Was hast Du am 9. November 1989 gemacht?

Alle Themen die eine Bezug zur Wende und Grenzöffnung haben. Persönliche Erlebnisse, Gedanken aus dieser Zeit, Dokumente und ähnliches.

Re: Was hast Du am 9. November 1989 gemacht?

Beitragvon Kumpel » 5. Oktober 2019, 13:34

Interessante Lektürenauswahl an einem solchen Tag wie dem 9. November 1989 und wohl durchaus mit einer gewissen Weitsicht gewählt.
Kumpel
 

Re: Was hast Du am 9. November 1989 gemacht?

Beitragvon Merkur » 5. Oktober 2019, 13:39

augenzeuge hat geschrieben:
Merkur hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Ja, in der DDR erschien es früher. Ich kenne es mit Veröffentlichung von 1991.
AZ


Du bist halt manchmal nicht umfassend informiert. [wink]

Das stimmt. Aber wer ist das schon? [wink]
AZ


Wenn man thematisch auf jeder Hochzeit tanzt, wird es im Detail oft schwierig. Zumindest bist Du ja gerade nicht beratungsresistent. Von daher ist alles okay.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Was hast Du am 9. November 1989 gemacht?

Beitragvon augenzeuge » 5. Oktober 2019, 13:41

Die Gedanken zum Fortbestand der DDR von einigen würden mich schon interessieren.

AZ
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Re: Was hast Du am 9. November 1989 gemacht?

Beitragvon Kumpel » 5. Oktober 2019, 13:49

augenzeuge hat geschrieben:Die Gedanken zum Fortbestand der DDR von einigen würden mich schon interessieren.

AZ


Ich bin da ja immer wieder erstaunt , wenn in Dokus oder Filmen vom 9.November davon gesprochen wird , das wäre das Ende der DDR gewesen.
Wenn diese zumeist ehemaligen Genossen die das von sich geben so sehr davon überzeugt gewesen sind , dann müsste ihnen doch die ganzen Jahrzehnte zuvor bewusst gewesen sein , dass sie gegen den Willen der Mehrheit in der DDR agieren.
Ob die nun tatsächlich Demokratie und Meinungsfreiheit , Bananen oder Reisefreiheit wollten ist ja nun mal egal.
Kumpel
 

Re: Was hast Du am 9. November 1989 gemacht?

Beitragvon Volker Zottmann » 5. Oktober 2019, 14:30

Ich saß an diesem Tag in der Wohnstube und habe die berühmte Stotterrede angeschaut.
Gut alle Grenzen offen....
...dann erinnerte ich mich am meinen lieben Kollegen Rudi, der mir schon 1985 prophezeite, dass nichts so bleibt wie es ist. Dass Rudi, heute 94 Jahre alt, genau wie mein Vater und auch wie mein väterlicher Freund , mein früherer Firmenchef, dass so noch erleben durfte, ist die größte Freude schlechthin. Alle 3 wurden durch Hitler um die Jugend betrogen. Rudi dazu noch seiner böhmische Heimat beraubt. Und Karl mein Chef, 1972 um seinen florierenden Privatbetrieb in der DDR. Alle drei haben obendrein Jahrzehnte ihres Lebens verloren, in denen sie nur sehr eingeschränkt reisen durften.
All das wissend und schon immer Reiseblut in den Adern, habe ich Atlanten und Karten ausgebreitet und mir ausgemalt, wo wohl und wann im Harz Übergänge entstehen werden.
Auch ich war kaum in der Lage, die Konsequenz von Schabowskis Stammelei in dem Moment ganz zu erfassen.

Gruß Volker
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Re: Was hast Du am 9. November 1989 gemacht?

Beitragvon Nostalgiker » 5. Oktober 2019, 15:22

Es soll auch Menschen geben die sehr seßhaft und Heimatverbunden sind und die nie in ihrem leben auf die Idee kommen würden das sie, weil in"Reiseauswahl" eingeschränkt darüber schwafeln würden das sie dadurch um Jahre/Jahrzehnte ihres Leben betrogen wurden.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Was hast Du am 9. November 1989 gemacht?

