Ost-Beamte-Fragebögen nach d. pol. Vergangenheit

Alle Themen die eine Bezug zur Wende und Grenzöffnung haben. Persönliche Erlebnisse, Gedanken aus dieser Zeit, Dokumente und ähnliches.

Re: Ost-Beamte-Fragebögen nach d. pol. Vergangenheit

Beitragvon Interessierter » 6. August 2020, 10:16

Wie immer versuchen bestimmte User von ihnen unangenehmen Themen abzulenken oder diese zu zerschießen, indem man am Thema vorbei sich langatmig über Wortfindungen und andere Details ergießt. Auffallend, dass es bei diesem Thema auch noch ausgerechnet 3 ehemalige Angehörige der " Bewaffneten Organe " der DDR sind, wobei einer sogar noch meint einen SS General und seine Witwe mit 5.000 € Rente " themenbezogen " erwähnen zu müssen.

Zum Thema passend erst einmal das Nachstehende:

Gesetz über die Aufgaben und Befugnisse der Deutschen Volkspolizei
vom 11. Juni 1968


Die Deutsche Volkspolizei hat sich im Kampf um die Entwicklung und Festigung der Macht der Arbeiter und Bauern als ein zuverlässiges Organ der sozialistischen Staatsmacht der Deutschen Demokratischen Republik erwiesen.


Welche Entwicklung und Festigung der Macht der Arbeiter und Bauern hat die VP denn erwirkt? Etwa die Macht, dass die Arbeiter schon 1953 die Schnauze voll hatten? Oder , dass man die Bauern enteignete und diese völlig machtlos das geschehen lassen mussten?


Das erfordert:
- die Tätigkeit der Deutschen Volkspolizei unablässig darauf zu richten, die sozialistische Entwicklung in der Deutschen Demokratischen Republik aktiv zu unterstützen und deren Schutz zu gewährleisten sowie dazu beizutragen, daß jeder Bürger sein Leben in voller Wahrung seiner Würde, seiner Freiheit und seiner Menschenrechte in Übereinstimmung mit den Rechten und Interessen der sozialistischen Gesellschaft, des Staates und seiner Bürger gestalten kann.


Das ist ja nun der absolute Witz! Jeder Bürger konnte seine sein Leben in voller Wahrung seiner Würde, seiner Freiheit und seiner Menschenrechte gestalten?

die Zusammenarbeit der Deutschen Volkspolizei mit den örtlichen Volksvertretungen, den anderen Staatsorganen, den Organen der Arbeiter-und-Bauern-Inspektion, den Wirtschaftsorganen, den gesellschaftlichen Organisationen und den Ausschüssen der Nationalen Front des demokratischen Deutschland weiter auszubauen und zu vervollkommnen.

Ja natürlich besonders mit Staatsorganen wie der Stasi, um Bürger zu bespitzeln, ihre Freiheiten zu beschneiden und an der Ausübung ihrer Menschenrechte zu hindern.

§ 4. Schutz der Würde und der Rechte des Menschen. (1) Der Schutz und die Achtung der Würde des Menschen, seiner Freiheit und seiner Rechte sind unverbrüchliches Gebot der Tätigkeit der Deutschen Volkspolizei.

Eine der unzähligen leeren Versprechungen. Die VP hat die Würde des Menschen , seine Freiheit und seine Rechte oft genug missachtet!

Mehr hier:
http://www.verfassungen.de/ddr/polizeigesetz68.htm
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Re: Ost-Beamte-Fragebögen nach d. pol. Vergangenheit

Beitragvon Nostalgiker » 6. August 2020, 11:08

Deine "Kommentare" sind mit verlaub Schwachsinn.
Darauf einzugehen würde dich dazu animieren wieder rumzunölen das hier böse User das Thema zerschießen ......
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

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Re: Ost-Beamte-Fragebögen nach d. pol. Vergangenheit

Beitragvon Dr. 213 » 6. August 2020, 11:18

Nostalgiker hat geschrieben:Deine "Kommentare" sind mit verlaub Schwachsinn.
Darauf einzugehen würde dich dazu animieren wieder rumzunölen das hier böse User das Thema zerschießen ......


Deine unverschämte Diagnose hat was von "haltet den Dieb!"
Vielleicht solltest Du ordentlich viel trinken und einen Spaziergang entlang der ehemaligen Mauer unternehmen.

Herzlichst
Dr. 213
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Re: Ost-Beamte-Fragebögen nach d. pol. Vergangenheit

Beitragvon Nostalgiker » 6. August 2020, 11:19

Nur eine Anmerkung.
In völliger Unkenntnis tönt der Interessierte folgendes:
".... dass man die Bauern enteignete und diese völlig machtlos das geschehen lassen mussten?"

