Habt Ihr vor 1989 an eine Wende zu Euren Lebzeiten geglaubt?
Ob die Interflug wettbewerbsfähig war,ich weiß es nicht.
Interessierter hat geschrieben:Wieso muß man sich eigentlich von Nein-Sagern für sein Ja sagen lassen, dass man sich in die eigene Tasche gelogen hätte, sinngemäß keine Ahnung hätte oder ein bischen spinnert gewesen wäre ?
Interessierter hat geschrieben:Schlußendlich ist es doch völlig unwichtig, wieviele von uns daran geglaubt haben oder nicht.
Interessierter hat geschrieben:Sportsgeist und Fairness sollte man als " Nein - Sager " besonders auch in der " Niederlage " zeigen.
Interessierter hat geschrieben:Was zählt ist nur das Ergebnis, nämlich die Wiedervereinung unseres Vaterlandes. Dadurch, dass ich diese Zeit erleben durfte, haben sich die damit verbundenen Erlebnisse tief und unvergeßlich in meinem Herzen verankert.
Sirius hat geschrieben:........ eine Umfrage zu dem Thema. Kommentare und Erläuterungen sind erwünscht!
karnak hat geschrieben:Ob die Interflug wettbewerbsfähig war,ich weiß es nicht. FORON gab es noch ziemlich lange eigenständig,bis 96 glaube ich.Danach wurden sie von einer italienischen Firma gekauft und diese haben dann irgendwann Insolvenz angemeldet,das alles hatte aber nichts mehr mit der Treuhand zu tun,es ist eher der eventuelle Gang der Dinge in diesem ökonomischen System.
Was die Wende angeht,ich konnte mir nicht vorstellen,dass ich mal Bürger der Bundesrepublik werde, eine Wende/Veränderung in umfassender Hinsicht hielt ich aber mehr und mehr für zwingend erforderlich und unausweichlich. Als 57 geborener und noch dazu mit entsprechendem Hintergrund hatte ich ansonsten keine emotionalen Empfindungen zu einem Land mit Namen Deutschland. Dieser Name war mir erstens zu negativ besetzt,das hatte man mir so beigebracht und zweitens und eigentlich war es mir letztlich ziemlich unwichtig. Ich bin auch heute nicht"stolz ein Deutscher zu sein",lebe aber durchaus gern in diesem Land,war aber auch in dieser DDR nicht übermäßig unglücklich,würde aber aus heutiger Sicht auch nicht zurückwollen. Ich weiß auch nicht ob das jemand wirklich will,mit den ganzen Konsequenzen.
Puck hat geschrieben:karnak hat geschrieben:Du bist für mich der klassische Wendehals !
Puck hat geschrieben:Deine Egozentrik geht so weit ,daß du sogar aus deinem Urlaub im Ausland aktiv in diese Diskussionen eingreiftst ! Du bist arm !
Puck
pentium hat geschrieben:steffen52-1 hat geschrieben:Dille, sie hätte nicht mehr lange überlebt! Fakt, wirtschaftlich am Ende und keinerlei Rückenhalt mehr vom Volk und auch ein gewisses Klientel von ehemaligen Genossen hatten mehr als Zweifel,
wo das noch hinführen soll! Alles nur noch daher geschoben, ein Loch stopfen und drei aufreißen! Grenzanlagen und das Personal(Grenzer) verschlangen Millionen! Für was? Gewisse Dinge sind ohne Devisen nicht mehr möglich gewesen! Wo her die harte Währung nehmen?VEB- Betriebe fuhren nur noch auf Verschleiß und Flickerei um überhaupt noch den Betrieb etwas im laufen zu halten! Dem Zusammenbruch müssen sich die Genossen Betonköpfe selber auf die Fahne schreiben! Hätten vielleicht mal etwas eher ihr Ohr ans Volk legen sollen oder auf gewisse Leute hören sollen! Aber Nein wie die 3 Affen: Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen! Was es gebracht hat, das haben wir ja alle erlebt!
Grüsse steffen52-1
@Steffen es geht nicht um 1989! Hast du wie es Dille besschreibt 1985 an eine Wende in der DDR gedacht oder gar an eine Grenzöffnung? Das lag doch alles im Reich der Fantasie...in einer fernen, sehr fernen Zukunft...
mfg
pentium
Dille hat geschrieben:
Weißt Du @Interessierter -- selbst @Wosch, der ja gern etwas Holzschnitt- artig vergröbert, hat erkannt, daß ich schrieb "..und ich behaupte mal für mich..." (das mit dem in die Tasche lügen...) --- die Jacke kannst Du Dir anziehen, mußt Du natürlich nicht. Ich habe eben nicht geschrieben "..ihr lügt euch doch in die Tasche" -- das denke ich mir nur !................................
Gruß, Dille
augenzeuge hat geschrieben:Aus zig Gesprächen, die ich 1988 und noch im März 1989 in der DDR führen konnte, nach einer Beisetzung trifft man viele Menschen, habe ich damals die Erkenntnis gewinnen können, dass fast keiner, den ich kannte, vor März 1989 an eine schnelle Wiedervereinigung geglaubt hat, er konnte es vielleicht hoffen, aber mehr nicht. Bis auf eine Ausnahme, mein im März '89 verstorbener Opa, den ich im Februar noch ausnahmsweise besuchen durfte. Er sagte mir an seinem Krankenbett, dass die politische Entwicklung auf eine Wiedervereinigung hindeutete. Niemand nahm ihn ernst. Erst im November '89 fragte ich mich, wieso er das erkennen konnte. Er wurde 92 Jahre alt, war immer Lehrer gewesen und hatte in Deutschland vieles erlebt. Seinen Kontakten, er spielte bis zuletzt mit Entscheidungsträgern Skat, verdankte ich meine damalige Einreisegenehmigung, wie ich später erfuhr. Natürlich tat man das für ihn, nicht für mich.