Beitragvon Kumpel » 5. Oktober 2019, 15:26

Ja genau , so haben die sich das von ihrem Staatsvolk erträumt im Freiluftgehege DDR.
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Re: Was hast Du am 9. November 1989 gemacht?

Beitragvon Volker Zottmann » 5. Oktober 2019, 15:38

Was Du mir erzählen willst, weiß ich immer schon Nostalgiker.
Ich bin auch seßhaft, aber auch sehr an fremden Eindrücken interessiert. Und genau das ging nicht, weil mir Honecker und die verurteilten Verbrecher Krenz und Mielke Fesseln anlegten. Wer hat denn das Recht einen anderen Menschen anzupflocken? Mit uns, dem Staatsvieh hat man es aber gemacht. Und Du heißt das gut?

Meine Frau hatte auch nie Reiseambitionen, die weckte ich erst. Sie hat damals in der Hinsicht nichts vermisst. Sie war aber froh, als es wieder simplen Hartkäse gab und nie mehr gutgemeinte und zugesteckte "Wundertüten" beim Kaufmann bedurfte . Eine inzwischen 90-jährige Nachbarin hat als damailge Verkäuferin etwas aufgepasst, dass jeder mal Käse oder einfache, aber seltene Dinge bekamen. Das war prima und lieb gemeint. Aber normal war es nicht. Auch nicht, dass man nie frei reisen konnte. Heute kauft sich auch nicht jeder ein Auto, er kann es aber. Unterschied begriffen?

Bei mir war das seit meiner ersten Westreise 1954 im Kopf. Warum? Weil sich da schon der Mangel im Osten manifestierte. Und was ich nicht verstand, erklärte mir mein Vater. Gut das er es war und nie meine Mutter.

Und was wir am 9. November nach ungläubigem Staunen noch machten? Wir ließen eine Flasche Söhnlein knallen! Rotkäppchen gabs nämlich gerade nicht, oder es waren meine geschenkt bekommenen Vorräte aus Öhringen noch zu groß.... Wer weiß?

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Was hast Du am 9. November 1989 gemacht?

Beitragvon Spartacus » 5. Oktober 2019, 15:49

Am 9. November 1989 war ich wachhabender UvD in meinem Freiluft Wüstenbüro in Djibouti und las gerade in einem Buch, als ein paar Legionäre angerannt kamen
und riefen, schnell komm mal hoch und sieh dir das im Fernsehen an, die hauen in Berlin die Mauer ein.

[hallo]

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Re: Was hast Du am 9. November 1989 gemacht?

Beitragvon Nostalgiker » 5. Oktober 2019, 15:50

Du warst 1954 ganze stolze 3 Jahre alt!
Also hauh hier mal nicht so gewaltig auf den Pudding als ob du in diesem Alter den "Mangel im Osten" erkannt hast dessen Manifestation du gespürt haben willst. Und klar, dein Vater hat dem Dreikäsehoch die politische und wirtschaftliche Weltlage erklärt und das auch nur weil Volkerchen danach gefragt hat.

Auch ich war in dem Alter bereits Besuchsweise im Westen aber ich mir würde nie einfallen öffentlich zu verkünden das ich mit 3 / 4 Jahren die wirtschaftlichen, politischen und ökonomischen Unterschiede nicht nur erkannt habe sondern sie auch mit Hilfe meines Vaters "richtig" einschätzen konnte.
Genau solche Räuberpistolen machen dich unglaubwürdig.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
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Re: Was hast Du am 9. November 1989 gemacht?