Dazufolgende Aussage:
Das Genossenschafts- und Bodenrecht war im speziellen Rechtsgebiet des LPG-Rechts geregelt. Der eingebrachte Grund und Boden der Bauern blieb weiterhin deren Eigentum, allerdings mit weitreichenden Veräußerungsbeschränkungen. Die LPG hatten ein gesetzlich garantiertes umfassendes Nutzungsrecht an den landwirtschaftlichen Flächen. Landwirtschaftliche Gebäude, das Inventar und Waldflächen wurden Eigentum der LPG.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
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Re: Ost-Beamte-Fragebögen nach d. pol. Vergangenheit

Beitragvon Interessierter » 6. August 2020, 13:25

. Die LPG hatten ein gesetzlich garantiertes umfassendes Nutzungsrecht an den landwirtschaftlichen Flächen.


Na da haben sich doch die Bauern " riesig gefreut ", dass plötzlich Fremde ein Nutzungsrecht an ihren eigenen landwirtschaftlichen Flächen hatten und ihnen weitreichende Veräußerungsbeschränkungen für ihre eigenen Ländereien aufgezwungen wurden...

Landwirtschaftliche Gebäude, das Inventar und Waldflächen wurden Eigentum der LPG.


Als den Bauern ihr Eigentum entwendet wurde, waren die dann sicher hellaufbegeister und natürlich war das keine Enteignung, wie uns der User Nostalgiker weismachen will. Bei etlichen Bauern war die Begeisterung so groß, dass sie sofort in den Westen flohen. Manche nahmen sogar ihr Vieh mit.

Die Gebrüder Grimm würden sich im Grabe umdrehen. [bloed]
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Re: Ost-Beamte-Fragebögen nach d. pol. Vergangenheit

Beitragvon Volker Zottmann » 6. August 2020, 14:42

Nostalgiker hat geschrieben:Deine "Kommentare" sind mit verlaub Schwachsinn.
Darauf einzugehen würde dich dazu animieren wieder rumzunölen das hier böse User das Thema zerschießen ......


Die Kommentare sind zutreffend, denn selbst Ulbricht offenbarte ja im kleinen Kreis, dass es alles nur "demokratisch aussehen" muss.
Und die Bauern wurden, kurz nachdem ihnen durch die Bodenreform kleine Schollen zugeteilt wurden, ihres kurzen "Glücks" beraubt. Alt-Landwirte unter 100 ha Ackereigentum ging es natürlich ebenso.
Damit aber nicht genug.
Statt selbst bestimmen zu können, wie die Saatfolge auszusehen hat, bestimmte das nun fortand die Tageszeitung! Man konnte als Außenstehender oft denken, die Bauern wären zu blöd.
Als 1989 Hoffnung auf Rückgabe keimte, wurde viele ein weitere Mal, nun als LPG-Mitglieder beschissen. Ihre Bestände wurde von den SED-Chefs in vielen Fällen betrügerisch klein gerechnet, um bei der LPG-Auflösung wenig bis nichts zahlen zu müssen. Vielen Bauern blieb nur, für ihr einstiges Land nun wieder selbst Steuern abdrücken zu müssen. Großagrarier übernahmen, oft waren das die alten LPG-Vorsitzenden oder deren Parteisekretäre.
Der Dumme blieb oft wieder der kleine Bauer, nun obendrein arbeitslos.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Ost-Beamte-Fragebögen nach d. pol. Vergangenheit

Beitragvon zoll » 6. August 2020, 14:59

Beethoven hat geschrieben:
Nostalgiker hat geschrieben:Das hast du aber schön abgeschrieben Interessierter!
Besonders beeindruckt deine Schlußvermutung!

Es ist doch immer wieder die gleiche Leier bei dir und Anderen.

Aktive Nazis, NSDAP-Mitglieder im Staatsdienst des Dritten Reiches haben sich nach dem Zusammenbruch selbigen danach, zumindest in den Westzonen sehr, sehr schnell zu lupenreinen Demokraten gewandelt was man den Staatsdienern Ost nach 1989 nicht zugesteht.
Aber die Staatsdiener im Dritten Reich dienten auch nicht willfährig einem menschenverachtenden, undemokratischen System sondern sie machten nur ihre "Arbeit".


