Meine persönlichen Wendeerlebnisse

Alle Themen die eine Bezug zur Wende und Grenzöffnung haben. Persönliche Erlebnisse, Gedanken aus dieser Zeit, Dokumente und ähnliches.

Re: Meine persönlichen Wendeerlebnisse

Beitragvon Nostalgiker » 15. August 2011, 10:00

ABV hat geschrieben:Ich verstehe ja das dass meine "Memoiren" nicht jeden interessieren. Aber verdammt noch mal müsst ihr den Thread so vertrollen? [mad] [mad]

Gruß Uwe


Hallo ABV,

mich interessiert es schon und ich bin immer wieder beeindruckt an welche Details Du Dich noch erinnern kannst. Ich vermute mal das Du Dir damals schon Notizen gemacht hast, wenn nicht umso mehr bin ich dann von Deinem Erinnerungsvermögen beeindruckt.

Entschuldige wenn ich mit den folgenden Worten Deinen Fred hier auch noch Missbrauche aber ich weiß nicht wohin damit.

@Ela62
So "interessant" Deine "Erlebnisse" auch sind es wäre es übersichtlicher sie in ein eigenes Thema zu stellen, bzw. eines zu eröffnen.
Zum bisher von Dir geschriebenen habe ich nur zwei Anmerkungen, Geographie scheint nicht zu Deinen Stärken zu gehören. Es ist schon ein eklatanter Unterschied ob jemand in Ostpreussen oder Schlesien wohnhaft war. Die "Vertreibung" der Bevölkerung aus genannten Gebieten im Winter 1945, welche in Wirklichkeit eine im letzten Augenblick von den damaligen Machthabern in Deutschland angeordnete Flucht war, mit Verhaltensweisen in der DDR zu vergleichen ist doch ein bisschen zu arg konstruiert.
Dein Wohnort liegt 490 Km Luftlinie von Berlin entfernt und nicht über 700 km.
Das sind zwei Dinge welche ich ohne großen Aufwand nachprüfen kann und welche, da unkorrekt dargestellt, bei mir Zweifel über die Darstellung hochpersönlicher Dinge aufkommen lassen.


Gruß
Nostalgiker
Nostalgiker
 

Re: Meine persönlichen Wendeerlebnisse

Beitragvon 17.Juni » 15. August 2011, 10:46

Hallo,

ich möchte mal wieder auf das Ursprungsthema des Fred zurückkommen, in dem es ja heißt: „Mein persönliche Wendeerlebnisse“. Da ich ja manchmal ein sehr emotional denkender Mensch bin ging mir jenes hier geschilderte Erlebnis doch im November `98 sehr unter die Haut.
Ich glaube es war der dritte oder der vierte Tag noch der Grenzöffnung als auch wir uns in unseren Trabbi setzten um dem Bundesland Bayern einen „Besuch“ abzustatten. Da wir damals noch in Neustadt/ Orla wohnten, war die Fahrt nach Hof ja nur ein „Katzensprung“ für uns. Also ging es an einem sonnigen Samstag Morgen los und wir düsten (so mit 80 Sachen) in Richtung Autobahn – Auffahrt Triptis. Bis Schleiz war das ja alles noch eine vertraute Umgebung die wir da zu Gesicht bekommen haben. Was allerdings nach Schleiz sich unseren neugierigen Augen bot war schon sehr erschreckend. Da wir ja als normale DDR – Bürger (ohne Westkontakte) das sogenannte Grenzgebiet nicht kannten und auch nur sehr ungenaue Kenntnisse von den Befestigungsanlagen besaßen,wuchs unserer Neugier mit jeden Kilometer Richtung Hirschberg an. Da entdeckten wir plötzlich einen Rammbock aus massiven Beton, der versteckt in einen Hang neben der Fahrbahn eingelassen war. Je weiter wir uns der ehemaligen bzw. noch bestehenden Grenze näherten umso unheimlicher sind uns all die Sperrmaßnahmen vorgekommen. Direkt vor dem eigentlichen Grenzübergang wurden wir das erste mal von einem noch existierenden Grenzposten kontrolliert (nur Ausweis) dessen Freundlichkeit uns schon sehr merkwürdig vor kam. Dann direkt am Kontrollpunkt wiederholte sich das Spiel ein zweites Mal und wieder wurden wir mit sehr großer Höflichkeit und freundlichen Worten gen Westen „verabschiedet“.
Allein diese Eindrücke von den Sperranlagen und danach noch von der Freundlichkeit der damaligen DDR Grenzer beschäftigten unserer Gedanken noch Monate nach diesen ersten Erlebnissen der Grenzöffnung. Auch damals kahmen schon Gedanken auf wie: Wozu doch Menschen in der Lage sein können……….oder Warum das alles….? Was mag das wohl gekostet haben……… und Wie war es überhaupt möglich da rüber zu kommen…….?
Viele Fragen, in deren Verlauf der letzten 20 Jahre wir eine Antwort gefunden haben.