Beitragvon Volker Zottmann » 5. Oktober 2019, 16:03

So habe ich das auch noch nie behauptet. Ich war in Düsseldorf 3,5 Jahre alt.
Erstmals konnte ich Bananen und Apfelsinen im Überfluss mir einverleiben. Blockschokolade war der zweite Punkt. Kannte ich ebensowenig wie Karstadts selbst öffnenden Türen und deren Rolltreppen.
Das ist damit gemeint.
Zurück im Osten, habe ich dann davon nur noch träumen können.Sehnsüchte wurden geboren! Und mein Vater hat mir immer altersgerecht erklärt, wenn ich Fragen stellte. Waren Fragen an meine Mutter gerichtet und ihr unangenehm, herrschte sie mich nur an, still zu sein. Auch das schürte frühzeitig Zweifel.


Gruß Volker
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Re: Was hast Du am 9. November 1989 gemacht?

Beitragvon Kumpel » 5. Oktober 2019, 16:08

Mein Vater hatte mir in ähnlichen Situationen erklärt wir machen das bald noch viel besser.
Okay , da war ich schon ein paar Jahre älter und sah das erste Westauto vom Westbesuch beim Nachbarn neben den ganzen Pappen stehen.
Das war damals ein Passat B1 und ich dachte dann , wenn nur möglichst viele Länder sozialistisch werden kann ich dann mal da hinfahren.
Geil.
Zuletzt geändert von Kumpel am 5. Oktober 2019, 16:10, insgesamt 1-mal geändert.
Kumpel
 

Re: Was hast Du am 9. November 1989 gemacht?

Beitragvon Merkur » 5. Oktober 2019, 16:10

Volker Zottmann hat geschrieben:Zurück im Osten, habe ich dann davon nur noch träumen können.Sehnsüchte wurden geboren!
Gruß Volker


Das hatte man seinerzeit schon erkannt und deshalb konntest Du Dich der tschekistischen Sonderversorgung mit Süßwaren erfreuen. [flash]
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Re: Was hast Du am 9. November 1989 gemacht?

Beitragvon augenzeuge » 5. Oktober 2019, 16:37

Merkur hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Zurück im Osten, habe ich dann davon nur noch träumen können.Sehnsüchte wurden geboren!
Gruß Volker


Das hatte man seinerzeit schon erkannt und deshalb konntest Du Dich der tschekistischen Sonderversorgung mit Süßwaren erfreuen. [flash]

Nun ja, mit irgendetwas musste man die Stasis ja bei der Stange halten..... [grins]

Ähm, wie war das denn nun mit deinem Begrüßungsgeld?

Von Karnak weiß ich es, der hat sich die Che Guevara Mütze gekauft. [grin]
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Re: Was hast Du am 9. November 1989 gemacht?

Beitragvon Merkur » 5. Oktober 2019, 16:40

augenzeuge hat geschrieben:Nun ja, mit irgendetwas musste man die Stasis ja bei der Stange halten..... [grins]
AZ


Das lass mal nicht den Volker lesen. [flash]
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Was hast Du am 9. November 1989 gemacht?

Beitragvon augenzeuge » 5. Oktober 2019, 16:52

Merkur hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Nun ja, mit irgendetwas musste man die Stasis ja bei der Stange halten..... [grins]
AZ


Das lass mal nicht den Volker lesen. [flash]


Ok, du hast auf den imperialistischen Köder des Begrüßungsgeldes verzichtet, verstehe, Merkur. Aber du hättest dir davon "1984" kaufen können......oder ein anderes verbotenes Buch. [grin]
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Re: Was hast Du am 9. November 1989 gemacht?

Beitragvon Merkur » 5. Oktober 2019, 17:20

augenzeuge hat geschrieben:Ok, du hast auf den imperialistischen Köder des Begrüßungsgeldes verzichtet, verstehe, Merkur. Aber du hättest dir davon "1984" kaufen können......oder ein anderes verbotenes Buch. [grin]
AZ


Natürlich habe ich nicht darauf verzichtet, hatte es aber auch nicht wirklich eilig. Die Hyperbel hatte mich nicht sonderlich ergriffen. Die Kohle habe ich in Fußballschuhe und antiquarische Bücher investiert. Letztere habe ich noch immer, also eine langfristige Investition.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Was hast Du am 9. November 1989 gemacht?

