Der 09.Oktober -nicht nur einfach ein Tag wie jeder andere im Kalender

Alle Themen die eine Bezug zur Wende und Grenzöffnung haben. Persönliche Erlebnisse, Gedanken aus dieser Zeit, Dokumente und ähnliches.

Der 09.Oktober -nicht nur einfach ein Tag wie jeder andere im Kalender

Beitragvon Grenzgänger » 9. Oktober 2022, 06:47

Guten Morgen an alle!

Das Kalenderblatt sagt, dass wir heute den 09. Oktober haben. Wieder einmal. Für mich ist dieser Tag durchaus kein Tag wie jeder andere. Sondern ein Anlass zum nachdenken. Meine Gedanken gehen dreiunddreißig Jahre zurück in die Vergangenheit. Fast auf die Stunde genau in der ich diese Zeilen schreibe, klingelte es an der Tür meiner (damaligen) Wohnung. Draußen stand mein Nachbar, ein Mitarbeiter der Kriminalpolizei. Der Mann verfügte als einziger Mieter in einem Haus mit mehreren Volkspolizisten, über einen Telefonanschluss. Ein Vorteil, der rasch zum Nachteil werden konnte. Vor allem dann, wenn er zu allen möglchen und unmöglichen Zeiten, an andere gerichtete Mitteilungen weitergeben musste.

So auch an jenem Morgen: " Um 08:00 Uhr findet im VPKA eine außerordentliche Dienstversammlung für alle ABV 's statt", teilte mir der Kripo-Oberleutnant mit. Mir blieb immerhin noch so viel Zeit, um in Ruhe zu frühstücken. In meinen Knochen steckten die Anstrengungen der vergangenen unruhigen Wochen. Grenzstreife an der Oder, nächtliche Einsätze und zusätzliche Bereitschaftszeiten. Jetzt, wo dieser magische 40. Jahrestag der DDR nun endlich hinter uns lag, würde es endlich wieder "normal" zugehen. Davon ging ich aus. Der Amtsleiter würde uns das um 08:00 Uhr im Rahmen dieser außerordentlichen Dienstversammlung mitteilen. Wir nannten so etwas damals " die alte Lage wieder herstellen".

Irrtum! Der Chef, ein eloquenter Oberstleutnant, sollte uns keineswegs die Entschärfung der Situation und die baldige Rückkehr in normale, sprich gewohnte Zeiten verkünden. Ganz im Gegenteil. Die im ernsten Tonfall vorgetragenen Worte des Offiziers ließen selbst erfahrenen Polizisten das Blut in den Adern gefrieren. Mit gequälter Mine sprach der Seelower VP-Chef, dass sich die Lage im Land ständig verschärft. Das wir uns mitten in einer Konterrevolution befinden! Eine Tatsache, die - seiner Meinung nach - von vielen Entscheidungsträgern noch nicht erkannt wird. "Selbst in der SED-Kreisleitung Seelow wollte man diese harsche Bezeichnung nicht hören", bedauerte der Oberstleutnant.
Dann folgten Sätze, die ich nie in meinem Leben mehr vergessen werde: " Genossen, es geht in unserem Land um nicht weniger als um die Erhaltung des Sozialismus und der Macht der Arbeiterklasse. Wenn wir das alles nicht aus der Hand geben wollen, dann werden wir auch bei uns an Bildern wie die vom "Platz des himmlischen Friedens" in Peking, nicht vorbei kommen. Der Sozialismus ist so eine gute Sache, die muss einfach verteidigt werden. Wenn man sieht, was jeden Montag in Leipzig los ist, dann kann man doch nur zur MPI greifen. Heute ist schon wieder eine große Demonstration angekündigt"

