Juli 2015, 16:10

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13498662.html

Hier können Zweifelnde gern nachlesen und erleben, dass meine Wendeerlebnisse sich so wie beschrieben, auch ereigneten.
Versorgung, Unmut, Vorteilsnahme der Obersten SED-Leute.... alles im Spiegelartikel nachzulesen.
Und der wurde 1989 geschrieben, da brauchte sich noch niemand lange zurückerinnern! Eine Wende-Bestandsaufnahme des Kreises Quedlinburg.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: ... der wäre fast gelyncht worden...

Beitragvon augenzeuge » 13. Juli 2015, 16:40

Jetzt aber gehen Woche für Woche am Donnerstagabend bis zu 20 000 Demonstranten auf die Straße - beinah jeder Erwachsene der rund 30 000 Einwohner protestiert. Arbeiter rebellieren in Betriebsversammlungen gegen Materialmangel und Mißwirtschaft, Anwohner klagen in Bürgergesprächen katastrophale Umweltsünden an. "Wir sind", sagt der Neurologe Dietrich Rehbein, 53, vom "Neuen Forum" "aus einer schrecklichen Lethargie endlich aufgewacht."


Edelknabe wird sich bestimmt wundern.... [blush]

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84741
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: ... der wäre fast gelyncht worden...

Beitragvon andr.k » 13. Juli 2015, 21:01

Hier im Artikel kommen die Quedlinburger SED-Genossen ja gar nicht so gut bei weg. Vielleicht kommen noch ein paar wahrheitsgemäße Wendeerlebnisse dazu?

Zuvor hatten die Einheitssozialisten kleinlaut bei den Leuten von der Oppositionsbewegung "Neues Forum" angefragt, ob sie denn mitmarschieren dürften. Ihr Ansinnen war von den Veranstaltern rundweg abgelehnt worden - aus Sorge, die Funktionäre könnten Opfer des Volkszornes werden.


War da schon ein gewisses SED-Parteibuch, inklusive Parteiabzeichen, in einer Nacht und Nebelaktion, im Briefkasten der Genossen verschwunden? In meiner Heimat kam es auch, vom Hörensagen, zu solchen wilden Aktionen flüchtender SED-Genossen. Diese wollten sich dann auch in die Massen der Demonstranten stürzen, um dann ihre ehemaligen Genossen des Amtes entheben. Bei uns, in Schwerin, sagten wir zu dieser Spezies "Wendehals". Aber das war im Harz sicherlich anders, oder?


Jetzt aber gehen Woche für Woche am Donnerstagabend bis zu 20 000 Demonstranten auf die Straße - beinah jeder Erwachsene der rund 30 000 Einwohner protestiert.


Bei einer Einwohnerzahl von 1988/89 = 28.790 +/-, kann ich mir die genannte Zahl von 20.000 Demonstranten nicht wirklich vorstellen.

SED-infiltrierte Elternbeiräte werden abgewählt.


Da waren die Kinder in der Schule mit Sicherheit sehr glücklich drüber. Mich würde jetzt mal interessieren, wie die Kinder damit umgegangen sind, da sie ja wussten, dass ihr Vater/Mutter Genosse/n dieses Machtapparats war? Wie sahen sie ihre Eltern jetzt? Was haben die besagten Eltern den Kindern über ihre Abwahl erzählt?

P.S.: Ich lasse jetzt mal "Opfer/Täter" usw. außen vor, sonst kommen wir noch ins unendliche.
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
andr.k
 
Beiträge: 4265
Bilder: 0
Registriert: 31. Oktober 2011, 21:56

Re: ... der wäre fast gelyncht worden...

Beitragvon augenzeuge » 13. Juli 2015, 21:22

andr.k hat geschrieben:Bei einer Einwohnerzahl von 1988/89 = 28.790 +/-, kann ich mir die genannte Zahl von 20.000 Demonstranten nicht wirklich vorstellen.


Ich gehe davon aus, dass das gesamte Umfeld der Stadt auch erschien. Dann kommts locker hin.
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84741
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: ... der wäre fast gelyncht worden...