Meine Mutter, Friede Ihrer Asche, lag mit einer Schultergeschichte im Krankenhaus mit einer älteren Dame zusammen, die aus dem Westen Deutschlands zu ihrem Sohn in Berlin gezogen ist.
Natürlich unterhalten sich die Damen und die Frau erzählte, dass ihr verstorbener Mann ein hoher Offizier oder General in der SS war.
Sie hat in ihrem ganzen Leben noch nicht einen Tag gearbeitet. Auf die Frage meiner Mutter, wovon sie denn lebe, antwortete die Frau sinngemäß, "dass ihr Mann eine Rente vom Staat für seine Zeit vor 1945 bezöge, und sie von der Witwenrente, die nun über 5000 € betrüge, gut leben kann."

So unterschiedlich kann es sein und so ungerecht.

Freundlichst

Das die Versorgungszahlungen für ehem. SS Angehörige moralisch verwerflich steht auf einem anderen Blatt. Festgelegt wurde diese Versorgung im GG Art. 131. Das GG wurde u.a. auch von ehem. PGs mit verfasst.

In den entsprechenden Gesetzen auf der Grundlage des GG wurde auf eine mindestens zehnjährige Diensttätigkeit hingewiesen.
Deshalb hat die Frau auch Versorgungsansprüche gehabt. Die Höhe von 5000 € ist allerdings glatt erlogen.
Ein General erhielt monatl, ein Gehalt i. H. v. 1.717,90 RM. Dieser Betrag hat sich seit 1935 unwesentlich erhöht.
Wenn man bedenkt, dass eine Witwe aber nur 60% der Bezüge ihres verstorbenen Ehegatten bezieht, die Änderungen der Bezüge durch Erhöhungen einschließt, so ist eben dieser Betrag kaum zu erreichen.
Es sei, dieser ehem. SS Scherge ist schnell wieder zu "Ehren" gekommen, was in der jungen Bundesrepublik nicht ganz unüblich war, so muss dieser mit einer hohen Dienststellung in den Ruhestand gegangen sein.

Aber meiner Ansicht wird da ein Märchen aufgewärmt.

Grundsätzlich müsste unbedingt Versorgung und Rente auf eine neue Basis gestellt werden. Das wird allerdings erst am "St. Nimmerleinstag" geschehen.
zoll
 

Re: Ost-Beamte-Fragebögen nach d. pol. Vergangenheit

Beitragvon augenzeuge » 6. August 2020, 15:07

Nostalgiker hat geschrieben:Ein Mitglied der Wehrmacht oder der SS im Offiziersrang waren Beamte? Das ist mir jetzt neu.


Es ist nichts Neues, dass daß die Rechte der Soldaten denen der Beamten im Prinzip gleichzusetzen sind.

Wenn jemand 5000 Euro bekommt, kann das fast nur eine Pension sein. Die zu versteuern ist.

Mein Nachbar war bei der Bundeswehr und hat ebenfalls eine Pension.

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Re: Ost-Beamte-Fragebögen nach d. pol. Vergangenheit

Beitragvon Nostalgiker » 6. August 2020, 16:06

Interessierter hat geschrieben:
. Die LPG hatten ein gesetzlich garantiertes umfassendes Nutzungsrecht an den landwirtschaftlichen Flächen.


Na da haben sich doch die Bauern " riesig gefreut ", dass plötzlich Fremde ein Nutzungsrecht an ihren eigenen landwirtschaftlichen Flächen hatten und ihnen weitreichende Veräußerungsbeschränkungen für ihre eigenen Ländereien aufgezwungen wurden...

Landwirtschaftliche Gebäude, das Inventar und Waldflächen wurden Eigentum der LPG.


Als den Bauern ihr Eigentum entwendet wurde, waren die dann sicher hellaufbegeister und natürlich war das keine Enteignung, wie uns der User Nostalgiker weismachen will. Bei etlichen Bauern war die Begeisterung so groß, dass sie sofort in den Westen flohen. Manche nahmen sogar ihr Vieh mit.

Die Gebrüder Grimm würden sich im Grabe umdrehen. [bloed]


Das du nicht nicht richtig lesen kannst ist bekannt, das es bei dir mit den Grundlagen hapert einfachste zusammenhänge herzustellen ist ebenfalls nichts Neues. Dann wieder der von dir erbrachte beweis das du als "Logistiker" nicht Fähig bist einfache logische Schlüsse zu ziehen ist wirklich traurig.

