Umfrage: Habt Ihr vor 1989 an eine Wende zu Euren Lebzeiten geglaubt?

Alle Themen die eine Bezug zur Wende und Grenzöffnung haben. Persönliche Erlebnisse, Gedanken aus dieser Zeit, Dokumente und ähnliches.

Habt Ihr vor 1989 an eine Wende zu Euren Lebzeiten geglaubt?

Ja, an eine Wende mit der Wiedervereinigung
10
30%
Ja, an eine Wende mit dem Fortbestand der DDR
5
15%
Ich war mir unsicher
1
3%
Nein
17
52%
 
Abstimmungen insgesamt : 33

Re: Umfrage: Habt Ihr vor 1989 an eine Wende zu Euren Lebzeiten geglaubt?

Beitragvon augenzeuge » 20. Mai 2015, 16:34

Edelknabe hat geschrieben:... hier läuft irgend wie Alles langsamer ab.
Rainer-Maria


Man nennt das Muldental auch die Schweiz des Ostens. Nun ist klar warum. Die kommen dort nicht aus dem Knick, wie die Eidgenossen. [grins]
AZ
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Re: Umfrage: Habt Ihr vor 1989 an eine Wende zu Euren Lebzeiten geglaubt?

Beitragvon Edelknabe » 20. Mai 2015, 16:45

Der Rainer nochmal. Sagt mal die Abstimmung...9 zu 14? Wer hat denn da abgestimmt mit NEIN, so von heute früh an? Denn heute früh waren es nur 10% Unterschied. Wird hier beschissen....und entschuldigt, denn ich kann auch etwas überlesen haben? Oder hatte Mara mit NEIN gestimmt?

Rainer-Maria na ja Knick Jörg, ich finde es hier urgemütlich...fast so ähnlich wie in der alten DDR. Wenn nur nicht andauernd jeden Tag in dem Regionalwurstblatt...blättern so ne Menge Hektik....Welthektik, so ne Menge richtig sozialer Mist drinestehen würde.
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Re: Umfrage: Habt Ihr vor 1989 an eine Wende zu Euren Lebzeiten geglaubt?

Beitragvon steffen52-1 » 20. Mai 2015, 16:46

Viele ehemalige DDR-Bürger haben sich mit dem Kapitalismus nicht auseinander gesetzt und wollten nur die D-Mark und das was sie aus dem Westfernsehen kannten(Reklame), ansonsten sollte es arbeitsmäßig so weiter gehen wie in der DDR! Zwei arbeiten und fünf schauen zu oder wie auch immer! War wohl nix, der Herr Unternehmer sah das aus wirtschaftlichen Gründen wohl etwas anders und schon ist das gemeinsame Deutschland nicht mehr so schön für sie gewesen, wie vorher gedacht! [laugh] Nach der langen Zeit der Einheit, haben es , bis auf ein Paar, alle begriffen wie es eben ihm Kapitalismus abläuft! Hätte die Damalige(DDR) etwas im Vorfehlt vom Kapitalisten ab geschaut, wären sie nicht so schnell in den Abgrund gefallen! Ist nur mal so ein Gedanke von mir! [hallo] Ansonsten, gut so das es so gekommen ist, mit dem vereinten Deutschland. Denn hatte nicht mal ein führender Genosse(E.H.) den Spruch gesagt: Vorwärts immer, rückwärts nimmer! Hat er wenigstens einmal was Schlaues von sich gegeben!!Ist wohl OT? Dann Parton! [mundzu]
Grüsse steffen52-1
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Re: Umfrage: Habt Ihr vor 1989 an eine Wende zu Euren Lebzeiten geglaubt?

Beitragvon Dille » 20. Mai 2015, 16:50

Volker Zottmann hat geschrieben:Sehr lange vor 1989 schon war ich durch Erlebnisse und Gespräche überzeugt, dass die DDR weiter abwirtschaftet, dass die Teilung einer Nation nichts für alle Ewigkeit ist.
Angst hatte ich aber immer, dass die Widervereinigung irgendwann mal durch hohen Blutzoll erreicht wird. Ich konnte mir nie vorstellen, dass die gewaltige Implosion so schnell und friedlich geschieht. Dass die Vereinigung 1989 schon eingeläutet wurde, war für mich unvorstellbar. Ich hatte mit einem gewaltigen Krachen irgendwann wesentlich später gerechnet.


Ich bin erst jetzt mal wieder zum Antworten gekommen, meine Schwester ist zu Besuch. U.a. kann ich von ihr ebenfalls noch ein klares "nein" beisteuern.

@Volker -- sagen nicht Deine Worte oben genau das Gegenteil von einem klaren "ja" ?? Es ist doch hier allgemeiner Konsens, daß die "..Teilung einer Nation nichts für alle Ewigkeit ist...", und keine Antwort auf die obige Frage ist ?? (ich weiß schon, daß weiter unten in einem Beitrag dann Dein "immer dran geglaubt" kommt, aber bei diesem Beitrag (aus dem ich zitiere) hab ich mich schon gefragt, wie kann er da mit "ja" antworten ??

@Wosch -- Du hast Recht, ich habe Dich zu Unrecht "beschuldigt" meinen Beitrag differenziert betrachtet zu haben -- das hatte doch tatsächlich der @Interessierte anfangs getan, dann aber später den (meinen) relativierenden Nebensatz "wegrationalisiert" um dann kräftig auf das "..in die Tasche lügen.." einschlagen zu können.

Jetzt aber noch etwas, was mir heute so an der Isar durch den Kopf ging : ich bin ja bekennender Gegner von Volksentscheiden u.ä., ich fühle mich in diesem thread dabei voll bestätigt.