Beitragvon Volker Zottmann » 13. Juli 2015, 22:03

Ja Jörg so ist es.
Nachdem die Staatssicherheit und die Polizeikräfte die Kreisstadt donnerstags nicht mehr hermetisch absperrte, ihren "passiven" Widerstand aufgaben, kamen bestimmt die Hälfte Menschen, so wie auch wir Harzgeröder, aus dem Umland dorthin. Die ersten Fahrten damals erreichten niemals mehr pünktlich den Startpunkt in der Marktkirche oder der Nikolaikirche. Später aber ungehindert.
Dennoch würde auch ich die 20.000 Beteiligten anzweifeln. 15.000 sind auch eine Menge. Jeder konnte mitmarschieren. Nur eben die Antragsteller der SED-Kreisleitung nicht. In der Kirche redete gar ein Straßberger, dem eine Stasiverquickung nachgesagt wurde. Nur wurde eben genau nachbetrachtet. Dieser Wolfgang Hoßbach wurde geachtet und in der Nachwende sogar Bürgermeister. Es gab eben auch Kontakte, die dem Einzelnen nicht zum Nachteil gereichten, weil er nichts dafür konnte.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: ... der wäre fast gelyncht worden...

Beitragvon Nostalgiker » 14. Juli 2015, 06:01

"....hermetisch abgesperrt ...." du glaubst selber an den Scheiß den du schreibst?

Um eine Stadt hermetisch abzuriegeln bedarf es schon etwas mehr als ein paar Hanseln von der Staatssicherheit und Volkspolizei ......

Selbst, um mal dieses Beispiel zu bemühen, Leningrad war zwar gut 900 Tage durch Truppen der deutschen Wehrmacht eingeschlossen aber es war nie 'hermetisch abgesperrt'

Diese maßlosen Übertreibungen machen deine "Berichte" unter anderem unglaubwürdig.
Und wieso latschten die Quedlingburger am Donnerstag? War es nicht allgemeiner Usus am Montag in der DDR zu demonstrieren?
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13705
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: ... der wäre fast gelyncht worden...

Beitragvon augenzeuge » 14. Juli 2015, 07:46

„Im Herbst 1989 demonstrierten in kaum einer anderen Stadt, gemessen an der Einwohnerzahl, so viele Menschen wie in Quedlinburg.“

Gewaltlose Demonstrationen fanden in Quedlinburg immer am Donnerstag statt. Die Demonstration am 2. November 1989 mit 15.000 Teilnehmern war trotz provozierendem Verhaltens der SED-Größen vor Ort ein Beispiel der Gewaltlosigkeit. Die größte Demonstration mit über 30.000 Teilnehmern fand 9. November 1989 statt, ohne dass ein Teilnehmer ahnte, dass zur gleichen Zeit die Mauer geöffnet wurde.

wiki
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84741
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: ... der wäre fast gelyncht worden...

Beitragvon pentium » 14. Juli 2015, 08:15

Fanden eigentlich diese Demos in Quedlinburg schon im Oktober statt oder wirklich erst im November?

mfg
pentium
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45513
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: ... der wäre fast gelyncht worden...

Beitragvon Nostalgiker » 14. Juli 2015, 08:30

Wie es scheint trauten sich die Quedlinburger und besonders die widerständlerischen Harzbewohner erst zu dieser Zeit aus ihren halbzerfallenen Hütten.

Davor mußten sie ja die hermetische Abriegelung der Stadt durchbrechen um todesmutig im Schutze der Dunkelheit ein Fanal zu setzen indem sie heimlich ihr SED-Parteidokument in den Briefkasten der örtlichen SED-Kreisleitung einwarfen .....
Da fällt mir überhaupt ein, hatte eine SED-Kreisleitung überhaupt außen, also vor der Eingangstür einen Briefkasten? Ich meine eher nicht .......


Thoth
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13705
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: ... der wäre fast gelyncht worden...

Beitragvon andr.k » 14. Juli 2015, 08:47

augenzeuge hat geschrieben:
„Im Herbst 1989 demonstrierten in kaum einer anderen Stadt, gemessen an der Einwohnerzahl, so viele Menschen wie in Quedlinburg.“

Gewaltlose Demonstrationen fanden in Quedlinburg immer am Donnerstag statt. Die Demonstration am 2. November 1989 mit 15.000 Teilnehmern war trotz provozierendem Verhaltens der SED-Größen vor Ort ein Beispiel der Gewaltlosigkeit. Die größte Demonstration mit über 30.000 Teilnehmern fand 9. November 1989 statt, ohne dass ein Teilnehmer ahnte, dass zur gleichen Zeit die Mauer geöffnet wurde.

