Grüne wollen Wende-Gedenken umdeuten
Am 9. Oktober 1989 brachten 70 000 Leipziger auf dem Ring das SED-Regime endgültig ins Wanken. Kurz darauf fiel die Mauer und die DDR war Geschichte.
Jetzt, 31 Jahre nach dem Wendeherbst, soll auf Antrag der Grünen im Stadtrat unter Federführung des Stadtgeschichtliches Museums „Ziel, Inhalt und Struktur“ des Wende-Gedenkens überprüft „und neu definiert“ werden.
Denn die Erinnerungskultur unterliege einem Generationswechsel „und erfordert damit eine Neujustierung“, heißt es in dem Antrag. Museums-Chef Anselm Hartinger (48): „Ich sehe das als eine Einladung zu einem Dialogprozess, um zu klären, auf welche Themen wir setzen.“
https://www.bild.de/regional/leipzig/le ... .bild.html
Bürgerrechtler Uwe Schwabe sagt, er habe sich beim Lesen des Antrags „in die finstere Zeit der 1970er-Jahre der DDR zurückversetzt gefühlt, als die genehmigten Losungen zum 1. Mai einen Tag vorher in der Zeitung veröffentlicht wurden. Wenn das ein Antrag der Linken gewesen wäre, hätte ich gesagt ‚O.K., netter Versuch‘, aber dass der aus Leipzig und von Bündnis 90/Die Grünen kommt, macht mich nur noch sprachlos.“