Es dauerte ein paar Sekunden, bis wir begriffen hatten, dass uns der Oberstleutnant soeben auf einen möglichen Schusswaffeneinsatz gegen Demonstranten und einen möglichen Bürgerkrieg vorbereiten wollte. Ich weiß bis heute nicht, ob der "Alte" damit lediglich seine persönliche Einschätzung der Lage verkünden wollte oder ob dazu ein entsprechender Befehl aus der Bezirksbehörde in Frankfurt (Oder) vorlag. Als ich vor einiger Zeit dazu im Landeshauptarchiv Potsdam gezielte Recherchen durchführte, ließ sich ein solcher Befehl nicht finden. Dennoch sagt mir mein Gefühl, dass es damals in der Führung Hardliner gab, die zumindest an die Möglichkeit eines harten Durchgreifens, zu dem auch ein Schusswaffeneinsatz gegen die eigene Bevölkerung zählte, dachten. Dazu passen auch die nächsten Worte des Oberstleutnants: " Ich erwarte stündlich Meldungen über vom Mob gelynchte Volkspolizisten oder SED-Funktionäre. Wenn ihr wieder in euren Abschnitten seid, habt ihr euch alle zwei Stunden telefonisch im VPKA zu melden. Damit wir sicher sein können, dass ihr noch lebt."

Dreiunddreißig Jahre liegen die Geschehnisse von damals nun zurück. Ich habe mich oft gefragt, ob ich damals tatsächlich auf Demonstranten geschossen hätte. Wenn es denn per Befehl von mir verlangt worden wäre. Überhaupt - klingt das Wort Befehl nicht wie eine Entschuldigung? Hinter der sich allzu oft, allzu viele hinterher versteckten? Ich weiß aber auch, dass es sehr viel Courage und Heldenmut erfordert, einen Befehl, selbst wenn man diesen innerlich ablehnt, im entscheidenden Moment zu verweigern. Ich kann heute den Protagonisten der Wende nur dankbar sein, dass sie mir und anderen wahrscheinlich ungeheure Gewissenskonflikte erspart haben.

Der 09.Oktober ist aber auch ein Tag, an dem letztendlich die Vernunft siegte. Über ideologische Grenzen hinweg. Seit damals hat sich die Welt politisch mehrfach um ihre eigene Achse gedreht. Bis vor kurzem hätten wir uns nicht vorstellen können, dass noch einmal eine Situation eintritt, in der Vernunft bitter nötig ist. Aus den Erfahrungen des 09.Oktober 1989 und der Zeit danach bin ich überzeugt, dass die Hardliner auch diesmal nicht zum Zuge kommen werden. Denn die Vernunft wird sich am Ende immer durchsetzen!

Gruß an alle
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Re: Der 09.Oktober -nicht nur einfach ein Tag wie jeder andere im Kalender

Beitragvon Olaf Sch. » 9. Oktober 2022, 07:39

Danke Uwe für den ausführlichen Beitrag, der wieder einmal zeigt, wie weit damals manche Vorgesetzte bereit waren zu gehen. Zu keiner Zeit war unter den Demonstranten Gewalt ein Ziel. Ich hoffe der Oberstleutnant wurde nach der Wende aus dem Polizeidienst entfernt.
Olaf Sch.
 

Re: Der 09.Oktober -nicht nur einfach ein Tag wie jeder andere im Kalender

Beitragvon Grenzgänger » 9. Oktober 2022, 08:37

Olaf Sch. hat geschrieben:Danke Uwe für den ausführlichen Beitrag, der wieder einmal zeigt, wie weit damals manche Vorgesetzte bereit waren zu gehen. Zu keiner Zeit war unter den Demonstranten Gewalt ein Ziel. Ich hoffe der Oberstleutnant wurde nach der Wende aus dem Polizeidienst entfernt.


Guten Morgen Olaf!

Der Oberstleutnant hat sehr schnell die Kurve gekriegt und sich auf die "Seite der Guten" gestellt. Schon knappe sechs Wochen später hat er MfS-Mitarbeiter die sich nach einer Möglichkeit im Fall einer eventuellen Auflösung der Kreisdienststelle im VPKA unterzukommen, persönlich die Tür gewiesen. Er ist dann Jahre später als Polizeioberkommissar in Pension gegangen.
Aber mir ging es auch um etwas anderes: Wie wichtig die Vernunft ist, zeigt sich ja gerade in diesen Tagen. Man kann nur hoffen, dass es in Russlands Führung ausreichend vernünftige Menschen gibt, die Putin vom Äußersten abhalten. Oder am allerbesten, endlich zum Einlenken zwingen. Ob Selensky sich, so gut man ihn auch verstehen kann, immer vernünftig verhält, bezweifele ich spätestens nach seinen Forderungen nach "Präventivschlägen". Seine spätere Relativierung erscheint mir wenig glaubhaft. Er hatte das schon genauso gemeint, wie es am Ende rüberkam. Gerade das braucht die Welt nun wirklich nicht.