@Sirius Frage besteht aus 11 Worten, also insgesamt überschaubar. Ein Teil der Abstimmenden hat aber ganz klar das "geglaubt" mit "gehofft" übersetzt, der @Interessierte hat sogar auch noch den religiösen "Glauben" mit reinverarbeitet bzw. damit verglichen. Ich habe dieses "geglaubt" ganz klar mit einer "Gewißheit" übersetzt, so im Sinne "überzeugt gewesen", "als realistisch angenommen", "erwartet", und da konnte ich nur mit "nein" stimmen, "hoffen" (also irrational) konnte man aber auf vieles...

Dann gibt es einen weiteren Teil der User, die ganz klar die beiden zeitlichen Randbedingungen ignoriert haben, also entweder "vor 1989" oder "zu... Lebzeiten", oder beides. Das hat z.B. ja wohl auch @Pentium mal angesprochen, ist also nicht nur mir aufgefallen.

Vielleicht kann @Sirius nochmal ein paar erklärende Sätze zu seiner Fragestellung beisteuern, speziell eben in welcher Bedeutung er das "geglaubt" benutzt hat.

Würde die Fragestellung lauten "Habt ihr vor 1989 geglaubt, daß eine Entwicklung zur deutschen Einheit historisch unausweichlich ist und habt ihr gehofft, daß diese noch zu euren Lebzeiten wahr wird ?" hätte ich guten Gewissens mit "ja" antworten können.

Gruß, Dille
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Re: Umfrage: Habt Ihr vor 1989 an eine Wende zu Euren Lebzeiten geglaubt?

Beitragvon Edelknabe » 20. Mai 2015, 17:01

Siehe unser steffen mit:

"War wohl nix, der Herr Unternehmer sah das aus wirtschaftlichen Gründen wohl etwas anders und schon ist das gemeinsame Deutschland nicht mehr so schön für sie gewesen, wie vorher gedacht!"
Textauszug ende

"Vorher gedacht"? Ich hab nix gedacht steffen, ich lebe heute noch so gut wie in der alten DDR, ohne Mist. Soll heißen Leben besteht nun mal aus sich regen, aus ordentlich Schaffen und nicht aus Müßiggang. Und steffen, du musst nicht immer was suchen, um "Diese" mit der anderen Meinung runter zu ziehen. Ist echt nicht nötig...HAAAAAAAAAAa

Rainer-Maria denn du liebst doch die einfache Denke? Und die steffen, die besagt, es gibt die mit dem NEIN und die mit dem JA. Und ja doch, noch ne ganze Menge dazwischen. Das sind zum Beispiel Diese so wie heute die AfD...ein recht kunterbunter Haufen von weiß was nicht von....sollte ich ...ne, ich schreibe es besser nicht.
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Re: Umfrage: Habt Ihr vor 1989 an eine Wende zu Euren Lebzeiten geglaubt?

Beitragvon Edelknabe » 20. Mai 2015, 17:06

Nu kommt Leute, wo kommt denn auf einmal die 15 her? Und das ganz ohne Begleittext? Ist hier auch so ne Art Abstimmung ohne Text möglich?

Rainer-Maria und klärt mich bitte mal auf?
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Re: Umfrage: Habt Ihr vor 1989 an eine Wende zu Euren Lebzeiten geglaubt?

Beitragvon pentium » 20. Mai 2015, 17:10

Edelknabe hat geschrieben:Nu kommt Leute, wo kommt denn auf einmal die 15 her? Und das ganz ohne Begleittext? Ist hier auch so ne Art Abstimmung ohne Text möglich?

Rainer-Maria und klärt mich bitte mal auf?


Ja Rainer-Maria, man kann hier auch abstimmen ohne etwas zu schreiben! Man oh man, wie lange bist du schon im Forum?

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Re: Umfrage: Habt Ihr vor 1989 an eine Wende zu Euren Lebzeiten geglaubt?

Beitragvon steffen52-1 » 20. Mai 2015, 17:11

Edelknabe hat geschrieben:Siehe unser steffen mit:

"War wohl nix, der Herr Unternehmer sah das aus wirtschaftlichen Gründen wohl etwas anders und schon ist das gemeinsame Deutschland nicht mehr so schön für sie gewesen, wie vorher gedacht!"
Textauszug ende

"Vorher gedacht"? Ich hab nix gedacht steffen, ich lebe heute noch so gut wie in der alten DDR, ohne Mist. Soll heißen Leben besteht nun mal aus sich regen, aus ordentlich Schaffen und nicht aus Müßiggang. Und steffen, du musst nicht immer was suchen, um "Diese" mit der anderen Meinung runter zu ziehen. Ist echt nicht nötig...HAAAAAAAAAAa

Rainer-Maria denn du liebst doch die einfache Denke? Und die steffen, die besagt, es gibt die mit dem NEIN und die mit dem JA. Und ja doch, noch ne ganze Menge dazwischen. Das sind zum Beispiel Diese so wie heute die AfD...ein recht kunterbunter Haufen von weiß was nicht von....sollte ich ...ne, ich schreibe es besser nicht.

Edelknabe, wenn Du schon zu DDR-Zeiten ordentlich gearbeitet hast, dann weißt Du doch wie der Hase läuft! Oder? Ich suche nichts, sondern stelle fest, ist wohl ein Unterschied. [hallo] Schreibe das was ich zu DDR-Zeiten in den VEB-Betrieben erlebt habe.Punkt...
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Re: Umfrage: Habt Ihr vor 1989 an eine Wende zu Euren Lebzeiten geglaubt?