Kannst du mal erklären wer die Fremden waren die das Nutzungsrecht an landwirtschaftlichen Flächen hatten die der LPG gehörten?
Die LPG gehörte bekanntlich den Bauern und nicht wie der Interessierte wähnt dem Staat.
Aber das ist zu kompliziert für ihn um das zu begreifen.
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Re: Ost-Beamte-Fragebögen nach d. pol. Vergangenheit

Beitragvon Interessierter » 7. August 2020, 06:53

Wenn andere Menschen über das Nutzungsrecht meiner landwirtschaftlichen Flächen bestimmen, dann sind das Fremde. Dabei ist es unerheblich ob es Bauern oder sonst etwas sind. Soviel zu Logik. Auf deine erneuten Absonderung zu meiner Person einzugehen, erspare ich mir.
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Re: Ost-Beamte-Fragebögen nach d. pol. Vergangenheit

Beitragvon Nostalgiker » 7. August 2020, 07:13

Die ist offenbar nicht bewußt das eine LPG ein Zusammenschluß von Bauern ist die ihre eingebrachten Sachmittel, darunter auch Land, gemeinsam nutzen.
So ähnlich wie in einer Handwerkergenossenschaft.
Oder willst du mir jetzt erzählen das Handwerker die sich zu einer Genossenschaft zusammenschließen von einer ominösen Macht enteignet werden?

Bei deinen seltsamen "Erkenntnissen" kann ich mir lebhaft vorstellen welche Publikationen du aus Interesse jahrelang gelesen hast um dein"Wissen" über die DDR zu vertiefen.
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Re: Ost-Beamte-Fragebögen nach d. pol. Vergangenheit

Beitragvon Olaf Sch. » 7. August 2020, 07:24

LPG an sich eine gute Idee, allerdings sozialistisch ruiniert. Da nicht freiwillig. Enteignet trifft es doch ziemlich gut.
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Re: Ost-Beamte-Fragebögen nach d. pol. Vergangenheit

Beitragvon Nostalgiker » 7. August 2020, 07:32

Reden wir jetzt vom Bauchgefühl; herje ich bin enteignet, oder reden wir ernsthaft über rechtliche Gegebenheiten?

Na klar wurden 100% der Bauern in die LPGs gepresst. Das halbe Dutzend was freiwillig in die LPG eintrat ist nur damalige Propaganda gewesen.
Irgendwie sollen die Bauern sich sehr doll gegen einen geregelten Arbeitstag und Arbeitswoche mit freien Tagen zwischendurch und auch gegen Jahresurlaub heftig gewehrt haben. Das wollten sie nämlich nicht.
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Re: Ost-Beamte-Fragebögen nach d. pol. Vergangenheit

Beitragvon augenzeuge » 7. August 2020, 07:50

Nostalgiker hat geschrieben:Die ist offenbar nicht bewußt das eine LPG ein Zusammenschluß von Bauern ist die ihre eingebrachten Sachmittel, darunter auch Land, gemeinsam nutzen.


Vielleicht sollte man folgendes ergänzen:

Anfangs, 1952 war es freiwillig, in die LPG einzutreten. Später Zwang!

Es wurden zunächst drei verschiedene Typen von LPG gebildet (Typ I, Typ II und Typ III). Je nach Typ wurden von den Bauern dabei ihr Ackerland (I), dazu ihre Maschinen (II) und dazu der gesamte landwirtschaftliche Betrieb mit Vieh, Maschinen und Gebäuden (III) in die Genossenschaft eingebracht. Die Bauern mussten darüber hinaus Bargeld einbringen (Inventarbeitrag). LPG des Typs III waren zunächst selten, weil es an ausreichend großen Stallungen mangelte. Viele LPG wandelten sich erst später, oftmals unter Druck von Partei und Staat vom Typ I oder II in den nunmehr dominierenden Typ III um.

Auf die Bauern wurde insbesondere Ende der 1950er Jahre zunehmend ökonomischer wie psychologischer Druck ausgeübt, sich einer den meist unwirtschaftlichen LPG anzuschließen. Die Einzelbauernwirtschaften wurden bei der Maschinenausleihe durch die Maschinen-Ausleihstationen (MAS), später Maschinen-Traktoren-Stationen (MTS) systematisch benachteiligt, sodass das Abgabensoll, die Verpflichtung zur Lieferung einer bestimmten Menge landwirtschaftlicher Produkte, immer schwerer zu erfüllen war. Zahlreiche Bauern sind nach der II. Parteikonferenz der SED 1952 bis zum Mauerbau 1961 aus der DDR geflohen, um nicht Mitglied einer LPG werden zu müssen. Ihre Betriebe wurden zunächst von den staatlichen örtlichen Landwirtschaftsbetrieben (ÖLB) verwaltet und später nach Enteignung des Grund und Bodens in die LPG integriert.