In diesem Sinne……..
17.Juni
 

Re: Meine persönlichen Wendeerlebnisse

Beitragvon Ela62 » 15. August 2011, 17:47

Hi abv; habe mich wieder einmal mehr köstlich amüsiert über Deine blumigen Worte. Da ich einst in Guben geboren wurde, das ja an der Neiße liegt, kann ich besonders die Worte die polnischen Bürger betreffend, sehr gut nachvollziehen. Übrigens habe ich grade zu der Zeit, als die Grenze nach Polen geschlossen wurde, mein Lehrpraktikum als Landvermesser im Gubner Amtsgerichtsgebäude absolviert und hatte einen ausgezeichneten Blick direkt auf die Grenze. Das hatte ich irgendwie all die Jahre ganz verdrängt. Aber jetzt, wo ich Deine Worte lese, fällt es mir wieder ein. Da waren ne Menge Grenzer auf beiden Seiten an der Neiße am wirbeln und schwupps war die Grenze dicht und die Polen durften nur noch mit Einladung zu uns. Ich kann mich noch gut daran erinnern, obwohl ich noch ein Zwerg war, als meine Mutter und die Mütter anderer Kinder damals geflucht haben, als es ne zeitlang kaum Milch und Babyprodukte zu kaufen gab, weil die Polen alles weggeschleppt haben. Tja, und es hat ja auch nicht lange gedauert, als die Grenze wieder offen war. Gott sei Dank hatte ich Guben zu dem Zeitpunkt schon lange den Rücken gekehrt und war nach Berlin gezogen. Aber ich war bei jedem meiner Besuche immer wieder schockiert, was zwischenzeitlich passiert war, wie stark plötzlich die Kriminialität gestiegen war. Da wurde unseren Leuten damals der Sprit aus den Autos geklaut (und da war der Sprit noch lächerlich billig zu heute), Autokennzeichen verschwanden und tauchten plötzlich an polnischen Autos oder in Mülleimern an der Grenze auf. Naja, heute ist es auch nicht viel besser. Die Frau meines Bruders arbeitet im Hellweg-Baumarkt und wurde letztes Jahr hautnah Zeuge, als ihr Chef von 3 Polen angegriffen und mit Fausthieben attakiert wurde. Und meine 1,60 m große und sehr schlanke Schwägerin hat natürlich nichts besseres zu tun, als ihren Chef zu verteidigen und sich dazwischen zu stellen. Die Typen wurden Gott sei Dank gefaßt und vor ein deutsches Gericht gestellt - wie lächerlich. Ein paar Wochen lang ist sie mit großer Angst zur Arbeit und wieder nach Hause gefahren, weil sie auch bedroht wurde. Aber ich glaube, das ist eine andere Geschichte - die sogenannte und angeblich von allen gewollte Globalisierung und Öffnung aller europäischen Grenzen.
Also, ich wollte nur sagen, hat Spaß gemacht, Deine Episode zu lesen. Zumal ich gar nicht wußte, dass ABVer Humor haben [laugh] .
Kenn ich ganz anders aus meiner Kindheit, als mein Opa aus Viernheim auf Besuch kam und wir immer so ein blödes Hausbuch ausfüllen und dem ABVer mitteilen mußten, wann und wie lange unser Opa "aus dem Westen" da ist.
Viele Grüße und ich freu mich schon auf die nächste Geschichte
Ela62
Ela62
 

Re: Meine persönlichen Wendeerlebnisse

Beitragvon Nostalgiker » 15. August 2011, 18:39

Nochmals ein "Missbrauch"