Beitragvon Edelknabe » 20. Mai 2015, 17:19

Entschuldige mal Pentium aber dann ist das hier im Fred keine gerechte Abstimmung mehr. Denn dann kann hier Einer öfters mit Nein oder Ja tippen so wie er gerade online ist.Oder sehe ich da was verkehrt? Ich denke nicht.

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Re: Umfrage: Habt Ihr vor 1989 an eine Wende zu Euren Lebzeiten geglaubt?

Beitragvon pentium » 20. Mai 2015, 17:22

Edelknabe hat geschrieben:Entschuldige mal Pentium aber dann ist das hier im Fred keine gerechte Abstimmung mehr. Denn dann kann hier Einer öfters mit Nein oder Ja tippen so wie er gerade online ist.Oder sehe ich da was verkehrt? Ich denke nicht.

Rainer-Maria


Du kannst nur einmal abstimmen, zum Kuckuck! So und jetzt zurück ins Studio, quatsch, zum Thema!

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Re: Umfrage: Habt Ihr vor 1989 an eine Wende zu Euren Lebzeiten geglaubt?

Beitragvon Sirius » 20. Mai 2015, 17:25

Dille hat geschrieben:Vielleicht kann @Sirius nochmal ein paar erklärende Sätze zu seiner Fragestellung beisteuern, speziell eben in welcher Bedeutung er das "geglaubt" benutzt hat.


Das Wort "geglaubt" habe ich von Puck´s Aussage (siehe erster Beitrag hier im Thread) übernommen. Die Umfrage bezog sich ja u.a. auf Puck´s Aussage. Ich habe die Bedeutung des Wortes "geglaubt" genauso so interpretiert wie Du:

Dille hat geschrieben:Ich habe dieses "geglaubt" ganz klar mit einer "Gewißheit" übersetzt, so im Sinne "überzeugt gewesen", "als realistisch angenommen", "erwartet",....


Auch Puck dürfte dies so gemeint haben.

Dille hat geschrieben:
Würde die Fragestellung lauten "Habt ihr vor 1989 geglaubt, daß eine Entwicklung zur deutschen Einheit historisch unausweichlich ist und habt ihr gehofft, daß diese noch zu euren Lebzeiten wahr wird ?" hätte ich guten Gewissens mit "ja" antworten können.


Um´s Hoffen ging es in der Fragestellung nicht. Auch ich bin überrascht, dass einige den Begriff "geglaubt" in "gehofft" umgedeutet haben. Für mich war die Aussage von Puck eigentlich eindeutig zu verstehen.
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Re: Umfrage: Habt Ihr vor 1989 an eine Wende zu Euren Lebzeiten geglaubt?

Beitragvon Volker Zottmann » 20. Mai 2015, 18:18

Hallo @Dille,
Mein JA war schon korrekt. Die Frage lautet nun mal so!
Ich habe daran geglaubt, die Wende, wie auch immer, schon zu meinen Lebzeiten zu erleben. Bin überzeugt gewesen, aufgrund vieler Gespräche und eigener Beobachtungen in meinem Arbeitsumfeld, dass die DDR, so wie sie bestand, krachen gehen muss.
Selbst war ich doch bestes Beispiel, was schief lief in der DDR. Meine Arbeitsaufgaben als Meister in der Investitionsabteilung wurden 1983 mit dem Investstopp urplötzlich "abgewickelt" und dennoch bekam ich mein Gehalt weiter. Ging jeden Tag 2 lange weitere Jahre in den Betrieb ohne eine echte Arbeit zu erledigen. Da sagt einem doch der gesunde Menschenverstand, dass die da Oben nicht mehr ganz klar denken können.
Ich selbst zog die Reißleine und machte mich selbständig.
So wie mir ging es doch tausenden Beschäftigten, dass sie fürs Nichtstun bezahlt wurden....
Sommer 1989 war ich zur Kur und lernte einen Berliner kennen. Da hörte ich erstmals, wie es schon in Berlin in den Betrieben kriselte und rumorte.

Ich denke mal, wir liegen mit JA oder NEIN dennoch recht nah beieinander. Jeder interpretiert die Fragestellung nur anders.
Die Frage war, ob ich es für mich glaubte. Ja, das tat ich ganz gewiss!

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Umfrage: Habt Ihr vor 1989 an eine Wende zu Euren Lebzeiten geglaubt?

Beitragvon pentium » 20. Mai 2015, 18:41

Volker Zottmann hat geschrieben:Hallo @Dille,
Mein JA war schon korrekt. Die Frage lautet nun mal so!
Ich habe daran geglaubt, die Wende, wie auch immer, schon zu meinen Lebzeiten zu erleben. Bin überzeugt gewesen, aufgrund vieler Gespräche und eigener Beobachtungen in meinem Arbeitsumfeld, dass die DDR, so wie sie bestand, krachen gehen muss.
Selbst war ich doch bestes Beispiel, was schief lief in der DDR. Meine Arbeitsaufgaben als Meister in der Investitionsabteilung wurden 1983 mit dem Investstopp urplötzlich "abgewickelt" und dennoch bekam ich mein Gehalt weiter. Ging jeden Tag 2 lange weitere Jahre in den Betrieb ohne eine echte Arbeit zu erledigen. Da sagt einem doch der gesunde Menschenverstand, dass die da Oben nicht mehr ganz klar denken können.
Ich selbst zog die Reißleine und machte mich selbständig.
So wie mir ging es doch tausenden Beschäftigten, dass sie fürs Nichtstun bezahlt wurden....
Sommer 1989 war ich zur Kur und lernte einen Berliner kennen. Da hörte ich erstmals, wie es schon in Berlin in den Betrieben kriselte und rumorte.