Im Frühjahr 1960 wurde die [b]Kollektivierung
der Landwirtschaft durch eine Kampagne der SED, der sogenannte Sozialistische Frühling auf dem Lande, zwangsweise abgeschlossen.[/b]

Ganz interessant ist folgender Artikel des Spiegel. Wie die LPG Vorsitzenden die Bauern nach der Wende betrogen haben:
Die alten Kader als Gewinner der Einheit - und die Verlierer sind wieder einmal die Kleinen. Nirgendwo sonst ging die Umwandlung von der Plan- in die Marktwirtschaft so reibungslos wie auf dem ostdeutschen Land. Ganze Landstriche im deutschen Osten gehören nun den roten Junkern.


https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-9198023.html

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Re: Ost-Beamte-Fragebögen nach d. pol. Vergangenheit

Beitragvon Kumpel » 7. August 2020, 07:52

Jetzt muss ich doch auch mal etwas Wasser in Nostis spezielles Rechtsgebiet des LPG-Rechts schütten.
De fakto war das schon eine Art der Enteignung und nicht selten Zwangsweise durch Psychoterror oder die Androhung von Gewalt.
Meine Großeltern besaßen seit mehreren Generationen einen landwirtschaftlichen Betrieb und schrammten gerade so flächenmäßig an einer Enteignung vorbei.
Ein Beitritt zur LPG kam für sie nicht in Frage und als es akut wurde quartierte man zwangsweise einen jungen Agitator bei ihnen ein um sie von den Vorzügen der LPG zu überzeugen.
Der wohnte dann quasi mit im Haus , saß mit am Tisch usw.
Mein Großvater hat dann letztlich klein bei gegeben , obwohl sein Sohn dagegen war und seine Zukunft in der Selbständigkeit sah.
Er war dann 1990 einer der ersten Wiedereinrichter wie das damals hieß und bewirtschaftet heute , bzw. sein Sohn , mein Cousin heute 1000 ha.
Aus diesem Dorf in Thüringen sind seinerzeit auch Bauern in den Westen abgehauen.
Manch Klassentreffen nach der Wende verlief aufgrund dieser damit in Zusammenhang stehenden Vorgänge wenig harmonisch.
Da gab es offenbar noch einige unbeglichene Rechnungen.
Kumpel
 

Re: Ost-Beamte-Fragebögen nach d. pol. Vergangenheit

Beitragvon Nostalgiker » 7. August 2020, 08:06

Augenzeuge, wie kann es sein das die LPG Vorsitzenden die Bauern die einfache Mitglieder waren und enteignet; also Landlos waren, darüber klagen das sie betrogen wurden .....
Und Abschreibungen sind nun mal da, diese gab es sogar in der DDR Wirtschaft.

Inzwischen nehme ich solche Artikel aus dem Spiegel und ähnlichen Zeitungen aus den 90er Jahren nicht mehr so richtig ernst nachdem ich in einigen Interviews und Talkrunden gehört habe wie Journalisten über ihre damaliges Arbeitscredo bei der Berichterstattung über die Ex-DDR berichteten, Delegimentierung von allem was nach DDR riecht .......

Ach und wo wir gerade davon reden, wo bleiben die empörten Artikel aus dieser Zeitspanne in der (West)deutsche Journalisten sich über das Raubrittergehabe der Treuhand aufregen.
Die Treuhand hat es doch vorgemacht wie man Betriebe und deren Sachwerte ins Minus rechnet um sie dann für eine Mark zu veräußern.

Aber im Prinzip schweifen wir etwas ab.
Interessanter wäre mal so eine Fragebogen aus der damaligen Zeit mit denen Polizisten der DDR "überprüft" wurden.
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Re: Ost-Beamte-Fragebögen nach d. pol. Vergangenheit

Beitragvon Kumpel » 7. August 2020, 08:11

Nostalgiker hat geschrieben:Irgendwie sollen die Bauern sich sehr doll gegen einen geregelten Arbeitstag und Arbeitswoche mit freien Tagen zwischendurch und auch gegen Jahresurlaub heftig gewehrt haben. Das wollten sie nämlich nicht.


Sowas kann nur ein ahnungsloser Sesselpupser schreiben , der Null Ahnung von Landwirtschaft und den Menschen da hat.
Ein selbständiger Landwirt mit eigenem Betrieb tickt anders als ein Angestellter der sich von 8 bis 17 Uhr seinen Hintern platt sitzt und Urlaubszeit war für meinen Onkel auch in der LPG Erntezeit und nix mit Urlaub an der Ostsee.
Zuletzt geändert von Kumpel am 7. August 2020, 08:17, insgesamt 1-mal geändert.
Kumpel
 

Re: Ost-Beamte-Fragebögen nach d. pol. Vergangenheit

Beitragvon Nostalgiker » 7. August 2020, 08:17

kumpel, pendelst du dich langsam in den ordinären und niveaulosen Sprachgebrauch der speziellen Spezies ein?