1972, siebenundzwanzig Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und elf Jahre nach dem Mauerbau, wurde zwischen der VRP und der DDR der visafreie Grenzverkehr eingeführt.
Die Öffnung der Grenze für den Pass- und Visafreien Verkehr 1972 (neben der VRP auch mit der CSSR) bedeutet nicht, dass früher kein Grenzverkehr stattgefunden hat.
Es gab einen solchen, allerdings in viel kleinerem Maße. Ein Teil dieses Grenzverkehrs bildeten polnische Arbeiter, die in der DDR schon in den sechziger Jahren tätig waren.
Schon sechs Jahre vor der Grenzöffnung arbeiteten täglich polnische Pendlerinnen in den Grenzbezirken der DDR und seit 1971 lebten und arbeiteten polnische Werktätige in ostdeutschen Betrieben. Es
waren allerdings nur einige Tausende.
Vom 1. Januar 1972 an waren es Millionen, die die Grenze aus unterschiedlichen Gründen in beiden Richtungen Jahr für Jahr überschritten.
Angesichts der noch, vergleichsweise, frischen Erinnerung an die Kriegsverbrechen der Deutschen in Polen, an die Flucht und Vertreibung der Deutschen aus Polen und die Umsiedlung und Vertreibung der Ostpolen in die ehemaligen deutschen Gebiete, sowie die dort anhaltenden Ängste, dass diese Grenzziehung revidiert werden könnte, muss dem Reiseverkehr zwischen der DDR und Polen in den siebziger Jahren große Bedeutung beigemessen werden. Es war in beiden Gesellschaften die erste massenhafte, interkulturelle Erfahrung von Fremden bzw. Fremdheit, sei es aus der Perspektive des Bereisten oder des Reisenden.
Am 30. Oktober 1980 versprach die DDR „allen wahrhaft polnischen Patrioten (…) bei der Lösung der anstehenden Komplizierten Probleme“ Hilfe zu leisten. Als ein Zeichen der uneingeschränkten Unterstützungsbereitschaft, sollten „zeitweilige Veränderungen im privaten Reiseverkehr“ eingeführt werden. Damit wurde die Grenze De facto wieder geschlossen.
Für die Polen war vor allem die materielle Seite (Einkaufen, illegaler Handel) von Bedeutung; für viele junge Ostdeutsche war der Besuch in Polen ein Freiheitserlebnis (u. a. Reise per Anhalter,
Begegnung mit moderner und vielfach weniger reglementierter Kunst, Zugänglichkeit zu westlichen Filmen etc.). Mangelwaren materieller und kultureller Art wurden offiziell und inoffiziell (illegal) zwischen den Gesellschaften "ausgetauscht".
Andererseits haben die grenzüberschreitenden Kontakte auch dazu geführt, dass sich nationale Stereotype auf beiden Seiten verfestigten und durch die Führungsgremien der SED und PVAP (etwa bei der Schließung der Grenze 1980) instrumentalisiert wurden.
Die Grenzschließung hatte nicht nur politische Gründe, sie war auch aus wirtschaftlichen Gründen willkommen. Das Wohlstandsgefälle zwischen dem Industrieland DDR und der industriell weniger entwickelten VRP erzeugte einen grenzüberschreiteneden Einkaufstourismus dem die sozialistischen Mangelwirtschaften nicht gewachsen waren.
Wenn die Grenzschließung offiziell unter anderem mit der Abwehr polnischer Händler und Spekulanten begründet wurde, konnte die "Regierung" mit einer breiten Zustimmung der Bevölkerung rechnen; was jedenfalls diesen Fakt betraf.
Die Polen, die alles wegkaufen waren in der Zeit der offenen Grenze weit über die Grenzregion hinaus zu einem negativen Stereotyp geworden. Dieses neue Klischee verwob sich an der Oder-Neiße auf unheilvolle Weise mit dem altem deutschen Sterotyp von der polnischen Mißwirtschaft.

Soweit mal ne kurze "Geschichtsauffrischung" was die deutsch-polnische Grenze betrifft.

Gruß
Nostalgiker
Nostalgiker
 

Re: Meine persönlichen Wendeerlebnisse

Beitragvon Ela62 » 15. August 2011, 19:52

Hallo Nostalgiker,
also einen "Missbrauch" feststellen und mir anlasten, ist doch echt hart und stark übertrieben.
Wie ich geschrieben hatte, spricht meine Mutter nicht über ihre Kindheitserlebnisse. Und als Jugendliche hatte ich nur mal so nebenbei mitgehört, dass sie sich mit einem Freund der Familie gleichen Alters darüber unterhalten hatte.
Bezüglich der Grenzschließung zu Polen; Ich habe von 1978-1981 gelernt und ich weiß 100%, dass während meines Praktikums die Grenze zu Polen geschlossen wurde, zumindest die von Guben nach Gubin. Warum, wieso, weswegen, ich weiß es nicht mehr, ist zu lange her und hat mich auch nicht sonderlich interessiert.
Also, mich gibt es tatsächlich und auch meine Erlebnisse. Ich bin 62-er Jahrgang und habe mit 16 meine Geburtststadt verlassen, um in Berlin zu lernen und auch gleich dort zu bleiben.
Ich bin kein "Märchenerzähler", ich erzähle nur wahre Erlebnisse aus meinem Leben.
Und wenn Du meinst, ich bin eine Lügnerin oder ich erfinde Geschichten, dann werde ich mich zukünftig zurückhalten oder ganz aus dem Forum aussteigen, wenn es Dir damit besser geht.
Viele Grüße
Ela62
Ela62
 

Re: Meine persönlichen Wendeerlebnisse

Beitragvon vs1400 » 15. August 2011, 21:04

ex-maja64 hat geschrieben:Hatte aber auch Recht mit meiner Vermutung, ...es stand noch etwas davor, nämlich "Gasthaus" [grins] .
Hoffe es hat geschmeckt [super] .