Angesichts des momentanen Aufschwungs der AfD wünsche ich mir ebenalls mehr Vernunft. Vor allem hier im "Osten". Ok - Krisen sind der beste Dünger für Populisten und Rattenfänger. Aber ganz ehrlich: Wie kann man solchen Typen hinterher rennen? [bloed] [bloed] [bloed]
Heute entscheidet es sich auch, ob in Cottbus der erste Oberbürgermeister aus den Reihen der AfD in Deutschland gewählt wird. Solche Leute haben in einem Rathaus nichts zu suchen. Und anderswo auch nicht. Zumindest nicht dort, wo Entscheidungen getroffen werden und Macht ausgeübt wird.

Jetzt könnte man mir an dieser Stelle vorwerfen, noch immer die gleiche Denkweise wie 1989 zu pflegen. So ist es aber nicht. Wohin es führt wenn eine Partei die sich als "einzig wahre" bezeichnet, regiert, hat sich ja zwischen 1933 und 1945 in ganz Deutschland und danach bis 1989 im "Osten", gezeigt. Das müssen wir nicht noch einmal erleben.

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Re: Der 09.Oktober -nicht nur einfach ein Tag wie jeder andere im Kalender

Beitragvon augenzeuge » 9. Oktober 2022, 08:57

Danke für die Schilderung.

Warum der Oberstleutnant wider besseren Wissens von gelynchten Vopos offen sprach, ist mir ein Rätsel. Es gab nicht einen Fall in der DDR.

Stellte niemand die Frage, ob die MPi auch gegen friedliche Demonstranten eingesetzt werden soll? Oder war jede Nachfrage bereits verdächtig?

Am 9.10. 89 müssen doch eigentlich alle erkannt haben, dass es mit Gewalt nicht weiter geht.

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Re: Der 09.Oktober -nicht nur einfach ein Tag wie jeder andere im Kalender

Beitragvon Olaf Sch. » 9. Oktober 2022, 09:11

es war ja noch vor der Demo und zum Glück ist es nicht zu einem Ausbruch der Gewalt gekommen. Die Vernunft hat damals gewonnen.

Cottbus war auch schon in den 80ern von NeoNazis durchsetzt. Leider ist die Macht der Dummen nur selten zu brechen, sie sind in der Überzahl. AfD - die Alternative für Doofe.
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Re: Der 09.Oktober -nicht nur einfach ein Tag wie jeder andere im Kalender

Beitragvon Grenzgänger » 9. Oktober 2022, 09:16

Warum er das gesagt hat, weiß ich nicht. Genau genommen, hat er solche Dinge ja auch nur erwartet. Mir haben aber Kollegen die als Offiziersschüler am 09. Oktober 1989 in Leipzig eingesetzt waren, unabhängig von einander berichtet, dass während der Demonstration immer wieder Funksprüche über getötete Polizisten über den offiziellen Polizeifunk abgesetzt wurden. Obwohl nachweislich niemand getötet wurde!
Warum man solche Parolen unter das Polizeivolk streute? Ganz einfach: Die oberste Führung wollte die ihr Unterstellten moralisch auf ein hartes Durchgreifen, möglicherweise auch mit Waffengewalt, vorbereiten. Wenn man die Demonstranten zum Lynch-Mob "degradiert", der einem nach dem Leben trachtet, dann ist die Hemmschwelle für den Einsatz der Schusswaffe verdammt tief nach unten gesetzt. Es ist zwar nur meine persönliche Überzeugung, aber ich glaube dennoch fest daran, dass am 09.Oktober 1989 die Anwendung von Schusswaffen zumindest nicht völlig ausgeschlossen war.
Die Erkennnis, dass es sich um friedliche Demonstranten handelte und eben nicht um "Konterrevlutionäre", kam erst später. Vielleicht war sie auch schon am 09. Oktober vorhanden, bei diesem oder jenem. Zu diesem Zeitpunkt hätte das aber niemand offen ausgesprochen. Zumindest nicht in solch einem Gremium.