Ich denke mal, wir liegen mit JA oder NEIN dennoch recht nah beieinander. Jeder interpretiert die Fragestellung nur anders.
Die Frage war, ob ich es für mich glaubte. Ja, das tat ich ganz gewiss!

Gruß Volker


Volker hast du wirklich, sagen wir mal 1975 an eine politische Wende in der DDR geglaubt. An den Fall der Grenze u.s.w.? Ich stelle mir gerade vor du hättest deinen Glauben auf einem Marktplatz im Harz verkündet...?!

mfg
pentium
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Umfrage: Habt Ihr vor 1989 an eine Wende zu Euren Lebzeiten geglaubt?

Beitragvon karnak » 20. Mai 2015, 19:00

Wosch hat geschrieben:Du bist wahrlich Einer von denen, der nach der Wende sehr tief in Deutschland gefallen zu sein scheint, alleine daß es bei Dir nur zu einem "Schweinestall" in der Toscana gereicht hat stimmt mich in gewisser Weise schon etwas wütend und nur weil Du da einigermaßen komfortabel hin zu kommen scheinst, wird meine "Wut" nicht bedeutend kleiner. [/b]

Wosch. [blush]

[flash] Mein lieber Wosch!
Wenn ich ehrlich bin habe ich diese "Wut" schon eher erwartet,habe sie mehr oder weniger provoziert mit meinem Hang zur Egozentrik [grin] Es gibt nämlich noch etwas anderes was aus dem Westen über uns gekommen ist wie eine Seuche und ich will Dir jetzt nicht unterstellen Du leidest unter dieser Krankheit. Es ist etwas was man Sozialneid nennt. Was meine diversen Reisen und meine anderen "Annehmlichkeiten"angeht,ich kann Dir versichern,ich habe es nicht aus dem Stasischatz herübergerettet und besonders, ich habe es in der neuen Zeit niemanden zu verdanken,ich habe das und meine heutige Position und materielle Situation in vielen Jahren harter Arbeit geschaffen. Ich habe offensichtlich die "Kriterien" für das vorherrschende Wirtschaftssystem so erfüllt,das man bereit war mir meine Arbeitskraft für einen guten Preis abzukaufen. Das ich diese Kriterien erfüllen konnte,ich habe es denen zu verdanken die mich auf die Beine gestellt haben,meinen Eltern,Lehrern, Lehrausbildern und durchaus auch ein paar Vorgesetzten beim MfS,was Dir sicher am Wenigsten gefallen wird.
Da ich aber ein nicht ganz so schlimmer Egozentriker bin wie vermutet, mein persönliches Empfinden und mein materieller Stand hat mit der Sachlage in gesellschaftlicher Hinsicht ,die ich versucht habe aus meiner Sicht zu beschreiben, nichts zu tun. Muss man eigentlich arm und oder benachteiligt sein um die Misstände und die Ursachen die dazu führen benennen zu dürfen?
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Re: Umfrage: Habt Ihr vor 1989 an eine Wende zu Euren Lebzeiten geglaubt?

Beitragvon SkinnyTrucky » 20. Mai 2015, 19:01

steffen52-1 hat geschrieben: Hätte die Damalige(DDR) etwas im Vorfehlt vom Kapitalisten ab geschaut, wären sie nicht so schnell in den Abgrund gefallen!


Haben Stabü und all das Rot Licht und das wissenschaftliche auseinanderklamüsern der verschiedenen Gesellschaftssysteme, insbesondere der Kapitalismus denn nich gereicht....wir waren doch alle bestens vorbereitet.... [smile] [wink]


groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
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Re: Umfrage: Habt Ihr vor 1989 an eine Wende zu Euren Lebzeiten geglaubt?

Beitragvon Volker Zottmann » 20. Mai 2015, 19:02

Na Klar @pentium!
Aber nicht 1975. Die DDR überschritt zum 20. DDR-Geburtstag auch ihren Zenit. Seit dann Honeckers Wohltaten für viele Bürger Staats-Schuldenberge türmten, wird wohl jedem, der Rechnen in der Schule hatte und dazu einen Fernsehapparat mit Westantenne, klar gewesen sein, dass irgendwann das Gewinde ausgelutscht ist.
Für mich mache ich das mit Anfang der 80er Jahre fest. 1985 war ich überzeugt, dass nichts mehr funktioniert. Ich erlebte ja "Honeckers verkündete Unterstützung für Selbständige Handwerker" hautnah als Sprechblasen.
Wenn mir ein Staat 10 Tonnen losen(!) Zement als einmaliges Jahreskontingent verordnet und keine Möglichkeit bietet, legal diesen Zement in Bernburg abzuholen, geschweige denn zu lagern, dann sagt der mir, dass Idioten die Wirtschaft lenken. Wenn mein Jahreskontingent von 2000 (!) Schornsteinziegeln auf einem 30 km entfernten Abstellgleis ankommen, ist es genauso. (Abgesehen davon hätte ich mindestens 12000 gebraucht)
Ich könnte 100 Beispiele anführen. Mir war klar, das knallt bald. Es wird sich was ändern (müssen).

Und noch was Pentium, auf einen Marktplatz hätte ich mich 1985 nicht gestellt, war ja kein Selbstmörder.

Gruß Volker
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Re: Umfrage: Habt Ihr vor 1989 an eine Wende zu Euren Lebzeiten geglaubt?