LG Mario [hallo]


hi Mario,

ich kann es dir nur bestens empfehlen, oder uns ... fürn plausch. [wink]


@ ABV,

entschuldige bitte und geh einfach mal davon aus, dass ich dir schon mehrfach danke sagte für deine mühen.

gelegentlich verlässt auch du das thema und keiner zählt dich dafür an, was auch ok ist, ist ja dein fred.
Nostalgiker gab Ela ne tipp, nen eigenen fred zu öffnen, dass dieser ... eben deiner ... sauber bleibt.
den tipp verstand sie nicht oder ignorierte ihn ... egal.
da ja aber der Nostalgiker so nen geschichtsheini ist, sorry mein lieber [wink], schreibt er "missbrauch" in gewissen satzzeichen.

nun ja mein lieber ABV, schreib einfach weiter in deinem fred und sei dir sicher, es macht freude ihn zu lesen!

gruß vs
vs1400
 

Re: Meine persönlichen Wendeerlebnisse

Beitragvon vs1400 » 15. August 2011, 22:48

ABV hat geschrieben:ist ja ok. Vielleicht habe ich da auch etwas überreagiert. [peinlich] [peinlich]

Viele Grüße vom Oderstrand
Uwe


... schreib einfach weiterBild.

gruß vs
vs1400
 

Re: Meine persönlichen Wendeerlebnisse

Beitragvon Nostalgiker » 15. August 2011, 23:32

Ja schreib einfach weiter [super]
Der "Geschichtsheini" wird dann seine ergänzenden geschichtlichen Beiträge woanders abladen [wink] damit auch vs1400 seine Freude daran hat [hallo]

Gruß und Gute Nacht
Nostalgiker
Nostalgiker
 

Re: Meine persönlichen Wendeerlebnisse

Beitragvon Ela62 » 16. August 2011, 07:33

Hallo nostalgiker, ich wohne derzeit 665 km entfernt von meinen Eltern, der Kilometeranzeiger im PKW lügt nicht. Und stimmt, Geografie war schon in der Schule keine meiner Stärken. Und wie ich schon schrieb, meine Mutter war ein kleines Mädchen und redet nicht über ihre Erlebnisse. Und egal, ob Ostpreußen oder Schlesien, sie war eines der Kinder in den Flüchtlingkolonnen und muss Schreckliches erlebt haben, sonst würde sie nicht heute, mit 73 Jahren, noch weinen, wenn wir auf Thema kommen und beharrlich schweigen. Meine Mutter hat keine Geburtsurkunde, sie wurde mit einem Zettel um den Hals aus einem Kinderheim geholt und weggeschickt....Bis dato ist es uns nicht gelungen, mehr über sie und ihre Familie zu erfahren, trotz jahrelanger Bemühungen seitens des Roten Kreuzes und anderer Quellen.
Schade, dass Du meine eigene und von mir leider öfter recht rüde dargestellte persönliche Meinungen nicht tolerierst. Ich dachte, in diesem Forum kann man seine Meinung auch zu unbequemen Themen äußern, ohne gleich eine auf den Deckel zu bekommen, wie es ja früher leider Gang und Gebe war... Naja, und wie abv sagte, unsere Erlebnisse im Grenzgebiet zu Polen scheinen sich zu decken. Menschen, die dort nicht gelebt haben, können unsere "Wut" nicht nachvollziehen. Man kann sicherlich nicht alle Polen über einen Kamm scheren genau wie alle Deutschen. Aber es ist was dran an den Vorurteilen gegenüber den Polen, glaub mir,
ich weiß wovon ich rede... Erlebtes belegt es, zumal meine Eltern und mein Bruder noch immer dort leben und es hautnah erleben.
Und zu meinem Vergleich beider deutscher Geschichtsabschnitte; Nach dem 2. WK und auch nach dem Mauerfall „litten plötzlich viele Menschen an Gedächtnisschwund“ und „haben von all dem nicht gewusst“ oder wollten einfach nichts wissen. In beiden Abschnitten gab es Denunzianten, Verräter, wurden Menschen wegen ihrer Einstellung, Lebensweise oder Meinung weggesperrt, gefoltert und sogar getötet. Ja, auch in der DDR gab es Hinrichtungen, von denen niemand etwas wissen will. Und die Geheimpolizei in beiden Epochen hatte die selbe Funktion; Menschen ausspionieren, das Leben schwer machen, wegsperren und noch Schlimmeres. Sicherlich war das im 2. WK viel viel schlimmer mit noch schlimmeren Folgen für die ganze Menschheit. Aber im Großen und Ganzen, ohne auf Details genauer einzugehen und diese zu vergleichen, unterschieden sich beide Systeme von der Art und Weise der Behandlung Andersdenkender und dem Missbrauch durch staatliche Organe nicht so sehr. Das war, was ich miteinander verglichen hatte. Mir ist bewusst, dass die Ausmaße des 2. WK mit nichts zu vergleichen sind, ging es hierbei unter anderem weltweit um die Tötung von Millionen Unschuldiger.
Und abv, sorry, ich bin noch ein Grünschnabel in dem Forum und habe mich hinreißen lassen, Deinen Forumsbeitrag mit ein paar meiner Erlebnisse zu kommentieren. Bin noch nicht ganz durch, mir im Forum alles genauer anzuschauen, also wie was funktioniert. Und wenn ich einen eigenen Forumsbeitrag schreiben würde, wer will den schon lesen, gibt bestimmt genügend anderer, die ihre Geschichte darstellen, die vielleicht noch interessanter ist als meine. Aber ich bin lernfähig, versprochen.
Viele Grüße an alle
Ela62
Ela62
 