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Re: Der 09.Oktober -nicht nur einfach ein Tag wie jeder andere im Kalender

Beitragvon Olaf Sch. » 9. Oktober 2022, 09:28

ich denke auch, bei jedem Widerwort wäre eine sofortige Entfernung aus dem Polizeidienst erfolgt. Diktatur, nein danke. Manchen scheint allerdings diese Regierungsform, ob Rächts oder LINKS, erstrebenswert.
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Re: Der 09.Oktober -nicht nur einfach ein Tag wie jeder andere im Kalender

Beitragvon Kumpel » 9. Oktober 2022, 09:36

Besten Dank auch von mir für den reflektierten Beitrag an @Grenzgänger.
Ähnliche Ereignisse wie das geschilderte wird es damals auch anderswo in der DDR gegeben haben.
Bei uns im Kreis hatte man anlässlich einer Bürgerversammlung in der Kirche in einem nahe gelegenen VEB die Kampfgruppe zusammengetrommelt.
In wie weit da die Bereitschaft vorhanden war mit Waffengewalt vor zu gehen ist nicht überliefert. Nach der Bürgerversammlung sind die unverrichteter Dinge wieder nach Hause gegangen.
Zumindest ist da irgendjemand auf die Idee gekommen mit paramilitärischen Einheiten gegen die Bevölkerung vor zugehen.
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Re: Der 09.Oktober -nicht nur einfach ein Tag wie jeder andere im Kalender

Beitragvon pentium » 9. Oktober 2022, 09:44

augenzeuge hat geschrieben:Danke für die Schilderung.

Warum der Oberstleutnant wider besseren Wissens von gelynchten Vopos offen sprach, ist mir ein Rätsel. Es gab nicht einen Fall in der DDR.

Stellte niemand die Frage, ob die MPi auch gegen friedliche Demonstranten eingesetzt werden soll? Oder war jede Nachfrage bereits verdächtig?

Am 9.10. 89 müssen doch eigentlich alle erkannt haben, dass es mit Gewalt nicht weiter geht.

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Nicht falsch verstehen. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, das da ein Genosse, egal von welcher Feldpostnummer gefragt hätte, also in so einer Dienstbesprechung. Wer bitte ist Alle? Kleine Frage am Rande, was für eine MPI hatte die VP?
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Re: Der 09.Oktober -nicht nur einfach ein Tag wie jeder andere im Kalender

Beitragvon Kumpel » 9. Oktober 2022, 09:49

Ich glaube der AZ hat da schon die Bundibrille auf. [grin]
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Re: Der 09.Oktober -nicht nur einfach ein Tag wie jeder andere im Kalender

Beitragvon Grenzgänger » 9. Oktober 2022, 09:50

Olaf Sch. hat geschrieben:ich denke auch, bei jedem Widerwort wäre eine sofortige Entfernung aus dem Polizeidienst erfolgt. Diktatur, nein danke. Manchen scheint allerdings diese Regierungsform, ob Rächts oder LINKS, erstrebenswert.