Beitragvon Interessierter » 20. Mai 2015, 19:20

Dille hat geschrieben:
Ich habe dieses "geglaubt" ganz klar mit einer "Gewißheit" übersetzt, so im Sinne "überzeugt gewesen", "als realistisch angenommen", "erwartet",....


Der Duden schreibt zur Bedeutung:
gefühlsmäßige, nicht von Beweisen, Fakten o. Ä. bestimmte unbedingte Gewissheit, Überzeugung


Ich fasse zusammen:
Hier wird eine Frage gestellt und User antworten offen und ehrlich. Gleich ob Ja oder Nein, bis auf einen User der meint, nicht nur seine Meinung kommentieren zu müssen, sondern auch Meinungen der anderen, um damit deren Antwort in Frage zu stellen.

Die Empfindungen und das Glauben an eine Wiedervereinigung, war je nach politischer Großwetterlage -wie der Duden schreibt - nicht von Beweisen, Fakten o. Ä. bestimmte unbedingte Gewissheit, mal war es ein hoffen und ein anderes Mal glaubte man eben eine zeitlang nicht mehr daran. Ich vermute einmal, dass es nicht nur mir so gewesen

Wenn Du permanent nicht daran geglaubst hast, ist doch doch Deine ureigenste Angelegenheit. Ich sah das durch diverse Ereignisse eben anders, wie zum Beispiel den Volksaufstand 1953 und natürlich vieles mehr.

Für mich ist diese Diskussion einfach nur ein rechthaberisches Gehabe, das man glaubt mit Sticheleien gegen einzelne User noch ein wenig aufpeppen zu müssen. Dille, Du kannst gerne Deine Deutung beibehalten; denn mir ist es völlig gleich wie Du das " geglaubt " interpretierst. Da muss ich Deine Meinung auch nicht einmal ironisch kommentieren - wie Du meine - mit Worten: " Das hast Du aber schön geschrieben " ..

Wichtig ist " was hinten rauskommt " und das war die Wiedervereinigung unseres Vaterlandes ! Da juckt es mich doch nun wirklich nicht, wenn jemand vielleicht zu viel Korinthenbrot gegessen hat.

Ich habe fertig.
[hallo]
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Re: Umfrage: Habt Ihr vor 1989 an eine Wende zu Euren Lebzeiten geglaubt?

Beitragvon steffen52-1 » 20. Mai 2015, 19:29

SkinnyTrucky hat geschrieben:
steffen52-1 hat geschrieben: Hätte die Damalige(DDR) etwas im Vorfehlt vom Kapitalisten ab geschaut, wären sie nicht so schnell in den Abgrund gefallen!


Haben Stabü und all das Rot Licht und das wissenschaftliche auseinanderklamüsern der verschiedenen Gesellschaftssysteme, insbesondere der Kapitalismus denn nich gereicht....wir waren doch alle bestens vorbereitet.... [smile] [wink]


groetjes

Mara

SkinnyTrucky, mir ging es nicht um das Gelaber in der Stabü oder Rotlicht Bestrahlung(Parteilehrjahr), sondern um das wirtschaftliche denken der VEB-Betriebe! Die VEB-Betriebe haben doch für ein paar D-Mark, Ostgeld ausgegeben das jede privat Firma sofort in den Konkurs gegangen wäre! Beispiel gibt es genug! Wenn so um die Zeit von 1986, schon gewisse Finanzfachleute (unter vor gehaltener Hand) gesagt haben: Es kann nicht gut gehen das wir(VEB-Betrieb) 10 Mark investieren um 1 Mark Gewinn zu machen, der Kapitalist oder Unternehmer macht es halt umgekehrt und da das der Staat(DDR) nicht begreift, ist es eben nur noch eine Frage der Zeit und dann war es das für die sozialistische Wirtschaft! [frown] Aber für Devisen, wurde alles gemacht, auch wenn es nichts mehr mit Wirtschaftlichkeit zu tun hatte! Wenn ich in Deinen Augen damit falsch liege, na dann weiß ich nicht mehr ob ich es so selbst erlebt oder geträumt habe!
Grüsse steffen52-1
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Re: Umfrage: Habt Ihr vor 1989 an eine Wende zu Euren Lebzeiten geglaubt?

Beitragvon Wosch » 20. Mai 2015, 20:02

karnak hat geschrieben:
Wosch hat geschrieben:Du bist wahrlich Einer von denen, der nach der Wende sehr tief in Deutschland gefallen zu sein scheint, alleine daß es bei Dir nur zu einem "Schweinestall" in der Toscana gereicht hat stimmt mich in gewisser Weise schon etwas wütend und nur weil Du da einigermaßen komfortabel hin zu kommen scheinst, wird meine "Wut" nicht bedeutend kleiner. [/b]

Wosch. [blush]

Mein lieber Wosch!
Wenn ich ehrlich bin habe ich diese "Wut" schon eher erwartet,habe sie mehr oder weniger provoziert mit meinem Hang zur Egozentrik [grin] Es gibt nämlich noch etwas anderes was aus dem Westen über uns gekommen ist wie eine Seuche und ich will Dir jetzt nicht unterstellen Du leidest unter dieser Krankheit. Es ist etwas was man Sozialneid nennt. Was meine diversen Reisen und meine anderen "Annehmlichkeiten"angeht,ich kann Dir versichern,ich habe es nicht aus dem Stasischatz herübergerettet und besonders, ich habe es in der neuen Zeit niemanden zu verdanken,ich habe das und meine heutige Position und materielle Situation in vielen Jahren harter Arbeit geschaffen. Ich habe offensichtlich die "Kriterien" für das vorherrschende Wirtschaftssystem so erfüllt,das man bereit war mir meine Arbeitskraft für einen guten Preis abzukaufen. Das ich diese Kriterien erfüllen konnte,ich habe es denen zu verdanken die mich auf die Beine gestellt haben,meinen Eltern,Lehrern, Lehrausbildern und durchaus auch ein paar Vorgesetzten beim MfS,was Dir sicher am Wenigsten gefallen wird.
Da ich aber ein nicht ganz so schlimmer Egozentriker bin wie vermutet, mein persönliches Empfinden und mein materieller Stand hat mit der Sachlage in gesellschaftlicher Hinsicht ,die ich versucht habe aus meiner Sicht zu beschreiben, nichts zu tun. Muss man eigentlich arm und oder benachteiligt sein um die Misstände und die Ursachen die dazu führen benennen zu dürfen?