AZ
Volker Zottmann hat geschrieben:Ich habe mit JA gestimmt. Und möchte auch gleich Dilles Gedanken abweisen.
Sehr lange vor 1989 schon war ich durch Erlebnisse und Gespräche überzeugt, dass die DDR weiter abwirtschaftet, dass die Teilung einer Nation nichts für alle Ewigkeit ist.
Angst hatte ich aber immer, dass die Widervereinigung irgendwann mal durch hohen Blutzoll erreicht wird. Ich konnte mir nie vorstellen, dass die gewaltige Implosion so schnell und friedlich geschieht. Dass die Vereinigung 1989 schon eingeläutet wurde, war für mich unvorstellbar. Ich hatte mit einem gewaltigen Krachen irgendwann wesentlich später gerechnet.
steffen52-1 hat geschrieben:EMW-Mitarbeiter hat geschrieben:karnak hat geschrieben:Gehörte der Uranbergbau nicht am Ehesten den Russen,also der SU? Und wirklich funktionierende Betriebe wurden nach meiner Meinung nicht abgeschaltet,die existieren auch heute noch,wenn auch unter anderen Besitzer.Rotkäppchen hat sogar die West Konkurrenz aufgekauft. Und wenn Du die DDR-Wirtschaft nur in etwa kennst,meinst Du wirklich der Westen musste vor der Angst haben? So viele X'e für U'skönnen wir uns doch bald wirklich nicht vormachen.Mir würde es ja auch gefallen wenn es stimmen würde.
Interflug, FORON, AWE??? Ganz so wars dann doch nicht.
Wie jetzt, EMW-Mitarbeiter? Wer sollte den AWE weiterführen und den Wartburg bauen? Welche Dinge nicht gefragt wahren, wer wollte den noch einen Zweitakter, die wurden halt still gelegt! Stieg nicht in Eisenach Opel ein? Klar wäre es besser gewesen wenn BMW weiter gemach hätte, wie halt vor langer Zeit, aber so besteht das Werk halt weiter! Was ist daran falsch? Das natürlich die alten Fabrikgebäude dafür nicht mehr rentabel sind, bei den Zustand, ist wohl klar! Auch das der künstliche hohe Mitarbeiter- Bestand von DDR-Zeiten nicht voll übernommen wurde ist wohl aus reinen rechnerischen wirtschaften auch klar!
Grüsse steffen52-1
Thoth hat geschrieben:Revolution bedeutet Fortschritt und Wiederherstellung bereits überwundener Verhältnisse, was bitte hat das mit Fortschritt zu tun?
Thoth
karnak hat geschrieben:Der Ossi war doch so im Rausch,dass er nicht mal mehr ein Stück Butter aus dem Osten gekauft hat,er wollte erstmal das aus Irland ,
SkinnyTrucky hat geschrieben:karnak hat geschrieben:
Welche Butter hast du denn gekauft Kristian....
groetjes
Mara
karnak hat geschrieben:SkinnyTrucky hat geschrieben:karnak hat geschrieben:
Welche Butter hast du denn gekauft Kristian....
groetjes
Mara
Mir geht es nicht so sehr darum wer welches Stück Butter kauft,daran ist erstmal nichts ehrenrühriges. Es geht darum die Realitäten zu akzeptieren,speziell durch diese Zeitgenossen die 89 mit dem Schild"Kommt die DM nicht zu uns gehen wir zu ihr" zur Demo marschiert sind,im speziellen die Extrem Kandidaten,die sich im DDR-Sozialismus im Prinzip des Schlendrians ganz wohl gefühlt haben,den manchmal heute noch als ihre Form des Widerstands auf die Fahnen schreiben. Die, als ihr Wunsch nach den DM erfüllt war ziemlich schnell nach der sozialen Marktwirtschaft blärten, weil sie nicht auf die Beine kamen,aus was für Gründen auch immer. Einer sozialen Marktwirtschaft die sowieso nur Politikergequatsche ist,die dem herrschenden ökonomischen System völlig wesensfremd ist,letztlich nur den Vertretern der Arbeitnehmer durch die Arbeitgeber ziemlich willfährig erfüllt wurde weil man sich im Wettstreit der Systeme meinte behaupten zu müssen und heute nicht so einfach wieder zurückzudrehen ist.Wenn man auch ,was irgendwie geht sofort in Angriff nimmt.
Das man diesen Zustand,dieses Prinzip des ökonomischen Handelns nun nach 25 Jahren endlich mal begriffen haben sollte,das ist meine Aussage,auch zum Agieren der Treuhand. Auf diesem Prinzip ist die Gesellschaft aufgebaut in die die" DM-Marschierer" wollten, dass wir letztlich gar keine andere Alternative hatten lasse ich jetzt mal außer acht, und da sind wir auf Wunsch einer Mehrheit der Wähler am 3.10.90 gelandet,mit seinen vielen Vorzügen für den der sie zu nutze, weiß, aber auch mit den Nachteilen für den der Kriterien nicht erfüllen kann, für den kann es auch bitter mal werden.
Jetzt stelle ich noch ein paar Bilder rein,dann mache ein Schläfchen.
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