Am 09. Oktober 1989, hatte man den Worten des Amtsleiters noch vertraut. Ich muss schon sagen, dass sie eine gewisse Wirkung erzielten. Andererseits gab es niemanden, der Hurra geschrien hat. Es war absolut keiner scharf darauf, mit der Knarre in der Hand den Sozialismus zu verteidigen.
Was wäre aber im Fall eines eindeutigen, derartigen Befehls passiert? Hätten wir geschlossen den Befehl verweigert? Ich fürchte nicht.
Sehr wahrscheinlich hätte man sich dann in einem tiefen Zwiespalt befunden. Schließlich hat ja jeder Volkspolizist nach seiner Einstellung einen Eid geschworen, die DDR und ihre Errungenschaften jederzeit zu verteidigen. Da wäre es doch schäbig, gerade in einer "Konterrevolution den Schwanz einzuziehen." Solche Gedanken hätten einem damals wohl bewegt. Obwohl sie, aus heutiger Sicht, natürlich Blödsinn gewesen wären.
Bei uns kam noch dazu, dass wir in unserem beschaulichen Seelow keine Demonstranten zu Gesicht bekamen. Die gab es erst weit im November, als keine Gefahr mehr bestand. In den Oktobertagen waren die Demonstrationszüge in Berlin, Leipzig und anderswo, für uns im wesentlichen noch eine gesichtslose, anonyme Masse. Die Auseinandersetzungen mit deren Forderungen passierte erst Wochen später. Dann bemerkte aber auch der letzte, was für ein Glück wir in den Oktobertagen hatten.

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Re: Der 09.Oktober -nicht nur einfach ein Tag wie jeder andere im Kalender

Beitragvon Merkur » 9. Oktober 2022, 10:11

pentium hat geschrieben: Kleine Frage am Rande, was für eine MPI hatte die VP?


Es gab mehrere Varianten und es kam auf das konkrete Arbeitsgebiet an (Spezialkräfte wie die DE IX bzw. die 9. VP-Kompanie, die VP-Bereitschaften, die „normale“ Schutzpolizei usw.).
Insgesamt gab es Mpi Kalaschnikow, Skorpion, PM 63 und LMG. In den Waffenkammern der VPKÄ lagerten aber auch die Mpi der Kampfgruppen.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Der 09.Oktober -nicht nur einfach ein Tag wie jeder andere im Kalender

Beitragvon pentium » 9. Oktober 2022, 10:26

Merkur hat geschrieben:
pentium hat geschrieben: Kleine Frage am Rande, was für eine MPI hatte die VP?


Es gab mehrere Varianten und es kam auf das konkrete Arbeitsgebiet an (Spezialkräfte wie die DE IX bzw. die 9. VP-Kompanie, die VP-Bereitschaften, die „normale“ Schutzpolizei usw.).
Insgesamt gab es Mpi Kalaschnikow, Skorpion, PM 63 und LMG. In den Waffenkammern der VPKÄ lagerten aber auch die Mpi der Kampfgruppen.


Mir hat man mal beigebracht, das Maschinenpistolen (MP oder MPi) vollautomatische Handfeuerwaffen zum Verschießen von Pistolenmunition sind. Die Kalaschnikow ist ergo ein Sturmgewehr...Aber lassen wir diesen Nebenschauplatz.
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Re: Der 09.Oktober -nicht nur einfach ein Tag wie jeder andere im Kalender

Beitragvon Merkur » 9. Oktober 2022, 10:27

Olaf Sch. hat geschrieben:Leider ist die Macht der Dummen nur selten zu brechen, sie sind in der Überzahl.


Das passt [super]
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Der 09.Oktober -nicht nur einfach ein Tag wie jeder andere im Kalender

Beitragvon Kumpel » 9. Oktober 2022, 10:28

Mensch der Merkur , heute voll die Plaudertasche. [grin]
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Re: Der 09.Oktober -nicht nur einfach ein Tag wie jeder andere im Kalender

Beitragvon Olaf Sch. » 9. Oktober 2022, 10:37

warum nicht? Wenn Merkur was zur Sache beizutragen hat, immer gern.

@Pentium an sich hast du Recht, nur galt im DDR Sprech die Kalaschnikow als MPi und den Begriff Sturmgewehr gab es nicht.
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Re: Der 09.Oktober -nicht nur einfach ein Tag wie jeder andere im Kalender

Beitragvon Merkur » 9. Oktober 2022, 10:42

Olaf Sch. hat geschrieben:den Begriff Sturmgewehr gab es nicht.