Ich mußte nicht in der Landwirtschaft arbeiten um zu wissen wie es in der DDR in den LPGs und auf dem Land allgemein Arbeitsmäßig zu ging.

Da du ja mehr in der Kupfergrube rumgepupst hast weißt du natürlich aus erster Hand wie das so war auf dem Dorf. (Um mal auf dein Niveau herabzusteigen)
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Re: Ost-Beamte-Fragebögen nach d. pol. Vergangenheit

Beitragvon augenzeuge » 7. August 2020, 08:19

Nostalgiker hat geschrieben:Inzwischen nehme ich solche Artikel aus dem Spiegel und ähnlichen Zeitungen aus den 90er Jahren nicht mehr so richtig ernst .


Solltest du aber. Der Bauernkrieg z.B. wurde bewiesen. Durch die Betroffenen selbst.
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Re: Ost-Beamte-Fragebögen nach d. pol. Vergangenheit

Beitragvon Kumpel » 7. August 2020, 08:23

Na ja , aus Ermangelung von Ferienplätzen und Geld habe ich nahezu alle Schulferien bei meinen Großeltern verbracht und kannte den Arbeitsalltag schon etwas.
Auch den Prozess der Wiedereinrichtung des Betriebes meiner Großeltern habe ich hautnah erlebt und welche neuen Brüche dadurch im Dorf entstanden. Musst mir nichts erzählen Nosti.
Das was während der Kollektivierung ablief kam erst nach 89 raus , weil es vorher eins von den vielen Tabuthemen in der DDR war.
Dieses Tabularasa nach sowjetischem Vorbild hat eine ganze Gesellschaft in ein Trauma gestürzt.
Bei den Klassentreffen nach der Wende brach sich manch zerstörte Biografie bahn, das habe ich aus erster Hand und diese Feindschaften bestehen fort bis zum Ableben der Beteiligten.
Kumpel
 

Re: Ost-Beamte-Fragebögen nach d. pol. Vergangenheit

Beitragvon Nostalgiker » 7. August 2020, 08:30

augenzeuge hat geschrieben:
Nostalgiker hat geschrieben:Inzwischen nehme ich solche Artikel aus dem Spiegel und ähnlichen Zeitungen aus den 90er Jahren nicht mehr so richtig ernst .


Solltest du aber. Der Bauernkrieg z.B. wurde bewiesen. Durch die Betroffenen selbst.
AZ


Beispiel hinken meist und dein Beispiel ganz besonders.

Wie wurde/wird der Bauernkrieg von den unterschiedlichen "Beweisern" interpretiert? Darum geht und nicht das er stattfand.

Wetter und Klima finden auch tagtäglich statt und wie unterschiedlich werden sie interpretiert?
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Re: Ost-Beamte-Fragebögen nach d. pol. Vergangenheit

Beitragvon Olaf Sch. » 7. August 2020, 08:32

Als Berlina Jung hast du den vollen Bauerndurchblick und echt jetzt, die braunen Kühe liefern nicht den Kakao!

Wir haben unseren ha Land nach der Wende auch wiederbekommen und an den Nachfolgebetrieb der LPG verpachtet.
Olaf Sch.
 

Re: Ost-Beamte-Fragebögen nach d. pol. Vergangenheit

Beitragvon Nostalgiker » 7. August 2020, 08:34

Sind das nicht die Lila Kühe?

Na wenn du so firn bist in der Landwirtschaft dann hast du bestimmt auch mal (zumindest zugesehen) Hühner, Enten, Gänse, Tauben, Kaninchen und Schweine geschlachtet ......
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Re: Ost-Beamte-Fragebögen nach d. pol. Vergangenheit

Beitragvon Interessierter » 7. August 2020, 08:57

Wieviele trotz Fragebogen als ungeeignete Polizisten übernommen wurden, wird wohl ewig ein Geheimnis bleiben und nur dann bekannt werden, wenn solche nachstehenden Begebenheiten an die Öffentlichkeit gelangen und über einen " Cop mit Vopo-Hintergrund und Integrationsdefizit " berichtet wird. Man staune, in diesem Fall sogar noch aus dem Jahre 2015.