Na klar@Karnak, daß mit dem "Sozialneid" war natürlich nicht auf mich gemünzt, nein-nein Du hattest mich von dieser "aus dem Westen kommenden Seuche" ja ausdrücklich "ausgeschlossen" und lediglich pauschal die "Sozialneider" unter den Westgeborenen gemeint, wobei ich mich nicht erinnern kann daß Einer dieser Volksgruppe Dir Deinen Schweinestall und Deine anderen Annehmlichkeiten hier vorgehalten hatte.
Ich für meinen Teil gönne Dir diese "Errungenschaften" von ganzem Herzen, was ich Dir allerdings nicht zugestehe sind Deine immer wieder vorkommenden verbalen Angriffe gegenüber dem Staat, der es Dir trotzt Deiner unrühmlichen Vergangenheit beim "MfS" ermöglicht dieses Leben zu führen, obwohl Du bis 1989 Deinen ehemaligen Mitbürgern Gleiches mit Deinem "verantwortungsvollen" [laugh] persönlichen Einsatz "verwehrt" hattest.
Diese, Deine "Heutige Position" hast Du schon dem Staat zu verdanken, der in der Behandlung seiner ehemaligen "Klassenfeinde" im Gegensatz zu Deinem Vorgänger-Staat, äußerst human umgegangen ist, denn sonst hättest Du auch mit größtmöglicher Eigeninitiative Deinen "Stasi-Arsch" nicht bis in den Toscana-Schweinestall hinüber retten können.
Wenn das persönliche Empfinden und der persönliche materielle Stand mit der Sachlage in gesellschaftlicher Hinsicht nichts zu tun haben sollte, so könnte ich Dir durchaus recht geben, wenn..., ja wenn dabei zumindestens mit dem Thema sach- und wahrheitsgemäß umgegangen würde und nicht mit an den Haaren herbei gezogener linksextemistischen Polemik.


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Re: Umfrage: Habt Ihr vor 1989 an eine Wende zu Euren Lebzeiten geglaubt?

Beitragvon Volker Zottmann » 20. Mai 2015, 21:17

Nochmals heute Abend hallo pentium,

Der Frageteil mit der Grenze, den Du mir stelltest, will ich gern noch anreißen.
Ich habe in den 1970er Jahren nach Herauslösung des Harzortes Tanne aus dem Sperrgebiet wieder an der F242 mit meinem Vater sitzen können und auf den Schlagbaum gesehen. Genau an der Stelle, wo die Straße aus Benneckenstein kommend, am Schützenhaus mündet.
Was haben wir damals sinniert.... "Die Grenze wird fallen!" Wann allerdings, konnten wir nicht sagen, waren ja keine Hellseher.

Zeitgleich und auch später noch war ich oft in Deutsch-Eylau/Masuren. Hinter dem Ort, 3km vielleicht, gen Osten, verlief einst die Außengrenze Ostpreußens. Ich habe dort beim Rumstromern die Geschichtszeugnisse und deren Vergänglichkeit gesehen. Da kam mir oft Tanne in den Sinn und die nahe liegende elende Demarkationslinie. Spätestens da sah ich anschaulich das zukünftige Schicksal des antifaschistischen Schutzwalls. Da war mir klar, dass ich es bestimmt noch erleben werde, wenn das Kartenhaus in sich zusammen stürzt.
Auch das war fester Glauben!

Gruß Volker
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Re: Umfrage: Habt Ihr vor 1989 an eine Wende zu Euren Lebzeiten geglaubt?

Beitragvon pentium » 20. Mai 2015, 21:37

Volker Zottmann hat geschrieben:Nochmals heute Abend hallo pentium,

Der Frageteil mit der Grenze, den Du mir stelltest, will ich gern noch anreißen.
Ich habe in den 1970er Jahren nach Herauslösung des Harzortes Tanne aus dem Sperrgebiet wieder an der F242 mit meinem Vater sitzen können und auf den Schlagbaum gesehen. Genau an der Stelle, wo die Straße aus Benneckenstein kommend, am Schützenhaus mündet.
Was haben wir damals sinniert.... "Die Grenze wird fallen!" Wann allerdings, konnten wir nicht sagen, waren ja keine Hellseher.

Zeitgleich und auch später noch war ich oft in Deutsch-Eylau/Masuren. Hinter dem Ort, 3km vielleicht, gen Osten, verlief einst die Außengrenze Ostpreußens. Ich habe dort beim Rumstromern die Geschichtszeugnisse und deren Vergänglichkeit gesehen. Da kam mir oft Tanne in den Sinn und die nahe liegende elende Demarkationslinie. Spätestens da sah ich anschaulich das zukünftige Schicksal des antifaschistischen Schutzwalls. Da war mir klar, dass ich es bestimmt noch erleben werde, wenn das Kartenhaus in sich zusammen stürzt.
Auch das war fester Glauben!