Das ist so pauschal formuliert nicht korrekt, trifft aber für die Mpi K zu. Das anfangs bei der VP eingesetzte Sturmgewehr 44 wurde auch als solches bezeichnet.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Der 09.Oktober -nicht nur einfach ein Tag wie jeder andere im Kalender

Beitragvon Olaf Sch. » 9. Oktober 2022, 10:56

das war etwas vor meiner Zeit :D
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Re: Der 09.Oktober -nicht nur einfach ein Tag wie jeder andere im Kalender

Beitragvon Grenzgänger » 9. Oktober 2022, 11:28

Um mal wieder zum Thema zurückzukommen: In der Vergangenheit wurde ja immer mal wieder gefragt, warum sich innerhalb der VP und des MfS kein Widerstand gegen die Politik der SED geregt hat?
Ganz einfach: Weil weder die VP noch das MfS eine " homogene Masse" darstellte. Wir hatten zwar alle dieselbe Leitlinie nach der wir den Dienst verrichteten, man kannte aber im allgemeinen nur diejenigen Kollegen / Genossen aus der eigenen Dienststelle. Falls es sich denn um eine kleine, überschaubare Dienststelle handelte. Und selbst dort kannte man nicht alle derart persönlich, dass ein Vertrauensverhältnis entstand. Kritische Gedanken, zumal dann wenn sie der beruflichen Zukunft gefährlich werden konnten, sprach man nur gegenüber solchen Kollegen / Genossen aus, die man wirklich vertrauen konnte.
Außerhalb des Mikrokosmos der eigenen Dienststelle bzw. der Diensteinheit, gab es in aller Regel nur sehr wenige persönliche Kontakte. "Ketzerische Gedanken" konnten von der Masse nicht weitergetragen werden. Zumal die Masse der VP -und MfS-Angehörigen ohnehin loyal hinter der SED stand.

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Re: Der 09.Oktober -nicht nur einfach ein Tag wie jeder andere im Kalender

Beitragvon augenzeuge » 9. Oktober 2022, 12:14

Olaf Sch. hat geschrieben:ich denke auch, bei jedem Widerwort wäre eine sofortige Entfernung aus dem Polizeidienst erfolgt.


Man muss doch nachfragen dürfen. Stell dir vor, du hättest damals an der Grenze deinem Oberstleutnant gesagt, hat Ihnen, Genosse O..., noch keiner gesagt, dass die Hindernisse auf der falschen Seite aufgestellt sind, die schützen uns doch gar nicht!" Du hättest sofort Urlaub bekommen. [laugh]
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Re: Der 09.Oktober -nicht nur einfach ein Tag wie jeder andere im Kalender

Beitragvon pentium » 9. Oktober 2022, 12:20

augenzeuge hat geschrieben:
Olaf Sch. hat geschrieben:ich denke auch, bei jedem Widerwort wäre eine sofortige Entfernung aus dem Polizeidienst erfolgt.


Man muss doch nachfragen dürfen. Stell dir vor, du hättest damals an der Grenze deinem Oberstleutnant gesagt, hat Ihnen, Genosse O..., noch keiner gesagt, dass die Hindernisse auf der falschen Seite aufgestellt sind, die schützen uns doch gar nicht!" Du hättest sofort Urlaub bekommen. [laugh]
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Sehr lustig. Wir sollten uns aber mehr mit dem 09. Oktober beschäftigen.
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Re: Der 09.Oktober -nicht nur einfach ein Tag wie jeder andere im Kalender

Beitragvon augenzeuge » 9. Oktober 2022, 12:25

Ok, da hab ich was:

von Edelknabe » 8. Oktober 2014, 08:02

Der 9.Oktober ein Montag und siehe ein Blick in mein Notizheft. Da steht wieder Nix Pentium,tut mir ja wirklich leid, zumindest nicht vom Ring oder Demonstranten oder gar von "DEM" Tag der Entscheidung in meiner Geburtsstadt Leipzig?

Da steht einfach nur Schulwoche... der Rainer machte da gerade seinen Handwerksmeister und "ZV entfällt, da schon im Grundlehrgang absolviert".

ZV? Das könnte Zivilverteidigung heißen...keine Ahnung sonst?