Re: Meine persönlichen Wendeerlebnisse

Beitragvon Nostalgiker » 16. August 2011, 10:01

Hallo Ela62,

ich bat Dich mittels einer persönlicher Mitteilung den Austausch mit mir über Unstimmigkeiten, persönliches Nichtverstehen und aufgetretene Mißverständnisse mit mir Zweiergespräch zu führen. Offensichtlich hast Du meinen Vorschlag nicht gelesen oder ignorierst ihn bewußt.

Ich möchte Dich nochmals darauf hinweisen das dies der Fred von ABV ist in dem er seine persönlichen Erlebnisse in der Wendezeit darstellt. Bisher war dieser Fred "sauber und die vereinzelten Kommentare von Usern waren richtig und nicht wirklich störend.

Im Nachhinein bedaure ich das ich überhaupt auf Deine Beiträge geantwortet habe.
Du irrst wenn Du meinst das ich Deine Beiträge nicht toleriere, es ist mir egal in welcher Tonart Du sie schreibst. Auch Deine "Meinung" ist zweitrangig, zweifelhaft wird sie nur wenn sie sich auf offensichtlichem Unwissen begründet.

Mehr habe ich Dir zum Thema nicht zu sagen.

@ABV
Nochmals Entschuldigung das Dein Fred hier so zerschossen wurde.
Ich hoffe für alle Beteiligten das hier wieder Ruhe einkehrt und wir weiterhin die äußerst Interessanten Erlebnisse; und zwar nur diese; eines ABV's in der Wendezeit hier in diesem Fred lesen können.

Gruß
Nostalgiker
Nostalgiker
 

Re: Meine persönlichen Wendeerlebnisse

Beitragvon Ela62 » 16. August 2011, 12:05

Hi abv, freu mich schon auf Deine nächsten Schilderungen.
Viele Grüße Ela62

Oh, ich glaube, ich bin wieder in der Schule und der allwissende Lehrer spricht ein Machtwort... Trotzdem Danke für das Aufzeichnen meiner Unzulänglichkeiten. Der Mensch lernt eben immer dazu, egal wie alt er ist ... Thema erledigt (sh. private Nachricht)
Ela62
 

Re: Meine persönlichen Wendeerlebnisse

Beitragvon Ela62 » 18. August 2011, 07:34

abv - wie immer Klasse geschrieben und sehr informativ, mit einer Portion (schwarzem) Humor; Seelow und die Seelower Höhen waren doch mal ein beliebtes Schulausflugsziel, richtig ?
Viele Grüße Ela62 (p.s. mach Dir keine Sorgen; Du hast nichts falsch gemacht; ist alles ok)
Ela62
 

Re: Meine persönlichen Wendeerlebnisse

Beitragvon Ela62 » 27. August 2011, 18:11

mh, sehr gut geschrieben, macht mich aber auch nachdenklich; werde Deinen Bericht wohl nochmal lesen
Ela
Ela62
 

Re: Meine persönlichen Wendeerlebnisse

Beitragvon LEGO » 29. August 2011, 17:29

Mensch uwe,

nun hör mal auf, uns hier häppchenweise mit deinen Fortsetzungen künstlich auf die Folter zu spannen. [mad] [mad]

Schreib endlich Dein Buch (und schick mir ganz schnell ein handsigniertes Exemplar!!!!!! [freu] )


Gruß Volker
LEGO
 

Re: Meine persönlichen Wendeerlebnisse

Beitragvon augenzeuge » 29. August 2011, 17:51

LEGO hat geschrieben:Mensch uwe,

nun hör mal auf, uns hier häppchenweise mit deinen Fortsetzungen künstlich auf die Folter zu spannen. [mad] [mad]

Schreib endlich Dein Buch (und schick mir ganz schnell ein handsigniertes Exemplar!!!!!! [freu] )


Gruß Volker


Nee, nee, Volker. Du musst das anders sehen. Die künstliche Folter ist wie ein Vorspiel.... [grins]
AZ
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Re: Meine persönlichen Wendeerlebnisse

Beitragvon Nostalgiker » 29. August 2011, 19:39

Hallo Uwe,

auch ich bin immer wieder erstaunt über den Detailreichtum in Deinen Erzählabschnitten und ich verdächtigte Dich schon das Du ein oder mehrere dicke Tagebücher aus der Zeit hast.