Gruß Volker


Sicher kann man darüber nachdenken oder besser hat darüber nachgedacht, wie es wohl wäre ohne diese Grenze. Wenn man z.B. ab Pirk auf der Autobahn weiterfahren könnte, so wie heute. Hof, dass war eine andere Welt. Jetzt völlig normaler Alltag. Wobei ich glaube, wieder der Glaube, um solche Gedanken oder Gespräche, wie du mit deinem Vater hattest, muss man einen Bezug zur Grenze haben, wobei es auch ein Irrtum von mir sein kann, dass mit dem Bezug zur Grenze.

mfg
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*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Umfrage: Habt Ihr vor 1989 an eine Wende zu Euren Lebzeiten geglaubt?

Beitragvon Volker Zottmann » 20. Mai 2015, 22:02

@Pentium, das mit dem Grenzbezug, da hast Du absolut recht.
Das war es ja immer in meinem Fall. Als Kind schon einmal 4 Monate im Westen mit all den Verlockungen damals, die ein Vierjähriger schon erfassen konnte.... Gleich danach der merkliche Mangel in QLB, so gab es auf einem mal weder Schokolade noch täglich die Bananen.... Dann sah ich Omas bittere Armut und erlebte gleichzeitig ihre Güte. Sah ab 1955 monatlich Pakete an sie aus Kanada, oft auch damals an uns...
Das bleibt niemals spurlos!
Dann lebte ich ja zuvor an der Grenze, die ab 1955 dann fast tabu war. Ins Grenzgebiet konnte ich letztmalig um 1960 mit meiner Mutter. Gemeinsam alle auf den Brocken mit dem P-70 noch so um 1958.

Was manche Zweifler hier seit Anbeginn meiner Anwesenheit taten, war nicht zu begreifen, dass ich in einer Art Zwist, in Sonderstellung aufwuchs.
Hatte immer Kontakt zum Westen und lernte durch Mutters Urania die "seltsamsten" Menschen kennen. So Iraker, Afrikaner, einen sowjetischen U-Boot-Kommandanten und und und... Ich lernte zwangsläufig viele der SED-Kreisführungsriege persönlich kennen, selbst aus dem Urania-Präsidium, hatte auch einen kleinen (!) Einblick damals schon bei der Stasi durch Opa, Onkel und....

Gruß Volker
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Re: Umfrage: Habt Ihr vor 1989 an eine Wende zu Euren Lebzeiten geglaubt?

Beitragvon SkinnyTrucky » 20. Mai 2015, 23:38

steffen52-1 hat geschrieben:
SkinnyTrucky hat geschrieben:
steffen52-1 hat geschrieben: Wenn ich in Deinen Augen damit falsch liege, na dann weiß ich nicht mehr ob ich es so selbst erlebt oder geträumt habe!


Steffen, nein nein....du liegst vollkommen richtig....ich hab mir die Worte nur so rausgepickt um ironisch zu zeigen, das die Ideologie wohl weit wichtiger war wie die Realität....


groetjes

Mara
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Re: Umfrage: Habt Ihr vor 1989 an eine Wende zu Euren Lebzeiten geglaubt?

Beitragvon karnak » 21. Mai 2015, 06:29

Wosch hat geschrieben:Diese, Deine "Heutige Position" hast Du schon dem Staat zu verdanken, der in der Behandlung seiner ehemaligen "Klassenfeinde" im Gegensatz zu Deinem Vorgänger-Staat, äußerst human umgegangen ist, denn sonst hättest Du auch mit größtmöglicher Eigeninitiative Deinen "Stasi-Arsch" nicht bis in den Toscana-Schweinestall hinüber retten können.

[flash] Nicht schlecht Wosch, aber ein bisschen Kritik üben darf ich schon an dem Staat deren Bürger ich bin,oder darf ich dem nur lobhudeln,ich wollte ja nicht gleich die Weltrevolution ausrufen.
Übrigens scheint hier gerade Wahlkampf zu sein,gestern standen vor der Universität in Siena ein paar Studenten,wollten wissen ob ich Kommunist bin,ob man das jemand an der Nasenspitze ansieht? Ich habe ihnen eine Zeitung abgekauft,für 3 Euro und extra für Dich [flash] ,lesen kann ich sie leider nicht.
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Re: Umfrage: Habt Ihr vor 1989 an eine Wende zu Euren Lebzeiten geglaubt?

Beitragvon Sirius » 21. Mai 2015, 07:12

karnak hat geschrieben:
Wosch hat geschrieben:Diese, Deine "Heutige Position" hast Du schon dem Staat zu verdanken, der in der Behandlung seiner ehemaligen "Klassenfeinde" im Gegensatz zu Deinem Vorgänger-Staat, äußerst human umgegangen ist, denn sonst hättest Du auch mit größtmöglicher Eigeninitiative Deinen "Stasi-Arsch" nicht bis in den Toscana-Schweinestall hinüber retten können.

[flash] Nicht schlecht Wosch, aber ein bisschen Kritik üben darf ich schon an dem Staat deren Bürger ich bin,oder darf ich dem nur lobhudeln,ich wollte ja nicht gleich die Weltrevolution ausrufen.
Übrigens scheint hier gerade Wahlkampf zu sein,gestern standen vor der Universität in Siena ein paar Studenten,wollten wissen ob ich Kommunist bin,ob man das jemand an der Nasenspitze ansieht? Ich habe ihnen eine Zeitung abgekauft,für 3 Euro und extra für Dich [flash] ,lesen kann ich sie leider nicht.