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Re: Der 09.Oktober -nicht nur einfach ein Tag wie jeder andere im Kalender

Beitragvon pentium » 9. Oktober 2022, 12:42

augenzeuge hat geschrieben:Ok, da hab ich was:

von Edelknabe » 8. Oktober 2014, 08:02

Der 9.Oktober ein Montag und siehe ein Blick in mein Notizheft. Da steht wieder Nix Pentium,tut mir ja wirklich leid, zumindest nicht vom Ring oder Demonstranten oder gar von "DEM" Tag der Entscheidung in meiner Geburtsstadt Leipzig?

Da steht einfach nur Schulwoche... der Rainer machte da gerade seinen Handwerksmeister und "ZV entfällt, da schon im Grundlehrgang absolviert".

ZV? Das könnte Zivilverteidigung heißen...keine Ahnung sonst?


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Und? Er hat es eben nicht mitbekommen, der Rainer. 70 000 Demonstranten kann man schon mal übersehen. Sicher steht in diesem Notizheftchen auch nichts über den 7. Oktober in Plauen, Berlin u.s.w...auch die Züge aus der Prager Botschaft werden da fehlen. Der Rainer hat die Wende verschlafen, er ist erst aufgewacht, als es die DDR nicht mehr gab...
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Re: Der 09.Oktober -nicht nur einfach ein Tag wie jeder andere im Kalender

Beitragvon Olaf Sch. » 9. Oktober 2022, 13:08

augenzeuge hat geschrieben:
Olaf Sch. hat geschrieben:ich denke auch, bei jedem Widerwort wäre eine sofortige Entfernung aus dem Polizeidienst erfolgt.


Man muss doch nachfragen dürfen. Stell dir vor, du hättest damals an der Grenze deinem Oberstleutnant gesagt, hat Ihnen, Genosse O..., noch keiner gesagt, dass die Hindernisse auf der falschen Seite aufgestellt sind, die schützen uns doch gar nicht!" Du hättest sofort Urlaub bekommen. [laugh]
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Oberstleutnant? Die hat man nur ganz selten zu Gesicht bekommen. Ich habe allerdings unseren Polit mal gefragt, warum ITT auf der Elektronik des Signalzauns aufgedruckt steht.
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Re: Der 09.Oktober -nicht nur einfach ein Tag wie jeder andere im Kalender

Beitragvon Nostalgiker » 9. Oktober 2022, 13:13

Also @pentium um mal etwas Krümelka**** zu erscheinen; am 09.10. waren bestimmt viele Demos in der DDR aber von einer Demo am diesem Tag in Berlin ist mir nichts bekannt.
Berlin mußte sich wahrscheinlich vom Ansturm hunderttausender FDJer anlässig des Jubelgeburtstages zum 06/07.10. erholen und die leidgeplagten Bewohner hatte absolut keine Lust am Montag auf die Straße zu gehen. Gut, das haben sie dann aber Eindrucksvoll am 04.11.1989 nachgeholt.

Übrigens riefen mich meine Eltern am bewussten Tag Nachmittags auf an Arbeit um mit mitzuteilen da sie am frühen Abend vorhaben einen "Spaziergang" am Ring zu machen .....

Mir plumpsten damals Tonnen von Steinen vom Herzen als ich in den diversen Nachrichten (ZDF und ARD) hörte das diese Demonstration friedlich verlaufen war.
Meine Eltern berichteten am nächsten Tag am Telefon von ihrer Entschlossenheit und auch von ihre Angst das doch etwas von dem subtilen Androhungen von der Seite der Staatsmacht passieren könnte. Andererseits setzen sie damals auf die besonnen Worte der sogenannten 4 von Leipzig welche den berühmten Aufruf zur Gewaltlosigkeit über den damaligen Stadtfunk verbreiten ließen.

Im Nachgang kann ich nur sagen das es damals in Leipzig friedlich ablief, egal was im Nachhinein an apokalyptischen Szenarien für diesen Tag kolportiert wurde.

Um es mal mit einem Satz aus einer tendenziösen Schmozette des Öffentlichen-Rechtlichen sinngemäß zu benennen; mit Kerzen haben wir nicht gerechtet .....