wiki


von Volker Zottmann » 14. Juli 2012, 21:41
Wir hatten bei den entscheidenden Montagsdemos in Quedlinburg auch Angst, denn es wurde gemunkelt, dass Kampfgruppeneinheiten am Markt in der Sparkasse und gegenüber im Kaufhaus Magnet postiert waren. Es ist bis heute nicht geklärt, ob und welche Einheiten wirklich da waren.
Es stand jedenfalls an vielen Brennpunkten auf Messers Schneide.
Da kann man nicht dankbar genug sein, dass zumindest zum Ende hin alle Seiten besonnen handelten.
Gruß Volker


[denken]

Hier noch ein Auszug aus einer Harzer "Quelle" http://mein-ddr-leben.de/

Das Neue Forum, die erste DDR-weite Bürgerbewegung nahm auch im Kreis Quedlinburg immer deutlichere Konturen an. Einer meiner Cousins war hier mit aktiv beteiligt. Auch hier fanden nun, mit einiger Verspätung wie in Leipzig, wöchentlich die Montags-Demonstrationen statt. Auch ich bin in Quedlinburg und Harzgerode regelmäßig mit marschiert.


[flash]
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
andr.k
 
Beiträge: 4265
Bilder: 0
Registriert: 31. Oktober 2011, 21:56

Re: ... der wäre fast gelyncht worden...

Beitragvon Volker Zottmann » 14. Juli 2015, 08:51

pentium hat geschrieben:Fanden eigentlich diese Demos in Quedlinburg schon im Oktober statt oder wirklich erst im November?

mfg
pentium


Ja und nein.
Wochen und Monate zuvor sammelte sich der erste Widerstand in der Marktkirche. Dort wurde auch das Neue Forum für QLB ausgerufen. Die Demos als Massenerscheinung wurden zuvor massiv behindert, indem alle Quedlinburger Ausfallstraßen abgesperrt worden und penible Personenkontrollen der "Einreisenden" mit namentlicher Erfassung stattfanden.
Verhindern konnte man dennoch nichts, denn über Schleich-und Feldwege bahnte sich der Protest anfangs den Weg.
Briefkästen bedurfte es in einer Kreisleitung mit eigener Poststelle nie, denn das Gebäude war rundum die Uhr mit Wachschutz besetzt, und jeder Bürger konnte bis zur Pförtnerloge gelangen und Post deponieren. Deshalb ist auch mir kein Mensch bekannt, der dort Ausweise in einen Kasten warf; und heimlich sicher schon gar nicht, denn diese willentliche Entscheidung wurde ohnehin schnell publik.
Die Quedlinburger "Montagsdemos", so der Sprachgebrauch, fanden immer donnerstags, in Harzgerode dienstags statt.
Das Privileg die Ersten gewesen zu sein und zwar wesentlich früher, haben nun mal unbestritten die Leipziger.
Sie haben "übertragen" den Flächenbrand entfacht. Im Harz brannte es etwas später, aber noch rechtzeitig. [grins]

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: ... der wäre fast gelyncht worden...

Beitragvon Nostalgiker » 14. Juli 2015, 10:33

Wie konnte ich nur diesen Lapsus begehen !!!!!!! [angst] [angst] [angst]

Natürlich war Volker Zottmann noch Mutiger, noch mehr Widerständler als sein bescheidenes und stilles Wesen auch nur erahnen lässt.

Todesmutig wie er war traute er sich nie und nimmer in die Höhle des roten Löwen (SED Kreisleitung) um sein Parteidokument dem Pförtner in die Pförtnerloge zu werfen denn die Stasischergen welche dort lauerten hätten den Widerstandskämpfer Volker Zottmann umgehend in die übelste Gegend in Nordsibirien verfrachtet.
Nein, mutig wie er war erkundete er die Privatadresse des Wohngebietsparteisekretärs und ".... steckte mein SED-Parteibuch in den privaten Briefkasten meines Wohngebiets-Parteisekretärs." wie er Stolz wie Oskar in seinen persönlichen Erinnerungen verkündet.
Leider hat die Lusche den Ausweis wie er schreibt vor dem Antritt seiner Westreise "abgegeben". Manno, wenn die Pfeife von Wohngebietsparteisekretär nur ein wenig auf Draht gewesen wäre ....., das Geplärre über die dann (selbst) verpatzte Westreise hätte ich allzu gerne gelesen ......

Schon ein seltsamer Menschenschlag dort im Vorharz, meinen das was sie in ihrer Hose wähnten wäre Mut gewesen .....


Thoth
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13705
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: ... der wäre fast gelyncht worden...