Vielleicht wegen der Mütze mit dem roten Stern?
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Re: Umfrage: Habt Ihr vor 1989 an eine Wende zu Euren Lebzeiten geglaubt?

Beitragvon karnak » 21. Mai 2015, 07:26

Sirius hat geschrieben:
Vielleicht wegen der Mütze mit dem roten Stern?

Die habe ich nur in meinem"bequemen Transportmittel" auf,aber vielleicht wegen dem roten Keil. Denn habe ich mir nach dem Gepolter hier extra besorgt und an die Jacke gepappt.
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Re: Umfrage: Habt Ihr vor 1989 an eine Wende zu Euren Lebzeiten geglaubt?

Beitragvon Kumpel » 21. Mai 2015, 07:48

Guten Tag allerseits,

ich habe mit NEIN gestimmt und kann mich den Ausführungen von @Dille nur anschließen.
Als ich eingeschult wurde war Honecker Staatsratsvorsitzender und als ich abgehauen bin war er es immer noch. Als Jugendlicher in den 80ern erfuhr ich , daß die DDR schon bessere Tage gesehen hatte und mir wurde langsam bewußt , das es eigentlich nur noch abwärts ging in diesem Land. Langsam aber stetig ohne daß sich irgendeiner nennenswert etwas dagegen tat.
Der Kontrast dazu in den DDR Medien vernebelte diesen Eindruck dahingehend , daß ich annahm meine Wahrnehmungen beschränken sich lediglich nur auf einen Teil des Ganzen und es wird schon alles in allem nicht so schlecht laufen.Die alljährlichen Massenaufmärsche und Erfolgsmeldungen suggerierten ja auch ein Bild der Einheit und des Erfolgs im Land und ich hätte nie geglaubt , daß hier mal etwas ins Wanken geraten könnte.
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Re: Umfrage: Habt Ihr vor 1989 an eine Wende zu Euren Lebzeiten geglaubt?

Beitragvon Spartacus » 21. Mai 2015, 17:07

karnak hat geschrieben:
Wosch hat geschrieben:Diese, Deine "Heutige Position" hast Du schon dem Staat zu verdanken, der in der Behandlung seiner ehemaligen "Klassenfeinde" im Gegensatz zu Deinem Vorgänger-Staat, äußerst human umgegangen ist, denn sonst hättest Du auch mit größtmöglicher Eigeninitiative Deinen "Stasi-Arsch" nicht bis in den Toscana-Schweinestall hinüber retten können.

[flash] Nicht schlecht Wosch, aber ein bisschen Kritik üben darf ich schon an dem Staat deren Bürger ich bin,oder darf ich dem nur lobhudeln,ich wollte ja nicht gleich die Weltrevolution ausrufen.
Übrigens scheint hier gerade Wahlkampf zu sein,gestern standen vor der Universität in Siena ein paar Studenten,wollten wissen ob ich Kommunist bin,ob man das jemand an der Nasenspitze ansieht? Ich habe ihnen eine Zeitung abgekauft,für 3 Euro und extra für Dich [flash] ,lesen kann ich sie leider nicht.


Titel der Zeitung : " Kommunistischer Kampf "

Artikel:

" Parteistrategie und Theorie internationale Beziehungen"


LG

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Re: Umfrage: Habt Ihr vor 1989 an eine Wende zu Euren Lebzeiten geglaubt?

Beitragvon Olaf Sch. » 21. Mai 2015, 18:07

und ich dachte es wäre das Organ der Verlotterten Kommunisten! [laugh]
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Re: Umfrage: Habt Ihr vor 1989 an eine Wende zu Euren Lebzeiten geglaubt?

Beitragvon Wosch » 21. Mai 2015, 19:12

karnak hat geschrieben:
Wosch hat geschrieben:Diese, Deine "Heutige Position" hast Du schon dem Staat zu verdanken, der in der Behandlung seiner ehemaligen "Klassenfeinde" im Gegensatz zu Deinem Vorgänger-Staat, äußerst human umgegangen ist, denn sonst hättest Du auch mit größtmöglicher Eigeninitiative Deinen "Stasi-Arsch" nicht bis in den Toscana-Schweinestall hinüber retten können.



[flash] Nicht schlecht Wosch, aber ein bisschen Kritik üben darf ich schon an dem Staat deren Bürger ich bin[color=#00BF00],oder darf ich dem nur lobhudeln,ich wollte ja nicht gleich die Weltrevolution ausrufen.
Übrigens scheint hier gerade Wahlkampf zu sein,gestern standen vor der Universität in Siena ein paar Studenten,wollten wissen ob ich Kommunist bin,ob man das jemand an der Nasenspitze ansieht? Ich habe ihnen eine Zeitung abgekauft,für 3 Euro und extra für Dich [flash] ,lesen kann ich sie leider nicht.




Das ist ja gerade der fundamentale Unterschied zwischen "Deiner" damaligen DDR und Deinem heutigen staatlichen neuen Umfeld, daß man noch nicht einmal von Amtswegen wegen weggesperrt wird wenn man sogar mit unberechtigter Kritik, ungestraft, öffentlicht herum "schmeißt".
Desweiteren ist mir in diesem Zusammenhang aufgefallen, daß gerade meistens immer von den Personen, denen es nach ihren eigenen Äußerrungen in dem ihnen "übergestülpten" Einig-Vaterland gut zu gehen scheint, am meisten gegen ihr neues "Zuhause" gewettert wird, wobei offensichtlich vergessen gemacht werden soll aus was für eine "armselige" und "verkommene" Gesellschaftsordnung sie herüber geholt wurden.


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