Auf weitere Fortsetzungen bin ich gespannt.
Ist fast so wie früher die Fernsehserien, könntest Du nicht auch so jeden Mittwoch um 20:15 Uhr eine weitere Folge hier reinstellen? [super]
Da wüßte ich dann genau, heute kommt eine weitere Folge vom ABV und merke mir den Termin vor.

Gruß
Nostalgiker
Nostalgiker
 

Re: Meine persönlichen Wendeerlebnisse

Beitragvon augenzeuge » 3. September 2011, 18:28

Hallo Uwe,
erstens, tolle Idee mit der pdf-Datei, es liest sich viel besser. Und deine Schilderungen...spannend wie immer.
AZ
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Re: Meine persönlichen Wendeerlebnisse

Beitragvon augenzeuge » 26. September 2011, 16:16

Uwe, ich gehöre ja zu den Stammlesern deiner Beiträge hier. 1990 muss eine echt unkontrollierte Zeit für die VP gewesen sein, sah man sich denn noch als VP? Man hatte doch vor dem Volk Angst, wie du schreibst, bereits bei Verkehrskontrollen. Ich erinnere mich, dass man zu jener Zeit Geschwindigkeitsbegrenzungen überhaupt nicht mehr auf den Autobahnen eingehalten hat. Gab es da überhaupt Kontrollen? Gab es zu dieser Zeit Vorgesetzte, die sich politisch klar positionierten, weg von den linken Parteien? Und wenn ja, wie ging man mit denen um?
Gruß, AZ
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Re: Meine persönlichen Wendeerlebnisse

Beitragvon S51 » 26. September 2011, 21:38

Das war an den Polizeischulen und in Berlin ganz ähnlich. Eigentlich hat man genauso weiter gemacht wie vordem aber nicht immer mit der erforderlichen Konsequenz. Soll heißen, was vorher in der Bearbeitung in einer Woche erledigt und beim Staatsanwalt war, das dauerte nun Monate. Der hat dann auch noch mal "gebraucht", so dass viele Verfahren erst nach dem 3. Oktober richtig begannen.
Und eigentlich hat man bei jedem Tag erwartet, dass es "der Letzte" war.
Mit dem 3. Oktober waren in Berlin die Besatzungen dann gemischt. Ein Kollege Ost und ein Kollege West. Beim STRD-VB / Streifendienst Verbrechensbekämpfung (umgangssprachlich "Zivis"), wo ich gelandet bin, kamen auf drei Kollegen West ein bis zwei Kollegen Ost, weil es so etwas bei uns abgesehen von der Fahndung eigentlich nicht gab. Wir wußten wen und wo während die Westkollegen für den rechtlichen Teil und die teils aus unserer Sicht sehr rabiate Durchsetzung verantwortlich waren.
Da ist so mancher vom "wahren Glauben" abgefallen und viele unserer Kunden fielen aus allen Wolken wenn statt eines zu meiner Zeit noch relativ friedlichen "Gomm se mal mit" als erstes die Eisen gezogen und das "polizeiliche Gegenüber" flachgemacht wurde. Es war eine wilde Zeit.
S51
 

Re: Meine persönlichen Wendeerlebnisse

Beitragvon augenzeuge » 27. September 2011, 16:04

Nach dem 3.10. wart ihr doch keine Volkpolizisten mehr....oder? [denken] Konntet ihr euch mit der neuen Bezeichnung denn anfreunden?
AZ
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Re: Meine persönlichen Wendeerlebnisse

Beitragvon S51 » 29. September 2011, 12:54

augenzeuge hat geschrieben:Nach dem 3.10. wart ihr doch keine Volkpolizisten mehr....oder? [denken] Konntet ihr euch mit der neuen Bezeichnung denn anfreunden?
AZ


Ist einem aber schon noch ab und an rausgerutscht. Einfach aus Gewohnheit. Oder als kleine Provokation, wenn der neue Chef die Paragraphen allzu deutlich als Reverenz vor sich her schob. Wobei das Wörtchen "Volks-" in der Praxis doch eher nicht die entscheidende Bedeutung hatte. So und so war man Polizist, die praktische Arbeit ließ einem eher weniger Zeit, sich über die Frage ob nun mit oder ohne "Volk" ein Unterschied bestand, klarzuwerden.
S51
 

Re: Meine persönlichen Wendeerlebnisse

Beitragvon S51 » 29. September 2011, 13:05

ABV hat geschrieben:Hallo an alle!
Nach dem 03. Oktober 1990 waren wir noch nicht einmal in der Lage Verkehrssünder "gebührenpflichtig" zu verwarnen. ... Anfang 1992 hospitierten Kollegen aus NRW in Brandenburg, während viele von uns ein paar Tage in NRW Dienst verrichten durften. Die Kollegen aus NRW konnten es nicht fassen, dass die "Ost"-Polizisten trotz der widrigen Umstände und der Aussicht schon Morgen auf der Straße zu stehen, dennoch motiviert und einsatzbereit waren. Dank dieses persönlichen Kennenlernens wurden sehr viele, wenn nicht sogar alle noch vorhandenen gegenseitigen Vorurteile zwischen den Polizisten abgebaut.
...