Beitragvon pentium » 14. Juli 2015, 10:38

Volker Zottmann hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:Fanden eigentlich diese Demos in Quedlinburg schon im Oktober statt oder wirklich erst im November?

mfg
pentium


Das Privileg die Ersten gewesen zu sein und zwar wesentlich früher, haben nun mal unbestritten die Leipziger.
Sie haben "übertragen" den Flächenbrand entfacht. Im Harz brannte es etwas später, aber noch rechtzeitig. [grins]

Gruß Volker


Wenn man kleinlich ist, war die erste Demo am 7.Oktober in Plauen. Nur mal so am Rande...

mfg
pentium
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45513
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: ... der wäre fast gelyncht worden...

Beitragvon Zicke » 14. Juli 2015, 11:12

pentium hat geschrieben:Wenn man kleinlich ist, war die erste Demo am 7.Oktober in Plauen. Nur mal so am Rande...


In Leipzig schlossen sich schon 1988 vereinzelt [1] an die Friedensgebete in der Nikolaikirche, die seit dem 20. September 1982 durch den Liebertwolkwitzer Diakon Günter Johannsen gegen das Wettrüsten in Ost und West abgehalten wurden, Montagsdemonstrationen an.

Die erste Montagsdemonstration fand am 4. September 1989 statt.[2] Initiiert wurde sie von den Bürgerrechtlerinnen Katrin Hattenhauer und Gesine Oltmanns, die nach dem Friedensgebet fünf Transparente an Demonstrationswillige verteilten und selbst dasjenige mit der Aufschrift „Für ein offenes Land mit freien Menschen“ entrollten. Die Kundgebung auf dem Nikolaikirchhof forderte „Freiheit!“ und unter dem Eindruck der Massenflucht vieler DDR-Bürger vor allem Reisefreiheit und weitere grundlegende Menschenrechte ein. Ausreisewillige machten auf ihr Begehren, die DDR verlassen zu können, aufmerksam: „Wir wollen raus!“ Vor bundesdeutschen Journalisten, die anlässlich der Leipziger Messe vor Ort sein durften, riss die Staatssicherheit die Transparente herunter und versuchte, die Demonstration aufzulösen. Daraufhin ernteten die Geheimpolizisten laute „Stasi raus!“-Rufe.[3]


https://de.wikipedia.org/wiki/Montagsde ... in_der_DDR
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
Benutzeravatar
Zicke
 
Beiträge: 6985
Bilder: 1
Registriert: 2. November 2010, 19:03

Re: ... der wäre fast gelyncht worden...

Beitragvon pentium » 14. Juli 2015, 11:20

Zicke hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:Wenn man kleinlich ist, war die erste Demo am 7.Oktober in Plauen. Nur mal so am Rande...


In Leipzig schlossen sich schon 1988 vereinzelt [1] an die Friedensgebete in der Nikolaikirche, die seit dem 20. September 1982 durch den Liebertwolkwitzer Diakon Günter Johannsen gegen das Wettrüsten in Ost und West abgehalten wurden, Montagsdemonstrationen an.

Die erste Montagsdemonstration fand am 4. September 1989 statt.[2] Initiiert wurde sie von den Bürgerrechtlerinnen Katrin Hattenhauer und Gesine Oltmanns, die nach dem Friedensgebet fünf Transparente an Demonstrationswillige verteilten und selbst dasjenige mit der Aufschrift „Für ein offenes Land mit freien Menschen“ entrollten. Die Kundgebung auf dem Nikolaikirchhof forderte „Freiheit!“ und unter dem Eindruck der Massenflucht vieler DDR-Bürger vor allem Reisefreiheit und weitere grundlegende Menschenrechte ein. Ausreisewillige machten auf ihr Begehren, die DDR verlassen zu können, aufmerksam: „Wir wollen raus!“ Vor bundesdeutschen Journalisten, die anlässlich der Leipziger Messe vor Ort sein durften, riss die Staatssicherheit die Transparente herunter und versuchte, die Demonstration aufzulösen. Daraufhin ernteten die Geheimpolizisten laute „Stasi raus!“-Rufe.[3]


https://de.wikipedia.org/wiki/Montagsde ... in_der_DDR


Mir ging es um die erste Demo am 7.Oktober 1989, Zicke und die war in Plauen!

mfg
pentium
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45513
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge


Zurück zu Die Wende

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Nostalgiker, steffen52 und 6 Gäste