Demokratie mit Vopo-Hintergrund

Ein "Willkommensfest" für Flüchtlinge? Der Dresdener Polizeichef findet, das sei eine Provokation. Damit macht er sich gemein mit der Neuen Rechten.


Im Oktober dieses Jahres luden die beiden Dresdener Gruppen "Flüchtlingshilfe Dresden Südost" und "Prohlis ist bunt" zu einer Dialogveranstaltung mit dem Titel "Herz statt Hetze" ein.

Die Dresdener "Herz statt Hetze"-Leute laden also zur Veranstaltung ein. Es kommen tatsächlich sich einander kritisch gegenüber stehende Gruppen und reden miteinander. Der Rest wird in der Presse je nach politischer Auffassung der Autoren wahlweise als "Störung", "Randale", oder "schwere rassistische Ausschreitungen" beschrieben. Die diskutierenden Menschen werden mit Flaschen und Böllern beworfen. Binnen kürzester Zeit stehen 150 gewaltbereite Menschen vor dem Gebäude, darunter auch Rechtsradikale und NPD-Politiker. Es wird "Sieg Heil" gerufen und "Wir sind das Volk".

Am Ende des Abends, kann man sagen, wurde die kleine Dialogveranstaltung gesprengt. Ganz am Ende des Abends standen zwei Wasserwerfer bereit. Es muss in Deutschland schon viel passieren, bis eine Polizei Wasserwerfer auffährt. Ein Blick in das Polizeigesetz des Freistaates Sachsen, Paragraf 1, zeigt, wozu der Rechtsstaat an diesem Abend in der Pflicht gewesen war:
"Die Polizei hat die Aufgabe, von dem Einzelnen und dem Gemeinwesen Gefahren abzuwehren, durch die die öffentliche Sicherheit oder Ordnung bedroht wird und Störungen der öffentlichen Sicherheit oder Ordnung zu beseitigen, soweit es im öffentlichen Interesse geboten ist."
Nun stellt sich im Nachhinein natürlich die Frage, wie man das hätte verhindern können. Natürlich mit Polizeipräsenz. Für die Sicherung des Abends hat der Polizeichef der Dresdener Direktion Dresden Süd, Uwe Waurich, einen Polizisten abgestellt. Einen!

Daraus ergeben sich natürlich Fragen. Fragen, die die Dresdener Zeitung nun dem Polizeichef stellt. Warum, wieso, weshalb. Und die verblüffenden Antworten des Polizeichefs Uwe Waurich:

Diese Krawalle hätten verhindert werden können. Wir haben den Organisatoren des Willkommensfestes von der Veranstaltung abgeraten, denn es war absehbar, dass etwas passiert. Für die Asylgegner im Stadtteil war das eine Provokation. Die Asylbefürworter ließen sich nicht davon abhalten, mit der Gegenseite ins Gespräch kommen zu wollen.
[bloed]

Der Polizeichef schiebt seine eigene Verantwortung auf die Veranstalter. Das ist nicht zulässig. Denn als Verfassungsorgan der Bundesrepublik ist er verpflichtet, die Verfassung zu schützen, also die Veranstaltung. Denn in Deutschland gilt Versammlungsfreiheit. Es ist in Deutschland erlaubt, sich bei einem Glas Fanta zu treffen und zu plaudern. Der Polizeichef musste handeln. Nicht die Veranstalter, die ihr Recht auf Zusammenkunft in Anspruch nehmen, sind verpflichtet, für ihre Sicherheit zu sorgen, sondern der Polizeichef.  Dazu gehört auch, dass man es akzeptiert, wenn eine Kommune beschließt, 150 Flüchtlinge, die ihr zugewiesen wurden, irgendwo unterzubringen.

Wenn sich dann noch geduldige Bürger finden, die diese Selbstverständlichkeiten mit ihren Mitbürgern zu kommunizieren bereit sind, dann nennt man diese Leute nicht "Asylbefürworter", sondern man nennt sie aufgeklärte Demokraten und Bürger der Bundesrepublik Deutschland. Das mag der ehemalige Volkspolizist nicht ganz begriffen haben. Dass es nicht seine Aufgabe ist, Menschen in Asylgegner oder Asylbefürworter zu klassifizieren. Die Sprache der Neuen Rechten übrigens. Auch war es nicht seine Aufgabe, Veranstalter von ihrer Veranstaltung abzubringen, sondern für Sicherheit zu sorgen, auch wenn ihm die "Asylbefürworter" privat oder politisch nicht in den Kram passen. Was müssen die "Herz statt Hetze"-Leute für den Polizeichef eine Provokation sein (man fragt sich, für welche Partei sein Herz schlägt), dass er sie als einen Teil der "verhärteten Fronten" erklärt. Ist man Teil einer provozierenden Front, wenn man sich für Flüchtlinge einsetzt, oder ist man nicht einfach ein empathisch unauffälliger und psychisch stabiler Mensch, der seine Kapazitäten für Zusammenhalt statt "Sieg Heil"-Mentalität einsetzt? Befindet man sich schon auf einem "Willkommensfest", wenn man mit seinen Mitbürgern politische Meinungen austauschen will?