Beitragvon Kumpel » 5. Oktober 2019, 17:48

Siehste , ich hätte als wirklich Überzeugter drauf verzichtet.
Waren dann wohl die Wenigsten die das wirklich durchgezogen haben.
Kumpel
 

Re: Was hast Du am 9. November 1989 gemacht?

Beitragvon Merkur » 5. Oktober 2019, 17:50

Kumpel hat geschrieben:Siehste , ich hätte als wirklich Überzeugter drauf verzichtet.


Ich habe mich weder damals noch danach als Überzeugter gesehen.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Was hast Du am 9. November 1989 gemacht?

Beitragvon Volker Zottmann » 5. Oktober 2019, 17:52

Ach, ich kann alles hören... [grins]
Und das tschekistische Bollchen (Quedlinburg=Bonbon) ist doch lange gelutscht. In einem hast Recht Merkur, die wussten schon, wie sie unverdienter Maßen was abbekamen von fremden Westpaketsendungen. Nur ich als Kind hatte damit nichts zu tun, durfte aber hin und wieder lutschen. Für die geschichtsschreibung ist es aber gut, dass selbst dazu Zeugen greifbar sind.
Unrechtsstaat eben! Wie der DDR-Zoll! Wegnehmen und Teilen.

Gruß Volker
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Re: Was hast Du am 9. November 1989 gemacht?

Beitragvon destiny » 6. Oktober 2019, 12:45

Wir haben in Familie... auf beiden Seiten... alles am Bildschirm verfolgt.

Nach Marburg zu meiner gesamten Verwandtschaft bin ich erst sehr spät gefahren, wobei ich erst ein schlechtes Gewissen wegen meiner Verwandtschaft hatte, nicht das sie denken... aha.. jetzt darf sie fahren und kommt nicht.
Das schlechte Gewissen nahm mir aber unser Familienoberhaupt meine Oma ab, als ihr Satz mich telefonisch aus Marburg erreichte... Kind du fährst erst, wenn der ganze Tumult vorbei ist.

Die 100,00 DM habe ich in einen antiken Silberring mit einem tollen Peridot investiert, meinem Geburtsstein und ich wollte etwas Bleibendes von meiner ersten Fahrt haben... ich musste aber noch 150,00 DM drauflegen.

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Denken ist schwer, darum urteilen die Meisten.    (Carl Gustav Jung)  

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Re: Was hast Du am 9. November 1989 gemacht?

Beitragvon zoll » 7. Oktober 2019, 10:26

Nostalgiker hat geschrieben:Es soll auch Menschen geben die sehr seßhaft und Heimatverbunden sind und die nie in ihrem leben auf die Idee kommen würden das sie, weil in"Reiseauswahl" eingeschränkt darüber schwafeln würden das sie dadurch um Jahre/Jahrzehnte ihres Leben betrogen wurden.

Solche Personen haben, und das soll nicht despektierlich sein, Scheuklappen an den Augen.
Es mag ja sein, dass es Menschen gibt die solche Gelüste wie freie Entfaltung der Persönlichkeit nicht kennen, dann fehlt ihnen auch nichts.
Diese Persönlichkeitsentfaltung aber zu beschneiden ist eine andere Art der Vergewaltigung. Man kann das nur mit einer Gefangenschaft vergleichen. Und etwas anderes war die DDR auch nicht. Ein riesiges Gefängnis mit Mauern, Zäunen, Minen, Selbstschusseinrichtungen, bewaffneten Wächtern.
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Re: Was hast Du am 9. November 1989 gemacht?

Beitragvon Nostalgiker » 7. Oktober 2019, 10:31

Es soll auch Personen mit massiven Wahrnehmungsstörungen geben.
Wo werden eigentlich die Verwahrt?
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

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Re: Was hast Du am 9. November 1989 gemacht?