Ein Glück das es damals in der Mangelwirtschaft ausgerechnet genug Kerzen gab .....
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Der 09.Oktober -nicht nur einfach ein Tag wie jeder andere im Kalender

Beitragvon pentium » 9. Oktober 2022, 13:22

Nostalgiker hat geschrieben:Also @pentium um mal etwas Krümelka**** zu erscheinen; am 09.10. waren bestimmt viele Demos in der DDR aber von einer Demo am diesem Tag in Berlin ist mir nichts bekannt.
Berlin mußte sich wahrscheinlich vom Ansturm hunderttausender FDJer anlässig des Jubelgeburtstages zum 06/07.10. erholen und die leidgeplagten Bewohner hatte absolut keine Lust am Montag auf die Straße zu gehen. Gut, das haben sie dann aber Eindrucksvoll am 04.11.1989 nachgeholt.

Übrigens riefen mich meine Eltern am bewussten Tag Nachmittags auf an Arbeit um mit mitzuteilen da sie am frühen Abend vorhaben einen "Spaziergang" am Ring zu machen .....

Mir plumpsten damals Tonnen von Steinen vom Herzen als ich in den diversen Nachrichten (ZDF und ARD) hörte das diese Demonstration friedlich verlaufen war.
Meine Eltern berichteten am nächsten Tag am Telefon von ihrer Entschlossenheit und auch von ihre Angst das doch etwas von dem subtilen Androhungen von der Seite der Staatsmacht passieren könnte. Andererseits setzen sie damals auf die besonnen Worte der sogenannten 4 von Leipzig welche den berühmten Aufruf zur Gewaltlosigkeit über den damaligen Stadtfunk verbreiten ließen.

Im Nachgang kann ich nur sagen das es damals in Leipzig friedlich ablief, egal was im Nachhinein an apokalyptischen Szenarien für diesen Tag kolportiert wurde.

Um es mal mit einem Satz aus einer tendenziösen Schmozette des Öffentlichen-Rechtlichen sinngemäß zu benennen; mit Kerzen haben wir nicht gerechtet .....

Ein Glück das es damals in der Mangelwirtschaft ausgerechnet genug Kerzen gab .....


Ich meinte den 7. Oktober in Berlin...
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Re: Der 09.Oktober -nicht nur einfach ein Tag wie jeder andere im Kalender

Beitragvon Nostalgiker » 9. Oktober 2022, 13:56

Am 07.10. war es, soweit mich meine Erinnerung nicht trügen, in Berlin eine völlig andere Situation.
Da ging die Macht, neben den spontanen Demos im Umfeld vom Palast, besonders im Prenzlauer Berg im Bereich Getsemani-Kirche mit ziemlicher brutaler Gewalt gegen Demonstranten vor.
Ich war mehr oder minder Zeuge dieser staatlichen Ausschreitungen im Umfeld der Getsemani-Kirche.

Kerzen waren auch da zahlreich vorhanden aber das interessierte die staatlichen Schläger und Greifer nicht sonderlich.
Besonders beklemmend lesen sich die Erinnerungen der damals Zugeführten in Haft(?) welche mir circa drei Wochen später als Kopie einer Vervielfältigung vorlagen. Die ich übrigens immer noch habe
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Der 09.Oktober -nicht nur einfach ein Tag wie jeder andere im Kalender

Beitragvon Olaf Sch. » 9. Oktober 2022, 14:34

Kannst du bitte die mal einscannen und hier reinstellen? Dafür ist doch dieses Forum da.
Olaf Sch.
 

Re: Der 09.Oktober -nicht nur einfach ein Tag wie jeder andere im Kalender

Beitragvon Nostalgiker » 9. Oktober 2022, 14:39

Olaf Sch. hat geschrieben:Kannst du bitte die mal einscannen und hier reinstellen? Dafür ist doch dieses Forum da.


Ich nehme an das du die Protokolle über die Übergriffe vom 07.10.89 in Berlin meinst.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Der 09.Oktober -nicht nur einfach ein Tag wie jeder andere im Kalender

Beitragvon Olaf Sch. » 9. Oktober 2022, 14:43

Genau.
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