Da wird einem also die volle Härte des Rechtsstaates der Bundesrepublik Deutschland versprochen, und er entpuppt sich als Cop mit Vopo-Hintergrund und Integrationsdefizit.
https://www.zeit.de/kultur/2015-12/poli ... tschstunde
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Re: Ost-Beamte-Fragebögen nach d. pol. Vergangenheit

Beitragvon augenzeuge » 7. August 2020, 10:12

Nostalgiker hat geschrieben:Wie wurde/wird der Bauernkrieg von den unterschiedlichen "Beweisern" interpretiert? Darum geht und nicht das er stattfand.


Immerhin gibst du zu, dass er stattfand. Ein Fortschritt. [hallo]

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Re: Ost-Beamte-Fragebögen nach d. pol. Vergangenheit

Beitragvon Nostalgiker » 7. August 2020, 11:01

Sag mal Augenzeuge bekommt dir die Wärme nicht oder ist es dein berüchtigter Humor?
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Ost-Beamte-Fragebögen nach d. pol. Vergangenheit

Beitragvon zoll » 7. August 2020, 11:07

Wenn ich als niemals Zwangsenteigneter auch meinen Senf dazu tun darf, erzähle ich folgendes:
Nach der Wende bin ich übers Land gefahren, über DDR Land. Dort traf ich einen Bauern aus Sommersdorf, der mit einem Pferd und Pflug sein Land bearbeitete. Ich war so verwundert über dieses Bild, ich fühlte mich in meine Kindheit auf dem Dorf versetzt, dass ich sofort anhielt und mit dem Bauern ein Gespräch begann.
Er erzählte mir, dass man immer und immer wieder versucht habe ihn mit Versprechungen und Druck zum Beitritt in eine LPG zu bewegen. Er habe immer seinen Standpunkt vertreten und musste sich mit vielfältigen Schikanen seitens der "Bauernvertreter der LPG" herum plagen. Ihm wurde der Zugang zu Saatmitteln verwehrt oder erschwert, bäuerliche Hilfe, wie unter Bauern allgemein üblich, wurde ihm nicht gewährt, alle erdenklichen Schikanen durch Verwaltung und Staat behinderten ihn.
Und trotzdem hat er sich recht und schlecht im ach so menschenfreundlichen Sozialismus mit Hilfe seiner Frau, seiner Tiere und seines unbeugsamen Willens über 30 Jahre durchgewurschtelt.
Meine letzten Worte galten seinem eisernen Willen mit dem Wunsch eines noch langen Lebens in Gesundheit.
zoll
 

Re: Ost-Beamte-Fragebögen nach d. pol. Vergangenheit

Beitragvon augenzeuge » 7. August 2020, 12:19

Nostalgiker hat geschrieben:Sag mal Augenzeuge bekommt dir die Wärme nicht oder ist es dein berüchtigter Humor?


Ich bin ganz cool. Und das Schöne ist, du weißt das auch. [grins]
Nun erzähle mal von den "Bauernkriegen", aber schön bei der Wahrheit bleiben.

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Re: Ost-Beamte-Fragebögen nach d. pol. Vergangenheit

Beitragvon Dr. 213 » 7. August 2020, 12:51

Versammelt eure Lieben, gleich wird Nosti uns die Welt erklären. [laugh]

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Re: Ost-Beamte-Fragebögen nach d. pol. Vergangenheit

Beitragvon HPA » 7. August 2020, 13:04

augenzeuge hat geschrieben:
Nostalgiker hat geschrieben:Sag mal Augenzeuge bekommt dir die Wärme nicht oder ist es dein berüchtigter Humor?


Ich bin ganz cool. Und das Schöne ist, du weißt das auch. [grins]
Nun erzähle mal von den "Bauernkriegen", aber schön bei der Wahrheit bleiben.

AZ


ich muss immer noch darüber lachen wie ein angeblicher Wessi in diesem Zusammenhang von " Frühbürgerliche Revolution" schwadronierte.

Tja , so manche Sockenpuppe stolpert halt zu gern über die eigenen Beine.

[flash]
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