Beitragvon Volker Zottmann » 7. Oktober 2019, 10:44

Hört das denn nie auf?
Immer wieder werden User beschimpft, dass sie Wahrnehmungstörungen haben.
Wer 30 Jahre nach dem Zerbrechen der DDR immer noch nicht wahrhaben will, dass alle Bürger eingesperrt und nur sehr wenige Privilegien hatten, ist wohl eher gestört. Und zwar tüchtig.
Zoll hat das schon sehr genau geschrieben, die DDR war ein Gefängnis. Wegen mir auch ein Reservat. Mit Freiheit hatte unser Leben nichts zu tun.
Ebenso kann man auch nicht, weil ein Mann keine Lust auf einen Führerschein hat, den Erwerb der Fahrerlaubnis einer ganzen Bevölkerung verbieten. Diese Beschneidungen waren völkerrechtswidrig.

Gruß Volker
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Re: Was hast Du am 9. November 1989 gemacht?

Beitragvon Nostalgiker » 7. Oktober 2019, 11:10

Ach ja, das Völkerrecht ......
"Vergessen" wurden die Menschenrechte, die grundlegenden Kinderrechte, die Rechte der Tiere usw.

Die DDR Menschen durften nur eine Meinung haben und Äußern, hatten keine Möglichkeit ihren Arbeitsplatz oder Ausbildungsplatz zu wählen, beides wurde staatlicherseits zugeteilt.
Ebenso war es verboten innerhalb des Landes umzuziehen oder die zugeteilte Wohnung zu tauschen.
Es durften bei Strafe keine westlich dekadente Literatur gelesen werden, keine westlichen Filme gesehen werden, überhaupt war "Kunst" aller Schattierungen aus dem Westen nicht nur verpönt sondern verboten.
Auch der Empfang von ausländischen (westlichen) Rundfunk- und Fernsehsendern war streng verboten.
Bei geselligen Veranstaltungen durften nur die erlaubten Standarttänze getanzt werden und 'Auseinandertanzen' war ebenfalls streng verboten.

Für die Bevölkerung wurden die erlaubten Haartrachten vorgegeben, ebenso gab es strenge Bekleidungsvorschriften. Bei Zuwiderhandlung drohten ebenfalls empfindliche Strafen.

Mit Ausländern, besonders aus dem kapitalistischen Ausland durfte kein Kontakt aufgenommen werden, das galt auch bei Aufenthalten in Ländern des sozialistischen Lagers.
Wer bei einer Kontaktaufnahme mit einem Touristen aus der kap. welt ertappt wurde dem drohte mindestens ein lebenslange Sperre für Auslandsreisen in das soz. Ausland.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Was hast Du am 9. November 1989 gemacht?

Beitragvon Volker Zottmann » 7. Oktober 2019, 11:18

An Deiner Stelle, Nostalgiker,
würde ich mal Deine Heimleitung aufsuchen! Die haben Dir nämlich irgendwelche Substanzen in den Morgenkaffeee gerührt. [bloed]
Volker Zottmann
 

Re: Was hast Du am 9. November 1989 gemacht?

Beitragvon Olaf Sch. » 7. Oktober 2019, 11:22

wo werden die verwahrt? Sag du es uns.

waren 1984 und Archipel Gulag im Buchhandel frei erwerblich? Schmutz und Schund Literatur kommen mir da in der Erinnerung wieder hoch. Deine Einlässe zur Arbeitsplatzaussuche und Wohnungszuweisung ist natürlich eine völlige wissentliche Übertreibung, wenn dich die Stasi allerdings auf dem Kieker hatte, durchaus möglich.
Olaf Sch.
 

Re: Was hast Du am 9. November 1989 gemacht?

Beitragvon Volker Zottmann » 7. Oktober 2019, 11:32

Nostalgiker hat geschrieben:Ach ja, das Völkerrecht ......
"Vergessen" wurden die Menschenrechte, die grundlegenden Kinderrechte, die Rechte der Tiere usw.