In Berlin war das deshalb etwas anders, weil ab dem Tag praktisch nur noch gemischte Besatzungen unterwegs waren. So war für jeden von jeder Seite sofort klar, wo der Hammer hing. Die Kollegen (bei uns aus Kreuzberg/Friesenstraße und Zehlendorf) hatten ihre eigenen Blöcke und Unterlagen satt dabei, so dass wenigstens hierbei kein Mangel herrschte.
Nur an Schreibmaschinen herrschte noch Mangel.
Dann setzte die erste Entlassungswelle ein. Jene, die das überstanden, besuchten nach und nach mehrmonatige Lehrgänge bis sie nach erfolgtem Abschluß als vollwertige Polizisten anerkannt wurden. Danach wurde man Beamter auf probe.
S51
 

Re: Meine persönlichen Wendeerlebnisse

Beitragvon SkinnyTrucky » 10. Oktober 2011, 21:58

Meine Erlebnisse mit den Volkspolizisten in den Wendewirren:

Ich bin ja nun als Neuwessie, bzw als Neppholländerin in die neuen Länder gefahren by Truck....

....es war wie Wild East....

Eine Begegnung war als ich abends in Nempitz bei Leipzig meinen Anhänger abgekoppelt hatte und mit dem Motorwagen runter nach Hersdorf unterwex war, ich fuhr damals bei Hubert Mennicken....ja, ich wurd angehalten weil die Rücklichter kaum leuchteten....echt, ich war überrascht, wie freundlich die Beamten waren....ich hatte ein Dürener Kennzeichen und Papiere wo drinstand, das ich in Herzogenrath wohne....also Wessie...so gab ich mich wohl auch, was mir echt nich schwerfiel....

....die andere Begegnung war bei Eisenach, kommend aus Osten, mußte ich nach Ilmenau um dort noch ne kleine Kiste Glas von Glaverbel aus Soratte auszuladen, ich war da schon für Eurofreight unterwex und das war unsere Spezialität....

....ein Schwertransporter kroch die lange Steigung hoch wo Überholverbot war und zog eine gigantische Reihe Trucks hinter sich her....sicher 4 km lang....nunja, ich konnte flott vorankommen so fast leer und fuhr an denen vorbei ohne jemanden zu behindern....auf Funk sachte mir jemand, wenn ich so weiter mache, dann werd ich den Streifenwagen überholen, der hinter dem Schwertransporter her fuhr und weshalb halt niemand sonst zum überholen ansetzte.....

....tjaaaa, und nach typisch deutscher Manier ließ mich niemand dazwischen...Kollegenärsche halt....so sind se und so bleiben se....jeder in Europa weiß da ein Lied von zu singen....Deutsche Trucker sind in der Hinsicht echte Arschlöcher....

....also blieb ich auf Linkskurs und überholte sehr flott die Staatsmacht, vielleicht sehr zum Vergnügen der Bumperkleber, die kein cm für mich Platz machen wollen....die Ausfahrt Eisenach sowieso, wo man nach Ilmenau für gewöhnlich abfährt kam....da tauchte dann der Streifenwagen auf und zwang mich aufs Ausfahrtsdreieck zum Stoppen....80,-DM hat mir der Spaß gekostet, die Formalien waren schnell geregelt....danach kam halt die Schlange Trucks vorbei, die ich sograde passiert habe....fast kam es zu Unfällen, da es dort bergig ist, Retarder noch kein Standart und weil sich viele erschraken wegen des Streifenwagens auf dem nicht vorhandenen Seitenstreifens.....

....ja, da hab ich lang und breit mit den beiden sehr freundlichen Vopos drübber gehad....se waren echt offen für meine Argumente und entschuldigten sich fast für das Bußgeld....danach haben wir noch über dies und das umtrent der deutschen Probleme gelabert und sehr viel später ließ man mich unter Blaulichtschutz zum Geisterfahrer werden, da ich ja diese Ausfahrt eigendlich haben mußte, sie mich aber auf's Dreieck anhalten liessen.....

....mein Kunden hab ich übrigens noch geschafft den Abend....die 80,-DM taten auch nich so weh....mir blieb ein sehr angenehmes Gespräch in Erinnerung....ja okee, ich hätte es billiger haben können, aber doch....