Die DDR Menschen durften nur eine Meinung haben und Äußern, hatten keine Möglichkeit ihren Arbeitsplatz oder Ausbildungsplatz zu wählen, beides wurde staatlicherseits zugeteilt. Vielen Jugendlichen wurden tatsächlich nur nicht gewollte Ausbildungsplätze in der Chemieindustrie gegen ihren Willen zugewiesen.
Ebenso war es verboten innerhalb des Landes umzuziehen oder die zugeteilte Wohnung zu tauschen. Zuzug bekam ich erst, als ich schriftlich versicherte KEINEN Wohnraum zu beanspruchen.
Es durften bei Strafe keine westlich dekadente Literatur gelesen werden, keine westlichen Filme gesehen werden, überhaupt war "Kunst" aller Schattierungen aus dem Westen nicht nur verpönt sondern verboten. Jeder weiß, dass fast alle diese Literatur verboten war und konfisziert wurde.
Auch der Empfang von ausländischen (westlichen) Rundfunk- und Fernsehsendern war streng verboten. Einige Jahre war es tatsächlich so.
Bei geselligen Veranstaltungen durften nur die erlaubten Standarttänze getanzt werden und 'Auseinandertanzen' war ebenfalls streng verboten. Selbst das Zusammentanzen war verboten. Nämlich in Nordhausen. Habe nach 1975 dort ein Schild auf der Tanzfläche gesehen: "Das Zusamentanzen zweier Herren ist verboten!" Das hat schwule Herren diskriminiert, Lesben aber wars offenbar erlaubt.

Für die Bevölkerung wurden die erlaubten Haartrachten vorgegeben, ebenso gab es strenge Bekleidungsvorschriften. Vor 1964 mit Jeans in die Schule zu gehen war verboten. Lange Haare waren bis etwa 1970 geächtet. Bei Zuwiderhandlung drohten ebenfalls empfindliche Strafen.

Mit Ausländern, besonders aus dem kapitalistischen Ausland durfte kein Kontakt aufgenommen werden, Selbst betriebliche Kontakte mit Westmonteuren waren protokollarisch zu belegen.das galt auch bei Aufenthalten in Ländern des sozialistischen Lagers.
Wer bei einer Kontaktaufnahme mit einem Touristen aus der kap. welt ertappt wurde dem drohte mindestens ein lebenslange Sperre für Auslandsreisen in das soz. Ausland.


Worauf Du abzielen wolltest mit Deiner "Satire" ist klar, doch waren viele Tatbestände tatsächlich so, wie von mir blau rausgestellt.

Volker
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Re: Was hast Du am 9. November 1989 gemacht?

Beitragvon Olaf Sch. » 7. Oktober 2019, 11:49

Nieten in Niethosen fällt mir da noch ein. Die Nachrichtenkompanie fuhr komplett zwischen 5 und 10 Tagen in den Bau wegen Westfernsehens.
Olaf Sch.
 

Re: Was hast Du am 9. November 1989 gemacht?

Beitragvon Nostalgiker » 7. Oktober 2019, 11:50

Volker Zottmann hat geschrieben:An Deiner Stelle, Nostalgiker,
würde ich mal Deine Heimleitung aufsuchen! Die haben Dir nämlich irgendwelche Substanzen in den Morgenkaffeee gerührt. [bloed]


An deiner Stelle würde ich mich nicht ständig auf bewaldeten Höhen aufhalten.
Allgemein ist bekannt das der Sauerstoffanteil in der Höhenluft sehr viel geringer ist als auf Normalniveau.
Die Sauerstoffunterversorgung des menschlichen Körpers und da besonders des Gehirn führt in der Regel zu irreparablen Schäden am Gehirn.
Die harmlosesten sind Halluzinationen jeglicher Art und Wahnvorstellungen ......
Da hilft auch nicht mehr wenn dich deine persönliche Geriatische Pflegerin sporadisch an ein Sauerstoffgerät anschließt, die Alterssyndrome sind einfach vorhanden.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
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