.....naja, das waren die zwei Begegnungen der dritten Art....ansonsten bin ich in den paar Jahren nie gestreßt worden durch die Staatsmacht....überholt hab ich grundsätzlich im Überholberbot, 100 war meist in der Nacht mein Marschtempo....und auch oft tagsüber....zu den beiden Malen legte man mir nur ans Herz, mal wat langsamer zu fahren....heute würd es direkt 1000de €uros kosten....

groetjes

Mara
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Re: Meine persönlichen Wendeerlebnisse

Beitragvon augenzeuge » 18. Oktober 2011, 20:50

Zur Prüfung.pdf

Sag mal Uwe, was wurde aus den Bewerbern nach 1990 , die nicht beim Studienplatz zuvor berücksichtigt werden konnten?
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„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
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Re: Meine persönlichen Wendeerlebnisse

Beitragvon augenzeuge » 29. Oktober 2011, 21:07

Zitat:
"Bereits bei der Tatausführung ist dem Strolch ein entscheidender Fehler unterlaufen. Er hatte
ausgerechnet in meinem Rayon geklaut! Damit galt er praktisch schon als überführt!"


[laugh] [grin] Schön!!

Sag mal Uwe, seit wann wurdest du Sheriff genannt? Als Daniel Boone im DDR-TV lief? Doch nicht etwa, weil du den Colt auch unterm Bauchnabel getragen hast.....? [flash]
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Re: Meine persönlichen Wendeerlebnisse

Beitragvon SkinnyTrucky » 30. Oktober 2011, 22:54

Jipp, köstliche Geschichte....

...übrigens Uwe, auf Nederlands heisst ABV *wijkagent* oder *buurtwachter*....

groetjes

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Re: Meine persönlichen Wendeerlebnisse

Beitragvon SkinnyTrucky » 31. Oktober 2011, 17:36

Jau Uwe, ich mag die Sprache auch sehr....sie ist sehr direkt immer auf den Punkt und sehr sehr lustig....ich hab mich gewaltig reingehängt um sie zu lernen....heut krich ich echt reihenweise Ko,plimente, wenn ich mal erwähne, das es ja nicht meine ursprüngliche Muttersprache is....

....im Übrigen gibt es auch im Deutschen Wörter und Redewendungen, wo wir nur mit dem Kopf schütteln....zB solltest du niemals fragen ob ein Holländer noch klarkommt....das ist sehr sehr persönlich und geht ja nun wirklich niemand was an.....klaarkomen heisst auf Nedelands einen Orgasmus haben.... [flash]

Naja, ich hab mich auf jeden Fall super beömmelt, als ich die Sprache lernte....auch merke ich bei meiner Nachbarin das selbe im Moment, sie lernt es ja auch grade....

....übrigens, dat opbellen, oder einfach nur bellen, das kommt von Herrn Bell, der dat Telefon erfunden hat....im Grunde kann man aus fast allen Substantiven oder Namen Verben machen....wenn ich auf der Bank sitze, dann bin ich halt am banken....oder kuck ich in die Röhre(buis), dann bin ich am röhren(buizen)....

Also, auf Deutsch sachste....ich sitz auf dem Sofa und kuck Fernsehen....auf Nederlands kannste dat genauso sagen, ik zit op de bank en ben televisie aan het kijken....aber du kannst et auch so sagen, ik ben aan het banken en buizen....

Verballhornungen gibt es op het Nederlands sehr sehr viel....glaub ma....das macht die Sprache, die für euch schon niedlich klingt, für uns auch noch unheimlich lustig....

groetjes uit Parma

Mara
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Re: Meine persönlichen Wendeerlebnisse

Beitragvon SkinnyTrucky » 14. November 2011, 19:04

ABV hat geschrieben:Viel Spaß beim Lesen wünscht....


Viel Spasssss beim lesen gehabt.... [crazy]

groetjes uit Latina Scalo

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Re: Meine persönlichen Wendeerlebnisse

Beitragvon augenzeuge » 14. November 2011, 22:09

Wieder viel gelacht beim Lesen.... [grins] ..ich konnt mir so richtig vorstellen, wie ihr drei im Trabant gewartet, geraucht und inhaliert habt. [flash]

Aber was das Rauchen betrifft hat sich in unserem Land ne Menge verändert. Ich als Nichtraucher finds gut...

Und das die bewaffnete Bande aus Westberlin sich als leicht krimineller 15jähriger Dorfknabe entpuppt, ist die Pointe der Story. [super]
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Re: Meine persönlichen Wendeerlebnisse

Beitragvon augenzeuge » 15. November 2011, 17:36

Hallo Uwe,

ich finde es toll, wenn man einerseits authentische Geschichten über das eigene Wirken in der Vergangenheit schreiben, aber heute aus objektiverer Sicht, drüber lachen kann.
Ob wir über unsere heutige Denkweise auch in 20 Jahren lachen können? Dann wärs doch gut....
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